Lichtblau
14.06.2007, 19:08
Hier ein paar offenherzige Worte von einem Industriellen wozu Betriebsfeiern gut sind:
Aus einer Ansprache des Industriellen Carl Duisberg (später Chef der IG Farben) vom 17. Oktober 1910:
Die Wohlfahrt für die Werksangehörigen könne „nur dann ihren sozialen Zweck erfüllen, wenn etwas Verbindendes, etwas Kittendes zwischen den verschiedenem Kategorien der in unserer Firma tätigen Beamten und Arbeiter gebracht wird. Dieser edlen Absicht sollen die Fabrikfeste im allgemeinen und das heutige Jubilarfest im besonderen dienen.
In einer Zeit wie der unsrigen, wo immer des Trennende, aber nie das Verbindende betont wird, wo man bemüht ist, die Standesunterschiede immer mehr zu verschärfen, müssen Glieder, welche vereinen, gesucht und gefunden werden. Ein solches, alle Werksangehörigen umschließendes Band soll auch das heutige Jubilarfest sein. Heute soll jeder Standes- und Berufsunterschied schwinden, heute wollen wir uns alle als Glieder einer Familie fühlen.
Draußen weht ein rauher Sturm, schwarze Wolken, von Blitzen durchzuckt, stehen am Horizont, es herrscht Gewitterschwüle in unserem politischen Leben. Systematisch wird gehetzt und gewühlt. Man träufelt entsetzlich wirkendes Gift der Unzufriedenheit, des Neides und der Missgunst unserem deutschen Volke in die Milch der frommen Denkungsart. Alles Schöne und Erhabene wird in den Staub gezogen und mit Füßen getreten. Die Bemühungen edler Menschen, hilfreich und gut zu sein werden verunglimpft und als Ausfluß krassen Egoismus und gemeinen Strebertums hingestellt. Daß dies, meine hochverehrten Damen und Herren, gerade in unserem lieben Vaterlande geschieht, ist ein Unrecht, ist ein Verbrechen an unserem deutschen Volk.“
Quelle: Willibald Gutsche, Herrschaftsmethoden des deutschen Imperialismus 1897/98 bis 1917, Berlin 1977, S. 139
Aus einer Ansprache des Industriellen Carl Duisberg (später Chef der IG Farben) vom 17. Oktober 1910:
Die Wohlfahrt für die Werksangehörigen könne „nur dann ihren sozialen Zweck erfüllen, wenn etwas Verbindendes, etwas Kittendes zwischen den verschiedenem Kategorien der in unserer Firma tätigen Beamten und Arbeiter gebracht wird. Dieser edlen Absicht sollen die Fabrikfeste im allgemeinen und das heutige Jubilarfest im besonderen dienen.
In einer Zeit wie der unsrigen, wo immer des Trennende, aber nie das Verbindende betont wird, wo man bemüht ist, die Standesunterschiede immer mehr zu verschärfen, müssen Glieder, welche vereinen, gesucht und gefunden werden. Ein solches, alle Werksangehörigen umschließendes Band soll auch das heutige Jubilarfest sein. Heute soll jeder Standes- und Berufsunterschied schwinden, heute wollen wir uns alle als Glieder einer Familie fühlen.
Draußen weht ein rauher Sturm, schwarze Wolken, von Blitzen durchzuckt, stehen am Horizont, es herrscht Gewitterschwüle in unserem politischen Leben. Systematisch wird gehetzt und gewühlt. Man träufelt entsetzlich wirkendes Gift der Unzufriedenheit, des Neides und der Missgunst unserem deutschen Volke in die Milch der frommen Denkungsart. Alles Schöne und Erhabene wird in den Staub gezogen und mit Füßen getreten. Die Bemühungen edler Menschen, hilfreich und gut zu sein werden verunglimpft und als Ausfluß krassen Egoismus und gemeinen Strebertums hingestellt. Daß dies, meine hochverehrten Damen und Herren, gerade in unserem lieben Vaterlande geschieht, ist ein Unrecht, ist ein Verbrechen an unserem deutschen Volk.“
Quelle: Willibald Gutsche, Herrschaftsmethoden des deutschen Imperialismus 1897/98 bis 1917, Berlin 1977, S. 139