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Vollständige Version anzeigen : Wer hat Angst vor Pakistan?



franek
03.07.2007, 11:10
Alle Welt schaut auf den Irak und den bösen Iran. Doch schwelt eine meiner Ansicht nach weitaus größere Gefahr in dieser Region.
Pakistan, derzeit einziges islamisches Land mir Kernwaffen im Angebot ist bei weitem nicht so stabil, wie es gern dagestellt wird.
Der Hort der Taliban bietet, sollte das Land dem Militär entgleiten, eine gefährliche Perspektive, sowohl für die nahe islamische Region, als auch für die westliche Welt und nicht zuletzt dem ungeliebten Nachbarn Indien.
Hier besteht die Möglichkeit, das wirkliche Fanatiker sich in den Besitz von Kernwaffen bringen:



(...)
In den vergangenen Monaten hatte Ghazi reichlich Gelegenheit, den General zu verhöhnen. Amerikanische Minister, Politiker, Bürokraten, Offiziere und Sicherheitsexperten gaben sich einander in Islamabad die Klinke in die Hand. Sie alle sind von der Sorge getrieben, dass Pakistan, der Schlüsselstaat im Kampf gegen den Terror, »wegbrechen« könnte. US-Vizepräsident Dick Cheney überbrachte im Februar dieses Jahres die deutlichste Botschaft. Entweder werde der General im Kampf gegen die Taliban härter auftreten, soll Cheney zu Musharraf gesagt haben, oder die USA würden ihre finanzielle und militärische Hilfe kürzen. Das kam einem Befehl ziemlich nahe.

Für Abdul Raschid Ghazi war der Besuch des amerikanischen Vizepräsidenten eine besondere Genugtuung. Dass Cheney so hart mit dem General ins Gericht ging, ist auch auf Ghazi zurückzuführen. Der nämlich gilt als führender Talib, auch wenn er diesen Begriff ablehnt, weil »Afghanistan ein anderes Land mit anderen Traditionen ist«. Ghazis Ideen und Methoden aber gleichen denen der Taliban: »Wir wollen ein islamisches System. Wir wollen die Scharia. Wenn die Regierung sie nicht durchsetzt, dann wird es das Volk tun.«

Ghazi hat sein ganz eigenes Volk, die Schüler und Schülerinnen seiner Medressen Dschamia Fareedia und Dschamia Hafza. Die Madrassen liegen im Herzen der Hauptstadt Islamabad, gleich neben der Roten Moschee, die eine Hochburg der Radikalen ist. Sie haben zusammen rund 8000 Schüler, mehr als die Hälfte davon Frauen. Ghazis Schülerinnen waren es auch, die nahezu eine Staatskrise auslösten, als sie Ende März eine kleine staatliche Bibliothek besetzten. Tiefschwarz verschleiert und mit langen Stöcken bewaffnet, stürmten die Frauen die Bibliothek und halten sie bis zum heutigen Tag besetzt. Gleichzeitig nahmen sie eine Frau fest, die angeblich ein Bordell betrieb. Seither treiben die Schülerinnen der Dschamia Hafza ihre Kampagne gegen die »Amoralität« voran, wie sich die 16-jährige Zanib Bibi ausdrückt. »Wir lernen in der Medresse, was Sünde ist und was nicht. Viele Menschen haben das vergessen!« Vergangene Woche erst brachen die Medresse-Schülerinnen in einem Massagesalon ein. Sie setzten 25 Chinesinnen fest, die sie allerdings nach Intervention des chinesischen Botschafters bei der pakistanischen Regierung wieder freiließen. Pakistan hat zu China traditionell sehr enge Beziehungen. »Wir mussten uns wehren«, begründet Ghazi die Aktionen, »denn die Regierung hat eine Reihe von Moscheen abreißen lassen!« Tatsächlich haben die Behörden in Islamabad kleine illegal gebaute Moscheen einebnen lassen, um neue Straßen zu bauen.
(...)
Kampf gegen die Taliban zu führen heißt für die pakistanische Regierung meist auch, die Paschtunen zu bekämpfen, die auf pakistanischer Seite der Grenze leben. Das ist eine heikle Angelegenheit für Musharraf, aus der seine Gegner leicht Kapital schlagen können. »Er führt auf Befehl der USA gegen das eigene Volk Krieg« – so kommentiert Abdul Raschid Ghazi die Forderung der USA an Musharraf, mehr gegen den Terrorismus zu tun. Die Brüder Ghazi sollen vor einiger Zeit eine Fatwa erlassen haben, wonach Soldaten, die in den pakistanischen Grenzgebieten kämpfend sterben, ein muslimisches Begräbnis verweigert werden soll. Das war ein gezielter Schlag gegen eine Armee, die sich als Wächter des islamischen Staates Pakistan versteht. Die Fatwa sollte die Soldaten in Gewissenskonflikte stürzen. Wenn sie ihre Befehle ausführten, würde Allah sie verstoßen. Ghazi sagt, dass das nicht so eindeutig gemeint gewesen sei. »Wir haben nur gesagt, dass wir darüber nachdenken sollen, ob ein solcher Soldat eine respektvolles Begräbnis erhalten solle oder nicht!« Dann lächelt er wieder das zufriedene Lächeln eines Mannes, dem ein Coup gelungen ist.
(...)
Die Analyse Siddiqas hat etwas Beruhigendes und Beunruhigendes zugleich. Das Beruhigende besteht darin, dass eine Kaste, die über solch gewaltige Pfründen verfügt, nicht zu ideologischem Radikalismus neigt. Dem pakistanischen Militär als Institution geht es weniger um Allah als um den Mammon. Das macht die Generäle berechenbar. Sie mögen die fundamentalistischen Mullahs hofieren. Doch das geschieht aus opportunistischen Motiven, nicht aus innerster Überzeugung. Das Beunruhigende am Buch Siddiqas allerdings ist, dass dieses Militär keinerlei demokratische Kontrolle will, sie per definitionem ablehnt. Ohne demokratische Reformen – so scheint es – kann sich Musharraf aber nicht mehr lange halten. Zu groß ist der Druck von der Straße, zu instabil wird das Land.
(...)


Der ganze Bericht:

http://www.zeit.de/2007/27/Pakistan?page=2

cajadeahorros
03.07.2007, 11:35
Nach dem Weltgedenktag stand auf jeder Spur wahlweise Saudi Arabien oder Pakistan. Angegriffen wurden Irak und Afghanistan. Ein Schelm wer an den Reichstagsbrand denkt.

Praetorianer
03.07.2007, 11:44
Ein Schelm wer an den Reichstagsbrand denkt.

Ersetze "Schelm" durch "Depp" und schon liegst du goldrichtig!

fatalist
03.07.2007, 12:50
Die Taliban wurden in Pakistan ausgebildet.

Islamismus pur beherrscht dieses Land.

Iran, Saudi-Arabien und Pakistan, alles in einen Sack und Knüppel drauf.
Triffste nie den Falschen .

klartext
03.07.2007, 13:11
Die Taliban wurden in Pakistan ausgebildet.

Islamismus pur beherrscht dieses Land.

Iran, Saudi-Arabien und Pakistan, alles in einen Sack und Knüppel drauf.
Triffste nie den Falschen .

Der Einsatz in Afghanistan hat nicht zuetzt auch den Sinn, die Talibans zu schwächen, um das Regim in Pakistan zumnindest relativ zu stabilisieren. Die Talibans wurden auf einen engen Streifen zusammengedrängt und haben dadurch erheblich an Bewegungsfähigkeit un Logistik verloren.
Der A-Macht Pakistan steht die eher westlich orinetierte A-Macht Indien gegenüber. Die Machtfrage klärt ein Blick auf die Landkarte.

leuchtender Phönix
03.07.2007, 18:09
Der A-Macht Pakistan steht die eher westlich orinetierte A-Macht Indien gegenüber. Die Machtfrage klärt ein Blick auf die Landkarte.

Die streiten schon seit über 50 Jahren. Pakistan ist damit vollauf beschäftigt und (relativ) uninterresiert an den Vorgängen im Nahen Osten. Das Pakistan Atomwaffen hat ist auch nichts neues.

franek
06.07.2007, 10:20
Die streiten schon seit über 50 Jahren. Pakistan ist damit vollauf beschäftigt und (relativ) uninterresiert an den Vorgängen im Nahen Osten. Das Pakistan Atomwaffen hat ist auch nichts neues.

Was sich aber radikal ändern dürfte, wenn den Taliban nahestehende Fanatiker die Militärregierung überwinden, und die Macht in Islamabad an sich reißen.

Westfale
06.07.2007, 10:39
Was sich aber radikal ändern dürfte, wenn den Taliban nahestehende Fanatiker die Militärregierung überwinden, und die Macht in Islamabad an sich reißen.



Das Szenario ist durchaus nicht unrealistisch.
Habe gestern abend die Wahnsinnigen aus der "Roten Moschee" im "auslandsjournal"/zdf gesehen und muß sagen, das ist der Gipfel des Fanatismus.
Diese komplett schwarz verhüllten Weiber, die wie die Furien durch die Straßen laufen; das ist Wahnsinn pur; und da gibt es noch Leute, die sprechen im Zusammenhang von Islam noch von Religion?(
Es handelt sich um eine Ideologie, die keine Freiheit mehr zuläßt und die Unterwürfigen versklavt.
Vor allem: es gibt nur einen Islamund nicht etwa weichgespülte Varianten, wie es die uns Regierenden gern verlautbaren.

Man kann wirklich nur davor warnen, diesen irren Ideologen und ihren Absichtserklärungen Glauben zu schenken. Allerdings sind unsere Gutmenschen ja offenbar bereit, alles in Kauf zu nehemen; Hauptsache, die Zugewanderten mögen uns..... /:(

McDuff
06.07.2007, 10:52
Vermutlich steht ein Krieg Pakistan gegen Indien bevor. Beide Länder sind Atommächte. Das kann noch heiter werden...

Mauser98K
06.07.2007, 10:56
Die Gefährlichkeit Pakistans beschrieb Peter Scholl-Latour schon vor einigen Jahren.

Mauser98K
06.07.2007, 10:57
Vermutlich steht ein Krieg Pakistan gegen Indien bevor. Beide Länder sind Atommächte. Das kann noch heiter werden...

Da beide Länder Atommächte sind, dürften sie um die Folgen eines Atomkrieges wissen und diesen vermeiden.

bernhard44
06.07.2007, 10:59
Die "Rote Moschee" ist die Lunte und Pakistan das Pulverfass, dessen Explosion zum nächsten "Big War"führen wird!

franek
06.07.2007, 11:19
Die "Rote Moschee" ist die Lunte und Pakistan das Pulverfass, dessen Explosion zum nächsten "Big War"führen wird!

Nun, wie ich hier schon seit anbeginn "gepredigt" habe, sich nicht die Haare wegen Theheran sondern Islamabad zu raufen.
Das Gefüge in dieser gesamten islamischen Region ist äußerst brisant und ich sehe immer noch Teheran als weit weniger gefährlich an.

Dies resultiert aus dem Fakt, das Pakistan der Ursprung der Taliban ist und diese dem Fanatismus bei weitem mehr zusprechen als unser aller Achmadenijad. Zudem sind auch die Taliban im Iran nicht sonderlich beliebt. Rechtzeitig erkannt und geschaltet, hätte es auch vernünftige Beziehungen mit dem Iran geben können, um zumindest das Irak-Desaster ein wenig zu kompensieren.

Würde sich das Land, das für diese Entwicklungen die eigentliche Verantwortung trägt, dieser Realität besinnen, bräuchte es die Achse des Bösen nicht.

Westfale
06.07.2007, 11:29
Diplomatie ist nicht die Stärke von "hau-drau-G.W."

Er redet lieber mit seinem Gott, der ihm Anweisungen gibt, welche Politik er machen soll...

Es ist höchste Zeit, das sich die Richtung ändert; bevor es zu spät ist.

franek
06.07.2007, 11:43
Diplomatie ist nicht die Stärke von "hau-drau-G.W."

Er redet lieber mit seinem Gott, der ihm Anweisungen gibt, welche Politik er machen soll...

Es ist höchste Zeit, das sich die Richtung ändert; bevor es zu spät ist.

Diesbezüglich wird es wohl schon zu spät sein, wenn es denn Islam-Jüngern gelingt, die gemäßigten Pakistanis auszubooten.

Die USA wird hier nicht groß helfen können, oder würden sie riskieren noch eine Front zu eröffnen, in dem sie militärischen Beistand in Form von Soldaten und Material leisten. Wäre dies überhaupt finanziell machbar? Ich denke nicht.

Weitere Bevölkerungsgruppen werden sich wohl auch nicht mehr so einfach "talibanisieren" lassen, wie es noch zu Sowjetzeiten möglich war.

Die Intrigen und Einmischungen, die dereinst gesät wurden, kehren zurück und die islamischen Fanatiker werden nicht durch den Iran an Kernwaffen kommen.

bernhard44
06.07.2007, 13:11
Soeben gemeldet................................

Anschlag auf pakistanischen Präsidenten!

Pervez Muscharraf ist Anschlag entgangen
Flugzeug des pakistanischen Präsidenten beschossen
Das Flugzeug des pakistanischen Staatschefs Pervez Muscharraf wurde beim Start auf einem Militärflughafen beschossen. Die Schüsse wurden vom Dach eines leerstehenden Gebäudes abgegeben. Das Flugzeug des Präsidenten landete später sicher im Südwesten des Landes.

http://tagesschau.sf.tv/var/storage/images/supplynet/companies/sf/eigene_objekte/sf_tagesschau/nachrichten/pervez_muscharraf_ist_anschlag_entgangen/1288363-1-ger-DE/pervez_muscharraf_ist_anschlag_entgangen_na_normal .jpg
Mit diesem Maschinengewehr wurde das Flugzeug des pakistanischen Präsidenten beschossen. (reuters)

http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2007/07/06/international/pervez_muscharraf_ist_anschlag_entgangen

Kenshin-Himura
06.07.2007, 13:15
Alle Welt schaut auf den Irak und den bösen Iran. Doch schwelt eine meiner Ansicht nach weitaus größere Gefahr in dieser Region.
Pakistan, derzeit einziges islamisches Land mir Kernwaffen im Angebot ist bei weitem nicht so stabil, wie es gern dagestellt wird.

Stimmt schon, wobie ich bei deiner Auflistung ,,Irak und Iran" den Iran rausnehmen würde, weil der ja schon eine ziemliche Gefährlichkeit hat.

Doch was tun dagegen, dass Pakistan unstabil werden könnte?

bernhard44
06.07.2007, 13:17
Stimmt schon, wobie ich bei deiner Auflistung ,,Irak und Iran" den Iran rausnehmen würde, weil der ja schon eine ziemliche Gefährlichkeit hat.

Doch was tun dagegen, dass Pakistan unstabil werden könnte?

die "Büchse der Pandora" öffnen bevor diese es tun!

franek
06.07.2007, 14:07
Soeben gemeldet................................

Anschlag auf pakistanischen Präsidenten!

Pervez Muscharraf ist Anschlag entgangen
Flugzeug des pakistanischen Präsidenten beschossen
Das Flugzeug des pakistanischen Staatschefs Pervez Muscharraf wurde beim Start auf einem Militärflughafen beschossen. Die Schüsse wurden vom Dach eines leerstehenden Gebäudes abgegeben. Das Flugzeug des Präsidenten landete später sicher im Südwesten des Landes.

http://tagesschau.sf.tv/var/storage/images/supplynet/companies/sf/eigene_objekte/sf_tagesschau/nachrichten/pervez_muscharraf_ist_anschlag_entgangen/1288363-1-ger-DE/pervez_muscharraf_ist_anschlag_entgangen_na_normal .jpg
Mit diesem Maschinengewehr wurde das Flugzeug des pakistanischen Präsidenten beschossen. (reuters)

http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2007/07/06/international/pervez_muscharraf_ist_anschlag_entgangen

Wollen wir hoffen, das sie (die Islamisten)nicht so schnell Erfolg haben.

franek
06.07.2007, 14:14
Stimmt schon, wobie ich bei deiner Auflistung ,,Irak und Iran" den Iran rausnehmen würde, weil der ja schon eine ziemliche Gefährlichkeit hat.

Doch was tun dagegen, dass Pakistan unstabil werden könnte?

Nun, was ich damit meinte, das alle Welt die extremere Bedrohung im Iran sehen wollte, nur um nicht in den eigenen Hinterhof gucken zu müssen, wo eine realere Bedrohung für die nördliche Hemisphäre heranwächst, als es Iran in den nächsten 3-5 Jahren sein könnte.

Pakistan ist schon instabil.

Es wurde bislang soviel Porzellan im islamischen Raum zerstört, das ich es nicht für sehr wahrscheinlich halte, das sich Muscharraf noch lange so halten kann. Entweder er geht auf die Islamisten zu und biedert sich ihnen an, oder er bleibt der Büttel der USA und wird alsbald hinweggefegt, bzw. zum "Märtyrer".

Freikorps
06.07.2007, 14:38
Hierzu ein Auszug aus einem Interview mit Peter Scholl-Latour:


Die Lage im Orient eskaliert. Wir sprachen darüber mit Peter Scholl-Latour.

Pakistan steht offenbar eine Machtprobe zwischen Regierung und Islamisten bevor. Wie gefährlich ist die Lage?

Die Lage in Pakistan ist potentiell viel gefährlicher als in Afghanistan. Es ist ein Irrtum, dass das Attentat vom 11. September 2001 aus den Höhlen des Hindukusch heraus geplant wurde. Nein, Pakistan ist die Drehscheibe. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Anhänger der El-Kaida-Ideologie sich im wesentlichen im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan versammelt und dort Unterschlupf gefunden haben.

Die Taliban und die El-Kaida-Leute könnten ohne Hilfe aus Pakistan wohl kaum überleben?

Das ist ziemlich eindeutig, obwohl die Entwicklung nicht von Pakistan ausgegangen ist. Vergessen wir nie: Nicht die ,Organisation‘ El Kaida, wohl aber die Truppe um Osama bin Laden und die internationalen islamischen Brigaden wurden mit von den USA zusammengeführt, um gegen die Sowjets in Afghanistan zu kämpfen. Auch die Taliban wurden mit Hilfe Amerikas und Pakistans aufgestellt, um in dem chaotischen Durcheinander von Afghanistan eine Ordnung herzustellen. Und das haben sie ja auch zustandegebracht. Es war eine abscheuliche Ordnung, aber es herrschte jene Ruhe, die auch den USA gute Geschäfte ermöglichte. Was die Verflechtung zwischen Pakistan und Afghanistan anbelangt: Die war immer da.

Wie lange kann sich in Pakistan die Regierung Musharraf gegen die Fundamentalisten behaupten?

Das ist völlig offen. Der entscheidende Faktor in Pakistan ist seit der Gründung der Republik die Armee. Sie ist stark islamisch geprägt, hat sich bisher aber als Ordnungsmacht bewährt. Ob Musharraf, nachdem er sich mehr und mehr auf Seiten des Westens und Amerikas engagiert, noch die Masse hinter sich haben wird, ist eine andere Frage. Die wirklich brodelnden Kräfte in Pakistan, die gefährlicher sind als jene in Afghanistan, sind noch nicht zum Zuge gekommen.


Was bereitet Ihnen in Nahost große Sorgen?

Die wichtigste Neuerung im gesamten Orient ist das Überhandnehmen der Schiiten. Das schafft einen tiefen Graben. Außerdem: Die wirkliche Unterstützung von Hamas kommt entgegen allen Behauptungen nicht von der Hisbollah, sondern von saudischer Seite. Im Libanon ist die Sympathie der schiitischen Bevölkerung für die Palästinenser sehr gering.

http://www.merkur-online.de/politik/art8808,815578

Noko43
06.07.2007, 18:43
Alle Welt schaut auf den Irak und den bösen Iran. Doch schwelt eine meiner Ansicht nach weitaus größere Gefahr in dieser Region.
Pakistan, derzeit einziges islamisches Land mir Kernwaffen im Angebot ist bei weitem nicht so stabil, wie es gern dagestellt wird.
Der Hort der Taliban bietet, sollte das Land dem Militär entgleiten, eine gefährliche Perspektive, sowohl für die nahe islamische Region, als auch für die westliche Welt und nicht zuletzt dem ungeliebten Nachbarn Indien.
Hier besteht die Möglichkeit, das wirkliche Fanatiker sich in den Besitz von Kernwaffen bringen:



Der ganze Bericht:

http://www.zeit.de/2007/27/Pakistan?page=2

Das ist schon recht bedrohlich, was sich dort in Pakistan zusammenbraut. Man mag sich gar nicht vorstellen was passieren würde wenn die pakistanischen Islamisten, die eng mit den Taliban im Nachbarland Afghanistan verknüpft sind, die Macht in Pakistan an sich reißen würden. Die Vorstellung dass die pakistanischen Islamisten Atomwaffen in ihre Hände bekommen könnten, ist schon ziemlich beängstigend.

Möglich wäre es in einem solchen Fall dass die pakistanischen Islamisten atomares Material an Taliban/Al Qida-Leute weitergeben. Es müssen ja nicht unbedingt Atomwaffen sein, sondern es reicht ja schon atomares Material für den Bau von so genannten "schmutzigen Bomben".

Schmutzige Bomben sind konventionelle Sprengsätze, die mit radioaktivem Material angereichert sind. Ihre Sprengkraft ist nicht höher als die Sprengkraft eines konventionellen Sprengsatzes, sie können jedoch weite Gebiete radioaktiv verstrahlen, mit den Folgen die sich jeder vorzustellen vermag. Solche "schmutzigen Bomben" könnten theoretisch, wenn spaltbares Material in die Hände von islamisten Terroristen gelangt, auch bei Anschlägen in westlichen Ländern verwendet werden. Aus diesem Grunde wäre eine Machtübernahme islamischer Extremisten in Pakistan besonders gefährlich.

Der pakistanische Präsident Musharraf, ein wichtiger Verbündeter der USA im Kampf gegen die Taliban, sitzt zwischen allen Stühlen. Würde er sich, um einer Entmachtung zuvorzukommen, bei den Islamisten anbiedern, hätten die USA einen wichtigen Verbündeten verloren. Behält er seinen anti-islamistischen Kurs bei, könnte er bald, da die Isalmisten in Pakistan zunehmend zu erstarken scheinen, seinen Posten verlieren. Kurzum, Musharraf befindet sich in einem Dilemma. Es sieht nicht gut aus, und eine Machtübernahme der Islamisten in Pakistan wäre durchaus ein realistisches Szenario.

Was mich wundert ist, dass die Islamisten in Pakistan auch häufig von Frauen unterstützt werden. Die dortigen Frauen scheinen geradezu versessen darauf zu sein, von radikalislamischen Männern unterdrückt und als Gebärmaschinen benutzt zu werden. Nichts scheint ihnen erstrebenswerter zu sein als unter die Burkha schlüpfen zu dürfen und die "Freuden" einer radikalislamischen Gesellschaft genießen zu dürfen, die Ehe mit einem bärtigen Radikalislamisten inclusive Vergewaltigungen und sonstiger körperlicher Gewalt muss wohl höchste Wonnen bei solchen Frauen auslösen.

leuchtender Phönix
06.07.2007, 19:47
Da beide Länder Atommächte sind, dürften sie um die Folgen eines Atomkrieges wissen und diesen vermeiden.

In der richtung braucht man sich keine Sorgen machen. Die Gefahr eines Atomkrieges gibt es nicht. Immerhin streiten die sich, seit sie Unabhängig geworden sind. Und bisher war es ja eigentlich relativ friedlich.

Bruddler
06.07.2007, 19:54
Der Einsatz in Afghanistan hat nicht zuetzt auch den Sinn, die Talibans zu schwächen, um das Regim in Pakistan zumnindest relativ zu stabilisieren. Die Talibans wurden auf einen engen Streifen zusammengedrängt und haben dadurch erheblich an Bewegungsfähigkeit un Logistik verloren.
Der A-Macht Pakistan steht die eher westlich orinetierte A-Macht Indien gegenüber. Die Machtfrage klärt ein Blick auf die Landkarte.

In Zeiten des "Kalten Krieges" zwischen Ost und West, war sich jede Seite ueber die Konsequenzenzen eines A-Erstschlages im Klaren.....
Sollten aber A-Waffen in die Haende von Taliban o.ä. gelangen, wuerde Vernunft keine Rolle mehr spielen !

leuchtender Phönix
06.07.2007, 19:57
In Zeiten des "Kalten Krieges" zwischen Ost und West, war sich jede Seite ueber die Konsequenzenzen eines A-Erstschlages im Klaren.....
Sollten aber A-Waffen in die Haende von Taliban o.ä. gelangen, wuerde Vernunft keine Rolle mehr spielen !

Da hast du wohl (leider) Recht. Eine Organisation (wie die Taliban) kann man ja nicht mit einem atomaren Gegenangriff beikommen. Das heißt sie können angreifen, ohne (das die meisten) ausgelöscht zu werden.

Mauser98K
07.07.2007, 08:55
In der richtung braucht man sich keine Sorgen machen. Die Gefahr eines Atomkrieges gibt es nicht. Immerhin streiten die sich, seit sie Unabhängig geworden sind. Und bisher war es ja eigentlich relativ friedlich.

Ja, die bekämpfen sich sogar im Himalaya auf einem Gletscher in 5000m Höhe.:vogel: :vogel:

Dabei kommen mehr Soldaten durch Höhenkrankheit und Kälte ums Leben, als durch Waffeneinwirkung.

Ist das nicht völlig bescheuert?

Mauser98K
07.07.2007, 08:56
In Zeiten des "Kalten Krieges" zwischen Ost und West, war sich jede Seite ueber die Konsequenzenzen eines A-Erstschlages im Klaren.....
Sollten aber A-Waffen in die Haende von Taliban o.ä. gelangen, wuerde Vernunft keine Rolle mehr spielen !

Völlig richtig.
Dem ist nichts hinzu zu fügen.

david22
09.07.2007, 19:33
die sache kann man nicht so lösen, usa können die taliban nicht besiegen, sie sollten einfach aus aghanistan und irak sich zurückziehen bringt sowieso nix, jetzt sind noch mehr amerikaner gestorben als im world trade center

Aldebaran
09.07.2007, 20:35
In Zeiten des "Kalten Krieges" zwischen Ost und West, war sich jede Seite ueber die Konsequenzenzen eines A-Erstschlages im Klaren.....
Sollten aber A-Waffen in die Haende von Taliban o.ä. gelangen, wuerde Vernunft keine Rolle mehr spielen !

Sie werden nicht in die Hände von Taliban gelangen. Die Amerikaner dürften wissen, wo die Bomben oder Sprengköpfe gelagert sind und sie unterhalten den Riesenstützpunkt in Bagram sicher nicht nur wegen ein paar in den afghanischen Bergen herumlaufender Taliban. Es ist ja auch interessant, dass der Afghanistan-Einsatz in den USA praktisch unumstritten ist. Es geht natürlich auch um Pakistan.

Aldebaran
09.07.2007, 20:37
die sache kann man nicht so lösen, usa können die taliban nicht besiegen, sie sollten einfach aus aghanistan und irak sich zurückziehen bringt sowieso nix, jetzt sind noch mehr amerikaner gestorben als im world trade center

Doch, sie können sie besiegen, aber das braucht Zeit.

Die Verluste der Taliban sind viel zu hoch und die Erfolge zu wenig sichtbar, als das sie auf Jahre einen Guerillakrieg durchhalten könnten. Das wird sich totlaufen, aber nicht in diesem und auch nicht im nächsten Jahr. Sie bauen darauf, dass der Westen die Geduld verliert.

franek
12.07.2007, 08:46
Das ist schon recht bedrohlich, was sich dort in Pakistan zusammenbraut. Man mag sich gar nicht vorstellen was passieren würde wenn die pakistanischen Islamisten, die eng mit den Taliban im Nachbarland Afghanistan verknüpft sind, die Macht in Pakistan an sich reißen würden. Die Vorstellung dass die pakistanischen Islamisten Atomwaffen in ihre Hände bekommen könnten, ist schon ziemlich beängstigend.

Möglich wäre es in einem solchen Fall dass die pakistanischen Islamisten atomares Material an Taliban/Al Qida-Leute weitergeben. Es müssen ja nicht unbedingt Atomwaffen sein, sondern es reicht ja schon atomares Material für den Bau von so genannten "schmutzigen Bomben".
(...)
Was mich wundert ist, dass die Islamisten in Pakistan auch häufig von Frauen unterstützt werden. Die dortigen Frauen scheinen geradezu versessen darauf zu sein, von radikalislamischen Männern unterdrückt und als Gebärmaschinen benutzt zu werden. Nichts scheint ihnen erstrebenswerter zu sein als unter die Burkha schlüpfen zu dürfen und die "Freuden" einer radikalislamischen Gesellschaft genießen zu dürfen, die Ehe mit einem bärtigen Radikalislamisten inclusive Vergewaltigungen und sonstiger körperlicher Gewalt muss wohl höchste Wonnen bei solchen Frauen auslösen.

Somit würde z.B. der Iran für den besorgten Westen wieder interessant werden, da sich die Iraner mit den Taliban nicht sonderlich gut verstehen...eine Verschiebung der "Achse des ganz Bösen" könnte sich kurioserweise ereignen.

Was erwartest Du von Menschen (in diesem Fall Frauen), die einer radikalen religiösen Gehirnwäsche unterzogen wurden und somit ihre objektive Kritikfähigkeit verlieren? Es braucht nur eine charismatische Person, primär ungebildete Opfer und eine absonderliche Religionsauslegung.

Ein Segen, das der treibende Hassprediger den Weg ins Nirwana gefunden hat, wobei natürlich klar sein dürfte, das hier wieder etwas nachwächst.