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TanjaKrienen
16.07.2004, 18:13
Der schwarze Punkt

Deutschland ist krank. Eines der Krankheitssymptome heißt: politischer Feminismus.

Männer haben sehr viel erfunden um Frauen das Leben zu erleichtern, war eine der Thesen Esther Vilars, aber “...die Frau fängt noch immer nicht an, etwas zu lesen, sie kümmert sich noch immer nicht um Politik, und die Erforschung des Universums lässt sie absolut ungerührt.“, und Vilar weiter “Die Frauen benutzen ihre geistigen Anlagen nicht, sie ruinieren mutwillig ihren Denkapparat und gelangen...in ein Stadium sekundärer, irreversibler Dummheit.“. Fast kommt der Gedanke auf, frauenfeindliche Männer hätten Claudia Roth, Renate Künast, Bärbel Höhn, Angelika Beer und Volker Beck, in böswilliger Absicht in gesellschaftliche Schlüsselpositionen gehievt, um die vilarschen Sätze in Fleisch und Blut, quasi Frankenstein gleich, der Welt zur erschröcklichsten Anschauung darzubieten. Hereinspaziert ins Phrasenzelt der Absurditäten! Komm´se näher komm´se ran, hier wer´n se genauso beschissen wie nebenan!

Aus eigenem Antrieb und ohne Hilfe erfolgreiche Frauen, passen nicht in die feministische Ideologie. Dabei hatten jedoch Frauen mit Qualität, schon immer eine Chance; Masse statt Klasse, macht aber – so sollte man doch meinen - immer einen schlechten Eindruck. Sie unterweisen uns jedoch nach ihrer Logik in niedriger Mathematik: 50% Frauen = 50 % Macht.

Dass aber bei einem Geschlechterverhältnis in der Politik von etwa 70:30, bei gleicher Berücksichtigung der Minderheit ein Missverhältnis entsteht, erreicht den Verstand nicht, - die Vernunft schon gar nicht. Erst recht nicht wird darüber nachgedacht, wie viel ökonomischer Schaden dadurch in Deutschland entsteht, da unterqualifizierte Menschen mit dem „richtigen“ Geschlecht, fachlich kompetenteren mit dem „falschen“, vorgezogen werden. Die Qualität sinkt – systembedingt - weil der politische Wille es so möchte. Ein Teil des aktuellen „deutschen Problems“ zeigt sich in der Dominanz feministischer Prinzipien, die längst weite Teile der Gesellschaft erfassten oder passiv, leidenschaftslos, desinteressiert, domestiziert – schlicht mit größtmöglichstem Phlegma, toleriert wird.

Nehmen wir doch einfach einmal den ganz normalen Ortsverein der SPD. Da sitzen dann etwa bei der Jahresversammlung ein und noch ein halbes Dutzend im Hinterzimmer des “Bürgerkrugs“ beisammen und sollen den Vorsitz und die Stellvertretung, die Finanzchefin oder den Schatzmeister, zwei oder drei weitere Vorstandmitglieder oder „Gliederin“, die Revisionskommision und Delegierte für die Gesamtortsversammlung und/oder Kandidaten für die nächsten Wahlen bestimmen, demnach also mindestens acht, vielleicht auch zehn Leute in Ehrenamt und Würden bringen.

Da wird der seit Jahren aktive und rührige, wenngleich rhetorisch nicht allzu starke, aber dafür um so hölzerne Betriebsratsvorsitzende des größten örtlichen Metallbetriebes als Vorsitzender wieder gewählt, da wird der Realschullehrer mit gemäßigter 68er Biografie spät, fast zu spät um noch Karriere machen zu können, zum Kandidaten der Kandidatenwahl des Bürgermeisterkandidaten bestimmt und der ehemalige Postbeamte mit guter Pension, die er sich mit hervorragender Leistung bei der Briefmarkenausgabe und Inkompetenz in Sachen Postbanksparbriefe (Mittagspause: 12-15 Uhr) und gleichzeitiger 58- jähriger Mitgliedschaft in der Partei (er hatte sich immerhin gleich nach der Lehre, aus Protest gegen den Zwangszusammenschluss von SPD und KPD in der Ostzone, in den starken Arm Kurt Schumachers gerettet) zum elften Mal und einstimmig wie immer zum Finanzbeauftragten gewählt.

Naja, möchte man sagen. Nicht besonders doll, aber immerhin besser als ein Besenstil. Aber nun fehlen immer noch die Frauen. Sechs von den Veranschlagten sind Frauen (33,34%, aufgerundet). Vier sind mit ihren Männern gekommen. Gestandene Hausfrauen sozialdemokratischer Prägung (fünf Jahre und acht Monate Rentenanwartschaft erworben, zwei Kinder, Inhaberinnen von durchschnittlich fünfeinhalb Rüschenblusen), eine Heimerzieherin und eine Gymnasiastin, die im Wahlkampf neu eingetreten ist – weil sie das alles und besonders Schröder so geil fand. Wie da nun schöpferisch reagieren?

Also! Es ist klar. Die beste aller Hausfrauen rückt zur Stellvertreterin auf. Die Erzieherin mit immerhin mittlerem Verstand wird irgendeine Delegierte. So! Bis dahin kippt die Waage noch nicht vollständig um. Kämen wir zum nächsten entscheidenden Schritt, der darin liegt, früher zumindest nach außen hin, geschickt versteckte Dummheit, nur innen zähmen zu müssen.

Richtig! Vor der Quote konnten die Frauen nach zwei Stunden langweiliger Sitzung schon mal vorgehen und Abendbrote schmieren, jetzt werden sie in halböffentlicher Sitzung abgeschmiert. Die oben genannten Hausfrauen werden zu öffentlichen Repräsentanten der gewesenen Arbeiterpartei!

“Wem nützt das, Genossen?“, hätte selbst Walter Ulbricht gefragt, und ging schon lange vor dem 90er Bündnis allzu grüner Frauen und Männer in die Emanzipations-Offensive - “Tja, das reine Glück besteht eben nicht mehr darin, dass wenn man zu Hause kommt, dass einem die Filzlatschen, nicht wahr, entgegengebracht werden.“ (O-Ton,W.U.).

Angenommen, es gäbe ein freches Mädchen , - so etwas gibt es tatsächlich, allen Abtötungsversuchen des Lebens seitens der Gutmenschenpädagogik zum Trotz, also, ein ganz natürlich - selbstbewusstes, mit Styling-Gel zurechtgemachtes, möglicherweise auch Drei-Wetter-Taft nicht verschmähendes und mit mehr Willen ausgestattet als es unsere taubengrauen, aber immergrünen Frauen jemals waren, also so ein Mädchen würde im spaßhaften Zorn am Zaun des Bundeskanzleramt rütteln und so was wie: “Ich will da rein!“, brüllen,- es wäre mit etwas Abstand und Relativierung sogar etwas witzig - grüne, schwere Mütter mit Glockenröcken oder immergrauen Anzügen, wirken an gleicher Stelle nur peinlich.

Frauen unterhalten sich nicht über Fußball. Stimmt. Und auch wieder nicht. Denn: Es interessieren sich inzwischen viele Frauen für Fußball. Eine halbe Millionen von ihnen sind im DFB organisiert. Nur, ausgerechnet für traditionell denkende Frauen ist der Fußballsport immer noch etwas, wo “22 Mann dem Ball nachlaufen“. Ist dies ein Vorurteil? Nein, denn es ist die Summe der Erfahrungen, da jene, die so reden bekannt sind und es sich hässlich ausnimmt, mit ihnen ernsthaft über Sieg und Niederlage auf sportlicher Ebene zu debattieren. Es juckt sie nicht! Ahnungslosigkeit wäre ein Entschuldigungsgrund. Überlachte Freude über die gewollte Unwissenheit, gepaart mit abfälliger Ironie über den abwegigen Gegenstand, lässt den Gedanken zum Küchenmesser schweifen.

Frauen unterhalten sich gerne und häufig übers Essen. Das stimmt nun allerdings. Sie zelebrieren Teekocherei mit einer Hingabe, die den Betrachter körperlich schmerzt. Vom beißenden Geruch der Duftkerzen mal abgesehen. Dass es gerade Frauen aus dem “alternativen“ Milieu sind, die dieses Verhalten bis zum Erbrechen praktizieren, interessiert wieder nicht, die Praktik ist das Wichtige, - haben doch Kungeleien alternativer Frauen in der Teeküche, in ihrer Spitze Röhm-Putsch Qualitäten.

Doch zurück zur Quote. Die “Linke“ stellt sich eine Falle, tappt herein und jammert, - denn nun geht es ans Eingemachte! Die politisch linken Frauen werden in der Grünen Partei, der SPD und der PDS, von lesbischen Feministinnen dominiert. Da diese wiederum die männlichen Parteimitglieder beherrschen, wird die Mehrheit der Organisierten von einer verschwindend kleinen Minorität geführt. Dies wird auch als moralisch gerecht angesehen. Gesonderte Frauenstrukturen sind willkommen, sogar erwünscht. Frauen betreffende Fragen können z.B. der PDS von den anwesenden Frauen (und seien es drei von dreizehn versammelten Personen) mit der einfachen Mehrheit, also in diesem Fall 2:1 entschieden werden. “Frau“ behauptet: Die politischen Strukturen sind grundsätzlich männlich. Männer bewegen sich also ständig auf den für sie geschaffenen Feldern. Einwände gegen diese Behauptungen entgegnet “frau“ mit lächelnder Arroganz und innerparteilichen Machtspielen. Widersprechende Frauen gelten als Verräterin an der feministischen Sache.

Es ist schon eine der krudesten Storys überhaupt wie sich Adepten des Männlichen, als feministisch, also weiblich, bezeichnen können. Dabei sind sie doch die Machos unter den Frauen. Alles ist demnach nur ein Etikettenschwindel. Sexualfeindlichkeit gehört zu ihrer Natur, denn: Alle Sexualität geht vom Manne aus! “Lieber Dienst in der Kaserne, als am Manne unter der Laterne“, „dichtet“ “frau“ in der Emma, in der man so schreibt, wie die Zeitung heißt.

So empfiehlt die Feministin konsequenterweise auch nur eine Adaption des Männlichen: Saufgelage, keine Skrupel vor dem Trieb zur Macht, Stammtisch, Kungelrunde, das Kaminzimmer und die Trümmerfrauenmentalität (Brecht: ...und die Hitlerfrauenschaft, kommt die Röcke hochgerafft, fischend mit gebräunter Wade nach des Erbfeinds Schokolade. Spitzel, Kraft-durch-Freude-Weiber...Blut und Dreck in Wahlverwandtschaft, zog das durch die deutsche Landschaft, rülpste, kotzte, stank und schrie....) Behüte uns also Gott vor dem “Drei-Wetter-Taft-Syndrom der ästhetisch-repräsentativen Aufgaben.“, schwadronieren sie und wackeln mit den Kübelhintern.

Der politische Feminismus hat der Linken mehr Stimmen gekostet als alle Fünf-Mark-Benzin-Beschlüsse und sämtliche Mauertoten zusammen und war doch falscher als alles andere. Denn, viele durchaus vernünftige Männer und Frauen, schreckt die Aussicht auf verordnete Gleichheit der Geschlechter im beschriebenen Sinn.

„Mit der Quote am Ende“: Ja, wie wäre das schön! Und wir, die wirklich emanzipierten Weiber, wir stoßen dann darauf an: Auf den vorläufig endgültigen Sieg Esther Vilars über Alice Schwarzer!

Tanja Krienen - www.campodecriptana.de

Amida Temudschin
16.07.2004, 18:29
Prinzipiell guter Beitrag, dem ich voll zustimmen kann, nur sehe ich schon die reaktionären Antworten vor meinem geistigen Auge, die wieder in ihrer Frauenfeindlichkeit schwelgen.

Fars
16.07.2004, 19:29
Hallo, Tanja Krienen!

Auch wenn dieser Text um ein Vielfaches kürzer hätte sein können, stimme ich seinem Sinn zu. Prägnant gesagt: Frauenemanzipation ist, wenn es auch einen Frauenbeauftragten geben darf.
Und der deutsche Feminismus hat Deutschland hässliche, weil ungewaschene und ungeschminkte, Frauen beschert. Was ist daran "unemanzenhaft", einem Mann zu gefallen?

Gruß Fars

Amida Temudschin
16.07.2004, 19:46
Und der deutsche Feminismus hat Deutschland hässliche, weil ungewaschene und ungeschminkte, Frauen beschert.
ungeschminkt=häßlich? Das ist wohl eher eine Frage des persönlichen Geschmacks und ich persönlich kann auf solchen Blödsinn wie Make-Up verzichten. Mir fällt ja viel ein, was man heutigen Feministinnen vorwerfen kann, aber Ungeschminktheit? :rolleyes:

Fars
16.07.2004, 20:06
Hallo, Amida Temudschin!

Was ist wohl der Grund dafür, dass Französinnen, Inderinnen, Italienerinnen, Russinnen ... weit mehr bella figura machen?
Natürlich soll eine Frau nicht zu tief in den Schminktopf gucken, aber ein Minimum hat noch nie geschadet. Aber Schminke alleine macht es ja auch noch nicht ... :rolleyes:

Gruß Fars

Amida Temudschin
16.07.2004, 21:29
Greifst du denn auch zu Nagellack und Parfüm?

Fars
16.07.2004, 21:50
Hallo, Amida Temudschin!

Da ich weder Frau, noch Tunte, noch Koreaner noch beim Fernsehen bin, benutze ich keinen Nagellack, keine Schminke und Parfüm nur zu besonderen Anlässen. Ich benutze lediglich Wasser, Kamm, Seife, Haarwaschmittel, Deodorant, Nagelschere, Bürste und Zahnputzzeug, um das Äußere zu pflegen.

Gruß Fars

Amida Temudschin
16.07.2004, 22:42
Hm, ist die Welle des Metrosexuellen etwa an dir vorübergegangen? Auch bei (Hetero-)Männern gilt es jetzt als schick, sich herauszuputzen.

NordischByNature
16.07.2004, 23:11
Ich würde mich als metrosexuell bezeichnen. Rasiere mir auch die Arme und Beine. Parfüm benutzte ich täglich, und ich strahle eine Aura aus wie kein zweiter.
Definitiv müssen Frauen alles tun um einem Mann zu gefallen. Ein Glück das die Zeiten der ungeschminkten Frustfotzen(Wort stammt vom linken Satiriker Wiglaf Droste und ist somit wohl legitim) vorbei sind.

Fars
17.07.2004, 04:14
Hallo, Amida Temudschin!

Ich bin weder trendy noch weiß ich, was metrosexuell ist. Meint das irgendwie das Gegenteil vom "Naturburschen"?

Gruß Fars

TanjaKrienen
17.07.2004, 10:35
Fars - Ich denke doch, dass man etwas weiter ausholen muss, denn das Problem ist sehr vielschichtig, z.B. war die Schilderung dieser besagten SPD-Versammlung nötig, um aufzuzeigen, wie verhängnisvoll das Ganze letztlich ist.

Gruß, TK

P.S. Der Metrosexuelle ist ein Fake der Gender-Verkrampften, die uns stets neues präsentieren wollen. Eien Erfindung schwuler Fernsehmännchen, Redakteurinnen und Langeweilern aller Art, die einmal etwas Buntes puschen wollen.

Fars
17.07.2004, 10:56
Hallo, Tanja Krienen!

Ausholen ist Ok, aber bitte beachten: In der Kürze liegt die Würze.

Ich habe mich jetzt mal ein wenig informiert über meine sogenannten metrosexuellen Geschlechtsgenossen: Einerseits finde ich diese Nachahmung weiblicher Art, den Körper zu betonen, abgehoben, andererseits ist gegen gepflegtes Äußeres in keiner Weise etwas einzuwenden, es ist sogar sehr positiv zu betrachten, dass ein David Beckham das Fußballer-Image aufmöbelt - ganz im Gegensatz zu einigen bierbäuchigen deutschen Fußballspielern, die den Proleten vorm Fernsehapparat nur bestätigen.

Gruß Fars

Amida Temudschin
18.07.2004, 13:16
Da ich auch nicht trendy bin (was bei mir auch gewollt ist), kann ich den Begriff nicht erschöpfend erklären. Beckham ist wohl das Paradebeispiel: Männer, die shoppen gehen, "sich die Haare machen" und eben Make-Up benutzen, also die "Vertussisierung" des Mannes. Halte ich durchaus für legitim, obwohl ich weder mit männlichen noch mit weiblichen Tussis was anfangen kann.

EDIT: Hab' die zweite Seite nicht gesehen, weshalb meine Antwort eigentlich veraltet ist.

TanjaKrienen
18.07.2004, 15:29
Also: Ein gepflegter Mann ist keine Tunte und Beckham überaus männlich. Der Metrosexuelle wurde von Genderidoten erfunden, als wäre dies seit dem Aufbrauch in den Pop, als Jungs lange Haare trugen, noch irgendwie etwas Neues

Ach Fars, vielleicht ist dies unterhaltsamer -

Der Schlips oder
Sie heiratet niemals einen Millionär - (eine wahre Geschichte)

Ihr ging es nicht gut
Musste Stunden warten
Denn sie fand keinen Mut
Um richtig zu raten
Die Ikonen-Matrone
Saß ganz abseits, so ohne:
Chance für ihre Gelegenheitsphrasen
Gehoppelt wortgestolpertes Rasen
Nix wars mit Nonsenseskapaden -
Nur grimmassierende Scharaden
Auch keine Tautologien
Mit bekannt fossilem Mühen.
Kein mäßig lustig flacher Witz
Nicht mal ein Kleid das richtig sitzt
Kein Wort zu angeblich verschleppten
Meist sehr schicken weiblich geneppten
Auch geradewegs gestohlenen
Armen Huren - den Polinnen
Sie meint, wenn „Mann“ ganz friedlich lächelt
Es wär´ der Friedmann, der da hechelt
Zu schön, zu schlau, zu elegant
Bestimmt im Bette sehr charmant
Hat der sich Liebe oft bestellt
Mit seinem Zionisten –Geld
Heut ist´s nicht schicklich zu vergasen
Selbst nicht nach stundenlangem Blasen
Doch prangern, wüten, jagen, hetzen
Intimes aus und weiter petzen
Das macht sie sehr gut, das macht sie heiß
Doch hier läuft die Show, wo sie nichts weiß.

Selbst der Boxer, der nicht gut sprechen kann
War noch viel besser, schneller, vor ihr dran
Das Blut gerann, unruhig das Sitzen
Rotes Gesicht, zu starkes Schwitzen
Der Königin aller Königinnen
Schwanden die Sinne, wurde von Sinnen:
„Grausam, ich bin ja auch noch da“
Rief sie, kurz bevor es geschah
„Kinder, das habt ihr doch extra gemacht!“
Sie wittert Verrat, und alles laut lacht
Denn über Fußball weiß sie so viel
Wie ein Maulwurf vom Computerspiel
Doch: War sie beschwipst?
Nein, nein, keine Spur!
Es war dieser Schlips
Der störte sie nur
Zu lang, zu breit
Listig lächelnder Jauch
Viel zu gescheit
Einer den sie nicht brauch
Schon formt sie den reizenden Mund und röhrt:
„Schon mal was vom Phallussymbol gehört?“
Man kennt solche Leute – die gießen nachts Blei
Doch was sie dann sehen, das ist Einerlei:
Nur nackte Leiber, mit viel Phantasie
Sie leben fiktiv – real sehn sie´s nie -
Verschwitztes
Gespritztes
Erotik
Exotik
Musikgedröhne
Mit viel Gestöhne
A big Head Bing – Bang – eruptiv universell
Doch nicht mit Manuel, sondern nur manuell
Das hat sie ja niemals so richtig genossen
Drum guckt sie ja grad unablässig verdrossen

Als tagsdrauf Sigmund Freud im Grab davon hörte
(heftig erbost! - weil man seine Sitzung störte)
Sprach er laut und vernehmlich:
„Ja, ist denn die dämlich?
Gebt´s der Person hormonische Hämmer!
Ich kenn´ den Fall, gleicht der Pignitzers Emma
Es war im Jahr Neunzehnhundertundsieben
Da ist die Emma aufs Kirchdach gestiegen
Und hat entblößt den gesamten Leib
Es war das schlimmste hysterischte Weib
Drei Stunden hing sie den Zeigern der Uhr
Schrie wie am Spieß: Maria is a Hur´!
Erst der Dorfdepp hat sie heruntergelockt
Die Leut´ blieben stumm, alle waren geschockt
Die Emma wurd´ niemals mehr klar im Schädel
Benahm sich jetzt jeden Tag wie ein Blödel
Ja verflixt, ist die Welt denn stehen geblieben?
Dominieren noch immer die, die nicht lieben?
Da plagt man sich ab, denkt nach jeden Tag
Über Schizophrenie, Libido, den Sarg
Sublimierung, Das Es - auch mal das ICH
Ja, glauben Sie denn, das sei lächerlich?
Die Hirnanomalie der Amalie
Eine psychosomatisch´ Lappalie
Mit dispropertionierter Drüse -
Das alles ist Psychoanalyse!“
Als Frau Schwarzer dies hörte
(Was sie sehr verstörte)
Stand sie regungslos da
Wusst´ nicht wie ihr geschah
So starr, so still – und ein klein bisschen konisch
Wie ein Phallus, doch sicher nur: symbolisch

So ist die Alice
Niemand siehtse
Gerne von vorn
Auch von der Seite
Ist´s eine Pleite
(fast wie von vorn)
Heißt sie etwa Hinz?
Heißt sie etwa Kunz?
„Ach wie gut das jeder weiß
Dass ich hinten Schwarzer heiß“

Fars
21.07.2004, 13:03
http://www.ascaron-forum.com/images/graemlins/x_puke.gif

Hallo, TanjaKrienen!

Ich kann nur hoffen, dass du dieses miserable Gedicht nicht selbst erdacht hast.

Gruß Fars