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Vollständige Version anzeigen : Die Auswirkungen von Hartz4 auf Menschen wie Du und Ich



LieblingderGötter
06.08.2007, 18:46
Eine neue Studie der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau beschäftigte sich mit den Auswirkungen des SGBII(Hartz4/ALGII/Sozialgeld für erwerbsunfähige Mitglieder einer BG)auf die betreffenden Personen.

Zum Erleben der Erwerbslosigkeit heißt es in der Studie:


Mehr als 80 Prozent der Befragten erleben die Arbeitslosigkeit ausschließlich als Belastung. Sie können ihr weder positive Aspekte abgewinnen, noch sehen sie sich bei der Bewältigung durch positive Begleitumstände entlastet oder unterstützt.
Die meisten leiden in mehrerer Hinsicht unter der Arbeitslosigkeit und ihren Folgen. 90 Prozent leiden unter der materiellen Not, 71,5 Prozent vermissen es, ihre Fähigkeiten einsetzen zu können, 58,3 Prozent vermissen die beruflich vermittelten sozialen Kontakte. 37,9 Prozent nennen weitere durch die Arbeitslosigkeit bedingte Belastungen. Soziale Isolation oder Ausgrenzung, Verlust des gesellschaftlichen Ansehens und politische Diffamierung, Verlust der Lebensfreude und Depressivität, Zukunftsangst, Existenzangst und Perspektivlosigkeit, Fremdbestimmung, Kontrolle und Druck durch die ALG-II-Behörden sind die am häufigsten genannten „sonstigen Belastungen“.


Es zeigt sich hier,wie sich die Reformen auf die Menschen auswirken,gerade auch gesundheitlich.Hartz4 ist in Ordnung,wenn man weiß,das man es nur ein paar Monate braucht.Aber was ist-wenn man es länger benötigt???Weil man einfach nichts bekommt??? Desto länger man sich drinnen befindet,desto mehr setzen einem die Schlagzeilen in den Medien zu.Wenn sich anfängt die Oma,Opa oder Tante zu äußern ob man jetzt "endlich"einen 1€urojob hat,weiß man als Hartz4 Empfänger solche "Aufmerksamkeit" richtig zu schätzen.Auch als "Luxus-Arbeitsloser" im ALG 1 bekommt man von den Verwandten als erste Frage immer:"Hast du schon einen Job"???Vor kurzem hörte man Roland Pofalla reden,das eine Erhöhung des Regelsatzes nicht notwendig sei,weil Telekommunikation ja billiger geworden ist.Für Telekommunikation sind im Regelsatz unter 30€uro vorgeschrieben,also eine Internetflat/Telefonflat ist dafür gar nicht drinnen,abgesehen davon,das es das nicht überall gibt.Außerdem habe ich bis jetzt noch kein Telefon gegessen und das Kabel ist auch noch in der Telefondose(bleibt fürs Aufhängen;) ).Mich beschleicht das Gefühl,viele Pollytiker wissen gar nicht,über was Sie reden oder abgestimmt haben.Bis heute wird die genaue Berechnung des Regelsatzes unter Verschluss gehalten,das einzige was man weiß sind die "Empfehlungen" XY€uro für Kleidung usw... Herr Pofalla weiß auch,das eine Erhöhung vielen Menschen vermutlich Anspruch auf Hartz4 geben würde,was aber ganz sicher nicht in seinem Sinn ist.Im Frühjahr diesen Jahres sagte Söder(CDU) das ALGII müsse reduziert werden.Nun kann man im Gegenzug daraus schließen,das Herr Söder den Menschen noch weniger Geld geben möchte AUCH den Vollzeit-arbeitenden Menschen die zuätzlich Hartz4 benötigen.Sinkt nämlich auch Hartz4 ,erreichen sie oftmals nicht mehr die Anspruchsgrenze.Dies würde zu weiter einbrechenden Umsätzen im Einzelhandel führen.Aber so würde sich wenigstens die Zahl von 7,4 Millionen Hartz4 Empfängern die der Deutsche Städtetag vor kurzem bekannt gab,auf zwischenzeitlich 5,4??Millionen senken lassen-was in der Bild Zeitung wieder mit einer großen Schlagzeile bedacht werden würde-"Zahl der Hartz4 Empfänger um 2 Millionen gesunken-Deutschland dankt Söder/Merkel"...........:rolleyes:

Zurück zur Studie:

Zur Materiellen Lebenssituation:


Die Frage nach den Einschränkungen oder Verzichten, die für sie am schlimmsten sind, beantworteten viele Befragungsteilnehmer/innen mit dem Hinweis, dass es an allem fehle, also nicht einzelne Entbehrungen hervorgehoben werden könnten. Diejenigen, die doch eine Rangordnung versuchten, haben am häufigsten den Verzicht auf Urlaub, Ausflüge und Erholung genannt. Bereits an zweiter Stelle steht jedoch die Ernährung. Offenbar sparen sich viele Betroffene die Ausgaben für Dinge, die im Regelsatz nicht vorgesehen sind - etwa eine Monatskarte für den Stadtverkehr, das Abonnement einer Tageszeitung, Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke - buchstäblich vom Munde ab.
An dritter Stelle der am stärksten gespürten Einschränkungen und Verzichte steht die kaum mehr mögliche Pflege sozialer Kontakte, Fahrten zu Freunden und Angehörigen, der Besuch von Kino, Theater oder Konzerten. Diejenigen, die Kinder haben, leiden vor allem unter den Entbehrungen, die sie ihren Kindern zumuten müssen.


Eigentlich sollte Hartz4 die gesellschaftliche Teilhabe am Leben ermöglichen.Fakt ist aber,das die gesellschaftliche Teilhabe am Leben aus Einkaufen(oft auch noch bei der McKInsey Tafel)und Behörden Besuch besteht.Ein Eintritt ins Theater ist oftmals nicht möglich,genauso wenig wie ins Kino.Da für Bildung 0€uro vorgesehen sind,wird man sich auch kaum einen Volkshoschschulkurs leisten,denn für die Praxisgebühr sollte man auch immer beachten!!Die gesellschaftliche Teilhabe am Leben sollte aber doch aus mehr als Einkaufen und Behördenbesuch bestehen,oder????


18 Prozent der Befragungsteilnehmer/innen zahlen Teile der Kosten ihrer Wohnung aus der unzureichenden Regelleistung, weil ihre Wohnkosten die so genannten angemessenen Kosten übersteigen. Weitere 17 Prozent bekamen eine Aufforderung, die Kosten ihrer Unterkunft zu senken. Sie sind also bereits umgezogen oder zwangsweise auf Wohnungssuche, oder sie sehen einer baldigen faktischen Regelsatzkürzung entgegen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wohnen die Betroffenen bereits in durchaus bescheidenen Verhältnissen.


Die führt dazu ,das oftmals nicht der volle Regelsatz zur Verfügung steht.Hierbei ist anzumerken,das viele Kommunen sich auf die Wohngeldverordnung von 2001 berufen und darin keine Steigerungen berücksichtigt wurden(der Heizkosten).Jedem Betroffenen rate ich deshalb Widerspruch dagegen einzulegen mit dem Hinweis an den Sachbearbeiter,ob seine Heizkostenrechnung 2007 genau so hoch ist wie 2001.



Armut belastet auch Partnerschaften und die Beziehungen zu Freunden und Bekannten sowie zu Eltern und Geschwistern. Mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, dass sich infolge der Arbeitslosigkeit und/oder der Geldnot ihre Beziehungen zu Freunden und Bekannten verschlechtert haben.
Von Arbeitslosengeld II leben zu müssen, treibt viele Betroffene in soziale Isolation und Einsamkeit. Zusätzlich dazu, dass mit Arbeitslosigkeit an sich schon der Verlust beruflicher Kontakte und die Kränkung des Selbstwertgefühls einhergehen, fehlen dem/der ALG-II-Bezieher/-in auch die finanziellen Möglichkeiten, unter Menschen zu gehen und mit ihnen gemeinsam etwas zu unternehmen. Viele Betroffene befürchten oder erleben darüber hinaus, dass ihre erwerbstätigen Freunde und Bekannte das negative Bild teilen, das Politiker und Medien von Erwerbslosen zeichnen.

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.


Etwas mehr dazu findet ihr hier:

http://zgv.info/hartz/befragung_ergebnis.htm

Zu den Krankheiten:

http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/347099

klartext
06.08.2007, 18:54
Mit Verallgemeinerungen kommst du dem wirklichen Problem nicht näher.
Was wir brauchen, ist eine besser Sortierung zwischen denen, die es trotz bestem Willen nicht schaffen und denen, die sich nicht wirklich bemühen.
Erstere müssen besser betreut und bezahlt werden, letzteren müssen die Leistungen konsequenter gestrichen werden.
Das Giesskannenprinzip hat eine zu grosse Fehlstreuung. Es verteuert das Sozialsystem ohne Verbesserung der Effizienz.

Heiliger
06.08.2007, 18:57
Hartz IV, Arbeitslosigkeit ist ausschluss vom gesellschaftlichem Leben, ein vegetieren am Rande der existenzmöglichkeiten, es lässt keinen Freiraum zur Weiterbildung und zur Entfaltung der freien Persönlichkeit zu, da man realisieren muss, dass diese Armut die Menschen blockiert.

Gegen die negativen Auswirkungen des Kapitalismus muss entgegen getreten werden.

Nö, was wollt Ihr denn noch alles? Jetzt reicht schon das höhere HartzIV gegenüber dem alten Sozialtarif nicht mehr, nein, für den ganzen Tag nichts tun will man noch Geld fürs Kino und Vergnügen!
Hast Du sie nicht mehr alle! Warum gehen denn die ohnehin schon blöden Deutschen überhaupt noch arbeiten?
Dann kann ja jeder Zuhause bleiben, bekommt sein Geld für Urlaub, Bildung, Reisen etc. und gutn ist!
Alles klar....!:no_no:

cajadeahorros
06.08.2007, 19:02
Nö, was wollt Ihr denn noch alles? Jetzt reicht schon das höhere HartzIV gegenüber dem alten Sozialtarif nicht mehr, nein, für den ganzen Tag nichts tun will man noch Geld fürs Kino und Vergnügen!
Hast Du sie nicht mehr alle! Warum gehen denn die ohnehin schon blöden Deutschen überhaupt noch arbeiten?
Dann kann ja jeder Zuhause bleiben, bekommt sein Geld für Urlaub, Bildung, Reisen etc. und gutn ist!
Alles klar....!:no_no:

Auch an diesem Beitrag sieht man wieder wie enorm pöbelpsychologisch geschickt es von den Regierenden war, die Leistungen an die Empfänger der "alten" Sozialhilfe (das waren nur etwas über 1 Milliarde Euro als es letztmals getrennt ausgewiesen war) minimal zu erhöhen (während man im Gegenzug die Leistungen für "echte" Arbeitslose massiv zusammengestrichen hat). Sie machen halt doch keine "Fehler", wie sich der Wahlpöbel immer einredet, alles passiert genauso wie es passieren soll.

Mauser98K
06.08.2007, 19:03
Man muß Hartz IV Empfänger in Arbeitsuchende und Arbeitsunwillige unterteilen.

Arbeitsuchenden muß geholfen werden, Arbeitsunwillige muß man fallen lassen.

bernhard44
06.08.2007, 19:03
Du hast das Prinzip nicht verstanden, die Kosten sind gestiegen, es braucht einen Ausgleich, solange Arbeitsplätze abgebaut und Stellen gestrichen werden, nützt deine Arbeitsforderung für alle nichts, es gibt eben nicht für jeden Arbeit, es sei dann wir gehen in den Sozialismus zurück, was du nicht willst - aber ihr wollt ja nichtmal die soziale Marktwirtschaft also Tariflohn und Arbeitsplatzsicherheit.

GrafZahl mit seinen sozialistischen Taschenspieler-Tricks! :))

Verrari
06.08.2007, 19:03
Ein Eintritt ins Theater ist oftmals nicht möglich,genauso wenig wie ins Kino.

Die Sozialhilfe war einst für Menschen in sozialer Not gedacht.
Wenn ich mir vorstelle morgen ein sozialer Notfall zu sein, hätte ich bestimmt andere Probleme als Eintrittskarten fürs Theater oder Kino zu besorgen.
Einen sozialen Notfall (u.a.) an solchen Dingen festzumachen ist schon abenteuerlich!

Blocksberg
06.08.2007, 19:09
Meine längste Zeit als Arbeitsloser waren 6 Monate (Ich war 3 mal kurzzeitig arbeitslos - Ausbildung, vor und nach der Bundeswehr) Die ersten 14 Tage ist es wie im Urlaub bzw. entspannend, vom vorrigen täglichen Arbeitsstreß etc. Kennt ja nun fast jeder, wer sich 14 Tage Urlaub nimmt. Aber danach fängt tatsächlich eine kleine Perspektivlosigkeit an. Man kann nichts weiter tun, als warten und rumsitzen. (Wenn man schon für seine kompletten finanziellen Mittel Bewerbungen etc. losgeschickt hat) Und irgendwann verstreichen die Tage einfach. Mir ist vorallem dann relativ schnell die Decke auf den Kopf gefallen und habe Tag und Nacht gegrübelt, was ich denn bloß machen soll. Und irgendwann habe ich mich dann selbstständig gemacht, solange, bis ich endlich wieder vernünftige Arbeit hatte. Wäre für viele sicher zu gewagt gewesen, aber so, daß ich jedenfalls jeden Tag zur Post musste und etwas herumkam, konnte ich Kontakte knüpfen. Und Tatsache, über einen Freund bekam ich dann eine Anstellung in einem Kunststoffwerk. War zwar nicht toll, aber brachte etwas Schotter rein.

Ich habe mehrere Bekannte, wo die ganze Familie arbeitslos ist und von Hartz 4 lebt. Die sind zwar immer am jammern, aber Bier, Kippen etc. sind immer vorhanden. Ich denke mal zuviele Menschen setzen die Prioritäten gar nicht richtig bzw. denken es würde reichen, in der örtlichen Wochenzeitung die Stellenangebote zu überfliegen. Wer den ganzen Tag in einer zugequalmten Bude mit der Bierflasche in der Hand auf dem Sofa sitzen kann, den treffen die ,,schmerzhaften" Kürzungen der Leistungen gerade richtig. Davon werden die Leute eher krank. Und wer Hartz 4 bezieht, ist ja nun schon eine längere Zeit arbeitslos oder hat noch nie gearbeitet.

Blocksberg
06.08.2007, 19:12
Wir haben Sozialfälle wegen Lohndumping und dem asozialem Schulssystem produziert, - schaut euch die Schweden und Norweger an, wie die mit der Arbeitswelt und der sozialen Sicherheit umgehen, davon könnten wir Deutschen eine Menge lernen, aber gewisse Leute wollen das eben nicht.

Genau, die rot-grüne Regierung will es nicht. Ich hoffe du weißt, wer in Schweden regiert.

-jmw-
06.08.2007, 20:31
sondern Mindestlöhne, die aber diese Verbrecher nicht wollen
MIt "Verbrecher" kannst Du nur die Wähler meinen, denn die sind es, die jahrzehntelang keiner Partei, die Mindestlöhne im Programm hatte, eine Mehrheit gebracht haben.

LieblingderGötter
06.08.2007, 20:49
Die Sozialhilfe war einst für Menschen in sozialer Not gedacht.
Wenn ich mir vorstelle morgen ein sozialer Notfall zu sein, hätte ich bestimmt andere Probleme als Eintrittskarten fürs Theater oder Kino zu besorgen.
Einen sozialen Notfall (u.a.) an solchen Dingen festzumachen ist schon abenteuerlich!

Die "Sozialhilfe" gibt es in dem Sinne eigentlich nicht mehr(nur noch im SGBXII bei vorübergehender ErwerbsUNfähigkeit).
Eingeführt wurde die Sozialhilfe in den 60er Jahren mit dem Bundessozialhilfegesetzt(BSSHG).Es geht darum,das Hartz4 eine gesellschaftliche Teilhabe am Leben ermöglichen soll,was aber defacto nicht erreicht wird ,sondern nur noch mit Einkaufen gehen oder Behörden Besuch verbunden ist.
Die Leute die ich kenne,rauchen falls überhaupt,selbst gedrehte Zigaretten und essen dafür mehr Nudeln oder Kartoffeln.

McDuff
07.08.2007, 06:17
Hartz4 ist gescheitert. Das ursprüngliche Ziel war, wenn ich mich recht erinnere, eine Umfunktionierung der Arbeitsämter zu effektiven Jobvermittlern. Menschen die in Hartz4 hineinrutschten, sollten individuell gefördert und wieder in Arbeit gebracht werden. Was ist davon geblieben? Nichts!
Die Ämter sind ineffizienter als je zuvor, die Menschen werden lediglich verwaltet und die 1Euro-Farce steigert noch die Arbeitslosigkeit statt Menschen wieder in feste Arbeit zu bringen.
Aber was kümmert das eine Regierung, die nur an glanzvollen Auftritten im Ausland interessiert ist und lieber Entwicklunghilfe an Wirtschaftswunderländer zahlt als sich um die Belange der Bevölkerung zu kümmern.

small_Erwin2
07.08.2007, 14:14
Arbeit für alle heisst das Credo, mir wäre es aber lieber Arbeit auf Vollzeit, - doch wie sieht es mit dem Lohn aus ?

Grom
07.08.2007, 14:32
Und gleichzeitig gibt es aktuell fast eine Million freier Stellen, bei rd. 3,8 Mio. Arbeitslosen, nur leider sind nicht selten die Gehälter dafür kaum höher oder gar niedriger, als wnen man einfach nix macht und somit sind viele garnicht motiviert arbeiten zu gehen oder sich umschulen zu lassen, denn wozu 40 stunden die Woche arbeiten, wnen man fürs nix tun das gleiche bekommt?.

Arbeitspolitisch hat unser Staat völlig versagt und mir auch ein Rätsel, wie es sein kann, das auch junge Leute, die ausdrücklich keinen Bock auf Arbeit haben, weiter Sozialleistungen beziehen können???.

giggi
07.08.2007, 15:01
Das Problem ist, dass es 2 Typen von Arbeitslosen gibt:Es gibt welche die bemühen sich um einen Arbeitsplatz und es gibt welche, die wollen nicht einmal das Wort "Arbeit" hören.Wer wirklich wieder ins Berufleben einsteigen will, jedoch keine Stelle
bekommt, muss unterstützt werden und wer der Meinung ist, dass es super ist vom Staat ernährt zu werden, dem muss man die Sozialleistungen streichen.

Ratze
07.08.2007, 15:38
Das Problem ist, dass es 2 Typen von Arbeitslosen gibt:Es gibt welche die bemühen sich um einen Arbeitsplatz und es gibt welche, die wollen nicht einmal das Wort "Arbeit" hören.Wer wirklich wieder ins Berufleben einsteigen will, jedoch keine Stelle
bekommt, muss unterstützt werden und wer der Meinung ist, dass es super ist vom Staat ernährt zu werden, dem muss man die Sozialleistungen streichen.

Ich fürchte, es gibt noch weitere Typen von Arbeitslosen.

Die z.B., die über 50 Jahre alt sind, bereits unter diversen körperlichen Einschränkungen ( Rückenschmerzen, Kreislaufproblemen, Atemnot bei körperl. Anstrengung usw. leiden), ohne tatsächlich BU zu sein.

Die, die grundsätzlich arbeiten möchten, denen aber die Voraussetzungen fehlen in Bezug auf Selbständigkeit, Verantwortungsbewußtsein Kenntnisse, Fähigkeiten und Bildung.

Die, die arbeiten möchten, aber nicht 100% können, weil sie ihre kleinen Kinder, ihren kranken Partner/kranke Eltern usw. betreuen.

Die, die jung und gesund sind, aber einen miserablen Schulabschluss haben.

Vermutlich werden sich etl. dieser Menschen eine Zeit lang um Arbeit bemühen.
Irgendwann geben sie auf, sind frustriert und demotiviert. Sie verweigern sich dann, klammern sich an die soziale Hängematte, es ist das einzige Instrument, mit dem sie offensichtlich (diese Erfahrung haben sie bis z.d. Zeitpunkt gemacht)
umgehen können.

Der Arbeitsmarkt braucht diese Menschen wirklich nicht - also was tun?

Mehr Geld? Bringt sicher nichts.

Ich denke, der Weg kann nur die besserer Bildung und Ausbildung der Jungen sein.

Hier fehlt es an Geldern und Engagement.

Das Heer von Langzeitarbeitslosen werden Sie nicht mehr in gut bezahlte Jobs bekommen. LEIDER

klartext
07.08.2007, 15:43
Man muß Hartz IV Empfänger in Arbeitsuchende und Arbeitsunwillige unterteilen.

Arbeitsuchenden muß geholfen werden, Arbeitsunwillige muß man fallen lassen.
Genau das ist das Problem. Wir haben nicht zu geringe Zahlungen, sondern zuviele Zahlungen an die Falschen.

Bettnässer
07.08.2007, 17:25
Das Problem, es gibt zwar zwei Typen von Arbeitslosen die einen die arbeiten wollen und die anderen die es nicht wollen, aber das hatten wir schon im Jahre 1961 und es ist nur ein geringer Prozentsatz von 1% der Bevölkerung.

Wir haben hier sehr viel Stellenabbau, sei es Siemens, sei es AEG, sei es Volkswagen, sei es Deutsche Bank, sei es die Firma Schering die jetzt Bayer heißt, und wir haben eine hohe Abwanderung der Arbeitsplätze in billiglohnländer sowie durch die EU Osterweiterung einen belasteten Arbeitsmarkt durch billiglöhner aus Fernost.

Diese schlimme Lage , verschlechtert den Arbeitsmarkt, es kann keinem Arbeitslosen übel genommen werden, eine Arbeit abzulehnen die sittenwidrig ohne Tarif vergütet wird, das ist keine Faulheit sondern Streikrecht, so wie ihn gegenwärtig die TuiPiloten und die Bahnbeschäftigten ihn einfordern.

Wenn wir nicht wieder den Weg zu Anstand und Fairniss finden und wir uns an die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft halten, dann bekommen wir eines Tages ein böses Problem in diesem Land.

giggi
07.08.2007, 17:38
Das Problem, es gibt zwar zwei Typen von Arbeitslosen die einen die arbeiten wollen und die anderen die es nicht wollen, aber das hatten wir schon im Jahre 1961 und es ist nur ein geringer Prozentsatz von 1% der Bevölkerung.


Hast du eine Statistik?



Wir haben hier sehr viel Stellenabbau, sei es Siemens, sei es AEG, sei es Volkswagen, sei es Deutsche Bank, sei es die Firma Schering die jetzt Bayer heißt, und wir haben eine hohe Abwanderung der Arbeitsplätze in billiglohnländer sowie durch die EU Osterweiterung einen belasteten Arbeitsmarkt durch billiglöhner aus Fernost.

Diese schlimme Lage , verschlechtert den Arbeitsmarkt, es kann keinem Arbeitslosen übel genommen werden, eine Arbeit abzulehnen die sittenwidrig ohne Tarif vergütet wird, das ist keine Faulheit sondern Streikrecht, so wie ihn gegenwärtig die TuiPiloten und die Bahnbeschäftigten ihn einfordern.

Wenn wir nicht wieder den Weg zu Anstand und Fairniss finden und wir uns an die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft halten, dann bekommen wir eines Tages ein böses Problem in diesem Land.

Großkonzerne/Großbetriebe machen in der Regel das was sie wollen und unsere Politiker helfen ihnen dabei.Wer darunter leidet, sind die Klein und Mittelbetriebe,unsere eigentlichen Wirtschaftsmotoren

giggi
07.08.2007, 17:45
Vermutlich werden sich etl. dieser Menschen eine Zeit lang um Arbeit bemühen.
Irgendwann geben sie auf, sind frustriert und demotiviert. Sie verweigern sich dann, klammern sich an die soziale Hängematte, es ist das einzige Instrument, mit dem sie offensichtlich (diese Erfahrung haben sie bis z.d. Zeitpunkt gemacht)
umgehen können.


Und eben deshalb ist es wichtig, diejenigen die sich bemühen, so gut es geht zu rechtzeitig unterstützen, damit sie nicht noch tiefer in den Sumpf zu sinken.






Ich denke, der Weg kann nur die besserer Bildung und Ausbildung der Jungen sein.


Richtig!Man muss dem Nachwuchs klar machen, dass ein guter Schulabschluss
extrem wichtig ist, für das weitere Leben.Natürlich weiß das fast jeder,nur manche
sind so Ignorant und dann wundern sie sich, dass sie keiner einstellen möchte.

LieblingderGötter
07.08.2007, 19:32
Hast du eine Statistik?




Wer wirklich total "faul" ist,und konsequent auch zumutbare Arbeit ablehnt,das wird sich nur schwer erfassen lassen.Ein Hinweis geben die Sanktionsstatistiken der BA,die aber auch nur bergenzt aussagefähig sind(da auch Sperren erfasst werden,wenn sich zu spät arbeitslos gemeldet wurde usw..)

Eine grafische Darstellung der BA findest du hier:

http://www.flegel-g.de/Sanktionenbericht_April_2007.pdf

Hierzu muss auch angemerkt werden,das ein Widerspruch gegen eine Sanktion keine aufschiebende Wirkung mehr hat,und die Sanktionen erstmal in der Statistik bleiben(unabhängig davon ob gerechtfertigt oder nicht).

3,2% der 15-25 jährigen wiesen eine Sanktion auf,während es bei den über 50-jährigen 0,6% waren.Anzumerken ist hier aber auch,das gerade Jüngere sich wahrscheinlich auf Grund mangelnder Rechtskenntnis zu spät arbeitslos melden(nach Ausbildung z.B-wäre mir fast auch passiert,wenn ich nicht zufällig damals im Februar bei der BA gewesen wäre)und somit schon eine erste Sperre erreichen.

Dies wird auch begründet,den führend mit knapp über 50% der Sanktionsgründe sind in der Tat die Meldeversäumnisse.Die Weigerung eine Arbeit,Ausbildung,eine "Trainingsmaßnahme" nach §15 usw. anzunehmen waren für 22% der Sanktionen vorhanden.

Ingeborg
07.08.2007, 19:35
Für einen Hungerlohn arbeiten und den ganzen Tag Stress haben,

oder für einen Hungerlohn ausschlafen und keinen Stress haben?

67 000 Türken in Berlin wissen, was Besser ist.