Noko43
09.06.2007, 21:34
Nicht nur Lebewesen der Gattung Mensch wandern massenhaft nach Deutschland ein und schaffen hierzulande eine multikulturelle Gesellschaft. In den letzten Jahrzehnten sind auch viele Tierarten nach Deutschland eingewandert. Ähnlich wie bei der Zuwanderung von Menschen schaffen manche eingewanderte Tierarten Probleme, und nicht immer, auch ähnlich wie bei den Menschen, kann man von einer Bereicherung sprechen.
TIERISCHE EINWANDERER
Seit jeher erobern und besiedeln Tiere neue Lebensräume. Ausbreitung und Veränderung ist für sie überlebenswichtig. Dafür hat sie die Natur mit Flügeln, Flossen oder Beinen ausgestattet. Normalerweise wird ihre Reiselust durch große Hindernisse ausgebremst: weites Meer, ausgedehnte Wüsten, hohe Berge, scheinbar grenzenlose Kontinente gehören zu den natürlichen Barrieren. Doch seitdem der Mensch begonnen hat, Verkehrswege anzulegen, Kanäle und Brücken auszubauen oder Handelsgüter mit Fahrzeugen zu transportieren, reisen auch viele Tiere ungehindert mit. Wenn Tiere auf Reisen gehen, kann die Natur leicht aus dem Gleichgewicht geraten.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/15/Bullfrog_001-.jpg
Amerikanischer Ochsenfrosch
"Neue" und "alte" Tierarten
Bisamratte, Halsbandsittich und Ochsenfrosch zählen zu den Exoten unter den in Deutschland lebenden Tierarten. Biologen nennen sie Neozoen: Diese "neuen Tierarten" leben noch nicht sehr lange bei uns und sind unter direkter oder indirekter Mitwirkung des Menschen in eine Region gelangt, wo sie sich vermehrt haben und heute etabliert sind. Die ersten tierischen Einwanderer kamen schon vor 500 Jahren mit Seefahrern wie Christoph Kolumbus nach Europa. Die Entdeckung Amerikas gilt daher auch als zeitliche Trennlinie: Tiere, die nach 1492 eingewandert oder eingeführt wurden zählen zu den Neozoen. Als Archäozoen werden die älteren Ankömmlinge bezeichnet, die schon vor der Entdeckung der Neuen Welt in ein Gebiet eingeführt oder eingeschleppt wurden. In unseren Breiten ist das zum Beispiel der Feldhase oder die Feldlerche.
http://www.know-library.net/images/thumb/2/25/290px-Halsbandsittich.jpg
Halsbandsittich
Biologische Invasionen
Sie kommen mit dem Schiff, im Flugzeug oder per Anhalter auf Autos, als legale Importware oder blinder Passagier: Käfer verstecken sich in Säcken, Ameisen klettern in Container, Mückenlarven reisen in Pfützen auf LKW-Planen und Muscheln klammern sich an Ankerketten. Andere Tierarten wandern selbst über Brücken oder schwimmen durch Kanäle. Einige Neozoen werden offiziell vom Menschen eingeführt, für die Jagd und zur Zucht, etwa Mufflon, Waschbär oder Regenbogenforelle. Viele finden im neu eroberten Territorium ideale Lebensbedingungen und haben dort keine Feinde. Die meisten Invasoren sind äußerst anpassungsfähig und vermehren sich schnell. Über 1100 Tierarten sind in den vergangenen Jahren nach Mitteleuropa gekommen, etwa 190 Arten haben sich hier dauerhaft etabliert.
http://www.nabu-aachen-land.de/pics/waschbaer.jpg
Waschbär
Tierisches Multikulti - Bereicherung oder Gefahr?
Viele der Zuwanderer oder eingeschleppten Arten vermehren sich so sehr, dass sie zur Plage werden und einheimische Arten verdrängen. Einige der Neubürger verursachen große wirtschaftliche Schäden. Andere Neubürger sind hingegen erwünscht und kaum noch als solche zu erkennen, etwa Damhirsch und Fasan. Ob Neozoen "gute" oder "schlechte" Arten sind, darüber streiten selbst Naturschützer. Die einen sprechen von Überfremdung und Verfälschung der einheimischen Fauna, die anderen warnen vor Rassismus und überhitzten Aktionen gegen "fremdländische Organismen". Manche Wissenschaftler sehen in der zunehmenden "Bio-Invasion" - neben der Biotopzerstörung - die größte Gefahr für die Natur.
In einer Zeit der Globalisierung, wo Verkehrswege und Handelsplätze eng miteinander vernetzt sind, lässt sich das zunehmende Multikulti kaum verhindern. Auf der einen Seite sollte das Einbringen und Eindringen von tierischen Einwanderern genau untersucht und deren Folgen kritisch abgeschätzt werden. Auf der anderen Seite sollte bei der Frage um die Aufenthaltsgenehmigung aber auch berücksichtigt werden, dass die Natur kein starres, stabiles Gebilde ist, sondern dass alles "Leben" gerade durch Wandel und Entwicklung gekennzeichnet ist.
Quelle: http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,C785CF45DF77CA13E030DB95FBC3254C,,,, ,,,,,,,,,,,.html
Wie bitte, Rassismus? Womöglich werden bald Leute, die die Einwanderung von exotischen Tierarten nach Deutschland kritisch betrachten, als Rassisten bezeichnet. Die Diskriminierung bestimmter Tierarten wird möglicherweise in das Gleichbehandlungs- bzw. Antidiskriminierungsgesetz aufgenommen und zukünftig unter Strafe gestellt. Willkommen in Absurdistan.
Nachfolgend noch ein weiterer Artikel zu dem selben Thema:
Die heimlichen Invasoren
Nicht nur Menschen wechseln ihren Lebensraum - auch Tiere siedeln sich woanders an.
Monheim. Bruno war zwar ein richtiger Braunbär, aber ein richtiger Einwanderer war er nicht. Jedenfalls nicht aus biologischer Sicht. Denn als Braunbär gehört er zwar zu den lange nicht mehr gesichteten Tieren in Deutschland, aber trotzdem zu den heimischen Arten. "Als echter Einwanderer hingegen gilt zum Beispiel der Waschbär," weiß Wilhelm Knebel, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände BUND, Nabu und RBN (Rheinisch-Bergischer Naturschutzverein) in Monheim. "Denn als Einwanderer gelten gebietsfremde Tiere, die sich in einer Gegend ansiedeln und seit mindestens drei Generationen in dem neuen Siedlungsraum leben."
Von Zebraspinne über Dreikantmuschel bis zu Bisamratte oder Halsbandsittich - die Beispiele für eingewanderte Tierarten sind dabei äußerst vielfältig. Als blinde Passagiere, zum Beispiel auf Schiffen, oder als Gefangenschaftsflüchtlinge, etwa aus Pelztierfarmen, haben sie ihren Weg längst auch nach Nordrhein-Westfalen gefunden.
http://hometown.aol.de/liavonorkstein/images/nutria2.jpg
Nutria
Während man die auffälligen grünen Halsbandsittiche in den Innenstädten von Köln oder Düsseldorf gleich scharenweise antreffen kann, müssen interessierte Beobachter Waschbären hierzulande noch suchen. "Die Hochburg der Waschbären ist Hessen. Von dort aus breiten sie sich immer mehr aus", sagt Knebel. Im Waldgebiet an der Grenze zu Langenfeld bei Schloss Laach und im Knipprather Wald hat er selbst schon zwei Waschbären gesehen. "Plötzlich saß mal einer vor mir auf dem Radweg im schönsten Sonnenschein - und das, obwohl Waschbären sonst nur nachtaktiv sind", erinnert sich der Naturschützer.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/df/Dornfinger_fg5.jpg/180px-Dornfinger_fg5.jpg
Kommt ursprünglich aus Südeuropa und gehört zu den giftigen Spinnenarten Deutschlands: der Dornfinger
Den pussierlichen Allesfressern aus Nordamerika fällt es leicht, sich in den hiesigen Misch- und Laubwäldern zu integrieren. Besonders Obst, Getreide und Nüsse, aber auch Insekten, Fische oder Vogeleier gehören zum Speiseplan des Bärentiers, das seine Beute vor dem Verspeisen mit seinen Vorderpfoten genauestens abtastet. Knebel: "Da der Waschbär dabei häufig im seichten Wasser beobachtet wurde, dachte man früher, er würde seine Beute waschen. Davon ist man heute wieder weggekommen, aber der Name ,Waschbär` ist geblieben."
Natürliche Feinde hat der Waschbär - genauso wie auch die meisten anderen tierischen Einwanderer - hier nicht. Ein Grund, warum die so genannten Neozoen nicht immer als Bereicherung der hiesigen Fauna betrachtet werden. "Solange die Tierarten hier ihre Nischen finden und keine heimischen Arten bedrohen, sind sie weitest gehend unproblematisch. Anders sieht es bei zusätzlichen Jägern aus", sagt Birgit Königs, Sprecherin des Naturschutzbundes in NRW.
Die Ausbreitung von Tierarten generell sieht der Nabu als natürlichen Prozess, den man nur akzeptieren kann. "Man sagt: Bis zur Entdeckung Amerikas 1492 waren alle Tiere heimisch", so Königs. Danach begann der Austausch, der durch die voranschreitende Globalisierung besonders in den vergangenen drei Jahrzehnten noch mehr voran getrieben worden ist.
Neozoen - Tierische Einwanderer
Einwanderer aus der Tierwelt nennt man im Fachterminus auch "Neozoen" (aus dem Griechischen, "Neutiere"). Weitere Beispiele sind die japanische Körbchenmuschel, die südamerikanische Nutria (Nagetier, ähnlich der Bisamratte), der sibirische Marderhund (äußerlich ähnlich dem Waschbären), die Kanadagans oder, was viele heute nicht mehr wissen, der Fasan.
Die meisten Neozoen sind dabei vom Menschen in für sie gebietsfremde Länder gebracht worden, sei es als Pelzlieferanten für Pelzfarmen, als Ergänzung des heimischen Jagdwildes oder als exotische "Mitbringsel" für Volieren oder Zoos.
Kleinere Tiere, wie Insekten oder Wassertiere, kommen dagegen vielfach - meist unbemerkt - als blinde Passagiere per Flugzeug oder Schiff. Deswegen sind die tierischen Einwanderer auch hauptsächlich nahe von Verkehrswegen oder in den Randbereichen der Städte zu finden, sagt Brigit Königs, Sprecherin des Naturschutzbundes (Nabu). Wie groß die Einwanderer-Populationen in NRW sind, ist schwer zu sagen. Eine Erfassung von offizieller Seite gibt es nicht. Man könne höchstens indirekt auf den Bestand etwa des Waschbärs schließen, so Königs, in dem man sich die Jagdstatistiken ansähe.
Laut Einschätzung des Naturschutzbundes wird das Thema im Zuge der Globalisierung in den nächsten Jahren noch mehr an Bedeutung gewinnen.
Quelle: http://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=121504
Dieser Artikel befasst sich mit der Auswirkung tierischer Einwanderer speziell auf die Gewässer Deutschlands:
Eingeschleppte Arten verursachen große Schäden
In Deutschlands Gewässern herrscht internationales Treiben. Doch da geht es wenig friedlich zu. Eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten verursachen große ökologische Schäden. Auch die wirtschaftlichen Folgen sind immens.
Berlin - "Allein 30 fremde Tier- und Pflanzenarten haben sich im Rhein angesiedelt", sagte der Diplom-Biologe Stefan Nehring aus Koblenz der "Welt am Sonntag". Seinen Untersuchungen zufolge finden sich 46 fremde Arten an der Nordseeküste, 27 an der Ostseeküste und sogar 76 in den Flüssen. Darunter seien einige Arten so widerstandsfähig, dass sie sowohl in Süß- als auch in Salzwasser überleben können.
Die fremdartigen Lebewesen gelangen dem Bericht zufolge über abgepumptes Ballastwasser von Schiffen in die hiesigen Gewässer. Untersuchungen des Umweltbundesamtes ergaben demnach, dass in deutschen Häfen jedes Jahr rund 2,2 Millionen Tonnen Ballastwasser aus außereuropäischen Regionen abgelassen werden.
http://www3.lanuv.nrw.de/static/infosysteme/ruhr/fische/bilder/fisch450/wollhand.gif
Die chinesische Wollhandkrabbe wird jetzt auch von deutschen Feinschmeckern entdeckt. Inzwischen sind sie in Deutschland recht zahlreich vorhanden.
Zu den gefährlichsten Exoten gehört laut der Zeitung die chinesische Wollhandkrabbe, die schon vor rund hundert Jahren in Deutschland heimisch wurde. Sie ist bis zu acht Zentimeter groß, gräbt Gänge in Deiche und andere Befestigungsanlagen und ist damit für Erosionsschäden an den Ufern verantwortlich.
Die Zebramuschel verstopft die Zuflussrohre von Wasserkraftwerken und könnte die Trinkwasserversorgung ganzer Städte gefährden. Die aus Asien eingeschleppte Körbchenmuschel nimmt heimischen Muschelarten durch ihre massive Ausbreitung den Lebensraum, heißt es in dem Bericht.
Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,458134,00.html
Und so schreitet die Verbreitung exotischer Tierarten in Deutschland voran. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass sich noch wesentlich mehr exotische Tiere in Deutschland ansiedeln.
Auch in deutschen Haushalten sind exotische Tiere weit verbreitet. Die Haltung von Schlangen (darunter auch exotische Giftschlangen), Echsen wie etwa Krokodile oder Warane, Spinnenarten wie Vogelspinnen, Skorpione, und ähnlichem Getier hat hierzulande in den letzten Jahren stark zugenommen.
Das gegenüber früheren Zeiten mildere Klima (Stichwort Klimaerwärmung) erleichtert es auch solchen Tierarten in unserer Umwelt zu überleben. Manchmal setzen verantwortungslose Zeitgenossen Giftspinnen oder Skorpione, wenn sie ihrer überdrüssig sind, einfach aus. Oder manchen Tieren gelingt es aus den Terrarien ihrer Besitzer zu entkommen.
Es ist schon vorgekommen, dass Vogelspinnen, Skorpione oder Schlangen wie Pythons im Freien entdeckt wurden. Dort finden sie durch die Klimaveränderung bessere Lebensbedingungen vor und könnten unter Umständen Fuß fassen. Keine sehr angenehme Vorstellung.
Die Einwanderung von exotischen Tierarten nach Deutschland ist insgesamt gesehen ein zweischneidiges Schwert, sie hat Vor-und Nachteile. Abwendbar, so denke ich, ist dieser Trend nicht mehr.
TIERISCHE EINWANDERER
Seit jeher erobern und besiedeln Tiere neue Lebensräume. Ausbreitung und Veränderung ist für sie überlebenswichtig. Dafür hat sie die Natur mit Flügeln, Flossen oder Beinen ausgestattet. Normalerweise wird ihre Reiselust durch große Hindernisse ausgebremst: weites Meer, ausgedehnte Wüsten, hohe Berge, scheinbar grenzenlose Kontinente gehören zu den natürlichen Barrieren. Doch seitdem der Mensch begonnen hat, Verkehrswege anzulegen, Kanäle und Brücken auszubauen oder Handelsgüter mit Fahrzeugen zu transportieren, reisen auch viele Tiere ungehindert mit. Wenn Tiere auf Reisen gehen, kann die Natur leicht aus dem Gleichgewicht geraten.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/15/Bullfrog_001-.jpg
Amerikanischer Ochsenfrosch
"Neue" und "alte" Tierarten
Bisamratte, Halsbandsittich und Ochsenfrosch zählen zu den Exoten unter den in Deutschland lebenden Tierarten. Biologen nennen sie Neozoen: Diese "neuen Tierarten" leben noch nicht sehr lange bei uns und sind unter direkter oder indirekter Mitwirkung des Menschen in eine Region gelangt, wo sie sich vermehrt haben und heute etabliert sind. Die ersten tierischen Einwanderer kamen schon vor 500 Jahren mit Seefahrern wie Christoph Kolumbus nach Europa. Die Entdeckung Amerikas gilt daher auch als zeitliche Trennlinie: Tiere, die nach 1492 eingewandert oder eingeführt wurden zählen zu den Neozoen. Als Archäozoen werden die älteren Ankömmlinge bezeichnet, die schon vor der Entdeckung der Neuen Welt in ein Gebiet eingeführt oder eingeschleppt wurden. In unseren Breiten ist das zum Beispiel der Feldhase oder die Feldlerche.
http://www.know-library.net/images/thumb/2/25/290px-Halsbandsittich.jpg
Halsbandsittich
Biologische Invasionen
Sie kommen mit dem Schiff, im Flugzeug oder per Anhalter auf Autos, als legale Importware oder blinder Passagier: Käfer verstecken sich in Säcken, Ameisen klettern in Container, Mückenlarven reisen in Pfützen auf LKW-Planen und Muscheln klammern sich an Ankerketten. Andere Tierarten wandern selbst über Brücken oder schwimmen durch Kanäle. Einige Neozoen werden offiziell vom Menschen eingeführt, für die Jagd und zur Zucht, etwa Mufflon, Waschbär oder Regenbogenforelle. Viele finden im neu eroberten Territorium ideale Lebensbedingungen und haben dort keine Feinde. Die meisten Invasoren sind äußerst anpassungsfähig und vermehren sich schnell. Über 1100 Tierarten sind in den vergangenen Jahren nach Mitteleuropa gekommen, etwa 190 Arten haben sich hier dauerhaft etabliert.
http://www.nabu-aachen-land.de/pics/waschbaer.jpg
Waschbär
Tierisches Multikulti - Bereicherung oder Gefahr?
Viele der Zuwanderer oder eingeschleppten Arten vermehren sich so sehr, dass sie zur Plage werden und einheimische Arten verdrängen. Einige der Neubürger verursachen große wirtschaftliche Schäden. Andere Neubürger sind hingegen erwünscht und kaum noch als solche zu erkennen, etwa Damhirsch und Fasan. Ob Neozoen "gute" oder "schlechte" Arten sind, darüber streiten selbst Naturschützer. Die einen sprechen von Überfremdung und Verfälschung der einheimischen Fauna, die anderen warnen vor Rassismus und überhitzten Aktionen gegen "fremdländische Organismen". Manche Wissenschaftler sehen in der zunehmenden "Bio-Invasion" - neben der Biotopzerstörung - die größte Gefahr für die Natur.
In einer Zeit der Globalisierung, wo Verkehrswege und Handelsplätze eng miteinander vernetzt sind, lässt sich das zunehmende Multikulti kaum verhindern. Auf der einen Seite sollte das Einbringen und Eindringen von tierischen Einwanderern genau untersucht und deren Folgen kritisch abgeschätzt werden. Auf der anderen Seite sollte bei der Frage um die Aufenthaltsgenehmigung aber auch berücksichtigt werden, dass die Natur kein starres, stabiles Gebilde ist, sondern dass alles "Leben" gerade durch Wandel und Entwicklung gekennzeichnet ist.
Quelle: http://www.planet-wissen.de/pw/Artikel,,,,,,,C785CF45DF77CA13E030DB95FBC3254C,,,, ,,,,,,,,,,,.html
Wie bitte, Rassismus? Womöglich werden bald Leute, die die Einwanderung von exotischen Tierarten nach Deutschland kritisch betrachten, als Rassisten bezeichnet. Die Diskriminierung bestimmter Tierarten wird möglicherweise in das Gleichbehandlungs- bzw. Antidiskriminierungsgesetz aufgenommen und zukünftig unter Strafe gestellt. Willkommen in Absurdistan.
Nachfolgend noch ein weiterer Artikel zu dem selben Thema:
Die heimlichen Invasoren
Nicht nur Menschen wechseln ihren Lebensraum - auch Tiere siedeln sich woanders an.
Monheim. Bruno war zwar ein richtiger Braunbär, aber ein richtiger Einwanderer war er nicht. Jedenfalls nicht aus biologischer Sicht. Denn als Braunbär gehört er zwar zu den lange nicht mehr gesichteten Tieren in Deutschland, aber trotzdem zu den heimischen Arten. "Als echter Einwanderer hingegen gilt zum Beispiel der Waschbär," weiß Wilhelm Knebel, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Naturschutzverbände BUND, Nabu und RBN (Rheinisch-Bergischer Naturschutzverein) in Monheim. "Denn als Einwanderer gelten gebietsfremde Tiere, die sich in einer Gegend ansiedeln und seit mindestens drei Generationen in dem neuen Siedlungsraum leben."
Von Zebraspinne über Dreikantmuschel bis zu Bisamratte oder Halsbandsittich - die Beispiele für eingewanderte Tierarten sind dabei äußerst vielfältig. Als blinde Passagiere, zum Beispiel auf Schiffen, oder als Gefangenschaftsflüchtlinge, etwa aus Pelztierfarmen, haben sie ihren Weg längst auch nach Nordrhein-Westfalen gefunden.
http://hometown.aol.de/liavonorkstein/images/nutria2.jpg
Nutria
Während man die auffälligen grünen Halsbandsittiche in den Innenstädten von Köln oder Düsseldorf gleich scharenweise antreffen kann, müssen interessierte Beobachter Waschbären hierzulande noch suchen. "Die Hochburg der Waschbären ist Hessen. Von dort aus breiten sie sich immer mehr aus", sagt Knebel. Im Waldgebiet an der Grenze zu Langenfeld bei Schloss Laach und im Knipprather Wald hat er selbst schon zwei Waschbären gesehen. "Plötzlich saß mal einer vor mir auf dem Radweg im schönsten Sonnenschein - und das, obwohl Waschbären sonst nur nachtaktiv sind", erinnert sich der Naturschützer.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/df/Dornfinger_fg5.jpg/180px-Dornfinger_fg5.jpg
Kommt ursprünglich aus Südeuropa und gehört zu den giftigen Spinnenarten Deutschlands: der Dornfinger
Den pussierlichen Allesfressern aus Nordamerika fällt es leicht, sich in den hiesigen Misch- und Laubwäldern zu integrieren. Besonders Obst, Getreide und Nüsse, aber auch Insekten, Fische oder Vogeleier gehören zum Speiseplan des Bärentiers, das seine Beute vor dem Verspeisen mit seinen Vorderpfoten genauestens abtastet. Knebel: "Da der Waschbär dabei häufig im seichten Wasser beobachtet wurde, dachte man früher, er würde seine Beute waschen. Davon ist man heute wieder weggekommen, aber der Name ,Waschbär` ist geblieben."
Natürliche Feinde hat der Waschbär - genauso wie auch die meisten anderen tierischen Einwanderer - hier nicht. Ein Grund, warum die so genannten Neozoen nicht immer als Bereicherung der hiesigen Fauna betrachtet werden. "Solange die Tierarten hier ihre Nischen finden und keine heimischen Arten bedrohen, sind sie weitest gehend unproblematisch. Anders sieht es bei zusätzlichen Jägern aus", sagt Birgit Königs, Sprecherin des Naturschutzbundes in NRW.
Die Ausbreitung von Tierarten generell sieht der Nabu als natürlichen Prozess, den man nur akzeptieren kann. "Man sagt: Bis zur Entdeckung Amerikas 1492 waren alle Tiere heimisch", so Königs. Danach begann der Austausch, der durch die voranschreitende Globalisierung besonders in den vergangenen drei Jahrzehnten noch mehr voran getrieben worden ist.
Neozoen - Tierische Einwanderer
Einwanderer aus der Tierwelt nennt man im Fachterminus auch "Neozoen" (aus dem Griechischen, "Neutiere"). Weitere Beispiele sind die japanische Körbchenmuschel, die südamerikanische Nutria (Nagetier, ähnlich der Bisamratte), der sibirische Marderhund (äußerlich ähnlich dem Waschbären), die Kanadagans oder, was viele heute nicht mehr wissen, der Fasan.
Die meisten Neozoen sind dabei vom Menschen in für sie gebietsfremde Länder gebracht worden, sei es als Pelzlieferanten für Pelzfarmen, als Ergänzung des heimischen Jagdwildes oder als exotische "Mitbringsel" für Volieren oder Zoos.
Kleinere Tiere, wie Insekten oder Wassertiere, kommen dagegen vielfach - meist unbemerkt - als blinde Passagiere per Flugzeug oder Schiff. Deswegen sind die tierischen Einwanderer auch hauptsächlich nahe von Verkehrswegen oder in den Randbereichen der Städte zu finden, sagt Brigit Königs, Sprecherin des Naturschutzbundes (Nabu). Wie groß die Einwanderer-Populationen in NRW sind, ist schwer zu sagen. Eine Erfassung von offizieller Seite gibt es nicht. Man könne höchstens indirekt auf den Bestand etwa des Waschbärs schließen, so Königs, in dem man sich die Jagdstatistiken ansähe.
Laut Einschätzung des Naturschutzbundes wird das Thema im Zuge der Globalisierung in den nächsten Jahren noch mehr an Bedeutung gewinnen.
Quelle: http://www.wz-newsline.de/sro.php?redid=121504
Dieser Artikel befasst sich mit der Auswirkung tierischer Einwanderer speziell auf die Gewässer Deutschlands:
Eingeschleppte Arten verursachen große Schäden
In Deutschlands Gewässern herrscht internationales Treiben. Doch da geht es wenig friedlich zu. Eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten verursachen große ökologische Schäden. Auch die wirtschaftlichen Folgen sind immens.
Berlin - "Allein 30 fremde Tier- und Pflanzenarten haben sich im Rhein angesiedelt", sagte der Diplom-Biologe Stefan Nehring aus Koblenz der "Welt am Sonntag". Seinen Untersuchungen zufolge finden sich 46 fremde Arten an der Nordseeküste, 27 an der Ostseeküste und sogar 76 in den Flüssen. Darunter seien einige Arten so widerstandsfähig, dass sie sowohl in Süß- als auch in Salzwasser überleben können.
Die fremdartigen Lebewesen gelangen dem Bericht zufolge über abgepumptes Ballastwasser von Schiffen in die hiesigen Gewässer. Untersuchungen des Umweltbundesamtes ergaben demnach, dass in deutschen Häfen jedes Jahr rund 2,2 Millionen Tonnen Ballastwasser aus außereuropäischen Regionen abgelassen werden.
http://www3.lanuv.nrw.de/static/infosysteme/ruhr/fische/bilder/fisch450/wollhand.gif
Die chinesische Wollhandkrabbe wird jetzt auch von deutschen Feinschmeckern entdeckt. Inzwischen sind sie in Deutschland recht zahlreich vorhanden.
Zu den gefährlichsten Exoten gehört laut der Zeitung die chinesische Wollhandkrabbe, die schon vor rund hundert Jahren in Deutschland heimisch wurde. Sie ist bis zu acht Zentimeter groß, gräbt Gänge in Deiche und andere Befestigungsanlagen und ist damit für Erosionsschäden an den Ufern verantwortlich.
Die Zebramuschel verstopft die Zuflussrohre von Wasserkraftwerken und könnte die Trinkwasserversorgung ganzer Städte gefährden. Die aus Asien eingeschleppte Körbchenmuschel nimmt heimischen Muschelarten durch ihre massive Ausbreitung den Lebensraum, heißt es in dem Bericht.
Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,458134,00.html
Und so schreitet die Verbreitung exotischer Tierarten in Deutschland voran. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass sich noch wesentlich mehr exotische Tiere in Deutschland ansiedeln.
Auch in deutschen Haushalten sind exotische Tiere weit verbreitet. Die Haltung von Schlangen (darunter auch exotische Giftschlangen), Echsen wie etwa Krokodile oder Warane, Spinnenarten wie Vogelspinnen, Skorpione, und ähnlichem Getier hat hierzulande in den letzten Jahren stark zugenommen.
Das gegenüber früheren Zeiten mildere Klima (Stichwort Klimaerwärmung) erleichtert es auch solchen Tierarten in unserer Umwelt zu überleben. Manchmal setzen verantwortungslose Zeitgenossen Giftspinnen oder Skorpione, wenn sie ihrer überdrüssig sind, einfach aus. Oder manchen Tieren gelingt es aus den Terrarien ihrer Besitzer zu entkommen.
Es ist schon vorgekommen, dass Vogelspinnen, Skorpione oder Schlangen wie Pythons im Freien entdeckt wurden. Dort finden sie durch die Klimaveränderung bessere Lebensbedingungen vor und könnten unter Umständen Fuß fassen. Keine sehr angenehme Vorstellung.
Die Einwanderung von exotischen Tierarten nach Deutschland ist insgesamt gesehen ein zweischneidiges Schwert, sie hat Vor-und Nachteile. Abwendbar, so denke ich, ist dieser Trend nicht mehr.