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Vollständige Version anzeigen : Ethik des Erfolges von Hans Olaf Henkel



papageno
29.05.2007, 17:45
Mir ist durchaus bewusst, dass dieser Titel paradox klingt. Denn normalerweise sieht man beides, die Ethik und den Erfolg als Gegensätze an. Wer dem einen folgt, so denkt man, kann das andere nicht haben.

Die Ethik, die sich in unserem Land durchgesetzt hat, folgt dem Gesetz der Gleichheit. Möglichst sollen alle Menschen in Deutschland gleich viel verdienen, ähnliche Ausbildungen durchlaufen und am Ende dieselben Altersbezüge erhalten. Ich habe jedoch etwas gegen eine Ethik, die alles gleichmachen will und das, was sich widersetzt dem Erdboden gleichmacht. Woher kommt dieser Grundgedanke, nach dem möglichst alles gleich sein soll? Ich vermute, es liegt an der Unfähigkeit oder der mangelnden Bereitschaft, die ungeheure Dynamik und Vielfalt der Welt anzuerkennen. Alles bewegt sich, lebt in ständiger Veränderung und Fortentwicklung. Doch die Ethik der Gleichheit möchte den Fluss zum Stehen bringen.


Unbestritten stehen im Mittelpunkt jeder Ethik die Menschenrechte, deren Wichtigstes die Menschenwürde ist. Nun gehört Würde zu den inneren Werten und für mich liegt die Würde in dem Potenzial, das jedem Menschen gegeben ist, sich zu entwickeln und an der Weltgemeinschaft mitzuwirken – auf seine Weise und an seiner Stelle. Getreu dem ethischen Antrieb, „das Beste aus sich machen“.

Den wesentlichen Antrieb zur Selbstentfaltung bietet der freie Wettbewerb. Kräfte entfalten sich nur, wenn sie sich mit anderen messen. Der Gewinn des Wettbewerbs besteht nicht nur in dem „Gewinn“, den man einstreicht, sondern ebenso in der Erfahrung, welchen Platz im Lebensganzen man einnimmt. Die Ethik, die dieses Zusammenwirken regelt, nenne ich die Ethik des Erfolgs.

Wenn ich mir unser Land heute betrachte, fehlt es gerade an den entscheidenden Elementen: an Motivation, an Wettbewerb und vor allem an einer Ethik, der es um die Entwicklungsfähigkeit der Menschen geht. Deutschland ist ein Land, das heute so organisiert ist, sodass es sich selbst blockiert. Nicht nur weil die herrschende Ideologie die Gleichheit aller als Ideal vorschreibt, sondern auch weil jeder Einzelne dazu neigt, sich hinter dieser Uniformität zu verstecken und die Verantwortung anderen zu überlassen.

Dieses Modell ist heute gescheitert. Einer der Gründe dafür liegt darin, dass es die Verschiedenheit der Menschen ignoriert. Um die erwünschte Gleichheit zu erreichen, werden den Vorreitern des Fortschritts Zügel angelegt, damit es ja nicht zu schnell geht. Wer mehr verdient, wird besteuert, wer mehr besitzt, beneidet, wer mehr arbeiten will, gebremst. Kurz: Man will die Gleichheit dadurch erreichen, dass jeder an seinen Interessen Abstriche macht – mit dem Resultat, dass das Gesamtniveau sinkt. Man nähert sich zwar dem Ideal, doch alle verdienen und besitzen weniger, und die Arbeitsplätze wandern in ethisch anstößige Nachbarländer.

Das Niveau sinkt, weil sich Motivation, Leistungsbereitschaft, Ausdauer und Kreativität dem Schwächeren anpassen. Alle Elemente, die Wettbewerb entstehen lassen, werden durch den Gleichheitsgrundsatz moralisch desavouiert. Eine Gesellschaft, die sich immer wieder nach unten anpasst, verliert ihren Wohlstand.

Einer der Gründe für dieses beständige Absinken liegt in der ethischen Bevorzugung der „Schwachen“. Ich spreche hier nicht von den Menschen, die sich in einer Notlage befinden, sondern von der Institution der „Schwachen“. Politiker, die sich um Prestige bemühen, müssen sich nur für sie einsetzen. So umschreibt man die Ethik der Gleichheit mit dem schönen Begriff „soziale Gerechtigkeit“. Vom ethischen Standpunkt der Nachhaltigkeit aus ist die „soziale Gerechtigkeit“ eine schreiende Ungerechtigkeit. Alle sozialen Rezepte, mit denen heute Politik gemacht wird, führen letzten Endes dazu, dass wir Reformen verschieben, neue und immer höhere Schulden aufnehmen, unsere Sozialversicherung überstrapazieren.

Ich widerspreche hiermit dem Grundsatz, „den Schwachen“ um jeden Preis zu helfen. Denn die automatische Folge dieser moralischen Bevorzugung besteht darin, dass es sich lohnt, schwach zu sein. Wenn man nun ohne Anstrengung dasselbe erreicht, wie mit harter Arbeit, dann wird sich die Zahl dieser „Schwachen“ rapide steigern. So explosionsartig nämlich wie die deutschen Sozialausgaben.

Um diesen Prozess zu stoppen, müssen die Effizienzreserven unserer Gesellschaft mobilisiert werden. Wir müssen mehr leisten – die Schwachen ebenso wie die Starken. Und wir müssen den Mut haben, in Wettbewerb mit anderen zu treten und in dieser Konkurrenz zu wachsen. Das heißt, wir müssen die Kraft aufbringen, unsere Leistungsreserven nicht weiter zu schonen, sondern sie bis zum Äußersten auszureizen. Und wir müssen unsere Leidensfähigkeit erhöhen. Nur so wächst unsere Gesellschaft wieder in die richtige Richtung. Und nur so wird sie auch genügend Reserven haben, um jenen, die wirklich in Not geraten sind, zu helfen. Den Weg dorthin zeigt die Ethik des Erfolgs.

Quelle: http://wirtschaftlichefreiheit.de/wordpress/?p=40#respond

Ich bin der Meinung der dieser Typ geschickt mit rhetorischer demagogie viel Mist von sich gibt, er sagt weil die welt Bunt und schrill ist müssen eben auch die Löhne bunt und schrill sein wie in Afrika und diesem Mist mal satairisch kurz zu fassen.

Zu den 70er 60er Jahren gab es Tariflöhne und nicht diesen Mist den Herr Henkel hier verbreitet, er müsse mir auch noch die "leidensfähigkeit" der deutschen erklären wie auch , wie der Wettbewerb funktioniern soll, dann Nachfrage und Angebot mögen bedingt den Preis bestimmen aber was ist, wenn nur der billigste gewinnt auf dem arbeitsmarkt und der produzent seine produkte dank kaufkraftverluste und instabilen löhnen auf dem trockenen steht ???

mal wieder so ein neoliberales dummschwätzer gesülz nix anderes.

politisch Verfolgter
29.05.2007, 19:52
Es gibt die marktwirtschaftliche Ökonomie des Erfolgs: profitmaximierende Wertschöpfung, Rationalisierungs- und Vernetzungseffizienz.
Dazu sind für betriebslose Anbieter keine Inhaber erforderlich - weder innerbetriebl. tätige, noch betriebl. eignende.
Wir benötigen vielmehr die marktwirtschaftl. Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern.
Dazu haben user für value bezahlen zu können, den sie mit betriebl. Vertragsgegenständen erwirtschaften.

Frei-denker
29.05.2007, 19:56
Ethik und Unternehmertum sind ein Widerspruch schlechthin.

Die Bereicherungsgier der Unternehmer wird weder durch Moral noch durch Ethik begrenzt.

Es gibt kein Verbrechen, daß der Unternehmer nicht bereit wäre zu begehen, um seinen Profit gesteigert.

Wer daran Zweifel hat, mag sich anschauen, wie weit der Unternehmer geht, wenn er nicht durch Staat und Gewerkschaften begrenzt wird:


Die Kinderarbeit ermöglichte den Familien ein zusätzliches und oft dringend notwendiges Einkommen. Die Unternehmen, die Kinder beschäftigten, fühlten sich daher als Wohltäter. Dabei beuteten sie die Kinderarbeiter aus, die meist nur den Bruchteil des Lohnes eines erwachsenen Arbeiters bekamen.

Die Kinderarbeit in dieser massiven, ausbeuterischen Form wurde bald zu einem sozialen Problem in den heutigen Industrienationen. Die Armee hatte wegen der vielen kranken Kinder zunehmend Probleme, gesunde Rekruten zu finden. Preußen erließ deshalb 1839 ein Gesetz (Preußisches Regulativ), das Kindern unter zehn Jahren die Arbeit in Fabriken verbot; die 10 bis 16-jährigen durften nicht mehr als zehn Stunden täglich arbeiten, nicht mehr an Sonntagen und nicht mehr nachts. Im Jahr 1853 wurde das Mindestalter für die Fabrikarbeit auf zwölf Jahre angehoben. Noch 1858 arbeiteten allerdings 12.500 Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren in preußischen Fabriken. Als Folge der Kinderarbeit wurde in Preußen die Gewerbeaufsicht gegründet.



http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderarbeit

Hier gibts eine Liste von Unternehmern/Kapitalisten, die heute noch Kinder ausbeuten:
http://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/

Dort sind folgende Firmen aufgelistet:

Adidas
Benneton
C&A
Bridgestone
Chiquita
Coca-Cola
Dallmayer
Deichmann
Ferrero
Ikea
Levis-Strauss
Tommy Hilfinger und viele mehr...


Man darf nicht vergessen, daß IBM die Lochkarten für die organisation der KZs lieferte. Unternehmer würden also selbst Juden vergasen - wenn sie damit ihren Profit steigern können.

Was Henkel abläßt ist nichts anderes als ein schändlicher Versuch, der Unanständigkeit der Unternehmer eine Pseudo-Legitimation zu verschaffen.

-jmw-
29.05.2007, 20:03
Ethik und Unternehmertum sind ein Widerspruch schlechthin.
Nope.


Die Bereicherungsgier der Unternehmer wird weder durch Moral noch durch Ethik begrenzt.
Es gibt kein Verbrechen, daß der Unternehmer nicht bereit wäre zu begehen, um seinen Profit gesteigert.
Das ist eine unzulässige Verallgemeinerung.

Genausgut könnt ich sagen, es gäb kein Verbrechen, dass Menschen nicht bereit wären, zu begehen.
Das stimmt zwar, reicht aber kaum aus, um einen beliebigen Einzelmenschen als Verbrecher zu bezeichnen.
Für Unternehmer gilt das gleiche.


Wer daran Zweifel hat, mag sich anschauen, wie weit der Unternehmer geht, wenn er nicht durch Staat und Gewerkschaften begrenzt wird:
Man sollte dieses Phänomen im historischen Kontext sehen:
Kinderarbeit war und ist in Agrargesellschaften normal, war es auch bei uns.
In der beginnenden Industrialisierung wurde sie einfach fortgesetzt, ohne dass man sich gross was dabei gedacht hätte.
Mit persönlichen Moralitäten usw. hat das herzlich wenig zu tun, vielmehr mit einer verzögerten Anpassung an geänderte Produktionsverhältnisse.


Man darf nicht vergessen, daß IBM die Lochkarten für die organisation der KZs lieferte. Unternehmer würden also selbst Juden vergasen - wenn sie damit ihren Profit steigern können.
Würden sie, ja, und haben sie ja auch.
Genauso aber wurden Juden vergast von Männern, Rothaarigen, Untersetzten, Fussballspielern, Schlossern, Modellbauern...
Trotzdem macht man nicht jedem, auf den eine dieser Eigenschaften zutrifft, praktisch mitverantwortlich.

politisch Verfolgter
29.05.2007, 20:06
Wer Lohn will, muß Feudaldreck hinnehmen.
Wer Wertschöpfung will, benötigt user value.
Simple ökonomische Logik.
Die Geschichte belegt, daß Lohn Dreck ist: daraus entstand NS, Kommunismus und DDR - alles auf der rotzblöden und grundrechtsverachtenden marxistischen Arbeiter-Ideologie.
Wer auf Inhaber schimpft und Lohn will, führt sich auf wie ein Irrer, der nach Luft ringt, während er sich selbst die Kehle zudrückt und über Luftmangel (Kapitalismus) schimpft ;-)

Skorpion968
29.05.2007, 20:15
Man sollte dieses Phänomen im historischen Kontext sehen:
Kinderarbeit war und ist in Agrargesellschaften normal, war es auch bei uns.

Das heißt aber nicht, dass sie heute noch zugelassen werden darf. Hexenverbrennung war im Mittelalter auch normal...


In der beginnenden Industrialisierung wurde sie einfach fortgesetzt, ohne dass man sich gross was dabei gedacht hätte.
Mit persönlichen Moralitäten usw. hat das herzlich wenig zu tun, vielmehr mit einer verzögerten Anpassung an geänderte Produktionsverhältnisse.

Das ist die pure Verharmlosung. Nach dem Motto: "Ups, da haben doch einige glatt vergessen, dass sich die Produktionsverhältnisse geändert haben."

Das ist kein Unfall und auch kein versehentliches Versäumnis, sondern eine knallharte Strategie, mit dem Ziel sich eigene Vorteile zu erzwingen, indem man wehrlose Kinder zum Arbeiten missbraucht bzw. die Not von Familien ausnutzt.

politisch Verfolgter
29.05.2007, 20:21
Linke Idologie bezweckt Löhne sich damit selbst marginalisierender Kostenfaktoren.
Ohne Marx käme heut kein Mensch auf eine derartig dämliche Idee.

-jmw-
29.05.2007, 20:25
Das heißt aber nicht, dass sie heute noch zugelassen werden darf.
Nein, das heisst es natürlich nicht.
Ob und inwieweit etwas erlaubt sein sollte oder nicht, sollte möglichst nicht unter Rückgriff auf die Geschichte geklärt werden.


Das ist die pure Verharmlosung.
Nö, das ist der Versuch, eine moralinfreie Erklärung zu liefern.


Das ist kein Unfall und auch kein versehentliches Versäumnis, sondern eine knallharte Strategie, mit dem Ziel sich eigene Vorteile zu erzwingen
Das wird man in hundert Jahren von Finanzämtern vielleicht auch sagen.
Und das heisst?
Dass immer Mist gebaut wird, ganz gleich, wann, und dass die, die Mist bauen, das häufig garnicht wissen.
Aufregung hilft da wenig, besser ist Analyse.

RDX
29.05.2007, 20:29
Ethik und Unternehmertum sind ein Widerspruch schlechthin.

Die Bereicherungsgier der Unternehmer wird weder durch Moral noch durch Ethik begrenzt.

Es gibt kein Verbrechen, daß der Unternehmer nicht bereit wäre zu begehen, um seinen Profit gesteigert.

Wer daran Zweifel hat, mag sich anschauen, wie weit der Unternehmer geht, wenn er nicht durch Staat und Gewerkschaften begrenzt wird:

Man darf nicht vergessen, daß IBM die Lochkarten für die organisation der KZs lieferte. Unternehmer würden also selbst Juden vergasen - wenn sie damit ihren Profit steigern können.

Was Henkel abläßt ist nichts anderes als ein schändlicher Versuch, der Unanständigkeit der Unternehmer eine Pseudo-Legitimation zu verschaffen.


Was den Kapitalismus betrifft, hast du die gleiche Meinung wie ich, da sind wir Brüder im Geiste.

Das oberste Gesetzt des Kapitalismus lautet:
Profit machen!! So viel wie möglich, so schnell wie möglich und das ohne Rücksicht auf Verluste.
Menschen besitzen nur in soweit einen Wert, wie sie zur Erzielung dieses Profits nötig sind.

Das Geschwafel um Moral, Ethik und Humanismus, dient nur der Verdummung der Menschen.

politisch Verfolgter
29.05.2007, 20:35
Verbrecherische Gesetze kontaminieren Betriebslose grundrechtswidrig mit einem sog. "Arbeitnehmer"-Konstrukt.
Leistung gegen Gegenleisutng heißt wertschöpfungsstrukturell: Betriebslose bezahlen die von ihnen genutzten und dazu selbsteignenden betriebl. Vertragsgegenstände, die NUR SO ihre Profitmaximierung bezwecken können und nur so vernetzbar sind.
Es geht nicht anders, geht aber juristisch und ökonomisch wasserdicht.
Ist komplett darstellbar - nur nicht politisch gewollt.
Immer wieder kann ich nur an ökonomische Vernunft appellieren.
Marktwirtschaft bedingt Anbieter, Nachfrager und betriebl. Wertschöpfungsinstrumente.
Will man das bzgl. der Betriebslosen ohne Marxismus umsetzen, ist man bei user value.
Bei was denn sonst?

politisch Verfolgter
29.05.2007, 20:36
RDX, ja, genau das sollen doch bezahlende user können: Profit machen, daß die Maschinen rauchen ;-)
Das Lohn-Geschwafel dient nur der Verdummung durch marxistische Parolen.

Skorpion968
29.05.2007, 20:38
Nö, das ist der Versuch, eine moralinfreie Erklärung zu liefern.

Erklärungen, die Moralaspekte von vornherein außen vor lassen sollen, sind schon per defintionem gefährlich.


Das wird man in hundert Jahren von Finanzämtern vielleicht auch sagen.
Und das heisst?
Dass immer Mist gebaut wird, ganz gleich, wann, und dass die, die Mist bauen, das häufig garnicht wissen.
Aufregung hilft da wenig, besser ist Analyse.

Noch besser ist Analyse + Intervention!

Frei-denker
29.05.2007, 20:40
@jmw

Dein Differenzierungsversuch unter Unternehmern mag ja im Einzelfall zutreffend sein, doch insgesamt gesehen eher eine Spitzfindigkeit.

Wenn ich von "Unternehmern" spreche, meine ich natürlich den typischen Unternehmer, das Denkmuster, das Setzen des Profits über jede Form von Anstand.

Das Typische des Unternehmertums zu allen Zeiten war die Nachordnung des Anstands hinter die egozentrische Bereicherungsgier. Es gab keine Unmenschlichkeit, die nicht mit dieser Vertauschung der Prioritäten begangen und zu rechtfertigen gesucht wurde.

Dass du hingegen versuchst, die physische Zerstörung von Kindern im Alter von 5-10 Jahren aus reiner Bereicherungsgier als "Gewohnheit" und "Vergesslichkeit" hinzustellen, darf ich wohl als Aprilscherz verstehen.

politisch Verfolgter
29.05.2007, 20:46
Ach was, es gibt jede Menge nichteignender angestellter Unternehmer.
Die können sich ebenso gut für den value bezahlender user ins Zeug legen.
Betriebslose angestellte Unternehmer dominieren schon lange.
Nicht nur in jenen Betrieben, in denen sowieso kein Inhaber tätig ist.

-jmw-
29.05.2007, 20:53
Erklärungen, die Moralaspekte von vornherein außen vor lassen sollen, sind schon per defintionem gefährlich.
Warum?
Was hat für einen Tatsache meine persönliche Moralität für eine Bedeutung?
Entweder etwas war oder ist, oder es war oder ist nicht.
Was ich davon halte, ändert garnüscht an der Sachlage.

Und warum per definitionem?


Noch besser ist Analyse + Intervention!
Intervention in das Kinderarbeitsphänomen des 18. und 19. Jahrhunderts halte ich für einen wenig zielführenden Vorschlag! :))

-jmw-
29.05.2007, 20:58
Dein Differenzierungsversuch unter Unternehmern mag ja im Einzelfall zutreffend sein, doch insgesamt gesehen eher eine Spitzfindigkeit.

Wenn ich von "Unternehmern" spreche, meine ich natürlich den typischen Unternehmer, das Denkmuster, das Setzen des Profits über jede Form von Anstand.
Dass das der typische Unternehmer sein soll, wäre zu beweisen.


Das Typische des Unternehmertums zu allen Zeiten war die Nachordnung des Anstands hinter die egozentrische Bereicherungsgier. Es gab keine Unmenschlichkeit, die nicht mit dieser Vertauschung der Prioritäten begangen und zu rechtfertigen gesucht wurde.
Das nun ist wahrlich kein Prädikat des Unternehmers, eher des Menschen an sich.


Dass du hingegen versuchst, die physische Zerstörung von Kindern im Alter von 5-10 Jahren aus reiner Bereicherungsgier als "Gewohnheit" und "Vergesslichkeit" hinzustellen...
..., ist wohl eher eine Polemik Deinerseits.

Skorpion968
29.05.2007, 21:10
Warum?
Was hat für einen Tatsache meine persönliche Moralität für eine Bedeutung?
Entweder etwas war oder ist, oder es war oder ist nicht.
Was ich davon halte, ändert garnüscht an der Sachlage.

Und warum per definitionem?

Erklärungen, die schon im Stadium der Analyse Moralaspekte außen vor lassen, tun das logischerweise auch in der Generierung von Schlussfolgerungen.
So ein Vorgehen kannst du gerne in der Mathematik anwenden, in der Gesellschafts- und Sozialpolitik ist das gefährlich. Beispiele dazu kannst du dir mühelos im Dritten Reich suchen.

An dem, was war, kannst du nix mehr ändern. Das ist richtig. Du kannst aber was daran ändern, was ist oder was sein könnte.


Intervention in das Kinderarbeitsphänomen des 18. und 19. Jahrhunderts halte ich für einen wenig zielführenden Vorschlag! :))

Ich weiß nicht, in welchem Jahrhundert du lebst. Ich lebe im 21. JH und halte mich in der Regel nicht lange unnötig damit auf, ob und warum es in der Vergangenheit Kinderarbeit gegeben hat.
Sobald du auch in diesem Jahrhundert angekommen bist, melde dich. :D

-jmw-
29.05.2007, 21:23
Erklärungen, die schon im Stadium der Analyse Moralaspekte außen vor lassen, tun das logischerweise auch in der Generierung von Schlussfolgerungen.
Ich sehe diese "Logik" ganz und garnicht.

Vielmehr meine ich, dass das Einfliessenlassen privater Moralitäten, das sich selbstredend nie völlig vermeiden lässt, in die Analyse von was-auch-immer, den Ergebnissen wenig zuträglich ist, denn die Moral als solche kommt ja nicht vor in den Phänomenen und also mitanalysiere ich dann etwas, was also nicht vorkommt, ein Fremdelement.

(Am Rande: An das analysierte Sein hingegen kann man selbstredend subjektive oder objektive Sollensmasstäbe anlegen.)


So ein Vorgehen kannst du gerne in der Mathematik anwenden, in der Gesellschafts- und Sozialpolitik ist das gefährlich. Beispiele dazu kannst du dir mühelos im Dritten Reich suchen.
Ich verstehe nicht.


An dem, was war, kannst du nix mehr ändern. Das ist richtig. Du kannst aber was daran ändern, was ist oder was sein könnte.
Ach, sach bloss! :))


Ich weiß nicht, in welchem Jahrhundert du lebst.
Im 24ten - aber pssst! :D


Ich lebe im 21. JH und halte mich in der Regel nicht lange unnötig damit auf, ob und warum es in der Vergangenheit Kinderarbeit gegeben hat.
Naja, musst Du ja auch nicht.
's ist trotzdem ne interessante Sache.

Don
30.05.2007, 12:15
Das heißt aber nicht, dass sie heute noch zugelassen werden darf. Hexenverbrennung war im Mittelalter auch normal...

Nein, war sie nicht. Zumindest nicht für die Hexen.
Auch heute ist Kinderarbeit in z.B. landwirtschaftlichen Familienbetrieben bei uns völlig normal. Wobei sie nicht dringend dem Erwerb des Lebenunterhalts dient sondern der Einbeziehung der Kinder in normales Alltagsleben.
Das ist so weil wir es uns leisten können. Zumindest noch.

Es gibt einen erheblichen Teil der Menschheit, der sich das nicht leisten kann.
Es ist dies nicht begrüßenswert, aber es ist so. Und die Problemstellung läßt sich nicht auf zwei polemische Sätze reduzieren, eine Änderung dieser Gegebenheiten ist schwierig und äußerst komplex. Ich hab da so meine perönlichen Erfahrungen und Niederlagen.



Das ist die pure Verharmlosung. Nach dem Motto: "Ups, da haben doch einige glatt vergessen, dass sich die Produktionsverhältnisse geändert haben."

Das ist kein Unfall und auch kein versehentliches Versäumnis, sondern eine knallharte Strategie, mit dem Ziel sich eigene Vorteile zu erzwingen, indem man wehrlose Kinder zum Arbeiten missbraucht bzw. die Not von Familien ausnutzt.


Den höchsten Anteil an Kinderarbeit in absoluten Zahlen hatten im vergangenen Jahrhundert das pseudosozialistische Indien und das kommunistische China.

Während seltsamerweise in den bösartigen kapitalistischen Staaten, die trotz ihres von Sozialisten unablässig vorhergesagten Scheiterns und Untergangs merkwürdigerweise stetig wachsenden Wohlstand und Rationalität erzeugten, sich dieses Phänomen auf Null reduzierte. Dank dem Einfluß postsozialistischer Sozialpädagogen soweit, daß heute wieder drüber nachgedacht wird ob es so ganz falsch sein kann, Kindern durch Übertragung altersgerechter Aufgaben den Lebensalltag wieder etwas näherzubringen anstatt sie von Teletubbies verblöden zu lassen.:cool:

politisch Verfolgter
30.05.2007, 14:17
Don, user benötigen value, damit Jeder für das verantwortlich sein kann, was er tut.
Es nützt doch nix, das unter den Teppich kehren zu wollen.
Marktwirtschaft bezweckt Profit - das hat auch für Betriebslose zu gelten.
Der "Lebensalltag" von Kindern darf keineswegs von Kostenfaktoren geprägt werden, die von Inhabern marginalisiert, auf minderwertige Teilleistungen reduziert und als Kanonenfutter gegeneinander gehetzt werden.
Die junge Generation darf keinesfalls mehr mit sog. "Arbeitnehmer"-Konstrukten kontaminiert werden.

papageno
30.05.2007, 16:38
politisch verfolgter wir brauchen Menschen statt Profite und müssen uns von dem bösen Kapital in eine sozialistische - humanistisch orientierte Werhtegesellschaft umändern, dass auch in Hinblick auf dem Klimaschutz, wenn ich Sprüche lese von gewissen Usern hier wie "Co2 und Spass dabei" dann kann das nur böser Zynismus oder Dummheit oder totalitäre Aroganz sein.

Wie pflegte Greenpeace zu sagen, wenn der letze Baum gefällt, das letzte Tier getötet und das letzte Gewässer vergiftet ist, dann werdet ihr sehen, Geld ist nicht essbar.

Wir müssen bezogen auf die nachkommende Generation auch mal Verantwortung übernehmen und uns von der Logik des Maximalprofitwahnes los lösen und uns von den sachzwängen des Kapitalismus los sagen.

Ich sage, wir brauchen Klimaschutz, Abschaffung des Automobils und Ausbau einer sozialistischen - humanistischen Gesellschaft.

MENSCHEN STATT PROFITE !!!!!!!!!!!!

www.attac.de

wtf
30.05.2007, 16:49
Meine Güte, was ein verseuchter Strang.

Jedenfalls ziehe ich meine Hut vor dem unternehmerischen Erfolg und der Kompetenz von HOH. Er erlaubte sich schon immer, unangenehme Wahrheiten auszusprechen, die den Theoriestarken übel aufstößt.

Sterntaler
30.05.2007, 16:50
hier wünscht ein Stalinist für die bRd einen Rückbau zu einem Agrarland :))

http://www.politikforen.de/showpost.php?p=1374775&postcount=48

-jmw-
30.05.2007, 18:43
MENSCHEN STATT PROFITE !
Echte, lebende, wirklich daseiende Einzelmenschen haben für Dich Bedeutung doch maximal als sozial(istisch)e Versuchstierchen, dass dürfte inzwischen hier nahezu jeder gemerkt haben.

Don
31.05.2007, 09:02
Ich sage, wir brauchen Klimaschutz, Abschaffung des Automobils und Ausbau einer sozialistischen - humanistischen Gesellschaft.


Es zwingt Euch Linke ja keiner, Auto zu fahren. Also geht mit gutem Beispiel voran und zu Fuß.

politisch Verfolgter
31.05.2007, 16:32
Ohne linken Dreck kein Feudalshit. Beides bedingt einander, wie man hier im Forum überall deutlich erkennen kann:
Die Linken sind gegen Kapital, das sie damit Inhabern zuweisen.
Das ist derart abstrus, daß linke Spinner es gar nicht mehr merken, daß Betriebslose für Kapitalzugang keinerlei menschl. Inhaber benötigen.
Linke sind elende Lohnfetischisten.
Und genau das sind die Anderen ebenfalls, hahaha ;-)

politisch Verfolgter
31.05.2007, 16:37
papageno: Menschen benötigen Profite!!!!!!!!!
Doch völlig klar! Und zwar jene Menschen, die diese Profit erwirtschaften.
Gibts doch nicht, daß Sie den Profiterwirtschaftern die Profit absprechen wollen.
Was treibt Sie denn um Himmels Willen um?
Was haben Sie gegen user value?

wtf
31.05.2007, 16:38
Es zwingt Euch Linke ja keiner, Auto zu fahren. Also geht mit gutem Beispiel voran und zu Fuß.

Und bitte runter von der Straße.

politisch Verfolgter
31.05.2007, 16:38
wtf, unternehmerische Erfolge betriebsloser Manager benötigen keinerlei menschl. Inhaber, sondern davon profitierende Nutzer.

politisch Verfolgter
31.05.2007, 16:41
hier wünscht ein Stalinist für die bRd einen Rückbau zu einem Agrarland :))

http://www.politikforen.de/showpost.php?p=1374775&postcount=48

Wir benötigen eine Welt als high tech Rosengarten ihrer Nutzer.

wtf
31.05.2007, 16:41
Ach pV, ich mache das lieber all-in-one.

politisch Verfolgter
31.05.2007, 16:46
Machense. Dennoch benötigen die zu über 90 % Betriebslosen high tech Netzwerke.
Wobei eben die Effizienz derartiger Netzwerke mit der Anzahl ihrer Mitglieder und bezahlenden Nutzer exponenziell zu nimmt.
Erst so können herkömmliche menschl. Tätigkeiten durch immer bessere und billigere Maschinen übernommen werden.
Erst so wird niemand auf minderwertige Teilleistungen reduziert.
Niemand wird zum Kostenfaktor marginalisiert.
Keiner bedient damit Maschinen.
So kommen alle Betriebslosen zu mental adäquatem Profit per high tech.
Alles belegt: es geht nicht anders.