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Vollständige Version anzeigen : Autorabattschlacht



Duck
06.07.2004, 20:23
Handeln auf Teufel komm raus, das ist die Devise vieler Autokäufer. Mittlerweile sind sogar 13 Prozent Rabatt drin.

Die Flaute auf dem deutschen Automarkt treibt die Hersteller nach Angaben des Experten Ferdinand Dudenhöffer, Professor für Automobilwirtschaft an der FH Gelsenkirchen, in immer heftigere Rabattschlachten. Derzeit liege das durchschnittliche Rabatt-Niveau bei 13 Prozent, sagte der Professor für Automobilwirtschaft an der FH Gelsenkirchen am Montag. Bei der Untersuchung im Februar seien es 10 Prozent gewesen. Falls die Autokonjunktur 2005 nicht anspringe, sei mit einer weiteren Verschärfung der Rabatt-Aktionen zu rechnen.

Selbst die so genannten Premiummarken operierten inzwischen mit Offerten „hart am Rande der guten Sitten“. Falls die Autokonjunktur 2005 nicht anspringe, sei mit einer weiteren Verschärfung der Rabatt- Aktionen zu rechnen. Dem deutschen Markt drohten amerikanische Verhältnisse. In den USA sind hohe Rabatte von mehreren tausend Dollar seit Jahren üblich. Der Spirale kann sich kaum ein Hersteller entziehen. Die Kunden profitieren zwar von den Nachlässen, allerdings können sie beim Verkauf ihrer Gebrauchtwagen niedrigere Erlöse erzielen.

In Deutschland hatte in den vergangenen Monaten unter anderem Volkswagen für Aufsehen gesorgt. Die Wolfsburger kurbelten den Verkauf des neuen Golf unter anderem mit einer kostenlosen Klimaanlage an. Bei BMW gebe es in einigen Niederlassungen derzeit zu besonders günstigen Konditionen das 3er-Modell, das im nächsten Jahr ausläuft, berichtete Dudenhöffer. Zudem sei der Anteil von Tageszulassungen, Vorführwagen und Vermietfahrzeugen bei der 3er- Reihe deutlich gestiegen. Auf diesem Weg federe BMW die Absatzrückgänge ab. Auch bei den anderen Herstellern seien besonders günstige Finanzierungsangebote, günstige Sondermodelle und Nachlässe üblich. „Die Aktionen sind kaum mehr überschaubar.“

Dudenhöffers Prognoseinstitut B&D-Forecast rechnet damit, dass die Zahl der Auto-Neuzulassungen in Deutschland in diesem Jahr bei 3,24 Millionen Fahrzeugen stagnieren wird. „Damit bewegen wir uns auf dem sehr schlechten Niveau des Jahres 2003.“ Zwar rechnet der Experte im nächsten Jahr mit einem Anstieg auf 3,4 Millionen Verkäufe. Der Aufschwung sei aber noch keineswegs gesichert.

Angesichts der Konjunkturflaute und der Verunsicherung der Verbraucher hat die deutsche Autoindustrie ihre Prognose für den Inlandsmarkt deutlich gesenkt. 2004 gehe die Branche bei den Neuzulassungen in Deutschland nun nur noch von einer Stagnation gegenüber dem Vorjahr aus, teilte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernd Gottschalk, am Dienstag in Frankfurt am Main mit. Dies würde einem Inlandsabsatz von rund 3,24 Millionen Fahrzeugen entsprechen. Bisher hatte der Verband mit einem Wachstum von gut drei Prozent auf 3,35 Millionen gerechnet.

Im ersten Halbjahr sank die Zahl der Neuzulassungen um ein Prozent auf 1,655 Millionen, wie der VDA mitteilte. Noch stärker wäre der Rückgang ausgefallen, hätte es zwischen Januar und Juni nicht zwei Arbeitstage mehr als im Vorjahreszeitraum gegeben. Im Juni verzeichnete die Branche zwar ein Plus von vier Prozent. Werden die dort zusätzlich angefallenen zwei Arbeitstage aber herausgerechnet, blieb laut VDA ein Minus von sechs Prozent. Im Mai waren die Neuzulassungen um acht Prozent zurückgegangen, bereinigt um Kalendereffekte belief sich das Minus auf drei Prozent.

archibald
07.07.2004, 18:19
Man sollte bei der Nennung von Zahlen bedenken, dass Deutschland in Europa zur Zeit Spitze ist. Autos gibt und gab es hier schon immer genug, wer sich jetzt beschwert hat wurde von den "fetten Jahren" zu sehr verwöhnt.

Thomas I
27.08.2004, 10:44
Davon mal abgesehen: Wozu einen VW kaufen wenn man für weniger Geld das Prestige eines Maserati, ja sogar das eines BMWs mit mehr Fahrspass herumsteuern kann?