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Vollständige Version anzeigen : CDU-Politiker will "Pflege deutscher Ausdrücke"



Konfuzius_sagt
23.06.2004, 16:25
Schluss mit Kauderwelsch!
Rolf Müller fordert "Pakt für bewusstere Pflege deutscher Ausdrücke"

Zu einem "Pakt der bewussteren Pflege deutschsprachiger Ausdrücke vor allem in den elektronischen Medien" hat der Landtagsabgeordnete Dr. Rolf Müller aufgerufen. Der Landesparlamentarier, selbst Germanist, hält eine grundsätzliche Diskussion in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen, vor allem auch in den Rundfunkräten, über die zunehmende Tendenz, Ausdrücke wie "indoor-" oder "out-door events", "locations", "road maps", "statements" oder "dates" zu bevorzugen, für dringend erforderlich.

"Manchmal fühle ich mich in die Kauderwelsch-Ecke verbannt, wenn ich Rundfunk- und Fernsehsendungen verfolge", sagte Rolf Müller. In den meisten Fällen sei die Nutzung von englischsprachigen Ausdrücken, obwohl es durchaus passende deutsche Bezeichnungen gebe, eine Nachlässigkeit, manchmal auch Wichtigtuerei, sagte der Abgeordnete, der auch Mitglied des Rundfunkrats des Hessischen Rundfunks ist. Ihm gehe es nicht um das Wiederaufleben der Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts, die aus nationalen Gründen einen engagierten Kampf gegen Fremdwörter führten.
Aber es sei unbestritten, dass gerade in einem zusammenwachsenden Europa die Sprache sowohl der zentrale Bestandteil unserer Kultur und zugleich auch ein wichtiger Mittler zur Verständigung zwischen den Völkern sei.

"Denken ist ohne Sprache unvorstellbar und daher haben Schulen wie Medien den wichtigen Auftrag, gerade in der ´SMS- und E-mail-Gesellschaft` diesem Zusammenhang auch Rechnung zu tragen. Die Sprache sei eine Erscheinung, die Wesentliches über eine Gesellschaft aussage und den Zusammenhalt in einer Gemeinschaft fördere. Ihre grundlegende Leistung liege darin, Bewusstseinsinhalte auszutauschen. Zustand der Sprache und Zustand einer Gesellschaft seien nicht zu trennen. Aus diesem Grunde sei eine Diskussion über die Pflege deutschsprachiger Ausdrücke immer auch eine Diskussion um gesellschaftliche Identität", sagte Rolf Müller.

von:CDU Hessen (http://www.cdu-fraktion-hessen.de/php/full7316.php?page_id_back=8312&block_id=19552)
wie denkt ihr darüber?
ich finde der mann übertreibt derbst, so schlimm is es nun wirklich nich, und einige dinge kann man im englischen auch besser ausdrücken!

Kaiser
23.06.2004, 17:07
Ist in Frankreich bereits Gang und Gebe. Das sollte auch hier Schule machen.

Konfuzius_sagt
23.06.2004, 17:22
Ist in Frankreich bereits Gang und Gebe. Das sollte auch hier Schule machen.
das internet ist etwas, mit dem man kinderleicht mit jedem auf der welt kommunizieren kann, was durch festgesetzte standartwörter viel einfacher wird.

l_osservatore_uno
23.06.2004, 17:34
das internet ist etwas, mit dem man kinderleicht mit jedem auf der welt kommunizieren kann, was durch festgesetzte standartwörter viel einfacher wird.

"Festgesetzte Standardwörter", machen also das Kommunizieren leichter!

Sicher meinst Du, die Verwendung derselben kommt Dir sehr entgegen, weil Du ja nicht mal halbwegs die deutsche Sprache beherrschst!

Stimmt's?

:D

Enzo

Halteverbot
23.06.2004, 18:20
Stimmt's?

Immer einen Schritt voraus... :) ;)

Duck
23.06.2004, 18:36
"Festgesetzte Standardwörter", machen also das Kommunizieren leichter!

Sicher meinst Du, die Verwendung derselben kommt Dir sehr entgegen, weil Du ja nicht mal halbwegs die deutsche Sprache beherrschst!

Stimmt's?

:D

Enzo

Warum denn immer so kleinlich?
Manche leiten Standard von Standarte ab,darüber sollte man tunlichst hinwegsehen können. ;)

Kaiser
23.06.2004, 18:37
das internet ist etwas, mit dem man kinderleicht mit jedem auf der welt kommunizieren kann, was durch festgesetzte standartwörter viel einfacher wird.

Du bist schon eine zu große Zumutung für mich als das ich noch Interesse hätte mit jemanden aus Mexiko, Algerien oder Tibet zu kommunizieren...

l_osservatore_uno
23.06.2004, 18:53
Warum denn immer so kleinlich?
Manche leiten Standard von Standarte ab,darüber sollte man tunlichst hinwegsehen können. ;)

... ja, für Konfusius, nur 'n kleiner Seitenhieb sein!

Standardwörter, die er so drauf hat, sind wahrscheinlich:

Mama
Papa
Happahappa
Kacka machd

Was meinst Du?

:D

Enzo

Konfuzius_sagt
24.06.2004, 16:13
... ja, für Konfusius, nur 'n kleiner Seitenhieb sein!

Standardwörter, die er so drauf hat, sind wahrscheinlich:

Mama
Papa
Happahappa
Kacka machd

Was meinst Du?

:D

Enzo

und deine? heil, hitler, oi, scheiß juden, scheiß linke usw

mggelheimer
24.06.2004, 16:37
das internet ist etwas, mit dem man kinderleicht mit jedem auf der welt kommunizieren kann, was durch festgesetzte standartwörter viel einfacher wird.


Die deutsche Sprache wurde schon genug verhunzt. Wenn ich mich international verständigen will, dann auf Englisch. Ich kann nicht verstehen warum man im Deutschen Sprachgebrauch immer öfter den Englischen Vokabeln den Vorrang gibt.


Zitat: Hat wohl ein Volk etwas Lieberes als die Sprache seiner Väter? In ihr wohnet sein ganzer Gedankenreichtum an Tradition, Geschichte und Grundsätzen des Lebens, alles, sein Herz und seine Seele. Einem solchen Volk seine Sprache nehmen oder herabwürdigen, heißt, ihm sein einziges, unsterbliches Eigentum nehmen.
Johann Gottfried Herder

dr.debil
24.06.2004, 16:39
Die deutsche Sprache wurde schon genug verhunzt. Wenn ich mich international verständigen will, dann auf Englisch. Ich kann nicht verstehen warum man im Deutschen Sprachgebrauch immer öfter den Englischen Vokabeln den Vorrang gibt.


Zitat: Hat wohl ein Volk etwas Lieberes als die Sprache seiner Väter? In ihr wohnet sein ganzer Gedankenreichtum an Tradition, Geschichte und Grundsätzen des Lebens, alles, sein Herz und seine Seele. Einem solchen Volk seine Sprache nehmen oder herabwürdigen, heißt, ihm sein einziges, unsterbliches Eigentum nehmen.
Johann Gottfried Herder

keiner will dir deine deutsche sprache nehemen! aber es ist nunmal der lauf der zeit, und der bringt veränderungen mit sich.

mggelheimer
24.06.2004, 17:13
keiner will dir deine deutsche sprache nehemen! aber es ist nunmal der lauf der zeit, und der bringt veränderungen mit sich.

Meine deutsche Sprache? Ich erhebe keine Eigentumsansprüche gegenüber der Deutschen Sprache. Nicht meine, sondern unsere Dt. Sprache!

Veränderungen der Deutschen Sprache, die das Werk Kapitalistisch/Materialistischer Denkweisen sind, sind es durch aus wert bekämpft zu werden. Der Großteil dieser Sprachvergewaltiger kommt aus dem Bereich der Werbeindustrie.

Kaiser
24.06.2004, 17:15
keiner will dir deine deutsche sprache nehemen! aber es ist nunmal der lauf der zeit, und der bringt veränderungen mit sich.

Bist du auch so ein Fatalist, wenn es um dein eigenes Schicksal geht?

Wenn das deine Lebensphilosophie ist, wirst du es nicht sehr weit bringen.

Etwas kampflos hinzunehmen was man nicht will, ist ein ziemliches Zeichen von Schwäche.

Frank
24.06.2004, 18:55
[Off Topic]

Hallo Konfuzius,

vielleicht würdest Du etwas besser ankommen, wenn Du nicht jeden Kritiker gleich als Nazi oder Rechten hinstellst.

Konfuzius_sagt
24.06.2004, 19:01
[Off Topic]

Hallo Konfuzius,

vielleicht würdest Du etwas besser ankommen, wenn Du nicht jeden Kritiker gleich als Nazi oder Rechten hinstellst.
mach ich das? viele aussagen hier sind sehr sehr rechts, was ich nun überhaupt nicht ab kann, was dazu führen kann das ich etwas ausraste :D
außerdem bin ich den augen der meißten hier nur der böse deutschlandhasser der alles zerstören will. da is es halt schwer sich normal auszudrücken!

Konfuzius_sagt
24.06.2004, 19:03
Etwas kampflos hinzunehmen was man nicht will, ist ein ziemliches Zeichen von Schwäche.
da hast du recht. aber anstatt etwas sofort abzulehnen und dagegen anzukämpfen, könnte man es mit dem vorherigen vergleichen und wenn es besser ist, es auch akzeptieren, also sich sozusagen von allem das beste zusammensuchen und schlechtes hinter sich zu lassen

Wassiliboyd
24.06.2004, 19:10
Warum denn immer so kleinlich?
Manche leiten Standard von Standarte ab,darüber sollte man tunlichst hinwegsehen können. ;)

___________________

Jene, die man vor sich her trägt, stolpert man spät abends aus der Kneipe, gelle? :prost:

Michael Hölzle
24.06.2004, 19:10
(..)
wie denkt ihr darüber?
ich finde der mann übertreibt derbst, so schlimm is es nun wirklich nich, und einige dinge kann man im englischen auch besser ausdrücken!
Ja, bei einigen wenigen Dingen ist das tatsächlich so, da muß ich zustimmen. z.B. die englische Trichotomie

polity=Verfassung (politische Institutionen, Ordugssstem)
policy=Staatstätigkeit (Handlunsinhalte, z.B. Familienpolitik, Aussenpolitik)
politics=Willensbildung (politische Prozesse, z.B. Handelsembargo)

Im Deutschen übersetzt man ja alle 3 Begriffe mit "Politik".

Ob allerdings der Gebrauch anglistischen Wortschatzes wie "bitch", "street-credibility" & co. Sinn machen wage ich zu bezweifeln...

Wassiliboyd
24.06.2004, 19:14
mach ich das? viele aussagen hier sind sehr sehr rechts, was ich nun überhaupt nicht ab kann, was dazu führen kann das ich etwas ausraste :D
außerdem bin ich den augen der meißten hier nur der böse deutschlandhasser der alles zerstören will. da is es halt schwer sich normal auszudrücken!

___________________

COOOOL bleiben, mein Bester.
Ausrasten hilft nicht, man macht sich bestenfalls lächerlich :comic: !

Deutschlandhasser?
Na nu, bist du's nicht?
Tschuldige, dann hab ich dich TOTAL falsch eingeschätzt. :2faces:

Zur Sache:
Das mit der "Reinhaltung" der Sprache ist einfach nur lächerlich.

Keine Sprache der Welt ist "rein", sonst wäre sie steril und von ALLEM auf dieser grossen weite, kleinen, engen Welt abgeschottet und DAS ist KEINE Sprache. :(

l_osservatore_uno
24.06.2004, 19:33
und deine? heil, hitler, oi, scheiß juden, scheiß linke usw

... Schwachkopp!

Heil Hitler?

Scheiß Juden?

Scheiß Linke?

Wo und wann bitteschön?


Sei mal vorsichtig, Schwachkopp, mit solcherlei unwahren Behauptungen!


Ische waiß nämlich, wo Deine Haus wohnt! :D

Und jetzt ... mach' Dich naß, Du Trottel!

Enzo

Kaiser
24.06.2004, 19:47
da hast du recht. aber anstatt etwas sofort abzulehnen und dagegen anzukämpfen, könnte man es mit dem vorherigen vergleichen und wenn es besser ist, es auch akzeptieren, also sich sozusagen von allem das beste zusammensuchen und schlechtes hinter sich zu lassen

Das habe ich und kam zum Schluss das mir deutsch lieber ist als denglisch.

Kurt.Schumacher
25.06.2004, 13:17
Dann lasst uns mal paar Begriffe (zuerst aus dem EDV-Bereich) aus dem Englischen "naturalisieren":

Computer = Rechner, Mainboard = Hauptplatine, SMS = Kurznachricht, E-Mail-Account = elektronisches Postfach, Newsletter = Rundbrief, Board = Diskussionsforum

Was machen wir mit Wörtern wie "Internet", "Messenger", "Browser" und "Scanner".

Konfuzius_sagt
25.06.2004, 13:23
Was machen wir mit Wörtern wie "Internet", "Messenger", "Browser" und "Scanner".
Internet=AlleRechnerWeltweitumfassendesNetzwerk
Messenger= Persönlichenachrichtenübertragungsprogramm
Browser= AlleRechnerWeltweitumfassendesNetzwerkSeitendarste llungsprogramm

Scanner= Photographienaufdempersönlichemrechnerdarstellung smaschine

klingt doch toll, oder?
die deutsche sprache ist echt ganz großartig

Konfuzius_sagt
25.06.2004, 13:58
... Schwachkopp!

Heil Hitler?

Scheiß Juden?

Scheiß Linke?

Wo und wann bitteschön?


Sei mal vorsichtig, Schwachkopp, mit solcherlei unwahren Behauptungen!


Ische waiß nämlich, wo Deine Haus wohnt! :D

Und jetzt ... mach' Dich naß, Du Trottel!

Enzo
hab dich auch lieb :] :D :P :comic: :wink:

John Donne
25.06.2004, 16:14
Ich bin der Meinung, es lohnt sich für jeden, darüber nachzudenken, ob man auf diverse "neudeutsche" Vokabeln nicht verzichten kann und bin weiter der Meinung, daß dies in zahlreichen Fällen Sinn macht. Die Begründung, die der von Konfuzius_sagt in seinem Eingangsbeitrag zitierte Artikel liefert, geht m.E. schon genau in die richtige Richtung. Ich teile mggelheimers Kritik an der Verhunzung der deutschen Sprache durch immer mehr englische Vokabeln. Anders als mggelheimer glaube ich jedoch, daß dies im der großen Mehrzahl nicht durch eine materialistische Denkweise, sondern ohne jegliche Denkweise aus schlichter Gedankenlosigkeit erfolgt. Zweifellos ist Englisch heute die Sprache der Wissenschaft und Forschung (zumindest auf dem Gebiet der Naturwissenschaften). Die Fähigkeit, auf Englisch flüssig in Wort und Schrift kommunizieren zu können, ist damit für Gebildete selbstverständlich. Ebenso ist klar, daß diverse Vokabeln des fachsprachlichen Gebrauchs sich ohne einen Verlust an Exaktheit oder eine übermaßige Verlängerung des Satzes nicht vermeiden lassen. In der fach-unspezifischen Unterhaltung sind sie m.E. aber in sehr vielen Fällen unnötig. Sie wirken in übermäßigem Gebrauch auf mich anbiedernd, gekünstelt und kulturlos. Das hat nichts mit einer Abneigung gegen die englische Sprache zu tun. Ich lese gern englische Bücher und ein großteil der Fachliteratur ist sowieso auf englisch. Auch gucke ich, wenn möglich, Filme auf englisch (also im Original).


Die Sprache ist gleichsam die äußere Erscheinung des Geistes der Völker. Man kann sich beide nicht identisch genug denken.

Wilhelm von Humboldt
Die deutsche Sprache ist eine wundervolle Kultursprache, in der große Lyriker, Schriftsteller und Philosophen ihre Werke verfaßt habe. Insofern kann ich die Ironie in der Aussage von Konfuzius_sagt ("die deutsche sprache ist echt ganz großartig") nicht teilen. Auch bin ich keineswegs der Meinung, daß die deutsche Sprache durchweg weniger exakt ist als die englische. Man übersetzt eben nicht alle drei Begriffe (politics,policy und polity) mit "Politik". Den ersten ja, den zweiten nur bedingt und den dritten nach meiner Auffassung fast gar nicht (Staatsform wäre in den meisten Fällen meine erste Wahl). Sind außerdem nicht gerade Germanismen wie "Weltschmerz" und "Gedankenexperiment" im Englischen in Mode?
Neben Gedankenlosigkeit sind Bequemlichkeit und schlichtes Unvermögen die weiteren Ursachen dafür, daß es mit der deutschen Sprache bergab geht. Anständige Orthographie (bitte entweder alte oder neue Rechtschreibung und keinen Mischmasch) inklusive Interpunktion und Groß- und Kleinschreibung sind für mich auch ein Zeichen dafür, daß der Verfasser des Textes diesen nicht einfach hingerotzt, sondern sich Mühe gegeben hat. (Mir unterlaufen auch Fehler, aber bemühe mich, sie zu vermeiden.)
Die Sprachvielfalt auf der Erde ist erhaltenswert. Pidgin-Sprachen sind auch interessant, jedoch nur im Vergleich zu den Sprachen, aus denen sie entstanden sind. Und damit sie mit diesen verglichen werden können, sollten die Ausgangssprachen nicht unnötig mißhandelt werden.

Grüße
John

l_osservatore_uno
25.06.2004, 16:43
Ich bin der Meinung, es lohnt sich für jeden, darüber nachzudenken, ob man auf diverse "neudeutsche" Vokabeln nicht verzichten kann [...]

... echt "neudeutsche Vokabel" ist z.B.: Nachhaltigkeit, nachhaltig

Ich finde, auf so 'n Ding - und dessen inflationären Gebrauchs - kann man auch leicht verzichten!

Enzo

moxx
26.06.2004, 13:48
sprache läst sich nicht durch gesetze regeln, wenn man einer sprache ihre flexibilität nimmt, stirbt sie. niemand kann einem anderen vorschreiben wie er zu sprechen hat-das ist unmöglich.
und was solls vor zweihundert jahren war das deutsche durch unmengen französischer vokabeln durchsetzt-die sprache hat trotzdem überlebt, sie wird auch das englische überleben.

Heinrich von Gagern
26.06.2004, 14:47
sprache läst sich nicht durch gesetze regeln, wenn man einer sprache ihre flexibilität nimmt, stirbt sie

Damit hast du recht, aber dennoch sollte man einem ausartenden Gebrauch von
Anglizismen entgegenwirken. In keiner anderen nichtenglischen Sprache werden so viele Anglizismen gebraucht wie im Deutschen. Im Spanischen und Französsichen gibt es soetwas kaum. Sogar Produktnamen werden im Spanischen
"hispanisiert". Ein Beispiel: "Brise One Touch" (ein Raumduft) heißt in Spanien
"Brise Un Toque", die genaue Übersetzung des Originalnamens.

moxx
26.06.2004, 15:20
es steht ja jedem menschen frei, anglizismen zu verwenden oder nicht. außerdem wird ja in realiter, nicht so gesprochen wie in der werbung.
doch werden sich einige wörter nfach im sprachgebrauch festsetzen, bzw. sie haben es schon getan- computer oder cool...
mir machts nichts aus.
wustet ih eigenlich schon das in polen die selbe sache geschieht, nur das es dort deutsche wörter und satzstellungen sind...

Fars
27.06.2004, 23:09
Hallo, Heinrich von Gagern!

In Spanien spricht auch kaum einer Englisch, der über 40 Jahre alt ist. Dagegen sprechen fast alle Deutschen einigermaßen Englisch, die unter 60 Jahren alt sind.
Dazu kommt noch, dass das Spanische schon seit fast 200 Jahren so gesprochen wird wie geschrieben, im Gegensatz zum Englischen.
Dazu kommt noch, dass z.B. der Mitsubishi-Geländewagen "Pajero" als "Montero" vermarktet werden musste, weil pajero "Wichser" bedeutet.

Eindeutig zu weit geht es mit dem hierzulande gängigen Vermarkten von Rucksäcken als "body bag". Denn übersetzt heißt das "Leichensack". Und wie heißt "Rucksack" auf Englisch? rucksack !
Dagegen halte ich es fürs Vermarkten schädlich, einen "Airbag" ® in "Luftsack" umzubenennen.

Für "Scannen", das elektronische Ablichten und Rastern von Bildern, und für "Browser" ("Blätterer" ??) wird man wohl kaum annähernd kurze und wohlklingende Begriffe finden. Und genau darin liegt das "deutsche", wie von Konfuzius_sagt bereits angedeutete, Problem: Die deutsche Sprache tendiert zur unhandlichen Länge. Daher haben es Anglizismen im Deutschen leichter als in anderen Sprachen. Und es ist auch nicht verwerflich, wenn man sie ihm technisch-wissenschaftlichen Bereich zulässt, um Kommunikation zu erleichtern und Missverständnisse auszuschalten. So ist mit "E-Mail" zweifellos ein elektronischer Brief gemeint, und eine Verwechselung mit einem herkömmlichen Postbrief oder gar Email ist ausgeschlossen. Statt "Internet" kann man auch einfach "Netz" sagen/schreiben, da es wohl im entsprechenden Zusammenhang kaum mit einem Fischernetz verwechselt werden dürfte. "DNA" oder "DNS"? Manches muss man eben von Fall zu Fall unterscheiden.

Dass z.B. "gefightet" als Ersatz für "gekämpft" völlig überflüssig ist, denke ich, das ist unstrittig. Auch dürfen Anglizismen nichts vernebeln, Kompetenz vortäuschen oder gar Euphemismen sein.

Gruß Fars

Wassiliboyd
29.06.2004, 16:34
Ich bin der Meinung, es lohnt sich für jeden, darüber nachzudenken, ob man auf diverse "neudeutsche" Vokabeln nicht verzichten kann und bin weiter der Meinung, daß dies in zahlreichen Fällen Sinn macht. Die Begründung, die der von Konfuzius_sagt in seinem Eingangsbeitrag zitierte Artikel liefert, geht m.E. schon genau in die richtige Richtung. Ich teile mggelheimers Kritik an der Verhunzung der deutschen Sprache durch immer mehr englische Vokabeln. Anders als mggelheimer glaube ich jedoch, daß dies im der großen Mehrzahl nicht durch eine materialistische Denkweise, sondern ohne jegliche Denkweise aus schlichter Gedankenlosigkeit erfolgt. Zweifellos ist Englisch heute die Sprache der Wissenschaft und Forschung (zumindest auf dem Gebiet der Naturwissenschaften). Die Fähigkeit, auf Englisch flüssig in Wort und Schrift kommunizieren zu können, ist damit für Gebildete selbstverständlich. Ebenso ist klar, daß diverse Vokabeln des fachsprachlichen Gebrauchs sich ohne einen Verlust an Exaktheit oder eine übermaßige Verlängerung des Satzes nicht vermeiden lassen. In der fach-unspezifischen Unterhaltung sind sie m.E. aber in sehr vielen Fällen unnötig. Sie wirken in übermäßigem Gebrauch auf mich anbiedernd, gekünstelt und kulturlos. Das hat nichts mit einer Abneigung gegen die englische Sprache zu tun. Ich lese gern englische Bücher und ein großteil der Fachliteratur ist sowieso auf englisch. Auch gucke ich, wenn möglich, Filme auf englisch (also im Original).


Die deutsche Sprache ist eine wundervolle Kultursprache, in der große Lyriker, Schriftsteller und Philosophen ihre Werke verfaßt habe. Insofern kann ich die Ironie in der Aussage von Konfuzius_sagt ("die deutsche sprache ist echt ganz großartig") nicht teilen. Auch bin ich keineswegs der Meinung, daß die deutsche Sprache durchweg weniger exakt ist als die englische. Man übersetzt eben nicht alle drei Begriffe (politics,policy und polity) mit "Politik". Den ersten ja, den zweiten nur bedingt und den dritten nach meiner Auffassung fast gar nicht (Staatsform wäre in den meisten Fällen meine erste Wahl). Sind außerdem nicht gerade Germanismen wie "Weltschmerz" und "Gedankenexperiment" im Englischen in Mode?
Neben Gedankenlosigkeit sind Bequemlichkeit und schlichtes Unvermögen die weiteren Ursachen dafür, daß es mit der deutschen Sprache bergab geht. Anständige Orthographie (bitte entweder alte oder neue Rechtschreibung und keinen Mischmasch) inklusive Interpunktion und Groß- und Kleinschreibung sind für mich auch ein Zeichen dafür, daß der Verfasser des Textes diesen nicht einfach hingerotzt, sondern sich Mühe gegeben hat. (Mir unterlaufen auch Fehler, aber bemühe mich, sie zu vermeiden.)
Die Sprachvielfalt auf der Erde ist erhaltenswert. Pidgin-Sprachen sind auch interessant, jedoch nur im Vergleich zu den Sprachen, aus denen sie entstanden sind. Und damit sie mit diesen verglichen werden können, sollten die Ausgangssprachen nicht unnötig mißhandelt werden.

Grüße
John

Zustimmung.
Könnte man nicht besser sagen.

Hexemer
29.06.2004, 20:08
Internet=AlleRechnerWeltweitumfassendesNetzwerk
Messenger= Persönlichenachrichtenübertragungsprogramm
Browser= AlleRechnerWeltweitumfassendesNetzwerkSeitendarste llungsprogramm

Scanner= Photographienaufdempersönlichemrechnerdarstellung smaschine

klingt doch toll, oder?
die deutsche sprache ist echt ganz großartig

Warum sprichst du sie dann noch? Witzbold :D

Manfred_g
22.07.2004, 23:29
Im Prinzip nervt mich dieser Denglisch-Irrsinn auch oft. Trotzdem denke ich, Rolf Müller und viele gleichgesinnte zäumen das Pferd vom falschen Ende her auf.
Unsere Kultur geht kaputt, sagen viele. Man sieht es am deutschen Kinofilm, an der Sprache, am Fast-Food Kult, an der Musik und an vielem mehr.
Retten wir diese Bereiche vor den anglizistischen Einflüssen, dann retten wir unsere Kultur.

Das wäre ein Fehler, den die Menschen nicht mitmachen und deswegen wir es nicht gehen.

Würden wir diese "Kulturbereiche" retten, hieße das wir würde das retten was mehrheitlich von der Bevölkerung als das schlechtere angesehen wird.
Überspitzt ausgedrückt, möchte ich nicht Guildo Horm hören MÜSSEN, wenn mir die Beatles besser gefallen. Ich würde es aber freiwillig tun, wenn mir Guildo Horn besser gefallen würde.
Mit den Filmen ist es genau so: das fürchterlich primitive Hollywood Spektakel wird verdammt, aber wir sind selten in der Lage was besseres zu liefern.
Kaum ein Mensch wollte den (einst so lange propagierten) pseudo-intellektuellen Schwarz-Weiß Mist sehen, niemand will dazu gezwungen werden, nach 120 Minuten Fassbinder weitere 120 min darüber zu diskutieren "was uns der Autor sagen wollte".

Die Selbstverleugnung der Interessen eines Normalbürgers treibt diese immer mehr in die, in diesem Punkt viel ehrlichere, englische und amerikanische Kultur.

Das amerikanische Credo "was beliebt ist auch erlaubt", mag nicht immer optimal scheinen, aber allemal wird es von der Masse besser angenommen als der nicht offizielle Leitspruch des deutschen Blaustrumpfes, daß Kultur quasi "anöden" müsse. Gleichsam der Medizin, die nur dann "hilft wenn sie bitter schmeckt".

Das hat auch den letzten deutschen Jugendlichen und auch Erwachsenen in die amerikansche Kulturszenerie getrieben. Es hat schließlich soweit geführt, daß wir uns beinahe selber aufgegeben haben. Das deutsches "gut" sein könnte, welcher Teenie kann sich das ncoh vorstellen? Sogar wenn es "gut" ist, bekommt es oft gar nicht mehr die Chance dieses zu beweisen.
Zu tief ist diese "wir sind Versager"-Mentalität in uns drin, als dass man sie einfach per "Sprachdekret" wegbekommen würde.

Viele amerikanische Wörter klingen weiß Gott nicht besser wie ein Würgelaut oder ein Darmgeräusch, werden aber ohne weiteres Reflektieren hierzulande als "cool" empfunden.
Es ist nunmal die Sprache der vermeintlichen Macher, der Sieger, der erstklassigen.

Selber empfindet man sich als zweitklassig. Freilich ist es nicht grade schlau zu meinen, man würde erster, indem man ständig dem Ersten nachläuft. Aber lieber ist man eben ein falscher Amerikaner als ein echter Deutscher.
Wen wunderts, solange wir uns selber und unseren Jugendlichen eintrichtern, dass der einzige Aspekt einer deutschen Identität der des Kriegstreibers und Nationalsozialisten sein könne.

Wir müssen so etwas entwickeln wie "konstruktes Nationalbewußtsein".
Die Fähigkeit eigene Fähigkeiten und Fehler gleichermassen anzuerkennen wie die anderer Nationen. Schonungslos aber mit Zuversicht.
Das wird lange dauern, ist aber aus meiner Sicht die einzige Möglichkeit um diese Flucht aus der scheinbaren zweitklassigkeit zu stoppen.

PS: obige Beispiele sind willkürlich gewählt um zu verdeutlichen. Wer Fassbinder oder Guildo Horn mag soll das nicht zu speziell sehen.

Gruß,
Manfred

Manfred_g
22.07.2004, 23:48
Warum sprichst du sie dann noch? Witzbold :D

Tut er doch gar nicht :)) oder nennst du das Deutsch?

"Scanner" durch z.B. "Abtaster" zu ersetzen hielte ich durchaus für möglich und aussprechbar.
Allzu sehr nach dem Sinn zu fragen ist in sich sinnlos.
"Hard Disc" beschreibt das zu beschreibende Gerät auch nicht so toll, aber "Festplatte" ist zumindest auch nicht schlechter. Und siehe da: die meisten sagen "Festplatte". Es ist also auch die macht der Gewohnheit und der Mut einfache Begriffe zu nehmen.

Andererseist finde ich es machmal auch sehr angenehm diese Anglizismen zu haben.
Insbesondere völlig neue Dinge erfordern nunmal oft auch ebenso neue Vokabeln. Wir in unserer Schwerfälligkeit würden einen Ausschuß aus Germansitsen, Regierungsmitgliedern, Lehrern und was weiß ich bemühen, während die Amis schon den begriff haben - Kompromißlos und unter einer auch für mich unverständlichen Mißachtung jeglichen Sprachgefühls.

Ich weiß z.B. nicht ob im Englischen "Rolling Stones" wirklich soviel besser klingt als "Rollende Steine". Echt nicht! Aber sie haben sich so genannt, wie wir wissen. Ich finde schon den Namen (Musikgruppe) "Dei Ärzte" fad und fantasielos, bei "Die Doktoren" ginge es mir ebenso. Aber wie klänge eine Englische Gruppe "The Doctors" ? Das wäre allgemein anerkannt und es kann mir trotzdem niemand sagen, dass der objektive WORTKLANG besser wäre.

Es klingt dann gut, wenn wir WOLLEN, dass es gut klingt...
Psychologie der Verlierer gegenüber der "Siegersprache" (nicht unbedingt auf Krieg bezogen, sondern ganz allgemein)

Gruß,
Manfred

Hexemer
24.07.2004, 00:27
Ich bin der Meinung das die Anglifizierung Deutschlands nicht mehr zu stoppen ist. Der Weg dazu wurde nach dem 2. Weltkrieg eingeschlagen uns bis jetzt hat keine Regierung es geschafft etwas dagegen zu unternehmen. Nach dem Krieg sicher verständlich aber fast 60 Jahre danach denkt die Regierung nicht mal daran…

Mal schauen wie viel in 50 Jahren von der deutschen Sprache noch übrig ist…

Manfred_g
28.07.2004, 22:55
Ich bin der Meinung das die Anglifizierung Deutschlands nicht mehr zu stoppen ist. Der Weg dazu wurde nach dem 2. Weltkrieg eingeschlagen uns bis jetzt hat keine Regierung es geschafft etwas dagegen zu unternehmen. Nach dem Krieg sicher verständlich aber fast 60 Jahre danach denkt die Regierung nicht mal daran?
Mal schauen wie viel in 50 Jahren von der deutschen Sprache noch übrig ist?

Ich glaube man kann ihn nicht durch gesetze stoppen. Zumindest würde ich diesen Weg als nicht recht hochklassig einschätzen. Ob es effektiv wäre vermag ich jetzt nicht zu sagen.
Wie ich oben schon geschrieben habe, liegt das Problem darin, dass Deutschland oder eigenlich alles Nicht-Amerikanische als Identität insgesamt abgelehnt wird. Das hängt sicher, wie Du ganz richtig sagtest- mit dem 2.WK zusammen. Die deutsche "Nachkriegsbescheidenheit" hat das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Sie hat dazu geführt, dass "Deutschsein" zunächst zu Schuldgefühlen führte und dann -eigentlich nur konsequent- als Identität abgelehnt wurde.
Was mit dem 2. WK zu tun hat und in dieselbe Kerbe schlägt, ist das seither überzogene "missionarische" Wirken der USA begründet auf dem Glauben eine Art "Monopol zur besseren Moral" zu haben. Eine Eigenheit, die man bei Einzelpersonen oft antrifft, aber bei ganzen Staaten...
Was mit dem 2. WK NICHTS zu tun hat (eher mit dem anglizistischen Pioniergeist), aber auch in dieselbe Kerbe schlägt, ist die Art,
alles zu machen was machbar ist. Da ist die europäische Denkart (oft auch die deutsche) durchaus Konkurrenzfähig wie ich finde. Nicht alles ist gut, nur weil es (technisch) machbar ist. Vieles, aber nicht alles! Die Fähigkeit zur
weisen Zurückhaltung fehlt den USA oft all zu sehr.
Aber der Trend in eine (leider) wenig konstruktiv arbeitende sondern Ferien-Spaß-und-Ich-Will-Gesellschaft läßt diese Denkweise natürlich wenig attraktiv erscheinen. Damit meine ich speziell die Teenie-Jugend, mit der (überspitzt ausgedrückt) Haltung: "telefonieren tu ich, zahlen der Alte".
Die arbeitende deutsche Generation bekommt die Grenzen dieser Haltung zur Zeit ja sehr schmerzlich zu spüren.

In einem anderen Thread hab ich gesagt, dass ich die Antrittsrede von Präsident Köhler als sehr angenehm empfand. Das paßt hier ebenso.
Er hat es nämlich verstanden klar zu machen, dass ausser den beiden geistigen Einstellungen der "ewigen NachkriegsBuße" und der "Deutschland über alles" noch andere existieren, die mehr Zukunft versprechen.

Wenn es uns gelingt das weiter konstrukiv* auszubauen, dann gibt es eine gute Chance und der Denglisch-Trip löst sich quasi als Nebeneffekt in Wohlgefallen auf.

*Mit "konstruktiv" meine ich, Stolz, nationales Bewußtsein muß auf wirklich erbrachte Leistungen aufbauen und stets kritisch bleiben. Andern gegenüber aber auch sich selber.

mike
29.07.2004, 08:46
@Konfuzius

"
von:CDU Hessen
wie denkt ihr darüber?
ich finde der mann übertreibt derbst, so schlimm is es nun wirklich nich, und einige dinge kann man im englischen auch besser ausdrücken!"


Äußerst schwache Leistung.
Manch einer schreibt alles klein, um die Fehlerquote zu Reduzieren?
__________________

Hölderlin
29.07.2004, 10:24
als teenie stand mir der amerikanische medienrummel auch näher als
deutsche hochkultur

das ist aber eher eine frage der entwicklung, man kann jugendliche
nicht zwingen hölderlin oder goethe zu lesen, den faust habe ich mir erst lange nach meiner schule zu gemüte geführt

man sollte die jugend aber sehr genau informieren das es deutsche kultur
gibt

allerdings war die breite masse schon immer dumm, das war vor hundert
jahren genauso, träger der kultur ist immer eine elite auch in den usa

leider gibt es an den deutschen schulen immer mehr verwahrlosungstendenzen, grundsätzlich liegt das an der zersplitterung des
schulsystems, früher mussten alle schillers "glocke" lernen, heute
wird das höchsten noch in gymnasien praktiziert

mike
29.07.2004, 11:07
"Schluss mit Kauderwelsch!
Rolf Müller fordert "Pakt für bewusstere Pflege deutscher Ausdrücke"

Der Mann hatr völlig recht!http://www.politikforen.de/attachment.php?attachmentid=2324&stc=1 http://www.politikforen.de/attachment.php?attachmentid=2325&stc=1

Es muß wieder mehr für unser Deutschtum gemacht werden

Roter Prolet
29.07.2004, 19:34
Aha, haben wir schon wieder Plakate der "NNPK"??
(NNKP = Neue nationalistische Plakat Kacke)
"Wählt deutschnational!"..... :lach: :lach: :lach: :lach: :lach:

Manfred_g
01.09.2004, 22:14
Dass z.B. "gefightet" als Ersatz für "gekämpft" völlig überflüssig ist, denke ich, das ist unstrittig. Auch dürfen Anglizismen nichts vernebeln, Kompetenz vortäuschen oder gar Euphemismen sein.


Zustimmung.
Das wäre schon mal ein ganz ordentlicher Ansatz für einen akzeptablen Gebrauch von Anglizismen und Fremdwörtern allgemein.




...wird man wohl kaum annähernd kurze und wohlklingende Begriffe finden. Und genau darin liegt das "deutsche", wie von Konfuzius_sagt bereits angedeutete, Problem: Die deutsche Sprache tendiert zur unhandlichen Länge...


Das sehe ich etwas anders. Die Deutsche Sprache mag zwar im Schnitt etwas länger sein als die Englische, darin sehe ich aber nicht das Problem.

Auch nicht im phonetischen Wohlklang, sondern im psychologischen!

Tatsächlich ist doch nicht einzusehen, warum wir z.B. das Wort "cool" tatsächlich als cool empfinden und es deswegen benutzen, während uns "kühl" oder kalt" absolut holperig vorkämen. Tatsächlich bedeutet "cool"
aber wörtlich übersetzt "kühl" und unterscheidet sich phonetisch gesehen nur um einen einzigen Vokal u-->ü .
Hier zu sagen "cool" klingt besser als "kühl" oder "kalt" hielte ich für nicht nachvollziebar. Von der Bedeutung her käme es dem Wort "kalt" sehr nahe. Ein "cooler Typ" ist einer der eben "(eis)kalt" (ohne Gefühlsregung) agiert. Dennoch sagen wir gerne "cool".
Und solche Beispiele gibt es nicht wenige.

Für mich hat es tiefenpsychologische Gründe. Die Englische Sprache scheint uns zu gefallen, weil wir damit eine kulturelle Welt verbinden, die uns anzieht und die wir -mehr oder weniger offen- bewundern. Es ist eine vermeintliche "Welt der Sieger" (nicht nur historisch bedingt) die aus ihrem Selbstbewußtsein heraus die Kraft schöpft, Geschmäcker zu beeinflussen.
So sehe ich das, und je mehr ich darüber nachdenke um so sicherer bin ich mir. Zumindest was den Überschwang an verwendeten Anglizismen betrifft.
Daß einige davon recht sinnvoll sind bestreite ich aber durchaus nicht.

Gruß,
Manfred

Liegnitz
03.09.2004, 17:52
CDU-Politiker will "Pflege deutscher Ausdrücke"
Sehr gut . Kann ich einfach nur befürworten und unterstützen. Die deutsche Sprache ist schon verhunzt genug und wird mehr und mehr verenglischt oder dergleichen.

Kurt.Schumacher
03.09.2004, 17:58
Nehmen wir mal ein Bespiele vor, die wir denn verbessern könnten: Meines Erachtens klingt Lehrling wesentlich besser als Auszubildende(r), denn beim zweiten steckt irgendwie eine Art Passivität im Wort. Der Azubi muss ausgebildet werden, während der Lehrling eine Lehre macht.
Was ist aber mit solchen Begriffen aus der EDV?
Computer = Rechner, Monitor = Bildschirm, aber was ist mit Scanner oder mit Headset?

walfiler
03.09.2004, 18:06
Also Rechner war für mich schon ein normales Wort bevor ich über solche Themen nachdachte und Bildschirm sowiso. Mag daher rühren, dass man die Dinger früher noch etwas anders ansah. Der Scanner geht als Kopierer durch und und das Headset ist ein Kopfhörer.

Was den Lehrling angeht kann ich dir nur zustimmen, auszubildender ist ein ziemlich bescheuertes Wort.

Kurt.Schumacher
03.09.2004, 18:23
Mich würde mal interessieren, woher das Wort "krass" kommt. Wenn es vom lateinischen Wort "crassus" kommt, was ja fett bedeutet, dann ist ja folgender Satz äußerst unlogisch: "Ey, Alter, das ist voll fett krass!" :D

walfiler
03.09.2004, 18:52
Das ist er auch. Aber wenn krass wirklich aus dem Lateinischen kommen sollte.. dann... find ich das ist im Namen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen ein echt krasses Wort! Dazu sollte man weitere Nachforschungen anstellen.

Freddie
04.10.2004, 21:14
Meines Erachtens klingt Lehrling wesentlich besser als Auszubildende(r), denn beim zweiten steckt irgendwie eine Art Passivität im Wort. Der Azubi muss ausgebildet werden, während der Lehrling eine Lehre macht

An sich richtig.

Allerdings wird der Begriff Lehrling eigentlich nicht mehr verwendet, jedenfalls nicht offiziell und zwar aus folgendem Grund: Er ist verniedlichend und herabsetzend. Jedenfalls sehen das die Ausbilder der Handwerkskammern so.

Und irgendwie ist DA ja auch was dran.

Ansonsten kann vielleicht tatsächlich konstatiert werden, dass Sprache qua ihrer eigenen Natur ein dynamisches Gebilde ist, dass sich verändern muss.

Liebnitz sagte: "Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt". Bedeutet, da wo es einen Zuwachs an Erkenntnis geben soll, muss auch die Sprache wandelbar sein, um diesem Zuwachs gerecht werden zu können.

Allerdings läßt es mich ein wenig an der Vernunft der Duden-Kommission zweifeln, wenn ich sehe, dass bspw. der Begriff "googeln" in die neuste Ausgabe Eingang gefunden hat.
Mal ganz abgesehen von der Rechtschreibreform, die eigentlich kein Mensch wirklich braucht. Eine Anglifizierung in gewissen Grenzen ist legitim, da ja auch die Welt immer mehr zusammen wächst, so muss auch die Sprache dem gerecht werden (siehe Leibnitz).

beste Grüße,

Freddie