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Vollständige Version anzeigen : Marktwirtschaft ohne Zins: Möglich oder Utopie?



holyhoax
08.07.2007, 13:01
Was haltet ihr von der Idee der Freiwirtschaft, also Marktwirtschaft ohne Zins bzw. Natürliche Wirtschaftsordnung? In der Praxis zu verwirklichen oder Utopie?

Freiwirtschaft

Freiwirtschaft ist ein Wirtschaftsmodell, das auf der Kritik der Geldverfassung und der Kritik der Grundrente durch Silvio Gesell beruht. Freiwirtschaft setzt sich aus den drei Konzepten Freiland, Freigeld und Freihandel zusammen. Die freiwirtschaftliche Bewegung hat das Ziel, eine stabile und freiheitliche Marktwirtschaft ohne Monopolrenten durch den Besitz von Geld bzw. Eigentum an Boden oder Handelsrechten zu erreichen, in der soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit herrscht.

Bodenrente und Geldzins bewirken nach freiwirtschaftlicher Auffassung einen ungerechten und sich ständig verstärkenden Umverteilungsprozess von Vermögen von den Ärmeren zu den Reicheren. Verwirklicht werden soll das Ziel nicht durch Verbote, sondern durch die Überführung des Bodens in Gemeinschaftseigentum mit zugleich privater Nutzung gegen Entrichtung ständiger Nutzungsabgaben an die Gemeinschaft, bezeichnet als Freiland, sowie durch Veränderung des Geldes durch die sogenannte Umlaufsicherung, das entstehende Geld wird Umlaufgesichertes Geld oder auch Freigeld genannt. Mit diesen Maßnahmen würde die Bodenrente, die systemisch nicht zu beseitigen ist, laufend an die Gemeinschaft abgeführt werden, und der Geldzins sinken und im Durchschnitt schließlich um Null herum pendeln.

Der Ausdruck Natürliche Wirtschaftsordnung geht zurück auf Gesells Hauptwerk Die Natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld von 1916.

Freigeld-Experimente in der Praxis

Die Brakteaten

Bereits im Hochmittelalter wurde nach freiwirtschaftlicher Sicht eine Art Freigeld eingeführt. Landesfürsten ließen die damaligen Münzen (Brakteaten) in regelmäßigen Abständen einziehen und gaben neue Münzen gegen einen Abschlag aus. Dieses System einer halbjährlichen 25%-Abwertung des Geldes zu einem Stichtag entspräche einer Umlaufgebühr, die auch für Freigeld charakteristisch sei. In diesem Zusammenhang wird auch häufig von einem "Wirtschaftsaufschwung" in den damaligen regionalen Brakteaten-Währungsräumen gesprochen, der von den Freiwirtschaftlern mit dem Geldsystem in Verbindung gebracht wird.

Der Modellversuch von Wörgl

Im Jahr 1932 wurde in der Tiroler Gemeinde Wörgl aufgrund der Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise ein Modellversuch mit freiwirtschaftlichem Ansatz durchgeführt. Kernpunkt war die Einführung einer mit einer Umlaufsicherungsgebühr behafteten Währung mit einer 1%-Abwertung im Monat. In der Folgezeit wurde der Geldkreislauf und auch die Wirtschaftstätigkeit – entgegen dem allgemeinen Trend – wiederbelebt. Die positiven Auswirkungen führten dazu, dass man den Modellversuch in der Presse damals als das „Wunder von Wörgl“ bezeichnete und das Interesse daran derart stieg, dass über hundert weitere Gemeinden in Österreich dem Beispiel folgen wollten. Allerdings legte die Österreichische Nationalbank vor Gericht erfolgreich Widerspruch ein, woraufhin das Modell von Wörgl und alle weiteren Planungen verboten wurden. Da in der Folge die Weltwirtschaft wieder anzog und bald darauf der 2. Weltkrieg ausbrach, gerieten das Modell und sein Erfolg voerst in Vergessenheit. 1951 und 1983 erinnerten Freiwirtschaftskongresse in Wörgl an das Währungsexperiment, ebenso eine Tagung 1996. Das 2003 gegründete Unterguggenberger Institut widmet sich einerseits der Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit über die historischen Vorgänge 1932/33 im Rahmen der Wörgler Nothilfeaktion, andererseits werden Informationen zum Thema Komplementärwährungen heute gesammelt und weitergegeben. Das Jahr 2007 stellt die Stadt Wörgl unter das Motto „Freigeldjahr“, wozu eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema Wörgler Freigeld und Komplementärwährungen stattfinden werden.

Moderne Regiogeld-Modelle

Verschiedene moderne Regiogeld-Projekte und Tauschringe beziehen sich ebenfalls auf freiwirtschaftliche Ansätze (beispielsweise in Form einer Umlaufsicherung) und verknüpfen diese mit den Zielen regionaler Wirtschaftsförderung. Wegen ihres meist geringen Mitgliederbestandes und der geringen erzielbaren Umsätze an der Auswahl nicht regionaler Produkte und dem größeren Aufwand für das Auffinden von Geschäftspartnern, ist dies ihnen aber nur in einem bescheideneren Rahmen gelungen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Freiwirtschaft

http://de.wikipedia.org/wiki/Silvio_Gesell

politisch Verfolgter
08.07.2007, 14:50
Schuld- und Haben-Zins(eszins) ist in keinster Weise irgendein Problem, so niemand per Gesetz für die Zinsen Anderer zuständig erklärt wird.
Dazu benötigen wir Marktwirtschaft ohne modernen Feudalismus, also ohne Gesetze, die Betriebslose zum Inhaberinstrument deklarieren.

User benötigen globalisierend vernetzungsoptimierte high tech Konglomerate, die sie gegen Bezahlung profitmaximierend marktwirtschaftlich nutzen können.

Die sog. "Freiwirtschaftler" hingegen wollen Inhabern weiterhin sog. "Arbeitnehmer" per Gesetz garantiert sehen. Schon alleine deswegen taugt dieser Ansatz überhaupt rein gar nichts.
Wer jedoch nur für seine eigene Finanzlage zuständig ist, also nicht für die Anderer per Gesetz zuständig erklärt wird, der schafft damit Anderen auch kein Zinseszinsproblem.

Eine "freiheitliche Marktwirtschaft" kann es nur geben, wenn die betriebslosen Anbieter keine Instrumente menschl. Inhaber sind. Damit ist dann das Zinsproblem aus der Welt. Weil dazu eben niemand Anderen den (Zinseszins)Affen zu schieben gezwungen wird.

politisch Verfolgter
08.07.2007, 17:28
Es muß nix abgeschafft werden, sondern user value muß hinzu kommen.
Dem ist alles umzuwidmen, was bisher staatl. in eignerzentrierte Wertschöpfung gepumpt wird.
Mit dem Brecheisen ist nix zu wollen. Die Welt basiert auf Marktwirtschaft, die per user value zu entfeudalisieren ist. Da wird niemandem was genommen, Betriebslose treten als vollwertige Marktteilnehmer auf.
Jede Form von Enteignung ist Gift für eine freie Marktwirtschaft und sowieso nicht durchsetzbar.
Nur Menschen dürfen nicht mehr per Gesetz zum Produktionsinstrument von Inhabern erklärt werden. Selbst, wenn das nur in D geschieht, würde das die sonstigen Marktteilnehmer nicht marktwidrig tangieren.
User value basiert nicht auf Enteignung, sondern auf Profitmaximierung Betriebsloser.

-jmw-
08.07.2007, 18:02
Was haltet ihr von der Idee der Freiwirtschaft, also Marktwirtschaft ohne Zins bzw. Natürliche Wirtschaftsordnung? In der Praxis zu verwirklichen oder Utopie?
Möglich ist es sicher, mindestens auf kurze Zeit.
Wünschenswert?
M.E. nicht.
Wenn man Sondereigentum gestattet, und der Herr Gesell gestattet es ja nicht nur, sondern erkennt es voll und ganz an, dann sollte man es nicht beschränken, wenn es um Zins geht, denn der Zins ist nix weiter als der Lohn für verliehenes Geld.

Übrigens finde ich es vom Marketing her interessant, eine Wirtschaft, in der im Geld und im Bodenwesen es ausdrücklich Staatsinterventionen geben soll, eine Natürliche Wirtschaftsordnung zu nennen. :)


EDIT: In "Der abgebaute Staat", leider von mir noch nicht gelesen, soll der Herr Gesell dargelegt haben, wie Freigeld und Freiland auch ohne Staat umgesetzt werden könnten.
Sollte man im Auge behalten.

politisch Verfolgter
08.07.2007, 18:57
Eine natürliche Wirtschaftsordnung bezweckt die Profitmaximierung der Anbieter.

Liegnitz
08.07.2007, 19:00
Waucherzins das Übel allen Elends, Not, Unterschiede von Arm und Reich.
Wie vom Teufel erhaltenes Geld für s Nichtstun ,als einfach nur Geld für Geld verleihen.
Das großte Übel der Menschheit.

lupus_maximus
08.07.2007, 19:18
Waucherzins das Übel allen Elends, Not, Unterschiede von Arm und Reich.
Wie vom Teufel erhaltenes Geld für s Nichtstun ,als einfach nur Geld für Geld verleihen.
Das großte Übel der Menschheit.
Na dann verklickere mir einmal, warum ich jemanden Geld lehnen soll zum Aufbau eines Betriebes, wenn ich nur das eingesetzte Kapital wiederbekomme?

Wer übernimmt das Risiko, daß ich garnichts wiederbekomme?

Liegnitz
08.07.2007, 19:23
Na dann verklickere mir einmal, warum ich jemanden Geld lehnen soll zum Aufbau eines Betriebes, wenn ich nur das eingesetzte Kapital wiederbekomme?

Wer übernimmt das Risiko, daß ich garnichts wiederbekomme?

Alles schon zu weit fortgeschritten und verzahnt , wie du selber erkennst , um das Übel umzukehren.

Das gebe eine Börsenzusammenbruch.
Ware gegen Ware ist wohl kaum noch möglich.

politisch Verfolgter
08.07.2007, 19:31
Value gegen Bezahlung wäre kein Problem.

National(ideal)ist
08.07.2007, 20:31
Value gegen Bezahlung wäre kein Problem.



Zinsorientiert Geld verleihen ist an sich keine schlechte Sache, sonst könnte ja niemand mehr ein Haus kaufen/bauen (außer Villa+Porsche durch User Value).

Die Schweinerei ist das Börsenwesen. Einkaufen und damit mitbestimmen von Fremden in nationale Unternehemen, bewirken eine schrittweise Unterwanderung der Führungsetagen.

politisch Verfolgter
08.07.2007, 21:04
Das Übel sind Gesetze, die einen für den Zinseszins Anderer zuständig erklären.
Anonyme Eignerkollektive können nix unterwandern, weil sie nix zu sagen haben.

Stechlin
08.07.2007, 21:51
Waucherzins das Übel allen Elends, Not, Unterschiede von Arm und Reich.
Wie vom Teufel erhaltenes Geld für s Nichtstun ,als einfach nur Geld für Geld verleihen.
Das großte Übel der Menschheit.

Des Pudels Kern. Bravo!

Stechlin
08.07.2007, 22:02
Na dann verklickere mir einmal, warum ich jemanden Geld lehnen soll zum Aufbau eines Betriebes, wenn ich nur das eingesetzte Kapital wiederbekomme?

Wer übernimmt das Risiko, daß ich garnichts wiederbekomme?

Bist Du eine Bank? Und wer sagt, daß das Geld nicht zurückgezahlt wird? Wobei sich die Frage stellt, ob zum Bau eines neuen Betriebes nicht eher Baustoffe nötig sind? Dieses ganze System namens Geld ist der eigentlichen Produktivität des menschlichen Geistes vollkommen zuwider. Wir legen uns künstlich Fesseln an. Was für ein Irrsinn.

Der Mensch sollte die Ökonomie steuern, nicht die Ökonomie den Menschen. Wir sind zu Sklaven eines imaginären Marktes geworden, der von seinen Apologeten als etwas nicht zu beeinflussendes, also als etwas übernatürliches feil geboten wird, quasi göttlich. Der Zins ist unser Gott, und seine Vertreter Priester im Nadelstreifenanzug. Unsere Opfer sind Armut, Elend und Kriege. Und die geben wir gerne.


http://www.diplomatie.gouv.fr/de/IMG/jpg/24.jpg

Amen.

lupus_maximus
08.07.2007, 22:21
Bist Du eine Bank? Und wer sagt, daß das Geld nicht zurückgezahlt wird? Wobei sich die Frage stellt, ob zum Bau eines neuen Betriebes nicht eher Baustoffe nötig sind? Dieses ganze System namens Geld ist der eigentlichen Produktivität des menschlichen Geistes vollkommen zuwider. Wir legen uns künstlich Fesseln an. Was für ein Irrsinn.

Der Mensch sollte die Ökonomie steuern, nicht die Ökonomie den Menschen. Wir sind zu Sklaven eines imaginären Marktes geworden, der von seinen Apologeten als etwas nicht zu beeinflussendes, also als etwas übernatürliches feil geboten wird, quasi göttlich. Der Zins ist unser Gott, und seine Vertreter Priester im Nadelstreifenanzug. Unsere Opfer sind Armut, Elend und Kriege. Und die geben wir gerne.


http://www.diplomatie.gouv.fr/de/IMG/jpg/24.jpg

Amen.
Ich stelle aber mein Geld der Bank zur Verfügung und die kassiert Zinsen für die Verleihung, ergo hab ich auch Zinsen zugut, ist doch logisch!

politisch Verfolgter
09.07.2007, 11:17
Das größte Übel der Menschheit sind Gesetze, womit die Einen für das betriebl. Eigentum Anderer zuständig erklärt werden.
Erst damit gewinnt die Zinseszinsproblematik überhaupt erst ihre Brisanz.

!!! Wir benötigen Exzellenzinitiativen für Investivnutzung. !!!

politisch Verfolgter
09.07.2007, 11:19
Ich stelle aber mein Geld der Bank zur Verfügung und die kassiert Zinsen für die Verleihung, ergo hab ich auch Zinsen zugut, ist doch logisch!

Völlig richtig und absolut korrekt!
NUR: niemand darf per Gesetz für die Zinsen Anderer zuständig erklärt werden.

National(ideal)ist
09.07.2007, 11:52
Völlig richtig und absolut korrekt!
NUR: niemand darf per Gesetz für die Zinsen Anderer zuständig erklärt werden.

Ja wie? Soll man sich selbst seinen Zinssatzz bestimmen und diesen p.a. bezahlen?

politisch Verfolgter
09.07.2007, 12:27
National(ideal)ist, wer Schulden macht, sollte seinen Zinssatz kennen.
Und Sie fragen, wie niemand per Gesetz für die Zinsen Anderer zuständig erklärt wird? Na, indem er damit schlicht nix zu tun hat.
Was gehn mich die Schulden Anderer an?
Null und nix. Ebenso ists mit den Guthabenzinseszinsen Anderer.
Geht mich auch nix an.
Soll ich für die Zinsen Anderer zuständig sein?
Wie käme ich dazu?
Was geht mich der Zinssatz Anderer an? Was geht mich an, wer Zinsen erwirtschaftet?
Wieso bestimmt sich jeder seinen Zinssatz selbst?
Tun das nicht die Banken rel. einheitlich?

Sollen die Schuldner ihren Zinssatz nicht p.a. bezahlen?
Wie kommen Sie darauf, daß die das nicht sollen, hahaha?
Klar soll man Zinsen bezahlen, wenn man Schulden macht.
Warum nicht?


Soll man sich selbst seinen Zinssatzz bestimmen und diesen p.a. bezahlen?
Tut man doch, indem man mit Banken oder Kreditgebern verhandelt und diesen Zinssatz p.a. bezahlt.
Wieso also diese Frage, als ob das nicht der Fall wäre?
Versteh ich nicht.
Sie fragen etwas, was gang und gäbe ist.
Wieso also diese Frage?

Und Sie fragen, wie niemand per Gesetz für die Schulden Anderer zuständig erklärt wird?
Na ganz einfach, indem derartige Gesetze aus dem Rechtsraum entsorgt werden.
Wenn ich mich verschulde und damit Zinsen bezahle, dann finanziere ich damit die Guthabenzinsen Anderer.
Doch wenn ich mich nicht verschulde, darf mich kein Gesetz dafür zuständig erklären.

kapitalistenschwein
09.07.2007, 14:18
Wirtschaft kann ohne das Kreditwesen nicht existieren, ich würde auch nicht mein Geld ohne Zinsen verleihen, weil ich sonst daran nix verdienen würde.

Liegnitz
09.07.2007, 15:14
Wirtschaft kann ohne das Kreditwesen nicht existieren, ich würde auch nicht mein Geld ohne Zinsen verleihen, weil ich sonst daran nix verdienen würde.
Scheiß Kredit. Wozu überhaupt?

Wer kein Geld so durch Erbschaft oder eigene Leistung gespart hat, kann sich eben keinen Porsche leisten.

So einfach ist das. Man kann nicht über seine Verhältenisse, also Schulden leben.

Das ist eine falsche Einstellung unseres Zeitgeistes.

kapitalistenschwein
09.07.2007, 15:44
Scheiß Kredit. Wozu überhaupt?

Wer kein Geld so durch Erbschaft oder eigene Leistung gespart hat, kann sich eben keinen Porsche leisten.

So einfach ist das. Man kann nicht über seine Verhältenisse, also Schulden leben.

Das ist eine falsche Einstellung unseres Zeitgeistes.

Nein, du würdest mir damit Unterstellen, das ich jemanden einen Kredit gebe der nicht kreditwürdig wäre ? Um Himmels Willen, dann kann ich meinen Laden dicht machen.

Nein, solltest du so von mir denken, so hast du vom Kreditgeschäft keine Ahnung.

Liegnitz
09.07.2007, 16:12
Nein, du würdest mir damit Unterstellen, das ich jemanden einen Kredit gebe der nicht kreditwürdig wäre ? Um Himmels Willen, dann kann ich meinen Laden dicht machen.

Nein, solltest du so von mir denken, so hast du vom Kreditgeschäft keine Ahnung.

War nicht gegen dich gemeint.
Ich meine , es solte überhaupt keinen Kredit, Geldverleih geben.
Wer sich was anschaffen will, muß auf sein Erbe oder Erspartes im Geldstrumpf zurück greifen.

Zinsen wären dann überflüssig.

kapitalistenschwein
09.07.2007, 16:21
War nicht gegen dich gemeint.
Ich meine , es solte überhaupt keinen Kredit, Geldverleih geben.
Wer sich was anschaffen will, muß auf sein Erbe oder Erspartes im Geldstrumpf zurück greifen.

Zinsen wären dann überflüssig.

Kredite sind notwendig für Neuinvestitionen, die halten die Wirtschaft in Gang und vor allem verdiene ich an den Zinsen.

Ohne Kredite könntest du dir kein Haus bauen und ohne Kredite wäre Deutschland heute so arm wie Albanien, dann der Marshallplan war ein US Kredit an die Bundesrepublik Deutschland.

Wenn Du damit ein Problem hast, dann solltest du die PDSED wählen, die brauchen noch Genossen dort, eine Partei von Versagern für Versager.

Liegnitz
09.07.2007, 16:27
Kredite sind notwendig für Neuinvestitionen, die halten die Wirtschaft in Gang und vor allem verdiene ich an den Zinsen.

Ohne Kredite könntest du dir kein Haus bauen und ohne Kredite wäre Deutschland heute so arm wie Albanien, dann der Marshallplan war ein US Kredit an die Bundesrepublik Deutschland.

Wenn Du damit ein Problem hast, dann solltest du die PDSED wählen, die brauchen noch Genossen dort, eine Partei von Versagern für Versager.
Wenn Lafontaine noch seine Ausländerabneigung verstärken würde , wäre es duchaus eine Alternative.:D :D :D
Aber nee NPD ist auch sozial und gegen Kapitalismus.

-jmw-
09.07.2007, 18:07
War nicht gegen dich gemeint.
Ich meine , es solte überhaupt keinen Kredit, Geldverleih geben.
Wer sich was anschaffen will, muß auf sein Erbe oder Erspartes im Geldstrumpf zurück greifen.

Zinsen wären dann überflüssig.
Für'n Häusschen oder ein Auto mag das funzen.
Aber wer kann das Geld für ein Verkehrsflugzeug oder eine Fabrik oder eine Maschinenhalle oder den Bau eines Einkaufsmarktes zusammensparen?
Schwierig, schwierig...

-jmw-
09.07.2007, 18:09
und ohne Kredite wäre Deutschland heute so arm wie Albanien, dann der Marshallplan war ein US Kredit an die Bundesrepublik Deutschland.
Die Höhe der Gelder aus dem Marshallplan war gering, der überaus grösste Teile des Wiederaufstiegs Kerndeutschlands nach dem Kriege war Eigenleistung.

leuchtender Phönix
09.07.2007, 19:33
Ja es geht. Japan hat ja auch nur sehr minimale Zinsen (fast 0). Und deren Wirtschaft funktioniert. Hat aber trotzdem ihre eigenen Fehler und schwächen.

Ausonius
09.07.2007, 20:07
Wer kein Geld so durch Erbschaft oder eigene Leistung gespart hat, kann sich eben keinen Porsche leisten.

So einfach ist das. Man kann nicht über seine Verhältenisse, also Schulden leben.


Die Haltung ist unrealistisch. Gäbe es keine Zinskredite, würde der Umsatz von Porsche sicherlich ziemlich einbrechen. Einen Kredit aufnehmen heißt ja nicht automatisch, über seine Verhältnisse zu leben. Oft hätte man zwar auch das Vermögen, aber es liegt in Grundstücken, Häusern etc. vor und nicht in liquiden Mitteln.

Don
09.07.2007, 23:33
Möglich ist es sicher, mindestens auf kurze Zeit.
Wünschenswert?
M.E. nicht.
Wenn man Sondereigentum gestattet, und der Herr Gesell gestattet es ja nicht nur, sondern erkennt es voll und ganz an, dann sollte man es nicht beschränken, wenn es um Zins geht, denn der Zins ist nix weiter als der Lohn für verliehenes Geld.

Übrigens finde ich es vom Marketing her interessant, eine Wirtschaft, in der im Geld und im Bodenwesen es ausdrücklich Staatsinterventionen geben soll, eine Natürliche Wirtschaftsordnung zu nennen. :)


EDIT: In "Der abgebaute Staat", leider von mir noch nicht gelesen, soll der Herr Gesell dargelegt haben, wie Freigeld und Freiland auch ohne Staat umgesetzt werden könnten.
Sollte man im Auge behalten.

Gsells System, wenn du es Dir mal genau unter die Lupe nimmst, ist ein Schneeballsystem. Nur geschickter verpackt, wobei ich dem Erfinder nicht mal böse Absicht unterstelle, sondern einfach Betriebsblindheit.
Geld ohne Zins funktioniert nicht, das es keinen Wert in sich darstellt. Geld ist ein erworbener Anspruch auf eine Leistung. Diskontiert man diesen bei Nichtausübung nennen das Pragmatiker schlicht Enteignung.

Diese Diskontierung bewirkte in abgegrenzten Versuchgebieten (es gab das mal irgendwo vor 100 Jahren in einem österreichischen Kaff) kurzzeitig einen immensen Anschub der wirtschaftlichen Leistung. Eben wie Schneeballsysteme. Überschreitet man den Punkt an dem keine direkten Bedarfe bestehen bricht das System unter allgemeiner Verarmung rasant zusammen, wobei diejenigen die von Anbeginn in langfristige Sachwerte inverstierten eine wesentlich dramatischere Reichtumskonzentration aufweisen als in zinsbasierten Systemen möglich.

-jmw-
10.07.2007, 08:57
Gsells System, wenn du es Dir mal genau unter die Lupe nimmst, ist ein Schneeballsystem.
Das stimmt, wär mir aber erstmal egal, solang ich nicht mitmachen müsste. :)

politisch Verfolgter
10.07.2007, 09:31
Marktwirtschaft ohne Feudalismus, dann ist Zins kein Problem.
Investivnutzung statt Anderen per Gesetz Zinseszins erwirtschaften.
Niemand darf mitmachen müssen, die Schulden und die Zinsen Anderer zu erwirtschaften.

Cicero1
11.07.2007, 08:32
Ja es geht. Japan hat ja auch nur sehr minimale Zinsen (fast 0). Und deren Wirtschaft funktioniert. Hat aber trotzdem ihre eigenen Fehler und schwächen.

Die Zinsen wurden von der japanischen Zentralbank auf fast Null herabgesetzt, weil es der japanischen Wirtschaft so schlecht ging. Würde sie nun den Zins bei Null lassen, würde dies zu einer Geldmengenausweitung führen, mit der Folge von steigender Inflation. Es würden zudem aufgrund des billigen Geldes zunehmend Fehlinvestitionen mit der Folge von Überkapazitäten entstehen. Zudem würde sich durch steigende Inflation das Ersparte der Bürger verringern, so dass diese weniger konsumieren können. Konsumverweigerung würde zu steigender Arbeitslosigkeit führen mit der Folge einer Rezession.

politisch Verfolgter
11.07.2007, 11:16
Konsumoptimierung durch die Profitmaximierung der betriebslosen Anbieter.
Das erfordert von niemandem, die Zinsen anderer Leute mit erwirtschaften zu müssen.
Sollen Schuldner die Zinsen geliehenen Kapitals doch für sich selbst erwirtschaften. Dann halten sich Schulden und Zinsen in Grenzen, werden niemandem sonst aufgehalst.
"Die Wirtschaft", das haben die Wertschöpfer zu sein, also zu über 90 % die Betriebslosen.
"Fehlinvestitionen": Investivnutzung mittels Managements des user value, die sich regelmäßig von den Mitnutzern entlasten zu lassen haben.
Die betriebslosen Anbieter investieren damit in ihre eigene Profitmaximierung und nicht in das Vermögen von Betriebsinhaber, wobei die genutzten Betriebe eben die Nutzenoptimierung der Nutzer bezwecken. Damit wird niemand mehr auf minderwertige Teilleistungen reduziert und auch nicht zum Kostenfaktor seiner eigenen Wertschöpfung marginalisiert.
Es wird kein fremdes Eigentum bedient, sondern der jeweils gesamte Betrieb wird genutzt, wozu er dann überhaupt da ist.
Die systemisch eingebaute Preistreiberei durch Tarifshit entfällt.
Inhabern wir keine Wertschöpfungsabschottung mehr finanziert.

holyhoax
11.07.2007, 15:42
Na dann verklickere mir einmal, warum ich jemanden Geld lehnen soll zum Aufbau eines Betriebes, wenn ich nur das eingesetzte Kapital wiederbekomme?

Wer übernimmt das Risiko, daß ich garnichts wiederbekomme?

Gegen Zins im Sinne einer Risikogebühr ist auch wenig einzuwenden, das Problem ist vielmehr der Zinseszins, also das exponentielle Wachstum. Würdest du auch Geld geben für einen festen Betrag/Gebühr? Erst der Zinseszins führt zum rasanten Auseinanderdriften des Vermögens/Schulden von Geldbesitzer und Gläubiger.

Don
11.07.2007, 16:19
Gegen Zins im Sinne einer Risikogebühr ist auch wenig einzuwenden, das Problem ist vielmehr der Zinseszins, also das exponentielle Wachstum. Würdest du auch Geld geben für einen festen Betrag/Gebühr? Erst der Zinseszins führt zum rasanten Auseinanderdriften des Vermögens/Schulden von Geldbesitzer und Gläubiger.

Die Idee ist nett, funktioniert aber nicht. Simples Beispiel.
Ich verleihe 1000 Euro gegen Festzins. Sagen wir 10%. Ich kriege also 1.100,- zurück. Dann verleihe ich diese 1.100,- wieder für 10%. Ab dort habe ich eine Verzinsung des Zinses, sie heißt nur nicht so.
Vermeidung von Zinseszins würde zum Beipiel zur Unterscheidung voraussetzen daß man zwei Sorten Geld einführt, eine für Kapital und eine für Zinsen. Da die Geldart "Zins" nichts mehr einbringt da sie selbst nicht verzinst werden darf, wäre sie wohl nicht sehr beliebt und damit schnell wertlos. Dann verleiht aber auch niemand mehr dafür Kapital.

politisch Verfolgter
11.07.2007, 16:46
Gegen Zins im Sinne einer Risikogebühr ist auch wenig einzuwenden, das Problem ist vielmehr der Zinseszins, also das exponentielle Wachstum. Würdest du auch Geld geben für einen festen Betrag/Gebühr? Erst der Zinseszins führt zum rasanten Auseinanderdriften des Vermögens/Schulden von Geldbesitzer und Gläubiger.

Zu kurz gesprungen - auch das ist nicht das Problem, sondern es sind Gesetze, die Betriebslose dazu zwingen: institutionell und mit öffentl. Mitteln.
Das Regime erklärt die Einen per Gesetz zum Zinseszinsgaranten der Anderen.
Betriebslose verzinseszinsen fremde Schulden und fremdes Kapital zwangsweise.

Vielmehr hat Jeder für seine Finanzen selbst verantwortlich zu sein.
Eigentum Anderer hat tabu sein zu können.

politisch Verfolgter
11.07.2007, 16:49
Don, alles kein Problem, wenn es keine Zwangsarbeitsgesetzgebung gibt, die dazu zwingt, Anderen Zinseszins erwirtschaften zu müssen, was an öffentl. Mittel geknüpft und institutionalisiert ist.
Dieser Gesetzesdreck ist zu entsorgen - er ist grundrechtswidrig.

politisch Verfolgter
11.07.2007, 16:53
Zinseszins-Anspareffekt (http://www.politikforen.de/showthread.php?t=34696&highlight=Nachwuchs)

Zynixer
12.07.2007, 19:45
Was haltet ihr von der Idee der Freiwirtschaft, also Marktwirtschaft ohne Zins bzw. Natürliche Wirtschaftsordnung? In der Praxis zu verwirklichen oder Utopie?

Freiwirtschaft


Bodenrente und Geldzins bewirken nach freiwirtschaftlicher Auffassung einen ungerechten und sich ständig verstärkenden Umverteilungsprozess von Vermögen von den Ärmeren zu den Reicheren.
Freigeld-Experimente in der Praxis


Das Freiwirtschaftssystem der Bodenrente ist ein interessanter Ansatz,
von Freigeld halte ich gar nichts............

politisch Verfolgter
12.07.2007, 19:59
"Bodenrente"?
Globalisierende high tech Netzwerke!

Schaschlik
16.07.2007, 14:03
mal anschauen:

http://www.youtube.com/watch?v=9BrLrwbkQWQ&mode=related&search=

ff.


Es gibt bei Google-Video ein noch viel besseres (und nicht so polemisches) Video. Ich kann es aber gerade nicht finden.

ah:
http://video.google.de/videoplay?docid=6433985877267580603&q=geld&total=3319&start=0&num=10&so=0&type=search&plindex=1

Manfred_g
16.07.2007, 18:10
War nicht gegen dich gemeint.
Ich meine , es solte überhaupt keinen Kredit, Geldverleih geben.
Wer sich was anschaffen will, muß auf sein Erbe oder Erspartes im Geldstrumpf zurück greifen.

Zinsen wären dann überflüssig.

Warum sollte es keine Kredite geben? Wer keinen aufnehmen will, braucht es auch heute nicht zu tun. Diejenigen, die es aber wollen, haben keinen Grund unter der Unfähigkeit derer leiden zu müssen, die mit Kreditgeschäften nicht umgehen können.
Dummheit, überzogene Anspruchshaltung und mangelnde Bereitschaft sein eigenes Handeln zu verantworten, sind die eigentlichen Übel.

kapitalistenschwein
16.07.2007, 19:37
Eine Wirtschaft kann nur mit einer ordentlichen Geld und Zinspolitik funktionieren und muss unabhängig bleiben. Eine zinslose oder kapitalmarktfähige Wirtschaftspolitik kann nur duch freien Wettbewerb funktionieren, die Kommunisten meinen alles mache der Staat und dann funktioniert es, aber das ist in der DDR gescheitert. Also nix Utopie sondern Realität !

-jmw-
16.07.2007, 19:40
Eine Wirtschaft kann nur mit einer ordentlichen Geld und Zinspolitik funktionieren
Nö.
Eine gut eingerichtete Wirtschaft braucht keine Geld- und Zinspolitik, sondern ordnet diesen Bereich aus sich selber heraus.

Don
16.07.2007, 19:52
Nö.
Eine gut eingerichtete Wirtschaft braucht keine Geld- und Zinspolitik, sondern ordnet diesen Bereich aus sich selber heraus.

Das ist nicht richtig. Ein Rechtraum, wie immer er beschaffen ist, braucht EINE zentrale Stelle die Geld und Zinspolitik regelt. Da diese im Interesse ALLER in diesem Wirtschaftraum Ansässigen liegt, nicht nur derjenigen die man umgangssprachlich der Wirtschaft zuordnet, kann die Wirtschaft alleine das NICHT ordnen.
Es gibt auch keine gut eingerichtete Wirtschaft. Wer sollte die denn einrichten?
Die Wirtschaft tut das nicht, denn sie verfolgt immer partikuläre Eigeninteressen.

Es sei denn Du meinst mit Wirtschaft einfach alle, was durchaus zulässig ist.
Nur hast du dann genau dasselbe, nämlich Politik.

-jmw-
16.07.2007, 20:02
Das ist nicht richtig. Ein Rechtraum, wie immer er beschaffen ist, braucht EINE zentrale Stelle die Geld und Zinspolitik regelt.
Sehe ich anders.
Entsprechende Regelungen würden von selber entstehen und würden entstehen müssen, da ohne sie eine komplexe arbeitsteilige Wirtschaft nicht existieren könnte.


Es gibt auch keine gut eingerichtete Wirtschaft. Wer sollte die denn einrichten?
Für die Rahmensetzung sind rahmensetzende, d.h. inbs. regelsetzende und regeldurchsetzende Institutionen zuständig.