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Vollständige Version anzeigen : Warum gibt es "neoliberale" Staaten mit vergleichsweise geringer Arbeitslosigkeit ?



Cicero1
10.06.2007, 15:37
Diese Frage dürfte vor allem die Genossen der Linksfraktion interessieren. Warum gibt es in "neoliberalen" Staaten wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, Großbritannien, Schweiz, Österreich, Ungarn, Slowenien, Portugal, Kanada, USA, Japan, Süd-Korea, Taiwan, Australien, Neuseeland eine vergleichsweise geringe Arbeitslosigkeit ? Funktioniert dort etwa der Neoliberalismus nicht ? Ist in diesen Ländern vielleicht doch der Sozialismus eingezogen ? Im "sozialistischen" Venezuela ist die Arbeitslosigkeit erstaunlicherweise sehr hoch.

Kenshin-Himura
10.06.2007, 16:05
Diese Frage dürfte vor allem die Genossen der Linksfraktion interessieren. Warum gibt es in "neoliberalen" Staaten wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, Großbritannien, Schweiz, Österreich, Ungarn, Slowenien, Portugal, Kanada, USA, Japan, Süd-Korea, Taiwan, Australien, Neuseeland eine vergleichsweise geringe Arbeitslosigkeit ? Funktioniert dort etwa der Neoliberalismus nicht ? Ist in diesen Ländern vielleicht doch der Sozialismus eingezogen ? Im "sozialistischen" Venezuela ist die Arbeitslosigkeit erstaunlicherweise sehr hoch.

Diese Frage könnte man genauso auf Bundesländer in Deutschland beziehen: Wo die CDU regiert, läuft fast Alles besser, woran liegt das wohl?

Und da muss man sich nicht nur die Arbeitslosigkeit anschauen. Man könnte auch fragen: Warum sind in den sog. ,,neoliberalen" Staaten der Lebensstandard höher, bessere Infrastruktur, mehr Produktivität, mehr Wirtschaftswachstum, höhere Lebenserwartung, geringere Kindersterblichkeit, bessere gesundheitliche Situation der Bevölkerung, mehr Demokratie und Meinungsfreiheit, und und und... Und warum werden diese Faktoren immer besser, je ,,neoliberaler" ein Staat ist?

Aber die Antworten, die nun hier von den Linken kommen werden, sind schon vorhersehbar: Ist doch klar, die bösen reichen ,,Neoliberalen"-Länder beuten die armen sozialistischen Länder aus, und deswegen kommen diese nicht zum Zuge. Ein alter Hut, schon aus DDR-Zeiten bekannt.

Don
10.06.2007, 17:06
Im "sozialistischen" Venezuela ist die Arbeitslosigkeit erstaunlicherweise sehr hoch.
Und sie wird noch höher werden.
Die Compagneros warten nämlich jetzt drauf, daß der große lider ihnen anschafft was sie tun sollen um dann Siesta zu machen.
Der weiß aber nicht, was er ihnen anschaffen soll und kaut mißvergnügt auf seinen Kokablättern rum weil der Kassenboden langsam sichtbar wird.

Cicero1
10.06.2007, 22:48
Diese Frage könnte man genauso auf Bundesländer in Deutschland beziehen: Wo die CDU regiert, läuft fast Alles besser, woran liegt das wohl?

Und da muss man sich nicht nur die Arbeitslosigkeit anschauen. Man könnte auch fragen: Warum sind in den sog. ,,neoliberalen" Staaten der Lebensstandard höher, bessere Infrastruktur, mehr Produktivität, mehr Wirtschaftswachstum, höhere Lebenserwartung, geringere Kindersterblichkeit, bessere gesundheitliche Situation der Bevölkerung, mehr Demokratie und Meinungsfreiheit, und und und... Und warum werden diese Faktoren immer besser, je ,,neoliberaler" ein Staat ist?

Aber die Antworten, die nun hier von den Linken kommen werden, sind schon vorhersehbar: Ist doch klar, die bösen reichen ,,Neoliberalen"-Länder beuten die armen sozialistischen Länder aus, und deswegen kommen diese nicht zum Zuge. Ein alter Hut, schon aus DDR-Zeiten bekannt.

Wenn man bedenkt, dass etwa drei Millionen Menschen die DDR verlassen haben und so gut wie kaum einer zurückgekehrt ist, dann kann das Märchen vom Arbeiter- und Bauernparadies irgendwie nicht stimmen.

Skorpion968
10.06.2007, 22:49
Diese Frage dürfte vor allem die Genossen der Linksfraktion interessieren. Warum gibt es in "neoliberalen" Staaten wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, Großbritannien, Schweiz, Österreich, Ungarn, Slowenien, Portugal, Kanada, USA, Japan, Süd-Korea, Taiwan, Australien, Neuseeland eine vergleichsweise geringe Arbeitslosigkeit ? Funktioniert dort etwa der Neoliberalismus nicht ? Ist in diesen Ländern vielleicht doch der Sozialismus eingezogen ? Im "sozialistischen" Venezuela ist die Arbeitslosigkeit erstaunlicherweise sehr hoch.

Hoppla, hier geht aber jetzt so einiges durcheinander.

Zunächst einmal sind nicht alle der von dir genannten Länder neoliberal ausgerichtet. Schweden z.B. hat eine höhere Staatsquote als die BRD, Dänemark hat ein stabileres soziales Netz, Norwegen lebt in seinem Staatshaushalt hauptsächlich von den Öl-Exporten, was natürlich auch eine Menge Arbeitsplätze nach sich zieht.

Irland, Ungarn, Slowenien, Portugal bekommen eine Menge Subventionen von der EU. Damit können sie ihre Steuern drücken und den Steuerdumping-Wettbewerb so richtig nach oben fahren. Deutschland ist dagegen Netto-Einzahler in die EU. Der deutsche Steuerzahler wird damit dazu gezwungen, den Verlust einheimischer Arbeitsplätze auch noch zu finanzieren. Ein ekelhaftes System.

In England und in 19 anderen EU-Staaten gibt es übrigens den Mindestlohn. Schon mal darüber nachgedacht, dass das und die damit verbundene Erhöhung der Binnenkonjunktur eine Ursache für mehr Arbeitsplätze ist?

Im Gegensatz zu vielen anderen EU-Staaten wird die deutsche Binnenwirtschaft durch die Energie-Mafia geknebelt und ausgeplündert. Was sicherlich ein Grund für das Defizit an Arbeitsplätzen ist.

Deutschland ist wie kein anderes europäisches Land exportorientiert. Das mag zwar für einige Leute toll sein, wenn sie sich das Etikett Exportweltmeister anheften können. Aber das hat natürlich auch seine negativen Konsequenzen. Diese einseitige Ausrichtung auf die Exportwirtschaft und die Vernachlässigung der Binnenwirtschaft kostet Arbeitsplätze, weil Exportunternehmen Produkte oder Teile von Produkten im Ausland herstellen lassen können.

Letztlich hatte auch kenshin mit seinem Argument schon ganz Recht. Nehmen wir als Beispiel die USA. Die Wirtschaft der USA lebt extrem auf Pump, weil der Dollarkurs durch billige Taschenspielertricks hochgehalten wird. Sie lassen sich das alles schön von anderen Nationen fremdfinanzieren. In erster Linie natürlich auch von sog. Drittwelt-Ländern. Über Rohstoffe und über Devisenhandel. Da kann man sich natürlich dann ganz nett hinstellen und behaupten: "Seht mal, uns gehts doch hier mit unserem neoliberalen Wirtschaftssystem ganz gut."

alberich1
10.06.2007, 23:20
Diese Frage dürfte vor allem die Genossen der Linksfraktion interessieren. Warum gibt es in "neoliberalen" Staaten wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, Großbritannien, Schweiz, Österreich, Ungarn, Slowenien, Portugal, Kanada, USA, Japan, Süd-Korea, Taiwan, Australien, Neuseeland eine vergleichsweise geringe Arbeitslosigkeit ? Funktioniert dort etwa der Neoliberalismus nicht ? Ist in diesen Ländern vielleicht doch der Sozialismus eingezogen ? Im "sozialistischen" Venezuela ist die Arbeitslosigkeit erstaunlicherweise sehr hoch.

In der Schweiz werden die Firmen extrem reglementiert.Besonders beim Import.

Manfred_g
11.06.2007, 00:33
Diese Frage dürfte vor allem die Genossen der Linksfraktion interessieren...

Wie ich die Linken in letzter Zeit kennenlernen durfte, scheinen sie tatsächlich an den Fragen mehr interessiert zu sein, als an den Antworten. In diesem Fall ist das sogar verständlich, denn die Antwort würde das Nichtvorhandensein ihrer Existenzberechtigung aufzeigen.

Manfred_g
11.06.2007, 00:40
...Da kann man sich natürlich dann ganz nett hinstellen und behaupten: "Seht mal, uns gehts doch hier mit unserem neoliberalen Wirtschaftssystem ganz gut."

Tja, weils die WAHRHEIT ist, deswegen kann man das. Den Menschen der Ländern mit überwiegend freier marktwirtschaftlicher Orientierung gehts üblicherweise erheblich besser, als denjenigen mit sozialistsicher, planwirtschaftlicher Ausrichtung.

Dies nur als grobe Richtlinie, damit du im Zuge des Zusammenschustern deines eigen Universums nicht wieder komplett die Orientierung verlierst.

borisbaran
11.06.2007, 01:01
tja, und wieder mal pwnt der neolineralismus :cool2:

Redwing
11.06.2007, 04:15
Ich frag mich wirklich, was da bei dem wirtschaftsliberalen Geschmeiß für eine übelriechende Matschepampe an der Stelle ist, wo bei anderen das Gehirn sitzt. Beängstigend, dieser Soziopathie-, Fanatismus- und Naivitätsgrad!:eek:

Skorpion hat schon ganz gut den Müll beiseitegefegt, wobei ich den Satz: "Kenshin hat Recht" generell für nicht mehr als eine wissenschaftliche Theorie halte.;)

Wie das mit den Pseudo-Sozialismen war und mit den echten Sozialismen wäre, werd ich für unbelehrbare Sozialanalphabeten jetzt auch nicht schon wieder ableiern; das weiß jeder mit Verstand eh schon.

Was ich noch hinzufügen möchte, ist, daß solche "tollen" Länder, wie die USA, einfach nur dreister im Fälschen bzw. verlogener und unzureichender im Erheben von Statistiken sind- wie z.B. bez. der Arbeitslosigkeit. Tja, dann spielt, wie vor längerer Zeit mal erklärt und nie glaubwürdig widerlegt, auch die Bevölkerungsdichte eine Rolle, und die ist in den USA niedriger als z.B. hier. Dann spielt auch noch die Qualität der Jobs eine Rolle, denn ein jämmerlicher Dumpingshit kann vielleicht von der Regierung den Titel "Arbeitsverhältnis"/"Job" bekommen, doch für mich muß ein solches/er schon gewisse Mindestkriterien, was Lohn und Arbeitsumstände angeht, erfüllen, um diese Bezeichnung zu verdienen. Die Tatsache, daß immer mehr Schikanierte in den USA zwei bis drei Jobs pro Tag machen müssen, um halbwegs über die Runden zu kommen, spricht da Bände. Klaffende Gefälle und exponential wachsende Armut ebenfalls. Miese Jobs und ausuferne Gefälle zwischen wenig arm und viel reich gehören zum sozialdarwinistischen Neoliberalismus wie der Teufel zur Hölle.

Zudem darf man nicht vergessen, daß das Wirtschaftsvampirgeschmeiß gern dahingeht, wo sie unter für sie günstigsten Umständen den größten Profit rauspressen können. Das können sie umso besser und skrupelloser, je freiere Hand die Regierungen/ Völker ihnen lassen. Am Ende verlieren alle, von der reichen Minderheit der Wirtschaftsmafia abgesehen, da "Wettbewerbsvorteil" mit aussichtslosem Dumpingleben gleichzusetzen ist. Wer also ein volksfeindliches, wirtschaftsfreundliches Klima schafft, der zieht vielleicht mehr von diesen Heuschrecken an, doch letztlich nützt es dem Gros des Volkes nichts.
Und das alles wird sich auch noch wesentlich deutlicher herauskristallisieren. Jeder Depp sollte wissen, daß das mit diesen sich immer mehr ausweitenden Gefällen zwischen wenig reich und viel arm früher oder später zum Kollaps führt, denn der Kapitalismus kann ohne die Kaufkraft der Massen nicht lange bestehen. Jede objektive Statistik belegt, daß nur noch die Reichen reicher werden und die Gefälle immer größer werden. Und da Geld nicht unbegrenzt ist und der Reiche immer die Vorteile hat...ich erklärte.;)

Neoliberalismus ist selbst theoretisch schon völliger, kinderleicht zu widerlegender Schwachsinn, der, ohne die Macht der Bonzenmedien, schon längst für alle Zeiten vom Tisch wäre. Wir dürfen diesen Verwirrten und soziopathischen Extremegoisten niemals das Feld überlassen- und das werden wir auch nicht!:] Diese Individualfaschisten sind die größte aller Gefahren für Menschheit und Gesellschaft.

scanners
11.06.2007, 05:00
Redwing ....

Aplaus.... , sehr gut ..

besser hätte ich es nicht sagen können ... volle zustimmung !!!

Don
11.06.2007, 09:09
Redwing ....

Aplaus.... , sehr gut ..

besser hätte ich es nicht sagen können ... volle zustimmung !!!

Du mußt Dich schon entscheiden. Entweder Diskussion oder schwarzer Block und Mollischmeißen.
Mi letzterem bist Du bei Redwing gut aufgehoben, disqualifizierst Dich aber für jede vernünftige Unterhaltung.
Ansonsten solltest Du Dich besser an Skorpion halten. Mit dem habe ich zwar weder eine Liebesbeziehung noch teile ich seine Ansichten, aber die Argumente sind wenigstens nachvollziehbar aufgebaut auch wenn ich sie, mal mehr mal weniger, für inhaltlich falsch halte.

Cicero1
11.06.2007, 17:11
Hoppla, hier geht aber jetzt so einiges durcheinander.

Zunächst einmal sind nicht alle der von dir genannten Länder neoliberal ausgerichtet. Schweden z.B. hat eine höhere Staatsquote als die BRD, Dänemark hat ein stabileres soziales Netz, Norwegen lebt in seinem Staatshaushalt hauptsächlich von den Öl-Exporten, was natürlich auch eine Menge Arbeitsplätze nach sich zieht.

Viele Linke bezeichnen diese Länder aber als "neoliberal", dies war von mir deshalb auch nicht ganz ernst gemeint, eher ironisch, daher die Anführungszeichen. Im Punkt Norwegen stimme ich Dir zu, dies müsste aber dann bei Chavez auch der Fall sein. Im Fall Dänemark bleibt anzumerken, dass es keinen Kündigungsschutz gibt und die Gewerkschaften hier kompromissbereiter sind.


Irland, Ungarn, Slowenien, Portugal bekommen eine Menge Subventionen von der EU. Damit können sie ihre Steuern drücken und den Steuerdumping-Wettbewerb so richtig nach oben fahren. Deutschland ist dagegen Netto-Einzahler in die EU. Der deutsche Steuerzahler wird damit dazu gezwungen, den Verlust einheimischer Arbeitsplätze auch noch zu finanzieren. Ein ekelhaftes System.


Zustimmung. Aber auch ein Beleg, das nicht der deutsche "Neoliberalismus" dafür verantwortlich ist, sondern die deutsche EU-Politik - Nachgiebigkeit der deutschen Politiker bei den EU-Finanzverhandlungen.


In England und in 19 anderen EU-Staaten gibt es übrigens den Mindestlohn. Schon mal darüber nachgedacht, dass das und die damit verbundene Erhöhung der Binnenkonjunktur eine Ursache für mehr Arbeitsplätze ist?



(...)Empirisch lässt sich aufgrund der Schwierigkeit, die Auswirkungen eines einzelnen Elements in einem komplexen Wirtschaftsgefüge zu messen, nur schwer der absolut eindeutige Nachweis führen, dass Mindestlöhne Arbeitslosigkeit verursachen oder beseitigen.(...)

(...)Insgesamt ist zu sagen, dass die Empirie kein einheitliches Bild liefert. Es gibt empirische Beispiele für eine sinkende wie für eine steigende Arbeitslosigkeit nach einer Erhöhung des Mindestlohnsatzes.[11] Eine 2003 erstellte Übersicht über existierende Untersuchungen zur Beschäftigungswirkung von Mindestlöhnen kommt zu folgendem Ergebnis für neun teils mehrfach begutachtete Länder: In 24 Fällen liegen mit der klassischen Theorie des Arbeitsplatzverlustes übereinstimmende Studien vor, in 7 Fällen besteht ein widersprüchliches Bild, und 15 Untersuchungen liefern ein unerwartetes Ergebnis, d.h. sie belegen keine oder positive Beschäftigungswirkungen.(...)

(...)Sowohl die ILO[1] als auch die OECD[15] gehen mittlerweile davon aus, dass es keinen signifikanten direkten Einfluss von Mindestlöhnen auf Arbeitslosigkeit gebe.(...)
http://de.wikipedia.org/wiki/Mindestlohn


Im Gegensatz zu vielen anderen EU-Staaten wird die deutsche Binnenwirtschaft durch die Energie-Mafia geknebelt und ausgeplündert. Was sicherlich ein Grund für das Defizit an Arbeitsplätzen ist.


Nur ein einziges Element ist mit Sicherheit nicht der Grund. Neben den strukturellen Problemen (Kündigungsschutz, fehlende Bildung/Qualifizierung u.s.w.) sehe ich hier die Wiedervereinigung und Massenzuwanderung der letzten Jahrzehnte als Hauptursache.

Die Zwangsabgaben zur Subventionierung regenerativer Energien und der Ausstieg aus der Kernenergie haben in energieintensiven Branchen (Norsk Hydro) auch zu Arbeitsplatzverlusten geführt.


Deutschland ist wie kein anderes europäisches Land exportorientiert.

Es ist empirisch belegt, das das BIP von Volkswirtschaften kleiner Länder (Schweiz, Österreich, Belgien, Dänemark) in stärkerem Maß vom Export abhängig ist, als von großen Ländern wie Deutschland. Demnach müssten diese Länder eine höhere Arbeitslosigkeit aufweisen als Deutschland - das Gegenteil ist der Fall.


Das mag zwar für einige Leute toll sein, wenn sie sich das Etikett Exportweltmeister anheften können. Aber das hat natürlich auch seine negativen Konsequenzen. Diese einseitige Ausrichtung auf die Exportwirtschaft und die Vernachlässigung der Binnenwirtschaft kostet Arbeitsplätze, weil Exportunternehmen Produkte oder Teile von Produkten im Ausland herstellen lassen können.


Es gibt in der Volkswirtschaftslehre den Begriff des Exportbasisfaktors, der den Zusammenhang von Binnenkonjunktur und Exportwirtschaft beschreibt: Je stärker der Export, desto stärker profitiert die Binnennachfrage. Schließlich werden Arbeitsplätze und Einkommen bei den Exportunternehmen geschaffen. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland erhält doch gerade die Arbeitsplätze von deutschen Unternehmen die im weltweiten Wettbewerb stehen. Da die Verlagerung von ausländischen Konkurrenten ebenfalls betrieben wird, haben deutsche Unternehmen gar keine andere Wahl, als dies ebenfalls zu tun, wollen sie bestehen. Deutschland ist keine isolierte Wirtschaft - die Ergebnisse der Isolierung der nationalen Wirtschaft kann an den Beispielen Nordkorea (versus Südkorea) oder Kuba betrachtet werde.


Letztlich hatte auch kenshin mit seinem Argument schon ganz Recht. Nehmen wir als Beispiel die USA. Die Wirtschaft der USA lebt extrem auf Pump, weil der Dollarkurs durch billige Taschenspielertricks hochgehalten wird. Sie lassen sich das alles schön von anderen Nationen fremdfinanzieren. In erster Linie natürlich auch von sog. Drittwelt-Ländern. Über Rohstoffe und über Devisenhandel. Da kann man sich natürlich dann ganz nett hinstellen und behaupten: "Seht mal, uns gehts doch hier mit unserem neoliberalen Wirtschaftssystem ganz gut."

Es stimmt, die USA leben auf Pump - von Boomländern wie China, Japan, Südkorea, Taiwan und (eingeschränkt) Russland, die amerikanische Anleihen kaufen. Allerdings sind es keine der ärmeren Drittweltstaaten aus Afrika oder Lateinamerika - die haben dafür gar nicht das Geld. Die Rohstoffe bekommen die USA erstens nicht geschenkt und zweitens sind inzwischen große Teile der industriellen Fertigung von den USA nach China abgewandert, wo der Rohstoffverbrauch stattfindet. Vom Devisen-und Rohstoffhandel leben die USA nicht.

Aber ungeklärt geblieben ist immer noch die niedrige Arbeitslosigkeit in Großbritannien, der Schweiz, Österreich, Kanada, Japan, Süd-Korea, Taiwan, Australien, Neuseeland.

Kanada und Australien profitieren von hohen Rohstoffpreisen. Verbleiben Großbritannien, die Schweiz, Österreich, Japan, Süd-Korea, Taiwan, Neuseeland.

MorganLeFay
11.06.2007, 17:23
Diese Frage dürfte vor allem die Genossen der Linksfraktion interessieren. Warum gibt es in "neoliberalen" Staaten wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, Großbritannien, Schweiz, Österreich, Ungarn, Slowenien, Portugal, Kanada, USA, Japan, Süd-Korea, Taiwan, Australien, Neuseeland eine vergleichsweise geringe Arbeitslosigkeit ? Funktioniert dort etwa der Neoliberalismus nicht ? Ist in diesen Ländern vielleicht doch der Sozialismus eingezogen ? Im "sozialistischen" Venezuela ist die Arbeitslosigkeit erstaunlicherweise sehr hoch.

Welche doch sehr unterschiedlichen Laender Du hier so in einen Topf wirfst, ist schon beeindruckend.:rolleyes:

Cicero1
11.06.2007, 17:44
Welche doch sehr unterschiedlichen Laender Du hier so in einen Topf wirfst, ist schon beeindruckend.:rolleyes:

Ich habe marktwirtschaftlich organisierte Länder mit niedriger Arbeitslosigkeit gewählt. Die Ursachen der niedrigen Arbeitslosigkeit in den jeweiligen Ländern sollen diskutiert werde. Wo ist das Problem ? Ich sehe keines, da dies ja der Sinn der Diskussion ist.

papageno
11.06.2007, 18:09
Diese Frage dürfte vor allem die Genossen der Linksfraktion interessieren. Warum gibt es in "neoliberalen" Staaten wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, Großbritannien, Schweiz, Österreich, Ungarn, Slowenien, Portugal, Kanada, USA, Japan, Süd-Korea, Taiwan, Australien, Neuseeland eine vergleichsweise geringe Arbeitslosigkeit ? Funktioniert dort etwa der Neoliberalismus nicht ? Ist in diesen Ländern vielleicht doch der Sozialismus eingezogen ? Im "sozialistischen" Venezuela ist die Arbeitslosigkeit erstaunlicherweise sehr hoch.

Erstmal Kollege sind die Staaten Dänemark und Schweden gar nicht neoliberal wie in Deutschland auch nicht in der Schweiz, die müssen sich den ökonomischen Herausforderungen der Globalisierungen anpassen, gehen aber einen fairen Kompromiss ein, der Arbeitnehmer erhält in den skandinavischen Staaten ein Tariflohn, in der Schweiz, England und Niederlande gibt es einen Mindestlohn, wohingegen die Deutschen sich streuben, www.mindestlohn.de

Dass ist auch der Grund für geringe Arbeitslosigkeit und starker Binnenkonjoungtour, in Polen ist die Binnenkonjungtour schwach, dennoch ist die Arbeitslosigkeit gering, aber nur weil die sozialen Standards gleich Null sind, und genau davon träumen hier einige Despoten hier im Forum, so wie auch meine Lieblingsfreinde Hans Werner Unsinn, Olaf Henkel und der CDU Clan, wie auch die faschistische FDP.

Noch Fragen Kollege ????

MorganLeFay
11.06.2007, 18:20
Ich habe marktwirtschaftlich organisierte Länder mit niedriger Arbeitslosigkeit gewählt. Die Ursachen der niedrigen Arbeitslosigkeit in den jeweiligen Ländern sollen diskutiert werde. Wo ist das Problem ? Ich sehe keines, da dies ja der Sinn der Diskussion ist.

Dass ich Skandinavien bestimmt nicht als neoliberal einstufen wuerde, sondern als zutiefst sozialdemokratisch, z.B.

Bei "marktwirtschaftlich organisiert" haette ich gar nix gesagt, aber "neoliberal" ist schon wesentlich enger.

Kenshin-Himura
11.06.2007, 18:28
Bei "marktwirtschaftlich organisiert" haette ich gar nix gesagt, aber "neoliberal" ist schon wesentlich enger.

Na ja, deswegen hat er ja sicherlich nicht umsonst ,,neoliberal" im Thread-Titel und auch im Start-Beitrag des Threads in Anführungsstrichen geschrieben, wahrscheinlich um zum Ausdruck zu bringen dass diese Staaten (zumindest z.T.) gar nicht ,,neoliberal" sind, aber von den Linken halt jedes marktwirtschaftlich ausgerichtete Wirtchaftskonzept sofort als ,,neoliberal" verschrieen wird. Es wird halt nur noch als ein rein polemisches Schlagwort gebraucht.

MorganLeFay
11.06.2007, 18:36
Naja, viele hier benutzen Tuettelchen dermassen, aeh, unorthodox, dass ich Muehe habe, dem besondere Bedeutung beizumessen.

Ich will mich auch nciht an einem Wort aufhaengen hier. Hatte mich halt nur gewundert.

Cicero1
11.06.2007, 18:47
Na ja, deswegen hat er ja sicherlich nicht umsonst ,,neoliberal" im Thread-Titel und auch im Start-Beitrag des Threads in Anführungsstrichen geschrieben, wahrscheinlich um zum Ausdruck zu bringen dass diese Staaten (zumindest z.T.) gar nicht ,,neoliberal" sind, aber von den Linken halt jedes marktwirtschaftlich ausgerichtete Wirtchaftskonzept sofort als ,,neoliberal" verschrieen wird. Es wird halt nur noch als ein rein polemisches Schlagwort gebraucht.

:top:

Ich bin auch davon ausgegangen, das dies jeder so erkennt. Mein Eröffnungsbeitrag war doch für jeden erkannbar ironisch geschrieben.

Cicero1
11.06.2007, 18:58
Erstmal Kollege sind die Staaten Dänemark und Schweden gar nicht neoliberal wie in Deutschland auch nicht in der Schweiz, die müssen sich den ökonomischen Herausforderungen der Globalisierungen anpassen, gehen aber einen fairen Kompromiss ein, der Arbeitnehmer erhält in den skandinavischen Staaten ein Tariflohn, in der Schweiz, England und Niederlande gibt es einen Mindestlohn, wohingegen die Deutschen sich streuben, www.mindestlohn.de

Kollege, zum Thema Mindestlohn:


(...)Empirisch lässt sich aufgrund der Schwierigkeit, die Auswirkungen eines einzelnen Elements in einem komplexen Wirtschaftsgefüge zu messen, nur schwer der absolut eindeutige Nachweis führen, dass Mindestlöhne Arbeitslosigkeit verursachen oder beseitigen.(...)

(...)Insgesamt ist zu sagen, dass die Empirie kein einheitliches Bild liefert. Es gibt empirische Beispiele für eine sinkende wie für eine steigende Arbeitslosigkeit nach einer Erhöhung des Mindestlohnsatzes.[11] Eine 2003 erstellte Übersicht über existierende Untersuchungen zur Beschäftigungswirkung von Mindestlöhnen kommt zu folgendem Ergebnis für neun teils mehrfach begutachtete Länder: In 24 Fällen liegen mit der klassischen Theorie des Arbeitsplatzverlustes übereinstimmende Studien vor, in 7 Fällen besteht ein widersprüchliches Bild, und 15 Untersuchungen liefern ein unerwartetes Ergebnis, d.h. sie belegen keine oder positive Beschäftigungswirkungen.(...)

(...)Sowohl die ILO[1] als auch die OECD[15] gehen mittlerweile davon aus, dass es keinen signifikanten direkten Einfluss von Mindestlöhnen auf Arbeitslosigkeit gebe.(...)
http://de.wikipedia.org/wiki/Mindestlohn


Dass ist auch der Grund für geringe Arbeitslosigkeit und starker Binnenkonjoungtour, in Polen ist die Binnenkonjungtour schwach, dennoch ist die Arbeitslosigkeit gering


(...)Die offizielle Arbeitslosenquote liegt bei 15,7 % (Juni 2006), was ca. 2,4 Mio. Menschen im erwerbsfähigen Alter ausmacht, und ist im Vergleich zum Vorjahr um etwa 2 Prozentpunkte gefallen. Gleichwohl hat Polen offiziell die höchste Arbeitslosenquote in der EU.(...)
http://de.wikipedia.org/wiki/Polen#Wirtschaft

FranzKonz
11.06.2007, 19:42
:top:

Ich bin auch davon ausgegangen, das dies jeder so erkennt. Mein Eröffnungsbeitrag war doch für jeden erkannbar ironisch geschrieben.

Ich fand ihn nicht ironisch, sondern so richtig schön böse. :128:

Interessant wird es, wenn Du noch die Unternehmenssteuern dazu betrachtest.

Cicero1
11.06.2007, 19:51
Ich fand ihn nicht ironisch, sondern so richtig schön böse. :128:

:D


Interessant wird es, wenn Du noch die Unternehmenssteuern dazu betrachtest.

Skorpion968 hatte dieses Thema schon angesprochen:




Irland, Ungarn, Slowenien, Portugal bekommen eine Menge Subventionen von der EU. Damit können sie ihre Steuern drücken und den Steuerdumping-Wettbewerb so richtig nach oben fahren. Deutschland ist dagegen Netto-Einzahler in die EU. Der deutsche Steuerzahler wird damit dazu gezwungen, den Verlust einheimischer Arbeitsplätze auch noch zu finanzieren. Ein ekelhaftes System.




Ich hatte dem zugestimmt, die Verantwortlichkeit liegt bei der deutschen EU-Politik - Nachgiebigkeit der deutschen Politiker bei den EU-Finanzverhandlungen. In diesem Punkt fehlt Deutschland eine "Thatcher", die die Interessen ihres Landes durchsetzt.

Biskra
11.06.2007, 19:52
Hoppla, hier geht aber jetzt so einiges durcheinander.

Zunächst einmal sind nicht alle der von dir genannten Länder neoliberal ausgerichtet. Schweden z.B. hat eine höhere Staatsquote als die BRD, Dänemark hat ein stabileres soziales Netz, Norwegen lebt in seinem Staatshaushalt hauptsächlich von den Öl-Exporten, was natürlich auch eine Menge Arbeitsplätze nach sich zieht.

Ja, Schweden und auch Kanada dürfte man kaum mit dem sozialistischen Kampfbegriff "neoliberal" belegen.
Warum Norwegen wegen der Ölexporte keinem Vergleich zu Venezuela standhält erschließt sich mir allerdings nicht.

Skorpion968
11.06.2007, 20:26
Warum Norwegen wegen der Ölexporte keinem Vergleich zu Venezuela standhält erschließt sich mir allerdings nicht.

Das hatte ich doch auch gar nicht behauptet. Natürlich profitiert auch Venezuela von seinen Ölexporten.
Aber hier ging es doch um die Frage, warum es neoliberale Staaten mit geringer Arbeitslosigkeit gibt. Und niemand wird auf die absurde Idee kommen Venezuela als neoliberal zu bezeichnen. Also fallen sie aus dieser Diskussion raus.

buddy
11.06.2007, 20:43
Diese Frage dürfte vor allem die Genossen der Linksfraktion interessieren. Warum gibt es in "neoliberalen" Staaten wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, Großbritannien, Schweiz, Österreich, Ungarn, Slowenien, Portugal, Kanada, USA, Japan, Süd-Korea, Taiwan, Australien, Neuseeland eine vergleichsweise geringe Arbeitslosigkeit ? Funktioniert dort etwa der Neoliberalismus nicht ? Ist in diesen Ländern vielleicht doch der Sozialismus eingezogen ? Im "sozialistischen" Venezuela ist die Arbeitslosigkeit erstaunlicherweise sehr hoch.
Wow.Länder mit einer Staatsquote von nahe 60 Prozent wie Schweden sind neoliberal?Interessant.:rofl: :rofl:

Praetorianer
11.06.2007, 20:46
Diese Frage dürfte vor allem die Genossen der Linksfraktion interessieren. Warum gibt es in "neoliberalen" Staaten wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, Großbritannien, Schweiz, Österreich, Ungarn, Slowenien, Portugal, Kanada, USA, Japan, Süd-Korea, Taiwan, Australien, Neuseeland eine vergleichsweise geringe Arbeitslosigkeit ? Funktioniert dort etwa der Neoliberalismus nicht ? Ist in diesen Ländern vielleicht doch der Sozialismus eingezogen ? Im "sozialistischen" Venezuela ist die Arbeitslosigkeit erstaunlicherweise sehr hoch.

Ich habe gerade einmal - von diesen unzähligen Diskussionen gerade einmal - einen Sozialisten erlebt, der eine Erklärung dafür gebracht hat, die mehr war, als eine dumme Ausflucht und das um sich werfen der üblichen Floskeln.
Solche Diskussionen bringen fast nichts!

buddy
11.06.2007, 20:47
Viele Linke bezeichnen diese Länder aber als "neoliberal", dies war von mir deshalb auch nicht ganz ernst gemeint, eher ironisch, daher die Anführungszeichen. Im Punkt Norwegen stimme ich Dir zu, dies müsste aber dann bei Chavez auch der Fall sein. Im Fall Dänemark bleibt anzumerken, dass es keinen Kündigungsschutz gibt und die Gewerkschaften hier kompromissbereiter sind.


Natürlich erwähnen sie nicht,daß man in Dänemark 4 Jahre lang bis zu 90 Prozent des bisherigen Nettogehaltes als Arbeitslosengeld bekommen kann.Da kann man auch bedenkenlos auf den Kündigungsschutz verzichten.

Praetorianer
11.06.2007, 20:49
Ja, Schweden und auch Kanada dürfte man kaum mit dem sozialistischen Kampfbegriff "neoliberal" belegen.


Das stimmt, da die BRD unter Sozialisten als neoliberal gilt, müsste man bei Kanada Begriffe wie ultraliberal oder hardcoreliberal einführen.

Soweit ich weiß, verwendet Kanada nur etwa 18% seines Haushaltes für Sozialleistungen. In Deutschland sind es gute 10% mehr!

Biskra
11.06.2007, 20:59
Das hatte ich doch auch gar nicht behauptet. Natürlich profitiert auch Venezuela von seinen Ölexporten.
Aber hier ging es doch um die Frage, warum es neoliberale Staaten mit geringer Arbeitslosigkeit gibt. Und niemand wird auf die absurde Idee kommen Venezuela als neoliberal zu bezeichnen. Also fallen sie aus dieser Diskussion raus.

Wenn ich den Eingangsthread richtig in Erinnerung habe, war die Intention dem "neosozialistischen" Prototyp Venezuela mit hoher Arbeitslosigkeit "neoliberale" Typen mit geringer Arbeitslosigkeit gegenüberzustellen und die Frage aufzuwerfen, ob nicht "neoliberale" Wirtschaftspolitik mit dem Problem der Arbeitslosigkeit besser klar kommt als sozialstaatliche Modelle wo der Staat in deutlichem Umfang als Unternehmer agiert.

Biskra
11.06.2007, 21:00
Das stimmt, da die BRD unter Sozialisten als neoliberal gilt, müsste man bei Kanada Begriffe wie ultraliberal oder hardcoreliberal einführen.

Soweit ich weiß, verwendet Kanada nur etwa 18% seines Haushaltes für Sozialleistungen. In Deutschland sind es gute 10% mehr!

So betrachtet muss ich dir natürlich recht geben.

Skorpion968
11.06.2007, 21:26
Viele Linke bezeichnen diese Länder aber als "neoliberal", dies war von mir deshalb auch nicht ganz ernst gemeint, eher ironisch, daher die Anführungszeichen.

Ich habe ehrlich gesagt noch von keinem "Linken" vernommen, dass Schweden neoliberal sei.
Es gibt ja durchaus eine eindeutige Definition des Neoliberalismus, nach der man einzelne Länder eindeutig dem zuordnen kann oder eben nicht.
In Kurzform:
Eine neoliberale Ausrichtung bedeutet, dass der Staat nicht in den Wirtschaftsprozess eingreift, sondern ihn dem freien Markt überlässt. Mit einer einzigen Ausnahme. Der Staat greift genau dann ein, wenn sich Monopole oder Oligopole bilden, die dann durch staatliche Regulation aufgelöst werden sollen.

Da gehören Staaten wie Schweden oder Dänemark nun mal eindeutig nicht dazu. In Deutschland sind wir da schon ein ganzes Stück näher dran, zumal hier Oligopole (Energiesektor) sogar unangetastet bleiben und nicht aufgelöst werden. In diesem Punkt sind wir hier über den Neoliberalismus sogar schon hinaus und auf dem Weg in den Klassischen Liberalismus.

Ironie konnte ich in deinem Eingangsbeitrag nicht feststellen. Du wolltest deutlich machen, dass Neoliberalismus (siehe oben) in einem ursächlichen Zusammenhang mit geringer Arbeitslosigkeit steht.
Du bist in der Beweisführung nur leider falsch herum vorgegangen. Du hast dir Länder mit geringer Arbeitslosigkeit zusammengesucht und die dann alle mal eben als neoliberal klassifiziert. So wird dat nix? ;)


Im Punkt Norwegen stimme ich Dir zu, dies müsste aber dann bei Chavez auch der Fall sein.

Die "Verstaatlichung der Öl-Industrie in Venezuela ist noch nicht so alt. Bis vor kurzer Zeit wurde die Ölwirtschaft Venezuelas noch großteils von ausländischen Konzernen "geeignet". Das venezolanische Volk hatte reichlich wenig vom Ölreichtum des eigenen Landes.


Im Fall Dänemark bleibt anzumerken, dass es keinen Kündigungsschutz gibt und die Gewerkschaften hier kompromissbereiter sind.

Das ist richtig. In Dänemark gibt es aber Mindestlohn und ein höheres ALG. Außerdem sind in Dänemark die staatlichen Regelungen für Unternehmen bei der Personalauswahl ausgeprägter.

Du hast doch selbst indirekt angemerkt, dass man nicht einen einzelnen Faktor (hier der fehlende Kündigungsschutz) isoliert herausgreifen sollte.

Im Übrigen:
Alle Länder, die einen Mindestlohn haben, fallen streng genommen nicht mehr unter neoliberal, weil der Staat damit in die freie Lohnfindung des Marktes und damit direkt ins Wirtschaftsgeschehen eingreift.
Damit fallen alle von dir genannten Länder, die einen Mindestlohn haben, aus der Fragestellung raus.


Zustimmung. Aber auch ein Beleg, das nicht der deutsche "Neoliberalismus" dafür verantwortlich ist, sondern die deutsche EU-Politik - Nachgiebigkeit der deutschen Politiker bei den EU-Finanzverhandlungen.

Aber auch das ist ja gar nicht deine Fragestellung. Du hast behauptet, dass der Neoliberalismus ursächlich eine geringere Arbeitslosigkeit bewirkt. An den Beispielen Irland etc. siehst du aber, dass nicht der Neoliberalismus, sondern die EU-Politik die geringere Arbeitslosigkeit in diesen Ländern bewirkt.

Nun drehst du deine eigene Fragestellung einfach um, indem du nun behauptest, dass die EU-Politik für die höhere Arbeitslosigkeit in Deutschland mitverantwortlich ist. Ist ja auch richtig, ist aber kein Beleg für deine Eingangsthese.


Es stimmt, die USA leben auf Pump - von Boomländern wie China, Japan, Südkorea, Taiwan und (eingeschränkt) Russland, die amerikanische Anleihen kaufen. Allerdings sind es keine der ärmeren Drittweltstaaten aus Afrika oder Lateinamerika - die haben dafür gar nicht das Geld.

Es geht hier nicht ausschließlich um Anleihen.
Die USA kaufen z.B. Rohstoffe aus Drittweltländern über US-Dollar. Da der US-Dollar aber krass überbewertet ist, zahlen sie "harte Ware" mit wertlosem grünbedrucktem Papier. Sobald der Dollar-Kurs brachial in den Keller geht (was nur eine Frage der Zeit ist), sind diese Länder die ersten, die ein großes Feuerchen damit veranstalten können.

Noch krasser verhält es sich mit dem weltweiten Ölhandel, der ja durch die US-Amerikaner großteils noch immer an den Dollar gekettet wird. Was meinst du, warum sie so hektisch werden, wenn z.B. Chavez sein Öl über Euro handeln will? Was meinst du, warum sie ihre Staffeln rund ums Kaspische Meer platzieren und das als Kampf gegen den Terror wegheucheln?

Hier geht es um wesentlich mehr als um Anleihen.


Aber ungeklärt geblieben ist immer noch die niedrige Arbeitslosigkeit in Großbritannien, der Schweiz, Österreich, Kanada, Japan, Süd-Korea, Taiwan, Australien, Neuseeland.

Kanada und Australien profitieren von hohen Rohstoffpreisen. Verbleiben Großbritannien, die Schweiz, Österreich, Japan, Süd-Korea, Taiwan, Neuseeland.


Bezüglich Großbritannien hatte ich dir mit England und Irland schon zwei Beispiele genannt, die deiner These nicht standhalten.

Die Schweiz halte ich für einen Sonderfall, da sie sich innerhalb der EU abschotten, keine EU-Beiträge zahlen, eine relativ geringe Bevölkerungsdichte haben, über die dort ansässigen Banken und die Steuerflüchtlinge ne Menge Devisen ins Land bekommen.

Taiwan und Südkorea sind Länder, die im Zuge der "Globalisierung" nach oben kommen, weil die Leute dort fürn Appel undn Ei arbeiten. Die sich das aber vergleichsweise eher leisten können, weil die Lebenshaltungskosten dort entsprechend geringer sind. Das wird sich aber angleichen. Diese Länder sind in Bezug auf die Fragestellung erst in frühstens 10 Jahren überhaupt zu bewerten.

Mit den Verhältnissen in Österreich und Japan kenne ich mich zuwenig aus. Ebenso Neuseeland. In Bezug auf Neuseeland kann uns vielleicht John Donne weiter helfen.

Skorpion968
11.06.2007, 21:33
Wenn ich den Eingangsthread richtig in Erinnerung habe, war die Intention dem "neosozialistischen" Prototyp Venezuela mit hoher Arbeitslosigkeit "neoliberale" Typen mit geringer Arbeitslosigkeit gegenüberzustellen und die Frage aufzuwerfen, ob nicht "neoliberale" Wirtschaftspolitik mit dem Problem der Arbeitslosigkeit besser klar kommt als sozialstaatliche Modelle wo der Staat in deutlichem Umfang als Unternehmer agiert.


Der "neosozialistische Prototyp" Venezuela steckt aber gerade noch in den Kinderschuhen. Das solltest du nicht vergessen.
Wenn schon Sozialismus, dann müsstest du hier die klassischen sozialistischen Projekte zum Vergleich heranziehen.

Biskra
11.06.2007, 21:42
Der "neosozialistische Prototyp" Venezuela steckt aber gerade noch in den Kinderschuhen. Das solltest du nicht vergessen.
Wenn schon Sozialismus, dann müsstest du hier die klassischen sozialistischen Projekte zum Vergleich heranziehen.

Das wäre dann aber nicht sehr schmeichelhaft für den klassischen Sozialismus, denn, mit Hartz4 und Ein-Euro-Jobs könnte man auch z.B. in der BRD flächendeckend die Arbeitslosigkeit auf 0% reduzieren. Man könnte z.B. die anspruchslosen Aufgaben der noch öffentlichen Hand, arbeitsintensiv ausgelegt, wie Straßenreinigung, Landschaftspflege, etc.pp., komplett von Hartz4lern machen lassen.

Skorpion968
11.06.2007, 21:46
Das wäre dann aber nicht sehr schmeichelhaft für den klassischen Sozialismus, denn, mit Hartz4 und Ein-Euro-Jobs könnte man auch z.B. in der BRD flächendeckend die Arbeitslosigkeit auf 0% reduzieren. Man könnte z.B. die anspruchslosen Aufgaben der noch öffentlichen Hand, arbeitsintensiv ausgelegt, wie Straßenreinigung, Landschaftspflege, etc.pp., komplett von Hartz4lern machen lassen.

Könnte man natürlich machen. Man könnte so vieles machen.

Genau das würde man aber im Neoliberalismus gerade NICHT machen. Weil es ein massiver staatlicher Eingriff in die Wirtschaft wäre. Der Staat tritt damit sogar als Konkurrenzanbieter auf.

Nachtrag:
Eine staatlich herbeigeführte Senkung der Arbeitslosigkeit - egal ob durch den öffentlichen Sektor oder den privatwirtschaftlichen Sektor - ist immer ein krasser Widerspruch zum Neoliberalismus. In beiden Fällen greift der Staat ins Wirtschaftsgeschehen ein. Wenn er 4 Millionen Arbeitsplätze im Bereich der öffentlichen Aufgaben schafft, beeinflusst er damit die Anzahl der verfügbaren Arbeitskräfte, damit das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und damit auch die durchschnittliche Lohnhöhe.

Praetorianer
11.06.2007, 21:46
So betrachtet muss ich dir natürlich recht geben.

Und da es sich bei Schweden um einen Dreckstaat handelt, gehe ich auf dieses Beispiel nicht ein.

Ob sozialistisch oder neoliberal, das gemeine Schwedentum an sich muss entschlossen bekämpft werden!

Skorpion968
11.06.2007, 22:05
Und da es sich bei Schweden um einen Dreckstaat handelt, gehe ich auf dieses Beispiel nicht ein.

Ob sozialistisch oder neoliberal, das gemeine Schwedentum an sich muss entschlossen bekämpft werden!

Was hast du denn an Schweden auszusetzen?

Biskra
12.06.2007, 02:27
Könnte man natürlich machen. Man könnte so vieles machen.

Genau das würde man aber im Neoliberalismus gerade NICHT machen. Weil es ein massiver staatlicher Eingriff in die Wirtschaft wäre. Der Staat tritt damit sogar als Konkurrenzanbieter auf.

Nachtrag:
Eine staatlich herbeigeführte Senkung der Arbeitslosigkeit - egal ob durch den öffentlichen Sektor oder den privatwirtschaftlichen Sektor - ist immer ein krasser Widerspruch zum Neoliberalismus. In beiden Fällen greift der Staat ins Wirtschaftsgeschehen ein. Wenn er 4 Millionen Arbeitsplätze im Bereich der öffentlichen Aufgaben schafft, beeinflusst er damit die Anzahl der verfügbaren Arbeitskräfte, damit das Verhältnis von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und damit auch die durchschnittliche Lohnhöhe.

Du solltest dich entscheiden, was du mit neoliberal betitelst, sonst wird es verwirrend. Die neoliberal im Sinne des Ordoliberalismus beeinflusste BRD greift z.B. in den Arbeitsmarkt massiv ein, sowohl direkt mit ein-Euro-Jobs, ABMs etc.pp. als auch indirekt mit Hartz4-Bemessensgrenze, Kündigungsschutz und anderen Arbeitsgesetzen etc.pp.

Skorpion968
12.06.2007, 05:26
Du solltest dich entscheiden, was du mit neoliberal betitelst, sonst wird es verwirrend. Die neoliberal im Sinne des Ordoliberalismus beeinflusste BRD greift z.B. in den Arbeitsmarkt massiv ein, sowohl direkt mit ein-Euro-Jobs, ABMs etc.pp. als auch indirekt mit Hartz4-Bemessensgrenze, Kündigungsschutz und anderen Arbeitsgesetzen etc.pp.

Ist alles richtig. Aber beachte doch bitte mal den Eingangsbeitrag dieses Stranges. Vom Strangstarter wird doch die BRD gar nicht als neoliberal benannt. Er möchte doch Länder mit höherer Arbeitslosigkeit (u.a. scheinbar auch die BRD) von neoliberal ausgerichteten Ländern mit geringerer Arbeitslosigkeit abgrenzen.

Er möchte also darstellen, dass Länder mit neoliberaler Ausrichtung aufgrund dieser Ausrichtung eine geringere Arbeitslosigkeit haben als Länder mit sozialistischer, sozialdemokratischer oder anderer Ausrichtung. Diese These sollte nun inzwischen in diesem Strang hinreichend widerlegt worden sein.

Ich selbst habe die BRD nicht als neoliberal bezeichnet. Das allein wäre dann ja schon wieder ein Gegenbeleg zur These des Strangstarters.
Ich habe lediglich geschrieben, dass ich die BRD näher am Neoliberalismus sehe als z.B. Länder wie Schweden oder Dänemark.

Das alles hat fließende Übergänge, schon klar. Im Sinne der Eingangsthese müsste aber belegt werden, dass je geringer der staatliche Eingriff in die Wirtschaft ist, desto geringer die Arbeitslosigkeit ausfällt. Und diese Beweisführung ist hier - mit Verlaub - gründlich in die Hose gegangen.

MorganLeFay
12.06.2007, 09:34
Ob sozialistisch oder neoliberal, das gemeine Schwedentum an sich muss entschlossen bekämpft werden!

Zustimmung. Ein Freund von mir hat sich kuerzlich in Stockholm eine furchtbare Erkaeltung zugezogen, die ihm den Urlaub verdorben hat. X(

Amigo
12.06.2007, 10:01
Wie ich die Linken in letzter Zeit kennenlernen durfte, scheinen sie tatsächlich an den Fragen mehr interessiert zu sein, als an den Antworten. In diesem Fall ist das sogar verständlich, denn die Antwort würde das Nichtvorhandensein ihrer Existenzberechtigung aufzeigen.


In diesem Fall ist das sogar verständlich, denn die Antwort würde das Nichtvorhandensein ihrer Existenzberechtigung aufzeigen

Du bist wirklich ein " Genie"! Nobelpreisreif!!!!!!!!!!

Du hast nur ein Problem!!!! Du verwechselst Ursache und Wirkung!!!!!!!!!!!!!!!!
Mehr geisteswissenschaftliche Bücher lesen als nur die Blöd-Zeitung!!!!!!

FranzKonz
12.06.2007, 11:06
...............Staatsquote Steuern Arbeitskosten Arbeitlosenquote
2005 % eff. % EUR 2005 %
Deutschland 46,8 36,1 28,7 9,5
Frankreich 54,4 33,1 30,7 9,7
Österreich 49,6 31,4 27,4 5,2
Großbritannien 45,1 28,9 26,5 4,8
Irland 34,6 14,4 24,4 4,5


Quellen:
Staatsquote OECD Economic Outlook 79, 2006
www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/vwl2/downloads/material/Staatsquote.pdf

Steuern eff. ZEW, Effektive Steuerbelastung von Unternehmen in Europa
ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/div/Effektive_Steuerbelastung_Europa.pdf

Arbeitskosten Statistisches Bundesamt, Arbeitskosten je Stunde /Euro
http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2007/p2330043.htm

Arbeitslosen-
quote 2005 Wirtschaftskammern Österreich
http://wko.at/statistik/eu/europa-arbeitslosenquoten.pdf

Die Zusammenhänge sind klar ersichtlich.

Don
12.06.2007, 11:11
Die Schweiz halte ich für einen Sonderfall, da sie sich innerhalb der EU abschotten, keine EU-Beiträge zahlen, eine relativ geringe Bevölkerungsdichte haben, über die dort ansässigen Banken und die Steuerflüchtlinge ne Menge Devisen ins Land bekommen.

Die gehören ihnen aber nicht.
Mit den daraus erzielbaren Erträgen vernünftig zu wirtschaften und sich durch Initiative, Fleiß und Intelligenz Wohlstand zu erarbeiten mag zwar Neid auslösen, hat aber nichts mit schmarotzen zu tun.
Es ginbt Läbder auf diesem Planeten die weit mehr Kapital anziehen und trotzdem nichts auf die Beine kriegen.



Taiwan und Südkorea sind Länder, die im Zuge der "Globalisierung" nach oben kommen, weil die Leute dort fürn Appel undn Ei arbeiten. Die sich das aber vergleichsweise eher leisten können, weil die Lebenshaltungskosten dort entsprechend geringer sind. Das wird sich aber angleichen. Diese Länder sind in Bezug auf die Fragestellung erst in frühstens 10 Jahren überhaupt zu bewerten.

Sie haben mal für'n Appel und'n Ei gearbeitet, die Zeiten sind vorbei.
Wäre das der einzige Grund für den Aufstieg, müßte Afrika heute wirtschaftlich explodieren. Immerhin waren die südostasiatischen Länder Mitte letzten Jahrhunderts ärmer als die meisten afrikanischen Staaten.
Da muß noch etwas anders sein....



Mit den Verhältnissen in Österreich und Japan kenne ich mich zuwenig aus. Ebenso Neuseeland. In Bezug auf Neuseeland kann uns vielleicht John Donne weiter helfen.

Österreich ist kompliziert. Einerseits haben sie ein verkalktes Kammersystem das an die mittelalterlichen Zünfte erinnert und jede Bewegung eigentlich unmöglich macht, andererseits schafften sie es mit ein paar radikalen Schnitten im Steuer-, Genehmigungs- und Arbeitsrecht zu einem begehrten Investitionsstandort zu werden.
Alleine das österreichische Baurecht zu übernehmen würde bei uns einen Boom auslösen. Wer dort mit offenen Augen seinen Urlaub verbringt wird einige Unterschiede in der Ausführung im Wohnungs- und Industriebau feststellen, die bei uns wie lähmender Mehltau überm Land liegen.
Ich arbeite gelegentlich da, es ist frappierend wie wenig es braucht um den Karren anzuschieben.


In Japan kennt sich glaube ich keiner aus. Ich hatte mit Japanern am Rande eines Kundenprojekts zu tun, es sind unglaublich komplizierte Menschen. Immer noch extrem abgeschottet, hierarchisch und für uns nicht wirklich faßbar.
Da sind Chinesen pflegeleichter.

EinDachs
12.06.2007, 14:34
Diese Frage dürfte vor allem die Genossen der Linksfraktion interessieren. Warum gibt es in "neoliberalen" Staaten wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, Großbritannien, Schweiz, Österreich, Ungarn, Slowenien, Portugal, Kanada, USA, Japan, Süd-Korea, Taiwan, Australien, Neuseeland eine vergleichsweise geringe Arbeitslosigkeit ? Funktioniert dort etwa der Neoliberalismus nicht ? Ist in diesen Ländern vielleicht doch der Sozialismus eingezogen ? Im "sozialistischen" Venezuela ist die Arbeitslosigkeit erstaunlicherweise sehr hoch.

Sehr neoliberal ist deine Liste aber nicht.
Schweden ist sozialdemokratisch seit ewig (gut, jetzt grad nicht mehr)
Ungarn hat eine hohe Arbeitslosigkeit.
Schweiz und Österreich sind sehr durchreglementierte Staaten mit umfassendem Sozialsystem.
Kanada ist weniger neoliberal als die USA und hat auch niedrigere Arbeitslosigkeit.
Japan und SüdKorea haben aufgrund ihrer Kultur und Mentalität die mit westlichen Modellen nur schwer zu vergleichen ist, eine enorm niedrige Arbeitslosigkeit, waren zudem stets sehr protektionistisch angehaucht.

Venezuela hat eine hohe Arbeitslosigkeit, weil es ein 3.Weltland ist. Möchtest du aussagekräftige Vergleiche, dann sieh dir im Gegenzug das neoliberale Wunderland Chile oder Argentinnen an. Da hat man die Deregulierung erfunden und lange gut davon gelebt. Bis zum Chrash.

EinDachs
12.06.2007, 14:38
...............Staatsquote Steuern Arbeitskosten Arbeitlosenquote
2005 % eff. % EUR 2005 %
Deutschland 46,8 36,1 28,7 9,5
Frankreich 54,4 33,1 30,7 9,7
Österreich 49,6 31,4 27,4 5,2
Großbritannien 45,1 28,9 26,5 4,8
Irland 34,6 14,4 24,4 4,5


Quellen:
Staatsquote OECD Economic Outlook 79, 2006
www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/vwl2/downloads/material/Staatsquote.pdf

Steuern eff. ZEW, Effektive Steuerbelastung von Unternehmen in Europa
ftp://ftp.zew.de/pub/zew-docs/div/Effektive_Steuerbelastung_Europa.pdf

Arbeitskosten Statistisches Bundesamt, Arbeitskosten je Stunde /Euro
http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2007/p2330043.htm

Arbeitslosen-
quote 2005 Wirtschaftskammern Österreich
http://wko.at/statistik/eu/europa-arbeitslosenquoten.pdf

Die Zusammenhänge sind klar ersichtlich.

Österreich hat niedrigere Arbeitslosigkeit trotz höherer Staatsquote, also ist der Zusammenhang nicht so ersichtlich.
Man sollte auch sagen, dass Arbeitskosten alleine nicht viel sagen, sonst wäre Industrienation Nr 1 mit absoluter Vollbeschäftigung wohl Nordkorea oder Kambodscha. Man muss auch die Produktivität des Arbeiters einrechnen. Da steht Deutschland nicht sehr schlecht.

Gerd
12.06.2007, 14:47
Österreich hat niedrigere Arbeitslosigkeit trotz höherer Staatsquote, also ist der Zusammenhang nicht so ersichtlich.
Man sollte auch sagen, dass Arbeitskosten alleine nicht viel sagen, sonst wäre Industrienation Nr 1 mit absoluter Vollbeschäftigung wohl Nordkorea oder Kambodscha. Man muss auch die Produktivität des Arbeiters einrechnen. Da steht Deutschland nicht sehr schlecht.

Ich stimme dir zu!

Siehe niedrige Arbeitlosigkeit in Schweden und Dänemark beispielsweise trotz enormer Steuerlast!

Cicero1
12.06.2007, 16:36
Ich habe ehrlich gesagt noch von keinem "Linken"
vernommen, dass Schweden neoliberal sei.

Es wird niemand ernsthaft behaupten, dass viele Aktivisten von Attac nicht dem linken politischen Spektrum zuzuordnen sind. Und nicht nur dort gibt es diese Aussage:


Schwedische Analysen erklären den Erfolg von ATTAC Schweden mit perfektem Timing, Entschlossenheit, Geduld, politischer Intuition und viel harter Arbeit. Kein schlechtes Zeugnis für AktivistInnen mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren! Andere meinen, dass Schweden des Neoliberalismus müde sei und zu seinen Wurzeln der sozialdemokratischen Gleichheit und Solidarität zurückkehren wolle. All diese Erklärungen treffen wohl zu!
http://www.attac.de/themen/bewegung/schweden.php


oder


Sowohl die Resultate als auch die Wahlkampagne richten den Fokus auf die wichtigsten politischen Probleme in Schweden: die neoliberale Hegemonie in ökonomischer Denkweise und in den neoliberalen Institutionen, wie der unabhängigen Zentralbank, die sich nur auf eine niedrige Inflation statt niedriger Arbeitslosigkeit konzentrieren und auf Regulierungen zur Verhinderung von größerem öffentlichen Investitionen.
http://www.kpoe.at/bund/international/wahlen-schweden06.htm


Wer googelt, findet noch weitere ähnliche Hinweise.

Ich habe den Begriff "neoliberal" nicht ohne Grund in Anführungszeichen gesetzt, da dieser Begriff von vielen Linken als pauschaler "Kampfbegriff" für marktwirtschaftlich organisierte Länder verwendet wird und eben nicht von mir. Dies ist einigen aufmerksamen Foristen in diesem Strang auch nicht entgangen. ;) Viele, die sich als "Linke" bezeichnen, setzen sich mit den Feinheiten der Definition des Begriffes doch gar nicht auseinander, wie man auch immer wieder im Forum feststellen kann.

Also, es geht um marktwirtschaftlich organisierte Länder ( im Gegensatz zu sozialistischen Zentralverwaltungswirtschaften) mit geringer Arbeitslosigkeit, was ja nach Ansicht von nicht wenigen "Linken" gar nicht möglich sein dürfte, da "Kapitalismus" zu hoher Arbeitslosigkeit, Verelendung u.s.w. führe.


In Kurzform:
Eine neoliberale Ausrichtung bedeutet, dass der Staat nicht in den Wirtschaftsprozess eingreift, sondern ihn dem freien Markt überlässt. Mit einer einzigen Ausnahme. Der Staat greift genau dann ein, wenn sich Monopole oder Oligopole bilden, die dann durch staatliche Regulation aufgelöst werden sollen.

Das ist aber sehr kurz gehalten und Du erwähnst lediglich die Wettbewerbspolitik - aber das ist auch nicht Thema des Stranges.


Da gehören Staaten wie Schweden oder Dänemark nun mal eindeutig nicht dazu.

Es ist nicht Thema des Stranges zu entscheiden, welche Länder neoliberal sind, sondern warum es in marktwirtschaftlich organisierten Ländern auch geringe Arbeitslosigkeit geben kann.


In Deutschland sind wir da schon ein ganzes Stück näher dran, zumal hier Oligopole (Energiesektor) sogar unangetastet bleiben und nicht aufgelöst werden. In diesem Punkt sind wir hier über den Neoliberalismus sogar schon hinaus und auf dem Weg in den Klassischen Liberalismus.

Es ist nicht Thema des Stranges zu diskutieren, ob Länder dem klassischen Liberalismus, dem französischen Liberalismus, dem Manchester-Liberalismus, dem Neoliberalismus oder als Unterform dem Ordoliberalismus angehören.


Ironie konnte ich in deinem Eingangsbeitrag nicht feststellen. Du wolltest deutlich machen, dass Neoliberalismus (siehe oben) in einem ursächlichen Zusammenhang mit geringer Arbeitslosigkeit steht.

Da es hier offenbar Wissenslücken über die Bedeutung von bestimmten Satzzeichen gibt:


(...)Außerdem können Anführungszeichen verwendet werden, um Wörter, Wortgruppen und Teile eines Textes oder Wortes hervorzuheben, zu denen man Stellung nehmen möchte, über die man eine Aussage machen will oder von deren Verwendung man sich – etwa ironisch oder durch die Unterlegung eines anderen Sinns – distanzieren möchte.(...)
http://de.wikipedia.org/wiki/Anf%C3%BChrungszeich


Die "Verstaatlichung der Öl-Industrie in Venezuela ist noch nicht so alt. Bis vor kurzer Zeit wurde die Ölwirtschaft Venezuelas noch großteils von ausländischen Konzernen "geeignet". Das venezolanische Volk hatte reichlich wenig vom Ölreichtum des eigenen Landes.

Das norwegische Volk hat sehr viel vom Ölreichtum des Landes, obwohl die Ölkonzerne inzwischen privatisiert bzw. teilprivatisiert sind. Im übrigen hatte der venezoleanische Staat auch vor der Verstaatlichung hohe Einnahmen durch die Ölindustrie. Der Denkfehler ist der, dass Sozialisten glauben, dass nach einer Verstaatlichung des Ölsektors keine Kosten mehr für Instandhaltung und Betrieb der Anlagen sowie für die Exploration entstehen.




Das ist richtig. In Dänemark gibt es aber Mindestlohn und ein höheres ALG. Außerdem sind in Dänemark die staatlichen Regelungen für Unternehmen bei der Personalauswahl ausgeprägter.

Weder ein höherer Mindestlohn, noch ein höheres ALG lassen sich empirisch als Ursache für geringere Arbeitslosigkeit nachweisen.



Aber auch das ist ja gar nicht deine Fragestellung. Du hast behauptet, dass der Neoliberalismus ursächlich eine geringere Arbeitslosigkeit bewirkt.

Nein, habe ich nicht behauptet. Du verstehst nicht die Bedeutung bestimmter Satzzeichen. Aber ich behaupte, das Volkswirtschaften die auf der Marktwirtschaft beruhen, nicht zwangsläufig hohe Arbeitslosigkeit haben müssen.


An den Beispielen Irland etc. siehst du aber, dass nicht der Neoliberalismus, sondern die EU-Politik die geringere Arbeitslosigkeit in diesen Ländern bewirkt.

Die EU-Zuschüsse erlauben niedrige Steuersätze, eine Forderung der Neoliberalen - in Folge dessen die Arbeitslosigkeit gesunken ist. Als Irland entgegen neoliberalen Forderungen, hohe Unternehmenssteuern hatte, hatte es auch weniger ausländische Investitionen und bedeutend höhere Arbeitslosigkeit.




Es geht hier nicht ausschließlich um Anleihen.
Da stimme ich Dir zu.


Die USA kaufen z.B. Rohstoffe aus Drittweltländern über US-Dollar. Da der US-Dollar aber krass überbewertet ist, zahlen sie "harte Ware" mit wertlosem grünbedrucktem Papier.

Sicher trägt der Rohstoffhandel, der in Dollar abgewickelt wird, dazu bei den Wert des Dollars zu halten.


Bezüglich Großbritannien hatte ich dir mit England und Irland schon zwei Beispiele genannt, die deiner These nicht standhalten.

Margaret Thatcher ist das Paradebeispiel für die "neoliberale", ich sage liberale Wirtschaftspolitik. Das es Mindestlöhne gibt, bedeutet ja nicht automatisch, das es mit Thatcher nicht eine Liberalisierung gegeben hätte. Ein fehlendes liberales Element bedeutet doch nicht, das es in der Summe nicht mehr liberale Elemente gegeben hat.



Die Schweiz halte ich für einen Sonderfall, da sie sich innerhalb der EU abschotten, keine EU-Beiträge zahlen, eine relativ geringe Bevölkerungsdichte haben, über die dort ansässigen Banken und die Steuerflüchtlinge ne Menge Devisen ins Land bekommen.

Also den Zusammenhang von geringer Bevölkerungsdichte und geringer Arbeitslosigkeit, müsstest Du schon näher erläutern. Und ob die Schweiz auch so viele Devisen anziehen würde, wenn sie statt einer Marktwirtschaft eine sozialistische Planwirtschaft hätte ? :] Insofern verdankt sie die Mittelzuflüsse und damit geringere Arbeitslosigkeit ja gerade ihrer Wirtschaftsform, also eine Bestätigung.



Taiwan und Südkorea sind Länder, die im Zuge der "Globalisierung" nach oben kommen, weil die Leute dort fürn Appel undn Ei arbeiten. Die sich das aber vergleichsweise eher leisten können, weil die Lebenshaltungskosten dort entsprechend geringer sind.

Was die Lebenshaltungskosten betrifft, liegt Seoul auf dem fünften Platz weltweit, nach Tokio, Osaka, London und Moskau. Taipeh liegt auf dem 29. Platz, vor allen Deutschen Städten und Luxemburg, Brüssel, L.A.
http://www.help.ch/toplisten.cfm?art=teuerstestadt



Mit den Verhältnissen in Österreich und Japan kenne ich mich zuwenig aus. Ebenso Neuseeland. In Bezug auf Neuseeland kann uns vielleicht John Donne weiter helfen.

Lt. Wikipedia "(...)hat Neuseeland einen radikalen Wechsel von einer der am stärksten regulierten zu einer sehr liberalen Volkswirtschaft vollzogen und gilt deshalb als Beispiel für neoliberale Politik. Subventionen wurden radikal gestrichen, die Sozialsysteme stark zurückgebaut. Staatsbetriebe wurden privatisiert, Agrarsubventionen abgebaut, Kapitalverkehrskontrollen abgeschafft, die Zentralbank erlangte Unabhängigkeit, und der Spitzensteuersatz wurde halbiert. Neuseeland hat heute eine der am stärksten deregulierten und privatisierten Volkswirtschaften der Welt. Die Arbeitslosigkeit lag 2004 bei 3,6 Prozent und das Wirtschaftswachstum bei 4,4 Prozent; Neuseeland nahm damit in der OECD eine Spitzenposition ein.(...)"

Cicero1
12.06.2007, 17:10
Sehr neoliberal ist deine Liste aber nicht.
Schweden ist sozialdemokratisch seit ewig (gut, jetzt grad nicht mehr)

Gerade die Sozialdemokraten waren es, die in Schweden die Sozialleistungen gekürzt haben, vom einstigen Wohlfahrtsstaat ist nicht mehr viel übrig geblieben.
Die Linkspartei in Deutschland bezeichnet die deutschen Sozialdemokraten als "neoliberal".


Ungarn hat eine hohe Arbeitslosigkeit.

Sie liegt bei 6 %, neben Slowenien am niedrigsten von allen EU-Beitrittsländern, wo sie im Durchschnitt bei 14 % liegt. In der alten EU: 8 %.


Schweiz und Österreich sind sehr durchreglementierte Staaten mit umfassendem Sozialsystem.

In "linken" Kreisen gelten solche Länder als "neoliberal":


"Mit dem sozialen Frieden und der bürgerlichen Beschaulichkeit ist es vorbei. Getreu dem Motto „Alles Stehende verdampft!“ hat der Neoliberalismus auch die Schweiz erreicht und bringt das bis dato unantastbar scheinende sozialpartnerschaftliche Modell ins Wanken.
http://www.labournet.de/internationales/ch/sozialpartnerende.html




Venezuela hat eine hohe Arbeitslosigkeit, weil es ein 3.Weltland ist. Möchtest du aussagekräftige Vergleiche, dann sieh dir im Gegenzug das neoliberale Wunderland Chile oder Argentinnen an. Da hat man die Deregulierung erfunden und lange gut davon gelebt. Bis zum Chrash.

Und warum ist die Arbeitslosigkeit in Chile und Argentinien trotzdem niedriger als in Venezuela ? Das ist doch die Frage. Venezuela hat Rohstoffe wie Chile, steht aber bei allen Wirtschaftsdaten bedeutend schlechter da als Chile.

buddy
12.06.2007, 18:55
Margaret Thatcher ist das Paradebeispiel für die "neoliberale", ich sage liberale Wirtschaftspolitik. Das es Mindestlöhne gibt, bedeutet ja nicht automatisch, das es mit Thatcher nicht eine Liberalisierung gegeben hätte. Ein fehlendes liberales Element bedeutet doch nicht, das es in der Summe nicht mehr liberale Elemente gegeben hat.



Unter Thatcher stiegen erstmal die Arbeitslosenzahlen drastisch.Besser wurde die Situation erst,als Soros die Briten zwang,die Währung drastisch abzuwerten und die Thories(der Nachfolger von Thatcher) ein Budgetdefizit von circa 9 Prozent hingenommen haben.

buddy
12.06.2007, 18:58
Gerade die Sozialdemokraten waren es, die in Schweden die Sozialleistungen gekürzt haben, vom einstigen Wohlfahrtsstaat ist nicht mehr viel übrig geblieben.

Nö,gar nichts.Trotz Kürzungen liegt die schwedische Staatsquote bei nahe 60 Prozent.Deswegen müsste es dort eine höhere Arbeitslosigkeit und weniger Wirtschaftswachstum als in Deutschland geben.Das ist aber eben nicht der Fall.


Die Linkspartei in Deutschland bezeichnet die deutschen Sozialdemokraten als "neoliberal".


Stimmt ja auch.Trotz Rekordgewinnen der Konzerne entlastet Steinbrück diese abermals.

EinDachs
13.06.2007, 00:39
Gerade die Sozialdemokraten waren es, die in Schweden die Sozialleistungen gekürzt haben, vom einstigen Wohlfahrtsstaat ist nicht mehr viel übrig geblieben.
Die Linkspartei in Deutschland bezeichnet die deutschen Sozialdemokraten als "neoliberal".

Die Linkspartei bezeichnet alles als neoliberal, was ihr nicht ins Konzept passt. dAs ist ein schöner Kampfbegriff, den man am besten auf alles anwendet, was man nicht als faschistisch bezeichnen kann ohne sich lächerlich zu machen.


Sie liegt bei 6 %, neben Slowenien am niedrigsten von allen EU-Beitrittsländern, wo sie im Durchschnitt bei 14 % liegt. In der alten EU: 8 %.

Hmm, vielleicht sind meine Zahlen veraltet



In "linken" Kreisen gelten solche Länder als "neoliberal":

Naja, aber das ist dumm von diesen linken Kreisen. Österreich hat immer noch eine der höchsten Staatsquoten in Europa.


Und warum ist die Arbeitslosigkeit in Chile und Argentinien trotzdem niedriger als in Venezuela ? Das ist doch die Frage. Venezuela hat Rohstoffe wie Chile, steht aber bei allen Wirtschaftsdaten bedeutend schlechter da als Chile.

Sieht man sich an, wie Chile zu seinen guten Wirtschaftsdaten kommt, stellt man fest, dass man einfach viele von Pinochets Reformen rückgängig gemacht hat. Die Arbeitslosigkeit war vor wenigen Jahren noch bei über 30%. Haupteinnahmequelle sind nach wie vor die verstaatliche Kupferminen. Und die Ungleichheit der Vermögensverteilung ist in Chile immer noch am schlimmsten von ganz Südamerika.
So toll stehts um das Land nicht.

papageno
13.06.2007, 16:08
schaut euch mal die Schweiz an, da gibs Mindestlöhne und niedrige Arbeitslosenzahlen, sind eben nicht so stur wie die deutschen unsere Eidgenossen.

Und ihre Staatsbahn, ist noch eine Staatsbahn und kommt durch sehr gute Politik und Management mit sehr wenig subventionen aus, auch das Preis-Leistungsverhältnis und die Qualität aller Züge können sich sehen lassen.

Wir können von der Schweiz und den nordischen Staaten viel lernen.;)

politisch Verfolgter
13.06.2007, 16:59
Betriebslose benötigen Korrelationseffizienz und Leistungsäquivalenz.
Als von Inhabern marginalisierter und auf minderwertige Teilleistungen reduzierter Kostenfaktor der eigenen Wertschöpfung, der dazu Betriebe nicht mal nutzen und vernetzen kann, ist das gemäß der Eink./Verm.-Verteilung nicht darstellbar.
Sog. "Arbeitslosigkeit" ist Inhabern gesetzl. garantierte und öffentl. finanzierte Wertschöpfungsabschottung Betriebsloser.
Generell bezweckt das Sozialstaatsprinzip Leistungsunterbindungs-, Wertschöpfungsabschottungs- und Umverteilungserpressungs-Gesellschaften.
So lange Gesetze Inhaberinstrumente deklarieren, macht Wertschöpfung für die allermeisten betriebslosen Anbieter keinen Sinn.

Redwing
13.06.2007, 19:43
Also, es geht um marktwirtschaftlich organisierte Länder ( im Gegensatz zu sozialistischen Zentralverwaltungswirtschaften) mit geringer Arbeitslosigkeit, was ja nach Ansicht von nicht wenigen "Linken" gar nicht möglich sein dürfte, da "Kapitalismus" zu hoher Arbeitslosigkeit, Verelendung u.s.w. führe.

Du kannst dir deinen Konjunktiv sonstwo hinstecken; INDIKATIV ist angesagt: Es FÜHRT zu hoher Arbeitslosigkeit, immer mehr Dumpingverhältnissen, riesigen, expansiv-kumulativen Gefällen und Massenarmut- und elend!X( Ich habs erklärt; wenn du's nicht kapieren willst und auf die Argumente nicht eingehst, dann ist das nicht mein Problem, sondern ganz und allein dein schwaches, argumentatives Wackelpuddingfundament. Jedenfalls jämmerlich, hier Schwachsinn immer und immer zu wiederholen, obwohl das Gegenteil längst unwiderlegt belegt ist. ...Du Oberhonk!:))

Außerdem darf man nicht vergessen, daß wir zwar durchaus in der frühen Phase des Endstadiums dieses x-ten Kapitalismus, der auch wieder scheitern wird, sind, nicht aber in der krassen Spätphase. Wir sehen aber schon längst, wie sich das entwickeln wird, denn, trotz vielleicht kleiner Schwankungen hier und dort, gibt es einen großen Trend, und der geht nach unten. Diese Gefälle und die hohe Arbeitslosigkeit SIND real, was auch jede objektive Statistik beweist, aber das ist erst der Anfang. Das wird sich alles noch viel deutlicher und verheerender herauskristallisieren. Wir stehen halt erst am Anfang der richtigen Krisenzeit.


Du mußt Dich schon entscheiden. Entweder Diskussion oder schwarzer Block und Mollischmeißen.
Mi letzterem bist Du bei Redwing gut aufgehoben, disqualifizierst Dich aber für jede vernünftige Unterhaltung.

Und du mußt dich entscheiden, ob du statt diesen platten Polemiksprüchen, lieber den zugegeben aussichtslosen Versuch starten willst, argumentativ zu diskutieren, oder hier überflüssig sein willst, wie die Bioproduktivitätsresultate in der Toilette, die nur noch auf ihren großen Abgang warten.


Ansonsten solltest Du Dich besser an Skorpion halten. Mit dem habe ich zwar weder eine Liebesbeziehung noch teile ich seine Ansichten, aber die Argumente sind wenigstens nachvollziehbar aufgebaut auch wenn ich sie, mal mehr mal weniger, für inhaltlich falsch halte.

Dem bist du eh nicht gewachsen.:D

Chavez reagiert übrigens völlig richtig auf wenig Arbeit und viele Menschen: Er senkt die Arbeitszeiten, damit mehr Menschen in Arbeit kommen, aber das Arbeitsleben (insbesondere die Zeiten) für jeden AN besser werden. Wenn man darüber hinaus dem Bonzenmob nicht zu viel in den fetten Hintern schiebt und statt dessen lieber auf gefällemindernde, ausgewogene Gerechtigkeitspolitik setzt, dann gibts auch trotzdem gut genuge Löhne für alle.
An Chavez sollte sich dieses gefällemaximierende Pack der erzkapitalistischen, volksfeindlichen Unrechtsregime mal ein Beispiel nehmen, aber hier will man ein Schiff lieber am sinken hindern, indem man die Löcher vergrößert!

Auch hier mein Rat, die neuere Version meines Textes: "Was der (Neo)liberalismus den Menschen antut" hier zu suchen (z.B. über mein Profil) und zu lesen. Der macht ein für alle Mal Schluß mit diesem schwarzgelben Dreck!:]

Die zukunft wird uns Linken rechtgeben- das sieht man jetzt schon. Wobei im Grunde gibt uns die Vergangenheit auch schon recht, nur leider schafft es das minderheitlerische Bonzenpack fast immer wieder, die Ursachen zu vertuschen. Aber dieses Mal nicht mehr.

politisch Verfolgter
13.06.2007, 19:52
Redwing, da sindse mal wieder ein idealtypisches Faktotum für den grundlegenden Zusammenhang: ohne Linke kanns gar keine Rechten geben.
Nur, wenn Betriebslose in Ihrem Sinne per Gesetz und mit öffentl. Mitteln mit sog. "AN"-Konstrukten kontaminiert werden, kann der moderne Feudalismus überhaupt existieren.
Und dann beschimpfen Sie auch noch die, denen Sie Erfüllungsgehilfen zusichern.
Und warum tun Sie das?:
Damit man nicht merken soll, wie rechts Sie argumentieren ;-)
So ein Schlitzöhrchen, hahahaha ;-)

Praetorianer
14.06.2007, 11:26
Zustimmung. Ein Freund von mir hat sich kuerzlich in Stockholm eine furchtbare Erkaeltung zugezogen, die ihm den Urlaub verdorben hat. X(

Es handelt sich ohne jede Frage um einen bewussten Sabotageakt und nicht um einen Zufall. Das ist der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Ich hoffe nach der Machtübernahme ordnet ihr an, das Land von der Landkarte zu tilgen!

Praetorianer
14.06.2007, 11:29
Was hast du denn an Schweden auszusetzen?

http://www.politikforen.de/showthread.php?t=38774&highlight=Schweden

tommy3333
14.06.2007, 14:40
schaut euch mal die Schweiz an, da gibs Mindestlöhne und niedrige Arbeitslosenzahlen, sind eben nicht so stur wie die deutschen unsere Eidgenossen.
In der Schweiz gibt es keinen gesetzlichen Mindestlohn. Er ist dort nur in der Diskussion - mehr nicht. Diesem Artikel (http://www.shortnews.de/start.cfm?id=658161) vom März diesen Jahres zufolge lehnte der Nationalrat den "garantierten Mindestlohn" ab. Es gibt nur branchenbezogene Mindestlöhne in einigen Branchen, die über die Gesamtarbeitsverträge (ähnlich unserer Flächentarifverträge) festgelegt werden. Das fällt aber unter "Tarifautonomie".

politisch Verfolgter
14.06.2007, 15:50
"Tarifautonomie" - so ein Unsinn, elendes Gewerkschaftsschmarotzerunwesen, Sozialismusshit.
Die Wertschöpfung liegt immer vor. Sie hat individuell mental leistungsäquivalent erwirtschaftet werden zu können und leistungsgerecht verteilt zu werden.

papageno
14.06.2007, 20:18
In der Schweiz gibt es keinen gesetzlichen Mindestlohn. Er ist dort nur in der Diskussion - mehr nicht. Diesem Artikel (http://www.shortnews.de/start.cfm?id=658161) vom März diesen Jahres zufolge lehnte der Nationalrat den "garantierten Mindestlohn" ab. Es gibt nur branchenbezogene Mindestlöhne in einigen Branchen, die über die Gesamtarbeitsverträge (ähnlich unserer Flächentarifverträge) festgelegt werden. Das fällt aber unter "Tarifautonomie".

gut - aber in der schweiz werden keine hungerlöhne so dem ausmaß bezahlt, dass ein mensch nicht mehr davon leben kann, die schweiz hat noch mit den gewerkschaften ein gutes spiel und es entspricht der mentalität der eidgenossen anständig zu sein.

allerdings gibt es dank dem san-papier leuten jetzt viele arbeitgeber die ihre vorteile daran sehen, dass muss strafrechtlich verfolgt werden.

In Schweden gibt es auch keinen Mindestlohn aber die Tarifautomonie hat da so gut gefruchtet, dass dort jeder Mensch von seiner Arbeit leben kann.

was in deutschland ein erheblicher Unterschied ist, es kann nicht sein, dass 930 € ein betrag ist, der pfändungsfrei ist und alles darunter unter dem existenzminimun liegt und die arbeitgeber die frechheit besitzen, löhne unterhalb des existenzminimums zu zahlen, von dieser art der freiheit halte ich absolut gar nichts.

Cicero1
15.06.2007, 12:18
Blah, blah, Blah

:zzz:

Cicero1
15.06.2007, 12:36
gut - aber in der schweiz werden keine hungerlöhne so dem ausmaß bezahlt, dass ein mensch nicht mehr davon leben kann, die schweiz hat noch mit den gewerkschaften ein gutes spiel und es entspricht der mentalität der eidgenossen anständig zu sein.

allerdings gibt es dank dem san-papier leuten jetzt viele arbeitgeber die ihre vorteile daran sehen, dass muss strafrechtlich verfolgt werden.

In Schweden gibt es auch keinen Mindestlohn aber die Tarifautomonie hat da so gut gefruchtet, dass dort jeder Mensch von seiner Arbeit leben kann.

was in deutschland ein erheblicher Unterschied ist, es kann nicht sein, dass 930 € ein betrag ist, der pfändungsfrei ist und alles darunter unter dem existenzminimun liegt und die arbeitgeber die frechheit besitzen, löhne unterhalb des existenzminimums zu zahlen, von dieser art der freiheit halte ich absolut gar nichts.

Wie schon in dem Strang angesprochen wurde, gibt es keinen empirischen Beweis, dass Mindestlöhne einen Einfluss auf die Arbeitslosigkeit haben. Den Verlusten an Arbeitsplätzen durch Mindestlöhne steht eine höhere Kaufkraft gegenüber, durch die wiederum mehr Arbeitsplätze entstehen können. Und da Mindestlöhne nur eine Komponente im komplexen Wirtschaftssystem sind, lässt sich hier nur schwer eine eindeutige Aussage treffen. Es stellt sich doch die Frage, welches Modell das bessere ist: Mindestlohn oder Kombilohn. Ich bin prinzipiell gegen keines der beiden Modelle und stehe beiden Modellen offen gegenüber. Daher wäre es ratsam, beide Modelle geographisch begrenzt auszuprobieren und die Wirkung zu testen. Das Problem in Deutschland ist doch das sich beide großen Parteien gegenseitig blockieren und es so nicht weiter geht. Also es stellt sich die Frage: Mindestlohn oder negative Einkommenssteuer ?

Don
15.06.2007, 14:52
Wie schon in dem Strang angesprochen wurde, gibt es keinen empirischen Beweis, dass Mindestlöhne einen Einfluss auf die Arbeitslosigkeit haben. Den Verlusten an Arbeitsplätzen durch Mindestlöhne steht eine höhere Kaufkraft gegenüber, durch die wiederum mehr Arbeitsplätze entstehen können. Und da Mindestlöhne nur eine Komponente im komplexen Wirtschaftssystem sind, lässt sich hier nur schwer eine eindeutige Aussage treffen. Es stellt sich doch die Frage, welches Modell das bessere ist: Mindestlohn oder Kombilohn. Ich bin prinzipiell gegen keines der beiden Modelle und stehe beiden Modellen offen gegenüber. Daher wäre es ratsam, beide Modelle geographisch begrenzt auszuprobieren und die Wirkung zu testen. Das Problem in Deutschland ist doch das sich beide großen Parteien gegenseitig blockieren und es so nicht weiter geht. Also es stellt sich die Frage: Mindestlohn oder negative Einkommenssteuer ?

Negative Einkommenssteuer und Kombilohn sind zwei verschiedene Dinge.
Die negative EKSt wäre eins der besten denkbaren Modelle, allerdings haben wir hier ein kleines Problem mit unserem katastrophal unübersichtlichen Steuerrecht.

Abgesehen davon haben wir den Kombilohn bereits. HartzIV stockt auf Sozialhilfeniveau auf. Wer daran rumzetert sollte wissen, daß für mehr Kohle beim Kombilohn schlicht kein Geld da ist, wie es heißt ist letzlich schnurz.

Cicero1
15.06.2007, 15:41
Abgesehen davon haben wir den Kombilohn bereits. HartzIV stockt auf Sozialhilfeniveau auf.

Ja, aber bei dem jetzt praktizierten "Kombilohn" wird der Aufbau einer privaten Altersvorsorge verhindert - bei der Aufstockung durch Hartz IV gibt es doch die Vermögensobergrenzen und die sind doch viel zu gering. Einerseits ermahnen die Politiker immer wieder zur privaten Vorsorge, andererseits konterkarieren sie dies bei den Aufstockungen durch Hartz IV.

Also eine Ersetzung von Hartz IV durch ein Kombilohnmodell mit der Möglichkeit des Aufbaus einer Altersvorsorge. Oder eine Vereinfachung des Steuersystems und eine Einführung einer negativen Einkommenssteuer.

politisch Verfolgter
16.06.2007, 16:55
Kann doch jedes Kind begreifen: Betriebe sind dazu da, daß sie sich rentieren.
Wer keinen Betrieb eignet, hat dann eben geeignete Betriebe gegen Bezahlung nutzen zu können.
Sozialistischer Lohnshit muß weg. Sowas sollen sich die Lohnfetischisten freiwillig antun.
Dieser Dreck muß aus der Gesetzgebung verschwinden.
Sog. "Arbeitslosigkeit" ist Inhabern mit verbrecherischen Gesetzen garantierte und öffentl. finanzierte Wertschöpfungsabschottung, Dequalifikation und Berufsverbot politisch Verfolgter.
Kein Betriebsloser benötigt menschl. Inhaber.

Cicero1
16.06.2007, 21:17
Kann doch jedes Kind begreifen: Betriebe sind dazu da, daß sie sich rentieren.
Wer keinen Betrieb eignet, hat dann eben geeignete Betriebe gegen Bezahlung nutzen zu können.
Sozialistischer Lohnshit muß weg. Sowas sollen sich die Lohnfetischisten freiwillig antun.
Dieser Dreck muß aus der Gesetzgebung verschwinden.
Sog. "Arbeitslosigkeit" ist Inhabern mit verbrecherischen Gesetzen garantierte und öffentl. finanzierte Wertschöpfungsabschottung, Dequalifikation und Berufsverbot politisch Verfolgter.
Kein Betriebsloser benötigt menschl. Inhaber.

Alle benötigen mehr user value.

politisch Verfolgter
16.06.2007, 22:08
Cicero1, wo haben den Betriebslose?
Und wieso haben z.B. jene 3 % zu wenig, die per "Arbeitsmarkt" 70 % eignen?
Von user value gibts keine Spur.
Wo lassen sich Betriebe gegen Bezahlung marktwirtschaftlich profitmaximierend nutzen? Ich würde mich sofort dorthin auf die Socken machen.
Das ist politisch völlig unterbunden: die Politgangster verweigern sich einer aktiven Wertschöpfungspolitik.

EUROFREUND
20.06.2007, 17:14
Diese Frage dürfte vor allem die Genossen der Linksfraktion interessieren. Warum gibt es in "neoliberalen" Staaten wie Dänemark, Norwegen, Schweden, Irland, Großbritannien, Schweiz, Österreich, Ungarn, Slowenien, Portugal, Kanada, USA, Japan, Süd-Korea, Taiwan, Australien, Neuseeland eine vergleichsweise geringe Arbeitslosigkeit ? Funktioniert dort etwa der Neoliberalismus nicht ? Ist in diesen Ländern vielleicht doch der Sozialismus eingezogen ? Im "sozialistischen" Venezuela ist die Arbeitslosigkeit erstaunlicherweise sehr hoch.


Vielleicht machen die doch was richtig.

Don
20.06.2007, 17:35
Ja, aber bei dem jetzt praktizierten "Kombilohn" wird der Aufbau einer privaten Altersvorsorge verhindert - bei der Aufstockung durch Hartz IV gibt es doch die Vermögensobergrenzen und die sind doch viel zu gering. Einerseits ermahnen die Politiker immer wieder zur privaten Vorsorge, andererseits konterkarieren sie dies bei den Aufstockungen durch Hartz IV.

Also eine Ersetzung von Hartz IV durch ein Kombilohnmodell mit der Möglichkeit des Aufbaus einer Altersvorsorge. Oder eine Vereinfachung des Steuersystems und eine Einführung einer negativen Einkommenssteuer.

Das ist eine Milchmädchenrechnung.

Wer Kombilohn bezieht hätte ebenfalls nur äußerst begrenzte Möglichkeiten, sich gesetzlich oder (wohl eher kaum) privat Ansprüche zu erwerben. Diese dürften niemals die Höhe von HartzIV erreichen und müßten ihrerseits wieder aufgestockt werden, belasten aber die Rentenkassen und damit einseitig die abhängig Beschäftigten. Da kannst du dem Rentner auch gleich volles HartzIV zahlen.

Monatliche Beiträge von 50 Euro sind da m.E. reine Augenwischerei, auch wenn Du sie 40 Jahre lang bezahlst. Da kommen vielleicht Ansprüche von 200 Euro/Monat zustande. (Wenn die Rentenbezugszeit heute im Schnitt 20 Jahre ist, wirds nicht mehr.) Eigentlich wäre das nur eine willkommene Zusatzeinnahme der gesetzlichen Rentenvericherung zur momentanen Entlastung der Kassen. Volkswirtschaftlicher Unfug.

politisch Verfolgter
20.06.2007, 22:17
Lohnshit muß aus der Gesetzgebung verschwinden.
Wer will, kann sich ja freiwillig mit Inhabern vertraglich arrangieren.
User benötigen vielmehr gegen Bezahlung value und keinerlei menschl. Inhaber.
Inhaber lassen sich nicht profitmaximierend nutzen.
Erst bezahlende Nutzer können für ihre Wertschöpfung verantwortlich werden, indem dazu von Managements Gruppenintelligenz moderiert wird.
Wobei die Effizienz derartiger high tech Netzwerke mit der Anzahl ihrer Mitglieder und Nutzer exponenziell zu nimmt.
User value ist das Beste, was die Marktwirtschaft zu bieten hat.
Der größte Unfug ist es, sich per Gesetz zum von Inhabern marginalisierten und auf minderwertige Teilleistungen reduzierten Kostenfaktor der eigenen Wertschöpfung reduzieren zu lassen.
Maschinen und Betriebe sind zu nutzen und nicht zu bedienen.
In den Multis sind überhaupt gar keine Inhaber tätig.
Wobei sowieso 99.9 % der high tech von Betriebslosen stammt.

borisbaran
20.06.2007, 23:15
Warum gibt es "user value"-Staaten mit vergleichweise megahoher Arbeitslosigkeit:ironie:

politisch Verfolgter
21.06.2007, 07:11
Tja, richtig: pure Ironie ;-)
Wo solls bitte user value geben?
Wo bezahlen Betriebslose für die profitmaximiernde Nutzung vernetzungsoptimierter high tech?
Gäbs user value, würde dieses Prinzip rasch um sich greifen.
Denn wer würde sich noch von Inhabern zum auf minderwertige Teilleistungen reduzierten Kostenfaktor seiner eigenen Leistung marginalisieren lassen?
Wer würde fremdes Vermögen noch bewirtschaften wollen, um damit immer Vermögendere noch vermögender machen und sich rel. dazu immer besitzloser arbeiten?
Viel mehr als die Statthalter von Inhabern würden daran nicht weiter festhalten.
Die Sozialstaaten sind eingeführt, user value zu verhindern, womit einer demokr. Entwicklung das Wasser abgegraben wird.
K. Marx ist dazu als nützlichster Idiot der Weltgeschichte Scheinrechtfertigungs-Garant.
Der mod. Feudalismus existiert über Zwangsarbeit per Lehnswesen (sog. "Arbeitsmarkt") und über öffentl. Mittel, die auf vielfältigen Wegen direkt und indirekt massiv in Inhabervermögen gepumpt werden.