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Vollständige Version anzeigen : Die Kinderarmut in Deutschland nimmt zu



Noko43
31.05.2007, 20:14
In Deutschland, einem der reichsten Länder der Welt, steigt die Kinderarmut an:

http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/26/0,1872,2380826,00.html

Kinderarmut im reichen Deutschland

Das Berliner Projekt "Arche"

Arm sein in Deutschland bedeutet, dass es an allem fehlt. Auch an der täglichen warmen Mahlzeit. Jeden Tag kommen 250 Kinder in die "Arche", einem Kinder-Hilfsprojekt in Berlin-Hellersdorf. Hier bekommen sie zu essen und menschliche Wärme, verbringen ihre Freizeit lieber hier als auf der Straße.

Gründer und Leiter der "Arche" ist Bernd Siggelkow. Er ist Pfarrer und selbst Vater von sechs Kindern. Er hat eine idyllische Pfarrstelle im Schwarzwald gegen einen sozialen Brennpunkt in Berlin eingetauscht, weil er kein Zuschauer, sondern ein Macher sein wollte, erzählt er: "Wir haben eine Woche lang Essen auf der Straße ausgegeben an Kinder, die an unserem Mobil vorbeigegangen sind und haben diese Kinder befragt, warum sie bei uns essen und nicht zuhause. Und von 170 Kindern haben 30 Prozent geantwortet, dass sie überhaupt nur zwei Mal in der Woche eine warme Mahlzeit bekommen."

Essen und menschliche Wärme

Für Bernd Siggelkow läuft etwas falsch in Deutschland, in Berlin, in Hellersdorf, wenn die Eltern den Kindern keine regelmäßige warme Mahlzeit mehr geben können, weil sie es sich unter Umständen nicht mehr leisten können. Wie Kerstin Schulze, die im Monat nur 200 Euro zur Verfügung hat. Das reicht nicht, um ihren Kindern jeden Tag ein vernünftiges Mittagessen machen zu können.

Es kommen also Kinder in die "Arche", deren Eltern Probleme haben, die Schulden haben, allein erziehend sind und es einfach nicht mehr schaffen. Kinderarmut in Deutschland nimmt zu. In Deutschland lebt jedes siebte Kind unterhalb der Armutsgrenze. In Berlin ist es sogar jedes vierte Kind. Die "Arche" von Bernd Siggelkow bietet den Kindern aber mehr als eine warme Mahlzeit. Es gibt auch ein Freizeitangebot, Hausaufgabenbetreuung und menschliche Wärme, jemanden, mit dem man reden kann.

Seelische Armut ist am schlimmsten

Denn, so sagt Siggelkow, die Kinder leiden nicht nur unter der finanziellen Armut, sondern auch unter der seelischen Armut, weil sich niemand für sie interessiert(!!!). Da brauchen sie vor allem auch jemanden, der sie in die Arme nimmt. Für viele Kinder ist die "Arche" vor allem ein "Überlebensprojekt". Ohne "Arche", sagen viele selbst, würden viele Kinder auf der Straße stehen. Sie würden Drogen nehmen, Alkohol trinken, auf der Straße "verrecken".

Wer einfach hinsehe, der verstehe auch, sagt Bernd Siggelkow. Jeden Tag etwa kommt ein 17-jähriger Junge, spielt mit seinem Handy. Er kommt nicht allein, die Größeren bringen ihre kleinen Geschwister mit. Jeden Tag kommen auch Patrick und Kenneth. Hier haben sie ihre Freunde aus dem Kindergarten wieder getroffen. Jeden Tag kommen Farah, Jasmin und auch Jessica hierher wie Erwachsene, die sich verabreden. Nur wenn sie manchmal Läuse haben, dann kommen sie nicht, sagt Jasmin. Aber im Moment seien sie läusefrei.

Armut wird versteckt

Jeden Tag kommt auch Angelika Pätsch. Sie lebt mit zwei Kindern und ihrem Enkelsohn in einer Wohnung. Das Geld reicht nicht für ein warmes Essen. Es ist Mitte des Monats, sie haben noch 80 Cent. Sie alle leben in Berlin-Hellersdorf, 150.000 Einwohner, jede dritte Mutter ist hier allein erziehend, jeder fünfte arbeitslos. Armut ist schwer in Bildern zu zeigen. Doch in der Wohnung von Angelika Pätsch bekommt man eine Vorstellung: Es fehlt an allem. Fast alle Möbelstücke sind ein Geschenk der Arche, nicht jeder hat ein Bett.

Die Küche ist halbleer, es gibt nur eine Waschmaschine da, mit einem Brett darüber als Arbeitsfläche. Herd, Küchenmöbel fehlen. Anglika Pätsch wurde mit 28 Jahren von ihrem alkoholkranken Mann angezündet, seitdem ist sie arbeitsunfähig. Das sind die Geschichten, die die Menschen in die Arche führen. Nicht, weil es sich die Leute einfach machen wollen, sondern weil sie keinen anderen Ausweg sehen.

Tatkräftige Hilfe

Die Arche ist ein dichter Ort: Traurigkeit, Armut und Kinderlachen sieht man fast gleichzeitig. Das Projekt lebt von Spenden. Auch darin ist Bernd Siggelkow ein Macher: "Wenn die Politik diese Probleme nicht löst, muss es Menschen und Organisationen geben, die sich dieser Probleme annehmen. Und wir helfen eben da, wo vielleicht politische Stellen oder staatliche Stellen versagen, um den Kindern auch Perspektiven für ihre Zukunft zu geben." Vielleicht ist es gewagt zu sagen, aber der Eindruck ist da, durch die "Arche" wird das Leben von Debby, Jacky, Kenneth, Patrick und den vielen anderen Kindern einen ganz anderen Verlauf nehmen.


Wenn man solche Nachrichten liest, kann man es überhaupt nicht fassen, dass es solche Zustände in Deutschland(!) gibt. Nähern wir uns in Deutschland Zuständen, wie sie in manchen Ländern der so genannten "Dritten Welt" herrschen? Hier noch ein anderer Artikel zu dem selben Thema:

http://www.zeit.de/online/2007/17/kinderarmut-studie

Alarmierende Zahlen

Die Zahl der von Sozialleistungen abhängigen Kinder in Deutschland steigt innerhalb eines Jahres um mehr als zehn Prozent. Das liegt auch an der Einführung der Hartz-IV-Gesetze

Der vielzitierte Bericht des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) von diesem Montag beinhaltet Alarmierendes: Die Zahl der von Sozialleistungen abhängigen Kinder ist innerhalb nur eines Jahres um zehn Prozent gestiegen. Das bedeutet, dass 2006 im Jahresdurchschnitt 1,887 Millionen Kinder unter 15 Jahren in Deutschland von Sozialgeld in einer Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaft lebten, 173.000 mehr als im Jahr davor. Nach der Studie hat die Zahl der bedürftigen Kinder ihren vorläufigen Höhepunkt im Dezember 2006 mit mehr als 1,9 Millionen Betroffenen erreicht.

Insgesamt nahm die Zahl der von Sozialgeld abhängigen Kinder 2006 im Westen mit elf Prozent gegenüber den neuen Bundesländern mit durchschnittlich sieben Prozent stärker zu. Nach Erkenntnissen des BIAJ hat es den größten Armutszuwachs in den wirtschaftlich starken Südländern Baden-Württemberg (plus 13 Prozent) und Bayern (plus 12 Prozent) gegeben. Das belege eindeutig, "dass die ärmeren Familien mit Kindern vom wirtschaftlichen Aufschwung faktisch nicht profitieren", sagt BIAJ-Forscher Paul Schröder.

Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV), Ulrich Schneider, bestätigte, dass trotz guter Konjunktur die Kinderarmut in Deutschland wachse: "Familien mit Kindern tragen offensichtlich ein höheres Risiko für Armut." Aus diesem Grund habe die Schaffung zusätzlicher Kinderbetreuungsplätze absoluten Vorrang, "damit Eltern erst einmal die Möglichkeit erhalten, für ihren Lebensunterhalt aufzukommen".

Die neuen Zahlen stehen in engem Zusammenhang mit der Einführung der Arbeitsmarktreformen der rot-grünen Bundesregierung und der in diesem Zusammenhang verabschiedeten Hartz-IV-Gesetze Anfang 2005. Für Kinder haben sich im Zuge dessen zahlreiche Änderungen ergeben. So erhalten sie nach der neuen Regelung bis zu einem Alter von drei Jahren ein höheres Sozialgeld, alleinerziehende Elternteile mit einem Kind unter sieben Jahren haben nun einen Anspruch auf einen Mehrbedarf von 36 Prozent der Regelleistung.

Hingegen liegt die Regelleistung für Kinder zwischen sieben und 17 Jahren um fünf bis zehn Prozent unter dem ehemaligen Sozialhilfesatz des Bundessozialhilfegesetzes (BSHG). Außerdem werden das Kindergeld und etwaige Unterhaltsleistungen komplett auf das ALG II angerechnet, während bei der ehemaligen Sozialhilfe für das erste und zweite Kind monatlich 10,25 Euro Kindergeld übrig blieben. Kinder über 15 Jahre können - soweit sie bedürftig sind - ALG II beantragen, wenn sie in einer Bedarfsgemeinschaft leben, die sie nicht mitfinanzieren kann.

Der Deutsche Kinderschutzbund weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass dies für die betroffenen Kinder vor allem eine dramatische Minderung ihrer Chancen auf einen guten Schulabschluss, auf ein Leben in Gesundheit, an Teilhabe an sozialen und kulturellen Aktivitäten und ein entwicklungsförderndes und ausgeglichenes Familienleben bedeutet.


Wenn man sich einmal die jüngere deutsche Geschichte seit der deutschen Reichsgründung 1871 betrachtet, dann hat es schon öfters Zeiten gegeben, in denen ein großer Teil der Menschen in Deutschland von enormer Armut betroffen war. So zum Beispiel im deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik bis zur Weltwirtschaftskrise nach 1929 und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bis zum Beginn der 1950er Jahre. Danach ging es wirtschaftlich steil bergan, und die Armut in der deutschen Bevölkerung verschwand beinahe völlig.

Erst nach dem Beginn der wirtschaftlichen Talfahrt in den 1970er Jahren häuften sich langsam die Armutsfälle in Deutschland. Im Zuge der deutschen Wiedervereinigung zerfiel die ostdeutsche Wirtschaft und auch in Ostdeutschland bildete sich ein so genanntes Prekariat heraus, welches heute in ganz Deutschland ein fester und nicht geringer Bestandteil unserer Gesellschaft geworden ist.

Die zunehmende Kinderarmut in Deutschland, einem der reichsten Länder der Welt, ist eine bedrückende Tatsache geworden, und es sieht nicht danach aus, als ob sich in der näheren Zukunft daran etwas ändern wird.

Straßenkinder, die völlig auf sich allein gestellt sind und sich auf eigene Faust durchs Leben schlagen müssen, kannte man früher nur aus Reportagen, die die "Dritte Welt"-Länder zum Thema hatten. Anscheinend breitet sich dieses Phänomen seit einigen Jahren auch in Deutschland aus.

Wie kann es sein, dass hierzulande Kinder mit leerem Magen in die Schule gehen müssen? Wie ist es möglich, dass manche Kinder so etwas wie regelmäßige Mahlzeiten gar nicht mehr kennen? Warum interessiert es einige Eltern überhaupt nicht, was ihre Kinder machen und wie es ihnen geht? Wie ist es möglich, dass manche Eltern ihre Kinder völlig vernachlässigen? Warum wachsen hierzulande viele Kinder ohne die elterliche Zuneigung und Geborgenheit auf, die sie so dringend brauchen?

Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft, die Erwachsenen von morgen. Wenn ein großer Teil unserer Kinder in solchen Verhältnissen heranwächst, was für eine kaputte Generation werden wir in der nahen Zukunft bekommen?

"Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht." (Heinrich Heine)

Germania, quo vadis?


MfG

Noko43

wtf
31.05.2007, 20:24
Meiner konservativen Meinung nach sind die beschriebenen Umstände die Folge des Werteverfalls, den die Gesellschaft der 68er Pest zu verdanken hat.

Familie, Verantwortung, Zuverlässigkeit und Respekt: Alles Spießerkram.

Stattdessen Fun, Dröhnung, Beliebigkeit und Sinnleere. Die Folgen sind verwahrloste Kinder und Eltern, die morgens liegenbleiben, mittags vor RTL verschimmeln und abends saufen.

Misteredd
31.05.2007, 20:29
Ich kann nicht glauben, dass eine erzeiehende Mutter nur 200 € im Monat zur Verfügung hat.

Zum einen habe ich in meinen Schülerzeiten schon selbst mehr verdient, indem ich Inventur und sonstige Jobs gemacht habe.

Zum anderen kenne ich die Düsseldorfer Tabelle, die Unterhaltsverpflichtungen und die Hartz Iv Sätze.

Dort erhält man immer mindestens 349 € Haushaltsgeld, Wohnung und Krankenversicherung. In meinen Studi-Zeiten habe ich von weniger gelebt.

Der Kindesunterhalt kommt da noch oben drauf. Notfalls können die Kinder ebenfalls staatliche Stütze zum Leben bekommen.

Bruddler
31.05.2007, 20:37
Ich kann nicht glauben, dass eine erzeiehende Mutter nur 200 € im Monat zur Verfügung hat.

Zum einen habe ich in meinen Schülerzeiten schon selbst mehr verdient, indem ich Inventur und sonstige Jobs gemacht habe.

Zum anderen kenne ich die Düsseldorfer Tabelle, die Unterhaltsverpflichtungen und die Hartz Iv Sätze.

Dort erhält man immer mindestens 349 € Haushaltsgeld, Wohnung und Krankenversicherung. In meinen Studi-Zeiten habe ich von weniger gelebt.

Der Kindesunterhalt kommt da noch oben drauf. Notfalls können die Kinder ebenfalls staatliche Stütze zum Leben bekommen.

Und wer nimmt diese staatliche Stuetze in Wirklichkeit entgegen ???? :rolleyes:

wtf
31.05.2007, 20:39
Ich vermute, eine beliebige Trinkhalle oder der freundliche Tabakladen an der Ecke.

Man sollte dem Kindeswohl zuliebe gewissen Subjekten besser Gutscheine ausstellen.

Misteredd
31.05.2007, 20:42
Ich vermute, eine beliebige Trinkhalle oder der freundliche Tabakladen an der Ecke.

Man sollte dem Kindeswohl zuliebe gewissen Subjekten besser Gutscheine ausstellen.

Solchen Leuten sollte man die Kinder wegnehmen und sie in Pflegefamilien geben. Es gibt mehr als genug Familien, die gerne noch weitere Kinder aufnehmen und erziehen können. Das ist besser für die Kinder und die Gesellschaft.

Misteredd
31.05.2007, 20:42
Und wer nimmt diese staatliche Stuetze in Wirklichkeit entgegen ???? :rolleyes:

Ziemlich viele Leute.

politisch Verfolgter
31.05.2007, 20:43
Wenigstens nimmt die Kinderzahl ab. Was nicht nachwächst, kann auch nicht verarmen.
Wie Elternreichtum entstehen und zunehmen kann, schreibe ich ja laufend.
Es geht um Kapitalmangel per grundrechtswidriger Kontamination mit sog. "Arbeitnehmer"-Konstrukten.
Und wer nichts hat, agiert naturgemäß verantwortungslos in billigen Surrogaten, was der Nachwuchs dann gezwungener Maßen übernimmt.

Bruddler
31.05.2007, 20:44
Ich vermute, eine beliebige Trinkhalle oder der freundliche Tabakladen an der Ecke.

Man sollte dem Kindeswohl zuliebe gewissen Subjekten besser Gutscheine ausstellen.
...oder die Alten (Eltern) versaufen und verrauchen diese Stütze !

Gutscheine fuer Kleidung und Lebensmittel (keine Genussmittel ) waeren daher o.k. !:top:

politisch Verfolgter
31.05.2007, 20:52
Kinderarmut == Elternarmut == Wertschöpfungsineffizienz

Kenshin-Himura
31.05.2007, 20:57
Meiner konservativen Meinung nach sind die beschriebenen Umstände die Folge des Werteverfalls, den die Gesellschaft der 68er Pest zu verdanken hat.

Familie, Verantwortung, Zuverlässigkeit und Respekt: Alles Spießerkram.

Stattdessen Fun, Dröhnung, Beliebigkeit und Sinnleere. Die Folgen sind verwahrloste Kinder und Eltern, die morgens liegenbleiben, mittags vor RTL verschimmeln und abends saufen.

So ist es!

politisch Verfolgter
31.05.2007, 21:06
Elternarmut ist höchst schädlich - auch für deren Nachwuchs.
Also den Kapitalzugang der Anbieter fördern.
Bis dahin Nachwuchs schlicht unterlassen.
Meiner wurde zu Berufseinstieg wegen Siemens AG Medizintechnik abgetrieben.
Dort sind jetzt junge Asiaten.

Achsel-des-Bloeden
31.05.2007, 21:14
Gerade in Berlin werden die Kinder zur Speisung geschickt, damit die ALGII- Mutti des "alternativen" Prekariats genug Geld für Tabak und Kaffehaus übrig hat!

politisch Verfolgter
31.05.2007, 21:40
Wenn die Wertschöpfung nix taugt, Nachwuchs unterlassen.
"Prekariat" per "ALGII" ist eine nationale und sozialistische Sumpfblüte des derart sozialstaatlich garantierten und finanzierten mod. Feudalismus.
User benötigen value.
90 % des Sozialstaats und des ÖD samt Arbeitsgesetzgebung abbauen.
Damit sich betriebl. Wertschöpfung rentieren kann.

Noko43
01.06.2007, 12:24
Wenigstens nimmt die Kinderzahl ab. Was nicht nachwächst, kann auch nicht verarmen.
Wie Elternreichtum entstehen und zunehmen kann, schreibe ich ja laufend.
Es geht um Kapitalmangel per grundrechtswidriger Kontamination mit sog. "Arbeitnehmer"-Konstrukten.
Und wer nichts hat, agiert naturgemäß verantwortungslos in billigen Surrogaten, was der Nachwuchs dann gezwungener Maßen übernimmt.

Würden die Politiker dieses Landes endlich mal auf Dich hören, dann ginge es Deutschland wesentlich besser.;)

papageno
01.06.2007, 13:41
Hohe Arbeitslosigkeit und fehlender Mindestlohn sind die Ursache allen Übels, in der DDR gab es bei uns solche dekadenzen nicht, was wir brauchen ist Arbeit für jeden und faire Vergütungen, weiterhin sollten die hartz iv regelästze auf 420 € erhöht werden und in den Schulen müsste eine kostenlose Mahlspeisung gewährleistet sein, zur Mittagszeit.

Es ist aber auch schon bedauerlich wie im sozialen Bereich gespart wird, mehr Sozialarbeiter sollten eingestellt werden, die dann sich um die "Problemkinder" der Nation sich annehmen und entsprechen tätig werden, so dass dann auch eine Familie mit strukturellen Problemen, wenigstens ihren Kinder zum Frühstück , Cornflakes ,Milch, Bröchten und Marmelade und ein Pausenbrot machen kann, dass geht auch mit den hartz iv sätzen , wenn auch knapp bemessen aber ein bisschen Grundstruktur gehört schon dazu, dennoch muss ich nochmal sagen, die Sätze sind viel zu gering und gehören auf 420 € erhöht ein entsprechender Antrag wird durch die Linkspartei in Kürze den Bundestag passieren.

wtf
01.06.2007, 13:45
Wer jemals die WASG-Klientel mitsamt Einkaufswagen vor sich an der Kasse hatte, wird Cornflakes und Milch vergeblich gesucht haben.

Bei einer Erhöhung des Hartz4-Geschenks sollte man Calls auf Mezzomix, Chio und Marlboro im Portfolio haben.

-jmw-
01.06.2007, 17:26
und faire Vergütungen
Hui, da bin ich jetzt mal gespannt:

Was genau ist eine "faire Vergütung" und wie begründest Du, dass sie "fair" ist?
(Und bitte nicht mit Beispielen argumentieren!)

papageno
01.06.2007, 18:05
Hui, da bin ich jetzt mal gespannt:

Was genau ist eine "faire Vergütung" und wie begründest Du, dass sie "fair" ist?
(Und bitte nicht mit Beispielen argumentieren!)

da muss ich nichts viel erklären, wurde hierzu vieles schon gesagt, wenn du nix kapierst dann tust du mir leid.

ansonten einfach mal hier rein schauen www.mindestlohn.de

oder die gewerkschaften fragen.

-jmw-
01.06.2007, 18:43
da muss ich nichts viel erklären, wurde hierzu vieles schon gesagt
Aha.
Ist das so?
Tut mir leid, das muss ich überlesen haben.
Gibt's n Link dazu?


ansonten einfach mal hier rein schauen www.mindestlohn.de
Ich hab die Seite mal mit der dort vorhandenen Suchfunktion grob durchforstet.
Leider beschäftigt sich keiner der unter den Suchbegriffen "Fairness", "fair", "gerecht" und "Gerechtigkeit" gefundenen Beiträge mit Gerechtigkeitstheorie.

papageno
01.06.2007, 19:35
Aha.
Ist das so?
Tut mir leid, das muss ich überlesen haben.
Gibt's n Link dazu?


Ich hab die Seite mal mit der dort vorhandenen Suchfunktion grob durchforstet.
Leider beschäftigt sich keiner der unter den Suchbegriffen "Fairness", "fair", "gerecht" und "Gerechtigkeit" gefundenen Beiträge mit Gerechtigkeitstheorie.

Wir wollen mit dir jetzt keine philosophischen Diskussionen über definitionsfragen bezogen auf fair und sozial beziehen, aber kurz zu sagen fair wäre es , wenn der arbeitgeber vom erwirtschafteten wohlstand seine belegschaft daran teilhaben lässt, dann ohne die wäre der betriebsinhaber nie reich geworden, aber viele IndustrieBosse meinen Menschen seien nur "HumanKapital" auswechselbar wie Condome und können die Menschen benutzen, dieser AntiHumanismus ist mit uns Sozialisten nicht zu machen !!!!!!!!!!!!!!!

lupus_maximus
01.06.2007, 19:39
Wir wollen mit dir jetzt keine philosophischen Diskussionen über definitionsfragen bezogen auf fair und sozial beziehen, aber kurz zu sagen fair wäre es , wenn der arbeitgeber vom erwirtschafteten wohlstand seine belegschaft daran teilhaben lässt, dann ohne die wäre der betriebsinhaber nie reich geworden, aber viele IndustrieBosse meinen Menschen seien nur "HumanKapital" auswechselbar wie Condome und können die Menschen benutzen, dieser AntiHumanismus ist mit uns Sozialisten nicht zu machen !!!!!!!!!!!!!!!
Du meinst also, dir steht außer dem Lohn noch ein Anteil am Gewinn zu?
Da habe ich nichts dagegen, wenn du auch am Verlust teilhaben willst!

Sonst halte deine Klappe über Gewinnbeteiligung!

tabasco
01.06.2007, 19:43
Wir wollen mit dir jetzt keine philosophischen Diskussionen über definitionsfragen bezogen auf fair und sozial beziehen, aber kurz zu sagen fair wäre es , wenn der arbeitgeber vom erwirtschafteten wohlstand seine belegschaft daran teilhaben lässt, dann ohne die wäre der betriebsinhaber nie reich geworden, aber viele IndustrieBosse meinen Menschen seien nur "HumanKapital" auswechselbar wie Condome und können die Menschen benutzen, dieser AntiHumanismus ist mit uns Sozialisten nicht zu machen !!!!!!!!!!!!!!!
:lach: Und wenn der Arbeitgeber rote Zahlen schreibt, haften dann die Arbeitnehmen mit ihrer Unterwäsche für die Unternehmensverluste?

papageno
01.06.2007, 19:46
Du meinst also, dir steht außer dem Lohn noch ein Anteil am Gewinn zu?
Da habe ich nichts dagegen, wenn du auch am Verlust teilhaben willst!

Sonst halte deine Klappe über Gewinnbeteiligung!

ja am gewinn gering beteidigen, ich bin aber für die friedliche ko-existenz im Betrieb, also Betriebsrat, Gewerkschaften, Arbeitgeber handeln einen Tariflohn aus, und dann ist dieser so fair gestaltet, dass der Arbeitnehmer einen fairen Lohn bezogen auf seine Qualifikation und Arbeit erhält es aber ein Mindestariflohn gibt, der auch einen normalen Hilfsarbeiter ein menschenwürdiges Einkommen garantiert, dieser müsste heute bei 9,-€ die Stunde liegen, in der Schweiz ist der tarifliche Mindestlohn für einen Bauhilfsarbeiter bei 2.500 € festgesetzt.

Ein Arbeitgeber kann das bezahlen, wenn die Finanzen im Betrieb nicht stimmen, ist das Managemt schuld und auch ein Ausdruck darüber, da ich mal in einem mittelständischen Unternehmen tätig war, dass viele Kunden leider auch ihren zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen.

Hier greifen teilweise Umstände , die es in den 60er 70er 80er Jahren so nicht geben hat.

Aus diesem Grund muss da ein Schutzgesetz greifen dass a den Mittelstand schützt und b aber auch die Arbeitnehmerrechte garantiert, damit dass nicht ins bodenlose ausufert, sonst läuft selbst der Mittelstand gefahr, durch Preisdumping sich ins eigene Grab zu bewegen, weil dann kein Mensch mehr das Geld hat, dank Armutsproduktion, die Dienstleistungen oder hergestellten Produkte zu kaufen, Beispiel für das Bäckereihandwerk in Berlin usw gibt es zuhauf, die folge Ketten ohne Ende, dass ist nicht gut.

Du siehst, Lupus trotz meiner sozialistischen Haltung habe ich ein bisschen Bezug zur Wirtschaft, ich will eine humane Wirtschaft haben, die anstand und fairniss hat und nicht diesen HeuschreckenKapitalismus wie wir ihn heute haben.

tabasco
01.06.2007, 19:48
(...) in der Schweiz ist der tarifliche Mindestlohn für einen Bauhilfsarbeiter bei 2.500 € festgesetzt.(...)

Hast Du eine Quelle? Wenn die Zahl stimmt, werde ich meinen Angestellten studierten Kollegen vorschlagen, sich in der Schweiz als Aushilfe einen Zubrot zu verdienen.

papageno
01.06.2007, 19:51
Hast Du eine Quelle? Wenn die Zahl stimmt, werde ich meinen Angestellten studierten Kollegen vorschlagen, sich in der Schweiz als Aushilfe einen Zubrot zu verdienen.

kam gestern in ZDF den Tagesthemen.

lupus_maximus
01.06.2007, 19:55
ja am gewinn gering beteidigen, ich bin aber für die friedliche ko-existenz im Betrieb, also Betriebsrat, Gewerkschaften, Arbeitgeber handeln einen Tariflohn aus, und dann ist dieser so fair gestaltet, dass der Arbeitnehmer einen fairen Lohn bezogen auf seine Qualifikation und Arbeit erhält es aber ein Mindestariflohn gibt, der auch einen normalen Hilfsarbeiter ein menschenwürdiges Einkommen garantiert, dieser müsste heute bei 9,-€ die Stunde liegen, in der Schweiz ist der tarifliche Mindestlohn für einen Bauhilfsarbeiter bei 2.500 € festgesetzt.

Ein Arbeitgeber kann das bezahlen, wenn die Finanzen im Betrieb nicht stimmen, ist das Managemt schuld und auch ein Ausdruck darüber, da ich mal in einem mittelständischen Unternehmen tätig war, dass viele Kunden leider auch ihren zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen.

Hier greifen teilweise Umstände , die es in den 60er 70er 80er Jahren so nicht geben hat.

Aus diesem Grund muss da ein Schutzgesetz greifen dass a den Mittelstand schützt und b aber auch die Arbeitnehmerrechte garantiert, damit dass nicht ins bodenlose ausufert, sonst läuft selbst der Mittelstand gefahr, durch Preisdumping sich ins eigene Grab zu bewegen, weil dann kein Mensch mehr das Geld hat, dank Armutsproduktion, die Dienstleistungen oder hergestellten Produkte zu kaufen, Beispiel für das Bäckereihandwerk in Berlin usw gibt es zuhauf, die folge Ketten ohne Ende, dass ist nicht gut.

Du siehst, Lupus trotz meiner sozialistischen Haltung habe ich ein bisschen Bezug zur Wirtschaft, ich will eine humane Wirtschaft haben, die anstand und fairniss hat und nicht diesen HeuschreckenKapitalismus wie wir ihn heute haben.
Tut mir leid. wenn ein Hilfsarbeiter mehr verdienen will, muß er sich weiterbilden, für Hallenkehrer zahle ich keine 9 Euro.
Wenn er praktisch nur noch 2,25 Euro netto zur Verfügung hat, weil er 75 Prozent vom Staat abgenommen bekommt, so ist dies nicht mein Problem.

-jmw-
01.06.2007, 19:55
Wir wollen mit dir jetzt keine philosophischen Diskussionen über definitionsfragen bezogen auf fair und sozial beziehen
"Wir"?
Wieso "Wir"?
Von Dir wollte ich es wissen.


aber kurz zu sagen fair wäre es [...]
Aha.
Und warum wäre gerade das "fair" und nicht etwas anderes?


dieser AntiHumanismus ist mit uns Sozialisten nicht zu machen !
Ihr seid weder Humanisten, denn euch zählt der Einzelmensch nichts;
noch seit ihr Sozialisten, denn ihr anerkennt ja nichtmal konsequent die AWL.

Ideengeschichtlich gesehen seit ihr Sozialdemokraten, nix weiter.

Noko43
01.06.2007, 21:03
:lach: Und wenn der Arbeitgeber rote Zahlen schreibt, haften dann die Arbeitnehmen mit ihrer Unterwäsche für die Unternehmensverluste?

Oder mit ihrem Körper.:))

Redwing
02.06.2007, 17:25
Meiner konservativen Meinung nach sind die beschriebenen Umstände die Folge des Werteverfalls, den die Gesellschaft der 68er Pest zu verdanken hat.

Ich hab mich ja gestern schon zu dir und deinesgleichen geäußert.;) Ein Wunder, daß man es und mich noch nicht verschwinden lassen hat.

Schuld ist einzig und allein dieses soziopathisch-sozialdarwinistische System, das sich seinem Verfall nähert und immer perverser da wirtschafstliberaler wird. In diesem System gibt es keine Werte, sondern nur Profit und geforderten, lebenszerstörenden Leistungswahn des Volkes für das Wohl einer skrupellosen Minderheit. Die Gefälle bauen sich aus undf immer mehr Menschzens ind ganz arbeitslos oder Dumpingjobber. Und das geht logischerweise auch nicht an deren Kindern vorbei- ebensowenig, wie perverse Leistungskürzungen- oder verweigerungen. Jetzt rumzuheulen, von wegen Kinderarmut, ohne dabei das System als Täter zu erwähnen, ist pure Heuchelei, bei der ich schon wieder kotzen könnte!
Und das neue Elterngeld ist ebenfalls eine gefällefördernde, sozialdarwinistische Frechheit, denn die, die das Geld meist gar nicht brauchen, kriegen es jetzt zusätzlich und besonders lang in den Hintern geschoben, während die, die wirklich drauf angewiesen sind, nach einem mickrigen Jahr eiskalt fallen gelassen werden!

Kranke Politik- krankes System- kranke Gesellschaft!