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Vollständige Version anzeigen : Wahlfälschung in Deutschland möglich



Bruddler
13.06.2007, 05:38
Binnen einer Minute hackten sich Mitglieder des Chaos Computer Clubs in mehrere Wahlcomputer der Firma Nedap. "Gravierende Sicherheitsmängel" attestieren sie dem Wahl-O-Maten: Sie schafften es sogar, ihn sogar zum Schachcomputer umzuprogrammieren.
"Wenn Deutschland seiner Vorbildrolle für junge Demokratien gerecht werden und sich nicht international zum Gespött machen will, gibt es keine Alternative zum sofortigen Ausstieg aus der Wahlcomputer-Technologie", sagt Andy Müller-Maguhn, Sprecher des Chaos Computer Clubs (CCC). Zusammen mit niederländischen Hackern hatten Mitglieder des CCC mehrere Wahlmaschinen der Firma Nedap geknackt. Die Modelle sind mit den in Deutschland eingesetzten Wahl-O-Maten fast baugleich. Rund 1850 solcher Maschinen wurden nach Angaben des Bundesinnenministeriums bei der letzten Bundestagswahl eingesetzt - laut CCC-Bericht ein enormes Sicherheitsrisiko.

Schon ein durschnitttlich begabter Informatik-Student sei in der Lage, den Wahl-O-Maten zu knacken und selbst die Ergebnisse von Bundestags-Wahlen nach Belieben zu manipulieren. Minutiös beschreibt die CCC Manipulations-Methoden in einem 54-seitigen Bericht , der in Kooperation mit der niederländischen Stiftung "Wir vertrauen Wahlcomputern nicht" entstand.
Voting

In dem Bericht wird unter anderem beschrieben, wie der CCC selbst ohne Quellcode-Kenntnisse die genaue Funktionsweise der Nedap-Soft- und Hardware analysieren konnte. Für eine umfassende Manipulation reichen danach 60 unbeaufsichtigte Sekunden in der Nähe der Maschine. In einem Video zeigt die CCC, wie sich Demokratie hacken lässt: Klappe auf, Schrauben lösen und dem Wahl-O-Maten einen manipulierten Chip einpflanzen.

Wie der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, ist dieser Chip vom Original nicht zu unterscheiden. Die Schlüssel zum Öffnen des Geräts könne man bequem übers Internet ordern. Das Papiersiegel auf der Maschine könne man einfach kopieren, nach der Manipulation wird einfach ein neues über die Öffnung gepappt.

Auch um das Gebot der Geheimhaltung ist es laut CCC im elektronischen Wahlverfahren nicht gut bestellt: Via Antenne und Navigations-Gerät könne man aus bis zu 25 Metern Entfernung feststellen, welcher Wähler welche Partei-Taste drückt.

© SPIEGEL ONLINE
Koennte es sein, dass bereits fruehere Wahlergebnisse (Bundestagswahlen) manipuliert wurden ?

SAMURAI
13.06.2007, 06:09
Ich erinnere an die Wahl in Bremen. Die Partei Bürger in Wut scheiterten an 1 Stimme.

Manipulation ist mit oder Wahlmaschine möglich.

Die Wahlmaschine erleichtert es nur noch.

Westfale
13.06.2007, 06:21
Sollte das eines Tages nachprüfbare Realität werden, das in Deutschland Wahlen bewußt manipuliert wurden, dann brechen hier wohl die Dämme.

Verdammt, auf irgendwas muß man hier doch noch vertrauen können...

-jmw-
13.06.2007, 09:56
Vielleicht wird sich ja bald zeigen, welche Partei die besseren Hacker hat! :))

ErhardWittek
13.06.2007, 10:32
Ich würde mich eher wundern, wenn bei Wahlen nicht gefälscht würde. Schließlich ziehen die etablierten Parteien doch im Kampf gegen Rechts an einem Strang. Warum also sollten sie diese Einigkeit nicht dazu nutzen, die Konkurrenz auf diese einfache Weise draußen zu halten.

Trotz zunehmender Unzufriedenheit mit der stattfindenden Politik, die normalerweise zahlreiche Protestwähler auf den Plan rufen müßte, können die rechten Parteien ihre Stimmenanteile seit langem nicht mehr steigern. Das verwundert und gibt Anlaß zu tiefem Mißtrauen.

Walter Hofer
13.06.2007, 10:46
Ich erinnere an die Wahl in Bremen. Die Partei Bürger in Wut scheiterten an 1 Stimme.



Der Chef des Vereins, der Gutmensch, hat sich bei der ganzen Aufregung selber nicht gewählt. Pech gehabt

hpinc
13.06.2007, 11:45
Hach ja.

Selbst wenn herauskommen würde das die letzten 2 oder 3 wahlen manipuliert worden sind....

Die meissten Deutschen würden sich eine Woche lang aufregen und danach wäre es wieder vergessen.
Die Politiker würden sagen: "Wir verbessern die Sicherheit bei den Geräten" und bei der nächsten Wahl würden nurnoch wenige an die Manipulationsmöglichkeit denken.

Armes, sterbendes, willenloses Volk :(

Gärtner
13.06.2007, 12:30
Ich habe ja Wahlfäschung und -Betrug in der Bundesrepublik früher nie für möglich/wahrscheinlich gehalten, als es noch die guten alten Wahlzettel gab. Die sind nämlich auch im Nachhinein noch überprüfbar.

Mit Wahlmaschinen sieht das schon anders aus. Wenn die hinterher nicht einmal mehr einen papiernen Kontrollstreifen ausdrucken, muß man den Daten, die in der Kiste sind, wohl oder übel vertrauen. Der CCC hat mehrfach im In- un Ausland die Manipulierbarkeit dieser Automaten nachgewiesen.

Daß dann angesichts dieser Faktenlage dem hessischen Landeswahlleiter zu den Maschinen nichts anderes zu sagen einfällt als "Sie sind bei uns zugelassen und gelten damit als sicher." ist ein besonders schönes Beispiel von breitärschiger Beamtenborniertheit und macht mich sprachlos.

Die Gerichte kommen nicht mehr nach, wenn Bürger gegen eine unsägliche Maßnahme der Regierung nach der anderen erst klagen müssen, um etwas zu bewegen, weil Bürgernähe und Sachverstand bei Politikern anscheinend umgekehrt proportional zur erreichten Machtstufe sind.

EinDachs
13.06.2007, 13:28
Ich bin von der ganzen e-voting Idee auch nicht sehr überzeugt. Es ist viel zu leicht, etwas zu manipulieren und alle Spuren verschwinden zu lassen.

PCs sind was tolles, aber einen guten, klassischen Stimmzettel sollte er dann doch nicht ersetzen.
Inwiefern Wahlbetrug bisher betrieben wurde, kann ich nicht einschätzen. Es ist schon sehr gefährlich für eine Partei, soetwas zu betreiben. Wenn nur einer plaudert, wars das mit der politischen Karriere. Aber ausschließen kann man sowas ja leider nie.

Deutschmann
13.06.2007, 13:49
In Deutschland wird viel mehr manipuliert und geschachert als uns bekannt bzw. lieb ist. Da gibt es viele Beispiele die -zwischen den Zeilen gelesen- so einiges Beantworten. Seht doch die Beförderungswelle der Parteien bei einer verloren geglaubten Wahl. Oder die nicht vollstreckte Enteignung bei "Großbauer vs. Airbus", obwohl Volkswirtschaftlich dringend notwendig gewesen, u.v.m.

Um jetz Kommentaren vorzubeugen: Ich bin nicht für Enteignung - aber wenn sie dem Nutzen von vielen Menschen zu Gute kommt - dann schon. Zumal enorme Entschädigungssummen angeboten wurden. Was da wohl der Hintergrund war?

Bruddler
14.06.2007, 20:23
Ich erinnere an die Wahl in Bremen. Die Partei Bürger in Wut scheiterten an 1 Stimme.

Manipulation ist mit oder Wahlmaschine möglich.

Die Wahlmaschine erleichtert es nur noch.

Wird eine Manipulation festgestellt bzw. aufgedeckt, kann man es auf technisches Versagen zurueckfuehren... :ahh:

Alfred
15.06.2007, 15:33
Ich habe ja Wahlfäschung und -Betrug in der Bundesrepublik früher nie für möglich/wahrscheinlich gehalten, als es noch die guten alten Wahlzettel gab. Die sind nämlich auch im Nachhinein noch überprüfbar.

Mit Wahlmaschinen sieht das schon anders aus...

Und genau deshalb kommen die Computer.
Damit solche Gaunereien nicht mehr aufgedeckt werden können.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wahlf%C3%A4lschungsskandal_von_Dachau

Liegnitz
15.06.2007, 16:10
Die hat es ganz gewiss gegeben . Ich habe dies sogar von Zeugenaussagen gehört.
Dringt aber nie in die Öffentlichkeit.