LieblingderGötter
06.08.2007, 18:46
Eine neue Studie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau beschäftigte sich mit den Auswirkungen des SGBII(Hartz4/ALGII/Sozialgeld für erwerbsunfähige Mitglieder einer BG)auf die betreffenden Personen.
Zum Erleben der Erwerbslosigkeit heißt es in der Studie:
Mehr als 80 Prozent der Befragten erleben die Arbeitslosigkeit ausschließlich als Belastung. Sie können ihr weder positive Aspekte abgewinnen, noch sehen sie sich bei der Bewältigung durch positive Begleitumstände entlastet oder unterstützt.
Die meisten leiden in mehrerer Hinsicht unter der Arbeitslosigkeit und ihren Folgen. 90 Prozent leiden unter der materiellen Not, 71,5 Prozent vermissen es, ihre Fähigkeiten einsetzen zu können, 58,3 Prozent vermissen die beruflich vermittelten sozialen Kontakte. 37,9 Prozent nennen weitere durch die Arbeitslosigkeit bedingte Belastungen. Soziale Isolation oder Ausgrenzung, Verlust des gesellschaftlichen Ansehens und politische Diffamierung, Verlust der Lebensfreude und Depressivität, Zukunftsangst, Existenzangst und Perspektivlosigkeit, Fremdbestimmung, Kontrolle und Druck durch die ALG-II-Behörden sind die am häufigsten genannten „sonstigen Belastungen“.
Es zeigt sich hier,wie sich die Reformen auf die Menschen auswirken,gerade auch gesundheitlich.Hartz4 ist in Ordnung,wenn man weiß,das man es nur ein paar Monate braucht.Aber was ist-wenn man es länger benötigt???Weil man einfach nichts bekommt??? Desto länger man sich drinnen befindet,desto mehr setzen einem die Schlagzeilen in den Medien zu.Wenn sich anfängt die Oma,Opa oder Tante zu äußern ob man jetzt "endlich"einen 1€urojob hat,weiß man als Hartz4 Empfänger solche "Aufmerksamkeit" richtig zu schätzen.Auch als "Luxus-Arbeitsloser" im ALG 1 bekommt man von den Verwandten als erste Frage immer:"Hast du schon einen Job"???Vor kurzem hörte man Roland Pofalla reden,das eine Erhöhung des Regelsatzes nicht notwendig sei,weil Telekommunikation ja billiger geworden ist.Für Telekommunikation sind im Regelsatz unter 30€uro vorgeschrieben,also eine Internetflat/Telefonflat ist dafür gar nicht drinnen,abgesehen davon,das es das nicht überall gibt.Außerdem habe ich bis jetzt noch kein Telefon gegessen und das Kabel ist auch noch in der Telefondose(bleibt fürs Aufhängen;) ).Mich beschleicht das Gefühl,viele Pollytiker wissen gar nicht,über was Sie reden oder abgestimmt haben.Bis heute wird die genaue Berechnung des Regelsatzes unter Verschluss gehalten,das einzige was man weiß sind die "Empfehlungen" XY€uro für Kleidung usw... Herr Pofalla weiß auch,das eine Erhöhung vielen Menschen vermutlich Anspruch auf Hartz4 geben würde,was aber ganz sicher nicht in seinem Sinn ist.Im Frühjahr diesen Jahres sagte Söder(CDU) das ALGII müsse reduziert werden.Nun kann man im Gegenzug daraus schließen,das Herr Söder den Menschen noch weniger Geld geben möchte AUCH den Vollzeit-arbeitenden Menschen die zuätzlich Hartz4 benötigen.Sinkt nämlich auch Hartz4 ,erreichen sie oftmals nicht mehr die Anspruchsgrenze.Dies würde zu weiter einbrechenden Umsätzen im Einzelhandel führen.Aber so würde sich wenigstens die Zahl von 7,4 Millionen Hartz4 Empfängern die der Deutsche Städtetag vor kurzem bekannt gab,auf zwischenzeitlich 5,4??Millionen senken lassen-was in der Bild Zeitung wieder mit einer großen Schlagzeile bedacht werden würde-"Zahl der Hartz4 Empfänger um 2 Millionen gesunken-Deutschland dankt Söder/Merkel"...........:rolleyes:
Zurück zur Studie:
Zur Materiellen Lebenssituation:
Die Frage nach den Einschränkungen oder Verzichten, die für sie am schlimmsten sind, beantworteten viele Befragungsteilnehmer/innen mit dem Hinweis, dass es an allem fehle, also nicht einzelne Entbehrungen hervorgehoben werden könnten. Diejenigen, die doch eine Rangordnung versuchten, haben am häufigsten den Verzicht auf Urlaub, Ausflüge und Erholung genannt. Bereits an zweiter Stelle steht jedoch die Ernährung. Offenbar sparen sich viele Betroffene die Ausgaben für Dinge, die im Regelsatz nicht vorgesehen sind - etwa eine Monatskarte für den Stadtverkehr, das Abonnement einer Tageszeitung, Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke - buchstäblich vom Munde ab.
An dritter Stelle der am stärksten gespürten Einschränkungen und Verzichte steht die kaum mehr mögliche Pflege sozialer Kontakte, Fahrten zu Freunden und Angehörigen, der Besuch von Kino, Theater oder Konzerten. Diejenigen, die Kinder haben, leiden vor allem unter den Entbehrungen, die sie ihren Kindern zumuten müssen.
Eigentlich sollte Hartz4 die gesellschaftliche Teilhabe am Leben ermöglichen.Fakt ist aber,das die gesellschaftliche Teilhabe am Leben aus Einkaufen(oft auch noch bei der McKInsey Tafel)und Behörden Besuch besteht.Ein Eintritt ins Theater ist oftmals nicht möglich,genauso wenig wie ins Kino.Da für Bildung 0€uro vorgesehen sind,wird man sich auch kaum einen Volkshoschschulkurs leisten,denn für die Praxisgebühr sollte man auch immer beachten!!Die gesellschaftliche Teilhabe am Leben sollte aber doch aus mehr als Einkaufen und Behördenbesuch bestehen,oder????
18 Prozent der Befragungsteilnehmer/innen zahlen Teile der Kosten ihrer Wohnung aus der unzureichenden Regelleistung, weil ihre Wohnkosten die so genannten angemessenen Kosten übersteigen. Weitere 17 Prozent bekamen eine Aufforderung, die Kosten ihrer Unterkunft zu senken. Sie sind also bereits umgezogen oder zwangsweise auf Wohnungssuche, oder sie sehen einer baldigen faktischen Regelsatzkürzung entgegen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wohnen die Betroffenen bereits in durchaus bescheidenen Verhältnissen.
Die führt dazu ,das oftmals nicht der volle Regelsatz zur Verfügung steht.Hierbei ist anzumerken,das viele Kommunen sich auf die Wohngeldverordnung von 2001 berufen und darin keine Steigerungen berücksichtigt wurden(der Heizkosten).Jedem Betroffenen rate ich deshalb Widerspruch dagegen einzulegen mit dem Hinweis an den Sachbearbeiter,ob seine Heizkostenrechnung 2007 genau so hoch ist wie 2001.
Armut belastet auch Partnerschaften und die Beziehungen zu Freunden und Bekannten sowie zu Eltern und Geschwistern. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass sich infolge der Arbeitslosigkeit und/oder der Geldnot ihre Beziehungen zu Freunden und Bekannten verschlechtert haben.
Von Arbeitslosengeld II leben zu müssen, treibt viele Betroffene in soziale Isolation und Einsamkeit. Zusätzlich dazu, dass mit Arbeitslosigkeit an sich schon der Verlust beruflicher Kontakte und die Kränkung des Selbstwertgefühls einhergehen, fehlen dem/der ALG-II-Bezieher/-in auch die finanziellen Möglichkeiten, unter Menschen zu gehen und mit ihnen gemeinsam etwas zu unternehmen. Viele Betroffene befürchten oder erleben darüber hinaus, dass ihre erwerbstätigen Freunde und Bekannte das negative Bild teilen, das Politiker und Medien von Erwerbslosen zeichnen.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Etwas mehr dazu findet ihr hier:
http://zgv.info/hartz/befragung_ergebnis.htm
Zu den Krankheiten:
http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/347099
Zum Erleben der Erwerbslosigkeit heißt es in der Studie:
Mehr als 80 Prozent der Befragten erleben die Arbeitslosigkeit ausschließlich als Belastung. Sie können ihr weder positive Aspekte abgewinnen, noch sehen sie sich bei der Bewältigung durch positive Begleitumstände entlastet oder unterstützt.
Die meisten leiden in mehrerer Hinsicht unter der Arbeitslosigkeit und ihren Folgen. 90 Prozent leiden unter der materiellen Not, 71,5 Prozent vermissen es, ihre Fähigkeiten einsetzen zu können, 58,3 Prozent vermissen die beruflich vermittelten sozialen Kontakte. 37,9 Prozent nennen weitere durch die Arbeitslosigkeit bedingte Belastungen. Soziale Isolation oder Ausgrenzung, Verlust des gesellschaftlichen Ansehens und politische Diffamierung, Verlust der Lebensfreude und Depressivität, Zukunftsangst, Existenzangst und Perspektivlosigkeit, Fremdbestimmung, Kontrolle und Druck durch die ALG-II-Behörden sind die am häufigsten genannten „sonstigen Belastungen“.
Es zeigt sich hier,wie sich die Reformen auf die Menschen auswirken,gerade auch gesundheitlich.Hartz4 ist in Ordnung,wenn man weiß,das man es nur ein paar Monate braucht.Aber was ist-wenn man es länger benötigt???Weil man einfach nichts bekommt??? Desto länger man sich drinnen befindet,desto mehr setzen einem die Schlagzeilen in den Medien zu.Wenn sich anfängt die Oma,Opa oder Tante zu äußern ob man jetzt "endlich"einen 1€urojob hat,weiß man als Hartz4 Empfänger solche "Aufmerksamkeit" richtig zu schätzen.Auch als "Luxus-Arbeitsloser" im ALG 1 bekommt man von den Verwandten als erste Frage immer:"Hast du schon einen Job"???Vor kurzem hörte man Roland Pofalla reden,das eine Erhöhung des Regelsatzes nicht notwendig sei,weil Telekommunikation ja billiger geworden ist.Für Telekommunikation sind im Regelsatz unter 30€uro vorgeschrieben,also eine Internetflat/Telefonflat ist dafür gar nicht drinnen,abgesehen davon,das es das nicht überall gibt.Außerdem habe ich bis jetzt noch kein Telefon gegessen und das Kabel ist auch noch in der Telefondose(bleibt fürs Aufhängen;) ).Mich beschleicht das Gefühl,viele Pollytiker wissen gar nicht,über was Sie reden oder abgestimmt haben.Bis heute wird die genaue Berechnung des Regelsatzes unter Verschluss gehalten,das einzige was man weiß sind die "Empfehlungen" XY€uro für Kleidung usw... Herr Pofalla weiß auch,das eine Erhöhung vielen Menschen vermutlich Anspruch auf Hartz4 geben würde,was aber ganz sicher nicht in seinem Sinn ist.Im Frühjahr diesen Jahres sagte Söder(CDU) das ALGII müsse reduziert werden.Nun kann man im Gegenzug daraus schließen,das Herr Söder den Menschen noch weniger Geld geben möchte AUCH den Vollzeit-arbeitenden Menschen die zuätzlich Hartz4 benötigen.Sinkt nämlich auch Hartz4 ,erreichen sie oftmals nicht mehr die Anspruchsgrenze.Dies würde zu weiter einbrechenden Umsätzen im Einzelhandel führen.Aber so würde sich wenigstens die Zahl von 7,4 Millionen Hartz4 Empfängern die der Deutsche Städtetag vor kurzem bekannt gab,auf zwischenzeitlich 5,4??Millionen senken lassen-was in der Bild Zeitung wieder mit einer großen Schlagzeile bedacht werden würde-"Zahl der Hartz4 Empfänger um 2 Millionen gesunken-Deutschland dankt Söder/Merkel"...........:rolleyes:
Zurück zur Studie:
Zur Materiellen Lebenssituation:
Die Frage nach den Einschränkungen oder Verzichten, die für sie am schlimmsten sind, beantworteten viele Befragungsteilnehmer/innen mit dem Hinweis, dass es an allem fehle, also nicht einzelne Entbehrungen hervorgehoben werden könnten. Diejenigen, die doch eine Rangordnung versuchten, haben am häufigsten den Verzicht auf Urlaub, Ausflüge und Erholung genannt. Bereits an zweiter Stelle steht jedoch die Ernährung. Offenbar sparen sich viele Betroffene die Ausgaben für Dinge, die im Regelsatz nicht vorgesehen sind - etwa eine Monatskarte für den Stadtverkehr, das Abonnement einer Tageszeitung, Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke - buchstäblich vom Munde ab.
An dritter Stelle der am stärksten gespürten Einschränkungen und Verzichte steht die kaum mehr mögliche Pflege sozialer Kontakte, Fahrten zu Freunden und Angehörigen, der Besuch von Kino, Theater oder Konzerten. Diejenigen, die Kinder haben, leiden vor allem unter den Entbehrungen, die sie ihren Kindern zumuten müssen.
Eigentlich sollte Hartz4 die gesellschaftliche Teilhabe am Leben ermöglichen.Fakt ist aber,das die gesellschaftliche Teilhabe am Leben aus Einkaufen(oft auch noch bei der McKInsey Tafel)und Behörden Besuch besteht.Ein Eintritt ins Theater ist oftmals nicht möglich,genauso wenig wie ins Kino.Da für Bildung 0€uro vorgesehen sind,wird man sich auch kaum einen Volkshoschschulkurs leisten,denn für die Praxisgebühr sollte man auch immer beachten!!Die gesellschaftliche Teilhabe am Leben sollte aber doch aus mehr als Einkaufen und Behördenbesuch bestehen,oder????
18 Prozent der Befragungsteilnehmer/innen zahlen Teile der Kosten ihrer Wohnung aus der unzureichenden Regelleistung, weil ihre Wohnkosten die so genannten angemessenen Kosten übersteigen. Weitere 17 Prozent bekamen eine Aufforderung, die Kosten ihrer Unterkunft zu senken. Sie sind also bereits umgezogen oder zwangsweise auf Wohnungssuche, oder sie sehen einer baldigen faktischen Regelsatzkürzung entgegen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wohnen die Betroffenen bereits in durchaus bescheidenen Verhältnissen.
Die führt dazu ,das oftmals nicht der volle Regelsatz zur Verfügung steht.Hierbei ist anzumerken,das viele Kommunen sich auf die Wohngeldverordnung von 2001 berufen und darin keine Steigerungen berücksichtigt wurden(der Heizkosten).Jedem Betroffenen rate ich deshalb Widerspruch dagegen einzulegen mit dem Hinweis an den Sachbearbeiter,ob seine Heizkostenrechnung 2007 genau so hoch ist wie 2001.
Armut belastet auch Partnerschaften und die Beziehungen zu Freunden und Bekannten sowie zu Eltern und Geschwistern. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass sich infolge der Arbeitslosigkeit und/oder der Geldnot ihre Beziehungen zu Freunden und Bekannten verschlechtert haben.
Von Arbeitslosengeld II leben zu müssen, treibt viele Betroffene in soziale Isolation und Einsamkeit. Zusätzlich dazu, dass mit Arbeitslosigkeit an sich schon der Verlust beruflicher Kontakte und die Kränkung des Selbstwertgefühls einhergehen, fehlen dem/der ALG-II-Bezieher/-in auch die finanziellen Möglichkeiten, unter Menschen zu gehen und mit ihnen gemeinsam etwas zu unternehmen. Viele Betroffene befürchten oder erleben darüber hinaus, dass ihre erwerbstätigen Freunde und Bekannte das negative Bild teilen, das Politiker und Medien von Erwerbslosen zeichnen.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
Etwas mehr dazu findet ihr hier:
http://zgv.info/hartz/befragung_ergebnis.htm
Zu den Krankheiten:
http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/347099