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Vollständige Version anzeigen : Haben wir in Deutschland eine Demokratie?



Werwolf1972
01.06.2007, 19:30
Demokratie ist der Menschheit schon seit den Griechen bekannt. Und in den heutigen Zeiten frage ich mich ernsthaft, ist unsere "Demokratie" überhaupt noch mit der, der Griechen verwandt? Oder drehen sie sich in ihren Gräbern, angesichts des Umgangs mit dem Wort und der ausgefürhten Form "Demokratie" ?

tabasco
01.06.2007, 19:35
(...) Demokratie ist der Menschheit schon seit den Griechen bekannt. Und in den heutigen Zeiten frage ich mich ernsthaft, ist unsere "Demokratie" überhaupt noch mit der, der Griechen verwandt? (...)

Nein, bei uns dürfen auch Frauen und Sklaven wählen :).

Werwolf1972
01.06.2007, 19:43
Nein, bei uns dürfen auch Frauen und Sklaven wählen :).

Doch haben wir hier immer noch die Herrschaft des Pöbels? Oder wurde die Uridee der Demokratie vollständig durch Kapitalismus und Wirtschaftsinteressen überrollt?

-jmw-
01.06.2007, 19:45
Der freiheitlich-demokratisch, Grundrechte garantierende, gewaltenteilige Rechts- und Verfassungsstaat ist sicher etwas anderes als die demokratische griechische Polis, sowohl von der Form her als auch vom Inhalt als auch der Idee.

papageno
01.06.2007, 19:55
Ich würde sagen , eher nicht, sieht man am Euro, sieht man am Mistprachrecht, da sind die schweizer vorbildhafter und man sieht wie stark hier die neoliberale Wirtschaftslobby ist, weiterhin sehen wir wie uns die reichen Bonzen verachten, zu sehen ist es in Scheinheiligendamm.

www.scheinheiligendamm.de

Werwolf1972
01.06.2007, 20:01
Der freiheitlich-demokratisch, Grundrechte garantierende, gewaltenteilige Rechts- und Verfassungsstaat ist sicher etwas anderes als die demokratische griechische Polis, sowohl von der Form her als auch vom Inhalt als auch der Idee.

Auf die Vorherrschaft des Kapitals und der Gewalt die der "Pöbel" innehaben müsste bist du aber nicht eingegangen! Gehe ich mit der These etwa zu weit?

Efna
01.06.2007, 20:03
Demokratie ist der Menschheit schon seit den Griechen bekannt. Und in den heutigen Zeiten frage ich mich ernsthaft, ist unsere "Demokratie" überhaupt noch mit der, der Griechen verwandt? Oder drehen sie sich in ihren Gräbern, angesichts des Umgangs mit dem Wort und der ausgefürhten Form "Demokratie" ?


Die Demokratie die es bei den Griechen gab würde heute nicht funktionieren......

Werwolf1972
01.06.2007, 20:05
Die Demokratie die es bei den Griechen gab würde heute nicht funktionieren......

Warum?

Efna
01.06.2007, 20:07
Warum?


Ich nenne sie übrigens nicht griechische Demokratie sondern Attische Demokratie den demokratie gab es in Griechenland nur in Athen.
in Athen konnte jeder Bürger(ausgenommen sklaven und Frauen) an Parlamentsitzungen teilnehmen. In Deutschland bei 80 Millionen Menschen würde das im Chaos enden.

Werwolf1972
01.06.2007, 20:09
Ich nenne sie übrigens nicht griechische Demokratie sondern Attische Demokratie den demokratie gab es in Griechenland nur in Athen.
in Athen konnte jeder Bürger(ausgenommen sklaven und Frauen) an Parlamentsitzungen teilnehmen. In Deutschland bei 80 Millionen Menschen würde das im Chaos enden.

Klingt eher nach den Ausreden machtbesessener Politiker!

-jmw-
01.06.2007, 20:09
Drauf eingegangen bin ich nicht, weil, Dein Beitrag da noch nicht stand, als ich meinen schrieb und abschickte. :)

Zu den Punkten:

Was die Pöbelherrschaft angeht, kommt's drauf an, wie Du "Pöbel" und "Herrschaft" definierst.
Nach meinem privaten Verständnis dieser Begriffe haben wir in der Tat sowas wie eine indirekte Pöbelherrschaft dahingehend, dass Hinz und Kunz uns seit Jahrzehnten SPD und Union in die Regierung schicken. :D

Betreffend das "Überrolltsein" der "Uridee der Demokratie" durch "Kapitalismus" und "Wirtschaftsinteressen" bin ich mir nicht sicher, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt.
Jedenfalls meine ich durchaus, dass heute in der Politik zu sehr auf das Wirtschaftliche geachtet wird.
Damit meine ich NICHT die Interessen einzelner Wirtschaftssubjekte, sondern das Konzept des Wirtschaftens an sich, dem heute m.E. eine zu grosse Rolle zugemessen wird.

mfg

-jmw-
01.06.2007, 20:11
Klingt eher nach den Ausreden machtbesessener Politiker!
Ausreden?

Nun ja, wie würdest Du das Problem der direkten legilsativen und judikativen Herrschaftsausübung seitens der gesamten Vollbürgerschaft lösen in einem bevölkerungsstarken Flächenstaate wie der BRD?
Elektronisch?

Efna
01.06.2007, 20:12
Klingt eher nach den Ausreden machtbesessener Politiker!

Die damaligen Zustände in Athen waren ganz andere, aber man kann keine 80 Millionen Menschen das Recht einräumen im Bundestag sitzen zu dürfen.....

Werwolf1972
01.06.2007, 20:15
Ausreden?

Nun ja, wie würdest Du das Problem der direkten legilsativen und judikativen Herrschaftsausübung seitens der gesamten Vollbürgerschaft lösen in einem bevölkerungsstarken Flächenstaate wie der BRD?
Elektronisch?

Bei der rasanten technologischen Entwicklung kein übler Gedanke. Wir unterhalten uns hier doch auch gerade über Politik. Ist der Gedanke also so abwägig?

Abseits
01.06.2007, 20:26
Natürlich haben wir hier eine Demokratie.
Mit folgendem Inhalt: Hohe Arbeitslosigkeit, Überfremdung, Infrastrukturzerfall, depressive und fette Jugendliche, sehr hohe Kriminalität, Geburtenrückgang, Kriege (einsätze in vielen verschiedenen Ländern), Kulturleere, "komische" Medien, ... dazu lustige Politiker die man oft auf CSD Partys sieht. Und eine noch lustigere Bevölkerung die das alles mitmacht.

Werwolf1972
01.06.2007, 20:29
Natürlich haben wir hier eine Demokratie.
Mit folgendem Inhalt: Hohe Arbeitslosigkeit, Überfremdung, Infrastrukturzerfall, depressive und fette Jugendliche, sehr hohe Kriminalität, Geburtenrückgang, Kriege (einsätze in vielen verschiedenen Ländern), Kulturleere, "komische" Medien, ... dazu lustige Politiker die man oft auf CSD Partys sieht. Und eine noch lustigere Bevölkerung die das alles mitmacht.

Ich liebe es wenn ein Plan funktioniert! :D

-jmw-
01.06.2007, 20:34
Ist der Gedanke also so abwägig?
Nein, abwegig ist er nicht, überdies schon älter.

Mir selber allerdings gefällt er insofern nicht, als dass unter der Voraussetzung, dass weiterhin so gut wie jeder wählen darf, ich es den Leuten ungern noch einfacher machen würde als jetzt schon, es zu tun.

Ich würd's umgekehrt lieber erschweren in der Hoffnung, die weniger Interessierten draussenzuhalten.

Hingegen unter der Voraussetzung einer Änderung des Wahlrechtes oder gar einer Entkopplung von Volljährigkeit und Wahlrecht (und Verknüpfung des letzteren mit anderen Kriterien) wäre eine direkte elektronische Beteiligung der Bürgerschaft an den Staatsgeschäften natürlich etwas anderes und zumindest einzelfallweise bedenkenswert.

Werwolf1972
01.06.2007, 20:44
Nein, abwegig ist er nicht, überdies schon älter.

Mir selber allerdings gefällt er insofern nicht, als dass unter der Voraussetzung, dass weiterhin so gut wie jeder wählen darf, ich es den Leuten ungern noch einfacher machen würde als jetzt schon, es zu tun.

Ich würd's umgekehrt lieber erschweren in der Hoffnung, die weniger Interessierten draussenzuhalten.

Hingegen unter der Voraussetzung einer Änderung des Wahlrechtes oder gar einer Entkopplung von Volljährigkeit und Wahlrecht (und Verknüpfung des letzteren mit anderen Kriterien) wäre eine direkte elektronische Beteiligung der Bürgerschaft an den Staatsgeschäften natürlich etwas anderes und zumindest einzelfallweise bedenkenswert.

Du verknüpfst das noch zu sehr allein mit dem Wahlrecht. Politik besteht doch aus mehr wenn meine Lehrer nicht gelogen haben?!

Achsel-des-Bloeden
01.06.2007, 20:46
Selbstverständlich haben wir in D eine Demokratie.
Auch der Iran hat eine Demokratie.

Die Iraner wählen Ahmadinedschad und wir wählen "Schwarz- Rot" ...

-jmw-
01.06.2007, 20:48
Du verknüpfst das noch zu sehr allein mit dem Wahlrecht. Politik besteht doch aus mehr wenn meine Lehrer nicht gelogen haben?!
Aha.
Und womit sollte es dann eher verknüpft werden?

-jmw-
01.06.2007, 20:49
Selbstverständlich haben wir in D eine Demokratie.
Auch der Iran hat eine Demokratie.

Die Iraner wählen Ahmadinedschad und wir wählen "Schwarz- Rot" ...
Wächterrat - Scharia.
Bundesverfassungsgericht - Grundgesetz.

Noch eine Parallele! :D

Stuttgart25
01.06.2007, 20:57
Es gibt nur wenige Staaten auf der Welt, die eine so gut funktionierende Demokratie haben wie die Deutschen. Natürlich gibt es Verbesserungsbedarf, aber nobondy is perfekt.

Achsel-des-Bloeden
01.06.2007, 21:01
Wächterrat - Scharia.
Bundesverfassungsgericht - Grundgesetz.

Noch eine Parallele! :D
Vom Wächterrat lernen heißt siegen lernen! :rolleyes:

Badener3000
01.06.2007, 22:23
Demokratie hat es nie gegeben und wird es nie geben.
Der Mensch ist ein Herdentier, und läßt sich leiten von Herdenführern und Treibern, wie eine Kuhherde, die zum Schlachter gelockt wird.

Wer nicht in der Herde laufen will, ist Aussenseiter.

-jmw-
02.06.2007, 08:46
Und warum sollte es deshalb keine Demokratie geben?

Wäre es, sofern Du recht hast, nicht sinnvoller, in den Begriff der Demokratie diese behauptete anthropologische Grundkonstante einzubauen?

Fritz Fullriede
02.06.2007, 09:15
Scheindemokratie mit vorgesetztem Wächerrat triffts am ehesten :)

Volkov
02.06.2007, 09:55
Ja, haben wir, allerdings nutzt sie keiner weiter als das Kreuzchen, weil die Leute gar keinen Bock haben sie weiter zu nutzen weils denen da oben dreimal rotkreuzweise am Arsch vorbei geht. Was haben wir nicht Montagsdemos im Osten wie im Westen gegen Hartz-IV geführt und was hats gebracht ? Nix ! Hartz-IV gilt trotzdem.
Was haben wir Volksbegehren gehabt in Thüringen, das man mal das eine oder andere Objekt rettet ? Effekt: Nach langem Hin und her kams mal an. Also...Scheindemokratie.

Badener3000
02.06.2007, 13:21
Und warum sollte es deshalb keine Demokratie geben?

Wäre es, sofern Du recht hast, nicht sinnvoller, in den Begriff der Demokratie diese behauptete anthropologische Grundkonstante einzubauen?


Es ist eben deshalb keine Demokratie, weil jeder, dessen Meinung vom mainstream abweicht, sich zum Aussenseiter macht, mit Konsequenzen in Beruf und Privat.
Sehr viele Menschen trauen sich kaum, in der Öffentlichkeit ihre wahren Gedanken bei politischen oder gesellschaftlichen Themen preiszugeben. Stattdessen wird Einvernehmen mit der landläufigen Meinung geheuchelt.
Vielleicht wäre es Demokratie, wenn der mainstream nicht immer mit diesem typsich deutschen obrigkeitsgehorsamen Fanatismus, und Aggrissivität verteidigt werden würde.

Gerade bei den Themen, die hier im Forum ohne Ende behandelt werden, wie z. B. Zuwanderung, Globalisierung, Frauen- Männer Rollenverhältnis, etc. kann man dies sehr gut beobachten.

-jmw-
02.06.2007, 13:48
Es ist eben deshalb keine Demokratie, weil jeder, dessen Meinung vom mainstream abweicht, sich zum Aussenseiter macht, mit Konsequenzen in Beruf und Privat.[...]
Aha.
Und warum ist das undemokratisch, macht "uns" zur Nicht-Demokratie?
Demokratie ist ja eher eine politische Sache, hingegen die Veraussenseiterung von Meinungen eine, sofern nicht politisch veranlasst und gesetzlich festgelegt, eher gesellschaftliche.
Abweichler wurden zu allen Zeiten missbilligt, ganz unabhängig von der Staats- und Regierungsform.
Warum spricht es gegen Demokratie?

Badener3000
02.06.2007, 14:01
Aha.
Und warum ist das undemokratisch, macht "uns" zur Nicht-Demokratie?
Demokratie ist ja eher eine politische Sache, hingegen die Veraussenseiterung von Meinungen eine, sofern nicht politisch veranlasst und gesetzlich festgelegt, eher gesellschaftliche.
Abweichler wurden zu allen Zeiten missbilligt, ganz unabhängig von der Staats- und Regierungsform.
Warum spricht es gegen Demokratie?


Vielleicht ist das System durchaus demokratisch (dazu müßte es aber auch den Volksentscheid geben) die Einstellung der Menschen ist es aber nicht, und gerade die, die die Errungenschaften der Demokratie am lautesten hochjubeln, behandeln Abweichler oft am undemokratischsten.

Wo ist es heute in D möglich sachlich, pragmatisch über die brisanten Themen wie Bevölkerungsaustausch, Globalisierung der Gesellschaft, Zerstörung der traditionellen Lebensformen, etc. zu diskutieren, tabulos neue, oder alte Ideen einbringen, ohne von den Mitmenschen (und da vor allem den Intellektuellen, die es eigentlich besser wissen müssten) überfahren zu werden.

Die Medien boykottieren in vielen Bereichen das sachliche disskutieren.

Beispiel Eva Hermann und die in Fragestellung des modernen Rollenbildes von Mann und Frau.

-jmw-
02.06.2007, 17:42
Einigen wir uns darauf, dass man zwar durchaus sagen könne, die BRD sei eine Demokratie;
dass aber ein stärkeres "demokratisches Bewusstsein" nicht schaden und nur helfen würde?

Badener3000
02.06.2007, 17:54
Einigen wir uns darauf, dass man zwar durchaus sagen könne, die BRD sei eine Demokratie;
dass aber ein stärkeres "demokratisches Bewusstsein" nicht schaden und nur helfen würde?


Durchaus ja, vor allem die Medien müssten ihre Arbeit gewissenhafter und neutraler erledigen, ohne Polarisieren um hohe Einschaltquoten zu ergattern.

Es sollten die wirklich intelligenten, kompetenten Leute mit Gerechtigkeitssinn in der Politik nach oben gelangen, und nicht die besten Rhetoriker und Show- Master.

Der Einfluß der Großkonzerne über Fachgremien und Schmiergelder muß beschränkt werden.

Und eben, die Diskussion im Volk drin muß ideologiefreier, weniger aggressiv und fanatisch geführt werden können.

-jmw-
02.06.2007, 18:09
Alternativ könnt man mich zum Reichsverweser ernennen, dann würd sich das alles ohnehin erübrigen. ;) :))