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Vollständige Version anzeigen : Trotz steigender Kurse - Schwarzer Freitag für Aktionäre!



Gottfried
25.05.2007, 19:50
Die Abgeltungssteuer kommt! Ab 2009 werden bis zu 28% auf jegliche Kapitalerträge fällig. Besonders die Aktienanlage wird darunter leiden.

- Sehr niedrige jährliche Freibeträge (801 €/1602 €)
- Spekulationsfrist für realisierte Kursgewinne bei Wertpapieren entfällt
- Quellenbesteuerung

Immobilien können wohl nach wie vor nach einer Haltefrist von zehn Jahren steuerfrei veräussert werden. Während Kleinanleger geschröpft werden, senkt sich der Spitzensteuersatz von 47 % auf 25 % zzgl. Soli-Zuschlag (und Kirchensteuer) für reiche Investoren!

Alles in allem ein wirklich Schwarzer Freitag für Geldanleger.

http://www.welt.de/finanzen/article897779/Schwarzer_Freitag_fuer_Aktionaere.html

Baxter
25.05.2007, 20:20
Ich finde das sind gute Nachrichten.

Wer Aktien kauft sollte immer Verlust machen.

roxelena
25.05.2007, 20:30
Wieso schwarzer Freitag für Aktionäre?
es war doch ein Unding sondersgleichen, dass Aktiengewinnen, also Einkommen, steuerfrei waren.
Es ist doch nur ein kleiner Schritt Richtung Steuergerechtigkeit

Also nicht jammern liebe Spekulanten

Gottfried
25.05.2007, 20:56
Bis Ende 2008 kann man sein Vermögen nach alten Steuergesetzen noch in die Aktienanlage einbringen, und der Staat und alle Non-Checker aus der Unterschicht glotzen in die Röhre wie die letzten Deppen.

:]

Was aber besonders ärgerlich ist: es spricht sich herum, dass die neue Steuer ganz im Geschmack der Großbanken ist, warum muss ich noch mal näher recherchieren. Aber auch die Superreichen, die ihr Vermögen festverzinslich anlegen, profitieren enorm von dieser Regelung, ihr Steuersatz fällt um ganze 20 Prozentpunkte und wird somit praktisch halbiert. Es ist der aufstrebende Mittelstand, der (wieder mal) gemelkt wird.

roxelena
25.05.2007, 21:01
Bis Ende 2008 kann man sein Vermögen nach alten Steuergesetzen noch in die Aktienanlage einbringen, und der Staat und alle Non-Checker aus der Unterschicht glotzen in die Röhre wie die letzten Deppen.
.


die hauptsache ist doch, dass so ein Checker wie Du den Durchblick hat

warum jammerst denn überhaupt?

Frei-denker
26.05.2007, 08:14
Dass der Mittelstand damit gemolken wird, kann bestenfalls als Treppenwitz aufgefasst werden.

Tatsache ist, daß der Mittelstand ab 2008 9% weniger Steuern auf seine Gewinne zahlt. Diese Steuerausfälle sollen lt. ARD mit dieser Besteuerung der Aktiengewinne gegenfinanziert werden. Unterm Strich bleibt aber eine Steuerentlastung der Unternehmen.

Das Unternehmerparteien wie CDU und Spd jeodch die Kapitalisten zur Kasse bitten, kann ich mir nur schwer vorstellen. Die werden doch nicht die Hand beißen, die sie mit Nebenjob und Geldkoffern füttert! Das wird wohl eher auf eine Abzocke der Bürger hinauslaufen.

Von daher argwöhne ich, daß die Politiker für das Kapital wieder Schlupflöcher offen gelassen haben, damit die keine müde Mark mehr zahlen. Gottfried bemerkte ja schon, daß es da entsprechende Regelungen gibt.

Grundsätzlich ist es natürlich zu begrüßen, wenn Kapitalakkumulation stärker besteuert wird, allein der Glaube fehlt mir.

Walter Hofer
26.05.2007, 09:44
Wieso schwarzer Freitag für Aktionäre?
es war doch ein Unding sondersgleichen, dass Aktiengewinnen, also Einkommen, steuerfrei waren.
Es ist doch nur ein kleiner Schritt Richtung Steuergerechtigkeit

Also nicht jammern liebe Spekulanten

Das ist so nicht richtig. Auf die Dividenden und Zinsen mussten bereits Steuern (Kapitalertragssteuern, bei Aktien im Ausland 10 - 15% Quellensteuer) gezahlt werden. Jetzt kommen noch Steuern aus Kursgewinnen dazu. Eine Steuererstattung bei Kursverlusten wäre okay, ist aber nicht vorgesehen.

Es trifft nicht primär die Spekulanten, sondern die private Altersvorsorge.


Insbesondere für Langfristanleger mit Sparplänen, die die Aktie zur Altersvorsorge nutzen, ist dies ein heftiger Schlag, wenn die Einzahlungen ab 2009 versteuert werden müssen. Wer 30 Jahre lang 100 Euro im Monat in einen Aktienfonds mit 8,3 Prozent Rendite eingezahlt hat, konnte sich bisher am Ende über 150.000 Euro freuen. Künftig bekommt der Sparer 32.000 Euro weniger heraus.

Sparen und Altersvorsorge werden bestraft! :-<

Die Konsequenz ist für mich und andere Selbständige/Freiberufler ist klar:
die private Altersversorgung und das Investmentsparen wird legal ins Ausland verlegt. Details möchte ich hier nicht bekannt geben.

Nur ein kleiner Tip:
Sehr gute Fond-Firmen residieren nicht rein zufällig in Luxemburg. Neuerdings gelten auch schottische Banken als Insidertip. Auch legal sind altertümliche telegrafische Barüberweisungen, die nicht über das scnüffelfähige Homebanking laufen. :D

Walter Hofer
26.05.2007, 09:54
Dass der Mittelstand damit gemolken wird, kann bestenfalls als Treppenwitz aufgefasst werden.

Die meisten mittelständischen Firmen sind Personengesellschaften,
die nicht unter die Regelung fallen.



Tatsache ist, daß der Mittelstand ab 2008 9% weniger Steuern auf seine Gewinne zahlt. Diese Steuerausfälle sollen lt. ARD mit dieser Besteuerung der Aktiengewinne gegenfinanziert werden. Unterm Strich bleibt aber eine Steuerentlastung der Unternehmen.


Die Steuerentlastung betrifft nur den kleineren Teil der Kapitalgesellschaften (GmbH, AG)


Positiv finde ich die Herabsetzung des Einlagekapitals bei der neuen kleinen GmbH. Dann ist die etwas umständliche Gründung einer englischen 1 € Limited nicht mehr notwendig.

Frei-denker
26.05.2007, 10:49
Die meisten mittelständischen Firmen sind Personengesellschaften,
die nicht unter die Regelung fallen.


Die Steuerentlastung betrifft nur den kleineren Teil der Kapitalgesellschaften (GmbH, AG).
Mir ist schleiherhaft, wer diesen Unsinn in die Welt gesetzt hat. Misteredd kam im Nachbarthread ebenfalls mit solchen Behauptungen an - ohne sie belegen zu können.

Der Staatssender verkündet das genaue Gegenteil.
Tatsächlich werden Kapital- und Personengesellschaften um ca. 9% entlastet.


Künftig werden Personengesellschaften wie Kapitalgesellschaften ebenfalls höchstens mit 28,25 Prozent besteuert, soweit und solange sie ihre Gewinne einbehalten. Bei späterer Entnahme aus dem Betriebsvermögen wird mit 25 Prozent nachbesteuert. Auch große Personengesellschaften sollen von den niedrigeren Sätzen profitieren.

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6813856,00.html

Walter Hofer
26.05.2007, 12:07
Mir ist schleiherhaft, wer diesen Unsinn in die Welt gesetzt hat. Misteredd kam im Nachbarthread ebenfalls mit solchen Behauptungen an - ohne sie belegen zu können.

Der Staatssender verkündet das genaue Gegenteil.
Tatsächlich werden Kapital- und Personengesellschaften um ca. 9% entlastet.



Falsch,
lies dir den Text der ARD bis zu Ende durch :


Künftig werden Personengesellschaften wie Kapitalgesellschaften ebenfalls höchstens mit 28,25 Prozent besteuert, soweit und solange sie ihre Gewinne einbehalten. Bei späterer Entnahme aus dem Betriebsvermögen wird mit 25 Prozent nachbesteuert. Auch große Personengesellschaften sollen von den niedrigeren Sätzen profitieren.

Da eine Personengesellschaft Gewinne entnehmen muss - wovon sollen die Inhaber leben ?- greift die Nachbesteuerung.
Das ist doch sehr einfach zu verstehen.

politisch Verfolgter
26.05.2007, 13:06
Auch diesen Zwiespältigkeiten und Aufrechnungen ist per user value jede Grundlage genommen, wenn also das Eigentum Anderer tabu sein kann.
Wenn das rechtsräumlich garantiert ist, kann sich die Marktwirtschaft auch für die betriebslosen Anbieter entfalten.
Die Garantie des Tabus fremden Eigentums hat wertschöpfungsstrukturelle Implikationen - ein weites Feld für eine aktive Wertschöpfungspolitik.
Gegen Bezahlung genutzte Betriebe können damit abgabenfrei sein.

Cicero1
27.05.2007, 09:43
Wieso schwarzer Freitag für Aktionäre?
es war doch ein Unding sondersgleichen, dass Aktiengewinnen, also Einkommen, steuerfrei waren.
Es ist doch nur ein kleiner Schritt Richtung Steuergerechtigkeit

Also nicht jammern liebe Spekulanten

Von Steuergerechtigkeit kann keine Rede sein, denn dann müssten auch Gewinne aus dem Verkauf von eigengenutzten Immobilien nach mehr als zwei Jahren Haltedauer und vermieteten Immobilien nach mehr als zehn Jahren Haltedauer ebenfalls besteuert werden. Es stellt sich sowieso die Frage, ob eine solche unterschiedliche Behandlung mit dem Grundgesetz konform ist. Es wäre ja nicht das erste mal, dass das BVG oder der BFH eine solche Regelung rückgängig macht, wie schon bei der Erbschaftssteuer geschehen. Im übrigen werden auch Zertifikate gegenüber Fonds und Direktinvestments in Aktien benachteiligt. Ich bin mir sicher, dass sich mit diesem Thema die Gerichte noch beschäftigen werden.

Man kann nicht, wie diese ******-Politiker, immer die mangelnde private Vorsorge der Bevölkerung anprangern und dies dann gleichzeitig konterkarieren.

politisch Verfolgter
27.05.2007, 15:57
Das Resultat der Gesetzgebungsverbrecher erkennt man an der verheerenden Eink./Verm.-Verteilung, die deswegen schon gar nicht mehr offengelegt wird.