Analyser
10.07.2007, 16:49
Gewalt im Drei-Minuten-Takt
"Die Zahlen sind alarmierend: Laut jüngster Polizeistatistik wird in der Türkei alle drei Minuten eine Frau geschlagen oder misshandelt. Die Zahl der weiblichen Opfer ist um 76 Prozent auf rund 73.000 gestiegen. [...]
Über Dunkelziffern braucht man nicht mehr zu reden. Erstmals hat die türkische Polizei eine genaue Statistik über Gewalttaten gegen Frauen angefertigt. Die Untersuchung umfasst den Zeitraum 2005 und 2006. [...] Insgesamt registrierte die Polizei in den beiden Jahren mehr als 333.000 "mit Gewalt verbundene Straftaten" gegen Frauen. [...]
Jeden Tag berichten die Istanbuler Zeitungen von einem neuen Fall. Die Schicksale der Opfer sind identisch. Das Erschreckende ist, dass sich die Erzählung endlos und dramatisch in die Länge zieht, ohne zu einem Ende zu kommen. Gewalt gegen Frauen wurde in der Türkei lange als ein Relikt aus der Vorzeit gehandelt. "Je höher der Bildungsstand, desto zivilisierter die Gesellschaft", hieß es. [...] Ein Problem, das sich mit der Modernisierung selbst erledigt. Jetzt müssen alle erschrocken feststellen, dass dem nicht so ist. [...]
Dass "Ehrenmorde" und Gewalt gegen Frauen vor allem ein "kurdisches Problem" seien, glauben mittlerweile viele Türken der urbanen Mittel- und Oberschichten. Trotzdem ist es ein offenes Geheimnis, dass auch in Istanbul und auch unter Universitätsabsolventen Frauen verprügelt werden. [...]
Die Islamisten, wie moderat sie auch auftreten, stellen das republikanische, an Europa orientierte Lebensmodell in Frage."
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,493624,00.html
Trotz aller Fortschritte wächst der Einfluss von radikalen Muslimen. So werden viele Reformen, die im Hinblick auf die Annäherung an EU-Standards in der Türkei durchgeführt wurden, unterlaufen. Besonders hoch ist die Gewalt, besonders bei den Ehrenmorden, zwischen Türken anatolischer Herkunft. Ermutigend ist, dass die ganze Dramatik zunehmend Widerklang in den Medien findet und dort diskutiert wird. Es zeigt aber auch, dass die Verhältnisse in der Türkei lange unterschätzt wurden und dass der Massenzuzug anatolischer Türken nach Deutschland zwangsläufig gravierende Langfristfolgen haben musste, sei es hinsichtlich Themen wie Bildung, Kriminalität oder Wirtschaft. Die Gewaltnormen, die durch diese Zuwanderung nach Deutschland eingesickert sind, belastet das Ansehen aller Migranten und die signifikante Zahl derjenigen, die aus diesen und weiteren Gründen zu Integrationsverweigern wurden, wird ein schwieriges Erbe für nachfolgende Generationen sein.
Vergleiche dazu auch:
"Waffen, Gewalt und Gewaltbereitschaft gehören in der Türkei zum Alltag."
http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/07.05.2006/2514224.asp
"Bis zu 30 Prozent aller türkischen Studenten halten 'Ehrenmord' für eine legitime Reaktion auf eine Verletzung der Familienehre."
http://www.welt.de/data/2006/10/27/1089364.html
Die Juristin und Frauenrechtlerin Seyran Ates: "Die Statistik aus der Türkei, die besagt, dass dreißig Prozent aller Studenten Ehrenmorde befürworten, lässt sich auch auf Deutschland übertragen. Zumal die türkische Gemeinschaft hier konservativer ist, so dass unter den türkischen Einwanderern mit einer noch höheren Zahl an Zustimmung zu rechnen ist."
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,464707,00.html
"72 Prozent aller türkischen Kinder werden von ihren Eltern und 22 Prozent von ihren Lehrern geschlagen."
http://www.sueddeutsche.de/,tt6m1/ausland/artikel/949/95854/
"Die Zahlen sind alarmierend: Laut jüngster Polizeistatistik wird in der Türkei alle drei Minuten eine Frau geschlagen oder misshandelt. Die Zahl der weiblichen Opfer ist um 76 Prozent auf rund 73.000 gestiegen. [...]
Über Dunkelziffern braucht man nicht mehr zu reden. Erstmals hat die türkische Polizei eine genaue Statistik über Gewalttaten gegen Frauen angefertigt. Die Untersuchung umfasst den Zeitraum 2005 und 2006. [...] Insgesamt registrierte die Polizei in den beiden Jahren mehr als 333.000 "mit Gewalt verbundene Straftaten" gegen Frauen. [...]
Jeden Tag berichten die Istanbuler Zeitungen von einem neuen Fall. Die Schicksale der Opfer sind identisch. Das Erschreckende ist, dass sich die Erzählung endlos und dramatisch in die Länge zieht, ohne zu einem Ende zu kommen. Gewalt gegen Frauen wurde in der Türkei lange als ein Relikt aus der Vorzeit gehandelt. "Je höher der Bildungsstand, desto zivilisierter die Gesellschaft", hieß es. [...] Ein Problem, das sich mit der Modernisierung selbst erledigt. Jetzt müssen alle erschrocken feststellen, dass dem nicht so ist. [...]
Dass "Ehrenmorde" und Gewalt gegen Frauen vor allem ein "kurdisches Problem" seien, glauben mittlerweile viele Türken der urbanen Mittel- und Oberschichten. Trotzdem ist es ein offenes Geheimnis, dass auch in Istanbul und auch unter Universitätsabsolventen Frauen verprügelt werden. [...]
Die Islamisten, wie moderat sie auch auftreten, stellen das republikanische, an Europa orientierte Lebensmodell in Frage."
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,493624,00.html
Trotz aller Fortschritte wächst der Einfluss von radikalen Muslimen. So werden viele Reformen, die im Hinblick auf die Annäherung an EU-Standards in der Türkei durchgeführt wurden, unterlaufen. Besonders hoch ist die Gewalt, besonders bei den Ehrenmorden, zwischen Türken anatolischer Herkunft. Ermutigend ist, dass die ganze Dramatik zunehmend Widerklang in den Medien findet und dort diskutiert wird. Es zeigt aber auch, dass die Verhältnisse in der Türkei lange unterschätzt wurden und dass der Massenzuzug anatolischer Türken nach Deutschland zwangsläufig gravierende Langfristfolgen haben musste, sei es hinsichtlich Themen wie Bildung, Kriminalität oder Wirtschaft. Die Gewaltnormen, die durch diese Zuwanderung nach Deutschland eingesickert sind, belastet das Ansehen aller Migranten und die signifikante Zahl derjenigen, die aus diesen und weiteren Gründen zu Integrationsverweigern wurden, wird ein schwieriges Erbe für nachfolgende Generationen sein.
Vergleiche dazu auch:
"Waffen, Gewalt und Gewaltbereitschaft gehören in der Türkei zum Alltag."
http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/07.05.2006/2514224.asp
"Bis zu 30 Prozent aller türkischen Studenten halten 'Ehrenmord' für eine legitime Reaktion auf eine Verletzung der Familienehre."
http://www.welt.de/data/2006/10/27/1089364.html
Die Juristin und Frauenrechtlerin Seyran Ates: "Die Statistik aus der Türkei, die besagt, dass dreißig Prozent aller Studenten Ehrenmorde befürworten, lässt sich auch auf Deutschland übertragen. Zumal die türkische Gemeinschaft hier konservativer ist, so dass unter den türkischen Einwanderern mit einer noch höheren Zahl an Zustimmung zu rechnen ist."
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,464707,00.html
"72 Prozent aller türkischen Kinder werden von ihren Eltern und 22 Prozent von ihren Lehrern geschlagen."
http://www.sueddeutsche.de/,tt6m1/ausland/artikel/949/95854/