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Vollständige Version anzeigen : Die Zukunft der Linken?



Kaiser
12.06.2004, 10:55
Diese Frage geht besonders an die linken User.

Wie seht ihr die politische Zukunft der linken Bewegung in Deutschland. Wo sind ihre Stärken und Schwächen? Wo liegt eurer Meinung nach euer zukünftiges Potential? Hat die kommunistische Idee noch eine Zukunft? Habt ihr das Ziel der Weltrevolution als utopisch ad acta gelegt? Gibt es in Deutschland irgendwann noch eine Chance auf eine wirkliche rote statt rosa-grüne Politik? Falls, ja warum?

Bakunin
12.06.2004, 12:04
die linke muss sich fundamental neu organisieren und sich von der erbschuld, die der reale sozialismus den linken auferlegt hat, lösen, wenn sie, auch in radikalen forderungen, eine chance haben möchte. also muss man sich darauf besinnen, was man denn nun kann und was wichtig ist. das heißt: eine starke intellektuelle elite und eben das mobilisieren der arbeiter und da liegt das problem, denn linke intellektuelle gibt es und wird es immer geben, aber der arbeiter denkt oftmals nicht links!

man wird sehen, was die zukunft bringt, aber die linke wird wohl weniger proletarisch und mehr intellektuel sein. die politische linke erreicht den arbeiter nicht und da liegt schon das hauptproblem, denn, wenn die massen von den intellektuellen geführt werden ist alles möglich.

l_osservatore_uno
12.06.2004, 12:16
die linke muss sich fundamental neu organisieren und sich von der erbschuld, die der reale sozialismus den linken auferlegt hat, lösen, wenn sie, auch in radikalen forderungen, eine chance haben möchte. also muss man sich darauf besinnen, was man denn nun kann und was wichtig ist. das heißt: eine starke intellektuelle elite und eben das mobilisieren der arbeiter und da liegt das problem, denn linke intellektuelle gibt es und wird es immer geben, aber der arbeiter denkt oftmals nicht links!

man wird sehen, was die zukunft bringt, aber die linke wird wohl weniger proletarisch und mehr intellektuel sein. die politische linke erreicht den arbeiter nicht und da liegt schon das hauptproblem, denn, wenn die massen von den intellektuellen geführt werden ist alles möglich.

... euch mal vom Klischee "Arbeiter" los - dann könnt' ihr wesentlich mehr Menschen erreichen!

Denn wenn ihr das nicht tut, wird das Klischee wieder Realität werden - der "Real existierende Brutalkapitalismus" würd' dafür Sorge tragen!

Und seid ehrlich ... was die Vergangenheit betrifft!

Enzo

Bakunin
12.06.2004, 12:18
naja, arbeiter ist mehr so ein sammelbegriff, jedenfalls bei mir, für arbeitende mensche.

und was die vergangenheit an geht...ich hab niemanden umgebracht im namen des sozialismus.

l_osservatore_uno
12.06.2004, 12:22
naja, arbeiter ist mehr so ein sammelbegriff, jedenfalls bei mir, für arbeitende mensche.

und was die vergangenheit an geht...ich hab niemanden umgebracht im namen des sozialismus.

Zählt für Dich auch der Handwerksmeister, der vielleicht ein Dutzend Mitarbeiter hat, zur "arbeitenden Bevölkerung"?

Und was das 'Umbringen' angeht, da geht's Dir wohl so wie mir, was 'NAZI-Deutschland' betrifft?!

Enzo

ospreu
12.06.2004, 12:25
Ich bin nicht grade der Fan der Linken, dennoch denke ich das ganz linke nicht mehr die Macht erlangen werden, dennoch sieht man ja an den Wahlergebnissen wie begehrt plötzlich die Linken sind (PDS, Grüne) und die Nationalen Parteien als Nazimörder hingestellt werden, was ich für die Linken Parteien als großes Vorteil sehe da sie dadurch keine wirklichen politische Bedrohungen von den "Rechten" zu befürchten haben.

Bakunin
12.06.2004, 14:18
Zählt für Dich auch der Handwerksmeister, der vielleicht ein Dutzend Mitarbeiter hat, zur "arbeitenden Bevölkerung"?

Und was das 'Umbringen' angeht, da geht's Dir wohl so wie mir, was 'NAZI-Deutschland' betrifft?!

Enzo

arbeiter ist, wer seine arbeitskraft verkauft. so einfach ist das... :]

und mit dem "umbringen"...du hast keinen umgebracht ( hoffe ich doch ;) ) ich auch nicht, der normale "demokrate" auch nicht...also, diese ganze scheisse von wegen vergangenheit und so kotzt mich einfach nur noch an, darum lass ich das mal ruhen!

Petrocelli
12.06.2004, 14:50
Ich bin nicht grade der Fan der Linken, dennoch denke ich das ganz linke nicht mehr die Macht erlangen werden, dennoch sieht man ja an den Wahlergebnissen wie begehrt plötzlich die Linken sind (PDS, Grüne) und die Nationalen Parteien als Nazimörder hingestellt werden, was ich für die Linken Parteien als großes Vorteil sehe da sie dadurch keine wirklichen politische Bedrohungen von den "Rechten" zu befürchten haben.

Wenn Du die "Grünen" als "links" bezeichnest, dann musst Du, wenn Du deren heutiges mittiges Gebaren betrachtest, folgerichtig auch die CDU/CSU als "rechts" ansehen (was ich persönlich für Unsinn halte). Dann hat sich das mit dem "Begehrtsein" der Linken auch ganz schnell erledigt. Und die PDS sitzt am Katzentisch, also übertreib' 'mal nicht.

Siran
12.06.2004, 15:25
arbeiter ist, wer seine arbeitskraft verkauft. so einfach ist das... :]

Damit wären dann Michael Schuhmacher, Jürgen Schrempp, Gerhard Schröder und Oliver Kahn Arbeiter...

Irgendwie stimme ich dieser Definition nicht so ganz zu...

Konfuzius_sagt
12.06.2004, 15:36
der gegensatz zwischen arm und reich in der welt wird immer größer, das schreit nach veränderung. der kommunismus hat in der form des letzten jahrhunderts keine zukunft, aber eine neue form des sozialismus ist auf jeden fall machbar, ohne klassenkampf, staatssicherheit und so nen dreck, sonder libertär, ehrlich und gerecht!

pavement
13.06.2004, 00:39
Irgendwie stimme ich dieser Definition nicht so ganz zu...

die definition ist die klassische von marx, und damit sprichst du schon eine ihrer schwächen an. auch er manager von der deutschen bank usw. verkauft seine arbeitskraft, wird sich aber kaum als proletarier fühlen.

zarathustra
13.06.2004, 13:39
Damit wären dann Michael Schuhmacher, Jürgen Schrempp, Gerhard Schröder und Oliver Kahn Arbeiter...

Irgendwie stimme ich dieser Definition nicht so ganz zu...
Ein arbeiter hat aber wenig oder kein kapital.
er ist gezwungen sich ausbeuten zu lassen. ;)

zarathustra
13.06.2004, 13:45
der gegensatz zwischen arm und reich in der welt wird immer größer, das schreit nach veränderung. der kommunismus hat in der form des letzten jahrhunderts keine zukunft, aber eine neue form des sozialismus ist auf jeden fall machbar, ohne klassenkampf, staatssicherheit und so nen dreck, sonder libertär, ehrlich und gerecht!
Ohne klassenkampf sozialismus errichten: schwachsinn!
du denkst doch nicht im ernst daran, dass die kapitalisten dir friedlich dabei zusehen werden, wie du den besitz gerecht verteilst.
die umwälzung der produktionsverhältnisse führt zwangsläufig zu einer umwälzung der machtverhältnisse.
diese aber werden schwerlich ohne gewalt zu erreichen sein.

Konfuzius_sagt
14.06.2004, 13:07
Ohne klassenkampf sozialismus errichten: schwachsinn!
du denkst doch nicht im ernst daran, dass die kapitalisten dir friedlich dabei zusehen werden, wie du den besitz gerecht verteilst.
die umwälzung der produktionsverhältnisse führt zwangsläufig zu einer umwälzung der machtverhältnisse.
diese aber werden schwerlich ohne gewalt zu erreichen sein.
ich mein nur son schwachsinn wie er teilweise gemacht wurde fdind ich dumm. z.B. das kinder von leuten aus dem bürgertum durch das erbe verdorben sind usw. einfach die reichen enteignen und alles verteilen. wo ist das problem? wer meint, er habe 500.000€ monatseinkommen verdient für auf nem stuhl hocken und sich wichtig fühlen hat eben geloost!!! :]

Siran
14.06.2004, 13:15
Und du denkst, die Reichen zu enteignen wäre so einfach?

zarathustra
14.06.2004, 13:17
ganz meine meinung.
bedenke jedoch: gewalt ist das letzte mittel. dieses wird aber das proletariat nutzen, einfach aus dem grund, weil es bei seinem klassenkampf nur auf gegenwehr stoßen kann.
p.s. ich arbeite gerade an einem programm für die zukunft der linken!

zarathustra
14.06.2004, 13:20
@all: wie steht ihr eigentlich zur these: der marxismus beinhaltet schon im kern das totalitäre, sprich lenin und mao haben den marxismus gar nicht geschändet, sondern weitergedacht.

Konfuzius_sagt
14.06.2004, 13:26
@all: wie steht ihr eigentlich zur these: der marxismus beinhaltet schon im kern das totalitäre, sprich lenin und mao haben den marxismus gar nicht geschändet, sondern weitergedacht.
die menschen sind halt zu dumm, hand in hand so gloreiche ideen umzusetzen. weil es gibt immer irgendwelche leute die meinen, katipalismus wäre besser. lenin und mao sahen keinen anderen weg, obwohl es sehr viel anders möglich gewesen wäre!!!

Kaiser
14.06.2004, 19:30
@all: wie steht ihr eigentlich zur these: der marxismus beinhaltet schon im kern das totalitäre, sprich lenin und mao haben den marxismus gar nicht geschändet, sondern weitergedacht.

Ich würde das bejahen, denn im Gegensatz zu Marx standen beide vor dem wirklichen Problem der Transformation eines kapitalistischen zu einem kommunistischen Staat.

Marx gab Antworten für die Wirtschaftpolitik, aber keine Handlungsanweisungen für die übrige Politik.

Zudem sollte man Bedenken, daß jeder totale gesellschaftliche Umbruch ein totalitäres Element verlangt. War es denn mit der Demokratie in Frankreich 1789 anders?

Konfuzius_sagt
14.06.2004, 19:33
Zudem sollte man Bedenken, daß jeder totale gesellschaftliche Umbruch ein totalitäres Element verlangt. War es denn mit der Demokratie in Frankreich 1789 anders?
die menschen haben halt angst vor dem neuen und müssen eben mit zwang herangeführt werden. menschen sind dumm, aber mit der zeit muss man sie eben dazu bringen, dass die überzeugung von sich slebst kommt und nicht aufgedrängt wird, sonst ist der sozialismus nicht perfekt!!!!

Kaiser
14.06.2004, 19:45
die menschen haben halt angst vor dem neuen und müssen eben mit zwang herangeführt werden. menschen sind dumm, aber mit der zeit muss man sie eben dazu bringen, dass die überzeugung von sich slebst kommt und nicht aufgedrängt wird, sonst ist der sozialismus nicht perfekt!!!!

Das man die Menschen mit Zwang und Gewalt an den Sozialismus heranführen muß, hast du in der Vergangenheit geleugnet.

Konfuzius_sagt
14.06.2004, 19:50
Das man die Menschen mit Zwang und Gewalt an den Sozialismus heranführen muß, hast du in der Vergangenheit geleugnet.
ich finde es auch nicht gut, nur wenn die menschen zu dum sind, ist es die einzige lösung, was schade ist. die menschen müssen selbst von der idee fest überzeugt sein! die art der vermittlung ist die frage!!

l_osservatore_uno
14.06.2004, 19:51
... Konfuzius: Deine geistige Helligkeit, würd' gar Konfuzius blenden - in den Schatten stellen! :D

Enzo

Kaiser
14.06.2004, 19:55
ich finde es auch nicht gut, nur wenn die menschen zu dum sind, ist es die einzige lösung, was schade ist. die menschen müssen selbst von der idee fest überzeugt sein! die art der vermittlung ist die frage!!

Ja, ich verstehe diese Haltung sehr gut. Es ist dieselbe Haltung die den Kommunismus von Marx nahtlos zu Stalin führte. Dieselbe Haltung die die einzig wahre klassenlose Gesellschaft unter den Gefangenen im GULAG hervorbrachte.

Aus diesem Grunde wird der Kommunismus in Deutschland auch nicht triumphieren können. Die Menschen sind einfach nicht dumm bzw. klug genug (je nach Sichtweise).

Konfuzius_sagt
14.06.2004, 20:31
Ja, ich verstehe diese Haltung sehr gut. Es ist dieselbe Haltung die den Kommunismus von Marx nahtlos zu Stalin führte. Dieselbe Haltung die die einzig wahre klassenlose Gesellschaft unter den Gefangenen im GULAG hervorbrachte.

Aus diesem Grunde wird der Kommunismus in Deutschland auch nicht triumphieren können. Die Menschen sind einfach nicht dumm bzw. klug genug (je nach Sichtweise).
ich rede nicht von kommunismus, sonder von einem neuen sozialismus, der geformt werden muss!!!

zarathustra
14.06.2004, 21:36
Aus diesem Grunde wird der Kommunismus in Deutschland auch nicht triumphieren können. Die Menschen sind einfach nicht dumm bzw. klug genug (je nach Sichtweise).
ich glaube nicht,dass man es derart pauschal sagen kann.
der sozialismus wird sich überall dort etablieren, wo die arbeiterklasse ihr elend erkannt hat und dagegen angeht!

Konfuzius_sagt
14.06.2004, 21:45
ich glaube nicht,dass man es derart pauschal sagen kann.
der sozialismus wird sich überall dort etablieren, wo die arbeiterklasse ihr elend erkannt hat und dagegen angeht!
nicht nur die arbeiterklasse, sondern alle menschen müssen erkennen, das so wie es ist scheiße ist und nicht fortgeführt werden kann

zarathustra
14.06.2004, 22:10
@konfuzius: ich denke jeder kapitalist erkannt hat, was er macht.
es wird ihn jedoch nicht davon abhalten es weiterhin zu tun!
wie willst du nun vorgehen?

Kaiser
14.06.2004, 22:27
ich rede nicht von kommunismus, sonder von einem neuen sozialismus, der geformt werden muss!!!

Der Sozialismus ist die Vorstufe zum Kommunismus. So sagen es jedenfalls Marx und Lenin. Wer A sagt, muß auch B sagen.

Kaiser
14.06.2004, 22:28
ich glaube nicht,dass man es derart pauschal sagen kann.
der sozialismus wird sich überall dort etablieren, wo die arbeiterklasse ihr elend erkannt hat und dagegen angeht!

Elend ist ein sehr relativer Begriff. Zudem gehört zur Selbsterkenntnis noch mehr Mut und der Wille zur Gewalt.

Das ist der Stoff aus dem die Revolutionen sind.

zarathustra
15.06.2004, 18:53
gewalt ist nicht unbedingt teil einer revolution.
der passive widerstand von gandhi führte auch zu einer art revolution- der befreiung indiens!

Kaiser
15.06.2004, 20:04
gewalt ist nicht unbedingt teil einer revolution.
der passive widerstand von gandhi führte auch zu einer art revolution- der befreiung indiens!

Seinen passiven Widerstand hatte er bereits mehr als ein Jahrzehnt wirkungslos angewendet. Die Engländer sind nicht wegen des passiven Widerstandes gegangen, sondern weil der Krieg sie zu sehr getroffen hatte, um weiterhin die Kontrolle über Indien zu erhalten.

Wilhelm Tell
15.06.2004, 20:26
was heißt scon 'links'. wenn ich nem obdachlosen nen Euro hinwerfe ist das auch links? Die Ideologie des Marxismus ist definitiv nicht wiederzubeleben. so meine ich. Aber linke wird es immer in freien Parlamenten geben. Es gibt ja auch linke ohne Tötovierung von hammer und sichel, wenn ihr versteht.

denkt darüber nach!

Konfuzius_sagt
15.06.2004, 22:12
was heißt scon 'links'. wenn ich nem obdachlosen nen Euro hinwerfe ist das auch links? Die Ideologie des Marxismus ist definitiv nicht wiederzubeleben. so meine ich. Aber linke wird es immer in freien Parlamenten geben. Es gibt ja auch linke ohne Tötovierung von hammer und sichel, wenn ihr versteht.

denkt darüber nach!
warum sollte man denn keine neue linke denkrichtung unabhängig von marx erfinden dürfen? man kann linke politik auch verbessern, nur das du es weißt!

DichterDenker
16.06.2004, 10:02
Wie seht ihr die politische Zukunft der linken Bewegung in Deutschland. Wo sind ihre Stärken und Schwächen? Wo liegt eurer Meinung nach euer zukünftiges Potential? Hat die kommunistische Idee noch eine Zukunft? Habt ihr das Ziel der Weltrevolution als utopisch ad acta gelegt? Gibt es in Deutschland irgendwann noch eine Chance auf eine wirkliche rote statt rosa-grüne Politik? Falls, ja warum?

Naja, so wie ich das sehe ist die größte Schwäche der Linken heutzutage das sie zu liberal sind um irgendjemandem ihre Meinung aufzuzwingen... andere haben es da einfacher. Vielleicht werden die Linken aber erstarken wenn unsere Sozialsysteme zusammengebrochen sind und die Leute erkennen müssen wie der Globalkapitalismus wirklich ist. Allerdings denke ich, dass ich eine linke Revolution oder sowas nicht mehr erleben werde sofern nicht irgendetwas passiert was dann als Auslöser funktioniert - aber von allein stehen die Deutschen nicht auf...

zarathustra
16.06.2004, 15:18
@dichterdenker: leider!

Wilhelm Tell
16.06.2004, 19:11
warum sollte man denn keine neue linke denkrichtung unabhängig von marx erfinden dürfen? man kann linke politik auch verbessern, nur das du es weißt!


Also, Konfuzius, ich halte es doch für sehr unwahrscheinlcuih, dass MArx wiederaufersteht und das Manisfest umschreibt, damit es Zeitgerechter ist und aus den Fehlern der Praxis gelehrnt hat. :]

Konfuzius_sagt
16.06.2004, 19:20
Also, Konfuzius, ich halte es doch für sehr unwahrscheinlcuih, dass MArx wiederaufersteht und das Manisfest umschreibt, damit es Zeitgerechter ist und aus den Fehlern der Praxis gelehrnt hat. :]
kannst du kein deutsch oder was?
ich sagte, mann kann sehrwohl zeitgemäße linke politik schaffen, ohne sich auf marx zu berufen!

MoJo
17.06.2004, 07:23
Die BRD wird in MKR (Multikulturelle Republik) umbenannt, Grün regiert allein, J. Fischer ist unser Kanzler und D. Cohn-Bendit der Minister für Erziehung und Bildung.
Ach ja, aus Kirchen werden Moscheen, aus Autos wieder Drahtesel und aus Siedlungen werden Wagenburgen, hehe. :cool:

Wassiliboyd
17.06.2004, 11:09
... da liegt das problem, denn linke intellektuelle gibt es und wird es immer geben, aber der arbeiter denkt oftmals nicht links!

man wird sehen, was die zukunft bringt, aber die linke wird wohl weniger proletarisch und mehr intellektuel sein. die politische linke erreicht den arbeiter nicht und da liegt schon das hauptproblem, denn, wenn die massen von den intellektuellen geführt werden ist alles möglich.

Das siehst du m.M.n. völlig richtig.
Es ist den linken Intellektuellen bisher noch nie gelungen, die Arbeiter "mitzunehmen". Schwer zu sagen, woran das liegt. Ich meine, die Sprache der linken "Intellektuellen" ist NICHT die Sprache der Arbeiter.
Kurzum; man versteht einander nicht und so wächst das gegenseitige Misstrauen. Der deutsche Arbeiter hält den linken Intellektuellen für einen unverständlichen Spinner und der intellektuelle Linke den Arbeiter für unzuverlässig.

Konfuzius_sagt
17.06.2004, 16:08
Die BRD wird in MKR (Multikulturelle Republik) umbenannt, Grün regiert allein, J. Fischer ist unser Kanzler und D. Cohn-Bendit der Minister für Erziehung und Bildung.
Ach ja, aus Kirchen werden Moscheen, aus Autos wieder Drahtesel und aus Siedlungen werden Wagenburgen, hehe. :cool:
warum nicht?
besser würde es uns auf jeden fall gehen. nur die kirchen nich zu moscheen machen sondern schließen oder abfackeln!

zarathustra
17.06.2004, 16:14
@konfuzius: nicht gleich so gewalttätig werden. es reicht, wenn wir die kirchen schließen.:)

zarathustra
17.06.2004, 16:17
Also, Konfuzius, ich halte es doch für sehr unwahrscheinlcuih, dass MArx wiederaufersteht und das Manisfest umschreibt, damit es Zeitgerechter ist und aus den Fehlern der Praxis gelehrnt hat. :]
manche haben leider noch nicht so ganz verstanden, dass marxismus nicht gleich sozialismus ist.
platon, die manichäer oder proudhon waren auch eine art sozialisten.

Konfuzius_sagt
19.06.2004, 11:14
manche haben leider noch nicht so ganz verstanden, dass marxismus nicht gleich sozialismus ist.
platon, die manichäer oder proudhon waren auch eine art sozialisten.
und man kann sozialismus auch unabhängig von philosophen, die seid vielen jahren tod sind, machen.

Kaiser
19.06.2004, 12:51
manche haben leider noch nicht so ganz verstanden, dass marxismus nicht gleich sozialismus ist.
platon, die manichäer oder proudhon waren auch eine art sozialisten.

In der marxistischen Theorie ist der Sozialismus die Vorstufe zum Kommunismus.

Konfuzius_sagt
19.06.2004, 12:52
In der marxistischen Theorie ist der Sozialismus die Vorstufe zum Kommunismus.
na und? man kann sozialismus neu definiern, genau so wie einige hier begriffe wie nationalismus neu geprägt haben

Kaiser
19.06.2004, 13:01
na und? man kann sozialismus neu definiern, genau so wie einige hier begriffe wie nationalismus neu geprägt haben

Wer hat denn hier den Nationalismus umdefiniert?

Kann man den Nationalsozialismus auch entsprechend neudefinieren?

Was soll dieser neue Sozialismus sein?

Warum nehmt ihr dann nicht einfach einen neuen Begriff, wenn ihr meint das der alte Begriff zu vorbelastet ist?

Konfuzius_sagt
19.06.2004, 13:47
Wer hat denn hier den Nationalismus umdefiniert?
Einige rechte hier haben von toleranten natiojalsimus geredet, steh glaub ich in nationalhymne im unterricht oder so.


Kann man den Nationalsozialismus auch entsprechend neudefinieren?
schwer, da der begriff doch sehr festgefahren ist.


Was soll dieser neue Sozialismus sein?
Darum gehts in diesem thread, also lies nochma selber


Warum nehmt ihr dann nicht einfach einen neuen Begriff, wenn ihr meint das der alte Begriff zu vorbelastet ist?
gute frage, nur wir meinen halt der begriff ist nicht so festgefahren und kann neu definiert werden, wir reden ja auhc von neuem sozialismus!

Wilhelm Tell
20.06.2004, 09:23
Ihre habt ja recht, das MArx nicht der Erfinder des sozialismus ist. aber jeder radikalere linke beziehtsich auf Marx (da können wir ja mal Wladimir Lenin dazu befragen :-)) .

so sollte man marxismus und sozialismus nihct gleichsetzen, aber nahe sind se schon aneinander. was mich eigentlich interressier sind liberale eigentlich links oder nicht?

John Donne
20.06.2004, 10:52
warum nicht?
besser würde es uns auf jeden fall gehen. nur die kirchen nich zu moscheen machen sondern schließen oder abfackeln!

Das hängt doch sehr davon ab, wie man "uns" und "besser" definiert. Davon abgesehen bin ich ein entschiedener Feind davon, Menschen im Namen eines ideologischen "Guten" zu ihrem Glück zu zwingen. Das fängt schon damit an, sich in Alleinbesitz der wahren Interpretation des Begriffs "gerecht" zu wähnen.

Das Problem der Linken ist ihre Intellektualisierung und Ideologisierung. Damit geht ein gewisser Realitätsverlust einher. Meines Erachtens nach speziell bezogen auf die Natur des Menschen. Anders als linke Ideologen bin ich keineswegs der Meinung, der Mensch sei von Natur aus ein zum Guten tendierendes unbeschriebenes Blatt, welches lediglich der "richtigen" Erziehung, Schulung und aufklärung bedarf, um sich zu einem altruistischen und sozialen Menschen voller Ideale zu entwickeln, dem Faulheit, Korruption und Gewalt - außer im Namen der richtigen Sache (wo gehobelt wird, fallen die Späne; ein Demokratie- und Freiheitsverständnis, bei dem mich fröstelt) - fremd sind.
Ich möchte in keinem Fall eine umfassende Apologie der bestehenden globalen oder nationalen Verhältnisse liefern. Auf die Idee, die ersten Absätze meines kurzen Textes hier in dieser Art zu interpretieren, kommt man aber auch vor allem, wenn man - und das ist mein nächster Kritikpunkt - sich angewöhnt die Welt tendenziell schwarz-weiß zu sehen und dann bei der Wahl der Gesellschaftsbildes und nach der Methode des Ausschlusses vorgeht. Die Welt funktioniert so nicht. Alles, was einem unlieb ist, unter den Begriff "faschistisch" oder "kapitalistisch" (meist beides) zu subsumieren, ist unseriös.

Gespannt bin ich vor allem darauf, ob es den Linken gelingt, lösgelöst von Ideologien dennoch Ideale zu entwickeln, aufrechtzuerhalten und zu verbreiten, die für die Zukunft hoffen lassen. Das ist eine Aufgabe nicht nur für die Linken. Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks sind die großen Ideologien out. Ich empfinde das als große Chance, da ich Ideologien generell für ein Grundübel halte. Die Gefahr ist allerdings, daß an ihre Stelle völlige Desillusionierung und damit verbunden Pessimismus tritt. Beides ist für eine Gesellschaft wenig förderlich. Und ich bin nicht der Meinung, der Verlust von Ideologien muß zwangsläufig den Verlust an Idealen beinhalten.

Grüße
John

zarathustra
28.06.2004, 10:34
Das Problem der Linken ist ihre Intellektualisierung und Ideologisierung. Damit geht ein gewisser Realitätsverlust einher. Meines Erachtens nach speziell bezogen auf die Natur des Menschen. Anders als linke Ideologen bin ich keineswegs der Meinung, der Mensch sei von Natur aus ein zum Guten tendierendes unbeschriebenes Blatt, welches lediglich der "richtigen" Erziehung, Schulung und aufklärung bedarf, um sich zu einem altruistischen und sozialen Menschen voller Ideale zu entwickeln, dem Faulheit, Korruption und Gewalt - außer im Namen der richtigen Sache (wo gehobelt wird, fallen die Späne; ein Demokratie- und Freiheitsverständnis, bei dem mich fröstelt) - fremd sind.
Ich möchte in keinem Fall eine umfassende Apologie der bestehenden globalen oder nationalen Verhältnisse liefern. Auf die Idee, die ersten Absätze meines kurzen Textes hier in dieser Art zu interpretieren, kommt man aber auch vor allem, wenn man - und das ist mein nächster Kritikpunkt - sich angewöhnt die Welt tendenziell schwarz-weiß zu sehen und dann bei der Wahl der Gesellschaftsbildes und nach der Methode des Ausschlusses vorgeht. Die Welt funktioniert so nicht. Alles, was einem unlieb ist, unter den Begriff "faschistisch" oder "kapitalistisch" (meist beides) zu subsumieren, ist unseriös.

Gespannt bin ich vor allem darauf, ob es den Linken gelingt, lösgelöst von Ideologien dennoch Ideale zu entwickeln, aufrechtzuerhalten und zu verbreiten, die für die Zukunft hoffen lassen. Das ist eine Aufgabe nicht nur für die Linken. Seit dem Zusammenbruch des Ostblocks sind die großen Ideologien out. Ich empfinde das als große Chance, da ich Ideologien generell für ein Grundübel halte. Die Gefahr ist allerdings, daß an ihre Stelle völlige Desillusionierung und damit verbunden Pessimismus tritt. Beides ist für eine Gesellschaft wenig förderlich. Und ich bin nicht der Meinung, der Verlust von Ideologien muß zwangsläufig den Verlust an Idealen beinhalten.

Die ideologiesierung und intellektualiesierung ,die sie angesprochen haben, sehe ich ebenfalls als ein problem für die zukunft des sozialismus, doch beides trifft nicht auf jeden sozialisten unserer zeit zu.
organisationen wie die attac und parteien wie die PDS versuchen nichts anderes, als den sozialismus demokratisch an die macht zu bringen(wie auch immer sie das anstellen wollen).
der sozialismus hat in der tat fehler begangen. diese heisst es aber nun zu bessern.
ich behaupte, dass der sozialismus im gegensatz zum nationalismus ohne ideologie lebensfähig ist.
er beinhaltet nämlich dank dem marxismus sowohl philosophische als auch wissenschaftliche(vor allem ökonomische) aspekte.
damit bleibt der sozialismus lediglich eine philosophische ansicht, die schwer zugang zum volk haben dürfte.
mist... damit wäre das konzept dessozialismus gescheitert!
daran muss noch gearbeitet werden. :angry2:
MFG zarathustra