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Vollständige Version anzeigen : (Warum) bricht die EU zusammen??



Beverly
05.08.2007, 22:17
"Die EU wird zu einer einzigen Aktiengesellschaft. Die Konzerne kaufen sich gegenseitig auf und entlassen dabei immer mehr Leute. Irgendwann führt das zu Gewalt."

"Nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa wird der Sozialabbau betrieben. Wenn sich die Deutschen nicht dagegen wehren tun es die Leute woanders in der EU und es endet in Gewalt."

Das sagte ein linker Freund von mir sinngemäß über die "Zukunft" der EU. Demzufolge wird sie an den sozialen Folgen der neoliberalen Politik zugrundegehen.

Auch für ein, zwei Konservative in diesem Forum scheint der Zusammenbruch der EU wahrscheinlich. "Wenn die EU zusammengebrochen ist, wird sich Österreich mit Deutschland vereinigen", schrieb einer sinngemäß.

Links wie Rechts sieht man also keine Zukunft der EU. Deren Pessimismus wird aber noch von dem SF-Autor Neal Asher übertroffen. In seinem Roman DIE ZEITBESTIE existiert die EU weiter, es gibt sie noch im 22. Jahrhundert und wir werden von der U-Reg aus Brüssel regiert und die Grünen sorgen für den Schutz der Umwelt :)

Die Einzelheiten werden am Schicksal einer der Hauptfigur des Romans deutlich. Im Alter von 12 Jahren bringt sie ihre Mutter, deren Frömmelei sie nervt, um und lebt danach von Prostitution. Die Fürsorge von Politik und Wirtschaft für das hochgradig gestörte Mädchen bestehen darin, dass sie gefälligst pünktlich Miete und Steuern zu zahlen hat. Versagt sie beim eigenverantwortlichem Lebensunterhalt - Kunden hinter der Kirche einen blasen -, droht ihr eine Art Staatssklaverei, die mir aus Hartz IV und 1-Euro-Jobs hervorgegangen scheint.
Ihre kranke Freundin begeht Selbstmord, was in Form staatlich geförderter Euthanasie ganz normal zu sein scheint - so fließen auch die Visionen jener Herren in Braun, die vor der EU kurzzeitig über Europa herrschten, in die zukünftige EU ein :rolleyes:
Weil sie in kriminelle Machenschaften eines Freundes verwickelt wird, gerät sie mit einem von der "U-Reg" geklonten und bar jeder Moral erzogenen Killer aneinander. Der Typ ist so krank, dass er nach einem Missgeschick an einem Bauernhof klingelt und das arglose Ehepaar, das ihm aufmacht und Hilfe anbietet, kurzerhand umbringt.

Soweit die strahlende Zukunft der EU nach Neal Asher.

Ich selbst sehe in der EU eine Zweckgemeinschaft. Sie ist allemal besser als die Zustände vor ihr, wo sich die Staaten Europas fröhlich so lange zerfleischten, bis Amis und Sowjets dem ein Ende setzten. Last but not least sind Deutschland und Österreich unter dem Dach der EU quasi wieder vereint und auch die ehemaligen Ostgebiete unter polnischer Souveränität wieder für Deutsche als Besucher oder Einwanderer zugänglich.
Die EU mutwillig zerstören zu wollen, halte ich daher für grundfalsch.
Allerdings glaube ich, dass es im Zeichen von Globalisierung und Neoliberalismus im System selbst genug kranke Kräfte gibt, die von innen heraus eine Selbstzerstörung der EU betreiben könnten. Oder sie in etwas so Monströses verwandelt, dass die Auflösung besser wäre :rolleyes: Doch das ist nicht zwingend, es könnte ebenso gut sein, dass die EU friedlich und wenigsten teilweise konstruktiv weiter existiert.

Daher meine Frage an alle, die an einen ggfs. krachenden Untergang der EU glauben:

Warum bricht die EU zusammen?

Hexagon
11.08.2007, 21:47
Falls (nicht wenn) die EU wirklich untergeht, sei es an politischen Unruhen, Rohstoff- und Resourchenknappheit (evtl. wegen der Klimaerwärmung), mangelnder direkter Demokratie, Streit unter den Mitgliedern um die Geldvergabe, Stimmrechte, Beitrittskandidaten, Druck von außen oder was auch immer, werden nach dem Zerfall immer noch Staaten da sein, welche wirtschaftliche Zusammenarbeit, gegenseitige Unterstützung, gleichere Gesetze und Richtlinien, gemeinsame Vertretung nach außen oder was auch immer wünschen. Und so wird es höchstwahrscheinlich, falls es zum Zerfall kommen würde (Konjunktiv 2), eine neue Gemeinschaft geben, welche zu Anfang an nur als Wirtschaftsgemeinschaft existiert (so wie die EGKS, EWG, EG bzw. EU auch).
So bin ich der Meinung, dass die Mitglieder der EU viele Widrigkeiten und Probleme im Hinblick auf die Vorteile dieser Gemeinschaft in Kauf nehmen und lösen werden, anstatt die Gemeinschaft einfach aufzulösen.
Kurzum: Die EU wird -ob über kurz oder lang- nicht zusammenbrechen.

klartext
12.08.2007, 00:39
Es gibt nicht einen einzigen triftigen Grund für die Annhame, die EU könnte zusammenbrechen. Sie wird laufend ändern und wandeln wie jede Geselschaft .
Die gemeinsamen Grundinteressen der europäischen Länder werden die EU zusammenhalten.

Libero
12.08.2007, 06:24
Europa braucht einen großen Führer wie Berlusconi der das Kontinent in eine neue Ära des Frieden, Wohlstand und Fortschritt führen würde.

lupus_maximus
12.08.2007, 06:44
Europa braucht einen großen Führer wie Berlusconi der das Kontinent in eine neue Ära des Frieden, Wohlstand und Fortschritt führen würde.
Hmm, ich könnte mich ja mit Berlusconi zusammentun. Sein Geld und meine Ideen würden dafür ausreichen!

-jmw-
12.08.2007, 10:02
Europa braucht einen großen Führer wie Berlusconi der das Kontinent in eine neue Ära des Frieden, Wohlstand und Fortschritt führen würde.
Ich wär bereit, für fünftausend im Monat plus Spesen den Job zu machen! :)

Walter Hofer
12.08.2007, 10:06
Europa braucht einen großen Führer wie Berlusconi der das Kontinent in eine neue Ära des Frieden, Wohlstand und Fortschritt führen würde.

der ist zu sehr Mafiosi und zudem gottlos :

Die gläubigen, polnischen Kartoffeln sind die Rettung Europas!

Jon Tullius
12.08.2007, 10:16
Warum bricht die EU zusammen?

Sie bricht nicht zusammen.

Sie wird nur nicht so, wie es die Gutmenschen gerne hätten.

Entweder wird es ein Eurabien oder die Russen kommen, und kaufen alles auf, müssen dann notgedrungen aufgenommen werden. Berlin als Eurussische Hauptstadt, Russen mögen deutsche Disziplin. :cool2:

Cleopatra
12.08.2007, 10:35
Lieber die Russen als Eurabien.

Jon Tullius
12.08.2007, 10:54
Lieber die Russen als Eurabien.

Ja, und man hätte noch mehr Rohstoffe als aus Arabien und Nordafrika.

Mal pragmatisch gesehen.

Russen integrieren sich, die sind in zwei Generationen hier angekommen.

Mauser98K
12.08.2007, 11:05
Europa braucht einen großen Führer wie Berlusconi der das Kontinent in eine neue Ära des Frieden, Wohlstand und Fortschritt führen würde.

Einen Führer hatten wir schon und der hat uns wenig Gutes getan.

Italienische Führer sind zwar weniger schlimm als lächerlich, aber von diesem Kasper Berlusconi würde ich mich nicht führen lassen.

Mauser98K
12.08.2007, 11:07
Es gibt nicht einen einzigen triftigen Grund für die Annhame, die EU könnte zusammenbrechen. Sie wird laufend ändern und wandeln wie jede Geselschaft .
Die gemeinsamen Grundinteressen der europäischen Länder werden die EU zusammenhalten.

Ja, das denke ich auch.

Der Patriotismus wird wieder mehr an Bedeutung gewinnen, so daß die EU zu einem wünschenswerten Bund starker Nationalstaaten wird.

Der Hauptfeind wird der Islam sein.

Walter Hofer
12.08.2007, 11:18
Der Patriotismus wird wieder mehr an Bedeutung gewinnen, so daß die EU zu einem wünschenswerten Bund starker Nationalstaaten wird.



Die Zeiten der Nationalstaaten sind in Europa endgültig vorbei.

Pandulf
12.08.2007, 11:33
Die EU als Zweckgemeinschaft zu definieren trifft den Nagel auf den Kopf. Wenn die EU keinen Nutzen mehr bringt, wird sie auseinander fallen. Ein solches Szenario sehe ich eigentlich nur bei einem Beitritt der Türkei, sofern auch die Einwanderungsbeschränkungen aufgehoben werden. In desem Fall wäre die EU unerträglich.

Ansonsten leidet die EU darunter, daß sie sich zu oft dort einmischt, wo sie nix zu suchen hat, weil die Mitgliedsstaaten näher dran sind und dort, wo sie nützlich wäre, wie bei einer gemeinsamen Außenpolitik, Flotte, Heer etc., abwesend ist. Aber daran wird sie nicht scheitern.

Jon Tullius
12.08.2007, 11:39
Die Zeiten der Nationalstaaten sind in Europa endgültig vorbei.

Ja, danke Walter. Du und deine Freunde haben mal wirklich etwas geschafft ( und auch nur das), den Selbstmord Europas. Schon mal gemerkt, dass das bei deinen muslimischen Freunden gar nicht der Fall ist? Die sind stolze Türken und Albaner etc, aber das sind ja nur ertragenspflichtige kulturelle Eigenheiten, nicht?

Pandulf
12.08.2007, 11:42
Die Zeiten der Nationalstaaten sind in Europa endgültig vorbei.

Stimmt. Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen.

Jon Tullius
12.08.2007, 11:45
Stimmt. Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen.

:muah:

Aber unterschätze nicht die neue GAZPROMDIKTATUR! Die werden gerade ein Staat im Staat, eigene Waffen etc.

klartext
12.08.2007, 11:54
Die Zeiten der Nationalstaaten sind in Europa endgültig vorbei.
Der alte Traum der Grünen, die Auflösung aller Staaten in einem nicht mehr erkennbaren Völkerbrei.
Du wirst dich wundern. Das Bewusstsein, ein bestimmten Nation anzugehören, nimmt selbst in D weiter zu. Und über dein Hirngespinst würde ein Frankreich oder Spanien nur jeder lachen.
Menschen benötigen einen gesellschaftlichen Ramen, an dem sie ihre Identität festmachen können. Grüner Nihilismus eignet sich dafür nicht.

Praetorianer
12.08.2007, 12:38
Europa braucht einen großen Führer wie Berlusconi der das Kontinent in eine neue Ära des Frieden, Wohlstand und Fortschritt führen würde.

Ja, Berlusconi wäre wirklich zweifellos einer der besten!

Praetorianer
12.08.2007, 12:39
Die Zeiten der Nationalstaaten sind in Europa endgültig vorbei.

Das wissen bisher nur komischerweise nur die Deutschen! :)) :))

Frag doch mal bei den Franzosen an, Walterchen, ob sie ihren ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat nicht zu einem europäischen machen wollen und warum sie in ihrer Afrikapolitik immer den Briten in die Quere kommen!

alta velocidad
12.08.2007, 13:37
Die EU bricht nicht zusammen. Jedenfalls nicht in absehbarer Zeit.

Hexagon
12.08.2007, 18:45
Ansonsten leidet die EU darunter, daß sie sich zu oft dort einmischt, wo sie nix zu suchen hat, weil die Mitgliedsstaaten näher dran sind und dort, wo sie nützlich wäre, wie bei einer gemeinsamen Außenpolitik, Flotte, Heer etc., abwesend ist. Aber daran wird sie nicht scheitern.

Wer ist denn bitte verantwortlich für außenpolitisches Vorgehen? Das sind doch wohl die Mitglieder selbst. Die Probleme in diesem Bereich entstehen doch nur dadurch, dass sich niemand "vor den Karren spant". Sobald ein Mitglied sagt: "Ja, wir übernehmen Verantwortung, Ja, wir leiten diesen Auslandseinsatz [ob militärisch oder humanitär], Ja, wir schicken Menschen und Material." ziehen andere sofort mit. Aber nein, lieber erst mal nur politisch unterstützen und sehen, was passiert. Zumal es gar keine "Europa- Armee" gibt. Also ist in solchen Fällen weniger die EU selbst, als viel mehr die einzelnen Mitglieder "schuld".


Das Bewusstsein, ein bestimmten Nation anzugehören, nimmt selbst in D weiter zu.
Menschen benötigen einen gesellschaftlichen Ramen, an dem sie ihre Identität festmachen können.

Nation und Nationalstaat sind nicht das gleiche. Außerdem muss der "Rahmen" nicht durch Ländergrenzen gegeben werden.

klartext
12.08.2007, 18:55
Wer ist denn bitte verantwortlich für außenpolitisches Vorgehen? Das sind doch wohl die Mitglieder selbst. Die Probleme in diesem Bereich entstehen doch nur dadurch, dass sich niemand "vor den Karren spant". Sobald ein Mitglied sagt: "Ja, wir übernehmen Verantwortung, Ja, wir leiten diesen Auslandseinsatz [ob militärisch oder humanitär], Ja, wir schicken Menschen und Material." ziehen andere sofort mit. Aber nein, lieber erst mal nur politisch unterstützen und sehen, was passiert. Zumal es gar keine "Europa- Armee" gibt. Also ist in solchen Fällen weniger die EU selbst, als viel mehr die einzelnen Mitglieder "schuld".



Nation und Nationalstaat sind nicht das gleiche. Außerdem muss der "Rahmen" nicht durch Ländergrenzen gegeben werden.

Muss nicht, aber das bestimmen nicht Ideologen sondern die Menschen selbst in ihren Regionen. Noch gibt es kein europäisches Nationalbewusstsein. Das wird es auch nie geben, weil es ein imaginärer Begriff ist, den allenfalls wenige Intellektuelle ausfüllen können, aber nicht der Normalbürger.
Die Unterschiede zwischen einem Sizilianer und einem Schweden sind viel zu gross, um sie in eine einzige Integrität zu packen. Es ist auch nicht nötig, oder wie es die Gründernationen ausdrückten, ein Europa der Vaterländer.
Grenzen haben nicht nur etwas negatives, sondern sichern auch den Lebensraum und die Selbstbestimmung mit all ihren Eigenheiten der einzelnen Völker.
Es kann nie um die Aufhebung der Nationen, sondern immer nur um ein friedliches Zusammenwriken der Nationen gehen.
Der Grundirrtum der Grünen ist ihre Doktrin, dass dauerhafter Friede nur durch die Aufhebung der Nationen möglich ist. Europa hat bereits das Gegenteil bewiesen. Auch mit Nationalstaaten ist dauerhafter Friede möglich.

Pandulf
12.08.2007, 19:30
Muss nicht, aber das bestimmen nicht Ideologen sondern die Menschen selbst in ihren Regionen. Noch gibt es kein europäisches Nationalbewusstsein. Das wird es auch nie geben, weil es ein imaginärer Begriff ist, den allenfalls wenige Intellektuelle ausfüllen können, aber nicht der Normalbürger.
Die Unterschiede zwischen einem Sizilianer und einem Schweden sind viel zu gross, um sie in eine einzige Integrität zu packen. Es ist auch nicht nötig, oder wie es die Gründernationen ausdrückten, ein Europa der Vaterländer.
Grenzen haben nicht nur etwas negatives, sondern sichern auch den Lebensraum und die Selbstbestimmung mit all ihren Eigenheiten der einzelnen Völker.
Es kann nie um die Aufhebung der Nationen, sondern immer nur um ein friedliches Zusammenwriken der Nationen gehen.
Der Grundirrtum der Grünen ist ihre Doktrin, dass dauerhafter Friede nur durch die Aufhebung der Nationen möglich ist. Europa hat bereits das Gegenteil bewiesen. Auch mit Nationalstaaten ist dauerhafter Friede möglich.

Besser kann man es wohl nicht ausdrücken :)

Rheinlaender
12.08.2007, 19:42
Das wissen bisher nur komischerweise nur die Deutschen! :)) :))

Frag doch mal bei den Franzosen an, Walterchen, ob sie ihren ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat nicht zu einem europäischen machen wollen

Sie haben Deutschland angeboten ihm mit Deutschland zu teilen.


und warum sie in ihrer Afrikapolitik immer den Briten in die Quere kommen!

Ach, tun sie das? Im Kongo funktierte die Zusammenarbeit und die Briten kuemmern sich hauptseachlich um diem Commonwealthlaender dort und die Franzosen um ihre ehemaligen Kolonien.

Rheinlaender
12.08.2007, 19:45
Es ist auch nicht nötig, oder wie es die Gründernationen ausdrückten, ein Europa der Vaterländer.

Das steht nicht in den Vertraegen - dort steht seit 1957 etwas von der "immer engeren Union".


Es kann nie um die Aufhebung der Nationen, sondern immer nur um ein friedliches Zusammenwriken der Nationen gehen.

Es giht nicht um die Aufhebung der Nationen, sondern um die Umgestaltung der politschen Role des Nationalstaates.