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Vollständige Version anzeigen : Und jetzt sagt nochmals, der Spiegel sei schlecht ...



esperan
24.06.2007, 23:28
Ein Artikel über die Wahrheit und ewig beleidigte Muslime, die Opfer der Nationen:

Zitat:

DEBATTE
Der Dichter und die Brandstifter
Börne-Preisträger Henryk M. Broder über die erneute Kapitulation im Fall Salman Rushdie

Kann das wahr sein? Ist das die Zukunft der Berichterstattung: der inszenierte Kniefall? Auf CNN wird Lord Ahmed, der erste Muslim, der zum Mitglied des britischen Oberhauses ernannt wurde, zu Salman Rushdie befragt, der demnächst zum "Ritter" geschlagen wird. Rushdies Ernennung zum Sir hatte die "religiösen Gefühle" der islamischen Welt verletzt - wieder einmal.


AP
Autor Rushdie: "Absolute Rede- und Meinungsfreiheit"
Lord Ahmed also: "Ich trete für die absolute Rede- und Meinungsfreiheit ein, aber diese Freiheit muss mit Verantwortung praktiziert werden."

Der Reporter verzog keine Augenbraue. Er fragte nicht nach, wie absolut das "absolut" gemeint war und was von der Meinungsfreiheit übrig bleibt, wenn ein Buch mit einem Mordaufruf beantwortet wird. Zur Erinnerung: Vor 18 Jahren hatte Salman Rushdie mit seinen "Satanischen Versen" einige Mullahs in Iran so sehr erzürnt, dass sie ein Kopfgeld auf ihn ausgelobt hatten.

Was war es im Einzelnen, das Lord Ahmed so wütend machte? "Er hat ein schlechtes Buch geschrieben, es beleidigt nicht nur den Propheten Mohammed, sondern auch Jesus und Maggie Thatcher, und das ist genauso schlimm."

Der CNN-Reporter lächelt. Und nickt. Und schweigt. Man möchte ihm Börnes Satz zurufen, der schrieb: "Im Dienste der Wahrheit genügt es nicht, Geist zu zeigen, man muss auch Mut zeigen." Wenigstens den Mut, einem britischen Lord zu widersprechen.

Zu gern hätte man erfahren, warum Millionen gläubiger Muslime sich über ein Buch aufregen, das die wenigsten von ihnen gelesen haben. Auch ein zärtlicher Hinweis darauf, das Jesus täglich mit Häme und Spott überzogen wird, ohne dass beleidigte Christen "Tod den Ungläubigen!" schreien, wäre nicht verkehrt gewesen.


AFP
Protestierende Muslime am 21. Juni in Karatschi, Pakistan
Man hätte auch anmerken können, dass Literaturrezensionen im westlichen Kulturkreis im Normalfall nicht aus Mordaufrufen bestehen und dass es meist die Kritiker sind, die um ihr Leben bangen müssen, seit Goethe mal geschrieben hat: "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent."

Rushdie, so viel stand nach dem CNN-Interview mit Lord Ahmed fest, war der Provokateur, und die Muslime, die schon vor 18 Jahren wegen der "Satanischen Verse" Amok liefen und heute wieder seinen Kopf verlangen, sind die ewig unschuldigen Opfer, die nichts dafür können, dass sie gelegentlich ausrasten.

Und die Politik? Sie rutscht der Publizistik hinterher. Auf den Knien.

Während in Teheran und Islamabad die britischen Botschafter zur Entgegennahme von Protestnoten "einbestellt" und auf Massendemos in iranischen und pakistanischen Städten britische Flaggen und Puppen von Königin Elizabeth und Salman Rushdie verbrannt wurden, war das offizielle London von Ausmaß und Heftigkeit der Reaktionen "überrascht".

Die britische Regierung ging umgehend auf Deeskalationskurs, und auch der britische High Commissioner vor Ort, Robert Brinkley, versuchte es mit einer Mischung aus Dementi und Anbiederei. Es sei "einfach nicht wahr", erklärte der Vertreter der Krone in Islamabad, dass es sich um "eine Beleidigung des Islam und des Propheten Mohammed" handle. "Der Islam ist heute die zweitgrößte Religion in Großbritannien, für die wir einen großen Respekt empfinden."

AbonnementIst es nicht interessant, wie die Welle der Solidarität mit Rushdie inzwischen von einer Welle der Kapitulation überrollt wird? Es zeigt sich, wie recht der große Vorsitzende Mao mit dem Satz hatte: "Bestrafe einen, erziehe hundert." Sogar die "taz" fragt, "ob es denn tatsächlich nötig war, Rushdie den Adelstitel anzubieten (und ob es klug von ihm war, ihn anzunehmen)". Und was müsste künftig alles unterbleiben, um solche Reaktionen zu vermeiden? Der Genuss von Alkohol und der Verzehr von Schweinefleisch? Frauenfußball im Beisein von Männern und Schönheitswettbewerbe mit Bikini-Mädchen? Gemischter Sport- und Schwimmunterricht?

Der "Dialog auf gleicher Augenhöhe", um den sich derzeit alle bemühen, findet unter verkehrten Vorzeichen statt. Das Muster findet man schon bei Max Frisch: Die Brandstifter zündeln, und Biedermann will es nicht wahrhaben.

"Dieser Mann", sagte Lord Ahmed auf CNN über Salman Rushdie, "hat nicht nur überall auf der Welt Gewalt verursacht, seinetwegen sind auch viele Menschen getötet worden. Vergeben und vergessen ist eine Sache, aber einen Mann zu ehren, an dessen Händen Blut klebt, das geht zu weit."

Unter den wenigen, die es wagten, Ursache und Wirkung wieder in das richtige Verhältnis zu bringen, war auch die kanadische Autorin Irshad Manji, eine liberale Muslima. Sie sei auch beleidigt, schrieb sie, "weil es eine Fatwa gibt, die Frauen dazu verurteilt, zu Hause zu bleiben und sich jederzeit zu bedecken", und weil "so viele andere Muslime nicht beleidigt sind", wenn bei Bombenanschlägen Muslime in Stücke gerissen werden. Es sei, "höchste Zeit, die Scheinheiligkeit im Namen des Islam zu verbannen". Denn: "Salman Rushdie ist nicht das Problem. Die Muslime selbst sind es."


Quelle und mehr: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,490428,00.html

Kenshin-Himura
25.06.2007, 00:11
Aus dem Thread-Titel:


Und jetzt sagt nochmals, der Spiegel sei schlecht

Der ,,Spiegel" ist in letzter Zeit allgemein ziemlich islamkritisch geworden. Natürlich ein großer Unterschied zu dem, was hier im Forum von vielen Usern leider veranstaltet wird.

Ich mache die Qualität einer Zeitung aber nicht so sehr an ihrer politischen Einstellung fest, auch wenn natürlich das Eine ein schweres Indiz für das Andere sein kann.

Felixhenn
25.06.2007, 00:19
Mal sehen wie weit sich der Spiegel noch traut.

Geronimo
25.06.2007, 00:19
Aus dem Thread-Titel:



Der ,,Spiegel" ist in letzter Zeit allgemein ziemlich islamkritisch geworden. Natürlich ein großer Unterschied zu dem, was hier im Forum von vielen Usern leider veranstaltet wird.

Ich mache die Qualität einer Zeitung aber nicht so sehr an ihrer politischen Einstellung fest, auch wenn natürlich das Eine ein schweres Indiz für das Andere sein kann.

Sag mal Kenshin, was macht dein Theologie-Studium? Und die Schildkröte! Doch nicht Suppe, oder?

Gruss
Gero

Atheist
25.06.2007, 00:34
Moslems sind das Monster, ich habe Angst, ist das Fazit, das meine kleiner Sohn mit 10 Jahren kürzlich gezogen hat.

http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=1778
:rolleyes: :rolleyes:

ja sind es... abscheuchliche Monster, wiederwärtig und primitiv

esperan
25.06.2007, 00:54
http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=1778
:rolleyes: :rolleyes:

ja sind es... abscheuchliche Monster, wiederwärtig und primitiv

Ach was ... unter Deutschen gibt es ebensolche Monster, wie unter Andersländern oder Christen, Juden, SciTologen, Moslems, Buddhisten ... etc. Sieh es doch einfach nicht so verallgemeindernd eng, my friend. Salam

esperan

Kenshin-Himura
25.06.2007, 01:34
Sag mal Kenshin, was macht dein Theologie-Studium? Und die Schildkröte! Doch nicht Suppe, oder?

Gruss
Gero

Siehe Shoutbox.

Du bist so ein elender Dauer-Spammer. :cool:

McDuff
25.06.2007, 06:05
Warum kriechen die Engländer so vor den Musels herum? Ob das was mit der seltsamen Internatserziehung der dortigen Bonzenkaste zu tun hat?

Ausonius
25.06.2007, 06:09
Warum kriechen die Engländer so vor den Musels herum?

Wo "kriechen" sie denn herum? Meines Wissens hat die Regierung ihre Einstellung nicht geändert, Rushdie zu adeln. Gegen die - erwartbaren Proteste - im Nahen Osten können sie ja herzlich wenig machen.

McDuff
25.06.2007, 06:33
Wo "kriechen" sie denn herum? Meines Wissens hat die Regierung ihre Einstellung nicht geändert, Rushdie zu adeln. Gegen die - erwartbaren Proteste - im Nahen Osten können sie ja herzlich wenig machen.


Mal abgesehen von den Rechtfertigungsversuchen wegen des "Sir", sollten dir auch solche Vorkommnisse wie verschleierte Polizistinnen und das ständige Einknicken von Regierung und Justiz vor den dort ansässigen Mussels aufgefallen sein und wenn das in deinen Augen keine Kriecherei ist, dann kann ich dir nicht helfen.