PDA

Vollständige Version anzeigen : Was Ist Die Deutsche Kultur ?



Deutschistan
24.07.2007, 00:00
Frage an alle deutsche.... was ist denn nun dieso von vielen Usern hier hochgelobte Kultur der Deutschen? Bitte keine oberflächlichen Begriffe wie Einigkeit und Recht und Freiheit.......... mit Beispielen wenn es sein muss. Vielleicht ist es auf dem Lande anders aber in den Großstädten (wie Berlin) habe ich nichts finden können was in diese Richtung ginge. Vielleicht habt ihr deutschen ja auch eine andere Vorstellung für den Begriff Kultur.
Kneipen an jeder Ecke mit vielen Besoffenen........das wirds ja wohl nicht sein.

Bin selbst überrascht warum mich das momentan interessiert aber ist eine ernstgemeinte Frage.

Arminius66
24.07.2007, 00:08
Deutsche Kultur ist für mich alles was deutscher Geist an positivem der Welt bringt und brachte. Leute wie Goethe, Schiller, Dürer, Heine, Beuys, Nussbaum, Remarque, Robert Koch, Siemens, Benz, Daimler, Otto, Diesel, Wankel, Brecht, Otto Dix, etc. etc. sind deutsche Kultur.
Auch Marx möchte ich in diesem Zusammenhang nennen, denn seine Philosophie ist von der Idee her nicht schlecht gewesen, nur wurde sie in pervertierter Art und Weise umzusetzen versucht.

RDX
24.07.2007, 00:31
Frage an alle deutsche.... was ist denn nun dieso von vielen Usern hier hochgelobte Kultur der Deutschen? Bitte keine oberflächlichen Begriffe wie Einigkeit und Recht und Freiheit
.

Wie bitte, oberflächliche Begriffe, wie Einigkeit und Recht und Freiheit????

Du tickst wohl nicht ganz richtig, Muselmann???

Einigkeit und Recht und Freiheit sind die Werte der Deutschen Revolution von 1848.
Im Grunde genommen sind es - außer Einheit- die zentralen Werte der Aufklärung.
Das ein Musel, der als obersten Wert den Koran ansieht, dass nicht kapiert, ist allerdings verständlich.



Kneipen an jeder Ecke mit vielen Besoffenen........das wirds ja wohl nicht sein.
.

In diesem Satz drückt sich deine ganze Verachtung für das Deutsche Volk aus.
Du hättest noch erwähnen sollen, dass die ungläubigen Deutschen in den Kneipen Alkohol trinken und Schweinefleisch fressen und sich so manche "besoffene deutsche Schlampe" abschleppen lässt, um anschließend herumzuhuren.

Hau einfach wieder ab nach Anatolien!!!
Dort musst du dir solche "Schandtaten" nicht angucken, Muselmann.

klartext
24.07.2007, 00:35
Frage an alle deutsche.... was ist denn nun dieso von vielen Usern hier hochgelobte Kultur der Deutschen? Bitte keine oberflächlichen Begriffe wie Einigkeit und Recht und Freiheit.......... mit Beispielen wenn es sein muss. Vielleicht ist es auf dem Lande anders aber in den Großstädten (wie Berlin) habe ich nichts finden können was in diese Richtung ginge. Vielleicht habt ihr deutschen ja auch eine andere Vorstellung für den Begriff Kultur.
Kneipen an jeder Ecke mit vielen Besoffenen........das wirds ja wohl nicht sein.

Bin selbst überrascht warum mich das momentan interessiert aber ist eine ernstgemeinte Frage.

Als bildungsferner Zuwanderer scheinst du in Berlin nur die Dönerbuden besucht zu haben. Ich rate dir zu einem Besuch in den vielen Museen, Schlössern. Theatern, Opernhäuser und Bibliotheken. Dann weisst du, was deutsche Kultur ist.
Was deutsche Kultur nicht ist, siehst du in Neukölln, Kreuzberg und Wedding.

The Dude
24.07.2007, 00:45
Frage an alle deutsche.... was ist denn nun dieso von vielen Usern hier hochgelobte Kultur der Deutschen? Bitte keine oberflächlichen Begriffe wie Einigkeit und Recht und Freiheit.......... mit Beispielen wenn es sein muss. Vielleicht ist es auf dem Lande anders aber in den Großstädten (wie Berlin) habe ich nichts finden können was in diese Richtung ginge. Vielleicht habt ihr deutschen ja auch eine andere Vorstellung für den Begriff Kultur.
Kneipen an jeder Ecke mit vielen Besoffenen........das wirds ja wohl nicht sein.

Bin selbst überrascht warum mich das momentan interessiert aber ist eine ernstgemeinte Frage.

Das ist wirklich peinlich.
Weißt du, wenn du wirklich Interesse hättest, dann würdest du dich informieren und die Orte und Schätze der deutschen Kultur erkunden und bewundern. Selbst jeder kleine Tourist aus Übersee macht das. :rolleyes:

Wenn du in Berlin warst und nur Kneipen gesehen hast, dann ist dir einfach nicht mehr zu helfen. :wand:

Gruß,

The Dude

JWalker
24.07.2007, 00:56
wer stellt hier eigentlich solche Fragen ?
wenn dir das hier alles nicht passt - geh doch
einfach in deine heimat zurück - dort triffst du
auf eine kultur, die deinen vorstellungen entspricht.

ursula
24.07.2007, 10:15
nietzsche: was dich nicht umbringt, macht dich stärker.

probiere es mal mit einem nach alten kulturellen überlieferungen gebrauten bier nach deutschem reinheitsgebot und dann vergleiche dies mal mit all dem aromatisierten dünnschiss an arabiens theken, was in der happy hour u. a. an deutsche touristen für unglaublich viele dirham vertickt wird. soviel zu kneipe und kultur.

von kneipe zu kneipp: auch hier kannst du lernen, deinen körper in schuss zu halten, ehe du einen schuss kriegst über unsere germanische blödheit.

ein eimer kann nicht gross genug sein... beeeeeeeeses deitsches gelllld abfassen und sich in abscheu ergiessen.

empfehle zum ausgleich die verlogenheit der souks.

RDX
24.07.2007, 10:43
nietzsche: was dich nicht umbringt, macht dich stärker.

probiere es mal mit einem nach alten kulturellen überlieferungen gebrauten bier nach deutschem reinheitsgebot und dann vergleiche dies mal mit all dem aromatisierten dünnschiss an arabiens theken, was in der happy hour u. a. an deutsche touristen für unglaublich viele dirham vertickt wird. soviel zu kneipe und kultur.

von kneipe zu kneipp: auch hier kannst du lernen, deinen körper in schuss zu halten, ehe du einen schuss kriegst über unsere germanische blödheit.

ein eimer kann nicht gross genug sein... beeeeeeeeses deitsches gelllld abfassen und sich in abscheu ergiessen.

empfehle zum ausgleich die verlogenheit der souks.

Mach dir um meinen körperlichen und geistigen Zustand keine Sorgen.
Und ,um bei Nietzsche zu bleiben, Nietzsche bezeichnete das deutsche Volk auch einmal als biersaufende Idioten.
Er hat wohl ,angesichts der intellektuellen Fehlleistungen unserer Obrigkeit, Recht.

ursula
24.07.2007, 10:50
es ging mir gar nicht um dich!! oder bist du nietzsches enkel?? leben ist wille zur macht!! das unterschreibt doch jeder. leider erstirbt hier mein langzeitgedächtnis an vorlesungen vor hunderten von jahren.:rolleyes: :rolleyes: bin beschämt!!

Walter Hofer
24.07.2007, 10:55
Mach dir um meinen körperlichen und geistigen Zustand keine Sorgen.


doch, das machen sich aber viele:
die vielen Puffbesuche (von Nietzsche) zeigen Wirkung.

malnachdenken
24.07.2007, 11:02
DIE deutsche Kultur, als eindeutig zu definierendes "Ding" gibt es in dem Sinne nicht.
Es gibt die deutsche Sprache, das ist klar. Und es gibt Gebiete, in der diese gesprochen wird, wobei sich diese kulturell doch sehr unterscheiden. Vergleicht einfach mal einen Norddeutschen mit einem Bayern. Dann wird das klar.

Es gibt kulturelle Unterschiede innerhalb des deutschen Sprachraums. Nord und Süd, Ost und West, Stadt und Land, Arm und Reich etc pp.


Somit finde ich die Diskussion um eine "Leitkultur" etwas zu plakativ.
Da sich Kultur ständig ändert, kann man schwer etwas leitendes und verbindliches daraus ableiten. Sinnvoller wären Grundwerte, auf die sich die gesamte Gesellschaft verständigt und somit relativ unabhängig von den kulturellen Unterschieden innerhalb des deutschen Sprachraumes sind. Diese Werte können oder sollten dabei ruhig aus der deutschen Geschichte abgleitet werden bzw sich auf diese ruhig beziehen (bspw "Preußische Tugenden"). Und natürlich sollte allen Menschen klar sein, warum sie diese Werte wollen und welches Ziel sie haben (ich erwähne das, damit hier nicht wieder einer mit dem Einwand kommt "mit preußischen Tugenden kann man auch ein KZ leiten" oder ähnliches).
Dies ist aber erstmal als "innerdeutsche" Betrachtung zu verstehen.
Für einen, der dazukommen will, also einwandert, gelten im Grunde die deutsche Sprache und die Grundwerte, die die Deutschen haben(?) als "Leitung" in die hieisge Kultur bzw Gesellschaft.

Eridani
24.07.2007, 11:33
Frage an alle deutsche.... was ist denn nun dieso von vielen Usern hier hochgelobte Kultur der Deutschen? Bitte keine oberflächlichen Begriffe wie Einigkeit und Recht und Freiheit.......... mit Beispielen wenn es sein muss. Vielleicht ist es auf dem Lande anders aber in den Großstädten (wie Berlin) habe ich nichts finden können was in diese Richtung ginge. Vielleicht habt ihr deutschen ja auch eine andere Vorstellung für den Begriff Kultur.
Kneipen an jeder Ecke mit vielen Besoffenen........das wirds ja wohl nicht sein.
Bin selbst überrascht warum mich das momentan interessiert aber ist eine ernstgemeinte Frage.
--------------------------------
Hallo Muselmann – Schlimm genug dass Du hier rumhängst und ich Dich nicht rausschmeißen kann. Na ja . was noch nicht ist – kann ja noch werden.

Deutsche Kultur?

Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Himmelfahrt.
Eine bayrische Hochzeit, Ein friesischer Volkstanz, Volkslieder aus dem Erzgebirge

Geh mal in ein Museum in Berlin (Bist Du wahrscheinlich zu blöd zu)
Und schaue Dir die deutsche Geschichte an, unsere Denker, Dichter, Mathematiker, Erfinder, revolutionäre Helden von 1812/13 oder 1870/71.

Lies mal deutsche Märchen und Sagen.
Lies unser altes Heldenepos :“ Die Nibelungen“ – mit Gunther, Siegfried, Hagen, Brunhilde,

Studiere unsere Germanischen Götter, Thor, Donar, Freya – die Walküren.

Geh mal in ein Konzert und höre Dir die alten Meister an: Bach, Händel, Telemann, Haydn, Mozart, Beethoven

Geh mal in alte Kirchen – (Falls Du Dich traust)

Geh mal in eine Deutsche Oper
Kauf Dir ’ne CD mit deutschen Volkliedern und alter Madrigale aus dem Mittelalter.

Besuche mal Städte in Deutschland und schau die die Alt-Städte an; - vielleicht: Heidelberg, Rothenburg ob der Tauber, Würzburg, Halle/a.Saale, Wittenberg, Stralsund usw.

Reicht das erstmal ?
6419
Rothenburg ob der Tauber - eine der schönsten Städte Deutschlands


E:

Mark Mallokent
24.07.2007, 11:47
In Deutschland kommt Kultur von Kulturbeutel. :]

kronkorken
24.07.2007, 13:13
Frage an alle deutsche.... was ist denn nun dieso von vielen Usern hier hochgelobte Kultur der Deutschen? Bitte keine oberflächlichen Begriffe wie Einigkeit und Recht und Freiheit.......... mit Beispielen wenn es sein muss. Vielleicht ist es auf dem Lande anders aber in den Großstädten (wie Berlin) habe ich nichts finden können was in diese Richtung ginge. Vielleicht habt ihr deutschen ja auch eine andere Vorstellung für den Begriff Kultur.
Kneipen an jeder Ecke mit vielen Besoffenen........das wirds ja wohl nicht sein.

Bin selbst überrascht warum mich das momentan interessiert aber ist eine ernstgemeinte Frage.


die deutsche kultur (wie alle anderen kulturen auch) ist jedenfalls nichts, dessen man habhaft werden kann, indem man zum nächsten turi-büro sich begibt, und dort einmal das sparmenü "deutsche kultur, aber mit extra käse" bestellt. man muss sich da schon heranwagen, und über die eigene hutkrempe hinweg schauen. ich für meinen teil frage mich, wie man, mitten in berlin wohnend, nur kneipen zu sehen vermag, die zweifellos auch mit zur deutschen kultur gehören, aber keine museen, opern, philharmonien oder bibliotheken entdecken kann. das liegt sicher nicht an der mangelnden kulturellen angebotslage in der hauptstadt.

um den spieß einmal umzukehren (ich bin so frei):
die türkische kultur besteht doch auch nicht nur aus alten männern, die sich in teehäusern versammeln. und die kultur der tuareg auch nicht nur darin, auf kamelen durch die wüste zu zockeln, und deren schei*** zu verbrennen.


einen kulturellen leitfaden entwerfen zu können, der unbezweifelbare gültigkeit beanspruchen darf und alles an "deutscher kultur" subsumiert, wird kaum möglich sein, da die regionalen unterschiede und die persönlichen vorlieben einfach zu mannigfaltig sind.

meine spontanen einfälle sind etwa:
das deutsche Kunstlied; Beethoven, Bach, Mozart, Schütz.
Leibniz, Kant, Hegel, Schleiermacher etc.
Grimmelshausen, Hebbel, Grimm, Golo und Thomas Mann, Klabund.
Heisenberg, Liebig, Linde, Einstein
Dürer, Cranach, Baldung, Beuys
usw. ad inf.

alleine mit der sichtung dieses kleinen abrisses könnte man gut sein leben verbringen.

LieblingderGötter
24.07.2007, 14:19
Deutsche Kultur oder Lebensart besteht meiner Feststellung nach heute vermutlich ausschließlich aus:

*Döner
*Mc Donalds/Subway
*Madonna-Musik,Greenday etc.also Musik aus USA und evtl noch GB
*Markenklamotten mit verschiedensten Aufdrucken
*Börsen/Aktienhandel
*Computerspielen
*US-Hollywood Filmchen
*DSDS und Popstars TV

Madday
24.07.2007, 17:14
Christentum, Wissenschaft, Sprache, Essen, Sitten, Aussehen, Genauigkeit, Pünktlichkeit, Fleiß, Innovation, Sport, Tradition, usw.

malnachdenken
24.07.2007, 18:26
Deutsche Kultur oder Lebensart besteht meiner Feststellung nach heute vermutlich ausschließlich aus:

*Döner
*Mc Donalds/Subway
*Madonna-Musik,Greenday etc.also Musik aus USA und evtl noch GB
*Markenklamotten mit verschiedensten Aufdrucken
*Börsen/Aktienhandel
*Computerspielen
*US-Hollywood Filmchen
*DSDS und Popstars TV

Dann scheinst Du nicht viel zu erleben.

Rommel
24.07.2007, 18:33
Christentum, (...), Sprache, (...)

Dass das Christentum Teil der deutschen Kultur -zumindest der heutigen ist- wage ich zu bezweifeln.
Und ob die Sprache wirklich noch als Teil der Kultur bezeichnet werden kann- da bin ich mir auch nicht mehr sicher, so verkommen wie sie z.T heute schon ist.

Liegnitz
24.07.2007, 18:36
Ich verweise hierauf.
http://www.politikforen.de/showthread.php?t=46416

FranzKonz
24.07.2007, 18:41
Wie bitte, oberflächliche Begriffe, wie
...
Hau einfach wieder ab nach Anatolien!!!
Dort musst du dir solche "Schandtaten" nicht angucken, Muselmann.

Kannst Du nicht eine einfache Frage einfach beantworten, ohne beleidigend zu werden? Deine Ausfälle sind eine Schande für die Kultur der Aufklärung, die zu vertreten Du vorgibst.

Freikorps
24.07.2007, 18:44
Kultur hat auch mit Traditionen zu tun. Tradition heißt eine Flamme am Brennen halten. Diese Traditionen, aber auch Brauchtum und regionales Kulturgut, das sich über viele Jahrhunderte herausgebildet hat, gilt es zu erhalten. Diese Kultur ist so vielschichtig wie die deutschen Regionen aber nunmal urdeutsch. Wir wollen uns das nicht von Migranten verwässern lassen!

FranzKonz
24.07.2007, 18:48
Als bildungsferner Zuwanderer scheinst du in Berlin nur die Dönerbuden besucht zu haben. Ich rate dir zu einem Besuch in den vielen Museen, Schlössern. Theatern, Opernhäuser und Bibliotheken. Dann weisst du, was deutsche Kultur ist.
Was deutsche Kultur nicht ist, siehst du in Neukölln, Kreuzberg und Wedding.

Interessanterweise wirst Du dann in den Museen Kunst aus Griechenland, dem Irak, Agypten und sogar der Türkei finden.

Hat jemand zuverlässige Daten darüber, wieviel Ausstellungsfläche in Berliner Museen anteilig der deutschen Kultur / Kunst gewidmet ist?

LieblingderGötter
24.07.2007, 18:59
Dann scheinst Du nicht viel zu erleben.

Naja,wo erreichen Deutsche heute noch gute Filme,Kunst,etc????
Wir leben doch mit unseren bekannten Kultursachen eigentlich größtenteils von der Vergangenheit.

Die Welt bewundert:

*Metropolis(und ein paar weitere diverse Ufa-Filmchen)
*M.Dietrich,Fritz Lang,Romy Schneider.
*Deutsches Brot
*Wagner Musik,Bach,Mozart,etc.also klassische Musik
*Deutschlands Architektur (bis zur Bauhaus Zeit)

So,was kann die Welt heute an D bewundern,in Sachen Kultur???

GZSZ???Mal ehrlich,die Mehrheit der Deutschen zieht sich doch solche Filme wie "American Psycho" ,"Hannibal" etc . rein ,als die Serie "Das Traumschiff":rolleyes:


Wir sind nunmal amerikanischer geprägt,wer mir was anderes erzählen will,lebt in seiner Traumwelt.Das ich das feststelle,heißt nicht das ich es gutheiße,ich halte es in manchen Sachen eher bedenklich.

Roter Sturm
24.07.2007, 19:10
Als bildungsferner Zuwanderer scheinst du in Berlin nur die Dönerbuden besucht zu haben. Ich rate dir zu einem Besuch in den vielen Museen, Schlössern. Theatern, Opernhäuser und Bibliotheken. Dann weisst du, was deutsche Kultur ist.

Also in dem Fall kenne ich auch viele gebürtige Deutsche, die nicht wissen dürften, was deutsche Kultur ist.

malnachdenken
24.07.2007, 19:18
Naja,wo erreichen Deutsche heute noch gute Filme,Kunst,etc????
Wir leben doch mit unseren bekannten Kultursachen eigentlich größtenteils von der Vergangenheit.

Die Welt bewundert:

*Metropolis(und ein paar weitere diverse Ufa-Filmchen)
*M.Dietrich,Fritz Lang,Romy Schneider.
*Deutsches Brot
*Wagner Musik,Bach,Mozart,etc.also klassische Musik
*Deutschlands Architektur (bis zur Bauhaus Zeit)

So,was kann die Welt heute an D bewundern,in Sachen Kultur???

GZSZ???Mal ehrlich,die Mehrheit der Deutschen zieht sich doch solche Filme wie "American Psycho" ,"Hannibal" etc . rein ,als die Serie "Das Traumschiff":rolleyes:


Wir sind nunmal amerikanischer geprägt,wer mir was anderes erzählen will,lebt in seiner Traumwelt.Das ich das feststelle,heißt nicht das ich es gutheiße,ich halte es in manchen Sachen eher bedenklich.

Also spontan fällt mir das Deutsche Theater ein, welches heute noch eine Vorreiterrolle spielt. Und das weltweit! Na gut, Theater ist ja heutzutage auch nicht sonderlich im Blickpunkt mehr. Da fällt das nicht auf.
btw muss man nicht Weltruf genießen, um eine Kultur außerhalb von McDonald und Co zu pflegen.
Oder soll Kultur jetzt nur aus Wettbewerbsgründen gepflegt werden?


Edit: Deutsches SChwarzbrot halte ich nebenbei gesagt auch für das Beste auf der Welt. Mit diesem Brot könnte man wirklich die Welt erobern und Briten und Amerikanern zeigen, wovon man wirklich satt wird. Deren Weißbrotirgendwasgemisch ist wahrlich nicht zum aushalten.

FranzKonz
24.07.2007, 19:21
Also spontan fällt mir das Deutsche Theater ein, welches heute noch eine Vorreiterrolle spielt. Und das weltweit! Na gut, Theater ist ja heutzutage auch nicht sonderlich im Blickpunkt mehr. Da fällt das nicht auf.
btw muss man nicht Weltruf genießen, um eine Kultur außerhalb von McDonald und Co zu pflegen.
Oder soll Kultur jetzt nur aus Wettbewerbsgründen gepflegt werden?

Wenn wir mal soweit sind, daß wir in Bezug auf Kultur mit McDo und Co in Wettbewerb treten müssen, haben wir ohnehin schon verloren.

RDX
24.07.2007, 19:42
Kannst Du nicht eine einfache Frage einfach beantworten, ohne beleidigend zu werden? Deine Ausfälle sind eine Schande für die Kultur der Aufklärung, die zu vertreten Du vorgibst.

Das ist keine einfache Frage, sondern eine schwere Provokation.
Du entäuscht mich, dass Du das bei deiner Intelligenz nicht realisiert hast.

Roter Sturm
24.07.2007, 19:46
[/COLOR][/I]
--------------------------------
Hallo Muselmann – Schlimm genug dass Du hier rumhängst und ich Dich nicht rausschmeißen kann. Na ja . was noch nicht ist – kann ja noch werden.
Lerne also: Deutsche Kultur besteht im wesentlichen darin, andere Kulturen anzufeinden?

Deutsche Kultur?

Weihnachten, Ostern, Pfingsten, Himmelfahrt.
Das ist christlich, soetwas lehne ich schoneinmal ab. Als anständiger Deutscher feier ich natürlich die Sonnenwenden, Walpurgisnacht und was sonst noch so anfällt :)
Eine bayrische Hochzeit, Ein friesischer Volktanz, Volkslieder aus dem Erzgebirge

Geh mal in ein Museum in Berlin (Bist Du wahrscheinlich zu blöd zu)
Genau, nochmal eine Beleidigung nachlegen, das ist die Deutsche Freundlichkeit, auch ein wichtiger Bestandtteil der Kultur.
Und schaue Dir die deutsche Geschichte an, unsere Denker, Dichter, Mathematiker, Erfinder, revolutionäre Helden von 1812/13 oder 1870/71.

Lies mal deutsche Märchen und Sagen.
Lies unser altes Heldenepos :“ Die Nibelungen“ – mit Gunther, Siegfried, Hagen, Brunhilde,
Man muss auch mal den zeitgenössischen Deutschen Film erwähnen, der hat einiges zu bieten. Im Bereich Fernsehen sieht es leider etwas weniger rosig aus...
Studiere unsere Germanischen Götter, Thor, Donar, Freya – die Walküren.
Das Studieren unserer germanischen Götter würde dir auch mal helfen, lieber Eridani, Thor und Donar sind nämlich dieselbe Person, wobei der Name Donar in den südlicheren Gefilden verbreitet ist, du meintest wahrscheinlich unseren Hauptgott Wodan oder auch Uodan, Odin.
Geh mal in ein Konzert und höre Dir die alten Meister an: Bach, Händel, Telemann, Haydn, Mozart, Beethoven

Geh mal in alte Kirchen – (Falls Du Dich traust)

Geh mal in eine Deutsche Oper
Kann ich nur empfehlen, vor allem die Zauberflöte oder Requiem von Mozart. Die Itakas haben Operntechnisch aber auch einiges zu bieten.
Kauf Dir ’ne CD mit deutschen Volkliedern und alter Madrigale aus dem Mittelalter.

Besuche mal Städte in Deutschland und schau die die Alt-Städte an; - vielleicht: Heidelberg, Rothenburg ob der Tauber, Würzburg, Halle/a.Saale, Wittenberg, Stralsund usw.
Ich war ja letztens in Rostock, wirklich sehr schön dort.

Reicht das erstmal ?
6419
Rothenburg ob der Tauber - eine der schönsten Städte Deutschlands


E:

Das ist doch, trotz der paar Bemerkungen von mir, ein sehr schöner Plan zum Kennenlernen unserer Kultur. Aber mal ganz ehrlich, wenn er das wirklich tun würde und sich am Ende auch damit identifizieren würde, dann könnte er hier sehr vielen Ureinwohnern noch mächtig Nachhilfe erteilen, wenn es um die Deutsche Kultur geht :)

ursula
24.07.2007, 19:57
ich bin ja richtig stolz auf euch!!!

Madday
24.07.2007, 20:05
Dass das Christentum Teil der deutschen Kultur -zumindest der heutigen ist- wage ich zu bezweifeln.
Und ob die Sprache wirklich noch als Teil der Kultur bezeichnet werden kann- da bin ich mir auch nicht mehr sicher, so verkommen wie sie z.T heute schon ist.

Selbstverständlich ist das Christentum Bestandteil der heutigen deutschen Kultur, Kirchen, chirstliche Feiertage, 50 Millionen Christen, das ganze europäische Menschenbild ist christlich geprägt.

Bei Sprache bezog ich mich nicht auf gesellschaftlichen Abschaum wie wir ihn aus Großstadt-Ghettos und diversen Talkshows kennen, sondern auf den Otto Normalverbraucher.

FranzKonz
24.07.2007, 20:16
Das ist keine einfache Frage, sondern eine schwere Provokation.
Du entäuscht mich, dass Du das bei deiner Intelligenz nicht realisiert hast.

Auch zu einer Provokation gehören zwei.

Roter Sturm
24.07.2007, 20:27
Edit: Deutsches SChwarzbrot halte ich nebenbei gesagt auch für das Beste auf der Welt. Mit diesem Brot könnte man wirklich die Welt erobern und Briten und Amerikanern zeigen, wovon man wirklich satt wird. Deren Weißbrotirgendwasgemisch ist wahrlich nicht zum aushalten.

Absolut.

Allerdings hast du unsere westlichen Nachbarn, die Franzmänner, vergessen. Wenn es um Schundbrote geht, darf dieses Land nicht unerwähnt bleiben! Ich wurde in Frankreich sogar einmal von der Gendarmerie verhaftet, weil ich in einer Bäckerei nach anständigem Brot verlangte! Die Bäckerin schien unter Halluzination zu leiden und versuchte mit Ernsthaftigkeit, mir dubiosen Weißbrotfras in allen erdenklichen Formen anzudrehen, bis zwei uniformierte Brotbanausen die Bäckerei betraten. In diesem Land muss also schon die Staatsgewalt antreten, wenn die Sprache mal auf richtiges Brot fällt!
Aber das ist ja noch vergleichsweise harmlos:
Neulich war ich auf einem Gartenfest, in einem Deutschen Garten, in Deutschland, mit Deutschen Gästen, zumindest überwiegend. Nun gibt es auf solchen Festen für gewöhnlich auch Brot, weil es gut zum Fleisch passt. Auf dieser Feier konnte ich allerdings keines entdecken.
Kann ja mal vergessen werden. Entspricht zwar nicht der Deutschen Gründlichkeit, kommt aber dennoch in den besten Familien vor.

Nach meinem freundlichen Hinweis widersprach mir der Gastgeber allerdings und wies darauf hin, dass es doch jede Menge Baguette gäbe! Baguette? Mitten in Hessen? Und kein Vollkornbrot in Sicht? Selbstredend war mein Gemüt leicht erhitzt und der Gastgeber versuchte mich kriecherisch zu beschwichtigen. Allerdings meinte er, ich solle mich chillen, auch das Wort relaxen fiel und er bat mir einen Whisky mit Coca-Cola an.

Ein iranischer Freund musste mich erstmal mit Mozartarien und einer Flasche Binding Export, natürlich gebraut nach dem Deutschen Reinheitsgebot von 1516, beruhigen.

Ergo: Wir brauchen dringend einen Integrationsgipfel für Deutsche und eine Reinheitsverordnung für Deutsches Brot! Jetzt!

LieblingderGötter
24.07.2007, 20:35
Absolut.

Allerdings hast du unsere westlichen Nachbarn, die Franzmänner, vergessen. Wenn es um Schundbrote geht, darf dieses Land nicht unerwähnt bleiben! Ich wurde in Frankreich sogar einmal von der Gendarmerie verhaftet, weil ich in einer Bäckerei nach anständigem Brot verlangte! Die Bäckerin schien unter Halluzination zu leiden und versuchte mit Ernsthaftigkeit, mir dubiosen Weißbrotfras in allen erdenklichen Formen anzudrehen, bis zwei uniformierte Brotbanausen die Bäckerei betraten. In diesem Land muss also schon die Staatsgewalt antreten, wenn die Sprache mal auf richtiges Brot fällt!
Aber das ist ja noch vergleichsweise harmlos:
Neulich war ich auf einem Gartenfest, in einem Deutschen Garten, in Deutschland, mit Deutschen Gästen, zumindest überwiegend. Nun gibt es auf solchen Festen für gewöhnlich auch Brot, weil es gut zum Fleisch passt. Auf dieser Feier konnte ich allerdings keines entdecken.
Kann ja mal vergessen werden. Entspricht zwar nicht der Deutschen Gründlichkeit, kommt aber dennoch in den besten Familien vor.

Nach meinem freundlichen Hinweis widersprach mir der Gastgeber allerdings und wies darauf hin, dass es doch jede Menge Baguette gäbe! Baguette? Mitten in Hessen? Und kein Vollkornbrot in Sicht? Selbstredend war mein Gemüt leicht erhitzt und der Gastgeber versuchte mich kriecherisch zu beschwichtigen. Allerdings meinte er, ich solle mich chillen, auch das Wort relaxen fiel und er bat mir einen Whisky mit Coca-Cola an.

Ein iranischer Freund musste mich erstmal mit Mozartarien und einer Flasche Binding Export, natürlich gebraut nach dem Deutschen Reinheitsgebot von 1516, beruhigen.

Ergo: Wir brauchen dringend einen Integrationsgipfel für Deutsche und eine Reinheitsverordnung für Deutsches Brot! Jetzt!

Du hasts erfasst.Statt der CocsaCola BITTE VITA-COLA!!!:]

Vril
24.07.2007, 20:41
Und natürlich nicht vergessen die Deutsche Esskultur

Was wäre Deutschland ohne die Hunderte von verschiedenen Speisen und Gerichte ohne die Bayerische , Schwäbische , Hessische , Fränkische , Pfälzische Küche usw. ?

Gerichte wie Maultaschen , Spätzle , Zwiebelkuchen , Rostbraten , Leberknödelsuppe , Schweinsbraten mit Knödel , Rheinischer Sauerbraten , Grünkohl mit Pinkel , Labskaus , Pichelsteiner Eintopf , Linsen mit Spätzle , Leberkäse , Weißwurst mit süßem Senf , Nürnberger Rostbratwurst , Nürnberger Lebkuchen , Frankfurter Rippchen mit Sauerkraut und Kartoffelbrei und und und ....

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_K%C3%BCche

http://img514.imageshack.us/img514/904/sauerbraten1000bm9.jpg (http://imageshack.us)

http://img441.imageshack.us/img441/8437/rinderbraten1000nm2.jpg (http://imageshack.us)

http://img406.imageshack.us/img406/5724/332659315fdce4c58f0bao7.jpg (http://imageshack.us)

Das Deutsche Bier alleine wieviel Hunderte Brauereien und Biersorten es gibt in Deutschland gebraut nach dem Reinheitsgebot.

http://img479.imageshack.us/img479/5307/bierpz2.jpg (http://imageshack.us)



http://www.bier-lexikon.lauftext.de/

Unbelehrbar
24.07.2007, 21:44
Kannst Du nicht eine einfache Frage einfach beantworten, ohne beleidigend zu werden? Deine Ausfälle sind eine Schande für die Kultur der Aufklärung, die zu vertreten Du vorgibst.


Man könnte sie aber auch ordentlich stellen Franz,oder :]
Die Art und Weise ist eine Beleidigung und keine verbale Antwort würdig X(
Daher gebe ich RDX völlig recht. germane

Roter Sturm
24.07.2007, 21:54
Frankfurter Rippchen mit Sauerkraut und Kartoffelbrei und und und ....

Erwähn doch nicht diesen Fettfraß. Sauerkraut und Kartoffelbrei sind natürlich 1A!

Aber wirklich grandiose Frankfurter Gerichte sind Handkäse mit Musik, vor allem nach einem Spezialrezept von meiner Mama, mit roter Paprika und Walnußöl!
Oder Grüne Soße mit Kartoffeln! Das war auch Goethes Leibgericht!

Roter Sturm
24.07.2007, 21:58
Du hasts erfasst.Statt der CocsaCola BITTE VITA-COLA!!!:]

Zuckerbrühe mit Aufputschmittel bleibt Zuckerbrühe mit Aufputschmittel! Was ich dagegen empfehlen kann, wenn einem der Sinn nach einem süßlich-sauren Getränk steht:
Eine Tasse Wasser mit einem Schuss Apfelessig und einem Löffel Honig! Das wirkt auch belebend, trinke ich jeden Morgen. Kaffee oder Tee trinke ich nicht. Manchmal gieße ich selbstgezogene Kräuter, zum Beispiel Salbei oder Pfefferminze, mit heißem Wasser auf. Das ergibt köstlichen Kräutertee, den ich im Gegensatz zu koffeinhaltigem Tee natürlich absolut empfehlen kann.

FranzKonz
24.07.2007, 21:59
Erwähn doch nicht diesen Fettfraß. Sauerkraut und Kartoffelbrei sind natürlich 1A!

Aber wirklich grandiose Frankfurter Gerichte sind Handkäse mit Musik, vor allem nach einem Spezialrezept von meiner Mama, mit roter Paprika und Walnußöl!
Oder Grüne Soße mit Kartoffeln! Das war auch Goethes Leibgericht!

Rippcher sind nicht fett. :motz:

Roter Sturm
24.07.2007, 22:00
Rippcher sind nicht fett. :motz:

Da kenne ich aber andere Beispiele. Nun gut, magere Rippchen sind natürlich gutzuheißen :cool:

FranzKonz
24.07.2007, 22:01
Man könnte sie aber auch ordentlich stellen Franz,oder :]
Die Art und Weise ist eine Beleidigung und keine verbale Antwort würdig X(
Daher gebe ich RDX völlig recht. germane

RDX behauptet, aufgeklärt zu sein. Dann sollte er sich eben auch so benehmen. Ansonsten ab ins christliche Mittelalter, da waren die Jungs auch gern tödlich beleidigt, wenn jemand andere Ansichten hatte. :]

FranzKonz
24.07.2007, 22:02
Da kenne ich aber andere Beispiele. Nun gut, magere Rippchen sind natürlich gutzuheißen :cool:

Da bin ich zwar gänzlich anderer Meinung, aber um des lieben Friedens willen. ...

Ich für mein Teil kann es nicht verantworten, die armen Schweine vor dem Schlachten auch noch hungern zu lassen. :]

Pandulf
24.07.2007, 22:18
Im Westen wird überall Kultur durch Konsum verdrängt. Der heutige westliche Mensch ist das Gegenteil von dem, wozu einst die Denker der Aufklärung angetreten sind. Diese wollten durch Erziehung einen Menschen schaffen, der in die Lage versetzt wird, innerlich frei zu sein. Man denke nur an die früheren humanistischen Gymnasien, deren Vorbild die klassische Antike war. Heute, nach 1945, zählt nur noch Shoppen (Materialismus) und Moral (Gutmenschentum). Das Ende des heutigen Europäers wird kein Verlust für die Welt sein. Als Nihilist bettelt er geradezu um Selbstauflösung im Nichts.

Stechlin
24.07.2007, 22:35
Kannst Du nicht eine einfache Frage einfach beantworten, ohne beleidigend zu werden? Deine Ausfälle sind eine Schande für die Kultur der Aufklärung, die zu vertreten Du vorgibst.

Sehr gut, Franz! Das war nötig.

FranzKonz
24.07.2007, 23:12
Sehr gut, Franz! Das war nötig.

Danke, immer wieder gerne.

Wenn es schon ohne Leidkultur nicht geht, dann doch bitte richtig.:D

Stechlin
24.07.2007, 23:15
die deutsche kultur (wie alle anderen kulturen auch) ist jedenfalls nichts, dessen man habhaft werden kann, indem man zum nächsten turi-büro sich begibt, und dort einmal das sparmenü "deutsche kultur, aber mit extra käse" bestellt. man muss sich da schon heranwagen, und über die eigene hutkrempe hinweg schauen. ich für meinen teil frage mich, wie man, mitten in berlin wohnend, nur kneipen zu sehen vermag, die zweifellos auch mit zur deutschen kultur gehören, aber keine museen, opern, philharmonien oder bibliotheken entdecken kann. das liegt sicher nicht an der mangelnden kulturellen angebotslage in der hauptstadt.

Das ist das tiefsitzende Problem in unserem Land. Wenn man einen durchschnittlichen Berliner als Nichtberliner danach fragte, was man in Berlin so alles erleben kann, wird er mir sicherlich erst einmal die "angesagtesten" Klubs und besten Kneipen empfehlen, wogegen ein Moskauer bei gleicher Fragestellung mir eine Litanei an Museen, Galerien, Ausstellungen und architekonischen Glanzpunkten, die Metro nicht vergessend, herunterbeten würde. Das ist quasi der springende Punkt: Unser eigener Umgang mit der deutschen Kultur.

Sie ist schon vorhanden, und in elementaren Bereichen von Schwaben bis Rügen auf den gleichen Inhalten aufbauend. Nur in einer globalisierten Welt, in der jeder dem Klassenstreber von einst gleich großkotzig verkündet, er sei "Europäer", und kann nicht einmal die Grenzen unserer phönizischen Königstochter benennen, von Kulturen und Völkern ganz zu schweigen: "Die Russen sind doch keine Europäer...", ist soetwas gar nicht mehr nötig, da der Sinn des Lebens in unserer materialisierten Welt nur noch darin besteht, möglichst viel und möglichst oft zu konsumieren. Was machen wir am Samstagabend? Laß uns shoppen gehen, wir haben gerade Besuch von außerhalb. Dann können wir denen mal zeigen, was eine Großstadt so zu bieten hat: Einkaufen bis Mitternacht.

Das Problem liegt in unserer nach Vergnügung süchtigen Gesellschaft, die keinen Sinn mehr für Dinge hat, die man nicht einfach so auf sich herabrieseln lassen kann, ohne Geist und Verstand zu benutzen. Wir ein Junkie hängen wir an der Nadel, süchtig nach dem nächsten "Event", und möglichst richtig geil amüsieren. Das kann man in keinem Museum. Und überhaupt scheint die Beschäftigung mit deutscher Kultur sich darauf zu beschränken, alle paar Todestage ein paar Sprüche an öffentliche Gebäude zu kritzeln, medienwirksam diverse Ausstellungen zu Ehren des teuren Toten abzuhalten, um danach die Sache mit preußischer Beflissenheit abzuheften und einen Haken auf der Liste zu machen: Puhh, auch geschafft.

Nur ein Volk, welches sich selbst entfremdet hat, und sich wie vom Wahn besessen kreischend einer Coca-Cola-und-McDonnald-Kultur in die Klauen wirft und davon träumt, aus unserem alten Europa einen billigen Abklatsch des American way of live zu machen, kann ernsthaft in Frage stellen, daß es in der Tat eine deutsche Kultur, eine deutsche Identität und eine deutsche Mentalität gibt. Also all das, was wir in unseren Auslandsurlauben mal so richtig genießen wollen: Vielfalt. Oder eben zum Ballermann fliegen. Womit wir wieder am Anfang wären.


einen kulturellen leitfaden entwerfen zu können, der unbezweifelbare gültigkeit beanspruchen darf und alles an "deutscher kultur" subsumiert, wird kaum möglich sein, da die regionalen unterschiede und die persönlichen vorlieben einfach zu mannigfaltig sind.

Ja, die deutschen Eigenarten von Flensburg bis Zwickau mögen für uns Deutsche große Unterschiede aufwerfen. Nur ist diese Eigenart allen Kulturnationen eigen, und keine deutsche Besonderheit. Dennoch sind wir alle einem einzigen Kultur-und Geschichtsraum entsprungen. Schiller kam aus Schwaben und ging nach Thüringen. Aber er ist Bestandteil der deutschen Kultur. Friedrich der Große ist sicherlich nicht nur eine regionale Geschichtsfigur für uns Preußen, sondern auch für Mecklenburg oder Friesland.

Aber das ist eben der Preis für den elenden Liberalismus. Wenn wir nach der Ursache für den Kultur-und Werteverfall fragen, so müssen wir nach dem Liberalismus fragen und seinen Apologeten der Freizügigkeit, und ihnen sagen, daß Freizügigkeit das Gegenteil von Freiheit ist, und diese Freizügigkeit die Schwarze Seele des Liberalismus verkörpert.

Stechlin
24.07.2007, 23:21
Interessanterweise wirst Du dann in den Museen Kunst aus Griechenland, dem Irak, Agypten und sogar der Türkei finden.

Hat jemand zuverlässige Daten darüber, wieviel Ausstellungsfläche in Berliner Museen anteilig der deutschen Kultur / Kunst gewidmet ist?

Das nenne ich mal eine intelligente Frage, die zugleich den Hochmut unseres Turbo-Liberalen Mallokent dahin verweist, wo er hingehört: in den Orkus.

Er hat in seinem chauvinistischen Taumel nämlich ganz vergessen, daß der Schlüssel zum Verständnis für seine eigene Kultur zumeist in anderen Kulturen zu finden sind. Aristoteles lebte eben in Griechenland, und die Architektur der Nationalgalerie auf der Museumsinsel trägt doch deutlich hellenische Züge.

Stechlin
24.07.2007, 23:26
Absolut.

Allerdings hast du unsere westlichen Nachbarn, die Franzmänner, vergessen. Wenn es um Schundbrote geht, darf dieses Land nicht unerwähnt bleiben! Ich wurde in Frankreich sogar einmal von der Gendarmerie verhaftet, weil ich in einer Bäckerei nach anständigem Brot verlangte! Die Bäckerin schien unter Halluzination zu leiden und versuchte mit Ernsthaftigkeit, mir dubiosen Weißbrotfras in allen erdenklichen Formen anzudrehen, bis zwei uniformierte Brotbanausen die Bäckerei betraten. In diesem Land muss also schon die Staatsgewalt antreten, wenn die Sprache mal auf richtiges Brot fällt!
Aber das ist ja noch vergleichsweise harmlos:
Neulich war ich auf einem Gartenfest, in einem Deutschen Garten, in Deutschland, mit Deutschen Gästen, zumindest überwiegend. Nun gibt es auf solchen Festen für gewöhnlich auch Brot, weil es gut zum Fleisch passt. Auf dieser Feier konnte ich allerdings keines entdecken.
Kann ja mal vergessen werden. Entspricht zwar nicht der Deutschen Gründlichkeit, kommt aber dennoch in den besten Familien vor.

Nach meinem freundlichen Hinweis widersprach mir der Gastgeber allerdings und wies darauf hin, dass es doch jede Menge Baguette gäbe! Baguette? Mitten in Hessen? Und kein Vollkornbrot in Sicht? Selbstredend war mein Gemüt leicht erhitzt und der Gastgeber versuchte mich kriecherisch zu beschwichtigen. Allerdings meinte er, ich solle mich chillen, auch das Wort relaxen fiel und er bat mir einen Whisky mit Coca-Cola an.

Ein iranischer Freund musste mich erstmal mit Mozartarien und einer Flasche Binding Export, natürlich gebraut nach dem Deutschen Reinheitsgebot von 1516, beruhigen.

Ergo: Wir brauchen dringend einen Integrationsgipfel für Deutsche und eine Reinheitsverordnung für Deutsches Brot! Jetzt!

Du bist ein ignoranter, linker Realitätsleugner.

i.A.
Erwin anal.

LieblingderGötter
24.07.2007, 23:48
Das ist das tiefsitzende Problem in unserem Land. Wenn man einen durchschnittlichen Berliner als Nichtberliner danach fragte, was man in Berlin so alles erleben kann, wird er mir sicherlich erst einmal die "angesagtesten" Klubs und besten Kneipen empfehlen, wogegen ein Moskauer bei gleicher Fragestellung mir eine Litanei an Museen, Galerien, Ausstellungen und architekonischen Glanzpunkten, die Metro nicht vergessend, herunterbeten würde. Das ist quasi der springende Punkt: Unser eigener Umgang mit der deutschen Kultur.

Sie ist schon vorhanden, und in elementaren Bereichen von Schwaben bis Rügen auf den gleichen Inhalten aufbauend. Nur in einer globalisierten Welt, in der jeder dem Klassenstreber von einst gleich großkotzig verkündet, er sei "Europäer", und kann nicht einmal die Grenzen unserer phönizischen Königstochter benennen, von Kulturen und Völkern ganz zu schweigen: "Die Russen sind doch keine Europäer...", ist soetwas gar nicht mehr nötig, da der Sinn des Lebens in unserer materialisierten Welt nur noch darin besteht, möglichst viel und möglichst oft zu konsumieren. Was machen wir am Samstagabend? Laß uns shoppen gehen, wir haben gerade Besuch von außerhalb. Dann können wir denen mal zeigen, was eine Großstadt so zu bieten hat: Einkaufen bis Mitternacht.

Das Problem liegt in unserer nach Vergnügung süchtigen Gesellschaft, die keinen Sinn mehr für Dinge hat, die man nicht einfach so auf sich herabrieseln lassen kann, ohne Geist und Verstand zu benutzen. Wir ein Junkie hängen wir an der Nadel, süchtig nach dem nächsten "Event", und möglichst richtig geil amüsieren. Das kann man in keinem Museum. Und überhaupt scheint die Beschäftigung mit deutscher Kultur sich darauf zu beschränken, alle paar Todestage ein paar Sprüche an öffentliche Gebäude zu kritzeln, medienwirksam diverse Ausstellungen zu Ehren des teuren Toten abzuhalten, um danach die Sache mit preußischer Beflissenheit abzuheften und einen Haken auf der Liste zu machen: Puhh, auch geschafft.

Nur ein Volk, welches sich selbst entfremdet hat, und sich wie vom Wahn besessen kreischend einer Coca-Cola-und-McDonnald-Kultur in die Klauen wirft und davon träumt, aus unserem alten Europa einen billigen Abklatsch des American way of live zu machen, kann ernsthaft in Frage stellen, daß es in der Tat eine deutsche Kultur, eine deutsche Identität und eine deutsche Mentalität gibt. Also all das, was wir in unseren Auslandsurlauben mal so richtig genießen wollen: Vielfalt. Oder eben zum Ballermann fliegen. Womit wir wieder am Anfang wären.



Ja, die deutschen Eigenarten von Flensburg bis Zwickau mögen für uns Deutsche große Unterschiede aufwerfen. Nur ist diese Eigenart allen Kulturnationen eigen, und keine deutsche Besonderheit. Dennoch sind wir alle einem einzigen Kultur-und Geschichtsraum entsprungen. Schiller kam aus Schwaben und ging nach Thüringen. Aber er ist Bestandteil der deutschen Kultur. Friedrich der Große ist sicherlich nicht nur eine regionale Geschichtsfigur für uns Preußen, sondern auch für Mecklenburg oder Friesland.

Aber das ist eben der Preis für den elenden Liberalismus. Wenn wir nach der Ursache für den Kultur-und Werteverfall fragen, so müssen wir nach dem Liberalismus fragen und seinen Apologeten der Freizügigkeit, und ihnen sagen, daß Freizügigkeit das Gegenteil von Freiheit ist, und diese Freizügigkeit die Schwarze Seele des Liberalismus verkörpert.

Richtig!!!Ich kann dir nur zustimmen!!!

Aber es geht noch WEITER!!!!!

Bei uns hat nun vor kurzem Subway eröffnet.Was denkst du wieviel dahin raßen,weil sie denken das mayonnaise verseuchte Sandwich gesund seien???

Ich könnt kotzen.Wir sind schon längst eine Kolonie von den USA.In der Hitparade bei CD-Verkäufen dominieren zu min 90% Titel aus GB oder USA.Man muss sicherlich nichts gegen die englische Sprache haben,aber es geht einfach zu weit.Als Deutscher heute ist es schon peinlich,wenn man deutsche Musik egal welcher Art hört.Da lob ich mir die Russen,Serben,Franzosen etc. die ein viel besseres Selbstbewusstsein und Sinn für ihre Kultur haben..........

Stechlin
25.07.2007, 00:45
Richtig!!!Ich kann dir nur zustimmen!!!

Aber es geht noch WEITER!!!!!

Bei uns hat nun vor kurzem Subway eröffnet.Was denkst du wieviel dahin raßen,weil sie denken das mayonnaise verseuchte Sandwich gesund seien???

Ich könnt kotzen.Wir sind schon längst eine Kolonie von den USA.In der Hitparade bei CD-Verkäufen dominieren zu min 90% Titel aus GB oder USA.Man muss sicherlich nichts gegen die englische Sprache haben,aber es geht einfach zu weit.Als Deutscher heute ist es schon peinlich,wenn man deutsche Musik egal welcher Art hört.Da lob ich mir die Russen,Serben,Franzosen etc. die ein viel besseres Selbstbewusstsein und Sinn für ihre Kultur haben..........

Mögen Sie alle an ihrer Fettleibigkeit ersticken. Ich bin sowieso dafür, dickleibige Menschen öffentlich beschimpfen zu dürfen, sie der Lächerlichkeit preisgeben. Das sind die personifizierten Zombis einer Überflußgesellschaft, die ihre elende Sucht nach leiblichen Genüssen über die der geistigen stellt. An den Pranger mit ihnen!

Egal ob Bibel und Märchen, die Kultur gab uns schon immer Antworten. Man muß sie eben nur verstehen oder verstehen lernen.



Das Märchen vom Schlaraffenland

Ich weiß ein Land, dahin mancher gern ziehen möchte, wenn er wüsste, wo es liegt. Dieses schöne Land heißt Schlaraffenland.

Da sind Häuser gedeckt mit Eierkuchen, die Türen sind von Lebzelten und die Wände von Schweinebraten. Um jedes Haus steht ein Zaun, der ist aus Bratwürsten geflochten. Aus allen Brunnen fließt süßer Wein und süßer Saft. Wer den gern trinkt, braucht nur den Mund unter das Brunnenrohr zu halten, und der süße Saft rinnt ihm nur so hinein.

Auf den Birken und Weiden, da wachsen frischgebackene Semmeln, und unter den Bäumen, da fließen Milchbäche. Die Semmlen fallen in sie hinein und weichen sich selbst ein. Das ist etwas für die Kinder, die sich gern einbrocken!

Hallo, Gretel, hallo, Hansel ! Wollt ihr nicht in dieses Land ziehen? Macht euch auf zum Semmelbach, vergesst aber nicht, einen großen Milchlöffel mitzunehmen!

Die Fische schwimmen im Schlaraffenland oben auf dem Wasser. Sie sind auch schon gebacken oder gesotten und schwimmen ganz nahe am Ufer. Wenn aber einer gar zu faul ist und ein echter Schlaraff, der darf nur bst! Bst! Rufen - und die Fische kommen aufs Land herausspaziert und hüpfen dem guten Schlaraffen in die Hand, dass er sich nicht zu bücken braucht.

Ihr könnt es ruhig glauben, die Vögel fliegen dort gebraten in der Luft herum, die Gänse, Enten und Hühner, die Truthühner und die Tauben. Und wem es zu viel Mühe macht, die Hand darnach auszustrecken, dem fliegen sie schnurstracks in den Mund hinein. Die Spanferkel laufen gebraten umher, das Messer steckt ihnen schon im Rücken, damit, wer will, sich ein frisches, saftiges Stück abschneiden kann.

Käse liegt im Schlaraffenland wie Steine, groß und klein umher. Die Steine selbst sind lauter gefüllte Pastetchen. Im Winter wenn es regnet, regnet es lauter Honig in süßen Tropfen. Da kann einer lecken und schlecken, dass es eine Lust ist. Und wenn es schneit, so schneit es Staubzucker, und wenn es hagelt, so hagelt es Würfelzucker, vermischt mit Feigen, Rosinen und Mandeln.

Das Geld kann man von den Bäumen wie gute Kastanien schütteln. Jeder mag sich das beste herunterschütteln, das mindere lässt er liegen.

In dem Land, da gibt es auch große Wälder. Da wachsen im Buschwerk und auf den Bäumen die schönsten Kleider, Röcke, Mäntel, Hosen und Westen in allen Farben, schwarz, grün, gelb, blau und rot. Wer ein neues Gewand braucht, geht in den Wald und wirft es mit einem Stein herunter. Auf der Wiese wachsen schöne Damenkleider aus Samt und Seide, die Grashalme sind bunte Bänder.

Die Wacholderstöcke tragen Broschen und goldene Nadeln, und die Beeren sind nicht schwarz, sondern echte Perlen. An den Tannen hängen Armbanduhren. Auf den Stauden wachsen Stiefel und Schuhe, Sommer- und Winterhüte und allerlei Kopfputz.

Dieses edle Land hat auch ein Jungbad. Alte und kranke Leute baden darin drei Tage oder vier, und sie werden gesund und jung und schmuck und sehen wie siebzehn oder achtzehn aus.

Auch mancherlei Spaß und Kurzweil gibt es in dem Schlaraffenland. Wer zu Hause kein Glück hat, der hat es dort bestimmt. Beim Spielen wird er immer gewinnen, beim Schießen wird er immer ins Schwarze treffen. Wer die Leute am besten necken und aufziehen kann, bekommt jedes Mal ein Goldstück.

Für die Schlafsäcke und Faulpelze, die bei uns durch ihre Faulheit arm werden und betteln gehen müssen, ist das Schlaraffenland gerade das richtige Land. Jede Stunde Schlafen bringt dort ein Silberstück ein und jedes Mal Gähnen ein Goldstück. Wer gern arbeitet, das Gute tut und das Böse lässt, der wird aus dem Schlaraffenland vertrieben. Aber wer nichts kann, nur schlafen, essen, trinken, tanzen und spielen, der wird zum Grafen ernannt. Und der Faulste wird König im Schlaraffenland.

Nun wisst ihr, wie es im Schlaraffenland zugeht. Und wer gern hinreisen will, aber den Weg nicht weiß, der frage einen Blinden. Auch ein Stummer wird ihm keinen falschen Weg sagen. Aber der Weg dahin ist weit für die Jungen und für Alten, denen es im Winter zu heiß und im Sommer zu kalt ist. Noch dazu ist um das ganze Land herum eine berghohe Mauer aus Reisbrei. Wer hinein oder heraus will, muss sich da erst mal durchessen.

Ein deutsches Kulturgut.


http://www.eks-pb.de/a_bis_zett/images/Bruegel/schlaraffenland.jpg

Denken ist vergnügen. Brecht.

LieblingderGötter
25.07.2007, 01:16
Egal ob Bibel und Märchen, die Kultur gab uns schon immer Antworten. Man muß sie eben nur verstehen oder verstehen lernen.




http://www.eks-pb.de/a_bis_zett/images/Bruegel/schlaraffenland.jpg

Denken ist vergnügen. Brecht.

Das Bild passt zu der SCHWEINEBRATEN-FREUNDE FRAKTION:hihi: :)) :D

Arminius66
25.07.2007, 01:34
das oben gezeigte Gemälde ist übrigens keine deutsche Kultur, sondern flämische. es wurde von Pieter Brueghel d.Ä. gemalt.

Achja, wo wir gerade bei Kunst sind: Rubens würde ich schon als Deutsche Kultur bezeichnen, der wurde nämlich in Siegen geboren.

Rheinlaender
25.07.2007, 01:54
Frage an alle deutsche.... was ist denn nun dieso von vielen Usern hier hochgelobte Kultur der Deutschen?

Die "deutsche Kultur" ist jener Teil der europaeischen Kultur, die von Deutschen geschaffen wurde. Wobei die Varianten innerhalb dieser dt. Kutlur mindestens so gross sind, wie die zu anderen europaeishcne Kuturraeumen.

Rheinlaender
25.07.2007, 01:58
Rheinischer Sauerbraten
http://img406.imageshack.us/img406/5724/332659315fdce4c58f0bao7.jpg (http://imageshack.us)


Wenn das ein Rehinischer sauerbraten sein soll, dann muss ich protestieren: Die Sauce wird mit gerosteten und zermahlen Pfefferkuchen gebunden und er wird mit geroesteten suessen Mandelnscheibchen serviert. Ausserdem: Das Fleisch muss so muerbe sein, dass man es nicht "schneiden" brauch, sondern es mit dem Loeffel essen kann. Auch scheinen Rosinen nicht ein Woche im Rotwein gezogen zu haben.

Odin
25.07.2007, 02:03
Erwähn doch nicht diesen Fettfraß. Sauerkraut und Kartoffelbrei sind natürlich 1A!

Aber wirklich grandiose Frankfurter Gerichte sind Handkäse mit Musik, vor allem nach einem Spezialrezept von meiner Mama, mit roter Paprika und Walnußöl!
Oder Grüne Soße mit Kartoffeln! Das war auch Goethes Leibgericht!

Kein Wunder, daß der Goethe Schiller umgebracht hat.

Rheinlaender
25.07.2007, 02:05
Ein iranischer Freund musste mich erstmal mit Mozartarien und einer Flasche Binding Export, natürlich gebraut nach dem Deutschen Reinheitsgebot von 1516, beruhigen.

Nach dem Gesetz kannst Du kein Bier machen - es steht naemlich nichts von Hefe drin. Fast alle Biere seit dem 19. Jahrhundert arbeiten mit Reinen Hefestaemmen. Um 1516 wusste man davon nichts und liess das Bier wild gaeren, weshalb es auch keine gleichbleibende Qualitaet hatte - das aenderte sich erst im 19. Jahrhundert.

Wenn Du wirklich Bier nach der Methode von 1516 trinken willst, musst Du nach Belgien gehen.

Odin
25.07.2007, 02:05
das oben gezeigte Gemälde ist übrigens keine deutsche Kultur, sondern flämische. es wurde von Pieter Brueghel d.Ä. gemalt.

Achja, wo wir gerade bei Kunst sind: Rubens würde ich schon als Deutsche Kultur bezeichnen, der wurde nämlich in Siegen geboren.

Flamen sind Deutsche.

Arminius66
25.07.2007, 02:06
Papperlapapp. das einzig wahre ist Grünkohl mit Kassler und geräucherter Mettwurst und Bratkartoffeln. Und dazu ein schönes Flens.

Rheinlaender
25.07.2007, 02:08
Erwähn doch nicht diesen Fettfraß. Sauerkraut und Kartoffelbrei sind natürlich 1A!

Aber wirklich grandiose Frankfurter Gerichte sind Handkäse mit Musik, vor allem nach einem Spezialrezept von meiner Mama, mit roter Paprika und Walnußöl!
Oder Grüne Soße mit Kartoffeln! Das war auch Goethes Leibgericht!

Was natuerlich zur Frankfurter Glaubensfrage fuehrt: MIt oder ohne Zwiebelsn:

Zwei Hausfrauen:

"Un isch sahn Ihnen in a f'ankfu'ter Grien Sohss gehoere kaa Zwiffeln"
"Gehn'se fodd - sogar der Goethe hat se mit Zwieffenln gegeaesse"
"Dae hat sich auh' net lang hale koenne"

Igel
25.07.2007, 02:59
Richtig!!!Ich kann dir nur zustimmen!!!

Aber es geht noch WEITER!!!!!

Bei uns hat nun vor kurzem Subway eröffnet.Was denkst du wieviel dahin raßen,weil sie denken das mayonnaise verseuchte Sandwich gesund seien???

Ich könnt kotzen.Wir sind schon längst eine Kolonie von den USA.In der Hitparade bei CD-Verkäufen dominieren zu min 90% Titel aus GB oder USA.Man muss sicherlich nichts gegen die englische Sprache haben,aber es geht einfach zu weit.Als Deutscher heute ist es schon peinlich,wenn man deutsche Musik egal welcher Art hört.Da lob ich mir die Russen,Serben,Franzosen etc. die ein viel besseres Selbstbewusstsein und Sinn für ihre Kultur haben..........

ach ja, weil du es schon so schoen sagst ...... ueber sachen weil sie anders sind ganz einfach kotzen, weil man halt ein sturer deutscher ist das ist wohl auch ein teil DEINER deutschen kultur. anstatt das nur gut heissen was man selber liebt und kennt muss man einfach kotzen ueber sachen die anders sind in anderen laendern. siehst du, deine einstellung finde ich einfach zum KOTZEN. :))

zum deutschen essen das wir amis schaetzen gehoeren noch rouladen (oder kommen die aus frankreich oder so ?( ) und neg.. .......aeh schokokuesse und die echten gummibaeren und dann schaetzen wir eure hummels, die verschiedenen porzelansachen, z.b. diese porzelanrueschenpuppen (habe da mal zugeschaut wie die mit der hand hergestellt werden ;) ) und natuerlich wunderschoene kristallsachen und nicht vergessen eure suessen kitschigen gartenzwerge, steifftiere, und euren VW und natuerlich der grosse deutsche mercedes.

schwarzwaelderkirschtorte, apfelschnaps, brathering, und klar das deutsche brot -- das man inzwischen in jedem groesserem supermarkt kaufen kann. viele groessere staedte haben deutsche restaurants und deutsche baeckereien auch wenn du deine kotzige ueberheblichkeit rausbringen musst.:hihi:

ach noch was. der deutsche stahl und gute scheren die man hier kauft sind made in germany.;)

und noch was fuer platte fuesse, hehe sa.teure birkenstocks. :))

und dann noch viel mehr aber das essen kann man nicht alles aufzaehlen aber man bekommt es inzwischen ueberall in den usa, es gibt ein paar versandstellen wo man alles moegliche deutsche 9also deutsche KULTUR :)) )bestellen kann.

silberfennek
25.07.2007, 07:53
Neue Deutsche Kultur ist

- schwul sein oder lesbisch, aber mindestens bi
- pro-islamisch sein
- sich mit Wonne von Türken in den Arsch ficken lassen
- antisemitisch sein
- pro-palästinensisch sein
- technikfeindlich sein
- Birkenstocklatschen, Latzhosen und lila Halstücher tragen
- grün oder PDS wählen
- auf Moral und Anstand pfeifen
- Hasch etc. konsumieren
- vegetarisch fressen
- vom Geld anderer arbeitender Leute leben
- für Kopftücher demonstrieren
- immer differenzieren

Liebe Freunde, bitte die Liste vervollständigen!

Eridani
25.07.2007, 08:31
Also in dem Fall kenne ich auch viele gebürtige Deutsche, die nicht wissen dürften, was deutsche Kultur ist.
---------------------------------------
Ist ja wohl logisch - wurde Euch doch nie beigebracht in der Schule.

Ihr seit die kaputte, verkommende, verlorene Generation - und ich habe kein Mitleid mit Euch! Wäre ich jetzt noch mal 6Jahre - würde ich alle Hebel in Bewegung setzen, um schnellstens aus Deutschland auszuwandern - und wenn es Jahre brauchte!

Diesen Dreck, was sich heute "Schule" nennt, würde ich mir nicht antun...

E:

malnachdenken
25.07.2007, 08:34
Neue Deutsche Kultur ist

- schwul sein oder lesbisch, aber mindestens bi
- pro-islamisch sein
- sich mit Wonne von Türken in den Arsch ficken lassen
- antisemitisch sein
- pro-palästinensisch sein
- technikfeindlich sein
- Birkenstocklatschen, Latzhosen und lila Halstücher tragen
- grün oder PDS wählen
- auf Moral und Anstand pfeifen
- Hasch etc. konsumieren
- vegetarisch fressen
- vom Geld anderer arbeitender Leute leben
- für Kopftücher demonstrieren
- immer differenzieren

Liebe Freunde, bitte die Liste vervollständigen!

Das ist keine Kultur, sondern Verhaltensweisen.

RDX
25.07.2007, 08:40
[/COLOR][/I]
---------------------------------------

Diesen Dreck, was sich heute "Schule" nennt, würde ich mir nicht antun...

E:

Diesen Dreck, der sich Schule nennt, haben wir in erster Linie den 68er-Idioten zu verdanken.
Wie lautete das Motto der 68er: "wenn wir durch die Apo unsere Ziele nicht erreichen können, dann marschieren wir eben durch die Institutionen."
Die erste Institution, durch die die 68er-Idioten Marke Walter "erfolgreich" marschiert sind, waren die Schulen.
Der Marsch der 68er durch die Schulen war genauso verheerend für die Schulen , wie der Marsch der Hunnen durch das antike Europa.

lupus_maximus
25.07.2007, 08:48
Diesen Dreck, der sich Schule nennt, haben wir in erster Linie den 68er-Idioten zu verdanken.
Wie lautete das Motto der 68er: "wenn wir durch die Apo unsere Ziele nicht erreichen können, dann marschieren wir eben durch die Institutionen."
Die erste Institution, durch die die 68er-Idioten Marke Walter "erfolgreich" marschiert sind, waren die Schulen.
Der Marsch der 68er durch die Schulen war genauso verheerend für die Schulen , wie der Marsch der Hunnen durch das antike Europa.
Stimmt, man kann die 68er durchaus als Hunnen bezeichnen, die 68er haben auch keine Kultur.

Ich verstehe bloß eins nicht, ich gehöre doch zur selben Generation, warum verblödete ich nicht?
Anscheinend hatte ich nie Umgang mit Linken!

malnachdenken
25.07.2007, 09:00
Ich verstehe bloß eins nicht, ich gehöre doch zur selben Generation, warum verblödete ich nicht?


:)) :)) :))


Die Frage ist bestimmt nicht ernst gemeint, oder?

Bratschnik
25.07.2007, 09:21
Was mir auffällt wenn ich den Thread so durchgehe ist das die meisten bei deutschen Kulturbeispielen in die Vergangenheit greifen. das läßt tief blicken. Insofern ist Kritik und das bewußte Nachfragen nach der MOMENTANEN deutschen Kultur garnicht mal so unangebracht. Nur weil Goethe einmal deutsche Kultur war heißt das nicht das die Generation DSDS noch in der Lage ist eine großartige Deutsche Kultur hervorzubringen. Wer heute versucht Kultur zu machen und durchzusetzen der wird doch nur ausgelacht und von Einschaltquoten und Verkaufszahlen zum Schweigen gebracht. Ich sehe die Frage als berechtigt an denn eine Besinnung auf deutsche Kultur und überlieferte Werte ist wirklich notwendig damit wir nicht dem Ausbreiten fremder Kulturen mit leeren Händen und nichts weiter als einer Verkaufskultur gegenüberstehen.

Gladius Germaniae
25.07.2007, 09:38
[/COLOR][/I]
---------------------------------------
Ist ja wohl logisch - wurde Euch doch nie beigebracht in der Schule.

Ihr seit die kaputte, verkommende, verlorene Generation - und ich habe kein Mitleid mit Euch! Wäre ich jetzt noch mal 6Jahre - würde ich alle Hebel in Bewegung setzen, um schnellstens aus Deutschland auszuwandern - und wenn es Jahre brauchte!

Willst du weglaufen und Auswandern oder Bleiben und etwas verändern?

lupus_maximus
25.07.2007, 09:45
:)) :)) :))


Die Frage ist bestimmt nicht ernst gemeint, oder?
Selbstverständlich! Ich mache nur ernste Sachen!
Man darf doch einmal fragen, warum man nicht so wie die Linken verblödete, obwohl man zur selben Generation gehört.

malnachdenken
25.07.2007, 09:50
Selbstverständlich! Ich mache nur ernste Sachen!

Nee ist klar :))

RDX
25.07.2007, 09:52
Stimmt, man kann die 68er durchaus als Hunnen bezeichnen, die 68er haben auch keine Kultur.

Ich verstehe bloß eins nicht, ich gehöre doch zur selben Generation, warum verblödete ich nicht?
Anscheinend hatte ich nie Umgang mit Linken!

Ich vermute mal, dass du damals nicht studiert hast.
Wenn du damals studiert hättest, dann wärst du damals wahrscheinlich auch mit der Maobibel durch die Gegend gelaufen und würdest heute von freidliebenden Moslems phantasieren.

Wenn mittelmäßig begabte Menschen studiern, schadet es dem Verstand mehr, als es ihm nützt, weil das Wissen nicht richtig reflektiert wird.

Ich will damit natürlich nicht sagen, dass du nur mittelmäßig begabt bist.

LieblingderGötter
25.07.2007, 09:59
.... siehst du, deine einstellung finde ich einfach zum KOTZEN. :))

.....auch wenn du deine kotzige ueberheblichkeit rausbringen musst.:hihi:

.

Dann kotz doch.
Ich habe nur die Tatsachen beschrieben.

Zügle doch deine Arroganz etwas.....:rolleyes:

silberfennek
25.07.2007, 10:15
Das ist keine Kultur, sondern Verhaltensweisen.

Diese Verhaltensweisen prägen unsere NEUE DEUTSCHE KULTUR!

malnachdenken
25.07.2007, 10:32
Diese Verhaltensweisen prägen unsere NEUE DEUTSCHE KULTUR!

Das ist von Region zu Region, von Gesellschaftsgruppe zu Gesellschaftsgruppe unterschiedlich.

Musst nicht alles glauben, was im Fernsehen läuft oder auf ausgesuchten Internetseiten liest.

lupus_maximus
25.07.2007, 10:50
Ich vermute mal, dass du damals nicht studiert hast.
Wenn du damals studiert hättest, dann wärst du damals wahrscheinlich auch mit der Maobibel durch die Gegend gelaufen und würdest heute von freidliebenden Moslems phantasieren.

Wenn mittelmäßig begabte Menschen studiern, schadet es dem Verstand mehr, als es ihm nützt, weil das Wissen nicht richtig reflektiert wird.

Ich will damit natürlich nicht sagen, dass du nur mittelmäßig begabt bist.
Ich hätte gern studiert, aber die Kohle hat von zuhause aus nicht gelangt.
Allerdings hätte ich mich niemals mit diesem 68er Schwachsinn identifizieren können, ich war einfach zu intelligent dafür.
Wahrscheinlich wäre ich von den linken Banausen geschnitten worden, aber sowas hat mich noch nie gestört.
Natürlich willst du nicht sagen, das ich nur Mittelmäßig begabt bin, aber als Genie sehe ich da großzügig drüber hinweg!

Peaches
25.07.2007, 11:55
Allerdings hätte ich mich niemals mit diesem 68er Schwachsinn identifizieren können, ich war einfach zu intelligent dafür.


Ach Lupi, die Wahrheit ist: die haben dich einfach nicht mitspielen lassen und da warst du sauer...

Peaches
25.07.2007, 12:31
Ich hätte gern studiert, aber die Kohle hat von zuhause aus nicht gelangt.


Eine merkwürdigere Ausrede habe ich schon lange nicht mehr gehört.
Wenn du tatsächlich so intelligent gewesen wärst, hättest du dich um ein Stipendium bewerben können.
Und neben dem Studium kann man immer arbeiten gehen.
Als ob alle Studies von Hause aus unterstützt werden.

klartext
25.07.2007, 12:35
Also in dem Fall kenne ich auch viele gebürtige Deutsche, die nicht wissen dürften, was deutsche Kultur ist.

Du scheinst dich in schlechter Gesellschaft aufzuhalten. Mein Tip: Wechsle dein soziales Umfeld.

Settembrini
25.07.2007, 13:33
Was mir auffällt wenn ich den Thread so durchgehe ist das die meisten bei deutschen Kulturbeispielen in die Vergangenheit greifen. das läßt tief blicken. Insofern ist Kritik und das bewußte Nachfragen nach der MOMENTANEN deutschen Kultur garnicht mal so unangebracht. Nur weil Goethe einmal deutsche Kultur war heißt das nicht das die Generation DSDS noch in der Lage ist eine großartige Deutsche Kultur hervorzubringen. Wer heute versucht Kultur zu machen und durchzusetzen der wird doch nur ausgelacht und von Einschaltquoten und Verkaufszahlen zum Schweigen gebracht. Ich sehe die Frage als berechtigt an denn eine Besinnung auf deutsche Kultur und überlieferte Werte ist wirklich notwendig damit wir nicht dem Ausbreiten fremder Kulturen mit leeren Händen und nichts weiter als einer Verkaufskultur gegenüberstehen.

Na, da moechte ich jetzt aber doch mal vehement widersprechen. Erstens ist es schon sehr ansehnlich, dass die (in diesem Forum ungefaehr einmal pro Quartal gestellte) Frage nach der Deutschen Kultur ueberhaupt einmal sachlich und umfassend beantwortet wird (dafuer Respekt an alle bislang beteiligten!), zweitens hat die abendlaendische Kultur (zu der Deutsche stets einiges beigetragen haben, auch wenn ich zur Definition einer typisch "deutschen" Kultur persoenlich eher Sitten und Braeuche benannt haette) einen umfassenden historischen Hintergrund. Warum sollte man dies ausser acht lassen?

Zweitens hat Deutschland auch auf dem Gebiet der zeitgenoessischen Kultur durchaus eine ganze Menge beizutragen. Es gibt auch heute grossartige deutsche Literaten (Krausser, Hilsenrath, Genazino, Vanderbeke etc.), Kuenstler, die nicht nur nicht "ausgelacht" werden, sondern auch Hoechstpreise erzielen (Richter, Penck, Baselitz etc.), nahezu saemtliche elektronische U-Musik beruft sich auf deutsche Vorreiter wie Can, Kraftwerk usw., deutsche Natur-und Geiasteswissenschaftler zaehlen weiterhin zu den Fuehrenden in ihren jeweiligen Sujets.

Was die "Verkaufskultur" und somit die Amerikanisierung betrifft, so handelt es sich dabei keineswegs um ein deutsches, sondern vielmehr um ein gesamteuropaeisches Phaenomen. Sicherlich kann man da einige Kritikpunkte anbringen und es ist ebenfalls richtig, dass man seine eigene Kultur nicht verleugnen sollte (was aber ja auch gar nicht der Fall ist); das Ganze allerdings pauschal schlechtzureden und vom Verfall der Kultur zu schwadronieren, halte ich fuer unangemessen.

FranzKonz
25.07.2007, 13:36
Selbstverständlich! Ich mache nur ernste Sachen!
Man darf doch einmal fragen, warum man nicht so wie die Linken verblödete, obwohl man zur selben Generation gehört.

Das meinst Du nur, Lupus. :D

Arminius66
25.07.2007, 14:39
[/COLOR][/I]
---------------------------------------
Ist ja wohl logisch - wurde Euch doch nie beigebracht in der Schule.

Ihr seit die kaputte, verkommende, verlorene Generation - und ich habe kein Mitleid mit Euch! Wäre ich jetzt noch mal 6Jahre - würde ich alle Hebel in Bewegung setzen, um schnellstens aus Deutschland auszuwandern - und wenn es Jahre brauchte!

Diesen Dreck, was sich heute "Schule" nennt, würde ich mir nicht antun...

E:

Wo würdest du denn hin wollen, in das gelobte Land USA?

Stechlin
25.07.2007, 15:11
Dann kotz doch.
Ich habe nur die Tatsachen beschrieben.

Zügle doch deine Arroganz etwas.....:rolleyes:

Sie ist eben eine verfi.... Yankeeschlam.., die den VW-Käfer für ein Produkt deutscher Kultur hält. Was will man da erwarten? Wer Walt Disney als einen Kulturschaffenden ansieht, der solle zum Thema deutsche Kultur die sprichwörtliche Schnauze halten. Man fragt einen Yankee nicht nach Kultur, so wie man nie einen Schweden nach Tips für die Dattelzucht fragt.

Freikorps
25.07.2007, 15:15
Und natürlich nicht vergessen die Deutsche Esskultur

Was wäre Deutschland ohne die Hunderte von verschiedenen Speisen und Gerichte ohne die Bayerische , Schwäbische , Hessische , Fränkische , Pfälzische Küche usw. ?

Gerichte wie Maultaschen , Spätzle , Zwiebelkuchen , Rostbraten , Leberknödelsuppe , Schweinsbraten mit Knödel , Rheinischer Sauerbraten , Grünkohl mit Pinkel , Labskaus , Pichelsteiner Eintopf , Linsen mit Spätzle , Leberkäse , Weißwurst mit süßem Senf , Nürnberger Rostbratwurst , Nürnberger Lebkuchen , Frankfurter Rippchen mit Sauerkraut und Kartoffelbrei und und und ....

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_K%C3%BCche

http://img514.imageshack.us/img514/904/sauerbraten1000bm9.jpg (http://imageshack.us)

http://img441.imageshack.us/img441/8437/rinderbraten1000nm2.jpg (http://imageshack.us)

http://img406.imageshack.us/img406/5724/332659315fdce4c58f0bao7.jpg (http://imageshack.us)

Das Deutsche Bier alleine wieviel Hunderte Brauereien und Biersorten es gibt in Deutschland gebraut nach dem Reinheitsgebot.

http://img479.imageshack.us/img479/5307/bierpz2.jpg (http://imageshack.us)



http://www.bier-lexikon.lauftext.de/

Boah - Gemein, solche Bilder einzustellen, jetzt hab ich Hunger und noch mindestens 2 Stunden bis zum Abendessen!

Aber du hast recht, die deutsche Küche kann sich durchaus sehen lassen und ist auch ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur!

Freikorps
25.07.2007, 15:16
Man fragt einen Yankee nicht nach Kultur, so wie man nie einen Schweden nach Tips für die Dattelzucht fragt.

Netter Vergleich! :rofl: :rofl:

Manfred_g
25.07.2007, 15:53
Was mir an der Deutschen Kultur tatsächlich mißfällt, ist, daß sie ihre hohe Zeit offenbar in der Vergangenheit hatte.
Heute wird gemeckert über all den amerikanischen "Mist" während derselbe aber gleichzeitig gerne konsumiert wird. Das gilt vom Cola über Fast Food und vom Rap bis hin zum Spielfilm und letztlich auch einigen Sprachkonstrukten.
Nach meiner Wahrnehmung handelt es sich dabei aber nur zu einem Teil um "natürliche Konkurrenz", sondern es ist zum größeren Teil ein Phänomen der gestörten Selbstwahrnehmung der Deutschen. Wer sich selbst nicht leiden kann und von sich nichts hält, der wird auch die eigene Kultur nicht schätzen können.

Stechlin
25.07.2007, 16:58
Was mir an der Deutschen Kultur tatsächlich mißfällt, ist, daß sie ihre hohe Zeit offenbar in der Vergangenheit hatte.
Heute wird gemeckert über all den amerikanischen "Mist" während derselbe aber gleichzeitig gerne konsumiert wird. Das gilt vom Cola über Fast Food und vom Rap bis hin zum Spielfilm und letztlich auch einigen Sprachkonstrukten.
Nach meiner Wahrnehmung handelt es sich dabei aber nur zu einem Teil um "natürliche Konkurrenz", sondern es ist zum größeren Teil ein Phänomen der gestörten Selbstwahrnehmung der Deutschen. Wer sich selbst nicht leiden kann und von sich nichts hält, der wird auch die eigene Kultur nicht schätzen können.

Zustimmung! :top:

LieblingderGötter
25.07.2007, 21:24
Was mir an der Deutschen Kultur tatsächlich mißfällt, ist, daß sie ihre hohe Zeit offenbar in der Vergangenheit hatte.
Heute wird gemeckert über all den amerikanischen "Mist" während derselbe aber gleichzeitig gerne konsumiert wird. Das gilt vom Cola über Fast Food und vom Rap bis hin zum Spielfilm und letztlich auch einigen Sprachkonstrukten.
Nach meiner Wahrnehmung handelt es sich dabei aber nur zu einem Teil um "natürliche Konkurrenz", sondern es ist zum größeren Teil ein Phänomen der gestörten Selbstwahrnehmung der Deutschen. Wer sich selbst nicht leiden kann und von sich nichts hält, der wird auch die eigene Kultur nicht schätzen können.

Du hast eigentlich m.M nach alles auf den Punkt gebracht.

Ob das aber umkerhbar ist??

McD &Co breiten sich ja nicht nur in D aus.....

Pandulf
25.07.2007, 21:45
Bei der Frage "Was ist Deutsche Kultur?" sollte man nicht ausser acht lassen, daß Deutschland im Namen der "Kultur" in den I. Weltkrieg gezogen ist. Damals war jedem auf der Welt klar, daß Deutschland eine höhere Kultur hat als England, das als rein materialistisch galt. England gab die Retourkutsche im Zweiten Weltkrieg mit der Definition "Deutsche Kultur" = NS. Nach 1945 gab es keinen Tag in den "deutschen" Feuillltons, wo nicht gegen die "Deutsche Kultur" gehetzt worden ist. Was aber noch schlimmer war ist, daß jeder Ansatz zu einer neuen Deutschen Kultur versucht wurde zu unterdrücken, indem von den "Kulturhütern" dieses kleine Pflänzchen dann verboten wurde. Erst in den letzten Jahren ist es gelungen, Musik wieder auf Deutsch zu machen. Von daher schwindet auch hier die Deutungsmacht der Angelsachsen darüber, was "deutsch" ist.

malnachdenken
25.07.2007, 21:47
Erst in den letzten Jahren ist es gelungen, Musik wieder auf Deutsch zu machen.

Schlager, Volksmusik etc in den 50ern, 60ern und 70ern.
NDW in den 80ern....

Irgendwas stimmt an Deiner Darstellung nicht.

Pandulf
25.07.2007, 21:55
Schlager, Volksmusik etc in den 50ern, 60ern und 70ern.
NDW in den 80ern....
Irgendwas stimmt an Deiner Darstellung nicht.

Reaktionäre, altmodische Musik auf deutsch war den Angelsachsen mehr als willkommen. Sie hat ins Konzept gepasst.

Die NDW dagegen war ein zaghafter Versuch, deutsche Kultur für die jungen Menschen neu zu interpretieren. Damals war unsere Kraft aber noch nicht stark genug, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen.

Roter Sturm
25.07.2007, 21:56
Das ist das tiefsitzende Problem in unserem Land. Wenn man einen durchschnittlichen Berliner als Nichtberliner danach fragte, was man in Berlin so alles erleben kann, wird er mir sicherlich erst einmal die "angesagtesten" Klubs und besten Kneipen empfehlen, wogegen ein Moskauer bei gleicher Fragestellung mir eine Litanei an Museen, Galerien, Ausstellungen und architekonischen Glanzpunkten, die Metro nicht vergessend, herunterbeten würde. Das ist quasi der springende Punkt: Unser eigener Umgang mit der deutschen Kultur.

Sie ist schon vorhanden, und in elementaren Bereichen von Schwaben bis Rügen auf den gleichen Inhalten aufbauend. Nur in einer globalisierten Welt, in der jeder dem Klassenstreber von einst gleich großkotzig verkündet, er sei "Europäer", und kann nicht einmal die Grenzen unserer phönizischen Königstochter benennen, von Kulturen und Völkern ganz zu schweigen: "Die Russen sind doch keine Europäer...", ist soetwas gar nicht mehr nötig, da der Sinn des Lebens in unserer materialisierten Welt nur noch darin besteht, möglichst viel und möglichst oft zu konsumieren. Was machen wir am Samstagabend? Laß uns shoppen gehen, wir haben gerade Besuch von außerhalb. Dann können wir denen mal zeigen, was eine Großstadt so zu bieten hat: Einkaufen bis Mitternacht.

Das Problem liegt in unserer nach Vergnügung süchtigen Gesellschaft, die keinen Sinn mehr für Dinge hat, die man nicht einfach so auf sich herabrieseln lassen kann, ohne Geist und Verstand zu benutzen. Wir ein Junkie hängen wir an der Nadel, süchtig nach dem nächsten "Event", und möglichst richtig geil amüsieren. Das kann man in keinem Museum. Und überhaupt scheint die Beschäftigung mit deutscher Kultur sich darauf zu beschränken, alle paar Todestage ein paar Sprüche an öffentliche Gebäude zu kritzeln, medienwirksam diverse Ausstellungen zu Ehren des teuren Toten abzuhalten, um danach die Sache mit preußischer Beflissenheit abzuheften und einen Haken auf der Liste zu machen: Puhh, auch geschafft.

Nur ein Volk, welches sich selbst entfremdet hat, und sich wie vom Wahn besessen kreischend einer Coca-Cola-und-McDonnald-Kultur in die Klauen wirft und davon träumt, aus unserem alten Europa einen billigen Abklatsch des American way of live zu machen, kann ernsthaft in Frage stellen, daß es in der Tat eine deutsche Kultur, eine deutsche Identität und eine deutsche Mentalität gibt. Also all das, was wir in unseren Auslandsurlauben mal so richtig genießen wollen: Vielfalt. Oder eben zum Ballermann fliegen. Womit wir wieder am Anfang wären.



Ja, die deutschen Eigenarten von Flensburg bis Zwickau mögen für uns Deutsche große Unterschiede aufwerfen. Nur ist diese Eigenart allen Kulturnationen eigen, und keine deutsche Besonderheit. Dennoch sind wir alle einem einzigen Kultur-und Geschichtsraum entsprungen. Schiller kam aus Schwaben und ging nach Thüringen. Aber er ist Bestandteil der deutschen Kultur. Friedrich der Große ist sicherlich nicht nur eine regionale Geschichtsfigur für uns Preußen, sondern auch für Mecklenburg oder Friesland.

Aber das ist eben der Preis für den elenden Liberalismus. Wenn wir nach der Ursache für den Kultur-und Werteverfall fragen, so müssen wir nach dem Liberalismus fragen und seinen Apologeten der Freizügigkeit, und ihnen sagen, daß Freizügigkeit das Gegenteil von Freiheit ist, und diese Freizügigkeit die Schwarze Seele des Liberalismus verkörpert.

Ein sehr guter Beitrag!


Du bist ein ignoranter, linker Realitätsleugner.

i.A.
Erwin anal.

Erwin ist auch ein übler Unkulturist. In seinem Zimmer hängt eine VSA-Flagge.

malnachdenken
25.07.2007, 21:57
Reaktionäre, altmodische Musik auf deutsch war den Angelsachsen mehr als willkommen. Sie hat ins Konzept gepasst.

Verstehe diese Ausführung nicht. Kannst Du das bitte konkretisieren?



Die NDW dagegen war ein zaghafter Versuch, deutsche Kultur für die jungen Menschen neu zu interpretieren. Damals war unsere Kraft aber noch nicht stark genug, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen.

Ähm... Nena Platz eins in UK...
Kraftwerk erfanden den Techno, Falco war ebenfalls international erfolgreich.

Du unterschätzt da wohl etwas.

Roter Sturm
25.07.2007, 21:57
Nach dem Gesetz kannst Du kein Bier machen - es steht naemlich nichts von Hefe drin. Fast alle Biere seit dem 19. Jahrhundert arbeiten mit Reinen Hefestaemmen. Um 1516 wusste man davon nichts und liess das Bier wild gaeren, weshalb es auch keine gleichbleibende Qualitaet hatte - das aenderte sich erst im 19. Jahrhundert.

Wenn Du wirklich Bier nach der Methode von 1516 trinken willst, musst Du nach Belgien gehen.

Mein Weltbild bricht zusammen!!! Diese verdammten Bayern X(


Was natuerlich zur Frankfurter Glaubensfrage fuehrt: MIt oder ohne Zwiebelsn:

Zwei Hausfrauen:

"Un isch sahn Ihnen in a f'ankfu'ter Grien Sohss gehoere kaa Zwiffeln"
"Gehn'se fodd - sogar der Goethe hat se mit Zwieffenln gegeaesse"
"Dae hat sich auh' net lang hale koenne"

Eigentlich schmeckt beides gut, aber ich bevorzuge sie mit Zwiebeln.

Rheinlaender
25.07.2007, 22:06
Mein Weltbild bricht zusammen!!! Diese verdammten Bayern


Nochmal Off-Topic mit dem bayrischen Reinheitsgebot von 1561: Du findest aehnliche Regelung in fast allen dt. Staaten um diese Zeit. Der Sinn dieses Gesetzes war hauptsaechlich zu verhindern, dass backfsehiges Getreide (Weizen, Dinkel und Roggen) zu Bier verbraut wuerde und dadurch der Brotpreis in die Hoehe getrieben wuerde - satte Unthanen sind ruhiger. Die Beschraenkung auf Hopfen hatte einen aehlichen Zweck: Es war sonst ubeblich auch Binsenkraut, Tollkirche und andere haluzinogene Stoffe beizumengen, das fuehrte zu "recht lustigen" Unterthanen, waehrend der Hopfen eher beruehigend wirkt.

NB: Ein Koeln gab es eine aehnliche Entwicklung etwa zeitgleich: Google mal etwas nach "Dollbier" und "Koeln".

Roter Sturm
25.07.2007, 22:20
Werd ich mal machen.


Du scheinst dich in schlechter Gesellschaft aufzuhalten. Mein Tip: Wechsle dein soziales Umfeld.

Ja, die Gesellschaft ist schlecht, aber mit meinen tapferen Genossen stehen wir auch dafür ein, etwas daran zu ändern!

Stechlin
25.07.2007, 23:39
Werd ich mal machen.



Ja, die Gesellschaft ist schlecht, aber mit meinen tapferen Genossen stehen wir auch dafür ein, etwas daran zu ändern!

Guter Konter!

Igel
25.07.2007, 23:51
Dann kotz doch.
Ich habe nur die Tatsachen beschrieben.

Zügle doch deine Arroganz etwas.....:rolleyes:


die arroganz hast doch du alleine gepachtet also fang du mal an zum zuegeln.

du hast nicht tatsachen beschrieben sondern deine klein karierte meinung.

sehr klein kariert und muffig, einfach kotzlig :hihi:

Igel
26.07.2007, 00:02
Sie ist eben eine verfi.... Yankeeschlam.., die den VW-Käfer für ein Produkt deutscher Kultur hält. Was will man da erwarten? Wer Walt Disney als einen Kulturschaffenden ansieht, der solle zum Thema deutsche Kultur die sprichwörtliche Schnauze halten. Man fragt einen Yankee nicht nach Kultur, so wie man nie einen Schweden nach Tips für die Dattelzucht fragt.

mann, zeigst du wieder mal humor,:rolleyes:
ach ne, spatzenhirne wie deines sind zu winzig da bleibt kein hirn zu humor oder merkst du nicht das z.b. gummibaerchen auch ein witz zein sollen?
trotzdem finde ich es interessant wie primitive du im grunde doch eigentlich bist.
was sagt das also aus ueber deutsche wenn du deutscher bist?
vielleicht solltest du deinen eigenen rat befolgen und die schnautze halten denn das thema war sowieso nicht zu ernst und ich glaube nicht das ich ausgerechnet dich winzigtuer um erlaubnis fragen muss ob ich mich ueber die deutsche kultur lustig machen darf.:hihi:

und was hast du eigentlich gegen Walt Disney? weisst du eigentlich was Walt Disney alles macht? ich glaube kaum dass du wirklich eine ahnung hast.

LieblingderGötter
26.07.2007, 13:01
die arroganz hast doch du alleine gepachtet also fang du mal an zum zuegeln.

du hast nicht tatsachen beschrieben sondern deine klein karierte meinung.

sehr klein kariert und muffig, einfach kotzlig :hihi:

Ich hab nix gepachtet,aber anscheinend kennst du nicht viele Leute in D.????!!!!:rolleyes:



Deine Meinung war GROß-Kariert,GROß-MUFFELIG und GROß-KOTZELIG ;) :hihi: :)) :grunz: :grunz:

Bratschnik
26.07.2007, 13:33
Na, da moechte ich jetzt aber doch mal vehement widersprechen. Erstens ist es schon sehr ansehnlich, dass die (in diesem Forum ungefaehr einmal pro Quartal gestellte) Frage nach der Deutschen Kultur ueberhaupt einmal sachlich und umfassend beantwortet wird (dafuer Respekt an alle bislang beteiligten!), zweitens hat die abendlaendische Kultur (zu der Deutsche stets einiges beigetragen haben, auch wenn ich zur Definition einer typisch "deutschen" Kultur persoenlich eher Sitten und Braeuche benannt haette) einen umfassenden historischen Hintergrund. Warum sollte man dies ausser acht lassen?

Zweitens hat Deutschland auch auf dem Gebiet der zeitgenoessischen Kultur durchaus eine ganze Menge beizutragen. Es gibt auch heute grossartige deutsche Literaten (Krausser, Hilsenrath, Genazino, Vanderbeke etc.), Kuenstler, die nicht nur nicht "ausgelacht" werden, sondern auch Hoechstpreise erzielen (Richter, Penck, Baselitz etc.), nahezu saemtliche elektronische U-Musik beruft sich auf deutsche Vorreiter wie Can, Kraftwerk usw., deutsche Natur-und Geiasteswissenschaftler zaehlen weiterhin zu den Fuehrenden in ihren jeweiligen Sujets.

Was die "Verkaufskultur" und somit die Amerikanisierung betrifft, so handelt es sich dabei keineswegs um ein deutsches, sondern vielmehr um ein gesamteuropaeisches Phaenomen. Sicherlich kann man da einige Kritikpunkte anbringen und es ist ebenfalls richtig, dass man seine eigene Kultur nicht verleugnen sollte (was aber ja auch gar nicht der Fall ist); das Ganze allerdings pauschal schlechtzureden und vom Verfall der Kultur zu schwadronieren, halte ich fuer unangemessen.

Demnach bist Du also der Meinung das wir momentan in Deutschland genug für die Erhaltung und Förderung der Kultur tun? Wenn dem so ist, setz Dich mal vor die Glotze, schau Dir ein paar Jugendsendungen an und versuche einen Beitrag über die von dir genannten Künstler zu erhaschen.

Eridani
26.07.2007, 14:10
Reaktionäre, altmodische Musik auf deutsch war den Angelsachsen mehr als willkommen. Sie hat ins Konzept gepasst.
Die NDW dagegen war ein zaghafter Versuch, deutsche Kultur für die jungen Menschen neu zu interpretieren. Damals war unsere Kraft aber noch nicht stark genug, um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen.
--------------------------

Nenne mir bitte einmal einen Titel von :" Reaktionärer, altmodischer Musik!":D

E:

Roter Sturm
26.07.2007, 14:11
und was hast du eigentlich gegen Walt Disney? weisst du eigentlich was Walt Disney alles macht?

Dümmliche Propagandafilme in denen er deutsches Brot verleumdet! X(

Stechlin
26.07.2007, 14:59
mann, zeigst du wieder mal humor,:rolleyes:
ach ne, spatzenhirne wie deines sind zu winzig da bleibt kein hirn zu humor oder merkst du nicht das z.b. gummibaerchen auch ein witz zein sollen?
trotzdem finde ich es interessant wie primitive du im grunde doch eigentlich bist.
was sagt das also aus ueber deutsche wenn du deutscher bist?
vielleicht solltest du deinen eigenen rat befolgen und die schnautze halten denn das thema war sowieso nicht zu ernst und ich glaube nicht das ich ausgerechnet dich winzigtuer um erlaubnis fragen muss ob ich mich ueber die deutsche kultur lustig machen darf.:hihi:

und was hast du eigentlich gegen Walt Disney? weisst du eigentlich was Walt Disney alles macht? ich glaube kaum dass du wirklich eine ahnung hast.

Na bitte, was habe ich gesagt?

Stechlin
26.07.2007, 15:00
Dümmliche Propagandafilme in denen er deutsches Brot verleumdet! X(

Das ist amerikanische Unkultur!

Roter Sturm
26.07.2007, 15:17
Das ist amerikanische Unkultur!

Dümmliche Propaganda? Definitiv! Siehe Hollywood.
Oder Verleumdung fremder Kulturen? Definitiv! Siehe Hollywood.

Hier ist übrigens das Machwerk:
http://www.youtube.com/watch?v=p5tMTLq_lv4
Brotverleumdung bei 2:47

Rheinlaender
26.07.2007, 16:05
Dümmliche Propaganda? Definitiv! Siehe Hollywood.
Oder Verleumdung fremder Kulturen? Definitiv! Siehe Hollywood.

Hier ist übrigens das Machwerk:
http://www.youtube.com/watch?v=p5tMTLq_lv4
Brotverleumdung bei 2:47

Nein - das ist keine Unkultur: Es ein gutes Stueck Propaganda, dass das Hitler genau da trifft, wo es am whsten tut: Das Hitlerregime nahm sich mit seinen Aufmaerschen, Blutfhanen, etc. entsetzlich ernst und trug dort einen extremen Pathos auf. Genau dieser Pathos wird hier laecherlich gemacht.

Was die "Aufregung" ueber dt. Brot angeht, die dt. Vorliebe fuer schwarzbrot und aehnliches, ist Englaendern und anderen Voelkern, die weisses Brot gewoehnt nur schwer zu vermitteln, genauso wenig, wie mache Gerichte der Thai-Kueche einfach europaeischen Toleranzideen bezueglich Chili nicht mehr "entsprechen".

Arminius66
26.07.2007, 16:40
Deutsche Kultur ist auch der Volkssport seinen bösen Nachbarn zu verklagen, weil dessen Gartenzwerg 1/2 mm zu weit links oder rechts steht.

Roter Sturm
26.07.2007, 19:52
Nein - das ist keine Unkultur: Es ein gutes Stueck Propaganda, dass das Hitler genau da trifft, wo es am whsten tut: Das Hitlerregime nahm sich mit seinen Aufmaerschen, Blutfhanen, etc. entsetzlich ernst und trug dort einen extremen Pathos auf. Genau dieser Pathos wird hier laecherlich gemacht.
Über die Parade konnte ich ja noch ein wenig schmunzeln, aber das Ende diskreditiert den Film wieder völlig.


Was die "Aufregung" ueber dt. Brot angeht, die dt. Vorliebe fuer schwarzbrot und aehnliches, ist Englaendern und anderen Voelkern, die weisses Brot gewoehnt nur schwer zu vermitteln, genauso wenig, wie mache Gerichte der Thai-Kueche einfach europaeischen Toleranzideen bezueglich Chili nicht mehr "entsprechen".

Natürlich liegt das an ihrem Banausentum in Punkto Backwaren. Das ist keine Rechtfertigung, dass ist lediglich die Begründung.

Desweiteren habe ich mich schon durch scharfe Gerichte sämtlicher Kontinente - mit Ausnahme der Antarktis - gegessen. Ich kenne natürlich auch Deutsche, die solches Essen ablehnen. Absolute Banausen!

Stechlin
26.07.2007, 20:11
Das ist das tiefsitzende Problem in unserem Land. Wenn man einen durchschnittlichen Berliner als Nichtberliner danach fragte, was man in Berlin so alles erleben kann, wird er mir sicherlich erst einmal die "angesagtesten" Klubs und besten Kneipen empfehlen, wogegen ein Moskauer bei gleicher Fragestellung mir eine Litanei an Museen, Galerien, Ausstellungen und architekonischen Glanzpunkten, die Metro nicht vergessend, herunterbeten würde. Das ist quasi der springende Punkt: Unser eigener Umgang mit der deutschen Kultur.

Sie ist schon vorhanden, und in elementaren Bereichen von Schwaben bis Rügen auf den gleichen Inhalten aufbauend. Nur in einer globalisierten Welt, in der jeder dem Klassenstreber von einst gleich großkotzig verkündet, er sei "Europäer", und kann nicht einmal die Grenzen unserer phönizischen Königstochter benennen, von Kulturen und Völkern ganz zu schweigen: "Die Russen sind doch keine Europäer...", ist soetwas gar nicht mehr nötig, da der Sinn des Lebens in unserer materialisierten Welt nur noch darin besteht, möglichst viel und möglichst oft zu konsumieren. Was machen wir am Samstagabend? Laß uns shoppen gehen, wir haben gerade Besuch von außerhalb. Dann können wir denen mal zeigen, was eine Großstadt so zu bieten hat: Einkaufen bis Mitternacht.

Das Problem liegt in unserer nach Vergnügung süchtigen Gesellschaft, die keinen Sinn mehr für Dinge hat, die man nicht einfach so auf sich herabrieseln lassen kann, ohne Geist und Verstand zu benutzen. Wir ein Junkie hängen wir an der Nadel, süchtig nach dem nächsten "Event", und möglichst richtig geil amüsieren. Das kann man in keinem Museum. Und überhaupt scheint die Beschäftigung mit deutscher Kultur sich darauf zu beschränken, alle paar Todestage ein paar Sprüche an öffentliche Gebäude zu kritzeln, medienwirksam diverse Ausstellungen zu Ehren des teuren Toten abzuhalten, um danach die Sache mit preußischer Beflissenheit abzuheften und einen Haken auf der Liste zu machen: Puhh, auch geschafft.

Nur ein Volk, welches sich selbst entfremdet hat, und sich wie vom Wahn besessen kreischend einer Coca-Cola-und-McDonnald-Kultur in die Klauen wirft und davon träumt, aus unserem alten Europa einen billigen Abklatsch des American way of live zu machen, kann ernsthaft in Frage stellen, daß es in der Tat eine deutsche Kultur, eine deutsche Identität und eine deutsche Mentalität gibt. Also all das, was wir in unseren Auslandsurlauben mal so richtig genießen wollen: Vielfalt. Oder eben zum Ballermann fliegen. Womit wir wieder am Anfang wären.



Ja, die deutschen Eigenarten von Flensburg bis Zwickau mögen für uns Deutsche große Unterschiede aufwerfen. Nur ist diese Eigenart allen Kulturnationen eigen, und keine deutsche Besonderheit. Dennoch sind wir alle einem einzigen Kultur-und Geschichtsraum entsprungen. Schiller kam aus Schwaben und ging nach Thüringen. Aber er ist Bestandteil der deutschen Kultur. Friedrich der Große ist sicherlich nicht nur eine regionale Geschichtsfigur für uns Preußen, sondern auch für Mecklenburg oder Friesland.

Aber das ist eben der Preis für den elenden Liberalismus. Wenn wir nach der Ursache für den Kultur-und Werteverfall fragen, so müssen wir nach dem Liberalismus fragen und seinen Apologeten der Freizügigkeit, und ihnen sagen, daß Freizügigkeit das Gegenteil von Freiheit ist, und diese Freizügigkeit die Schwarze Seele des Liberalismus verkörpert.

Können wir nun langsam wieder zum Thema zurückkehren? Vorarbeitet habe ich ja schon geleistet. Darauf läßt sich´s aufbauen.

katharina von Medici
26.07.2007, 20:14
Frage an alle deutsche.... was ist denn nun dieso von vielen Usern hier hochgelobte Kultur der Deutschen? Bitte keine oberflächlichen Begriffe wie Einigkeit und Recht und Freiheit.......... mit Beispielen wenn es sein muss. Vielleicht ist es auf dem Lande anders aber in den Großstädten (wie Berlin) habe ich nichts finden können was in diese Richtung ginge. Vielleicht habt ihr deutschen ja auch eine andere Vorstellung für den Begriff Kultur.
Kneipen an jeder Ecke mit vielen Besoffenen........das wirds ja wohl nicht sein.

Bin selbst überrascht warum mich das momentan interessiert aber ist eine ernstgemeinte Frage.

Tja wenn man keine eigene Kultur besitzt, erkennt man ein Kulturvolk natürlich auch nicht.

Wenn ich durch Berlin gehe, sehe ich eine Stadt, die eine sehr reiche Kultur besaß, bevor Muselmanen/Türken sie in einen Slum verwandelten. Aber das macht ihr ja mit jedem Ort in dem ihr euch niederlasst, nur im Slum fühlt ihr euch richtig wie zu Hause!

Settembrini
26.07.2007, 20:16
Demnach bist Du also der Meinung das wir momentan in Deutschland genug für die Erhaltung und Förderung der Kultur tun? Wenn dem so ist, setz Dich mal vor die Glotze, schau Dir ein paar Jugendsendungen an und versuche einen Beitrag über die von dir genannten Künstler zu erhaschen.

Keine Ahnung, wie du darauf kommst, ich sei dieser Meinung. Es ging mir lediglich darum, die Behauptung, es gaebe aktuell keine bedeutenden deutschen Kulturschaffenden, zu widerlegen.

Ich kann mich allerdings auch nicht daran erinnern, dass z.B. Jugendsendungen vor 20 Jahren deutlich mehr kulturbezogene Beitraege zu bieten gehabt haetten. Die Nachfrage bestimmt hier schon immer das Angebot, Kunst ist elitaer. Klar koennte man da mehr foerdern, gerade WEIL es theoretisch genug zu vermitteln gibt. Dass dies nur unzureichend geschieht, ist jedoch auch wieder kein typisch "deutsches" Phaenomen, sondern den eben erwaehnten Umstaenden geschuldet.

Stechlin
26.07.2007, 20:51
Keine Ahnung, wie du darauf kommst, ich sei dieser Meinung. Es ging mir lediglich darum, die Behauptung, es gaebe aktuell keine bedeutenden deutschen Kulturschaffenden, zu widerlegen.

Ich kann mich allerdings auch nicht daran erinnern, dass z.B. Jugendsendungen vor 20 Jahren deutlich mehr kulturbezogene Beitraege zu bieten gehabt haetten. Die Nachfrage bestimmt hier schon immer das Angebot, Kunst ist elitaer. Klar koennte man da mehr foerdern, gerade WEIL es theoretisch genug zu vermitteln gibt. Dass dies nur unzureichend geschieht, ist jedoch auch wieder kein typisch "deutsches" Phaenomen, sondern den eben erwaehnten Umstaenden geschuldet.

Benenne die Ursachen dieser "Umstände". Ich sehe sie im Neoliberalismus. Da die Basis eines nationalen Bewußtseins immer die Ästhetik (Kunst) ist, und da einen erfolgreichen Widerstand gegen den neoliberalen Einheitsbrei nur die Nationen an sich formieren können, ist das primäre Ziel der Apologeten der Globalisierung die Standardisierung aller Kulturen hin zu einer verführbaren Masse, die sich nur noch zu Dingen hingezogen fühlt, die "Action", "Fun" und Buntes versprechen, nicht allzu anspruchsvoll und, der wichtigste Punkt, auf dem "Markt" verwertbar sind. Nicht umsonst spricht man heuer von einer "Kulturindustrie". Die Kunst, und damit die nationalen Identitäten, werden heutzutage nur noch insofern verwurstet, wie man daraus Profit schlagen kann. Und allzuviel nationale Identität stört dem vagabundierenden Kapital. Es muß möglichst einheitlich sein. Wie in diesem vollkommen verblödeten Film "Independenceday", als alle Welt den amerikanischen Unabhängigkeitstag feiert. Das ist quasi die gewünschte Endlösung: eine frei verfügbare Masse an Menschen, die dem Rattenfänger von Hameln gleich der Musik des neoliberalen Konzertes hinterherläuft. Oder hätte ich lieber Homers Odysseus nehmen sollen? Nein, der war ja wenigstens schlau genug, seinen Mannen Watte in die Ohren zu stopfen, damit sie dem schönen Sirenenklang nicht auf den Leim gingen. Watte ist es, was den Menschen fehlt.

Arminius66
26.07.2007, 21:08
[/COLOR][/I]
--------------------------

Nenne mir bitte einmal einen Titel von :" Reaktionärer, altmodischer Musik!":D



"Bomben auf Engeland" und "Wir fahren gegen Engeland"

Brutus
26.07.2007, 21:12
Vorneweg, Deine Gedanken und die von Manfred_g ("Wer sich selbst nicht leiden kann und von sich nichts hält, der wird auch die eigene Kultur nicht schätzen können") finde ich durchgehend fabelhaft.

Manfred_g dürfte dem Kern des Problems näher sein als Du, und zwar erheblich.

Wie soll man ein nationales kulturelles Bewußtsein auf die Beine bringen, oder auch nur pflegen, wenn alle "Straßen in schwarzer Verwesung münden", am Flucht- und Endpunkt der deutschen Geschichte, der uns zum Tätervolk macht?

Daran werden alle Bemühungen scheitern - müssen!


Benenne die Ursachen dieser "Umstände". Ich sehe sie im Neoliberalismus. Da die Basis eines nationalen Bewußtseins immer die Ästhetik (Kunst) ist, und da einen erfolgreichen Widerstand gegen den neoliberalen Einheitsbrei nur die Nationen an sich formieren können, ist das primäre Ziel der Apologeten der Globalisierung die Standardisierung aller Kulturen hin zu einer verführbaren Masse, die sich nur noch zu Dingen hingezogen fühlt, die "Action", "Fun" und Buntes versprechen, nicht allzu anspruchsvoll und, der wichtigste Punkt, auf dem "Markt" verwertbar sind.

Ausgezeichnet, ganz hervorragend! An kultureller Eigenständigkeit und Individualität würde der neoliberale Einheitsbrei ablaufen wie ausgekippter Babybrei an einer Plastiktischdecke.



Nicht umsonst spricht man heuer von einer "Kulturindustrie".

Mein großer Dank gilt Theodor W. Adorno, auf den der Begriff zurückgeht.



Die Kunst, und damit die nationalen Identitäten, werden heutzutage nur noch insofern verwurstet, wie man daraus Profit schlagen kann. Und allzuviel nationale Identität stört dem vagabundierenden Kapital.

Jaah, Individualität stört immer! Wo sollten beispielweise Massenauflagen herkommen, wenn jeder etwas anderes will?



Es muß möglichst einheitlich sein. Wie in diesem vollkommen verblödeten Film "Independenceday", als alle Welt den amerikanischen Unabhängigkeitstag feiert. Das ist quasi die gewünschte Endlösung: eine frei verfügbare Masse an Menschen, die dem Rattenfänger von Hameln gleich der Musik des neoliberalen Konzertes hinterherläuft. Oder hätte ich lieber Homers Odysseus nehmen sollen? Nein, der war ja wenigstens schlau genug, seinen Mannen Watte in die Ohren zu stopfen, damit sie dem schönen Sirenenklang nicht auf den Leim gingen. Watte ist es, was den Menschen fehlt.

Globalismus, wie er leibt und klebt!

Quo vadis
26.07.2007, 21:20
Frage an alle deutsche.... was ist denn nun dieso von vielen Usern hier hochgelobte Kultur der Deutschen?

Tja, die muß uns wohl nach 60 Jahren Umerziehung, Überfremdung und zu Kreuze kriechen irgendwie abhanden gekommen sein.....:rolleyes:

Settembrini
26.07.2007, 21:22
Benenne die Ursachen dieser "Umstände". Ich sehe sie im Neoliberalismus. Da die Basis eines nationalen Bewußtseins immer die Ästhetik (Kunst) ist, und da einen erfolgreichen Widerstand gegen den neoliberalen Einheitsbrei nur die Nationen an sich formieren können, ist das primäre Ziel der Apologeten der Globalisierung die Standardisierung aller Kulturen hin zu einer verführbaren Masse, die sich nur noch zu Dingen hingezogen fühlt, die "Action", "Fun" und Buntes versprechen, nicht allzu anspruchsvoll und, der wichtigste Punkt, auf dem "Markt" verwertbar sind. Nicht umsonst spricht man heuer von einer "Kulturindustrie". Die Kunst, und damit die nationalen Identitäten, werden heutzutage nur noch insofern verwurstet, wie man daraus Profit schlagen kann. Und allzuviel nationale Identität stört dem vagabundierenden Kapital. Es muß möglichst einheitlich sein. Wie in diesem vollkommen verblödeten Film "Independenceday", als alle Welt den amerikanischen Unabhängigkeitstag feiert. Das ist quasi die gewünschte Endlösung: eine frei verfügbare Masse an Menschen, die dem Rattenfänger von Hameln gleich der Musik des neoliberalen Konzertes hinterherläuft. Oder hätte ich lieber Homers Odysseus nehmen sollen? Nein, der war ja wenigstens schlau genug, seinen Mannen Watte in die Ohren zu stopfen, damit sie dem schönen Sirenenklang nicht auf den Leim gingen. Watte ist es, was den Menschen fehlt.

Teilweise stimme ich deinen Ausfuehrungen durchaus zu, kann mich jedoch mit dem Grundtenor, es handle sich dabei um ein Phaenomen des Neoliberalismus, leider nicht anfreunden. War Kultur nicht schon immer und ueberall ein Politikum? Hat nicht schon immer der Adel, Klerus oder die jeweilige nationale Fuehrungsriege versucht, diejenigen Aspekte der Kunst zu foerdern, die man dem Volke jeweils gerne unterjubeln wollte? Ob die zu dieser Steuerung fuehrenden Gruende auf nationalen oder globalen Aspekten basieren, halte ich im wesentlichen fuer unerheblich. Das Muster "panem et circenses" hat es schon immer gegeben, das ist wahrlich nichts neues.

Stechlin
26.07.2007, 21:24
Tja, die muß uns wohl nach 60 Jahren Umerziehung, Überfremdung und zu Kreuze kriechen irgendwie abhanden gekommen sein.....:rolleyes:


Quo Vadis, Freund und Kamerad, es wäre der Diskussion wirklich förderlich, wenn Du nicht nur jammervoll die Wirkung beklagst, sondern mal auf die Ursachen eingehst. Wie der Ist-Zustand ist, sollte kein Geheimnis sein, die Ursache dagegen ist es schon. Wir kommen so nicht weiter. Rezepte sind gefragt, und wie bei einer Krankheit muß immer erst die Ursache ergründet werden, bevor man zur Behandlung schreitet. Immer nur zu schreien, es täte weh, nutzt keinem.

Pandulf
26.07.2007, 21:30
Was die "Aufregung" ueber dt. Brot angeht, die dt. Vorliebe fuer schwarzbrot und aehnliches, ist Englaendern und anderen Voelkern, die weisses Brot gewoehnt nur schwer zu vermitteln..1.

Engländer essen also "weißes Brot", während die barbarischen Deutschen "schwarzes Brot" essen. Eine der liebsten Propaganda-Märchen unserer Feinde.

Fakt ist, daß Engländer eine Sorte Brot essen, "Toastbrot", daß von der Qualität so schlecht ist, daß selbst Ratten dies versuchen nicht zu essen. Fakt ist weiter, daß Deutschland mit zu den Ländern, wahrscheinlich sogar das Land ist, daß überhaupt die größte Brotvielfalt auf der Welt hat. Nicht nur Schwarzbrot, sondern besonders Bauernbrot, das Mischbrot ist, aber auch unzählige verschiedene Brötchen, die Weizenbrötchen sind, begründen den Weltruhm von Deutschem Brot. Ferner ist zu erwähnen, daß die Deutsche Brezel, das Laugengebäck, gerade dabei ist Teil der globalen Eßkultur zu werden. Zudem haben mir mehrmals in meinem Leben Franzosen erzählt, daß das erste, was sie in Deutschland machen, Brot kaufen ist. Damals war ich überrascht.

Die Deusche Brotkultur ist eigentlich nicht zu toppen. Hier Engländer, die primitivsten von allen wenn es um Eßkultur im allgemeinen und Brotkultur im besonderen geht, anzuführen, ist wirklich lächerlich.

Stechlin
26.07.2007, 21:32
Teilweise stimme ich deinen Ausfuehrungen durchaus zu, kann mich jedoch mit dem Grundtenor, es handle sich dabei um ein Phaenomen des Neoliberalismus, leider nicht anfreunden. War Kultur nicht schon immer und ueberall ein Politikum? Hat nicht schon immer der Adel, Klerus oder die jeweilige nationale Fuehrungsriege versucht, diejenigen Aspekte der Kunst zu foerdern, die man dem Volke jeweils gerne unterjubeln wollte? Ob die zu dieser Steuerung fuehrenden Gruende auf nationalen oder globalen Aspekten basieren, halte ich im wesentlichen fuer unerheblich. Das Muster "panem et circenses" hat es schon immer gegeben, das ist wahrlich nichts neues.

Es geht darum, daß die Apologeten des Neoliberalismus in einem maßgeschneiderten antifaschistischen Gewandt daherkommen, der uns davor warnen soll, nie wieder nach der Nation zu schreien, da diese geradewegs nach Auschwitz führe. Und was ist die größte Triebfeder einer Nation? Die Kultur.

Mag sein, daß auch die Kultur in vergangenen Zeiten und Epochen als Politikum mißbraucht wurde, aber die alten kapitalistischen Nationen waren doch immer noch darauf bedacht, ihren Nationalismus als Grundlage für ihren Chauvinismus zu mißbrauchen. Und da ist die kulturelle Identität ein sehr wirksames Instrument.

Da der Widerstand gegen die Globalisierung nur national daherkommen kann, ist es das primäre Ziel des Liberalismus, diese kulturelle Identität zu zerstöre, und diese dann durch eine Light-Kultur aus Coca Cola und dem Amrican Way of Live zu ersetzen. Bisher klappt das in unseren Breiten ganz prima. Und jene Nationen, die da nicht mitmachen, werden geächtet: die Staaten des aufstrebenden Lateinamerikas, die arabische Welt und Rußland.

Es sind die großen Zusammenhänge, die ein Bild enstehen lassen, welches häßlich und gefährlich ist. Wegschauen macht die Sache allerdings noch schlimmer. Nenne immer Roß und auch Reiter, aber schlage niemals ersteres.

Quo vadis
26.07.2007, 21:40
Somit finde ich die Diskussion um eine "Leitkultur" etwas zu plakativ.
Da sich Kultur ständig ändert, kann man schwer etwas leitendes und verbindliches daraus ableiten.

Danke für deine Gutmenschen, resp. Antideutschensichtweise.Nach deiner irrigen Sicht muß sich unsere Kultur ja ständig ändern, weil sie permanent einem fremdkulturellen Sperrfeuer ausgesetzt ist--durch Amerika, durch die Türkei, durch Afrika, durch Asien usw.
Während z.B. in der Türkei und anderen Ländern dieser Erde der fremdkulturelle Einfluß erfolgreich bei unter 1% der Bevölkerung gehalten wird, betteln andere Staaten, u.a. auch wir, um die vollständige Auflösung der eigenen Idendität und Wurzeln, indem sich Jahr für Jahr mehr andersweitig orientiert wird und Fremdeinflüsse manifestiert werden.......

Quo vadis
26.07.2007, 21:44
Quo Vadis, Freund und Kamerad, es wäre der Diskussion wirklich förderlich, wenn Du nicht nur jammervoll die Wirkung beklagst, sondern mal auf die Ursachen eingehst. Wie der Ist-Zustand ist, sollte kein Geheimnis sein, die Ursache dagegen ist es schon. Wir kommen so nicht weiter. Rezepte sind gefragt, und wie bei einer Krankheit muß immer erst die Ursache ergründet werden, bevor man zur Behandlung schreitet. Immer nur zu schreien, es täte weh, nutzt keinem.

Eines meiner Lieblingsworte hier ist-- die Etablierten ;) , ich möchte da ausdrücklich die Linkspartei mit einschließen, auch wenn du das vermutlich anders sehen wirst-- ist aber leider so.;)

Rheinlaender
26.07.2007, 21:44
Engländer essen also "weißes Brot", während die barbarischen Deutschen "schwarzes Brot" essen. Eine der liebsten Propaganda-Märchen unserer Feinde.

Fakt ist, daß Engländer eine Sorte Brot essen, "Toastbrot", daß von der Qualität so schlecht ist, daß selbst Ratten dies versuchen nicht zu essen.

Das das engl. Brot grottenschlecht brauchst mir nicht zu sagen, ob wohl sich das die letzten etwa fuenf Jahre erheblich gebessert hat (die Qualitaet und Weite des Angbots stieg, der Preis auch - ein vernunftiges Brot - 700 g kostet etwa £3.50 -£5.00). Das haengt damit zusammen, dass die engl. Brotproduktion schon im 19. Jahrdt. industralisiert wurde, das hat dem Brot nicht gut getan.

Dennoch wird dt. schwarz von den meisten Briten als eine Lebensform fuer sich selber angesehen und nicht zum Verzehr geeignet.


Hier Engländer, die primitivsten von allen wenn es um Eßkultur im allgemeinen [...] anzuführen

Der engl. Kueche wird oft unrecht gethan, sowohl ausserhalb des Landes, wie hier auch. Sie besitzt eine erstaunliche Vielfallt, nur wird nur noch sehr selten engl. gekocht - auch das ist eine Folge der fruehen Industralisierung des Landes - wenn Du Dir aber rezxepte wie engl. Ale-Kaese-Suppe oder Huehnchen mit Hummer gefuehlt anschaust oder mal eine gut Stilton pie gegessen haben solltst, wirst Du Deine Meinung revidieren.

Pandulf
26.07.2007, 21:50
Es kann schon sein, daß Engländer, die von klein auf wie auf dem Kasernenhof dazu gedrillt werden Deutsche zu hassen, glauben, daß Deutschland=schwarzes Brot=Unkultur ist. Das ist ihr Problem. Das englisch Volk hat das Problem, daß eine winzige Oberschicht sie wie Kampfhunde dazu drillt, zu hassen und zu töten.

Quo vadis
26.07.2007, 21:51
Es geht darum, daß die Apologeten des Neoliberalismus in einem maßgeschneiderten antifaschistischen Gewandt daherkommen, der uns davor warnen soll, nie wieder nach der Nation zu schreien, da diese geradewegs nach Auschwitz führe. Und was ist die größte Triebfeder einer Nation? Die Kultur.

Mag sein, daß auch die Kultur in vergangenen Zeiten und Epochen als Politikum mißbraucht wurde, aber die alten kapitalistischen Nationen waren doch immer noch darauf bedacht, ihren Nationalismus als Grundlage für ihren Chauvinismus zu mißbrauchen. Und da ist die kulturelle Identität ein sehr wirksames Instrument.

Da der Widerstand gegen die Globalisierung nur national daherkommen kann, ist es das primäre Ziel des Liberalismus, diese kulturelle Identität zu zerstöre, und diese dann durch eine Light-Kultur aus Coca Cola und dem Amrican Way of Live zu ersetzen. Bisher klappt das in unseren Breiten ganz prima. Und jene Nationen, die da nicht mitmachen, werden geächtet: die Staaten des aufstrebenden Lateinamerikas, die arabische Welt und Rußland.

Es sind die großen Zusammenhänge, die ein Bild enstehen lassen, welches häßlich und gefährlich ist. Wegschauen macht die Sache allerdings noch schlimmer. Nenne immer Roß und auch Reiter, aber schlage niemals ersteres.

Tja, ein echter NITUP ;) :shock: :top:

Rheinlaender
26.07.2007, 21:52
Benenne die Ursachen dieser "Umstände". Ich sehe sie im Neoliberalismus. Da die Basis eines nationalen Bewußtseins immer die Ästhetik (Kunst) ist, und da einen erfolgreichen Widerstand gegen den neoliberalen Einheitsbrei nur die Nationen an sich formieren können, ist das primäre Ziel der Apologeten der Globalisierung die Standardisierung aller Kulturen hin zu einer verführbaren Masse, die sich nur noch zu Dingen hingezogen fühlt, die "Action", "Fun" und Buntes versprechen, nicht allzu anspruchsvoll und, der wichtigste Punkt, auf dem "Markt" verwertbar sind. Nicht umsonst spricht man heuer von einer "Kulturindustrie".

Eine Kulturindustrie gab ea schon immer, selbst J. S. Bach musste seine Kunst "verkaufen" an seine Arbeitgeber, Haendel musste auf dem freine usikmarkt London verkaufen, Rubens mahlte (und lies mahlen), was bei Hofe modern war, Walter von Vogelweide musste seinen hoefishcen Auftragbenern Honig um den Bart schmieren, etc etc.

Auch das die meiste Kulturproduktion auf "Fun" hinauslief ist nichts neues. Auf einen Lessing kamen tausende Hans-Wurst-Schreiber, auf einen Bach kamen tausenden Jahrmarksfiedler etc.

Das einig neue ist, dass dies nun weltweit geschieht.


Die Kunst, und damit die nationalen Identitäten, werden heutzutage nur noch insofern verwurstet, wie man daraus Profit schlagen kann. Und allzuviel nationale Identität stört dem vagabundierenden Kapital. Es muß möglichst einheitlich sein.

Diese einheitliche europaeischen Kultur hatten wir im Mittelalter und im spaeten 17. und 18. Jahrhundert, ebenfalls, als der franzoeshce Hof die Massstaebe fuer ganz Europa setzte. Auch das ist nichts neues.

Rheinlaender
26.07.2007, 21:53
Es kann schon sein, daß Engländer, die von klein auf wie auf dem Kasernenhof dazu gedrillt werden Deutsche zu hassen, glauben, daß Deutschland=schwarzes Brot=Unkultur ist. Das ist ihr Problem. Das englisch Volk hat das Problem, daß eine winzige Oberschicht sie wie Kampfhunde dazu drillt, zu hassen und zu töten.

Du hast schon drollige Vorstellungen von diesem Land ...

Settembrini
26.07.2007, 21:56
Es geht darum, daß die Apologeten des Neoliberalismus in einem maßgeschneiderten antifaschistischen Gewandt daherkommen, der uns davor warnen soll, nie wieder nach der Nation zu schreien, da diese geradewegs nach Auschwitz führe. Und was ist die größte Triebfeder einer Nation? Die Kultur.

Mir war bislang entgangen, dass auch du dich zu denjenigen zaehlst, fuer die es zwischen gnadenlosem Nationalismus und "gutmenschlicher" Weichspuelerei nur ein schwarzes Loch zu geben scheint.


Mag sein, daß auch die Kultur in vergangenen Zeiten und Epochen als Politikum mißbraucht wurde, aber die alten kapitalistischen Nationen waren doch immer noch darauf bedacht, ihren Nationalismus als Grundlage für ihren Chauvinismus zu mißbrauchen. Und da ist die kulturelle Identität ein sehr wirksames Instrument.

Dass es in Deutschland keinen Nationalchauvinismus geben "darf", ist in der Tat auf die von dir oben angefuehrten Individuen zurueckzufuehren. Abgesehen davon, dass sich ueber den Sinn und Unsinn eines solchen trefflich streiten laesst, willst du doch aber nicht ernsthaft behaupten, dass es selbigen in anderen EU-Staaten (Frankreich, Spanien, England etc.), die unleugbar ebenfalls der Globalisierungswelle anheimgefallen sind, NICHT gaebe?


...werden geaechtet: die Staaten des aufstrebenden Lateinamerikas, die arabische Welt und Rußland.

Erstens ist es sehr merkwuerdig, diese aufgrund eines einzigen gemeinsamen nenners in einen Topf zu werfen, zumal die dort jeweils herrschenden Zustaende wahrlich nicht vergleichbar sind, zweitens werden sie nicht "geaechtet", sondern lediglich (zurecht) verschaerft beobachtet.


Es sind die großen Zusammenhänge, die ein Bild enstehen lassen, welches häßlich und gefährlich ist. Wegschauen macht die Sache allerdings noch schlimmer. Nenne immer Roß und auch Reiter, aber schlage niemals ersteres.

blubb

Quo vadis
26.07.2007, 21:58
Es kann schon sein, daß Engländer, die von klein auf wie auf dem Kasernenhof dazu gedrillt werden Deutsche zu hassen, glauben, daß Deutschland=schwarzes Brot=Unkultur ist. Das ist ihr Problem. Das englisch Volk hat das Problem, daß eine winzige Oberschicht sie wie Kampfhunde dazu drillt, zu hassen und zu töten.

Es gibt zum Thema deutsche Anglopilie eine gute Reihe von Aufsätzen und Abhandlungen.Während mir diese Strömung völlig abgeht, hat es leider immer wieder in der Vergangenheit Deutsche gegeben, die vor lauter Lobeshymnen auf Empire und Union Jack nicht mehr mitbekommen haben, dass ihnen von der Insel nur blanker Hass entgegen schlägt.....:rolleyes:

Arminius66
26.07.2007, 21:58
Du hast schon drollige Vorstellungen von diesem Land ...


Jepp, finde ich auch. Wahrscheinlich ist er sogar schonmal da gewesen - mit dem Finger auf dem Globus.

Rheinlaender
26.07.2007, 21:59
Da der Widerstand gegen die Globalisierung nur national daherkommen kann, ist es das primäre Ziel des Liberalismus, diese kulturelle Identität zu zerstöre, und diese dann durch eine Light-Kultur aus Coca Cola und dem Amrican Way of Live zu ersetzen.

Die Adaption passiert auch auf "hoeheren" Ebenen. Es wir eben nicht nur Coca-Cola adaptiert, sondern es werden auch die Federalist Papers diskutiert (grundlegende Artikel der US-Gruendungsvaeter zur Frage des Staatsaufbaus) und die meisten Staaten dieser Erde koennen davon nur profitieren.

Settembrini
26.07.2007, 22:00
Eine Kulturindustrie gab ea schon immer, selbst J. S. Bach musste seine Kunst "verkaufen" an seine Arbeitgeber, Haendel musste auf dem freine usikmarkt London verkaufen, Rubens mahlte (und lies mahlen), was bei Hofe modern war, Walter von Vogelweide musste seinen hoefishcen Auftragbenern Honig um den Bart schmieren, etc etc.

Auch das die meiste Kulturproduktion auf "Fun" hinauslief ist nichts neues. Auf einen Lessing kamen tausende Hans-Wurst-Schreiber, auf einen Bach kamen tausenden Jahrmarksfiedler etc.

Das einig neue ist, dass dies nun weltweit geschieht.



Diese einheitliche europaeischen Kultur hatten wir im Mittelalter und im spaeten 17. und 18. Jahrhundert, ebenfalls, als der franzoeshce Hof die Massstaebe fuer ganz Europa setzte. Auch das ist nichts neues.

Genau darauf wollte ich hinaus. Danke fuer die anschauliche Darstellung.

Pandulf
26.07.2007, 22:00
England ist keine Demokratie, sondern funktionierender Feudalismus. Hätte Napoleon doch nur über Albion gesiegt, Europa wäre heute frei.

Quo vadis
26.07.2007, 22:00
Du hast schon drollige Vorstellungen von diesem Land ...

Du bist so ein Anglophiler, den ich in meinem vorigen Beitrag ansprach.Verkaufe ruhig deine Seele du Shylock......:)) :))

Rheinlaender
26.07.2007, 22:02
Es gibt zum Thema deutsche Anglopilie eine gute Reihe von Aufsätzen und Abhandlungen.Während mir diese Strömung völlig abgeht, hat es leider immer wieder in der Vergangenheit Deutsche gegeben, die vor lauter Lobeshymnen auf Empire und Union Jack nicht mehr mitbekommen haben, dass ihnen von der Insel nur blanker Hass entgegen schlägt.....:rolleyes:

Ich leben auf dieser Insel nun ueber acht Jahre, ich habe ich meine Lektionen in britischen Umgang gelernt, im Umgang mit Behoerdenschlamp, mit dem, was sich hier in London Nahverkehr nennt und sogar engl. Bier liebgewonnen, aber eines ist mir noch nicht begegnet: Blanker Hass.

Rheinlaender
26.07.2007, 22:07
Du bist so ein Anglophiler, den ich in meinem vorigen Beitrag ansprach.Verkaufe ruhig deine Seele du Shylock......:)) :))

Shylock verlieh Geld und wollte nur seine Pfand zurueck. Er gehoert uebrigens zu den komplexeren Charactaeren.

Rheinlaender
26.07.2007, 22:08
England ist keine Demokratie, sondern funktionierender Feudalismus. Hätte Napoleon doch nur über Albion gesiegt, Europa wäre heute frei.

Die letzten Reste des Feudalismus zerstoerte hier wirtschaftlich die Dampfmaschine, politisch der Parlaiment Reform Act 1834.

Quo vadis
26.07.2007, 22:12
Ich leben auf dieser Insel nun ueber acht Jahre, ich habe ich meine Lektionen in britischen Umgang gelernt, im Umgang mit Behoerdenschlamp, mit dem, was sich hier in London Nahverkehr nennt und sogar engl. Bier liebgewonnen, aber eines ist mir noch nicht begegnet: Blanker Hass.

..wenn du Engländern ständig nach dem Munde redest, können es auch mal verächtliche Lacher sein.....;)
Du willst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du Deutschland dort in UK sowohl historisch, als auch aktuell zeitgeschichtlich irgendwie in einem guten Lichte hinstellst? Ich meine dass Angie den Britenrabatt bestätigt hat und auch so vor der Downing Street hündisch kriecht, sollte Pluspunkte in UK einbringen, das ist mir schon klar......

Quo vadis
26.07.2007, 22:14
Shylock verlieh Geld und wollte nur seine Pfand zurueck.


Diese literarische Gestalt pochte drauf ihr "Pfand", was 1 Pfund Fleisch aus dem Körper des Gläubigers war, zu bekommen.Eine juristische Spitzfindigkeit bremste diese Krämerseele aus und nicht das Gewissen......

Rheinlaender
26.07.2007, 22:16
Diese literarische Gestalt pochte drauf ihr "Pfand", was 1 Pfund Fleisch aus dem Körper des Gläubigers war, zu bekommen.Eine juristische Spitzfindigkeit bremste diese Krämerseele aus und nicht das Gewissen......

Man soll halt aufpassen, was man unterschreibt.

Stechlin
26.07.2007, 23:09
Eine Kulturindustrie gab ea schon immer, selbst J. S. Bach musste seine Kunst "verkaufen" an seine Arbeitgeber, Haendel musste auf dem freine usikmarkt London verkaufen, Rubens mahlte (und lies mahlen), was bei Hofe modern war, Walter von Vogelweide musste seinen hoefishcen Auftragbenern Honig um den Bart schmieren, etc etc.

Als Industrie würde ich es nicht bezeichnen, und auch Beethoven nicht. Richtig ist, daß der Künstler schon immer auch für seinen Unterhalt gemalt, gedichtet, geschrieben oder komponiert hat. Aber im Vordergrund stand das künstlerische Schaffen, was ja auch daran erkennbar ist, um mal beim Beispiel Beethoven zu bleiben, daß damals nicht Kunstschaffen darin bestand, möglichst etwas zu hinterlassen, was das "Publikum" gerne sehen, lesen oder hören wollte, sondern etwas, das der Reflektion des künstlerischen Gedankengutes entsprach. Beethovens Neunte sollte als gewichtiger Beweis hier genügen, obgleich es der Beispiele genügend gibt. Jedenfalls ist es kein Vergleich mit dem, was sich heute so als Kunst verkaufen will, da sie gleichfalls nur einem Interesse unterworfen ist: der gnadenlosen Vermarktung. Und das kann nur funktionieren, wenn ich das mache, was der Pöbel will oder vielmehr zu wollen hat, denn Kunst ist immer zugleich politisch, unabhängig von ihrem ästhetischen Gehalt.


Auch das die meiste Kulturproduktion auf "Fun" hinauslief ist nichts neues. Auf einen Lessing kamen tausende Hans-Wurst-Schreiber, auf einen Bach kamen tausenden Jahrmarksfiedler etc.

Da stelle ich mal die provokante Frage: Wo sind die Lessings heute geblieben? Die Quote 1:1000 hielte ich angesichts der Masse derer, die sich heute so Künstler nennen, für traumhaft. Schund gab es schon immer, aber damals war man sich wenigstens einig, daß es auch tatsächlich Schund war. Gegen Schiller war ein Klopstock ein Stümper. Heute ist das alles eine Frage des Geschmacks, respektive der Quote.



Diese einheitliche europaeischen Kultur hatten wir im Mittelalter und im spaeten 17. und 18. Jahrhundert, ebenfalls, als der franzoeshce Hof die Massstaebe fuer ganz Europa setzte. Auch das ist nichts neues.

Wie meinen? Du hältst das höfische Gebaren für einen Ausdruck der damaligen ästhetischen Identität des Volkes? Mit Verlaub, das ist Unsinn. Zur Zeit Friedrichs des Großen haben ein Goethe und Schiller ihre bedeutensten Werke geschrieben, und das die in irgendeiner Art und Weise französisch angehaucht gewesen sind, wage ich hier mal energisch zu bezweifeln, aus eigener Kenntnis auch.

Settembrini
26.07.2007, 23:20
Jedenfalls ist es kein Vergleich mit dem, was sich heute so als Kunst verkaufen will, da sie gleichfalls nur einem Interesse unterworfen ist: der gnadenlosen Vermarktung. Und das kann nur funktionieren, wenn ich das mache, was der Pöbel will oder vielmehr zu wollen hat, denn Kunst ist immer zugleich politisch, unabhängig von ihrem ästhetischen Gehalt.

Ein Kuenstler kann sich nur dann verwirklichen, wenn er es schafft, sich zu vermarkten. Waere dies Beethoven nicht auch gelungen, waere er heute unbekannt.


Da stelle ich mal die provokante Frage: Wo sind die Lessings heute geblieben? Die Quote 1:1000 hielte ich angesichts der Masse derer, die sich heute so Künstler nennen, für traumhaft. Schund gab es schon immer, aber damals war man sich wenigstens einig, daß es auch tatsächlich Schund war. Gegen Schiller war ein Klopstock ein Stümper. Heute ist das alles eine Frage des Geschmacks, respektive der Quote.

Wie kannst du beurteilen, inwieweit Klopstock zu Lebzeiten als Stuemper betrachtet wurde? Warst du dabei?



Zur Zeit Friedrichs des Großen haben ein Goethe und Schiller ihre bedeutensten Werke geschrieben, und das die in irgendeiner Art und Weise französisch angehaucht gewesen sind, wage ich hier mal energisch zu bezweifeln, aus eigener Kenntnis auch.

Auch hier waere eine klitzekleine Beweisfuehrung nicht unangebracht.

Stechlin
26.07.2007, 23:25
Mir war bislang entgangen, dass auch du dich zu denjenigen zaehlst, fuer die es zwischen gnadenlosem Nationalismus und "gutmenschlicher" Weichspuelerei nur ein schwarzes Loch zu geben scheint.

Mit Verlaub, aber das ist unsinn. Was Du meinst, nennt sich Chauvinismus. Was ich meine ist Nationalismus. Was ist "rechts" daran, wenn man seine eigene nationale Identität für etwas bewahrenswertes und inspirierendes hält? War Thälmann ein rechter? Oder gar Lenin? Wohl kaum, um mal die exponiertesten Identifikationsfiguren der Linken als Zeugen zu benennen.


Dass es in Deutschland keinen Nationalchauvinismus geben "darf", ist in der Tat auf die von dir oben angefuehrten Individuen zurueckzufuehren. Abgesehen davon, dass sich ueber den Sinn und Unsinn eines solchen trefflich streiten laesst, willst du doch aber nicht ernsthaft behaupten, dass es selbigen in anderen EU-Staaten (Frankreich, Spanien, England etc.), die unleugbar ebenfalls der Globalisierungswelle anheimgefallen sind, NICHT gaebe?

Was soll denn Nationalchauvinismus sein? Das suggeriert, daß beides untrennbar zusammenhängt. Bei allem Respekt, aber hier strapazieren wir die Diskussionskultur ein wenig unzulässig. Wofür meine Definition des Nationalismus steht, sollte außer Frage stehen.



Erstens ist es sehr merkwuerdig, diese aufgrund eines einzigen gemeinsamen nenners in einen Topf zu werfen, zumal die dort jeweils herrschenden Zustaende wahrlich nicht vergleichbar sind, zweitens werden sie nicht "geaechtet", sondern lediglich (zurecht) verschaerft beobachtet.

Ja, aber dieser gemeinsame Nenner ist entscheidend für das Ziel, den Neoliberalismus mit all seinen Begleiterscheinungen in die Schranken zu weisen. Unbewußt hast Du mit Deinem Vorwurf genau den Kern der Sache schön beschrieben. Und über die Zustände in besagten Ländern mag man bei einigen Kandidaten berechtigt streiten, aber allen ist das Ziel zueigen, dessen Erreichung die primären Probleme menschlichen Zusammenlebens hier auf dieser Welt nachhaltig beseitigen würde. Über eventuell noch zu klärende Fragen nach den Maßstäben von Demokratie und religiöser Auffassung kann dann gestritten werden. Der Feind steht, wie es so schön heißt, im eigenen Land - und zwar aus allen nationalen Perspektiven gesehen.



blubb

Du solltest Deinem eigentlichen Niveau treu bleiben, mein Freund.

Stechlin
26.07.2007, 23:37
Ein Kuenstler kann sich nur dann verwirklichen, wenn er es schafft, sich zu vermarkten. Waere dies Beethoven nicht auch gelungen, waere er heute unbekannt.

Deshalb komponierte er ja auch seine Neunte, um sich selbst zu vermarkten. Ich denke, Du hast nicht ganz verstanden, auf was ich hinauswollte. Ich will nicht bestreiten, daß es nicht schon immer Auftragskunst gab, aber die Ballance zwischen dem, was gefordert wurde, und dem, was der Künstler selbst schaffen wollte, war ausgeglichener als heute. Eine Musikkombo könnte es sich heutzutage überhaupt nicht mehr leisten, Zeit und Muße in ein Werk zu investieren, das zuvorderst erst einmal niemand hören will. Wie gesagt, die Neunte ist da als Zeuge sehr geeignet. Oder nehmen wir Schillers "Kabale und Liebe" - es war im alten Würtemberg eine Zumutung, so etwas dem Publikum vorzusetzen, weil es - schlimmer noch - nicht opportun war. Hoppla - wer spricht hier von Auftragskunst?


Wie kannst du beurteilen, inwieweit Klopstock zu Lebzeiten als Stuemper betrachtet wurde? Warst du dabei?

Ich bitte Dich, rede mir kein Kind in den Bauch. Ich habe ein Vergleich zwischen Schiller und Klopstock hergestellt, bei dem der alte Klopstock natürlich abstinken mußte. Behauptet habe ich gar nichts, nur einen Maßstab interpretiert.


Auch hier waere eine klitzekleine Beweisfuehrung nicht unangebracht.

Was für einen Beweis willst Du denn haben? Daß Schiller und Goethe Zeitgenossen Friedrichs des Großen waren? Oder auf was willst Du hinaus?

Settembrini
26.07.2007, 23:47
@NITUP:

Ich wollte gerade ausfuehrlicher auf deine Beitraege eingehen, leider kommt soeben meine Frau nach hause und ich muss Schluss machen.

Beim ersten Ueberfliegen stelle ich jedoch fest, dass wir moeglicherweise gar nicht so weit auseinanderliegen und es wohl das ein oder andere Missverstaendnis gab. Nichtsdestotrotz wuerde ich spaeter (sprich: morgen) gerne an der ein oder anderen Stelle noch etwas nachhaken.

Bis dann.

Rheinlaender
26.07.2007, 23:48
Als Industrie würde ich es nicht bezeichnen, und auch Beethoven nicht. Richtig ist, daß der Künstler schon immer auch für seinen Unterhalt gemalt, gedichtet, geschrieben oder komponiert hat. Aber im Vordergrund stand das künstlerische Schaffen, was ja auch daran erkennbar ist, um mal beim Beispiel Beethoven zu bleiben, daß damals nicht Kunstschaffen darin bestand, möglichst etwas zu hinterlassen, was das "Publikum" gerne sehen, lesen oder hören wollte, sondern etwas, das der Reflektion des künstlerischen Gedankengutes entsprach.

Bleiben wir einmal bei J.S. Bach. Warum hat man von ihm so viel Kirchenmusik? Es war seine vertragliche Aufgabe in Leipzig einen mehrjaehrigen Zyklus von Kirchenmusik abzuliefern: Fuer die Hohfeste (Karfreitag und Weihnachten je ein Oratorium, ansonten jeden Sonntag eine oder mehrere Kantanten). Diese lieferte er genauso ab, wie er zuvor in Koethen kaum Kirchenmusik schrieb, sondern seine Overtueren (Hofmusik). Als er von Koethen nach Berlin wechseln wollte, liefertete er als "Bewerbung" seine Brandenburgischen Konzerte ab. Es gibt im ganzen Schaffen Bachs, von dem etwa die Haelfte erhalten ist, nur zwei Werke, die er aus eigenem Antrieb heraus schrieb: Die Kunst der Fuge und das Wohltemperierte Klavier - als musiktheoretische Werke: In einem zeigte exemplarisch wozu, die seiner zeit schon aus der Mode kommende, Fuge in der Lage und im anderen demostriete er die Moeglichkeiten der von ihm bevorzugten Klavierstimmung. Bachs persoenliches Interesse war offensichtlich weniger die Hofmusik oder Kirchenmusik, sondern die Musiktheorie, nur von dieser konnte er nicht leben und seine Familie schon garnicht.

Bach sah sich, seiner gesellschaftlichen Stellung gemaess, als Dienstleister - ihm war bewusst, seine "Dienstleistung" qualitativ ueber der seiner Kollegen stand, aber das berechtigte ihn nicht aus dieser Ordnung auszubrechen, sondern bestenfalles etwas selbstbewusster aufzutreten - aber auch das nur in engen Grenzen.

Die Idee des sich selbstverwirklichenden Kuenstler kommt erst in der Romantik auf (Am Rande: Damals wurde auch Bachs Leben entsprechend romantisiert - Motto: "Verkanntes Genie").

Um mich nicht falsch zu verstehen: ich schaetze die Musik Bachs als einen absoluten Hoehepunkt der Musikgeschichte und ich kenne keinen Komponisten, der ihn auf einen zweiten Platz verweisen koennte.


Da stelle ich mal die provokante Frage: Wo sind die Lessings heute geblieben? Die Quote 1:1000 hielte ich angesichts der Masse derer, die sich heute so Künstler nennen, für traumhaft. Schund gab es schon immer, aber damals war man sich wenigstens einig, daß es auch tatsächlich Schund war. Gegen Schiller war ein Klopstock ein Stümper. Heute ist das alles eine Frage des Geschmacks, respektive der Quote.

Was damals auch nicht anders war - Schiller lebte in Wemar von einen Gehalt von wenigen hundert Thalern.


Wie meinen? Du hältst das höfische Gebaren für einen Ausdruck der damaligen ästhetischen Identität des Volkes? Mit Verlaub, das ist Unsinn. Zur Zeit Friedrichs des Großen haben ein Goethe und Schiller ihre bedeutensten Werke geschrieben, und das die in irgendeiner Art und Weise französisch angehaucht gewesen sind, wage ich hier mal energisch zu bezweifeln, aus eigener Kenntnis auch.

Wann lebte Goeteh und Schiller? Beide tangierten die Endzeit des Roccoco - eben jene Periode, in der genau diese einheitliche Kutur zerbrach.

Stechlin
27.07.2007, 00:00
Schiller: 1759-1809
Goethe: 1749-1832
Friedrich II: 1712-1786

Zu dieser Zeit dominierte die französische Lebensart zu Hofe. Du hast es behauptet, nun stehe auch dazu.

Rheinlaender
27.07.2007, 00:21
Schiller: 1759-1809
Goethe: 1749-1832
Friedrich II: 1712-1786

Zu dieser Zeit dominierte die französische Lebensart zu Hofe. Du hast es behauptet, nun stehe auch dazu.

Ich gebe zu, ich habe vereinfacht. Die Periode, die in Deutschland am esten mit Lessings Hamburgischer Dramaturgie 1767 anzusetzen ist, ist eben diese Spaetphase des Roccocos, in dem der Klassismus anfaengt "Mode" zu werden, das franzoesiche Roccoco auch an Hofe langsam verdraengt und auch ein selbstbewusteres Buegerthum hervorbringt, dass sich eben nicht mehr am Hof orientiert. Eine solche Abkehr findest exemplarisch in Knigges Vom Umgange mit Menschen im 3. Buch 3. Kap. (http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1491&kapitel=46&cHash=f35075d8c0umg3301). Schiller und Goethe sind als Buegerliche in dieses Zeitatler geboren und aufgewachsen - sie zeigen eben das Ende dieser Periode an und wurde deshalb auch stark angegriffen.

Odin
27.07.2007, 01:12
Es kann schon sein, daß Engländer, die von klein auf wie auf dem Kasernenhof dazu gedrillt werden Deutsche zu hassen, glauben, daß Deutschland=schwarzes Brot=Unkultur ist. Das ist ihr Problem. Das englisch Volk hat das Problem, daß eine winzige Oberschicht sie wie Kampfhunde dazu drillt, zu hassen und zu töten.

Und wer das ist, das wissen wir ja.

Odin
27.07.2007, 01:14
Shylock verlieh Geld und wollte nur seine Pfand zurueck. Er gehoert uebrigens zu den komplexeren Charactaeren.

Kann man sich besser enttarnen?

Odin
27.07.2007, 01:15
Das das engl. Brot grottenschlecht brauchst mir nicht zu sagen, ob wohl sich das die letzten etwa fuenf Jahre erheblich gebessert hat (die Qualitaet und Weite des Angbots stieg, der Preis auch - ein vernunftiges Brot - 700 g kostet etwa £3.50 -£5.00). Das haengt damit zusammen, dass die engl. Brotproduktion schon im 19. Jahrdt. industralisiert wurde, das hat dem Brot nicht gut getan.

Dennoch wird dt. schwarz von den meisten Briten als eine Lebensform fuer sich selber angesehen und nicht zum Verzehr geeignet.



Der engl. Kueche wird oft unrecht gethan, sowohl ausserhalb des Landes, wie hier auch. Sie besitzt eine erstaunliche Vielfallt, nur wird nur noch sehr selten engl. gekocht - auch das ist eine Folge der fruehen Industralisierung des Landes - wenn Du Dir aber rezxepte wie engl. Ale-Kaese-Suppe oder Huehnchen mit Hummer gefuehlt anschaust oder mal eine gut Stilton pie gegessen haben solltst, wirst Du Deine Meinung revidieren.

AHa, sagt selbst, daß der Wahn dafür sorgt, daß man fast 200 Jahre immer noch nicht einmal das Brot fressen kann und bläst sich weiter in das Horn.

Stechlin
27.07.2007, 02:06
AHa, sagt selbst, daß der Wahn dafür sorgt, daß man fast 200 Jahre immer noch nicht einmal das Brot fressen kann und bläst sich weiter in das Horn.

Hä? ?(

Peaches
27.07.2007, 09:46
Kann man sich besser enttarnen?


I am a Jew. Hath
not a Jew eyes? hath not a Jew hands, organs,
dimensions, senses, affections, passions? fed with
the same food, hurt with the same weapons, subject
to the same diseases, healed by the same means,
warmed and cooled by the same winter and summer, as
a Christian is? If you prick us, do we not bleed?
if you tickle us, do we not laugh? if you poison
us, do we not die? and if you wrong us, shall we not
revenge? If we are like you in the rest, we will
resemble you in that. If a Jew wrong a Christian,
what is his humility? Revenge. If a Christian
wrong a Jew, what should his sufferance be by
Christian example? Why, revenge. The villany you
teach me, I will execute, and it shall go hard but I
will better the instruction.

Shylock,
The Merchant of Venice, W. Shakespeare

Settembrini
27.07.2007, 12:01
Mit Verlaub, aber das ist unsinn. Was Du meinst, nennt sich Chauvinismus. Was ich meine ist Nationalismus. Was ist "rechts" daran, wenn man seine eigene nationale Identität für etwas bewahrenswertes und inspirierendes hält? War Thälmann ein rechter? Oder gar Lenin? Wohl kaum, um mal die exponiertesten Identifikationsfiguren der Linken als Zeugen zu benennen.

Darum ging es mir ueberhaupt nicht. Der Teil meines Beitrages, auf den du hier eingehst, bezog sich auf deine Aussage, es sei uns in Deutschland nicht erlaubt, "Nation" zu denken, ohne gleichzeitig "Auschwitz" zu denken. Dies ist jedoch nicht die Meinung der typischen "Apologeten des Neoliberalismus", sondern nur diejenige einer duckmaeuserisch-gutmenschlichen Gruppierung innerhalb derer. (Hier kann man das Wort "Gutmensch" wenigstens mal im richtigen Kontext anwenden).
Dass diese Denkweise weithin verbreitet sei, ist ferner die Meinung von rechtsaussen, von wo immer wieder das Stoehnen ueber den "Schuldkult" und aehnlichen Mumpitz zu vernehmen ist.
Meiner Meinung nach ist Nationalismus in Deutschland durchaus erlaubt (wenn auch, zugegeben, ein schwierigeres Thema als anderswo.)


Was soll denn Nationalchauvinismus sein? Das suggeriert, daß beides untrennbar zusammenhängt. Bei allem Respekt, aber hier strapazieren wir die Diskussionskultur ein wenig unzulässig. Wofür meine Definition des Nationalismus steht, sollte außer Frage stehen.

Jaja, ich meinte "Chauvinismus".


Ja, aber dieser gemeinsame Nenner ist entscheidend für das Ziel, den Neoliberalismus mit all seinen Begleiterscheinungen in die Schranken zu weisen.

Ich will die Diskussion jetzt nicht unnoetig ausdehnen, aber zumindest in Russland erscheinen mir die Schranken nicht besonders unueberwindlich zu sein.


Du solltest Deinem eigentlichen Niveau treu bleiben, mein Freund.

Verzeih, aber ich reagiere nunmal allergisch auf juengereske Wortgewalt.


Deshalb komponierte er ja auch seine Neunte, um sich selbst zu vermarkten. Ich denke, Du hast nicht ganz verstanden, auf was ich hinauswollte. Ich will nicht bestreiten, daß es nicht schon immer Auftragskunst gab, aber die Ballance zwischen dem, was gefordert wurde, und dem, was der Künstler selbst schaffen wollte, war ausgeglichener als heute. Eine Musikkombo könnte es sich heutzutage überhaupt nicht mehr leisten, Zeit und Muße in ein Werk zu investieren, das zuvorderst erst einmal niemand hören will. Wie gesagt, die Neunte ist da als Zeuge sehr geeignet. Oder nehmen wir Schillers "Kabale und Liebe" - es war im alten Würtemberg eine Zumutung, so etwas dem Publikum vorzusetzen, weil es - schlimmer noch - nicht opportun war. Hoppla - wer spricht hier von Auftragskunst?

Aehm, war die Neunte nun Vermarktung oder nicht? Egal, jedenfalls sind wir wieder naeher am eigentlichen Thema.

Ein echtes Dilemma gerade bei extrem kulturbeflissenen Menschen, zu denen ich dich zaehle, ist die Arroganz, mit der allem gegenuebergetreten wird, das nicht haargenau der jeweiligen persoenlichen Vorstellung von Kultur entspricht.
Nicht alles, was nicht "Hochkultur" ist, ist zwangslaeufig Schund, umgekehrt koennen auch Werke der Hochkultur angehoeren, die keinem klassischen Kanon zuzuordnen sind. Vielleicht sollte da jeder seine Definition des Kulturbegriffes nochmal ueberpruefen und gegebenenfalls neu justieren.



Was für einen Beweis willst Du denn haben? Daß Schiller und Goethe Zeitgenossen Friedrichs des Großen waren? Oder auf was willst Du hinaus?

Nein, ich wollte hoeren, warum die beiden absolut keinem franzoesischen Einfluss ausgesetzt gewesen sein sollen. Das erscheint mir nahezu unmoeglich.

Roter Sturm
27.07.2007, 12:16
Eine Kulturindustrie gab ea schon immer, selbst J. S. Bach musste seine Kunst "verkaufen" an seine Arbeitgeber, Haendel musste auf dem freine usikmarkt London verkaufen, Rubens mahlte (und lies mahlen), was bei Hofe modern war, Walter von Vogelweide musste seinen hoefishcen Auftragbenern Honig um den Bart schmieren, etc etc.

Auch das die meiste Kulturproduktion auf "Fun" hinauslief ist nichts neues. Auf einen Lessing kamen tausende Hans-Wurst-Schreiber, auf einen Bach kamen tausenden Jahrmarksfiedler etc.

Mit Verlaub, du setzt doch nicht etwa die aktuelle Popindustrie mit Bach, Händel oder gar Beethoven gleich?
Die Relation zwischen Profittrieb und künstlerischem Selbstanspruch damals und heute ist doch nicht annähernd vergleichbar. Selbst der Jahrmarktfiedler war meist noch ein respektabler Künstler, wohingegen heute Konzerne hinter irgendwelchen Intelligenzresistenten Hampelmännern stehen und versuchen, die Zitrone nach allen Regeln auszupressen.

Vermutlich war das Verhältnis zwischen Kunst und Profit auch in Bachs Zeiten keineswegs optimal. Hätte er die freie Entscheidung gehabt, inwiefern er Werke komponieren möchte, hätte er der Nachwelt wohl andere Werke hinterlassen.
Dennoch ist der heutige Zustand derart katastrophal, dass der Damalige im Vergleich fast schon rosig erscheint.

Settembrini
27.07.2007, 12:46
Mit Verlaub, du setzt doch nicht etwa die aktuelle Popindustrie mit Bach, Händel oder gar Beethoven gleich?
Die Relation zwischen Profittrieb und künstlerischem Selbstanspruch damals und heute ist doch nicht annähernd vergleichbar. Selbst der Jahrmarktfiedler war meist noch ein respektabler Künstler, wohingegen heute Konzerne hinter irgendwelchen Intelligenzresistenten Hampelmännern stehen und versuchen, die Zitrone nach allen Regeln auszupressen.

Vermutlich war das Verhältnis zwischen Kunst und Profit auch in Bachs Zeiten keineswegs optimal. Hätte er die freie Entscheidung gehabt, inwiefern er Werke komponieren möchte, hätte er der Nachwelt wohl andere Werke hinterlassen.
Dennoch ist der heutige Zustand derart katastrophal, dass der Damalige im Vergleich fast schon rosig erscheint.

Siehe oben:


Ein echtes Dilemma gerade bei extrem kulturbeflissenen Menschen, zu denen ich dich zaehle, ist die Arroganz, mit der allem gegenuebergetreten wird, das nicht haargenau der jeweiligen persoenlichen Vorstellung von Kultur entspricht.
Nicht alles, was nicht "Hochkultur" ist, ist zwangslaeufig Schund, umgekehrt koennen auch Werke der Hochkultur angehoeren, die keinem klassischen Kanon zuzuordnen sind. Vielleicht sollte da jeder seine Definition des Kulturbegriffes nochmal ueberpruefen und gegebenenfalls neu justieren.

Reduziert Kultur nicht auf die "Kulturindustrie", wenn ihr darueber diskutieren wollt. Und warum soll ein Jahrmarktsfiedler ein respektablerer Kuenstler sein als einer der "intelligenzresistenten Hampelmaenner" von heute?

Spielst du ein Instrument?

Eridani
27.07.2007, 15:06
Shylock,
The Merchant of Venice, W. Shakespeare
---------------------------------
Auch aus dem Film: "Sein oder nicht sein" (Remake mit Mel Brooks und Anne Bancroft [Mrs.Robinson]----- )

6494

E:

Rheinlaender
27.07.2007, 17:38
Mit Verlaub, du setzt doch nicht etwa die aktuelle Popindustrie mit Bach, Händel oder gar Beethoven gleich?

Die Popindustrie nicht, diese hat eher etwas zu tun mit den Jahrmarksfiedlern, aber sowohl die moderne Popindustrie, wie die Jahrmarksfiedler, wie Bach oder Haendel unterliegen oekonmischen Geseetzen und Beschraenkungen.


Die Relation zwischen Profittrieb und künstlerischem Selbstanspruch damals und heute ist doch nicht annähernd vergleichbar. Selbst der Jahrmarktfiedler war meist noch ein respektabler Künstler, wohingegen heute Konzerne hinter irgendwelchen Intelligenzresistenten Hampelmännern stehen und versuchen, die Zitrone nach allen Regeln auszupressen.

Das hat wenig mit den Niveau zu tun, sondern mit der Organisation - die Unterhaltungsindustrie, die im 19. Jhrdt. mit "music halls", ballsaelen und Kapellen entstand unterscheidet sich nur marginal von der heutigen.

derNeue
27.07.2007, 17:53
Bleiben wir einmal bei J.S. Bach. Warum hat man von ihm so viel Kirchenmusik? Es war seine vertragliche Aufgabe in Leipzig einen mehrjaehrigen Zyklus von Kirchenmusik abzuliefern: Fuer die Hohfeste (Karfreitag und Weihnachten je ein Oratorium, ansonten jeden Sonntag eine oder mehrere Kantanten). Diese lieferte er genauso ab, wie er zuvor in Koethen kaum Kirchenmusik schrieb, sondern seine Overtueren (Hofmusik). Als er von Koethen nach Berlin wechseln wollte, liefertete er als "Bewerbung" seine Brandenburgischen Konzerte ab. Es gibt im ganzen Schaffen Bachs, von dem etwa die Haelfte erhalten ist, nur zwei Werke, die er aus eigenem Antrieb heraus schrieb: Die Kunst der Fuge und das Wohltemperierte Klavier - als musiktheoretische Werke: In einem zeigte exemplarisch wozu, die seiner zeit schon aus der Mode kommende, Fuge in der Lage und im anderen demostriete er die Moeglichkeiten der von ihm bevorzugten Klavierstimmung. Bachs persoenliches Interesse war offensichtlich weniger die Hofmusik oder Kirchenmusik, sondern die Musiktheorie, nur von dieser konnte er nicht leben und seine Familie schon garnicht.

Das ist so nicht ganz richtig, Rheinländer. Zu den beiden Kantatenjahrgängen war er vertraglich keineswegs verpflichtet, seine vertraglichen Pflichten erstreckten sich nur darauf, die Musik für die Gottesdienste in den beiden Hauptkirchen Leipzigs zu organisieren. Darbei griff er übrigens auch oft auf andere Werke, z.B. die seines Onkels zurück.
Bachs Ziel war es aber, eine "geordnete Kirchenmusik" zu schaffen und zu diesem Zweck hat er seine geistlichen Kantaten als Zyklen komponiert.
Übrigens hat Bach doch wesentlich mehr Werke als nur zwei aus eigenem Antrieb heraus geschrieben. So etwa die Violin oder Kammermusikwerke für Cello und Violine solo, soweit wir das wissen. Aber grundsätzlich hast Du recht: die allermeisten Kompositionen waren zweckgebunden.




Die Idee des sich selbstverwirklichenden Kuenstler kommt erst in der Romantik auf (Am Rande: Damals wurde auch Bachs Leben entsprechend romantisiert - Motto: "Verkanntes Genie").

Eher in der Spätklassik (Beethoven). In der Romantik wurde sie dann auf die Spitze getrieben.

Stechlin
27.07.2007, 22:32
Darum ging es mir ueberhaupt nicht. Der Teil meines Beitrages, auf den du hier eingehst, bezog sich auf deine Aussage, es sei uns in Deutschland nicht erlaubt, "Nation" zu denken, ohne gleichzeitig "Auschwitz" zu denken. Dies ist jedoch nicht die Meinung der typischen "Apologeten des Neoliberalismus", sondern nur diejenige einer duckmaeuserisch-gutmenschlichen Gruppierung innerhalb derer. (Hier kann man das Wort "Gutmensch" wenigstens mal im richtigen Kontext anwenden).
Dass diese Denkweise weithin verbreitet sei, ist ferner die Meinung von rechtsaussen, von wo immer wieder das Stoehnen ueber den "Schuldkult" und aehnlichen Mumpitz zu vernehmen ist.
Meiner Meinung nach ist Nationalismus in Deutschland durchaus erlaubt (wenn auch, zugegeben, ein schwierigeres Thema als anderswo.)

Von erlauben kann hier gar nicht die Rede sein, das ist nur ein logischer Gedanke angesichts der Religion des Neoliberalismus, denn die Gültigkeit dieser Formel ist ja keinesfalls auf Deutschland beschränkt, sondern erfüllt ja eine grundlegende Voraussetzung für das Gelingen des neoliberalen Projekts diverser Think-Thanks: die Abschaffung der Nationen, um dem globalen Kapital ein nettes Grasland für seine Heuschrecken zur Verfügung zu stellen. Also wenn ich für die Nation streite, dann streite ich für alle Nationen. Das hat nichts mit Chauvinismus zu tun, auch nichts mit Schuldkult oder Rechtsaußen. Was ist rechts daran, seine Nation zu lieben - und hier definiere ich Nation als Kulturgemeinschaft, wenn dieser Nationalismus sich als Teil des Internationalismus versteht? Denn Inter heißt zwischen, also sollte diese gerade von gutmenschelnden Linken so gerne gebrauchte Floskel endlich wieder vom Kopf auf die Füße gestellt werden, und in dem Kontext verstanden werden, wie er einst gemeint war. Um Internationalist zu sein, brauche ich ja eine Basis für dieses Gefühl. Wie kann ich andere Nationen lieben, wenn ich nicht einmal meine eigene liebe? Das hat irgendwie auch etwas mit ideologischer Glaubwürdigkeit zu tun, die keine Seite von beiden (linke, rechte) für sich in Anspruch nehmen kann.


Ich will die Diskussion jetzt nicht unnoetig ausdehnen, aber zumindest in Russland erscheinen mir die Schranken nicht besonders unueberwindlich zu sein.

Ja, laß uns diese Diskussion nicht unnötig ausdehnen, denn hier droht ein neuer diskutabler Konfliktherd zu entstehen.


Verzeih, aber ich reagiere nunmal allergisch auf juengereske Wortgewalt.

Nicht doch!


Aehm, war die Neunte nun Vermarktung oder nicht? Egal, jedenfalls sind wir wieder naeher am eigentlichen Thema.

Der uns als Identifikation mit Beethovens Neunte so berühmte und allseits bekannte Dritte Satz wurde eine lange Zeit nicht aufgeführt, weil man es erstens zu gewagt hielt - Oh Freunde, nicht diese Töne - war ein Wink mit dem Zaunpfahl gegen die "etablierte" Musik, und wurde auch verstanden. Das waren schon mal die ersten Bauchschmerzen, die noch verstärkt wurden mit dem Vorwurf gegen Beethoven, daß der Dritte Satz weder spiel- noch singbar wäre. Es mußte dann erst ein Richard Wagner sich der Sache annehmen, um dem großartigen Werk Beethovens zum Durchbruch zu verhelfen.

Kleine Buchempfehlung am Rande:

Dieter Hildebrand (nein, nicht der aus dem Fernsehen)

Die Neunte
Schiller, Beethoven und die Geschichte eines musikalischen Welterfolges

ISBN: 3-446-20585-3


Ein echtes Dilemma gerade bei extrem kulturbeflissenen Menschen, zu denen ich dich zaehle, ist die Arroganz, mit der allem gegenuebergetreten wird, das nicht haargenau der jeweiligen persoenlichen Vorstellung von Kultur entspricht.
Nicht alles, was nicht "Hochkultur" ist, ist zwangslaeufig Schund, umgekehrt koennen auch Werke der Hochkultur angehoeren, die keinem klassischen Kanon zuzuordnen sind. Vielleicht sollte da jeder seine Definition des Kulturbegriffes nochmal ueberpruefen und gegebenenfalls neu justieren.

Oh nein, das verstehst Du falsch. Mir geht es nicht darum, den heutigen Kulturbetrieb zu beklagen, sondern vielmehr beklage ich erstens seine gnadenlose Unterwerfung unter die Regeln der Vermarktung, was zwangsläufig zu einer ungewollten Anpassung an den Massengeschmack, sprich zur Verflachung führt, und zweitens den Umgang mit der eigenen Kultur, oder vielmehr Nicht-Umgang mit selbiger, denn eine Beschäftigung unter volkspädagogischen Gesichtspunkten findet ja gar nicht mehr statt. Das hat nichts mit "Hochkultur" oder dergleichen zu tun. Ich rufe ja nicht nach einem zweiten Schiller oder Beethoven. Auch heute gibt das gegenwärtige Kunstschaffen eine Menge brauchbares her, das sich des Namens Kunst auch würdig erweist. Nur leider unterliegen auch diese Dinge der Profitverwurstung, so daß man entweder schwer darauf aufmerksam wird oder seine Helden, so sie denn Erfolg haben, mehr oder weniger auch in diesen Sog geraten, und man dann Deppen mit Rammstein-Nickis rumlaufen sieht. Schrecklich.


Nein, ich wollte hoeren, warum die beiden absolut keinem franzoesischen Einfluss ausgesetzt gewesen sein sollen. Das erscheint mir nahezu unmoeglich.

Was ist französisch an den Lebenswerken Goethes und Schillers?

Settembrini
28.07.2007, 00:11
Scheiss Technik, jetzt habe ich bereits zweimal versucht, auf deinen Beitrag zu antworten und kurz bevor ich fertig war, hat der Rechner mich unerklaerlicherweise wieder auf die Startseite befoerdert... :motz:

Also: Dritter Versuch, diesmal leicht gekuerzt:


Von erlauben kann hier gar nicht die Rede sein, das ist nur ein logischer Gedanke angesichts der Religion des Neoliberalismus, denn die Gültigkeit dieser Formel ist ja keinesfalls auf Deutschland beschränkt, sondern erfüllt ja eine grundlegende Voraussetzung für das Gelingen des neoliberalen Projekts diverser Think-Thanks: die Abschaffung der Nationen, um dem globalen Kapital ein nettes Grasland für seine Heuschrecken zur Verfügung zu stellen.

Das halte ich, mit Verlaub, fuer Unsinn. Seit wann ist es das Ziel des Neoliberalismus, die Nationen abzuschaffen? Mir ist deine Einstellung ja bekannt, aber hier argumentierst du nicht, sondern reihst lediglich die Schlagwoerter auf, mittels derer du die dir so verhasste Lehre gerne verteufelst.


Also wenn ich für die Nation streite, dann streite ich für alle Nationen. Das hat nichts mit Chauvinismus zu tun, auch nichts mit Schuldkult oder Rechtsaußen. Was ist rechts daran, seine Nation zu lieben - und hier definiere ich Nation als Kulturgemeinschaft, wenn dieser Nationalismus sich als Teil des Internationalismus versteht? Denn Inter heißt zwischen, also sollte diese gerade von gutmenschelnden Linken so gerne gebrauchte Floskel endlich wieder vom Kopf auf die Füße gestellt werden, und in dem Kontext verstanden werden, wie er einst gemeint war. Um Internationalist zu sein, brauche ich ja eine Basis für dieses Gefühl. Wie kann ich andere Nationen lieben, wenn ich nicht einmal meine eigene liebe? Das hat irgendwie auch etwas mit ideologischer Glaubwürdigkeit zu tun, die keine Seite von beiden (linke, rechte) für sich in Anspruch nehmen kann.

Vollkommene und unbedingte Zustimmung! Ich habe aber auch nie gegenteiliges behauptet; entweder drueckte ich mich zuvor unklar aus, oder du hast meinen Beitrag nur selektiv wahrgenommen.


Ja, laß uns diese Diskussion nicht unnötig ausdehnen, denn hier droht ein neuer diskutabler Konfliktherd zu entstehen.

Dachte ich's mir doch. :D


Der uns als Identifikation mit Beethovens Neunte so berühmte und allseits bekannte Dritte Satz wurde eine lange Zeit nicht aufgeführt, weil man es erstens zu gewagt hielt - Oh Freunde, nicht diese Töne - war ein Wink mit dem Zaunpfahl gegen die "etablierte" Musik, und wurde auch verstanden. Das waren schon mal die ersten Bauchschmerzen, die noch verstärkt wurden mit dem Vorwurf gegen Beethoven, daß der Dritte Satz weder spiel- noch singbar wäre. Es mußte dann erst ein Richard Wagner sich der Sache annehmen, um dem großartigen Werk Beethovens zum Durchbruch zu verhelfen.

Kleine Buchempfehlung am Rande:

Dieter Hildebrand (nein, nicht der aus dem Fernsehen)

Die Neunte
Schiller, Beethoven und die Geschichte eines musikalischen Welterfolges

ISBN: 3-446-20585-3

Interessant, danke fuer die Information!


Oh nein, das verstehst Du falsch. Mir geht es nicht darum, den heutigen Kulturbetrieb zu beklagen, sondern vielmehr beklage ich erstens seine gnadenlose Unterwerfung unter die Regeln der Vermarktung, was zwangsläufig zu einer ungewollten Anpassung an den Massengeschmack, sprich zur Verflachung führt, und zweitens den Umgang mit der eigenen Kultur, oder vielmehr Nicht-Umgang mit selbiger, denn eine Beschäftigung unter volkspädagogischen Gesichtspunkten findet ja gar nicht mehr statt.

Richtig, das ist aber ein Umstand, den man wohl leider akzeptieren muss. Das Volk ist nicht willens, sich Kultur zufuehren zu lassen. Man denke an allgegenwaertige kaugummikauende Schulklassen in Museen oder gelangweilte ich-bin-hier-nur-weils-gerade-chic-ist-Theatergaenger. Die meisten halten es ja fuer das kulturelle Nonplusultra, wenn sie sich zu einem Musicalbesuch aufraffen koennen. Jedenfalls kann der Betrieb hier am wenigsten dazu und ohne die Gelder, die man mit "volksnahen" Veranstaltungen einspielen kann, waere "echte" Kulturfoerderung ueberhaupt nicht machbar.


Nur leider unterliegen auch diese Dinge der Profitverwurstung, so daß man entweder schwer darauf aufmerksam wird oder seine Helden, so sie denn Erfolg haben, mehr oder weniger auch in diesen Sog geraten, und man dann Deppen mit Rammstein-Nickis rumlaufen sieht. Schrecklich.

Was koennen denn die Nickideppen dafuer, dass dir ihre Musik gefaellt? :cool:


Was ist französisch an den Lebenswerken Goethes und Schillers?

Was ist denn das fuer ein albernes Frage-Gegenfrage-Spielchen?

Odin
28.07.2007, 01:25
Die Popindustrie nicht, diese hat eher etwas zu tun mit den Jahrmarksfiedlern, aber sowohl die moderne Popindustrie, wie die Jahrmarksfiedler, wie Bach oder Haendel unterliegen oekonmischen Geseetzen und Beschraenkungen.



Das hat wenig mit den Niveau zu tun, sondern mit der Organisation - die Unterhaltungsindustrie, die im 19. Jhrdt. mit "music halls", ballsaelen und Kapellen entstand unterscheidet sich nur marginal von der heutigen.

Schwätz. schwätz, wir kriegen euch alle.

Peaches
28.07.2007, 07:41
Schwätz. schwätz, wir kriegen euch alle.

War wieder Vollmond, Odi?

Achsel-des-Bloeden
28.07.2007, 08:56
Schwätz. schwätz, wir kriegen euch alle.
Sofern "wir" Zutritt in Eure Anstalt erhalten ... :rolleyes:

Roter Sturm
28.07.2007, 18:16
Das halte ich, mit Verlaub, fuer Unsinn. Seit wann ist es das Ziel des Neoliberalismus, die Nationen abzuschaffen? Mir ist deine Einstellung ja bekannt, aber hier argumentierst du nicht, sondern reihst lediglich die Schlagwoerter auf, mittels derer du die dir so verhasste Lehre gerne verteufelst.
Das Ziel des Neoliberalismus ist es, so viele Märkte wie möglich - und möglichst günstig - zu erschließen. Nationale Unterschiede sind da nur im Weg. Wenn man diesselbe Musik in hohen Stückzahlen auf der ganzen Welt verkaufen kann, macht man mehr Profit, als wenn man nur national einen hohen Absatz machen würden.


Richtig, das ist aber ein Umstand, den man wohl leider akzeptieren muss. Das Volk ist nicht willens, sich Kultur zufuehren zu lassen. Man denke an allgegenwaertige kaugummikauende Schulklassen in Museen oder gelangweilte ich-bin-hier-nur-weils-gerade-chic-ist-Theatergaenger. Die meisten halten es ja fuer das kulturelle Nonplusultra, wenn sie sich zu einem Musicalbesuch aufraffen koennen.
Da hast du Recht, hier muss auf jeden Fall Motivation und Identifikation her! Desweiteren braucht es positive Vorbilder, nicht diese Pfeifen, welche der Jugend in den Medien als Vorbilder verkauft werden.

Settembrini
29.07.2007, 12:23
Das Ziel des Neoliberalismus ist es, so viele Märkte wie möglich - und möglichst günstig - zu erschließen. Nationale Unterschiede sind da nur im Weg. Wenn man diesselbe Musik in hohen Stückzahlen auf der ganzen Welt verkaufen kann, macht man mehr Profit, als wenn man nur national einen hohen Absatz machen würden.

Einspruch. Auf international getrimmte Musik will doch im Ausland keiner hoeren. Ich behaupte, dass gerade Musik mit "typisch deutschen" Attributen eine wesentlich groessere Chance hat, international wahrgenommen zu werden (und erfolgreich zu sein). Beispiele: Rammstein, Kraftwerk, Nena, Einstuerzende Neubauten, die Hosen etc.

Achsel-des-Bloeden
30.07.2007, 17:31
Frage an alle deutsche.... was ist denn nun dieso von vielen Usern hier hochgelobte Kultur der Deutschen? Bitte keine oberflächlichen Begriffe wie Einigkeit und Recht und Freiheit....
Finde ich gut: der Mohammedaner ist der Ansicht, daß Einigkeit und Recht und Freiheit "oberflächliche Begriffe" wären.
Noch Fragen zu der Kompatibilität der Mohammedaner zum Abendländischen?

Ansonsten: Die Deutsche Kultur ist, mit der italienischen Kultur des Mittelalters DAS Herzstück des Christlich- Abendländischen!

Rheinlaender
30.07.2007, 17:35
Finde ich gut: der Mohammedaner ist der Ansicht, daß Einigkeit und Recht und Freiheit "oberflächliche Begriffe" wären.

"Der" Mohammedaner, oder "einige" Mohammedaner?


Ansonsten: Die Deutsche Kultur ist, mit der italienischen Kultur des Mittelalters DAS Herzstück des Christlich- Abendländischen!

Mmmmhhhh ... ich glaube, bei dieser Aeusserung ubersiest Du z. B. die franzoesiche Kultur, die vom 17. bis zum 19. Jahrhundert in Europa dominierend war, oder auch die engl. Kultur, deren Philosophie weitreichende Folgen fuer die dt. Philosophie hatte (Hobbes, Hume) oder auch den Klassismus "startete" (Adam-Style), oder ... also: Protest von einem guten zwei Datzend europaesicher Nationen.

Odin
30.07.2007, 17:46
Einspruch. Auf international getrimmte Musik will doch im Ausland keiner hoeren. Ich behaupte, dass gerade Musik mit "typisch deutschen" Attributen eine wesentlich groessere Chance hat, international wahrgenommen zu werden (und erfolgreich zu sein). Beispiele: Rammstein, Kraftwerk, Nena, Einstuerzende Neubauten, die Hosen etc.

Landser hat sich auch wie Sau auf der ganzen Welt verkauft. Sind heute gleichsam noch Exportschlager.

Rheinlaender
30.07.2007, 17:52
Landser hat sich auch wie Sau auf der ganzen Welt verkauft. Sind heute gleichsam noch Exportschlager.

Klar, dann gehe mal nach Camden Town, in die Oxford Street, nach Soho oder in den kl. Plattenladen in Talbot Road, der fuer ausgefallene Musik weltweit bekannt ist, (W2) in London und frage mal nahc den CD dieser Gruppe ...

Odin
30.07.2007, 18:06
Klar, dann gehe mal nach Camden Town, in die Oxford Street, nach Soho oder in den kl. Plattenladen in Talbot Road, der fuer ausgefallene Musik weltweit bekannt ist, (W2) in London und frage mal nahc den CD dieser Gruppe ...

In deinen verschrobenen Drogenyuppiespezialpiffpafflädchen würde ich auch nicht gerade danach suchen. :hihi:

Brutus
30.07.2007, 18:14
Ansonsten: Die Deutsche Kultur ist, mit der italienischen Kultur des Mittelalters DAS Herzstück des Christlich- Abendländischen!

Frankreich würde ich noch dazunehmen, dann wär's aus meiner Sicht perfekt.

Achsel-des-Bloeden
30.07.2007, 18:15
"Der" Mohammedaner, oder "einige" Mohammedaner?
Dieser Mohammedaner zuerst, der Mohammedaner als solcher und der Mohammedaner in seiner Gesamtheit jedoch kaum minder.


Mmmmhhhh ... ich glaube, bei dieser Aeusserung ubersiest Du z. B. die franzoesiche Kultur, die vom 17. bis zum 19. Jahrhundert in Europa dominierend war, oder auch die engl. Kultur, deren Philosophie weitreichende Folgen fuer die dt. Philosophie hatte (Hobbes, Hume) oder auch den Klassismus "startete" (Adam-Style), oder ... also: Protest von einem guten zwei Datzend europaesicher Nationen.
Einfach mal "das Große" wirken lassen ohne zu relativieren, detaillieren, konkludieren, ...! :]