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Vollständige Version anzeigen : Trinkwasser aus Nebel



Manfred_g
20.07.2007, 21:15
Grade im TV gesehen: in Eritrea versucht man, mit Hilfe neuartiger, aus dreiecksförmigen Maschen geknüpften Netzen, Trinkwasser aus der Luftfeuchtigkeit von Nebel zu gewinnen. Die Methode scheint vielversprechend zu sein und den dort lebenden Menschen ihr hartes Leben ein Stück vereinfachen zu können.
Für die Kosten kommt eine Stiftung der Münchner Rück (Versicherung) auf.

http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/bstuecke/106182/index.html

Eine feine Sache wie ich finde. Ob man es uns jemals danken wird, ist eine andere Frage. Anbei gefragt: wo sind eigentlich die Bemühungen um Entwicklungshilfe der sozialistischen Staaten?

Achsel-des-Bloeden
20.07.2007, 21:32
Windfallen?
Klingt nach "DUNE" ...

Warum aber auch nicht.
"20.000 Meilen unter dem Meer" war auch höchst inspierierend ...

pernath
20.07.2007, 21:34
Eine sehr elegante Methode, wird in Südamerika schon etwas länger praktiziert.

Achsel-des-Bloeden
20.07.2007, 22:12
Eine sehr elegante Methode, wird in Südamerika schon etwas länger praktiziert.
Ach?!

Und mit welchen Erfolgen?
Wird die Methode weiterentwickelt?

Manfred_g
20.07.2007, 22:43
Ach?!

Und mit welchen Erfolgen?
Wird die Methode weiterentwickelt?

Ich halte mich auch zurück mit Aussagen, da ich grade im TV zum ersten Mal davon gehört habe. Die Technik wurde aber keineswegs als Utopie dargestellt. Die Netze werden grade in größeren Stückzahlen aufgestellt und angeblich gibt es bereits gute Erfolge. Voraussetzung ist allerdings eben das Auftreten von Nebel, was für viele Regionen aber scheinbar gegeben ist (Hochgebirge zum Beispiel).

Grundsätzlich bin ich bei "Sensationen" auch immer skeptisch. Was wurden nicht schon alles für Säue durchs Dorf getrieben und dann hörte man nie wieder was davon. Mal sehen, ob die Techuik hält, was sie angeblich verspricht.

Hofer
20.07.2007, 23:21
Ich halte mich auch zurück mit Aussagen, da ich grade im TV zum ersten Mal davon gehört habe. Die Technik wurde aber keineswegs als Utopie dargestellt. Die Netze werden grade in größeren Stückzahlen aufgestellt und angeblich gibt es bereits gute Erfolge. Voraussetzung ist allerdings eben das Auftreten von Nebel, was für viele Regionen aber scheinbar gegeben ist (Hochgebirge zum Beispiel).

Grundsätzlich bin ich bei "Sensationen" auch immer skeptisch. Was wurden nicht schon alles für Säue durchs Dorf getrieben und dann hörte man nie wieder was davon. Mal sehen, ob die Techuik hält, was sie angeblich verspricht.


Voraussetzung ist allerdings eben das Auftreten von Nebel

Ist keine Utopie. Kleine Inseln mit hohem Gebirge haben kein Problem mit Trinkwasser. Der Nebel und die Wolken werden von den Bäumen aufgefangen , so gelangt das Wasser in den Boden. Bei Netzen geht das auch aber da gibt es ein Problem und das ist der Wind.

Mauser98K
21.07.2007, 09:57
Grade im TV gesehen: in Eritrea versucht man, mit Hilfe neuartiger, aus dreiecksförmigen Maschen geknüpften Netzen, Trinkwasser aus der Luftfeuchtigkeit von Nebel zu gewinnen. Die Methode scheint vielversprechend zu sein und den dort lebenden Menschen ihr hartes Leben ein Stück vereinfachen zu können.
Für die Kosten kommt eine Stiftung der Münchner Rück (Versicherung) auf.

http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/bstuecke/106182/index.html

Eine feine Sache wie ich finde. Ob man es uns jemals danken wird, ist eine andere Frage. Anbei gefragt: wo sind eigentlich die Bemühungen um Entwicklungshilfe der sozialistischen Staaten?

Die Technik ist bekannt und wird bereits in den Anden praktiziert.

Eritrea wird es uns nicht danken.
Außerdem dürften die Netze von islamischen Fanatikern als Gotteslästerung, unislamisch usw angesehen und zerstört werden.

Wie sieht es eigentlich mit der Entwicklungshilfe islamischer Staaten aus?

bernhard44
21.07.2007, 10:06
Wie sieht es eigentlich mit der Entwicklungshilfe islamischer Staaten aus?

die versickert im Nebel! :]
;)

bernhard44
21.07.2007, 10:11
http://www.quarks.de/dyn/pics/15936-16355-2-kap8_1.jpg

Chile: Wasser aus der Luft


Foto: Dorfbewohner reparieren Nebelfänger; Rechte: WDR
Die einfachen Nebelfänger können die Dorfbewohner selbst reparieren



Auch in der Atacama-Wüste in Chile ist Wassermangel an der Tagesordnung. Obwohl die Region direkt an der Pazifikküste liegt, ist sie eine der trockensten Landstriche der Erde. Wenn jedoch morgens das kalte Wasser des Humboldt-Stroms auf warme Luft vom Festland stößt, entsteht Nebel. Dieser zieht am Vormittag über das Land.

Seit Ende der 80er Jahre hat man dieses Nebelwasser für die Menschen nutzbar gemacht. In der Nähe des kleinen Fischerdorfs Chungungo auf dem Hügel unweit der Küste hat eine kanadische Hilfsorganisation Netze aufgestellt, die den Nebel fangen. Wenn der Nebel durch die Netze zieht, kondensiert er an den Maschen. Tropfen für Tropfen fließt er in eine Rinne und anschließend in ein großes Becken. Von dort fließt das Wasser über Rohre ins Dorf. Mit 72 Netzen, die jeweils eine Fläche von 48 qm haben, gelingt es so etwa 12.000 Liter Trinkwasser pro Tag zu sammeln. Rund 30 Liter stehen jeder Person in Chungungo täglich zur Verfügung. Die Wartung der Anlage ist sehr einfach, alle Materialien sind in Chile preiswert erhältlich. Die Hilfsorganisation hat nach wenigen Jahren ihre Arbeit beendet. Heute führen die Bewohner des Dorfes die Anlage in Eigenregie.

http://www.quarks.de/dyn/15936.phtml

kotzfisch
21.07.2007, 10:14
Ich war in Chile- ich habe es gesehen. es funktioniert gut.

Ingeborg
23.07.2007, 14:25
Wie alles was wir uns von der NAtur abschauen.

Drosselbart
23.07.2007, 14:46
Funktioniert am Besten mit Küstennebel.

http://kamelopedia.mormo.org/index.php/K%C3%BCstennebel

silberfennek
25.07.2007, 09:59
Trinkwasser aus Nebel: das gab es tatsächlich schon Ende des 19. Jahrhunderts in Namibia (ehemals Deutsch-Südwest). Dort wurde mit Hilfe von Kondensatoren in der Namib-Wüste aus Nebel, der vom kalten Atlantik in die Wüste hineinzog, Trinkwasser gewonnen. Einige dieser Kondensatoren kann man heute noch in der Namib-Wüste in der Nähe von Swakopmund bestaunen. Es funktionierte.

Drosselbart
25.07.2007, 10:03
Trinkwasser aus Nebel: das gab es tatsächlich schon Ende des 19. Jahrhunderts in Namibia (ehemals Deutsch-Südwest). Dort wurde mit Hilfe von Kondensatoren in der Namib-Wüste aus Nebel, der vom kalten Atlantik in die Wüste hineinzog, Trinkwasser gewonnen. Einige dieser Kondensatoren kann man heute noch in der Namib-Wüste in der Nähe von Swakopmund bestaunen. Es funktionierte.


Damals wurde das Land ja auch von fähigen Beamten verwaltet.

Freiherr
25.07.2007, 16:59
Trinkwasser aus Nebel: das gab es tatsächlich schon Ende des 19. Jahrhunderts in Namibia (ehemals Deutsch-Südwest). Dort wurde mit Hilfe von Kondensatoren in der Namib-Wüste aus Nebel, der vom kalten Atlantik in die Wüste hineinzog, Trinkwasser gewonnen. Einige dieser Kondensatoren kann man heute noch in der Namib-Wüste in der Nähe von Swakopmund bestaunen. Es funktionierte.

Damals schon? Wusste ich auch noch nicht. Danke! :top:

Odin
25.07.2007, 20:15
Funktioniert am Besten mit Küstennebel.



Dann ist da wohl noch Alkohol drin.

Achsel-des-Bloeden
28.07.2007, 18:22
Trinkwasser aus Nebel: das gab es tatsächlich schon Ende des 19. Jahrhunderts in Namibia (ehemals Deutsch-Südwest). Dort wurde mit Hilfe von Kondensatoren in der Namib-Wüste aus Nebel, der vom kalten Atlantik in die Wüste hineinzog, Trinkwasser gewonnen. Einige dieser Kondensatoren kann man heute noch in der Namib-Wüste in der Nähe von Swakopmund bestaunen. Es funktionierte.
Hört, hört!
Warum wurde diese Technologie nicht weiterentwickelt?

Dann sind die Windfallen aus Frank Herberst "Dune" wohl abgekupfert?! :)

silberfennek
11.08.2007, 17:29
Hört, hört!
Warum wurde diese Technologie nicht weiterentwickelt?

Dann sind die Windfallen aus Frank Herberst "Dune" wohl abgekupfert?! :)

Es wird weiterentwickelt, und zwar z. B. über die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit GTZ in Namibia und in Libyen. Kleine Kondensatoren kann man mittlerweile auch schon in outdoor-shops kaufen.

Z. zt. versuchen wir auch, Solaröfen aus Altmetall, Steinen und Dosenblech (System Parabolspiegel, do-it-yourself), mit denen man sogar backen kann, den Leuten in Namibia schmackhaft zu machen, damit der rapide Raubbau von Feuerholz und die damit eingehende Aridierung noch nutzbarer Flächen einzugrenzen.

Achsel-des-Bloeden
14.08.2007, 07:58
..
Z. zt. versuchen wir auch, Solaröfen aus Altmetall, Steinen und Dosenblech (System Parabolspiegel, do-it-yourself), mit denen man sogar backen kann, den Leuten in Namibia schmackhaft zu machen, damit der rapide Raubbau von Feuerholz und die damit eingehende Aridierung noch nutzbarer Flächen einzugrenzen.
DA ist unsere Entwicklungshilfe gut investiert und nicht in den Beuteln von Negerfürsten und chinesischen Mandarinen.

silberfennek
14.08.2007, 16:28
DA ist unsere Entwicklungshilfe gut investiert und nicht in den Beuteln von Negerfürsten und chinesischen Mandarinen.

Lieber Achsel-des-Bloeden!

Danke schön für Deinen Kommentar. Hat mir gut getan. Du ahnst nicht, wie schwierig es ist für "Freie Entwicklungshelfer" Projekte in Gang zu bekommen, ohne daß dir vom Auswärtigen Amt, der Roten Heidi oder irgendwelchen dämlichen Hilfsorganisationen Knüppel zwischen die Beine geworfen werden. Seit 1984 bin ich "unten" (südliches Afrika). Neben den Negerfürsten und schwarzen Dollar-Mandarinen sind aber auch das Auswärtige Amt, der Deutsche Entwicklungsdienst, Dienste in Übersee, Caritas etc. etc. meine / unsere Feinde.

Vor drei Jahren sollte ich in Ghana über sechzig deutsche Hilfsorganisationen plus DED und andere zu einem gemeinsamen Handeln fokussieren. Das gelang nicht. Jeder kleine Furz irgend einer verschissener Organisation hatte seine kleine Eitelkeit. Das kostete das meiste Geld der Spenden. Ich habe dann das Handtuch geschmissen. Ganz ehrlich: ich bin Ingenieur und Betriebswirt und habe Erfahrung vor Ort. Mach 'mal 'was gegen diese Polit-Kanaillen.

Ich möchte eine Frage stellen: Macht Entwicklungshilfe Sinn? Wohin gehen die Gelder?

Mit der Bitte um Kommentar oder Antwort, herzlichst : SILBERFENNEK

Bin froh, daß es dieses Forum gibt.

William
17.08.2007, 21:07
Ja diese Technik oder das Prinzip ist wirklich schon bekannt aber interessant ist es trotzdem.

Ob sich damit grösserer Wasserbedarf decken lässt bezweifel ich leider.

Aber wer an der Küste lebt kann sich ja selbst Salzwasser entsalzen ohne grossen Aufwand wie ich finde.

Meine These.

Man nehme 2 Töpfe, einer etwas grösser als der andere so das der eine sehr bequem in den anderen passt und zwischen den Topfrändern noch 1-2 Finger passen. Dann den mittleren Topf mit Salzwasser füllen. Eine Folie so abringen das die Folienränder am inneren des grösseren Topfes befestigt werden. Folie in der Mitte hochziehen das sich so eine Art Spitzhaube bildet und befestigen.

Topf in die Sonne stellen, Wasser verdunstet, Salz und Ähnliches bleibt zurück .. das saubere Nass setzt sich an der Folie ab und fliesst durch die besondere Formung der Folie in den grösseren Topf wo die Folienränder innen befestigt sind aus gutem Grund.

Wasser dürfte trinkbar sein denke ich, hab ich nie probiert oder getestet. Dürfte auch mit primitiven Mitteln selbst zu bewerkstelligen sein. Funktioniert sicher auch bei verschmutzem Wasser.

Andere Methode die sicher nur beim Überlebenskampf taugt:

Loch graben, grüne Zweige eines Baumes etc. in die Grube legen, Topf in der Mitte platzieren. Eine Folie drüber legen, am Grubenrand mit Sand oder Erde befestigen und abdichten. Auf die Folie über dem Topf einen kleinen Stein legen der die Folie spitz Richtung Topf drückt durch sein Gewicht.

Dann abwarten, Schwitzwasser aus den Pflanzen sammelt sich an der Folie, läuft durch den Stein zum tiefsten Punkt der Folie ab und direkt in den Topf.

Arminius66
17.08.2007, 21:25
Ich möchte eine Frage stellen: Macht Entwicklungshilfe Sinn? Wohin gehen die Gelder?


Das ist eine gute Frage. Sicherlich gibt es sinnvolle Entwicklungshilfeprojekte, solange es sich um eine relativ kleine Organisation ohne große Bürokratie handelt. Bei den großen bin ich mir nicht sicher, denn dort geht mit Sicherheit das meiste geld für Verwaltung etc. verloren. Ich glaube ein Teil des geldes verschwindet sogar auf den schweizer Konten irgendwelcher Fürsten oder wird für Landminen ausgegeben, die dann wiederum mit Entwicklungshilfegeldern geräumt werden müssen. So macht Entwicklungshilfe keinen Sinn.

silberfennek
18.08.2007, 16:43
Das ist eine gute Frage. Sicherlich gibt es sinnvolle Entwicklungshilfeprojekte, solange es sich um eine relativ kleine Organisation ohne große Bürokratie handelt. Bei den großen bin ich mir nicht sicher, denn dort geht mit Sicherheit das meiste geld für Verwaltung etc. verloren. Ich glaube ein Teil des geldes verschwindet sogar auf den schweizer Konten irgendwelcher Fürsten oder wird für Landminen ausgegeben, die dann wiederum mit Entwicklungshilfegeldern geräumt werden müssen. So macht Entwicklungshilfe keinen Sinn.

Genauso ist es. 1.: Ein Selbstbedienungsladen für die eigenen Eitelkeiten. Was meinst Du, was so ein Inschinoer der GTZ monatlich so erhält? 2.: Schmierung der Negerfürsten etc. 3.: und und und.

Meine Frau sollte einmal in Südafrika die Leitung einer Organisation zur Stärkung der Rechte der Landfrauen übernehmen. Die Gelder für diese Organisation kamen alle in Form von Entwicklungshilfegeldern aus Übersee. Ich habe nebenbei die Bücher geprüft. Ergebnis: seit drei Jahren keine Bilanz; zwei Drittel der Gelder wurden vom Vorstand (alles Zulu-Frauen) für private Zwecke (Farbfernseher, Schlafzimmermöbel, private Feiern, schöne Reisen etc.) mißbraucht. Die Frauen, die es brauchten, eben die Landfrauen, guckten in die bekannte Röhre.

Landminen: ich habe u. a. auch Projekte zum Räumen von Landminen geführt (habe u. a. bei BW Feuerwerkerausbildung gemacht). In Angola wollte so ein Provinzgouverneur doch tatsächlich von mir und meiner Mannschaft eine spezielle Buschtrasse geräumt haben. Grund: er hätte so einen sicheren Weg zum Schmuggeln Richtung Namibia gehabt. Wir haben dann die Trasse noch einmal extra gesichert.

Das sind nur zwei Beispiele von vielen aus zwanzig Jahren Arbeit in der Entwicklungshilfe dort.

Fangen wir dort Kleinprojekte an (private Initiative) , funktionieren die auch i. d. R. Aber wehe, Deutscher Entwicklungsdienst, Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, Auswärtiges Amt oder die örtlichen Behörden mischen sich ein. Das ist jedes mal rausgeschmissenes Geld.