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Vollständige Version anzeigen : Erlebnisse aus dem Krieg



Porschefahrer
22.07.2007, 12:59
Hallo Leute, ich interessiere mich für überlieferte Erlebnisse aus dem 2.WK die sich wirklich zugetragen haben und nicht durch irgendwelche Hintergründe "verschleiert" wurden..
Ich komme diesbezüglich oft mit älteren Menschen ins Gespräch und wollte mal fragen was euch denn so von den Großvätern/Vätern/Onkeln/Brüdern überliefert und erzählt wurde.

Das soll nicht mit dieser Generation aussterben....

Vielleicht kommt auch noch eine interessante Diskussion zusammen.

Hexenhammer
22.07.2007, 13:01
Naja, ich bin mit Geschichten aus dem Afrikakorps groß geworden...

Porschefahrer
22.07.2007, 13:52
Immer her damit....... sonst is hier ja auch nix mehr los.
Sind vielleicht sogar echte Kriegsteilnehmer (blödes Wort) unter uns?

linksmann
22.07.2007, 14:23
Naja von echten Kampfhandlungen kann ich nicht wirklich erzählen. Mein Großvater war nur am Ende des Krieges für kurze Zeit Flakhelfer, glaube ich. Ich habe nie wirklich oft mit ihm darüber gesprochen und mittlerweile ist er tot. Meine Großmutter hat in einer Munitionsfabrik gearbeitet und als die Amerikaner bei ihr im Dorf waren, hatten die Alle total Angst. Besonders, als sie zum ersten Mal einen Schwarzen gesehen haben :D

Da in der Nähe soll auch mal ein Bomber abgeschmiert sein

von Bingen
22.07.2007, 14:28
Ich habe viele und sehr schreckliche Geschichten gehört.
Zu schlimm, um diese wiederholen zu wollen.

LieblingderGötter
22.07.2007, 15:42
Mein Opa Willy(1925-2004)

war stationiert ab 1944(er stammt aus einem Dorf in Hessen) im Elsaß.Eine Fotografie von einem Göring Besuch existiert noch.

Ende 1944 wurde er an die Ostfront verlegt und war dort LKW Fahrer für Offiziere.Als 1945 der Rückzug aus Ostpreußen begann musste er durch die Wälder fahren,während die russischen Waffen hinterherdonnerten und links und rechts in den Bäumen einschlugen.Er hats überlebt:]

Als er zurückkam nach Hessen wurde eine größere Stadt hier in der Nähe "befreit".Die Zwangsarbeiter und die freigekommenen Juden etc. waren in der Stadt als seine Kompanie zurückkam.Dort wurden sie mit Steinen beschmissen,die Amis selbst waren nämlich von dieser Stadt gerade noch 2 km entfernt....
Allerdings war er nicht in der SS,sondern "normaler" 19 Jähriger wie seine ganze Kompanie.

Die 3 Jahre Jüngeren aus seinem Heimatdorf wurden an einem Bahndamm 1945 zur Luftabwehr eingesetzt.Dort sollen ein Großteil(alle) HJ Angehörigen von den Flugzeugen abgemäht worden sein.Der Bahndamm existiert immer noch,an der besagten Stelle ist aber heute mächtig Gestrüpp drübergewachsen.

Porschefahrer
22.07.2007, 15:49
Mein Onkel war auch Flakhelfer an einem 2cm Flakvierling. Er hat oft von den Erlebnissen erzählt, wie sie einen sehr tieffliegenden amerikanische Mosquito Verband aus einem Waldstück unter Feuer nehmen mussten und auch einen in Brand geschossen haben. Als feindliche Jäger dann die Flakstellung unter Beschuß namen musste diese aufgegeben werden. Und nur mit Karabinern und Panzerfäusten wurde dann der Abgeschossene Bomber nochmals angegriffen weil die überlebende Besatzung noch Widerstand leistete. Auch er hat damals erstmals schwarze zu Gesicht bekommen. Soweit ich mich erinnere wurden diese an Ort und Stelle erschossen, mehr als Angst vor denen die geschürt wurde durch die wenigen noch verblieben Frontsoldaten.

Mein Opa konnte stundenlang erzählen, er war in Norwegen als Kraftfahrer.
Viele seiner Kammeraden wurden auf Fähren und Schiffen versenkt.
Er hatte auch viele Fotos aus der Zeit, die das harte Brot der Landser bezeugten.
Bis zum Kriegsende war er in 13 Ländern und ging dann in französische Gefangenschaft, von der er immer die schrecklichsten Dinge erzählte.

Und meine Großmutter mütterlicherseits mußte mit 13 alleine in den Wald um Brennholz zu holen. Mit einem Pferdefuhrwerk. Und einmal wurde sie von einem Tiefflieger beschossen und sie ist in Panik über Waldwege nach Hause gerannt.
Daheim setzte es dann noch Schläge weil sie das einzige Pferd im Stich gelassen hatte.
Oder von der Kontrolle des Bauerhofes durch die SS weil ein Nachbar eine angebliche Unterschlagung von Nahrungsmitteln angezeigt hatte die für die Wehrmacht bestimmt war. Die gingen mit unglaublicher Brutalität vor und haben alles auf den Kopf gestellt. Nachdem sie nichts gefunden hatten wurden sie noch brutaler. Und selbst der Nachbar wurde dann blutüberströmt am Wegesrand aufgefunden.

linksmann
22.07.2007, 16:04
Ja, mein Großvater kam in amerikanische Gefangenschaft, wäre dort auch fast Verhungert. Die Soldaten bekamen dort nur die Schalen der Kartofeln, gekocht in Zinntöpfen. Nur dank einem Zivilisten oder so ist er nicht verhungert, der hat den Soldaten nämlich gesagt, dass die Deutschen am verrecken sind. War anscheinend wirklich heftig

fragensteller
22.07.2007, 16:54
Naja von echten Kampfhandlungen kann ich nicht wirklich erzählen. Mein Großvater war nur am Ende des Krieges für kurze Zeit Flakhelfer, glaube ich. Ich habe nie wirklich oft mit ihm darüber gesprochen und mittlerweile ist er tot. Meine Großmutter hat in einer Munitionsfabrik gearbeitet und als die Amerikaner bei ihr im Dorf waren, hatten die Alle total Angst. Besonders, als sie zum ersten Mal einen Schwarzen gesehen haben :DDas sind ja wohl eher die Märchen aus dem 1. Weltkrieg.

Neger gab es in Deutschland zu Hauf.

LieblingderGötter
22.07.2007, 16:55
Meiner Oma ihr Vater hatte eine kleiner Fabrik,die Bekleidung für die Wehrmacht herstellte.
Als die Amis Ende April in Ostbayern einmarschierten behauptete der ehemalige Gauleiter das bei ihne die größte NS-Fahne gehangen hätte.Komischerweise war dieser Gauleiter 1 Jahr später Tod :D

torun
22.07.2007, 17:39
Mein Opa mütterlich liegt mit "Scharnhorst" auf Grund. Opa väterlich war bis Kriegsende im Kurlandkessel, kam erst mit den letzten zurück aus Russland, und hat seit der Zeit, bis zu seinemTod nicht mehr viel gesprochen.

Porschefahrer
24.07.2007, 12:06
Mein Opa mütterlich liegt mit "Scharnhorst" auf Grund. Opa väterlich war bis Kriegsende im Kurlandkessel, kam erst mit den letzten zurück aus Russland, und hat seit der Zeit, bis zu seinemTod nicht mehr viel gesprochen.

Das finde ich besonders Schade, das so wenig darüber gesprochen wurde.
Diese schrecklichen Erlebnisse dürfen nicht vergessen werden.

Kreuzbube
24.07.2007, 12:19
Das sind ja wohl eher die Märchen aus dem 1. Weltkrieg.

Neger gab es in Deutschland zu Hauf.

Aber nur bei der UfA....

Hexenhammer
24.07.2007, 12:23
Ich hatte Verwandschaft unter anderem in Afrika, in Rußland und in der Dänemarkstraße. Alle überlebten den Krieg. Leider konnte ich in keinem von ihnen die massenmordende Wehrmachtsbestie entdecken und auch nicht den ideologisch gefestigten Nazi...

Freikorps
24.07.2007, 12:25
Das finde ich besonders Schade, das so wenig darüber gesprochen wurde.
Diese schrecklichen Erlebnisse dürfen nicht vergessen werden.

Mein Onkel war bei der Waffen-SS und 10 Jahre in Sibirien. Auch er hat sich zeitlebens geweigert über diese Zeit zu sprechen. Es werden wohl entsprechend schlimme Erinnerungen gewesen sein!

Meister Lampe
24.07.2007, 13:53
Mein Opa (mütterlicherseits) ist mit 18 Jahren freiwillig in die Waffen-SS (SS-Divison "Das Reich", Regiment "Der Führer") eingetreten, das muss so 1942 gewesen sein. Er war dann den größten Teil des Krieges als Ausbilder am MG42 in Prag tätig, er machte in dieser Zeit auch einen Uffz-Lehrgang, der ihm den untersten Uffz Rang in der SS einbrachte (Unterscharführer).
1944 wurde er dann mit seinen Kameraden in Richtung Normandie verlegt. Der Vormarsch ging nur sehr langsam vonstatten, da die alliierte Lufteherrschaft ein Vorgehen nur nachts erlaubte. Tagsüber kam man ständig in Gefahr, bombardiert zu werden. Wenn man sich im Wald versteckte, haben die Amis halt den Wald zu Kleinholz gebombt.
Als mein Opa endlich im Einsatzgebiet ankam, war seine Kompanie auf die Hälfte zusammengeschmolzen und trat kämpfend den Rückzug an.
Unterwegs geschah folgendes: Großvater saß mit seinen Kameraden im Schützenpanzer und als sie um die Ecke kamen, war da plötzlich eine britische Pakstellung. "Alles raus!" Zum Glück sass mein Opa oben im Panzer, so kam er noch rechtzeitig raus, die Kameraden unten drin kamen um, weil die Pak den Schützenpanzer bereits mit dem ersten Schuß zerstörte. Die Deutschen haben dann das Feuer auf die Pak eröffnet und die Briten vertrieben. Ob sie einen erwischt haben, konnte mein Opa nicht mehr sagen.
Später bekam Opa und seine Gruppe den Auftrag, einen Bunker am Westwall zu verteidigen. Dieser wurde von den Franzosen umzingelt, die die Deutschen aufforderten, sich zu ergeben. Man lehnte dankend ab, "um dem Führer ein Opfer zu bringen". Die Franzosen setzten daraufhin einen Flammenwerfer gegen den Bunker ein, woraufhin mein demoralisierter Großvater sich das mit dem Opfer nochmal überlegte und die Waffen streckte.
Draussen mussten sich dann alle hinlegen und es wurde eine Scheinerschießung durchgeführt, also auf den Bauch legen, Hände über den Kopf und über die Köpfe schießen.
Die Franzosen übergaben die Gefangenen dann den Amis und die den Briten. Opa wurde dann noch von Gefangenenlager zu Gefangenenlager quer durchs UK geschickt, bevor er dann auf einer Farm in Südengland arbeiten musste. Da hat es ihm recht gut gefallen und sagte immer, dass die Engländer hochanständige Leute wären.
1947 wurde er dann entlassen und kehrte in seine mittelfränkische Heimat zurück.

Mein Großvater väterlicherseits war während des Krieges UK gestellt, da er mit kriegswichtiger Forschung in Berlin beschäftigt war. Er sollte eine neue Hochleistungsbatterie für Torpedos entwerfen, da die herkömmlichen Torpedos mit Pressluft betrieben wurden und eine sichtbare Blasenspur hinter sich herzogen und batteriebetriebene Torpedos schlechte Leistungsdaten aufwiesen.
Anfang 1945 stellte dann irgendein überwachendes Organ fest, dass der Krieg mit Torpedos nicht mehr zu gewinnen sei, deswegen wurden alle Wissenschaftler eines Morgens von der Wehrmacht am Institutseingang abgefangen und in den Volkssturm gesteckt, die wenigsten kamen zurück.
Opa war an diesem Tag jedoch krank gewesen und nicht zur Arbeit gegangen. Es gelang ihm dann auch irgendwie in den Wirren der letzen Kriegstage, nicht eingezogen zu werden und so hat er überlebt.

Mauser98K
24.07.2007, 22:58
Mein Opa mütterlichseits war in Polen, Frankreich und Rußland.

In Rußland, genauer gesagt, in der heutigen Ukraine, hat er sich in den Pripjat-Sümpfen in der Nähe des heutigen Tschernobyl Malaria geholt und bis ins hohe Alter alle paar Monate Fieberschübe gehabt.
Das mit der Malaria ist zufällig in den sechziger Jahren entdeckt worden, als er ins Krankenhaus mußte und dort ein afrikanischer Arzt war, der die Symptome richtig erkannte.

In Frankreich hat ihm offenbar die Sprache sehr gefallen, denn er benutzte oftmals französische Worte für Alltagsgegenstände.

Von Kriegserlebnissen hat er nie erzählt.
Ich bin sicher, daß er schreckliche Dinge gesehen hat.


Mein Opa väterlichseits war Schichtführer in einem Betrieb, der Teile für Flugzeuge herstellte, deshalb mußte er nicht zum Militär.

Odin
24.07.2007, 23:22
Meiner Oma ihr Vater hatte eine kleiner Fabrik,die Bekleidung für die Wehrmacht herstellte.
Als die Amis Ende April in Ostbayern einmarschierten behauptete der ehemalige Gauleiter das bei ihne die größte NS-Fahne gehangen hätte.Komischerweise war dieser Gauleiter 1 Jahr später Tod :D

Wer soll denn das gewesen sein?

LieblingderGötter
25.07.2007, 00:04
Wer soll denn das gewesen sein?

War der Gauleiter von Kulmbach so weit ich weiß.

Vermutlich ist er auf einem dieser Fotos abgebildet??

http://www.mgf-kulmbach.de/material/kristallnacht/diaschau.htm

Odin
25.07.2007, 01:16
War der Gauleiter von Kulmbach so weit ich weiß.

Vermutlich ist er auf einem dieser Fotos abgebildet??

http://www.mgf-kulmbach.de/material/kristallnacht/diaschau.htm

Aber Wächtler soll doch 45 erschossen worden sein.

LieblingderGötter
25.07.2007, 01:19
Aber Wächtler soll doch 45 erschossen worden sein.

Sicher??Von wem denn??

Dann ist er wohl gleich umgebracht worden.Die Amis kamen erst April 45 in die Kulmbacher Gegend.Meine Großtante hat am 20.04 noch Geburtstag gefeiert.....von Ihr und dem Führer...die Amis kamern erst um den 25.4 herum.

Arminius66
25.07.2007, 01:29
Ich möchte euch auch mal eine kleine Geschichte erzählen:

Ende April 45 kamen die Engländer durch mein Dorf und ein paar verstrahlte SS-Männer - es waren 3, alle so um die 20 jahre alt - die immer noch nicht gepeilt hatten, was die Stunde geschlagen hatte, begannen auf die Tommies zu schießen. Die haben natürlich zurück geschossen, auch mit Panzern. Ergebnis dieser tollen SS-Kampfaktion: Das halbe Dorf lag in Schutt und Asche und die Bengel liegen seitdem auf unserem Friedhof.

Odin
25.07.2007, 01:37
Ich möchte euch auch mal eine kleine Geschichte erzählen:

Ende April 45 kamen die Engländer durch mein Dorf und ein paar verstrahlte SS-Männer - es waren 3, alle so um die 20 jahre alt - die immer noch nicht gepeilt hatten, was die Stunde geschlagen hatte, begannen auf die Tommies zu schießen. Die haben natürlich zurück geschossen, auch mit Panzern. Ergebnis dieser tollen SS-Kampfaktion: Das halbe Dorf lag in Schutt und Asche und die Bengel liegen seitdem auf unserem Friedhof.

Helden für Deutschland.

Odin
25.07.2007, 01:39
Sicher??Von wem denn??

Dann ist er wohl gleich umgebracht worden.Die Amis kamen erst April 45 in die Kulmbacher Gegend.Meine Großtante hat am 20.04 noch Geburtstag gefeiert.....von Ihr und dem Führer...die Amis kamern erst um den 25.4 herum.

19.4.1945 von einem Kommando der SS in Herzogau bei Waldmünchen im Bayerischen Wald erschossen. Sein Grab ist dort noch heute.

Rheinlaender
25.07.2007, 02:22
Helden für Deutschland.

Idioten!

Wenn ein Krieg verloren ist, dann versucht man so gut wie moeglich mit heiler Haut herauszukommen.

Mauser98K
25.07.2007, 09:03
Idioten!

Wenn ein Krieg verloren ist, dann versucht man so gut wie moeglich mit heiler Haut herauszukommen.

Ganz meine Meinung!

Einen Kampf, den man vermutlich nicht gewinnen wird, fängt man erst gar nicht an.
Gleiches gilt für einen sinnlosen Kampf.

Das wußte schon Sunzi.

LieblingderGötter
25.07.2007, 10:50
Ich möchte euch auch mal eine kleine Geschichte erzählen:

Ende April 45 kamen die Engländer durch mein Dorf und ein paar verstrahlte SS-Männer - es waren 3, alle so um die 20 jahre alt - die immer noch nicht gepeilt hatten, was die Stunde geschlagen hatte, begannen auf die Tommies zu schießen. Die haben natürlich zurück geschossen, auch mit Panzern. Ergebnis dieser tollen SS-Kampfaktion: Das halbe Dorf lag in Schutt und Asche und die Bengel liegen seitdem auf unserem Friedhof.

Erinnert mich an den Käutner Film "Die Brücke" aus den 50er Jahren.Sollte sich jeder mal anschauen!!!
Dort liefs nämlich ähnlich....

Drosselbart
25.07.2007, 10:53
Ganz meine Meinung!

Einen Kampf, den man vermutlich nicht gewinnen wird, fängt man erst gar nicht an.
Gleiches gilt für einen sinnlosen Kampf.

Das wußte schon Sunzi.

Die Spartaner sahen das anders.

LieblingderGötter
25.07.2007, 10:53
19.4.1945 von einem Kommando der SS in Herzogau bei Waldmünchen im Bayerischen Wald erschossen. Sein Grab ist dort noch heute.

Gabs noch einen Nachfolger bzw. einen Stellvertreter???Es könnte auch dieser gewesen sein,wie gesagt,ich weiß nämlich nur,das er nach dem Krieg(aber nicht genau wie lange,er soll nämlich später verstorben sein)sagte,das bei Ihnen die größte NS-Fahne gehangen hätte.

In das Dorf kamen schon Ende April dann die ersten Sudeten-Deutschen aus der Tschechoslowakei und wurden dort aufgenommen.Die letzten Sudetendeutschen kamen 1948 an.

Rheinlaender
25.07.2007, 12:57
Die Spartaner sahen das anders.

Nun - Sparta sah im Militaer auch die eigentliche Aufgabe seines Staates. Athen hielt sich Militaer, zog auch seine Buerger entsprechend heran, sah es aber als Mittel zu Zweck, bei Sparta war der Staat Mittel des Militaers. Um es mit Tucholsky zu sagen:

"Die Chinesen halten sich Soldaten, Die Japaner sind Soldaten, gehören also der niedrigeren Kulturstufe an."

Drosselbart
25.07.2007, 13:00
Die schönste Kultur nützt nichts, wenn eine kulturlose Soldateska über hochgebildete aber wehrlose Nichtsoldaten herfällt.

Die Geschichte liefert ausreichend Beispiele was dann geschieht und wer überlebt bzw. untergeht.

Odin
25.07.2007, 13:09
Ganz meine Meinung!

Einen Kampf, den man vermutlich nicht gewinnen wird, fängt man erst gar nicht an.
Gleiches gilt für einen sinnlosen Kampf.

Das wußte schon Sunzi.

Wenn man bedenkt, daß nach den Kampfhandlungen erheblich mehr Deutsche ihr Leben gelassen haben als zuvor, bekommt man eine andere Betrachtungsweise. Lieber im Kampf fallen als in einem alliierten Terrorlager.

Hexenhammer
25.07.2007, 13:12
Wenn man bedenkt, daß nach den Kampfhandlungen erheblich mehr Deutsche ihr Leben gelassen haben als zuvor, bekommt man eine andere Betrachtungsweise. Lieber im Kampf fallen als in einem alliierten Terrorlager.

Das würde ja heißen, dass auch andere Staaten Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen begangen haben. Das darf nicht stimmen!

Arminius66
25.07.2007, 18:24
Wenn man bedenkt, daß nach den Kampfhandlungen erheblich mehr Deutsche ihr Leben gelassen haben als zuvor, bekommt man eine andere Betrachtungsweise. Lieber im Kampf fallen als in einem alliierten Terrorlager.

Was verstehst du unter alliiertem Terrorlager? Mein Vater war in Ägypten in britischer Kriegsgefangenschaft, mit etwa 2000 anderen deutschen Kriegsgefangenen. Von denen sind alle heile nach Hause gekommen. Also bitte nicht wieder verallgemeinern.

Ich verhehle nicht, dass es auch lager gab, in denen Kriegsgefangene scheiße behandelt wurden, vor allem im Osten.

Odin
25.07.2007, 18:31
Was verstehst du unter alliiertem Terrorlager? Mein Vater war in Ägypten in britischer Kriegsgefangenschaft, mit etwa 2000 anderen deutschen Kriegsgefangenen. Von denen sind alle heile nach Hause gekommen. Also bitte nicht wieder verallgemeinern.

Ich verhehle nicht, dass es auch lager gab, in denen Kriegsgefangene scheiße behandelt wurden, vor allem im Osten.

Es werden insgesamt über 2 Mio Deutsche Soldaten in Lagern und unter Zwangsarbeit gemordet worden sein, der insgesamt größere Teil im goldenen Westen. Die Soldaten, die noch etwas später an der untermenschlichen Behandlung gestorben sind, nicht eingerechnet.

leuchtender Phönix
25.07.2007, 18:53
Wenn man bedenkt, daß nach den Kampfhandlungen erheblich mehr Deutsche ihr Leben gelassen haben als zuvor, bekommt man eine andere Betrachtungsweise. Lieber im Kampf fallen als in einem alliierten Terrorlager.

Nein das war nicht der Grund. Aber wer sich weigerte zu gehen, wurde erschossen. Die Kugel der eigenen Landsleute waren viel zwingender.

Die meisten starben bei den Kampfhandlungen 1944/45. Da wurden halt wegen Mangel an Soldaten auch Zivilisten an die Front geschickt, die keine Kampferfahrung hatten und damit keine Überlebenschance.

Stubendurchgang
25.07.2007, 20:56
Ich möchte euch auch mal eine kleine Geschichte erzählen:

Ende April 45 kamen die Engländer durch mein Dorf und ein paar verstrahlte SS-Männer - es waren 3, alle so um die 20 jahre alt - die immer noch nicht gepeilt hatten, was die Stunde geschlagen hatte, begannen auf die Tommies zu schießen. Die haben natürlich zurück geschossen, auch mit Panzern. Ergebnis dieser tollen SS-Kampfaktion: Das halbe Dorf lag in Schutt und Asche und die Bengel liegen seitdem auf unserem Friedhof.

Die hatten wenigstens noch Mumm und haben an etwas geglaubt ! Die Linken glauben meist an ihren Vorteil und verbrämen Feigheit mit "Vernunft" !! " Der Klügere gibt nach ,...sagt der Feigling !! Immer schön den Weg des geringsten Widerstandes....es könnte ja was passieren !!!

Odin
25.07.2007, 22:14
Nein das war nicht der Grund. Aber wer sich weigerte zu gehen, wurde erschossen. Die Kugel der eigenen Landsleute waren viel zwingender.

Die meisten starben bei den Kampfhandlungen 1944/45. Da wurden halt wegen Mangel an Soldaten auch Zivilisten an die Front geschickt, die keine Kampferfahrung hatten und damit keine Überlebenschance.

Nein, das ist nicht der Fall.

Biskra
25.07.2007, 22:28
Wenn man bedenkt, daß nach den Kampfhandlungen erheblich mehr Deutsche ihr Leben gelassen haben als zuvor, bekommt man eine andere Betrachtungsweise. Lieber im Kampf fallen als in einem alliierten Terrorlager.

So ein Schwachsinn.

Odin
25.07.2007, 22:35
Nanu? Odin als Fan der schwulsten Gesellschaftsordnung der Antike? Man glaubt es nicht? Oder liegt dies einfach nur an einem Mangel an Gechichtskenntnissen?

Diesen Mangel attestiere ich dir gerne, klapp dein Schulbüchlein wieder zu.

Ruepel
25.07.2007, 23:00
Ganz meine Meinung!

Einen Kampf, den man vermutlich nicht gewinnen wird, fängt man erst gar nicht an.
Gleiches gilt für einen sinnlosen Kampf.

Das wußte schon Sunzi.



Hast du Hellseheriche fähigkeiten?

Wer kämpft kann verlieren,wer nicht kämpft hat schon verloren !

Und was heißt "vermutlich"?

Ich möchte nicht an deiner Seite kämpfen!

Mauser98K
25.07.2007, 23:03
Hast du Hellseheriche fähigkeiten?

Wer kämpft kann verlieren,wer nicht kämpft hat schon verloren !

Und was heißt "vermutlich"?

Ich möchte nicht an deiner Seite kämpfen!

1. Lies: Sunzi ( auch Sun-Tsu geschrieben ) "Die Kunst des Krieges"

2. Du brauchst auch nicht an meiner Seite zu kämpfen.

Arminius66
25.07.2007, 23:14
In der Tat.

Es gibt also noch deutsche Kriegsgefangene und wo? das ist ja fast so, wie die Legende der angeblichen immer noch existenten Kriegsgefangenen GIs in Vietnam.
Vielleicht sollten wir das KSK mobilisieren, um unsere Jungs da raus zu holen.

Landogar
25.07.2007, 23:15
Naja, mein Großvater hat sich grundsätzlich immer geweigert über den Krieg zu sprechen, er hat auch nie mehr eine Waffe angefasst, nichtmal in einer Schiessbude auf dem Jahrmarkt.

Ein bisschen hat er kurz vor seinem Tod doch noch preisgegeben.

Anfangs war er unter Rommel als Panzerkommandant im Afrikakorps. Hat davon aber nur die üblichen Stories über gebratene Spiegeleier auf Panzerstahl zum Besten gegeben und sich über die italienischen Waffenbrüder lustig gemacht von denen es wohl einer fertig gebracht hat, sich während der Verrichtung einer Notdurft selbst in den Allerwertesten zu schiessen.

Gegen Ende des Krieges war am Rhein stationiert. Dort hat er sich mit seinem Tiger VI ein Gefecht mit einem amerikanischen M26 Pershing geliefert. Sein Panzer bekam einen Volltreffer in die Ketten und war somit bewegungsunfähig. Daraufhin stieg sein Fahrer aus, stellte sich vor den Panzer und schüttelte erbost mit der Faust Richtung der Amerikaner und schimpfte in unverfälschtem Berlinerisch über die Frechheit, einfach so die Ketten zu zerschiessen. Daraufhin stiegen die Amerikaner aus, kamen lachend rüber und schüttelten meinem Großvater und seiner Crew die Hände (hatten wohl alle nen Sparren locker :D )
Auf jeden Fall durften mein Großvater und seine Crew unbeheligt den Schauplatz verlassen.

Etwa drei Wochen vor Kriegsende wurde er noch an die Ostfront verlegt, kam dort in russische Gefangenschaft und sollte mit dem Zug Richtung Sibirien geschickt werden. Mitten in Polen gelang ihm die Flucht von dem Zug und er schlug sich alleine bis zur Elbe durch. Dort stand er am Ufer und wollte rüberschwimmen, wurde jedoch von einem Rotarmisten gestellt. Mein Großvater schubste ihn im erstbesten Moment in den Fluss und machte sich vom Staub.

Im amerikanischen Sektor fand er als Musiker sofort eine Anstellung in einem Offizierskasino; er gründete mit vier weiteren Deutschen eine Jazzband und trat jeden Abend auf. Dabei gelang es ihm und seinen Kumpanen einem der Offiziere die Schlüssel zu entwenden. Morgens um drei stiegen sie in den Schuppen ein, und nahmen an Whisky, Schokolade und Zigaretten was sie kriegen konnten, und luden alles auf einen "organisierten" Transporter, mit dem sie unbemerkt in den britischen Sektor rüberfuhren. Dort verkauften sie das ganze Zeug auf dem Schwarzmarkt und hatten so eine Weile ihr Auskommen.

Rheinlaender
25.07.2007, 23:56
Diesen Mangel attestiere ich dir gerne, klapp dein Schulbüchlein wieder zu.

Klappe Deines mal auf - so zu Anfang:

http://www.rockhawk.com/homosexual_in_early_greece.htm

Drosselbart
26.07.2007, 07:13
Und?

Gibt es Sparta noch?

Manchmal ist schon besser in Würde abzutreten als um jeden Preis weiterexistieren (vegetieren) zu wollen.

Porschefahrer
26.07.2007, 14:55
Wenn man bedenkt, daß nach den Kampfhandlungen erheblich mehr Deutsche ihr Leben gelassen haben als zuvor, bekommt man eine andere Betrachtungsweise. Lieber im Kampf fallen als in einem alliierten Terrorlager.

Mein Großvatter erzählte auch von der Kriegsgefangenschaft. Da haben wohl die Franzosen sich am schlimmsten aufgeführt. Von den Briten hat er immer ohne "Hass" gesprochen.

Ich würde auch den Tod vorziehen als in Gefangenschaft zu gehen.

Efna
26.07.2007, 17:30
Mein einer Uropa Mütterlicher Seits war erst in Russland und das in Stalingrad, es war sein Glück das er dort angeschossen bevor die Stadt eingekesselt wurde. 1945 musste er dann nochmal ausrücken, diesmal aber an die Westfront wo er sich den Briten ergab. Von meinen anderen Uropa mütterlicher seits weiss ich das er nicht im Krieg war da er 1939 seine Porzellanfabrik von Schlesien nach Amerika verlegte, in nur 3 Jahren hatt ein unglaubliches vermögen das er verzockt hatt.
Von den Uropas väterlicherseits weiss ich nur das einer Sanitäter war.

Ausonius
26.07.2007, 17:39
Mein Großonkel war der letzte lebende Kriegsteilnehmer in unserer Familie. Kurz vor seinem Tod sprach ich mit ihm über seine Erlebnisse und protokollierte das mit.


Protokoll:

- wollte schon in den 30er Jahren Offizier werden, sei aber als zu „weich“ befunden worden. Er wurde bei der Aufnahme gefragt, was passieren würde, wenn seine Mutter stirbt. Er konnte nichts sagen, sondern weinte nur. Tatsächlich war seine Mutter 1934 gestorben.

- war in der 3. Panzer-Division, als Funker und später auch als Panzerkommandant. War, wenn ich es richtig verstanden habe, dort in der 6. Kompanie.

- Seine Einheiten hatten Panzer III und IV. Ihnen seien nie Panther oder Tiger zugeteilt worden. Welche Typen er zu Beginn des Krieges gesteuert hat, hat er nicht gesagt. Elf der Panzer, zu deren Besatzung er gehörte wurden zerstört, sowohl durch Abschüsse, als auch durch Pannen. Er berichtete, dass er wegen der Position als Funker bei Abschüssen große Angst gehabt hat, nicht mehr durch die Luke herauszukommen. Die Luken bei seinen Panzern seien ungünstig gelegen gewesen, da bei einem Turmschwenk die Luken von ihm oder seinem Fahrer blockiert gewesen seien. Das „Ausbooten“ hat ihn ziemlich beschäftigt, wie ich schon aus Gesprächen mit meiner Großmutter wusste. Er erzählte eine Geschichte, wo es in seinem Panzer eine riesige Stichflamme gegeben hätte, und er wie der Blitz zu einer anderen Luke gerannt sei. Die meisten Abschüsse hätten sich durch Granatwerfer ergeben. Hier bin ich nicht ganz sicher, ob der den Begriff für Artillerie verwendet hat, denn eigentlich sind Granatwerfer nicht so gut gegen Panzer geeignet.

- Er nahm am gesamten Krieg teil, grob gesagt am Polenfeldzug, Frankreichfeldzug und am Russland-Feldzug. Er hatte zahlreiche Verwundungen, dass erste Mal schon in Polen. 1940 traf er in einem Gefecht auf französische Panzer – die Besatzung floh sofort und ergab sich. Er sagte, dass er ähnliches auf deutscher Seite nicht erlebt habe. Eine besonders schwere Verwundung(von der er heute noch Splitter im Bein hat), erlitt er im September 1941 bei Kämpfen am Dnjepr, Raum Mogilew.
Er berichtete von einem Gefecht, wo mir nicht ganz klar ist, ob es mit seiner Verwundung oder diesen Kämpfen in Verbindung stand – er sprach vom Fluss Dnjestr (gibt es ja auch), hat aber möglicherweise die Namen vertauscht. Dabei kam ein schneidiger Leutnant zu seiner Einheit und wollte unbedingt eine Brücke erobern und halten. Die Männer hätten ihn davor gewarnt, weil die Kräfte mit nur drei Panzern III zu schwach gewesen seien und außerdem die Brücke nicht in den Befehlen enthalten gewesen sei. Der Leutnant habe trotzdem den Versuch gestartet, wobei alle drei Panzer, auch der meines Großonkel, abgeschossen wurden. Als er davon erfahren hätte, hätte der Leutnant geweint.
Wegen der Verwundung nahm mein Großonkel nicht mehr an Taifun teil. 1942 kam er zur Einheit zurück, die im Raum Charkow stand. Die weiteren Stationen: Rostow-Richtung Astrachan in der Steppe – Kämpfe im Kaukasus zusammen mit der 13. Panzerdivision am Berg Asbek. Sein Einheit habe dabei Scheinangriffe geführt, um die Sowjets zu beschäftigen, während der eigentliche Angriff von der 13. geführt worden sei.
1943 griff seine Einheit von Belgorod bei der Schlacht von Kursk an. Hier sei er schon am dritten Tage verwundet worden. Er hatte einen Halsdurchschuss bekommen. Auf dem Hauptverbandsplatz habe er nach einigen Tagen noch starke Kopfschmerzen gehabt und konnte sich gegen Ärzte durchsetzen, die ihn wieder zur Front schicken wollten. Da es von dort keine Transportmittel gegeben hätte, um ihn nach Deutschland zu bringen, hätten sie, nachdem sie eingesehen hätten, dass er weiter behandelt werden muss, in ein anderes Lazarett an der Front geschickt. Er scheint dann schon bald wieder zu seiner Einheit an der Südfront gekommen zu sein. 1944 kämpfte die Einheit zeitweise bei Kischinew, dann in Polen, wo sie zurzeit des Warschauer Aufstands kamen. Die Kämpfe in Polen seien mit am schlimmsten gewesen, bei einem russischen Angriff sei die 8. Kompanie fast völlig ausgelöscht worden und seine Einheit hätte nie mehr Tote beklagen müssen als zu diesem Zeitpunkt.
Die 3. Panzer-Division sei noch mal nach Ungarn gekommen und habe schließlich in Österreich bei Mauerkirchen gekämpft. Zu diesem Zeitpunkt „hat der Ami bereits in unserem Tross gestanden“, erzählte er mir. Die Einheit hätte sich schließlich ergeben. Von dort sei er nach Bamberg in ein größeres Kriegsgefangenenlager geschickt worden, dort wurde er aber rasch entlassen und arbeitete schon kurz darauf in einer Fabrik in Dortmund.

Mauser98K
27.07.2007, 17:05
Hinsichtlich Kriegserlebnisse in Rußland empfehle ich das Buch "Die Stalinorgel" von Gert Ledig.

Das Buch stammt aus den fünfziger Jahren und schildert frappierend nüchtern und emotionslos die Kämpfe an irgendeiner Front in Rußland im Spätsommer 1941.

Die Emotionslosigkeit zeigt sich dadurch, daß die handelnden Person nicht namentlich, sondern nur mit Dienstgrad genannt werden.