papageno
20.06.2007, 20:28
"BESCHÄMEND FÜR DIE DEMOKRATIE"Ein höherer Bildungsabschluss wird in Deutschland von Generation zu Generation vererbt. Vor allem Kinder von Akademikern zieht es an die Uni - das zeigt die neue Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks.
Welches ist der höchste berufliche Abschluss Ihres Vaters/Ihrer Mutter?", lautete eine der fast 50 Fragen, die den Teilnehmern der 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) gestellt wurde. Bei der Auswertung kam heraus: Während von 100 Akademikerkindern 83 den Hochschulzugang schaffen, stammen nur 23 von 100 aus Arbeiterfamilien. Kinder aus Beamtenfamilien, in denen mindestens ein Elternteil studiert hat, haben eine fünfeinhalb Mal so große Chance.
In Deutschland wird Bildung vererbt - ob jemand studiert oder nicht, hängt nach wie vor stark von der sozialen Herkunft ab. DSW-Präsident Rolf Dobischat bezeichnete die fehlende Chancengleichheit als "beschämend für eine Demokratie" und forderte eine sofortige Bafög-Erhöhung, um mehr junge Menschen zum Studium zu bewegen.
Im Moment bezieht rund jeder fünfte der zwei Millionen Studenten die staatliche Unterstützung. In der Sozialerhebung gaben 79 Prozent der Bafög-Empfänger an, ohne diese Förderung nicht studieren zu können. Rund 40 Prozent aller Studenten sehen ihr Studium als unsicher an. Dobischat betonte, dass dies keine gute Grundlage für ein erfolgreiches Studium sei.
Andreas Storm (CDU), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, kommt zu einer positiveren Einschätzung. "Die Chancen für Kinder aus nicht-akademischen Herkunftsfamilien konnten spürbar gesteigert werden", sagte er. Storm beteuerte jedoch: "Dennoch bleibt die Verwirklichung von Chancengerechtigkeit eine vordringliche Aufgabe der Bildungspolitik in Deutschland. Hier ist aktives Handeln von Bund und Ländern gefragt."
Laut Sozialerhebung haben Studenten in Deutschland monatlich im Schnitt 770 Euro in der Tasche. Jedem fünften stehen monatlich nur weniger als 585 Euro zur Verfügung. Storm kündigte an, die finanzielle Situation zu verbessern: "Wir setzen uns für eine spürbare Erhöhung der Bafög-Sätze und Freibeträge ein."
Was "spürbar" bedeuten soll, hat die Bundesregierung bisher offengelassen. Monatelang hatte das Bundesbildungsministerium keinerlei Anstrengungen für eine Bafög-Erhöhung unternommen, während das Studentenwerk nach sechs Nullrunden zehn Prozent mehr forderte. Erst nach hartnäckigem Drängen und als die Steuereinnahmen des Bundes höher ausfielen als erwartet, hatte Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) eingelenkt - sie hält mehr von Studienkrediten als vom Bafög.
Ulla Borchardt (SPD), Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bundestag, bezeichnete die Ergebnisse der Studie als "Armutszeugnis" für die Hochschulpolitik der unionsgeführten Länder. Durch Studiengebühren würden die Unis "für sozial Schwache verriegelt". Die Erhebung selbst stellt keine Verbindung zu den Gebühren her.
Der Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen kann nicht verstehen, dass auf dieses Thema nicht eingegangen wurde. Er bezeichnet es als "bemerkenswert, wie das Bildungsministerium in der von ihm finanzierten Erhebung anscheinend jegliche Fragestellung zur sozialen Auswirkung von Studiengebühren zum Zeitpunkt der Datenerhebung verhindert hat".
Seit mehr als 55 Jahren versucht das Deutsche Studentenwerk, mit seinen Sozialerhebungen ein Bild von der wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studenten in Deutschland zu zeichnen. Das Hochschul-Informations-System HIS führt die Untersuchung im Auftrag des Studentenwerks alle drei Jahre durch. Die Untersuchung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Im Sommersemester 2006 ließen sich 17.000 Studenten befragen.
Quelle: Studentenwerk Berlin sowie GMX
Mein persönliches Statement hierzu:
Eine schleichende Privatisierung des Bildungssektors ist zu beobachten.
Stimmen werden laut, dass wer viel Geld zahlt auch Anspruch auf gute Ausbildung hat, die Klassentrennung nimmt weiterhin seinen dekadenten Verlauf an. Mit der Einführung der Studiengebühren, wird es schwerer werden, dass viele junge Menschen aus sozial schwachen Schichten, eine akademische Lehrausbildung beginnen können.
Die Bafögregelung in den 70er Jahren hatte ja gerade, in einer sozialen Marktwirstschaft und in einem demokratischen Rechtsstaat, in diesem Zusammenhang abhilfe schaffen sollen.
Die Statistiken sprechen dahingehend für sich, doch erscheint es mir so, dass mit den 80er Jahren, die Generationsgerechtigkeit dadurch zum Ausdruck gebracht worden ist, dass die BafögRegelleistung nun zu einer Kreditregelleistung geworden ist.
Diese Regelung schreckt viele Menschen ab, sich aufgrund ihres sozialen Status und ihrer ungewissen Zukunft für eine weitere Ausbildung zu verschulden, mit dem Einführen von Studienkonten und Gebühren, kommen wir nicht nur einer amerikanisierten Gesellschaftsordnung gleich, sondern auch der faschistischen Klassentrennung, und dass innerhalb eines Landes.
Zu Bemerken ist auch ein Ansteigen der privaten Anbieter auf dem Berufsausbildungsmarkt, so ist es mittlerweile schick geworden, dass private Bildungszentren für hohe Schulgelder Azubis überbetrieblich ausbilden und der Schulabgänger mit schlechten sozialen Status auf der Strecke bleibt. Insoweit ist es ein Hohn und Spott für die jungen Leute, wenn sich CDU Politiker anmaßen von sozialer Gerechtigkeit zu sprechen.
Nicht umsonst war es ein tolles WERK damals von der SPD, die Berufsbildung auch ohne Schulgeld in den Schulen als alternative zur dualen Ausbildung anzubieten, und entsprechend , - nach langem Kampf die Bafögsätze auf Sozialhilfenivou anzugleichen, über die Ausbildungsförderungsungerechtigkeit habe ich in einem anderem Beitrag bezug genommen.
Allerdings sollten die Bafögsätze den Lebenshaltungskosten angeglichen werden, in diesem Zusammenhang sollte die Hauptschule abgeschafft und die Gesamtschule realisiert werden. Nach DDR Sitte wäre es wünschenswert, Personen ohne Deutschkenntnisse und ohne Integrationswillen vom Lehrbetrieb auszuschließen und ggf. auch in den Sozailleistungen zu sanktionieren, und einen normalen Schulbetrieb zu gewährleisten, in der die Schüler ohne Angst und Schrecken lernen können und auch darüber hinaus das auch das Sozialverhalten wie auch das Knüpfen von sozialen Kontakten.
Damit eine Vereinsamung, der Gesellschaft verhindert wird, wäre es wichtig, wieder die Ferienlager zu organisieren und ausserSchulische Angebote, wie Sport und sinnvolle Freizeitgestaltung.
In Fragen der Medienkompetenz sowie den Umgang mit Medien, Geld usw usw, wäre es wünschenswert, wenn unsere Lehrer auch in diesen lebensrelevanten Angelegenheiten geschult werden. Die Schüler müssen für das Leben und nicht nur für die Mathematik-Klausur lernen.
In diesem Sinne, bin ich für eine Reform des Bildungswesens und dafür, dass wir endlich mehr Ausbildungsplätze haben.
Welches ist der höchste berufliche Abschluss Ihres Vaters/Ihrer Mutter?", lautete eine der fast 50 Fragen, die den Teilnehmern der 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks (DSW) gestellt wurde. Bei der Auswertung kam heraus: Während von 100 Akademikerkindern 83 den Hochschulzugang schaffen, stammen nur 23 von 100 aus Arbeiterfamilien. Kinder aus Beamtenfamilien, in denen mindestens ein Elternteil studiert hat, haben eine fünfeinhalb Mal so große Chance.
In Deutschland wird Bildung vererbt - ob jemand studiert oder nicht, hängt nach wie vor stark von der sozialen Herkunft ab. DSW-Präsident Rolf Dobischat bezeichnete die fehlende Chancengleichheit als "beschämend für eine Demokratie" und forderte eine sofortige Bafög-Erhöhung, um mehr junge Menschen zum Studium zu bewegen.
Im Moment bezieht rund jeder fünfte der zwei Millionen Studenten die staatliche Unterstützung. In der Sozialerhebung gaben 79 Prozent der Bafög-Empfänger an, ohne diese Förderung nicht studieren zu können. Rund 40 Prozent aller Studenten sehen ihr Studium als unsicher an. Dobischat betonte, dass dies keine gute Grundlage für ein erfolgreiches Studium sei.
Andreas Storm (CDU), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, kommt zu einer positiveren Einschätzung. "Die Chancen für Kinder aus nicht-akademischen Herkunftsfamilien konnten spürbar gesteigert werden", sagte er. Storm beteuerte jedoch: "Dennoch bleibt die Verwirklichung von Chancengerechtigkeit eine vordringliche Aufgabe der Bildungspolitik in Deutschland. Hier ist aktives Handeln von Bund und Ländern gefragt."
Laut Sozialerhebung haben Studenten in Deutschland monatlich im Schnitt 770 Euro in der Tasche. Jedem fünften stehen monatlich nur weniger als 585 Euro zur Verfügung. Storm kündigte an, die finanzielle Situation zu verbessern: "Wir setzen uns für eine spürbare Erhöhung der Bafög-Sätze und Freibeträge ein."
Was "spürbar" bedeuten soll, hat die Bundesregierung bisher offengelassen. Monatelang hatte das Bundesbildungsministerium keinerlei Anstrengungen für eine Bafög-Erhöhung unternommen, während das Studentenwerk nach sechs Nullrunden zehn Prozent mehr forderte. Erst nach hartnäckigem Drängen und als die Steuereinnahmen des Bundes höher ausfielen als erwartet, hatte Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) eingelenkt - sie hält mehr von Studienkrediten als vom Bafög.
Ulla Borchardt (SPD), Vorsitzende des Bildungsausschusses im Bundestag, bezeichnete die Ergebnisse der Studie als "Armutszeugnis" für die Hochschulpolitik der unionsgeführten Länder. Durch Studiengebühren würden die Unis "für sozial Schwache verriegelt". Die Erhebung selbst stellt keine Verbindung zu den Gebühren her.
Der Bundesvorstand der Juso-Hochschulgruppen kann nicht verstehen, dass auf dieses Thema nicht eingegangen wurde. Er bezeichnet es als "bemerkenswert, wie das Bildungsministerium in der von ihm finanzierten Erhebung anscheinend jegliche Fragestellung zur sozialen Auswirkung von Studiengebühren zum Zeitpunkt der Datenerhebung verhindert hat".
Seit mehr als 55 Jahren versucht das Deutsche Studentenwerk, mit seinen Sozialerhebungen ein Bild von der wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studenten in Deutschland zu zeichnen. Das Hochschul-Informations-System HIS führt die Untersuchung im Auftrag des Studentenwerks alle drei Jahre durch. Die Untersuchung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Im Sommersemester 2006 ließen sich 17.000 Studenten befragen.
Quelle: Studentenwerk Berlin sowie GMX
Mein persönliches Statement hierzu:
Eine schleichende Privatisierung des Bildungssektors ist zu beobachten.
Stimmen werden laut, dass wer viel Geld zahlt auch Anspruch auf gute Ausbildung hat, die Klassentrennung nimmt weiterhin seinen dekadenten Verlauf an. Mit der Einführung der Studiengebühren, wird es schwerer werden, dass viele junge Menschen aus sozial schwachen Schichten, eine akademische Lehrausbildung beginnen können.
Die Bafögregelung in den 70er Jahren hatte ja gerade, in einer sozialen Marktwirstschaft und in einem demokratischen Rechtsstaat, in diesem Zusammenhang abhilfe schaffen sollen.
Die Statistiken sprechen dahingehend für sich, doch erscheint es mir so, dass mit den 80er Jahren, die Generationsgerechtigkeit dadurch zum Ausdruck gebracht worden ist, dass die BafögRegelleistung nun zu einer Kreditregelleistung geworden ist.
Diese Regelung schreckt viele Menschen ab, sich aufgrund ihres sozialen Status und ihrer ungewissen Zukunft für eine weitere Ausbildung zu verschulden, mit dem Einführen von Studienkonten und Gebühren, kommen wir nicht nur einer amerikanisierten Gesellschaftsordnung gleich, sondern auch der faschistischen Klassentrennung, und dass innerhalb eines Landes.
Zu Bemerken ist auch ein Ansteigen der privaten Anbieter auf dem Berufsausbildungsmarkt, so ist es mittlerweile schick geworden, dass private Bildungszentren für hohe Schulgelder Azubis überbetrieblich ausbilden und der Schulabgänger mit schlechten sozialen Status auf der Strecke bleibt. Insoweit ist es ein Hohn und Spott für die jungen Leute, wenn sich CDU Politiker anmaßen von sozialer Gerechtigkeit zu sprechen.
Nicht umsonst war es ein tolles WERK damals von der SPD, die Berufsbildung auch ohne Schulgeld in den Schulen als alternative zur dualen Ausbildung anzubieten, und entsprechend , - nach langem Kampf die Bafögsätze auf Sozialhilfenivou anzugleichen, über die Ausbildungsförderungsungerechtigkeit habe ich in einem anderem Beitrag bezug genommen.
Allerdings sollten die Bafögsätze den Lebenshaltungskosten angeglichen werden, in diesem Zusammenhang sollte die Hauptschule abgeschafft und die Gesamtschule realisiert werden. Nach DDR Sitte wäre es wünschenswert, Personen ohne Deutschkenntnisse und ohne Integrationswillen vom Lehrbetrieb auszuschließen und ggf. auch in den Sozailleistungen zu sanktionieren, und einen normalen Schulbetrieb zu gewährleisten, in der die Schüler ohne Angst und Schrecken lernen können und auch darüber hinaus das auch das Sozialverhalten wie auch das Knüpfen von sozialen Kontakten.
Damit eine Vereinsamung, der Gesellschaft verhindert wird, wäre es wichtig, wieder die Ferienlager zu organisieren und ausserSchulische Angebote, wie Sport und sinnvolle Freizeitgestaltung.
In Fragen der Medienkompetenz sowie den Umgang mit Medien, Geld usw usw, wäre es wünschenswert, wenn unsere Lehrer auch in diesen lebensrelevanten Angelegenheiten geschult werden. Die Schüler müssen für das Leben und nicht nur für die Mathematik-Klausur lernen.
In diesem Sinne, bin ich für eine Reform des Bildungswesens und dafür, dass wir endlich mehr Ausbildungsplätze haben.