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Vollständige Version anzeigen : Wählerpotential auf --- 43% --- angestiegen.



detlef_mue
16.07.2004, 18:03
Das Wählerpotential für Wahlalternative ASG ist lt. ARD DeutschlandTrend (http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3411804_REF1_NAVSPM2~3412386,00.html) auf 43% angestiegen !
Danach antworteten auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnten, eine neue Linkspartei zu wählen ...

ja, sicher - 6%
ja, vielleicht - 37%

Deutschland wacht aus dem neoliberalen Alptraum auf !?
Die Leute wissen eben, daß diese Politik falsch ist ...

gothmania
16.07.2004, 18:14
Erlauben Sie mir mal, Ihren Beitrag kurz zu hinterfragen!

Wer wählt links? Der klassische Arbeiter nicht mehr - so viel ist klar.

Ein großes SPD-Potential sind die Gutsituierten und Besserverdienenden - Lehrer, Zahnarztgattinnen, Oberamtsräte - die wenig Bezug zum brutalen Leben draußen in der Realität haben.

Die zweite Wählergruppe sind die Habenichtse - Sozialhilfeempfänger, alleinerziehende Väter und Mütter, Kinderreiche, "Ausländer", Studenten und Schüler!

Nur glaube ich aus zahlreichen Gesprächen mit dieser zweitgenannten Bevölkerungsschicht zu erkennen, dass die "Habenichste" zunehmend zu den Nichtwählern abwandern und auf eine wählbare Rechtspartei warten. Ergo schließe ich: die neue Linkspartei ist wieder einmal eine Partei der "Intellektuellen, der gutsituierten Alt-68iger und der ewig-gestrigen Gewerkschaftsfuzzies!
Und das sollen 43% sein?

Amida Temudschin
16.07.2004, 18:35
Das läuft doch wieder auf rechte Propaganda hinaus:
Die Armen und Ausgebeuteten der Gesellschaft, die alle auf den nationalen Erlöser warten, aber von der SPD geblendet werden und dadurch nicht wissen, was gut für sie ist.
Irgendeine Erklärung muß man sich ja konstruieren, weshalb die eigene politische Richtung langfristig eine verschwindend kleine Minderheit bleiben wird.

gothmania
16.07.2004, 18:42
Irgendeine Erklärung muß man sich ja konstruieren, weshalb die eigene politische Richtung langfristig eine verschwindend kleine Minderheit bleiben wird.

Du meinst die SPD mit derzeit noch "satten" 23 %...... ;)

Amida Temudschin
16.07.2004, 19:01
Auch wenn das keine absolute Mehrheit ist, wird die SPD langfristig wohl oder übel eine der beiden stärksten Parteien in Deutschland bleiben.

detlef_mue
16.07.2004, 19:09
Die Leute wählen die SPD nicht mehr, weil diese eine für sie völlig falsche Politik betreibt, ... und da keine andere Partei für sie da ist, wählen sie überhaupt nicht mehr.
Was geschieht denn wohl, wenn so eine Partei wieder existiert ?

Es wird einiges an Überzeugung bedürfen, aber dann wird diese Leute eben die neue Partei wählen.
Klar, etwas ideal dargestellt. Aber die Zahlen von Meinungsumfragen zeigen das jetzt schon, obwohl Wahlalternative AsG noch keine Partei ist !!


Ein paar Fakten ...
Bisher 15.000 schriftliche Unterstützererklärungen
Über 1 Mill. Zugriffe auf die Webseiten der beiden Gründerinitiativen
Die Initiative erhält täglich z.T. über 1000 EMails ...

Fars
16.07.2004, 19:59
Hallo, detlef mue!

Diese Umfragen taugen nichts: Die gleichen Probanden könnte man nämlich auch fragen, ob sie sich vorstellen könnten die Grünen/FDP/CDU zu wählen, und das ganze addiert sich dann zu mehr als 100 %. Wählerpotentiale überschneiden sich eben, und bei den wichtigsten Wahlen hat man letzten Endes nur zwei Stimmen zu vergeben.
Außerdem ist es völliger Schwachsinn, nach der Wählbarkeit einer absolut fiktiven Partei zu fragen. "Links-Partei" ist obendrein ein Begriff, wie er diffuser nicht sein kann.
Und ich merke an, dass die neue Partei "ProDM" zur Bundestagswahl 1998 antrat, und ihr wurde ein Wählerpotential von fast 11% prognostiziert, und sie bekam lediglich 0,63% der Zweitstimmen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde eine neue "Links-Partei" beim Bestehenbleiben der etablierten Parteien an der 5%-Hürde scheitern.
Wer ist nicht der Auffassung, dass mit der ödp, den Grünen, der PDS, der SPD und der DKP das "linke" Wählerspektrum mehr als vereinnahmt ist?

Gruß Fars

Amida Temudschin
16.07.2004, 21:25
Eine kleine Korrektur: Die ödp ist nicht links und will auch nicht links sein. Ihr Ziel ist es, ökologische Politik mit konservativer zu verbinden.

l_osservatore_uno
17.07.2004, 02:37
Auch wenn das keine absolute Mehrheit ist, wird die SPD langfristig wohl oder übel eine der beiden stärksten Parteien in Deutschland bleiben.

... wird es wieder werden, AT, da bin ich mir ganz sicher!

Leider!

Denn folgendes wird geschehen:

Sollte, was wahrscheinlich ist, die UNION im Herbst 2006 die Regierung übernehmen, wird sie bereits im Frühjahr 2007 in Meinungsumfragen bei 23%? rangieren!

Wir werden also zum zweiten Male die 'Einmaligkeit' erleben, dass Parteivorsitzende ihre eigenen Parteien - mit aller Macht - ungespitzt in den demoskopischen Erdboden rammen.

Mich würd' nur noch interessieren, wer es eigentlich ist, der diese Zombies zu solchem Tun veranlaßt.

Enzo

Fars
17.07.2004, 02:59
Hallo, Amida Temudschin!

Danke für den Hinweis. Da habe ich kurzerhand alle Ökofuzzis in einen Topf geworfen. Peinlich-peinlich. http://www.handykult.de/plaudersmilies.de/yellows/freak6.gif

Hallo, Enzo!

Ich widerspreche dir. Die SPD ist zur Zeit die falsche Volkspartei (mit dem z.Z. unpassenden Namen) an der Macht, sie muss Maßnahmen beschließen, die auf kurze Sicht hart, unfair und unklug erscheinen aber auf lange Sicht wohl die richtigen Entscheidungen sind. Deshalb ist ihr die linke Gefolgschaft weggebrochen. Über diese verfügen CDU/CSU aber so gut wie nicht. Sie werden vielleicht als Regierungsfraktion einbrechen, aber bestimmt nicht so dramatisch wie die SPD jetzt. Ich denke auch, dass 2006 das Jahr der Rettung der SPD vor der Regierungsbürde ist. Dann wird es nach der verlorenen Bundestagswahl sicherlich ein Verbrüderungssaufen bei Lafontaines geben. :D

Gruß Fars

l_osservatore_uno
17.07.2004, 03:18
Hallo, Enzo!

Ich widerspreche dir. Die SPD ist zur Zeit die falsche Volkspartei (mit dem z.Z. unpassenden Namen) an der Macht, sie muss Maßnahmen beschließen, die auf kurze Sicht hart, unfair und unklug erscheinen aber auf lange Sicht wohl die richtigen Entscheidungen sind. Deshalb ist ihr die linke Gefolgschaft weggebrochen. Über diese verfügen CDU/CSU aber so gut wie nicht. Sie werden vielleicht als Regierungsfraktion einbrechen, aber bestimmt nicht so dramatisch wie die SPD jetzt. Ich denke auch, dass 2006 das Jahr der Rettung der SPD vor der Regierungsbürde ist. Dann wird es nach der verlorenen Bundestagswahl sicherlich ein Verbrüderungssaufen bei Lafontaines geben. :D

Gruß Fars

... Lügenmaul Schröder will (ist angehalten) heute Maßnahmen zu treffen, die er, als Oppositionspolitiker, noch bis zum 'Wackeln der Republik' bekämpft hat, sofern unter Kohl nur'n Schatten davon sichtbar wurde.

Und Kohl hat sich dieser Tatsache - aus partei- und wahltaktischen Gründen - insofern gebeugt, dass er selbst eben keine entsprechenden Maßnahmen getroffen hat.

Selbst Maßnahmen im sozialen Netze dahinfaulende Zeitgenossen nun vielleicht doch an die eine oder andere Arbeit zu bringen, wurden von Schröder und dessen Genossen (dies Wort schon: Genosse - ist schon zum Kotzen) heftigst bekämpft und als unsittlicher Sozialabbau apostrophiert.

Und dies nochmal zur Erinnerung:

Sozialkohle verplempern ... war immer 'ne Domäne der Sozen.

So z. B. hätten die Rentenversicherer vor 1969, also vor Beginn der 'Sozial-Liberalen Koalition', einunddreißig Monate lang Renten zahlen können, ohne eine einzige Beitragsmark einzunehmen.

1982, also bei Übernahme der Regierung durch Kohl, war dieser Sockel auf einen einzigen schlappen Monat abgeschmolzen.

Gruß!

Enzo

luther
17.07.2004, 11:24
gothmania ....Ein großes SPD-Potential sind die Gutsituierten und Besserverdienenden - Lehrer, Zahnarztgattinnen, Oberamtsräte - die wenig Bezug zum brutalen Leben draußen in der Realität haben....

da fehlen einfach die Türken, deren Kreuzchen sich Türkengerd und Konsorten mit der Verstreuung von Päßen gekauft haben. Ohne die wäre die weitere Herrschaft der Bolschewiken nicht möglich gewesen und wir müßten statt dessen Herrn Stoiber und seine widerliche Partei ertragen oder gar, Schreck laß nach diese unsägliche Angüla Mürkül (wahrscheinlich mit Kopftuch).
Nur siehts jetzt so aus, als würden die Türken konsequenterweise ihre Kreuzchen bei der grünen Oberbolschewiken machen, solange sie keine eigene Partei haben.