PDA

Vollständige Version anzeigen : kapitalistischer Leistungsterror macht die Menschen krank



Lichtblau
11.07.2007, 17:16
Laut einer Umfrage der Online-Job-Börse jobscout24 bangen 54 Prozent der deutschen Arbeitnehmer um ihren Arbeitsplatz. [...] Im Job selbst steigt der Druck dadurch enorm. Der Arbeitnehmer hat das Gefühl,
sich keine Fehler mehr erlauben zu dürfen, von Ruhepausen ganz zu schweigen.
Und da Stellen eher abgebaut und eingespart als neu geschaffen werden, verteilt
sich die Arbeitslast auf die Schultern der Übriggebliebenen. Die Folge sind nicht
selten Stress und Überforderung. Auch unter den Kollegen steigt der
Konkurrenzkampf, denn für Solidaritätsgefühle ist kaum Platz [...] Zwischen arbeitsbedingtem Stress und der Entstehung psychischer Störungen gibt
es einen klaren Zusammenhang. Wissenschaftliche Untersuchungen haben
gezeigt, dass die Kombination von hohem Leistungsdruck und gleichzeitig
geringen eigenen Handlungsspielräumen das Risiko für das Auftreten
insbesondere depressiver Störungen erhöht. Auch die Angst um den Job und
geringe Planbarkeit der Zukunft wird von Experten für die Genese psychischer
Krankheiten verantwortlich gemacht. Bei vielen Betroffenen führt die
Verlustangst um den Arbeitsplatz zu einem psychischen Konflikt, der schließlich
in einem unbewussten Rückzug in depressive oder andere Erkrankungen mündet.[...]
Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass in Deutschland die psychischen
Krankheiten stark im Anstieg begriffen sind. Eine aktuelle Studie der
Krankenkasse DAK zeigt, dass zwischen 1997 und 2004 die Arbeitsunfähigkeiten
wegen psychischer Störungen, Verhaltensstörungen, Angststörungen und
depressiver Störungen um 69% zugenommen haben. Laut einer Studie des IAO
(Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation) leidet jeder zehnte
Arbeitnehmer mittlerweile an Depressionen, Stress oder Burnout-Syndromen.

http://www.dashoefer.de/ED-STRESS/Probe.pdf

Don
11.07.2007, 17:24
Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass in Deutschland die psychischen
Krankheiten stark im Anstieg begriffen sind. Eine aktuelle Studie der
Krankenkasse DAK zeigt, dass zwischen 1997 und 2004 die Arbeitsunfähigkeiten
wegen psychischer Störungen, Verhaltensstörungen, Angststörungen und
depressiver Störungen um 69% zugenommen haben. Laut einer Studie des IAO
(Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation) leidet jeder zehnte
Arbeitnehmer mittlerweile an Depressionen, Stress oder Burnout-Syndromen.

Das liegt ausschließlich an der ständig steigenden Zahl nichtsnutziger Psychologieabsolventen die versorgt sein wollen.
Warst Du schonmal bei einem Arzt und hast die Praxis ohne Diagnose verlassen?

Weniger "Ärzte" = weniger Kranke.

Bran
11.07.2007, 17:42
Selbstmorde in französischen Firmen
Nach der Suizidserie bei Renault und EdF begingen nun vier Arbeiter bei Peugeot-Citroën Selbstmord, ein Gewerkschafter spricht von "starkem Druck am Arbeitsplatz"
Mülhausen - Nach Selbstmordserien bei anderen französischen Firmen haben sich auch bei Peugeot-Citroën mehrere Arbeiter umgebracht. Die vier Beschäftigten seien allesamt in einem Automobilwerk im elsässischen Mülhausen angestellt gewesen, wie die Gewerkschaft CGT am Montag bekannt gab. Der erste Suizid ereignete sich demnach im April im Werk selbst, die anderen außerhalb der Anlage in den ersten Mai-Tagen. "Wir sind sehr besorgt", sagte Gewerkschafter Vincent Duse und klagte über "starken Druck am Arbeitsplatz".

Ein Werkssprecher betonte, die Ursachen für einen Selbstmord seien stets "sehr komplex". Noch in diesem Monat werde das Unternehmen eine Arbeitsgruppe einrichten, um die Fälle zu untersuchen. "Wir denken an die Angehörigen und Freunde." Die tragische Serie weckte Erinnerungen an drei Selbstmorde von Angestellten eines Renault-Entwicklungszentrums bei Paris.

Renault-Chef Renault Carlos Ghosn hatte eingeräumt, in der Belegschaft seien mit Blick auf die hochgesteckten Ziele seines Unternehmens "objektiv gesehen sehr große Spannungen". Der erste der Selbstmorde, der Tod eines 39-jährigen Ingenieurs im vergangenen Oktober, wurde aber von der Krankenversicherung als Arbeitsunfall eingestuft. Auch beim französischen Stromkonzern EdF hatte Mitte April eine Selbstmord-Serie von Mitarbeitern für Bestürzung gesorgt. (APA/AFP)

Quelle: http://derstandard.at/?url=/?id=2905923

politisch Verfolgter
11.07.2007, 17:50
Investive Nutzung vernetzter selbsteignender high tech Konglomerate per moderierter Gruppenintelligenz, womit immer bessere und billigere Maschinen von immer mehr usern genutzt werden, wodurch sich immer mehr herkömmliche Tätigkeiten erübrigen.
Wird immer bessere und billigere high tech Effizienz auf immer breiter gestreute Schultern verteilt, nimmt der Individualdruck ab, während die Individualkompetenz immer hochwertiger wird. Das ermöglicht mentale Leistungsäquivalenz gemeinschaftlicher Profitmaximierung ohne negativen Stress, sondern mit einem kleinen Grundtonus an positivem Anforderungsstress durch permanente Weiterbildung.
20 Woh Wertschöpfung und 20 Woh Kompetenzaufstockung.

Volkov
11.07.2007, 19:33
Nun, Leistungsdruck zu Dumpinggeld, wer krank macht kann schnell fliegen, Mutter mit kleinem Kind hat kaum Chancen genommen zu werden, wer "alt" ist ist auf dem Abstellgleis, werr jung ist kriegt keine Lehrstelle und das gepaart mit Leistungsterror auf Arbeit aber Schlappschwänzigkeit in Schulen...gruselig.

kapitalistenschwein
11.07.2007, 20:15
http://www.dashoefer.de/ED-STRESS/Probe.pdf

Ich würde eher sagen, viele Menschen feiern krank und geben ihre Faulheit und damit ihr Lebensversagen den anderen die Schuldzuweisung.

Die Zeiten, an denen man nur für Anwesenheit bezahlt worden ist, ist nun vorbei.

roxelena
11.07.2007, 20:23
Weniger "Ärzte" = weniger Kranke.

Keine Ärzte = keine Kranke

Das ist die ultimative Gesundheitsreform

Noko43
11.07.2007, 20:25
In der Tat scheint der Leistungsdruck auf die Angestellten nicht nur in Deutschland in den letzten Jahren stark gestiegen zu sein. Das hat natürlich Folgen, die gesundheitliche Belastung steigt an und psychische Krankheiten, bedingt durch Stress am Arbeitsplatz, nehmen zu. Man darf ja nicht vergessen, dass Menschen keine Roboter sind und das ihrer Belastungsfähigkeit Grenzen gesetzt sind. Ich persönlich sehe jedoch leider keine Besserung in dieser Hinsicht, denn der Druck auf die Arbeitnehmer in Deutschland dürfte sich in der Zukunft nicht verringern.

Wenn ich es mir eines Tages vielleicht leisten kann suche ich mir ein Inselchen in der Südsee und dann können mich alle mal irgendwo.......

-jmw-
11.07.2007, 21:17
Ich würde eher sagen, viele Menschen feiern krank und geben ihre Faulheit und damit ihr Lebensversagen den anderen die Schuldzuweisung.
Zum ersten entberht diese Behauptung, vermute ich, einer empirischen Grundlage - wenn nicht, bitte entsprechende Statistik vorlegen;
zum zwoten ist in dem Satz irgendwie grammatikalisch was durcheinandergeraten :);
zum dritten stimmt die Gleichung Krankfeiern = Faulheit = Versagen nicht, weder beim ersten noch beim zweiten Gleich, denn einerseits ist nicht jeder Krankfeierer faul und andererseits kann man sich nicht aussuchen, ob man faul ist oder nicht und entsprechend auch nicht "versagen" in diesem Punkt.


Die Zeiten, an denen man nur für Anwesenheit bezahlt worden ist, ist nun vorbei.
Wann soll das denn bitte gewesen sein? ?(

Atheist
11.07.2007, 22:37
Nun, Leistungsdruck zu Dumpinggeld, wer krank macht kann schnell fliegen, Mutter mit kleinem Kind hat kaum Chancen genommen zu werden, wer "alt" ist ist auf dem Abstellgleis, werr jung ist kriegt keine Lehrstelle und das gepaart mit Leistungsterror auf Arbeit aber Schlappschwänzigkeit in Schulen...gruselig.

WELCHES ALTERNATIVE SYSTEM ZUM KAPITALISMUS SCHLÄGST DU VOR?????


KOMM BITTE NICHT MIT KOMMUNISMUS

LieblingderGötter
12.07.2007, 00:12
Ich kann nur JEDEM Arbeitnehmer empfehlen KEINE ÜBERSTUNDEN zu machen.Es sei denn,der Chef gibt es einem SCHRIFTLICH das man es machen muss(z.B aus plötzlichen Produktionsengpass,Krankheitsfällen e..)Gesetzlich ist das nämlich nicht vorgeschrieben.Wer meint,aber aus EGOGründen jede Woche 10 Stunden zusätzlich(unbezahlt) und mehr arbeiten zu müssen,sollte das jedoch lassen und seine Arbeitswut lieber bei der Frewilligen Feuerwehr,Rotes Kreuz etc. ausleben.

Skorpion968
12.07.2007, 00:12
Das liegt ausschließlich an der ständig steigenden Zahl nichtsnutziger Psychologieabsolventen die versorgt sein wollen.
Warst Du schonmal bei einem Arzt und hast die Praxis ohne Diagnose verlassen?

Weniger "Ärzte" = weniger Kranke.

:lach: Köstlich!
Keine Ärzte = keine Kranken. Nicht wahr? :))
Keine Polizisten = keine Verbrechen
Keine Richter = kein Unrecht
Keine Arme = keine Kekse :D
...und ich mach mir die Welt, so wie sie mir gefällt.

Depressionen und Angststörungen gab es schon, als es noch keine Psychologieabsolventen gab.
Es gab übrigens auch schon Schnupfen, bevor es Nasivin gab. Und es gab auch schon den Mond, bevor es Apollo 13 gab.

Don, du solltest dich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, bei Themen, von denen du keine Ahnung hast.
Schuster, bleib bei deinen Leisten. ;)

Volkov
12.07.2007, 09:49
WELCHES ALTERNATIVE SYSTEM ZUM KAPITALISMUS SCHLÄGST DU VOR?????


KOMM BITTE NICHT MIT KOMMUNISMUS

Na was den sonst außer Sozialismus ? Dieses System müsste erst gebacken werden.

Don
12.07.2007, 10:44
:lach: Köstlich!
Keine Ärzte = keine Kranken. Nicht wahr? :))
Keine Polizisten = keine Verbrechen
Keine Richter = kein Unrecht
Keine Arme = keine Kekse :D
...und ich mach mir die Welt, so wie sie mir gefällt.

Du hast widdewiddewidd vergessen. Das Buch nicht gelesen?



Depressionen und Angststörungen gab es schon, als es noch keine Psychologieabsolventen gab.

Korrekt. Nur schleifen heute Eltern ihre Kinder bereits zum Psychologen wenn sie Schiß vor einer Klassenarbeit haben weil sie nicht drauf lernten. Das Wochenende am Gardasee war wichtiger. Und schon haben wir einen Ritalinschlucker mehr.



Don, du solltest dich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, bei Themen, von denen du keine Ahnung hast.
Schuster, bleib bei deinen Leisten. ;)

Du solltest nicht bellen wenn Du gar nicht getroffen wurdest. Wer Sarkasmus für eine ausgearbeitete These hält wäre auch beser beraten sich von Fenstern generell fernzuhalten.

Tonsetzer
12.07.2007, 10:46
Na was den sonst außer Sozialismus ? Dieses System müsste erst gebacken werden.

Der durchschlagende praktische Erfolg des Sozialismus in der Vergangenheit ist auch ein leuchtendes Beispiel für die Zukunft :clp:

Drosselbart
12.07.2007, 10:51
Nun, Leistungsdruck zu Dumpinggeld, wer krank macht kann schnell fliegen, Mutter mit kleinem Kind hat kaum Chancen genommen zu werden, wer "alt" ist ist auf dem Abstellgleis, werr jung ist kriegt keine Lehrstelle und das gepaart mit Leistungsterror auf Arbeit aber Schlappschwänzigkeit in Schulen...gruselig.

Es wirkt immer wieder peinlich, wenn junge gesunde Menschen für sich Schonarbeitsplätze bei gleichzeitigem Topverdienst fordern.

Ich habe mich in meiner Jugend trotz exzellenter Ausbildung auch jahrelang mit Arbeiten abgeschunden, die kein Türke und sonstiger Deutschlandaufbauer gemacht hätte, nur um nicht der öffentlichen Fürsorge zur Last zu fallen.

Aber heute scheint der "Traumjob" entweder Sozialhilfeabgreifer oder aber Politbonze zu sein. Richtig arbeiten will keiner mehr.

Tonsetzer
12.07.2007, 10:56
Aber heute scheint der "Traumjob" entweder Sozialhilfeabgreifer oder aber Politbonze zu sein. Richtig arbeiten will keiner mehr.

Das ist menschlich. Mit möglichst wenig Aufwand das Maximal rausholen ist ein Zeichen von Intelligenz, das haben die Ultrakapitalisten und die linken Arbeitshasser witzigerweise gemeinsam.

politisch Verfolgter
12.07.2007, 17:14
Ich wurde keine Sekunde überfordert und auch nie ausgebeutet.
Ganz im Gegenteil: als sog. "Arbeitnehmer" wird man auf minderwertige Teilleistungen reduziert und zum Kostenfaktor seiner Leistung marginalisert.
Man verhöhnt sich also selbst, indem man sich ein Erwerbsleben rel. zu damit immer Vermögenderen immer ärmer wirtschaftet.
Statt "Leistungsterror" sollte es: Umverteilungsterror heißen, Marginalisierungsterror, Reduktionsterror, Abschottungsterror.
Inhaber zu nutzen, ist für die Allermeisten absolut ineffizient.
Damit eignen inzwischen 3 % 70 % - purer Wahnsinn.
Die restlichen 97 % kämpfen vor allem gegeneinander - um die Gunst der 3 %!
Einfach irre, wie im Tollhaus.

Volkov
12.07.2007, 19:11
Es wirkt immer wieder peinlich, wenn junge gesunde Menschen für sich Schonarbeitsplätze bei gleichzeitigem Topverdienst fordern.

Du musst immer abwägen, was man las Lehrling mit Topverdienst definiert.
Wenn ich die Lohntabelle der IG Metall für Lehrlinge ansehe, denke ich: Das kriget mancher Facharbeiter :shock:


Ich habe mich in meiner Jugend trotz exzellenter Ausbildung auch jahrelang mit Arbeiten abgeschunden, die kein Türke und sonstiger Deutschlandaufbauer gemacht hätte, nur um nicht der öffentlichen Fürsorge zur Last zu fallen.

Ging und geht mir nicht anders. Man tat und tut viel um sich über Wasser zu halten.


Aber heute scheint der "Traumjob" entweder Sozialhilfeabgreifer oder aber Politbonze zu sein. Richtig arbeiten will keiner mehr.

Politbonze, ja. Das will man schon gerne sein. Junge und frische Menschen braucht das Land !
Das mit dem Sozialabgreifer stimmt, es gibt Kinder die geben als Berufswunsch Hartz IV an. Echt traurig.

politisch Verfolgter
12.07.2007, 19:26
Betriebslose benötigen profitmaximierende Wertschöpfung.
Das sie eben keinen Betrieb besitzen, geht das nur per Investivnutzung geeigneter betriebl. Netzwerke. Niemand darf per Gesetz ökonomisch über menschl. Betriebsinhaber definiert werden.
Zur Investivnutzung sind staatsfern selbsteignende, privatwirtschaftlich rein jur. Personen erforderlich, wozu Managements deren optimale Nutzbarkeits(erweiterung) im Interesse bezahlender Nutzer bezwecken.
Nur so wird niemand mehr von Inhabern oder deren Statthaltern für Umverteilungszwecke marginalisiert.
Nur so ist das Betriebsziel die Nutzenoptimierung der betriebslosen Anbieter.
Das ist völlig unideologisch - schlicht ökonomischer Fakt.

Also weg mit Ideologiemüll und her mit Betrieben, die ihren nichteignenden und bezahlenden Nutzern Nutzenoptimierung bezwecken.
Erst damit ist die Marktwirtschaft vom mod. Feudalismus entlastet.

Für "Villa+Porsche" und noch weit mehr ist unermeßlich viel zu tun, wozu gar nicht genug Maschinen rund um die Uhr zu nutzen, zu vernetzen und immer weiter zu entwickeln sind.
Wertschöpfung keinesfalls mehr auf menschl. Inhaber reduzieren!
Diesem reduktiven Wahnsinn jede gesetzliche Grundlage entziehen.

meckerle
12.07.2007, 19:31
Das liegt ausschließlich an der ständig steigenden Zahl nichtsnutziger Psychologieabsolventen die versorgt sein wollen.
Warst Du schonmal bei einem Arzt und hast die Praxis ohne Diagnose verlassen?

Weniger "Ärzte" = weniger Kranke.
Kaum möglich, sonst verliert der Arzt seinen Patienten. Das wäre gegen seine Interessen.

Volkov
12.07.2007, 19:44
Der durchschlagende praktische Erfolg des Sozialismus in der Vergangenheit ist auch ein leuchtendes Beispiel für die Zukunft :clp:

Ich lese nur Vergangenheit hier, Vergangenheit da, Vergangenheit dort. Mann, ich könnte Kotzen !
Schmeiß dein Stalinbild auf den Grobmüll, da können es irgendwelche Heulsusen vielleicht gut mitnhemen.

Vergiss nicht: Die Zeiten von 1930 sind nicht die Zeiten von 2007, wobei wenn ich mir die Arbeitslosenzahlen anschaue, ist es noch schlimmer als damals.

Heute ist ein extrem veränderter Sozialismus in meinem Kopf. Der Stalinismus ist widerlich und stinkt.

Sowjetkommunismus war nicht das Nonplusultra, weil die Sowjetunion oder besser gesagt das Russische Reich für Kommunismus ungeeignet waren. Sozialismus ist für Industriestaaten geschrieben worden. Wie das heute aussieht guck mer mal.

politisch Verfolgter
12.07.2007, 20:02
Volkov, schüttense doch bitte mal Ihren Kopf aus.
Wie sollen die Bürger zu marktwirtschaftlicher Nutzenoptimierung kommen, also zu möglichst viel individuellem Privatkapital?

Volkov
12.07.2007, 20:21
In dem man ihnen es nicht wegnimmt sondern lässt. Schütten sie mal bitte Ihren Kopf aus. Menschen wollen ein besseres Leben oder nicht ?

politisch Verfolgter
12.07.2007, 21:38
Volkov, was wem nicht weg nehmen und inwiefern es ihnen lassen?
Was verstehen Sie unter "ein besseres Leben"?
Was halten Sie von marktwirtschaftlicher Profitmaximierung?
Was vom Leistungsprinzip?
Was von Kapital und seiner Erwirtschaftung?

Skorpion968
12.07.2007, 22:12
Korrekt. Nur schleifen heute Eltern ihre Kinder bereits zum Psychologen wenn sie Schiß vor einer Klassenarbeit haben weil sie nicht drauf lernten. Das Wochenende am Gardasee war wichtiger. Und schon haben wir einen Ritalinschlucker mehr.

Du solltest nicht bellen wenn Du gar nicht getroffen wurdest. Wer Sarkasmus für eine ausgearbeitete These hält wäre auch beser beraten sich von Fenstern generell fernzuhalten.

Das ist kein Sarkasmus, das ist Zynismus.
Du diskreditierst zwei ganze Berufsgruppen (Ärzte, Psychologen). Über das "nichtsnutzig" vor Psychologieabsolventen mag man noch wohlwollend hinweglesen. Aber deine Aussage bedeutet nichts anderes, als dass Ärzte systematisch, wissentlich und absichtlich kerngesunde Menschen krank oder sogar arbeitsunfähig schreiben.
Gleichzeitig unterstellst du Hunderttausenden wirklich kranker Menschen Simulantentum. Und das nur, um deiner Menschenverachtung Ausdruck zu geben.
Selbst wenn es nur sarkastisch gemeint war, da hört der Sarkasmus auf.
Du siehst selbst, welchen Effekt das hat: Kaum ausgesprochen, kommen User aus dem geistigen Tieffluggebiet (no brain no pain) und plappern dir das nach, obwohl die den Zynismus in deiner Aussage ganz sicher nicht verstanden haben.

Dabei ist weder Sarkasmus noch Zynismus an dieser Stelle notwendig, weil die von Tschuikow im Eingangsbeitrag verlinkte Quelle die wahren Sachverhalte und Zusammenhänge exakt wiedergibt.

Nur nebenbei: Psychologen verschreiben keine Medikamente, weder Ritalin noch sonst irgendwas.

Was die Situation in der Kinderpsychiatrie angeht, insbesondere die Problematik der ADHS-Diagnose (auf die du wahrscheinlich hinaus wolltest) oder auch so einen Dünnpfiff wie die Hochbegabten-Diagnostik, bin ich sogar tendenziell deiner Meinung.
Das hat aber mit dem Thema der durch berufliche Existenzangst oder Arbeitslosigkeit bedingten psychischen Folgeerkrankungen nichts zu tun.

politisch Verfolgter
13.07.2007, 08:19
Gesetzl. garantierte irrwitzige Honorarkataloge per Enteignung der Financiers durch Versicherungen. Abschottung vom Weltmarkt. Das ist sozialistischer (Stände)Wahnsinn.

User value ist DIE ökonomische Medizin gegen Frustrationsdeformationen, Psychoshit, Mobbing und Leistungsinäquivalenz.

"Arbeitslosigkeit" ist Inhabern mit öffentl. Mitteln gesetzl. garantierte Value-Abschottung politisch Verfolgter. Für "Villa+Porsche" und noch weit mehr gibts unermeßlich viel zu tun.

Volkov
13.07.2007, 08:25
Volkov, was wem nicht weg nehmen und inwiefern es ihnen lassen?
Was verstehen Sie unter "ein besseres Leben"?
Was halten Sie von marktwirtschaftlicher Profitmaximierung?
Was vom Leistungsprinzip?
Was von Kapital und seiner Erwirtschaftung?

zu 1: Man sagt ja so schön "Linke Enteignungsmentalität", das ist Schnee von gestern. Die Menschen sollen mit ihrem Kapital was sie haben was machen und was davon haben, denn das ist heute nicht so.
zu 2: Das muss jeder selbst definieren. Mir genügt Wohnug und was zu futtern, Geländewagen, Frau, genug Geld und Urlaub.
zu 3: Profitmaximierung ist wichtig, denn man will ja was verdienen. Nur können wir uns es nicht leisten, Schnullifutz zu produzieren, also Bedarfsproduktion eingebunden mit Profitmaximierung. Das geht nur im Sozialismus.
zu 4: Gute Sache.
zu 5: Ohne Moos nix los.

politisch Verfolgter
13.07.2007, 08:34
Volkov, wie kommen die Menschen zu ihrem Kapital, das sie ja erst mal haben müssen? Sollen dann Andere dieses Kapital per Gesetz bewirtschaften, also weiter vermehren?
Was ist mit "Schnullifutz zu produzieren, also Bedarfsproduktion eingebunden mit Profitmaximierung" gemeint? Profitmaximierung bezweckende Bedarfsproduktion ist "Schnullifutz"?
Wie kommen Betriebslose optimal zu "Moos", ohne welches nix los ist?
Was halten Sie von Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz, also von der Übereinstimmung des mentalen %Rangs per adäquatem Kompetenzprofil mit demselben Eink.-%Rang?
Freut mich, daß Sie das Leistungsprinzip ebenfalls gerne hätten.

RavenMG
13.07.2007, 09:44
Ach Mensch pol. Ver.
Lass es doch einfach bleiben.
Selbst wenn wir dir das 1000.Mal erklären würdest du als Programm das nicht peilen.

kapitalistenschwein
13.07.2007, 17:07
Leute, hört auf zu jammern, Sozialismus mit Westgeld wird es nicht geben.

giggi
13.07.2007, 17:16
Wie sieht es denn in den anderen Staaten aus?Ich jedenfalls fühle mich nicht
überfordert.Aber vll sind die Deutschen einfach nicht hart genug......
In China und Japan z.B wird hart geschuftet und die Bevölkerung ist zufrieden.

Frodo
13.07.2007, 19:29
Tschukiv du hast Recht, die Arbeit wird heute von einer Person gemacht, die früher mal drei oder zwei Peronen gemacht haben, das nennt man Rationalisierung und Outsorcing, ganz neu in der faschistenKiste; die Arbeit unbezahlt belassen, wenn es um Überstunden geht, dank Hartz IV wird dir gesagt:

Willst du Arbeit behalten oder arm sein, viele Wirtschaftsfaschisten fordern ja schon die Abschaffung der sozialen Systeme und die Linke hilft diesen Pack noch dabei mit der ZuEinReisung fremder Personen in unsere Sozialsysteme, wie das die Linke mal den Bürgern erklären will , bleibt mir ein Rätsel.

-jmw-
13.07.2007, 20:55
Tschukiv du hast Recht, die Arbeit wird heute von einer Person gemacht, die früher mal drei oder zwei Peronen gemacht haben, das nennt man Rationalisierung und Outsorcing
Das nennt man Fortschritt!

Don
14.07.2007, 09:55
Das ist kein Sarkasmus, das ist Zynismus.
geschenkt



Du diskreditierst zwei ganze Berufsgruppen (Ärzte, Psychologen). Über das "nichtsnutzig" vor Psychologieabsolventen mag man noch wohlwollend hinweglesen. Aber deine Aussage bedeutet nichts anderes, als dass Ärzte systematisch, wissentlich und absichtlich kerngesunde Menschen krank oder sogar arbeitsunfähig schreiben.

Ja, das bedeutet sie. Und wird Dir von jedem Arzt mit dem Du unter 4 Augen redest vorbehaltlos bestätigt.



Gleichzeitig unterstellst du Hunderttausenden wirklich kranker Menschen Simulantentum. Und das nur, um deiner Menschenverachtung Ausdruck zu geben.

Nein. Ich unterstelle es nicht wirklich kranken Menschen. Sondern Simulanten.
Noch hat das Ministerium für Wahrheit nicht die Macht, mir das zu verbieten.



Selbst wenn es nur sarkastisch gemeint war, da hört der Sarkasmus auf.
Du siehst selbst, welchen Effekt das hat: Kaum ausgesprochen, kommen User aus dem geistigen Tieffluggebiet (no brain no pain) und plappern dir das nach, obwohl die den Zynismus in deiner Aussage ganz sicher nicht verstanden haben.

Was wirfst Du mir vor? Die gleiche Methode zu benutzen wie die Leute mit dem Spruch "breite Schultern müssen mehr tragen als schmale"?
Dabei war's nicht mal Methode. Es war ein Spruch den jeder Kabarettist unter großem Beifall auch benutzt. Gut, vielleicht nicht im "Werkstattheater".



Dabei ist weder Sarkasmus noch Zynismus an dieser Stelle notwendig, weil die von Tschuikow im Eingangsbeitrag verlinkte Quelle die wahren Sachverhalte und Zusammenhänge exakt wiedergibt.

Nur nebenbei: Psychologen verschreiben keine Medikamente, weder Ritalin noch sonst irgendwas.

Richtig. Gottseidank. Abr sie dürfen Überweisungen austellen.



Was die Situation in der Kinderpsychiatrie angeht, insbesondere die Problematik der ADHS-Diagnose (auf die du wahrscheinlich hinaus wolltest) oder auch so einen Dünnpfiff wie die Hochbegabten-Diagnostik, bin ich sogar tendenziell deiner Meinung.
Das hat aber mit dem Thema der durch berufliche Existenzangst oder Arbeitslosigkeit bedingten psychischen Folgeerkrankungen nichts zu tun.

Doch. Genau wie Killerspiele mit Empathiereduktion zu tun haben. Auch das bestreiten ja viele.
Wer schon als Kind darauf konditioniert wird bei geringsten Problemen rosa Pillen einzuschmeißen und/oder die Verantwortung anderen zuzuschieben wird als Erwachsener nicht damit aufhören.

Volkov
14.07.2007, 15:47
Das nennt man Fortschritt!

Das auch. Technik bleibt bekanntlich nicht stehen. Die Jobverteilung wird aber eine andere sein müssen wenn man Vollbeschäftigung herstellen möchte, das würde zur Folge haben, dass der Konkurrenzdruck steigt. Würde aber ein Interessantes Spiel werden, darauf kann man sich verlassen.

Noko43
14.07.2007, 16:58
:lach: Köstlich!
Keine Ärzte = keine Kranken. Nicht wahr? :))
Keine Polizisten = keine Verbrechen
Keine Richter = kein Unrecht
Keine Arme = keine Kekse :D
...und ich mach mir die Welt, so wie sie mir gefällt.

Depressionen und Angststörungen gab es schon, als es noch keine Psychologieabsolventen gab.
Es gab übrigens auch schon Schnupfen, bevor es Nasivin gab. Und es gab auch schon den Mond, bevor es Apollo 13 gab.

Don, du solltest dich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, bei Themen, von denen du keine Ahnung hast.
Schuster, bleib bei deinen Leisten. ;)

Wir sollten die Leichenbestatter abschaffen, dann stirbt auch niemand mehr. ;)

politisch Verfolgter
14.07.2007, 22:46
Leute, hört auf zu jammern, Sozialismus mit Westgeld wird es nicht geben.

Wir haben Sozialismus: Davon schmarotzende Funktionäre schlagen politisch Verfolgte mit öffentl. Mitteln im Interesse von Betriebsinhabern sozio-ökonomisch und kompetenzstrukturell zusammen.
Wir haben Marxismus: Marx hat das von Betriebslosen erwirtschaftete Kapital mit Inhabern personalisiert und klassenantagonistisch gegenüber den Erwirtschaftern verteufelt.
Ohne diesen linken Dreck könnte der mod. Feudalismus nicht existieren.
Davon ist die Marktwirtschaft zu entlasten. Die verbrecherische Arbeitsgesetzgebung ist zu entfernen.

Skorpion968
15.07.2007, 06:23
Wir sollten die Leichenbestatter abschaffen, dann stirbt auch niemand mehr. ;)

Stimmt auffallend! :D :top:

Skorpion968
15.07.2007, 06:58
Ja, das bedeutet sie. Und wird Dir von jedem Arzt mit dem Du unter 4 Augen redest vorbehaltlos bestätigt.

Ich spreche - schon berufsbedingt - häufiger mit Ärzten unter 4 Augen. Bestätigen konnte mir das aber noch keiner von denen.


Nein. Ich unterstelle es nicht wirklich kranken Menschen. Sondern Simulanten.
Noch hat das Ministerium für Wahrheit nicht die Macht, mir das zu verbieten.


geschenkt


Was wirfst Du mir vor? Die gleiche Methode zu benutzen wie die Leute mit dem Spruch "breite Schultern müssen mehr tragen als schmale"?
Dabei war's nicht mal Methode. Es war ein Spruch den jeder Kabarettist unter großem Beifall auch benutzt. Gut, vielleicht nicht im "Werkstattheater".

Ich werfe dir gar nichts vor. Ich mache dich lediglich darauf aufmerksam, dass deine zynischen Stellungnahmen den bedenklichen Nebeneffekt haben, unterbelichtete Exemplare unserer gemeinsamen Mitbürger in diesem Schwachsinn zu verstärken. Klassische Konditionierung, you know?! Kaum läutest du das Glöckchen, tritt prompt der Speichelfluss hervor. ;)


Richtig. Gottseidank. Abr sie dürfen Überweisungen austellen.

Wohin dürfen Psychologen denn überweisen? Da bist du falsch informiert, ohne ärztliches Konsil geht da gar nichts.
Ob das richtig oder falsch ist, lasse ich bewusst mal dahingestellt und dem Urteil des Betrachters überlassen...


Doch. Genau wie Killerspiele mit Empathiereduktion zu tun haben. Auch das bestreiten ja viele.
Wer schon als Kind darauf konditioniert wird bei geringsten Problemen rosa Pillen einzuschmeißen und/oder die Verantwortung anderen zuzuschieben wird als Erwachsener nicht damit aufhören.

Spielst du Killerspiele? Oder woher kommt DEINE Empathiereduktion?
Das wirkt schon etwas abstrus, dass du von Empathiereduktion schreibst, wo du doch gerade Menschen mit psychischen Erkrankungen noch als Simulanten abqualifiziert hast.

Wer schon als Kind seine Grenzen nicht einzuhalten lernt und es nicht begreift, dass er die Grenzen anderer zu respektieren hat und in seinem Handeln Verantwortung für andere zu übernehmen hat, der wird auch als Erwachsener ein Soziopath bleiben.

Don
15.07.2007, 08:52
Spielst du Killerspiele? Oder woher kommt DEINE Empathiereduktion?
Das wirkt schon etwas abstrus, dass du von Empathiereduktion schreibst, wo du doch gerade Menschen mit psychischen Erkrankungen noch als Simulanten abqualifiziert hast.

Habe ich nicht. Typisch.
Ich qualifiziere Simulanten als Simulanten. Aber überhaupt die Bemerkung zu wagen daß es welche gibt wird ja schon als verstoß gegen die Menschenwürde gebrandmarkt.



Wer schon als Kind seine Grenzen nicht einzuhalten lernt und es nicht begreift, dass er die Grenzen anderer zu respektieren hat und in seinem Handeln Verantwortung für andere zu übernehmen hat, der wird auch als Erwachsener ein Soziopath bleiben.


Ich kenne meine Grenzen sehr wohl und pflege sie auch zu beachten. Ich gestatte mir lediglich mich gegen die Grenzverletzungen anderer vehement zur Wehr zu setzen, in diesem Fall gegen diejenigen die mich mit vorgeschobenen Wehwehchen zur Solidaritätskasse bitten.

politisch Verfolgter
15.07.2007, 12:15
Das Theme muß heißen: umverteilungsterroristischer Feudalismusterror macht die Menschen krank - weil er sie von vernetzungsoptimierter Effizienz userzentriert marktwirtschaftlicher Profitmaximierung abschottet.

Die Grundrechte setzen klare Grenzen: niemand darf per Gesetz für die Bewirtschaftung fremden Eigentums verantwortlich erklärt werden.

Betriebslose können nur investiv nutzend für das verantwortlich erklärt werden, was sie tun: eben per user value.

Geeignete betriebl. Vertragsgegenstände haben die managementstrategisch umgesetzte Nutzenoptimierung der betriebslosen Anbieter zu bezwecken.

Niemand darf per Gesetz mit sog. "Arbeitnehmer"-Konstrukten kontaminiert werden.

Skorpion968
16.07.2007, 00:53
Habe ich nicht. Typisch.
Ich qualifiziere Simulanten als Simulanten. Aber überhaupt die Bemerkung zu wagen daß es welche gibt wird ja schon als verstoß gegen die Menschenwürde gebrandmarkt.

Das stimmt doch so nicht. Sieh dir deinen Beitrag dazu noch einmal an:


Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass in Deutschland die psychischen
Krankheiten stark im Anstieg begriffen sind. Eine aktuelle Studie der
Krankenkasse DAK zeigt, dass zwischen 1997 und 2004 die Arbeitsunfähigkeiten
wegen psychischer Störungen, Verhaltensstörungen, Angststörungen und
depressiver Störungen um 69% zugenommen haben. Laut einer Studie des IAO
(Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation) leidet jeder zehnte
Arbeitnehmer mittlerweile an Depressionen, Stress oder Burnout-Syndromen.



Das liegt ausschließlich an der ständig steigenden Zahl nichtsnutziger Psychologieabsolventen die versorgt sein wollen.
Warst Du schonmal bei einem Arzt und hast die Praxis ohne Diagnose verlassen?

Weniger "Ärzte" = weniger Kranke.

Du stellst alle Leute, die aufgrund der im Eingangsbeitrag genannten Gründe psychische Erkrankungen entwickeln, unter den Generalverdacht Simulanten zu sein.
Dann holst du ganz weit aus und machst zwei Berufsgruppen zu deren Helfershelfern.

Das ist auch gar nicht mehr sarkastisch oder zynisch, das ist schon Verschwörungstheorie.

Ach ja, zu deiner Frage: Warst Du schonmal bei einem Arzt und hast die Praxis ohne Diagnose verlassen?
Das ist zum Beispiel bei Patienten, die unter einer Panikstörung leiden oder auch unter anderen Angststörungen, sogar der Regelfall.
Bei diesen Krankheitsformen zeigen sich unter anderem ausgeprägte körperliche Symptome (Schwindel, Atemnot, Herzrasen, infarktähnliche Brustschmerzen etc.). Daher laufen diese Leute nicht selten von Arzt zu Arzt, wo ihnen jedes Mal gesagt wird, dass sie kerngesund sind. Weil viele Ärzte von psychischen Erkrankungen soviel verstehen, wie die Kuh vom Eierlegen.
Das Ende vom Lied ist, dass diese Leute sich im Schnitt 7 Jahre lang mit ihrer Erkrankung rumplagen, bis ihre Krankheit diagnostiziert wird.
Bis dahin kosten sie das Gesundheitssystem über den ganzen Voraufwand, falsche Medikationen etc. wirklich viel Geld. Hinzu kommt, dass sie über diesen gesamten Zeitraum ja weiterhin unter den Umständen leben, die ihre psychische Erkrankung verursacht haben.
Bis die also mal die Diagnose erhalten und in effektive Behandlung kommen, ist die Erkrankung nicht selten schon so verfestigt, dass dann das Doppelte oder Dreifache des normalen Behandlungsaufwandes notwendig ist.
So ist das in Wirklichkeit!

Don
16.07.2007, 12:27
...........................

Danke für die Erläuterungen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, daß die Menschheit trotz der Abwesenheit all dieser Diagnosen und der sie stellenden Berufsgruppen die letzten 100.000 Jahre überstanden hat.
Vor allem wenn man bedenkt, daß nach all diesen vielfältigen Studien praktisch mindestens jeder Zehnte ohne Therapie oder Medikation lebensunfähig ist.

Wie wiederholt gesagt, ich stellte niemals in Abrede daß all diese Krankheitsbilder in bestimmten Fällen zutreffen und auch behandlungswürdig sind. Was ich in Abrede stelle ist die Masse.
Es scheint in unserer Gesellschaft schlicht an der simplen Erkenntnis zu mangeln das Frust, auch Besorgnis oder Angst völig normale Bestandteile des Lebens sind die sich nicht durch Therapeutengequatsche wegzaubern lassen. Was im übrigen auch gar nicht wünschenswert wäre da sie natürliche Indikatoren für Zustände sind die man verändern sollte.
Das heißt, nicht man für andere, sondern jeder für sich.

kapitalistenschwein
16.07.2007, 18:47
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, die Zeiten, an denen man für Anwesenheit bezahlt worden ist , ist vorbei.

Sozialismus war gestern - heute ist Fortschritt und Innovation die Zukunft.

-jmw-
16.07.2007, 18:51
Wir leben in einer Leistungsgesellschaft, die Zeiten, an denen man für Anwesenheit bezahlt worden ist , ist vorbei.
Schön wär's...


Sozialismus war gestern - heute ist Fortschritt und Innovation die Zukunft.
Pah!
Heute ist irgendeine merkwürdige Mische aus Sozialdemokratismus und Neo'liberalismus'.
Mit Fortschritt hat das wenig zu tun.

Noko43
16.07.2007, 19:12
http://www.dashoefer.de/ED-STRESS/Probe.pdf

Solche Erscheinungen sind auch eine Folge der Globalisierung. Die Globalisierung hat einerseits Vorteile wie die Investitionen ausländischer Unternehmen in Deutschland wegen der gut ausgebildeten Fachkräfte und der hervorragenden Infrastruktur sowie des deutschen Marktes mit seinen oft kaufkräftigen Kunden.

Die Globalisierung hat allerdings auch Nachteile, denn Deutschland ist wie andere europäische Länder auch ein Hochlohnland und es muss mit Niedriglohnländern z.B. in Osteuropa oder Fernost konkurrieren. Die deutschen Firmen sind einem hohen Konkurrenzdruck ausgesetzt und sehen sich dadurch gezwungen, immer mehr zu rationalisieren und die Produktivität der Arbeitnehmer ständig zu verbessern. Damit Arbeitsplätze nicht aus Deutschland in so genannte Billiglohnländer abwandern, müssen deutsche Arbeitnehmer immer produktiver werden.

Das hat zur Folge, dass der Druck auf die deutschen Arbeitnehmer ständig steigt und die Arbeitsleistung ständig erhöht werden muss, was wiederum, da Menschen keine Maschinen sondern in ihrer Leistungsfähigkeit durchaus beschränkte Individuen sind, zu Krankheiten führen kann. So kommt es dann öfters mal zu Arbeitsüberlastung (Burn-out-Syndrom), die sich negativ insbesondere auf die Psyche der Betroffenen auswirkt.

Dass kapitalistischer Leistungsterror die Menschen immer mehr fordert und sie immer häufiger krank macht, ist also nicht von der Hand zu weisen. Doch was soll man tun, wie soll man dieser Tretmühle entkommen? Aus der Globalisierung auszusteigen wäre kaum möglich und hätte den wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands in Zustände wie in der Weimarer Republik zur Folge. Es ist ein wirkliches Dilemma, in dem wir uns befinden.

Mauser98K
16.07.2007, 19:18
Ich hatte am Sonntag den kurzen Schichtwechsel, das heißt ich hatte Frühdienst ( von 6:30 - 13:30 Uhr ) und am gleichen Tag Nachtdienst ( von 21:30 - 06:30 Uhr ).

Die Familie freut`s X(

kapitalistenschwein
16.07.2007, 19:25
Ich hatte am Sonntag den kurzen Schichtwechsel, das heißt ich hatte Frühdienst ( von 6:30 - 13:30 Uhr ) und am gleichen Tag Nachtdienst ( von 21:30 - 06:30 Uhr ).

Die Familie freut`s X(

sei froh , dass du überhaupt noch arbeit hast, oder willst du sie via hartz iv alimentieren lassen ? Kein Vorbild für deine Kinder.

Mauser98K
16.07.2007, 19:26
sei froh , dass du überhaupt noch arbeit hast, oder willst du sie via hartz iv alimentieren lassen ? Kein Vorbild für deine Kinder.

Ich klage auch nicht übermäßig.

Ja, mir und meiner Familie geht es sogar recht gut.

Skorpion968
17.07.2007, 00:24
Danke für die Erläuterungen. Ich finde es immer wieder erstaunlich, daß die Menschheit trotz der Abwesenheit all dieser Diagnosen und der sie stellenden Berufsgruppen die letzten 100.000 Jahre überstanden hat.

Halt dich fest, es kommt noch besser: Die Menschheit hat 100.000 Jahre sogar ohne Krebsdiagnosen überstanden.
Heißt das nun, dass Menschen mit Krebserkrankungen Simulanten sind?


Vor allem wenn man bedenkt, daß nach all diesen vielfältigen Studien praktisch mindestens jeder Zehnte ohne Therapie oder Medikation lebensunfähig ist.

Von lebensunfähig hat hier glaub ich niemand gesprochen. Wäre auch falsch. Vielmehr sind diese Leute in ihrer Gesundheit und in ihrer Leistungsfähigkeit stark beeinträchtigt.
Was natürlich entsprechende negative volkswirtschaftliche Auswirkungen hat.


Wie wiederholt gesagt, ich stellte niemals in Abrede daß all diese Krankheitsbilder in bestimmten Fällen zutreffen und auch behandlungswürdig sind. Was ich in Abrede stelle ist die Masse.

Es scheint in unserer Gesellschaft schlicht an der simplen Erkenntnis zu mangeln das Frust, auch Besorgnis oder Angst völig normale Bestandteile des Lebens sind die sich nicht durch Therapeutengequatsche wegzaubern lassen. Was im übrigen auch gar nicht wünschenswert wäre da sie natürliche Indikatoren für Zustände sind die man verändern sollte.
Das heißt, nicht man für andere, sondern jeder für sich.

Ist zum Teil richtig, zum Teil falsch.

Richtig ist, dass Angstreaktionen an sich völlig normale Anpassungsreaktionen des Körpers sind, die aus der Vorzeit übrig geblieben sind. Der Körper bereitet bei Antizipation von Gefahr durch Angst die Kampf- oder Fluchtreaktion vor, indem er alle dafür benötigten Körpersysteme aktiviert und alle dafür nicht benötigten Körpersysteme herunterfährt.
Das war in der Vorzeit auch ein ziemlich sinnvoller Mechanismus, solange der Tiger tatsächlich vor der eigenen Höhle lauerte und man die bedrohliche Situation tatsächlich durch Kampf oder Flucht innerhalb von wenigen Minuten beenden konnte.
Inzwischen ist die Angstreaktion jedoch in vielen Situationen völlig dysfunktional, weil die Gefahr, durch die sie ausgelöst wird, häufig nicht mehr selbständig und nicht in den kurzen Zeitintervallen beseitigt werden kann. Heute lauert nicht mehr der Tiger vor der Höhle, sondern der Mensch ist zum Teil mit einer jahrelangen potenziellen Gefahr konfrontiert (z.B. drohender Arbeitsplatzverlust), auf die er nur eingeschränkte Reaktionsmöglichkeiten hat und die er oft sogar gar nicht selbst beeinflussen kann.
Und in diesen Situationen der permanent hohen Anspannung über einen langen Zeitraum mit geringen oder keinen Handlungsmöglichkeiten wirkt sich diese an sich normale Reaktion auf Dauer schädlich gegen den Körper aus.

Die tatsächlichen oder wahrgenommenen Handlungsmöglichkeiten sind da ein ganz entscheidender Faktor.
In Tierexperimenten kannst du sehr deutlich sehen, welche Mechanismen da wirksam werden:
In Experimenten mit Hunden z.B. (die würde und dürfte man heute nicht mehr durchführen) wurden Hunde in einen zweigeteilten Käfig gesperrt. Auf der einen Seite konnte man über den Boden des Käfigs Elektroschocks abgeben, auf der anderen Seite nicht. Dazwischen war eine Barriere, welche die Hunde mit einem Stupser auf einen Schalter herunterlassen konnten, so dass sie auf die ungefährliche Seite gelangen konnten. Nun verabreichte man Stromstöße. Die Hunde lernten durch Versuch und Irrtum recht schnell, dass sie sich über das Drücken des Schalters in Sicherheit bringen konnten.
Dann nahm man eine andere Gruppe Hunde, verabreichte ebenfalls Stromstöße, allerdings machte man den Schalter wirkungslos, so dass die Hunde keine Chance hatten den Stromstößen zu entkommen. Nach einer Weile resignierten sie, saßen nur noch winselnd in der Ecke.
Nun nahm man die 1. Gruppe Hunde und setzte sie der Bedingung 2 aus. Sie zeigten das gleiche Verhalten wie im ersten Versuchsdurchgang.
Nun das eigentlich Wichtige: Man nahm die 2. Gruppe Hunde und setzte sie in den zweigeteilten Käfig, wobei man die Barriere sogar entfernte. Das heißt, die Hunde hätten den Stromstößen leicht entkommen können, indem sie einfach nur seelenruhig auf die andere Seite hinüberspaziert wären. Was passierte aber? Sie setzten sich bei Erfolgen der Stromstöße wieder nur winselnd in die Ecke und ließen es ohne jegliche Handlungsfähigkeit über sich ergehen. Sie hätten in diesem Fall tatsächlich sogar eine Handlungsmöglichkeit gehabt, nahmen aber keine Handlungsmöglichkeit mehr wahr. Genauer: Sie konnten nicht mehr antizipieren, dass sie durch eigenes Handeln die Gefahr in der Situation beeinflussen konnten.
Einige der Hunde aus der 2. Gruppe entwickelten schon wenige Tage nach dem Experiment deutliche Krankheitssymptome, angefangen von Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Teilnahmslosigkeit, ständiges Winseln) bis hin zu körperlichen Symptomen. Bei Menschen sind derartige Symptome kennzeichnend für eine klassische reaktive Depression mit Somatisierung.

Obwohl man von Verhaltensexperimenten mit Hunden sicherlich nicht 1:1 auf menschliches Verhalten schließen sollte, sind die Grundmechanismen durchaus ähnlich gelagert:
Bei tatsächlicher oder zumindest angenommener eigener Handlungsmöglichkeit sind Angstreaktionen adaptiv. Krankheitsauslösend ist die Kombination von Gefahrensituation (Belastung) und nicht vorhandener oder nicht wahrgenommener Möglichkeit, das Geschehen durch eigene Handlungen zu beeinflussen.

Nehmen wir also den Fall eines Langzeitarbeitslosen: Er versucht dieser gefährlichen und belastenden Situation zunächst durch eigenes Handeln zu entkommen, indem er 100erte von Bewerbungen schreibt. Spätestens nach der 500. Absage und dem 5. Bewerbungstraining kann er die Ursache für sein ständiges Scheitern nicht mehr als in seiner Kontrolle befindlich attribuieren. Er beginnt anzunehmen, dass er die Belastung gar nicht durch eigenes Handeln beenden oder beeinflussen kann. Er bekommt den Eindruck, dass das außerhalb seiner Kontrolle liegt. Analog zu den Reaktionen der Hunde legt er sich nun winselnd in eine Ecke und resigniert. Wenn genau diese Konstellation über Jahre andauert, entwickelt er Depressionen, psychosomatische Krankheiten, chronische Anspannung und Angstzustände, möglicherweise Suizidgedanken. Er hält diese ständige Anspannung nicht mehr aus und greift zu einem handelsüblichen Betäubungsmittel: Alkohol.
Und damit rutscht er in einen Teufelskreis, aus dem er selbst nicht mehr herauskommt, selbst wenn du die Barriere vor ihm runterlässt, er bleibt in seiner Ecke liegen.
Und spätestens zu diesem Zeitpunkt ist eine psychotherapeutische Behandlung unumgänglich. Dort wird der ganze verstrickte Faden wieder von hinten nach vorne aufgerollt, und das ganz sicher nicht durch Therapeutengequatsche. Diese Leute müssen in einem langen Prozess (mit möglicherweise vorgeschaltetem Alkohol-Entzug) erst wieder lernen, ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten wahrzunehmen, aus der Resignation herauszukommen und sich überhaupt wieder in die Gesellschaft einzuordnen (weil sie durch die jahrelange Arbeitslosigkeit sozial vollkommen isoliert wurden).

Diese verkürzte Darstellung der Ursache-Wirkungs-Mechanismen sollte auch dir deutlich werden lassen, dass jahrelange berufliche Überforderung in Verbindung mit Existenzbedrohung und/oder Arbeitslosigkeit psychische und letztlich auch körperliche Erkrankungen auslöst. Und die werden zahlreicher, weil die Situation sich dahingehend ständig verstärkt.
Dieses wirtschaftspolitische System mit der Folgewirkung Massenarbeitslosigkeit bewirkt also in sekundärer Folge enorme Mehrkosten im Gesundheitssystem sowie permanente Schädigungen der Volkswirtschaft. Da die Erkrankungen dieser Menschen in der Regel viel zu spät erkannt werden und sie in der Regel viel zu spät in geeignete Behandlung kommen, werden die Kosten noch höher. Und das alles bezahlst du mit deinen Steuern und deinen Kassenbeiträgen mit.
Wenn du dich also dagegen wehrst, all dies anteilig mitbezahlen zu müssen, dann solltest du dich gegen diejenigen wenden, die das Ganze verursachen und nicht gegen diejenigen, die dadurch krank werden.

Hinzu kommt, und das ist der maßgebliche Unterschied zu anderen Ländern oder Kulturen, in denen Menschen ebenfalls chronischen existenziellen Belastungen ausgesetzt sind:
Die Menschen dort werden durch ein gut funktionierendes soziales Netz aufgefangen. Und damit meine ich nicht Sozialleistungen, sondern große Familienverbände und soziale Gemeinschaften. Das sind sehr wirksame protektive Faktoren. In dieser Gesellschaft läuft der Prozess seit 25 Jahren umgekehrt. Die Gesellschaft und die sozialen Strukturen fallen auseinander. Die Menschen werden vereinzelt, individualisiert, der soziale Zusammenhalt wird schwächer, Familien werden kleiner und überhaupt seltener.
Der Mensch, der in dieser Gesellschaft aus dem beruflichen Netz herausgefegt wird, wird in der Regel sozial isoliert. Er kann - selbst wenn er wollte und emotional dazu in der Lage wäre - in vielen Fällen schon aus finanziellen Gründen kaum noch am sozialen Leben teilnehmen, weil seine Lohnersatzleistungen im Verhältnis zu den hohen Kosten dafür nicht ausreichen. Platt gesagt: Während seine Ex-Kollegen zweimal pro Woche abends kegeln gehen, sitzt er allein in seiner Butze. In einer Gesellschaft, in der der menschliche Wert dermaßen über berufliche Leistung definiert wird, kommt das einem psychologischen Todesurteil gleich.
Da also auch dieser wichtige protektive soziale Faktor in dieser Gesellschaft immer mehr wegfällt, nehmen die oben genannten Erkrankungen weiter zu.

politisch Verfolgter
17.07.2007, 13:07
Originalton Stoiber in seiner Abtrittsarie:
"Sustainable value!"
Exakt der bedingt Investivnutzung ohne menschl. Inhaber.
Erst damit gibts Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz.

Kreuzbube
17.07.2007, 20:17
Da sie sich in der Masse das bieten lassen, sind sie im Großen und Ganzen an der Situation nicht ganz unschuldig...

Politikgangster
19.07.2007, 14:11
Kapitalistischer Leistungsterror = Faschistischer Terror.

Die Armut in diese Land nimmt zu www.volksprotest.de

-jmw-
19.07.2007, 15:07
Du hast offensichtlich keinen blassen Schimmer, was Faschismus ist.

Don
19.07.2007, 18:37
Halt dich fest, es kommt noch besser: Die Menschheit hat 100.000 Jahre sogar ohne Krebsdiagnosen überstanden.
Heißt das nun, dass Menschen mit Krebserkrankungen Simulanten sind?

Denk noch mal nach und analysiere, was an dieser Plattitüde unstimmig ist.



Richtig ist, dass Angstreaktionen an sich völlig normale Anpassungsreaktionen des Körpers sind, die aus der Vorzeit übrig geblieben sind. Der Körper bereitet bei Antizipation von Gefahr durch Angst die Kampf- oder Fluchtreaktion vor, indem er alle dafür benötigten Körpersysteme aktiviert und alle dafür nicht benötigten Körpersysteme herunterfährt.
Das war in der Vorzeit auch ein ziemlich sinnvoller Mechanismus, solange der Tiger tatsächlich vor der eigenen Höhle lauerte und man die bedrohliche Situation tatsächlich durch Kampf oder Flucht innerhalb von wenigen Minuten beenden konnte.
Inzwischen ist die Angstreaktion jedoch in vielen Situationen völlig dysfunktional, weil die Gefahr, durch die sie ausgelöst wird, häufig nicht mehr selbständig und nicht in den kurzen Zeitintervallen beseitigt werden kann. Heute lauert nicht mehr der Tiger vor der Höhle, sondern der Mensch ist zum Teil mit einer jahrelangen potenziellen Gefahr konfrontiert (z.B. drohender Arbeitsplatzverlust), auf die er nur eingeschränkte Reaktionsmöglichkeiten hat und die er oft sogar gar nicht selbst beeinflussen kann.
Und in diesen Situationen der permanent hohen Anspannung über einen langen Zeitraum mit geringen oder keinen Handlungsmöglichkeiten wirkt sich diese an sich normale Reaktion auf Dauer schädlich gegen den Körper aus.

Die tatsächlichen oder wahrgenommenen Handlungsmöglichkeiten sind da ein ganz entscheidender Faktor.
In Tierexperimenten kannst du sehr deutlich sehen, welche Mechanismen da wirksam werden:
In Experimenten mit Hunden z.B. (die würde und dürfte man heute nicht mehr durchführen) wurden Hunde in einen zweigeteilten Käfig gesperrt. Auf der einen Seite konnte man über den Boden des Käfigs Elektroschocks abgeben, auf der anderen Seite nicht. Dazwischen war eine Barriere, welche die Hunde mit einem Stupser auf einen Schalter herunterlassen konnten, so dass sie auf die ungefährliche Seite gelangen konnten. Nun verabreichte man Stromstöße. Die Hunde lernten durch Versuch und Irrtum recht schnell, dass sie sich über das Drücken des Schalters in Sicherheit bringen konnten.
Dann nahm man eine andere Gruppe Hunde, verabreichte ebenfalls Stromstöße, allerdings machte man den Schalter wirkungslos, so dass die Hunde keine Chance hatten den Stromstößen zu entkommen. Nach einer Weile resignierten sie, saßen nur noch winselnd in der Ecke.
Nun nahm man die 1. Gruppe Hunde und setzte sie der Bedingung 2 aus. Sie zeigten das gleiche Verhalten wie im ersten Versuchsdurchgang.
Nun das eigentlich Wichtige: Man nahm die 2. Gruppe Hunde und setzte sie in den zweigeteilten Käfig, wobei man die Barriere sogar entfernte. Das heißt, die Hunde hätten den Stromstößen leicht entkommen können, indem sie einfach nur seelenruhig auf die andere Seite hinüberspaziert wären. Was passierte aber? Sie setzten sich bei Erfolgen der Stromstöße wieder nur winselnd in die Ecke und ließen es ohne jegliche Handlungsfähigkeit über sich ergehen. Sie hätten in diesem Fall tatsächlich sogar eine Handlungsmöglichkeit gehabt, nahmen aber keine Handlungsmöglichkeit mehr wahr. Genauer: Sie konnten nicht mehr antizipieren, dass sie durch eigenes Handeln die Gefahr in der Situation beeinflussen konnten.
Einige der Hunde aus der 2. Gruppe entwickelten schon wenige Tage nach dem Experiment deutliche Krankheitssymptome, angefangen von Verhaltensauffälligkeiten (z.B. Teilnahmslosigkeit, ständiges Winseln) bis hin zu körperlichen Symptomen. Bei Menschen sind derartige Symptome kennzeichnend für eine klassische reaktive Depression mit Somatisierung.

Obwohl man von Verhaltensexperimenten mit Hunden sicherlich nicht 1:1 auf menschliches Verhalten schließen sollte, sind die Grundmechanismen durchaus ähnlich gelagert:
Bei tatsächlicher oder zumindest angenommener eigener Handlungsmöglichkeit sind Angstreaktionen adaptiv. Krankheitsauslösend ist die Kombination von Gefahrensituation (Belastung) und nicht vorhandener oder nicht wahrgenommener Möglichkeit, das Geschehen durch eigene Handlungen zu beeinflussen.

Nehmen wir also den Fall eines Langzeitarbeitslosen: Er versucht dieser gefährlichen und belastenden Situation zunächst durch eigenes Handeln zu entkommen, indem er 100erte von Bewerbungen schreibt. Spätestens nach der 500. Absage und dem 5. Bewerbungstraining kann er die Ursache für sein ständiges Scheitern nicht mehr als in seiner Kontrolle befindlich attribuieren. Er beginnt anzunehmen, dass er die Belastung gar nicht durch eigenes Handeln beenden oder beeinflussen kann. Er bekommt den Eindruck, dass das außerhalb seiner Kontrolle liegt. Analog zu den Reaktionen der Hunde legt er sich nun winselnd in eine Ecke und resigniert. Wenn genau diese Konstellation über Jahre andauert, entwickelt er Depressionen, psychosomatische Krankheiten, chronische Anspannung und Angstzustände, möglicherweise Suizidgedanken. Er hält diese ständige Anspannung nicht mehr aus und greift zu einem handelsüblichen Betäubungsmittel: Alkohol.
Und damit rutscht er in einen Teufelskreis, aus dem er selbst nicht mehr herauskommt, selbst wenn du die Barriere vor ihm runterlässt, er bleibt in seiner Ecke liegen.
Und spätestens zu diesem Zeitpunkt ist eine psychotherapeutische Behandlung unumgänglich. Dort wird der ganze verstrickte Faden wieder von hinten nach vorne aufgerollt, und das ganz sicher nicht durch Therapeutengequatsche. Diese Leute müssen in einem langen Prozess (mit möglicherweise vorgeschaltetem Alkohol-Entzug) erst wieder lernen, ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten wahrzunehmen, aus der Resignation herauszukommen und sich überhaupt wieder in die Gesellschaft einzuordnen (weil sie durch die jahrelange Arbeitslosigkeit sozial vollkommen isoliert wurden).

Diese verkürzte Darstellung der Ursache-Wirkungs-Mechanismen sollte auch dir deutlich werden lassen, dass jahrelange berufliche Überforderung in Verbindung mit Existenzbedrohung und/oder Arbeitslosigkeit psychische und letztlich auch körperliche Erkrankungen auslöst. Und die werden zahlreicher, weil die Situation sich dahingehend ständig verstärkt.
Dieses wirtschaftspolitische System mit der Folgewirkung Massenarbeitslosigkeit bewirkt also in sekundärer Folge enorme Mehrkosten im Gesundheitssystem sowie permanente Schädigungen der Volkswirtschaft. Da die Erkrankungen dieser Menschen in der Regel viel zu spät erkannt werden und sie in der Regel viel zu spät in geeignete Behandlung kommen, werden die Kosten noch höher. Und das alles bezahlst du mit deinen Steuern und deinen Kassenbeiträgen mit.
Wenn du dich also dagegen wehrst, all dies anteilig mitbezahlen zu müssen, dann solltest du dich gegen diejenigen wenden, die das Ganze verursachen und nicht gegen diejenigen, die dadurch krank werden.

Hinzu kommt, und das ist der maßgebliche Unterschied zu anderen Ländern oder Kulturen, in denen Menschen ebenfalls chronischen existenziellen Belastungen ausgesetzt sind:
Die Menschen dort werden durch ein gut funktionierendes soziales Netz aufgefangen. Und damit meine ich nicht Sozialleistungen, sondern große Familienverbände und soziale Gemeinschaften. Das sind sehr wirksame protektive Faktoren. In dieser Gesellschaft läuft der Prozess seit 25 Jahren umgekehrt. Die Gesellschaft und die sozialen Strukturen fallen auseinander. Die Menschen werden vereinzelt, individualisiert, der soziale Zusammenhalt wird schwächer, Familien werden kleiner und überhaupt seltener.
Der Mensch, der in dieser Gesellschaft aus dem beruflichen Netz herausgefegt wird, wird in der Regel sozial isoliert. Er kann - selbst wenn er wollte und emotional dazu in der Lage wäre - in vielen Fällen schon aus finanziellen Gründen kaum noch am sozialen Leben teilnehmen, weil seine Lohnersatzleistungen im Verhältnis zu den hohen Kosten dafür nicht ausreichen. Platt gesagt: Während seine Ex-Kollegen zweimal pro Woche abends kegeln gehen, sitzt er allein in seiner Butze. In einer Gesellschaft, in der der menschliche Wert dermaßen über berufliche Leistung definiert wird, kommt das einem psychologischen Todesurteil gleich.
Da also auch dieser wichtige protektive soziale Faktor in dieser Gesellschaft immer mehr wegfällt, nehmen die oben genannten Erkrankungen weiter zu.


Je schwülstiger Erklärungen ausfallen, desto mehr Anlaß besteht an ihrem Inhalt zu zweifeln.
Wobei die ersten Ansätze ja durchaus korrekt sind. Aber die Theologie die Du daraus entwickelst ist, sagen wir mal, sehr weit hergeholt.

Skorpion968
19.07.2007, 23:38
Denk noch mal nach und analysiere, was an dieser Plattitüde unstimmig ist.

Du wirst es mir bestimmt gleich verraten. :)


Je schwülstiger Erklärungen ausfallen, desto mehr Anlaß besteht an ihrem Inhalt zu zweifeln.
Wobei die ersten Ansätze ja durchaus korrekt sind. Aber die Theologie die Du daraus entwickelst ist, sagen wir mal, sehr weit hergeholt.

Diese Theologie, wie du das nennst, sind wissenschaftlich belegte Zusammenhänge. Die kann man auf der Mikroebene selbst bis hin zu hormonellen Prozessen belegen.

Wenn du an meiner Argumentation irgendeine Fehlerhaftigkeit zu erkennen glaubst, dann widerlege sie doch einfach oder benenne zumindest die Fehler.
Nach deiner Reaktion drängt sich der Eindruck auf, dass diese Zusammenhänge einfach nicht in dein Weltbild passen mögen. Da du aber auch nicht wirklich gegenargumentieren kannst, wird schlicht der Referenzbeitrag als "schwülstig" und "Theologie" abgewertet.
So wird dat nix! ;)

Eddie Meduza
23.07.2007, 15:44
Ich kann nur JEDEM Arbeitnehmer empfehlen KEINE ÜBERSTUNDEN zu machen.Es sei denn,der Chef gibt es einem SCHRIFTLICH das man es machen muss(z.B aus plötzlichen Produktionsengpass,Krankheitsfällen e..)Gesetzlich ist das nämlich nicht vorgeschrieben.Wer meint,aber aus EGOGründen jede Woche 10 Stunden zusätzlich(unbezahlt) und mehr arbeiten zu müssen,sollte das jedoch lassen und seine Arbeitswut lieber bei der Frewilligen Feuerwehr,Rotes Kreuz etc. ausleben.


Das Gegenteil kann ich jedem empfehlen der nicht möchte dass seien Firma pleite geht und sein Arbeitsplatz oder Beförderung verloren

LieblingderGötter
23.07.2007, 18:26
Das Gegenteil kann ich jedem empfehlen der nicht möchte dass seien Firma pleite geht und sein Arbeitsplatz oder Beförderung verloren

Tja,aber GESETZLICH vorgeschrieben ist es nicht.

Außerdem ist das leider KEINE Garantie....ich kenne eher mehr Fälle,bei denen das Ende nur herausgezögert wurde......

Wenn der AG sich nicht drauf einlässt,dass der AN sich strikt an die Gesetze hält und keine Überstunden machen will und dann trotzdem gekündigt wird muss er mit einer tollen Klage dagegen rechnen mit Abfindungsforderungen:]

Da muss der AG bezahlen oder er schaut zu das er noch schneller pleite geht.