Bismarcks Integrationspolitik

[Mahatma Germany]

Weiss jemand wie bismarck ohne Vertreibung seine Integrationspläne der nicht-deutschen vollzog? In Posen, Westpreussen, Elsass-Lothringen, Oberschlesien,
Ostpreussen? Es lebten ja viele Polen in Posen und Westpreussen. Weiss jemand wieviele? Würde mich über FEEDback freuen

[LieblingderGötter]

In Lothringen wurde laut wiki auch Französisch als Amtssprach zugelassen(in den Teilen,in denen auch Franzosen lebten,an der Grenze.


Die Grenzziehung im Bereich des Elsass folgte im Wesentlichen der Sprachgrenze entlang den Vogesen. Die historisch zum südlichen Elsass (d. h. zum Sundgau) gehörige, aber seit Alters her französischsprachige Stadt Belfort an der Burgundischen Pforte blieb dabei bei Frankreich. Aus militärischen Gründen wurde auch ein Teil Lothringens mit der Festung und Stadt Metz samt Umgebung dem Reich zugeschlagen, obwohl dort Französisch gesprochen wurde. Der größte Teil Lothringens mit der Hauptstadt Nancy blieb bei Frankreich. Dadurch kamen etwa 200 000 Lothringer französischer Muttersprache unter deutsche Herrschaft, ein Umstand, der die deutsch-französischen Beziehungen in den folgenden Jahrzehnten auf Dauer belastete.


Im Reichsland sprach die Bevölkerung im Jahr 1900 (11,6%), im Jahr 1905 (11,0%)und im Jahr 1910 (10,9%) französisch als Muttersprache. Die Sprachenfrage wurde in einem Gesetz vom März 1872 so geregelt, dass grundsätzlich die amtliche Geschäftssprache deutsch war, jedoch in den Landesteilen mit überwiegend französisch sprechender Bevölkerung den öffentlichen Bekanntmachungen und Erlassen eine französische Übersetzung beigefügt werden sollte. In einem weiteren Gesetz von 1873 wurde für die Bezirksverwaltungen von Lothringen und die Kreisverwaltungen derjenigen Kreise, in denen die französische Sprache ganz oder teilweise Volkssprache war, der Gebrauch des Französischen als Geschäftssprache zugelassen.

In einem Gesetz über das Unterrichtswesen von 1873 wurde geregelt, dass in den Gebieten mit Deutsch als Volkssprache diese auch ausschließliche Schulsprache war, während in den Gebieten mit überwiegend französisch sprechender Bevölkerung der Unterricht ausschließlich in französischer Sprache gehalten wurde. Die allgemeinene Schulpflicht wurde erstmalig eingeführt (in Frankreich erst 1882).

[Mahatma Germany]

Und wie war generell Integrationspolitik, Wie war es im mehrheitlichen Posen und Westpreussen? Wie schaffte es Bismarck trotz ethischer und sprachlicher unterschiede deutsche identitätshomogenität herzustellen?

[LieblingderGötter]

Und wie war generell Integrationspolitik, Wie war es im mehrheitlichen Posen und Westpreussen? Wie schaffte es Bismarck trotz ethischer und sprachlicher unterschiede deutsche identitätshomogenität herzustellen?

Nun ja,Polen wanderten teilweise in den Ruhrpott wegen der Arbeit.
In Posen selbst wurde m.W nach die polnische Sprache nicht zugelassen(auch nicht als Unterrichtssprache etc.).
Während in Oberschlesien,dem Mischgebiet aus Deutschen,Polen und Tschechen das Polnische erlaubt war,bzw. gab es das sogenannte "Wasserpolnisch",das auch einige Deutsche sprachen und deshalb auch nicht eingeschränkt wurde.

[valentin]

Weiss jemand wie bismarck ohne Vertreibung seine Integrationspläne der nicht-deutschen vollzog? In Posen, Westpreussen, Elsass-Lothringen, Oberschlesien,
Ostpreussen? Es lebten ja viele Polen in Posen und Westpreussen. Weiss jemand wieviele? Würde mich über FEEDback freuen


Tatsächlich verfolgte Preußen eine eherne Germanisierungspolitik unter Einsatz von Rohrstock und Polizei. Dass sich Otto von Bismarck, der "eiserne" erste Kanzler der deutschen Einheit, nicht nur durch die Reichsgründung und die erste Sozialgesetzgebung, sondern auch durch martialische antipolnische Propaganda auszeichnete, wird im heutigen Deutschland allzu gerne vergessen. Dem stolzen Sieger von 1870/71 war allein schon die Vorstellung von einem unabhängigen Polen ein Alptraum. Und nicht nur das: Bismarck und die gesamte protestantisch-preußische Aristokratie widerte der vatikantreue Katholizismus des polnischen Volkes an. So wie die Sozialdemokraten, freisinnigen Juden, Anhänger der katholischen Zentrumspartei, Dänen und Elsässer, wurden auch die Polen von Bismarck als "Reichsfeinde" definiert, gegen die es einen rücksichtslosen "Kulturkampf" zu führen galt.

Lexikon der Wienerzeitung

Der Kulturkampf begann damit, dass er die katholischen Schulen in Posen und Westpreußen bekämpfte, weil sie den Schülern erlaubten, polnisch zu sprechen und auch der Unterricht teilweise in Polnisch gehalten wurde. Bismarck führte später einen Feldzug gegen alle Katholiken im Reich.

Seine "Integrationspolitik" war eine Assimilationspolitik, die notfalls auch mit Gewalt durchgesetzt wurde.

[Fritz Fullriede]

Seine "Integrationspolitik" war eine Assimilationspolitik

Und das war genau richtig so! Integration ist eine Schimäre kleingeistiger Traumtänzer, man sieht ja noch heutzutage wie gut das funktioniert :))

Der Mann hatte das grosse Ziel vor Augen, und dementsprechend handelte er auch. Die Zerschlagung des politischen Einflusses der römischen Katholiken war unabdingbar, denn seine Repräsentanten gerierten sich als politische U-Boote von Roms Gnaden!

[Freiherr]

Der Kulturkampf begann damit, dass er die katholischen Schulen in Posen und Westpreußen bekämpfte, weil sie den Schülern erlaubten, polnisch zu sprechen und auch der Unterricht teilweise in Polnisch gehalten wurde. Bismarck führte später einen Feldzug gegen alle Katholiken im Reich.

Seine "Integrationspolitik" war eine Assimilationspolitik, die notfalls auch mit Gewalt durchgesetzt wurde.

Assimilation ist doch gut - wenn man es richtig anstellt, wie z.B. mit den Hugenotten.
Allerdings hat sich Bismarck selbst ins Fleisch geschnitten. Das Zentrum wurde die erste große Massenpartei.

[dorbei]

Seine "Integrationspolitik" war eine Assimilationspolitik, die notfalls auch mit Gewalt durchgesetzt wurde.Integration funktioniert nur über Assimilation.

[EinDachs]

Integration funktioniert nur über Assimilation.

Nein, das sind 2 unterschiedliche Sachen.
Integration ist gegeben, wenn man sich in der Kultur des Gastlandes zurechtfindet, aber die eigene Kultur noch praktiziert, Assimilation, wenn man nur noch die Gastlandkultur hat.
Ich geh davon aus, du hast das gemeint, aber ersteres ist einfach etwas anderes als letzteres.

[dorbei]

Ich geh davon aus, du hast das gemeint, aber ersteres ist einfach etwas anderes als letzteres.Nicht zwingend; Assimilation ist eine Form der Integration und - geschichtlich gesehen - die einzige langfristig funktionierende.

[stefanstefan]

Die Türken sollten sich an Bismarck's Vorgehen in Polen ein Beispiel nehmen und die Deutschen mit Gewalt assimilieren ,dh. zwingen türkisch zu sprechen ,türkische namen anzunehmen und zum Islam zu konvertieren...

Dann kann Deutschland am eigenen Leib erleben wie "kultiviert" die Preußen waren..

[Freiherr]

Die Türken sollten sich an Bismarck's Vorgehen in Polen ein Beispiel nehmen und die Deutschen mit Gewalt assimilieren ,dh. zwingen türkisch zu sprechen ,türkische namen anzunehmen und zum Islam zu konvertieren...

Dann kann Deutschland am eigenen Leib erleben wie "kultiviert" die Preußen waren..

Seit wann ist Deutschland des Türken Land?
Deutscher darf sich nur derjenige nennen, der vollkommen assimiliert ist.
Alle anderen sind für mich akzeptierte bzw. integrierte Mitbürger.

[stefanstefan]

die Preußen haben Polen genauso besetzt wie die Türken Kreuzberg...
Weder die einen noch die anderen stammen ursprünglich von dort ,wo sie sich breit machten.

[Brutus]

die Preußen haben Polen genauso besetzt wie die Türken Kreuzberg... Weder die einen noch die anderen stammen ursprünglich von dort ,wo sie sich breit machten.

Die Polen waren mit einer eigenen Partei im Reichtstag. Hach, wie schrecklich muß die preußische Unterdrückung gewesen sein. Wieviele deutsche Parteien sind nach 1919 im Seijm vertreten gewesen, wo doch Polen deutscher Großzügigkeit erst seine staatliche Wiederauferstehung verdankt hat?

http://de.wikipedia.org/wiki/Polenpartei