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Vollständige Version anzeigen : Ist Wertezerfall eine unabwendbare Folge des Neoliberalismus?



NimmerSatt
24.05.2007, 00:32
Dies ist für mich eine der elementarsten Fragen der heutigen Zeit, ist ein besseres Deutschland nur unter Besiegung des Kapitalismus oder zumindest der Globalisierung zu erreichen?

Sind Werte in der Leistungsgesellschaft nicht viel mehr als ein Wettbewerbsnachteil, die durch die weltweite Rationalisierung weg rationalisiert werden?

Kann es eine Koexistenz von globalisierter Leistungsgesellschaft und Werten geben, wie es den Neokonservativen vorschwebt?

Zur Unterstützung dieses Thread nehme ich ein Zitat eines anderen Users als Hilfe in Anspruch, dieses Zitat taugt, wie ich denke, gut als Anfangsthese.



Die ethischen Zumutungen des Kapitalismus, die Massenverelendung und sinnlose Vergeudung von Energie und Schaffenskraft, die jeden konstruktiven Plan vermissen lässt und der allgemeine Verfall traditioneller Gesellschaftsformen und Verhaltensnormen, der radikale Markt und die zunehmende Substanzloswerdung von Größen wie Familie, Region, Nation, Tradition sind nicht als zwei negative, aber getrennte Phänomene zu sehen sondern als Teil einunddesselben Prozesses.

Maximiliane
24.05.2007, 00:44
Das Ergebnis der Entchristlichung sei die von Friedrich Nietzsche beschriebene atomistische Revolution: Die herkömmliche Gesellschaft zerfällt, die Individuen verstehen sich als Partikel des Systems, kreisen nur um sich und ihre Interessen. Diese totale Privatisierung gehe einher mit totalem politischen Desinteresse der Menschen, versorgt in einem totalen Sozialstaat. Als Konsequenz der Vereinzelung löse sich die Gesellschaft in modernen Hyperliberalismus und Privatkapitalismus in der Bewegung auf.

Da nütze die Berliner Rede Roman Herzogs wenig, befindet Rohrmoser, der dem Bundespräsidenten nicht schlechte Absicht, dafür aber das Nichterkennen der Grundstimmung zuschreibt. »Was uns lähmt ist eine Grundstimmung, in der nur noch die Sprache des Geldes spricht«, kritisiert Rohrmoser den Herzog Appell: »Das Gesagte ist alt. Wenn alle gemeint sind, ist niemand gemeint.«

Nicht nur die Bestandsaufnahme des Bundespräsidenten, auch die allgemeine, retuschierte Sprach- und Tatenlosigkeit in der Politik führt Rohrmoser zurück auf das Fehlen charismatischer Politiker, den heutigen mangele es zudem an Vorstellungskraft: »Unsere Politikerklasse ist der Lage in Deutschland nicht gewachsen«. Solange die Spaßgesellschaft zur allgemein anerkannten Norm gedeihe, werde die Auseinandersetzung mit innergesellschaftlichen Prozessen nicht funktionieren.
In der nicht gefestigten Glaubensgrundlage sieht Rohrmoser einen der wesentlichen Gründe für die Angst vor dem Islam »Die wirkliche Auseinandersetzung mit dem Islam steht uns noch bevor«, warnt Rohrmoser, der den Traum der Linken von der multikulturellen Gesellschaft zerbrochen sieht an der Liberalisierung der Gesellschaft. Allerdings gehörten zum Toleranzgedanken, im Gegensatz zu anderen Toleranz-Sichtweisen, immer zwei Partner. Er selbst habe keinerlei Berührungsängste mit dem Islam, vielmehr erkenne er sehr genau, daß der eine richtige Religion keine Sonntagsreligion sei. Eben dieser Festigung sei die individuelle Gesellschaft nicht gewachsen: »Wenn es zur Auseinandersetzung in einem ehemals christlichen Land wie Deutschland mit dem Islam kommt, dann bestimmt der Grad der Festigung des Glaubens den Grad der Toleranz und der Gesprächsbereitschaft.«
http://www.gfk-web.de/inhalt/presse/970526.html

arnd
24.05.2007, 01:11
Dies ist für mich eine der elementarsten Fragen der heutigen Zeit, ist ein besseres Deutschland nur unter Besiegung des Kapitalismus oder zumindest der Globalisierung zu erreichen?

Sind Werte in der Leistungsgesellschaft nicht viel mehr als ein Wettbewerbsnachteil, die durch die weltweite Rationalisierung weg rationalisiert werden?

Kann es eine Koexistenz von globalisierter Leistungsgesellschaft und Werten geben, wie es den Neokonservativen vorschwebt?

Zur Unterstützung dieses Thread nehme ich ein Zitat eines anderen Users als Hilfe in Anspruch, dieses Zitat taugt, wie ich denke, gut als Anfangsthese.

Die Globalisierung ist nicht aufzuhalten.
Der Kapitalismus ,also das Streben Einzelner nach Gewinn,ist im Prinzip die Triebkraft jeglicher Entwicklung.
Allerdings sollte sich diejenigen ,welche entsprechende Gewinne machen auch der Tatsache bewußt sein,dass es neben dem Eigennutz auch eine Verantwortung für die Allgemeinheit gibt.
Dies gerät heute jedoch mehr und mehr in den Hintergrund..Kurzfristiges Gewinndenken,ohne langfristige Perspektive führt zum Werteverfall.
Früher galt einmal das Wort--"Eigentum verpflichtet auch". Dies scheint heute immer weniger zu gelten.

blues
24.05.2007, 01:44
Die Globalisierung ist nicht aufzuhalten.
Der Kapitalismus ,also das Streben Einzelner nach Gewinn,ist im Prinzip die Triebkraft jeglicher Entwicklung.
Allerdings sollte sich diejenigen ,welche entsprechende Gewinne machen auch der Tatsache bewußt sein,dass es neben dem Eigennutz auch eine Verantwortung für die Allgemeinheit gibt.
Dies gerät heute jedoch mehr und mehr in den Hintergrund..Kurzfristiges Gewinndenken,ohne langfristige Perspektive führt zum Werteverfall.
Früher galt einmal das Wort--"Eigentum verpflichtet auch". Dies scheint heute immer weniger zu gelten.



es scheint nicht nur ...

das prinzip der ökonomischen optimierung ist leider die triebfeder jedweden ökonomischen handelns geworden ...

Mark Mallokent
24.05.2007, 08:47
Ihr solltet euch klarmachen, daß gerade der Kapitalismus auch eine neue Ethik geschaffen hat. Man kann sie im weitesten Sinne als kaufmännische Ethik beschreiben, die allmählich die alte aristrokratisch-militaristische Ethik ablöst. Wen das interessiert, kann dies in Gustav Freytag, Soll und Haben, nachlesen. :]

politisch Verfolgter
24.05.2007, 11:36
Leider haben wir keine Leistungsgesellschaft, sondern den leistungsunterbindenden Sozialstaat, womit die Zwangsbewirtschaftung fremden Eigentums scheingerechtfertigt wird.
Sicher benötigen bezahlende user "kaufmännische Ethik", sollten also z.B. keine Tretminen anbieten.
Kapital ist positiv, indem es in die Taschen Jener geht, die es erwirtschaften.
Wer gegen Kapital ist, will keine Weltbürger, sondern Trottel von Funktionären.
Genau das haben wir ja bereits.

User benötigen value, damit die betriebslosen Anbieter zur leistungsgerechten Verteilung leistungsäquivalent erwirtschafteter Wertschöpfung kommen.
Dazu dürfen keine öffentl. Mittel in Privatvermögen gepumpt werden, kein Gesetz darf sog. "Arbeitnehmer" deklarieren.
Damit bezahlende user zu Privatkapital gelangen, wozu immer bessere und billigere Maschinen immer mehr herkömmliche menschl. Tätigkeiten übernehmen.

Redwing
25.05.2007, 04:19
Es sind keinerlei Werte in einem soziopathisch-sozialdarwinistischen System möglich, das auf Egoismus, Konkurrenzwahn und Profitgier basiert, derartige Gefälle zwischen viel arm und wenig superreich schafft und durch übertriebenen Leistungswahn und soziale Kälte derart wenig Lebensqualität zuläßt. Es ist eine eiskalte, herzlose Diktatur der Wirtschaftsmafia und des Marktes.

Kurz: Es ist das Böse selbst, und das sage ich voller Überzeugung.

Volkov
25.05.2007, 10:15
Es sind keinerlei Werte in einem soziopathisch-sozialdarwinistischen System möglich, das auf Egoismus, Konkurrenzwahn und Profitgier basiert, derartige Gefälle zwischen viel arm und wenig superreich schafft und durch übertriebenen Leistungswahn und soziale Kälte derart wenig Lebensqualität zuläßt. Es ist eine eiskalte, herzlose Diktatur der Wirtschaftsmafia und des Marktes.

Kurz: Es ist das Böse selbst, und das sage ich voller Überzeugung.

Stimmt schon irgendwo. Aber dieser Wertezerfall kam mit der Zeit und ist erst richtig krass seit dem Ende der 90er aufgekommen. Davor waren die Technischen Möglichkeiten auch noch nicht so, das man alles total individuell machen konnte.
Individualität wurde erst dadurch möglich. Und das ist so gut wie es auch sein mag, der Tod und das gegenseitige Auffressen in der heutigen Welt.

Wir wollen ja dem entegegenwirken, aber das geht nicht von jetzt auf sofort.

-SG-
25.05.2007, 11:04
»Die wirkliche Auseinandersetzung mit dem Islam steht uns noch bevor«, warnt Rohrmoser, der den Traum der Linken von der multikulturellen Gesellschaft zerbrochen sieht an der Liberalisierung der Gesellschaft. Allerdings gehörten zum Toleranzgedanken, im Gegensatz zu anderen Toleranz-Sichtweisen, immer zwei Partner.

hahaha geil, wieviel sich doch in den letzten zehn jahren geändert hat ...

zum thema: wer werte tradieren will, muss die institutionelle basis dafür schaffen, d.h. schulen müssen werte (sitten, traditionen...) vermitteln, da es die individualisierten eltern nicht mehr können

dies verhindert aber eine alt-68erschaft die mit wert, tradition, sitte usw. nur nazizeugs verbindet

SteveFrontera
26.05.2007, 15:47
Ich kann keinen Werteverfall feststellen. Ich habe sogar das Gefühl, dass konservative Werte wie Familie und Leistungsbereitschaft zurück kehren.

Volkov
26.05.2007, 18:14
Ich kann keinen Werteverfall feststellen. Ich habe sogar das Gefühl, dass konservative Werte wie Familie und Leistungsbereitschaft zurück kehren.

Denkst du ? Nunja...in gewisser Weise schon, nur leider kommen keine neuen Familien auf. Klar, müssen auch die bestehenden Familienverhältnisse gepflegt werden, das ist doch gar keine Frage. Nur kommt mir es trotzdem alles irgendwie ziemlich unausgeprägt vor. Doch wenn sich deine Feststellung festigen sollte und verstärkt zutage treten sollte wäre das topp ! Diese Art von Ost-und Südeuropäischen Verhältnisse wären doch mal was cooles :) nur dann müssten auch mehr neue Familien sich gründen.

Quo vadis
26.05.2007, 19:03
Ihr solltet euch klarmachen, daß gerade der Kapitalismus auch eine neue Ethik geschaffen hat. Man kann sie im weitesten Sinne als kaufmännische Ethik beschreiben

In dir muß ja ne besonders schwere Krämerseele schlummern.:rolleyes:
Man kann von Religionen ja halten was man will, aber egal wie die Evolution letztlich verlaufen ist-----weder Lucy auf dem Baum in Afrika, noch die nackten Adam und Eva hatten oder hätten Geld in ihren Taschen gehabt.Geld ist schlicht eine Erfindung des Menschen, in meinen Augen eine schlimmere als die Atombombe, nebenbei.Nur brennende Haufen Geldscheine haben einen "moralischen Wert", es durch Krämerseelentum, Wucher, Verzinsung, Ausbeutung, Abzocke u.ä. abzugreifen, ist widerlich......

Kenshin-Himura
26.05.2007, 19:11
Dies ist für mich eine der elementarsten Fragen der heutigen Zeit, ist ein besseres Deutschland nur unter Besiegung des Kapitalismus oder zumindest der Globalisierung zu erreichen?

Sind Werte in der Leistungsgesellschaft nicht viel mehr als ein Wettbewerbsnachteil, die durch die weltweite Rationalisierung weg rationalisiert werden?

Kann es eine Koexistenz von globalisierter Leistungsgesellschaft und Werten geben, wie es den Neokonservativen vorschwebt?

Zur Unterstützung dieses Thread nehme ich ein Zitat eines anderen Users als Hilfe in Anspruch, dieses Zitat taugt, wie ich denke, gut als Anfangsthese.

Wirtschaftliche und politische Freiheiten sind eben recht junge Dinge, mit Denen die Menschen erst lernen müssen umzugehen. Wenn es da Start-Schwierigkeiten gibt, dann sieht das natürlich gleich so aus, als wenn die Sache von vornherein nicht funktioniert.

Tatsächlich sehe ich den ,,Werteverfall" gar nicht bei allen oder fast allen Menschen. Sondern nur bei einem Teil der Gesselschaft, und der Andere war zum großen Teil auch schon früher so asozial und egoistisch, wie er es heute ist. Wirklicher Anstand und Höflichkeit waren schon immer Tugenden, die nur eine kleine Minderheit vorzuweisen hatte, nur jetzt wo sich jeder nach außen verhalten darf wie er im Innern in Wirklichkeit schon immer war, wird es halt offensichtlicher. Ob man sich anständig verhält, hat man also weitgehend selbst in der Hand - bei Vielen klappt es ja schließlich auch - und nicht der Kapitalismus ist für diese Phänomene zu verdammen. Eher sehe ich sozialistische Politik und sonstige Umverteilungs-Politik als Ursache für die sog. ,,Zukunftsängste" und somit auch für den ,,Werteverfall".

Das soll dazu erst mal Alles sein, ich hatte mich zu dem Thema hier ja im Forum schon umfassend geäußert. Ich finde diese Frage viel wichtiger, als die ,,Alternativen" (also Sozialismus etc.) aus wirtschaftlicher Perspektive argumentativ auseinander zu nehmen. Denn dass Sozialismus etc. gescheitert ist, wird kaum ein rational und nüchtern denkender Mensch bestreiten können. Der ganze Sozialismus und Anti-Kapitalismus beruht nicht so sehr auf wirtschaftlichen Dingen, sondern speist sich aus dieser Kritik am ,,Werteverfall", es ist wichtig dies zu wissen für die anti-kommunistische Argumentation, und deswegen habe ich hier auch immer sehr stark versucht, diesen Ethik-Aspekt zu betonen und zu versuchen, den Kapitalismus primär nicht wirtschaftlich, sondern vor Allem ethisch zu verteidigen, das ist viel wichtiger und entscheidend für den Ausgang der Auseinandersetzung mit System-Gegnern.

Aldebaran
26.05.2007, 19:12
Dies ist für mich eine der elementarsten Fragen der heutigen Zeit, ist ein besseres Deutschland nur unter Besiegung des Kapitalismus oder zumindest der Globalisierung zu erreichen?

Sind Werte in der Leistungsgesellschaft nicht viel mehr als ein Wettbewerbsnachteil, die durch die weltweite Rationalisierung weg rationalisiert werden?

Ganz im Gegenteil. Es gibt so etwas wie "Kosten des Misstrauens". Man braucht mehr Polizisten, Anwälte, Wachpersonal, Sicherheitstechnik etc.. Kürzlich las ich, dass es Unternehmen wegen der extremen Kriminalität dort kaum noch möglich ist, Personal nach Südafrika zu versetzen.

Es reicht aber noch weiter. So wie ein "innerlich gekündigter" Arbeitnehmer für ein Unternehmen nicht gut ist, weil er möglichst wenig produktiv zu sein bestrebt ist und im Extremfall sogar sabotiert oder der Konkurrenz zuarbeitet, so gilt das meiner Meinung nach für die ganze Gesellschaft. Wenn ich mich in einer Gesellschaft nicht sicher oder ihr gar nicht zugehörig fühle, engagiere ich mich auch nicht für sie. Das kann z.B. auch Steuerhinterziehung oder "Sozialbetrug" bedeuten.

Der Widerspruch ist der, dass die Wirtschaftsordnung selbst nicht zuständig ist für "Werte". Die müssen als "kulturelles Kapital" vorhanden und ggf. vom Staat gefördert werden.



Kann es eine Koexistenz von globalisierter Leistungsgesellschaft und Werten geben, wie es den Neokonservativen vorschwebt?

Es muss sie sogar geben, ansonten die globale Leistungsgesellschaft langfristig in Anarchie versinken würde.

-jmw-
26.05.2007, 20:18
Der Widerspruch ist der, dass die Wirtschaftsordnung selbst nicht zuständig ist für "Werte". Die müssen als "kulturelles Kapital" vorhanden und ggf. vom Staat gefördert werden.
Interressant und empfehlenswert zu dieser Frage der Werteordnung in der Marktwirtschaft eine Untersuchung aus Sicht eines wertekonservativen Neo'liberalen': Wilhelm Röpke: Jenseits von Angebot und Nachfrage.

Redwing
27.05.2007, 04:10
Wirtschaftliche und politische Freiheiten sind eben recht junge Dinge, mit Denen die Menschen erst lernen müssen umzugehen. Wenn es da Start-Schwierigkeiten gibt, dann sieht das natürlich gleich so aus, als wenn die Sache von vornherein nicht funktioniert.

Ist das wieder ein verdrehter Quatsch, den du hier laberst.

Das System und wirtschaftsliberale Auswüchse gibts lange genug, und immer endet es nach einer gewissen Zeit wieder in der Sackgasse. Dieser Mist ist nicht am Anfang, sondern vor dem Puffer in der Endstation.


Denn dass Sozialismus etc. gescheitert ist, wird kaum ein rational und nüchtern denkender Mensch bestreiten können.

Ich kann es.:cool: Und, im Gegensatz zu dir, hab ich Argumente dafür, aber bei manchen Leuten bewirkt sowas nichts.


Der ganze Sozialismus und Anti-Kapitalismus beruht nicht so sehr auf wirtschaftlichen Dingen, sondern speist sich aus dieser Kritik am ,,Werteverfall", es ist wichtig dies zu wissen für die anti-kommunistische Argumentation, und deswegen habe ich hier auch immer sehr stark versucht, diesen Ethik-Aspekt zu betonen und zu versuchen, den Kapitalismus primär nicht wirtschaftlich, sondern vor Allem ethisch zu verteidigen, das ist viel wichtiger und entscheidend für den Ausgang der Auseinandersetzung mit System-Gegnern.

Muahaha!:)) Ethisch gesehen kannst du dieses sozialdarwinistische Soziopathensystem erstrecht nicht rechtfertigen! Wow, welch Ethik, wenn die Masse immer mehr verarmt und immer mehr Menschen selbst in den paar Bonzenländern drauf und dran sind, zu verhungern, obwohl mehr als genug für alle da ist! Welch Ethik, wenn in einem System letztlich nur eine winzig kleine Minderheit profitiert und der Rest ausgebeutet wird! Welch Ethik, wenn 85% der Länder arm sind und kaum teilhaben an diesem perversen, globalen Monopolyspiel, sondern höchstens ausgebeutet werden, in Afrika Tausende pro Tag verhungern und auch landesintern in jedem Land die Gefälle immer schlimmer werden!X(
Außerdem checkst du nicht, daß die Amoral des Kapitalismus ganz eng im Zusammenhang mit der falschen Wirtschaftspolitik steht. Wer der Wirtschaft alle Macht zuschanzt- in einem System, das auf Egoismus und Profitgier basiert-, der muß sich nicht wundern, wenn das dabei rauskommt, was es gerade wieder tut und immer tat!

Mann, Mann, Mann, langsam müßte Jesus bei dir aber mal Fortschritte machen, Kenshin! Was lernt ihr da eigentlich in eurem Deppenstudium? Wie die Päpste Demut priesen und hinter den Mauern ihrer Paläste dekadente Orgien feierten?

Kenshin-Himura
27.05.2007, 11:36
Das System und wirtschaftsliberale Auswüchse gibts lange genug, und immer endet es nach einer gewissen Zeit wieder in der Sackgasse. Dieser Mist ist nicht am Anfang, sondern vor dem Puffer in der Endstation.

Nein, bezogen auf die Menschheitsgeschichte nicht. Und es kamen auch viele andere neue Faktoren hinzu, wie technische Neuerungen, Umgang mit Medien wie Internet und Computer etc. , muss Alles erst gelernt werden. Und die Linken schlafen nicht, sie denken sich alle paar Jahrzehnte eine neue Wahnsinns-Idee aus, um das Abendland und den bürgerlichen Rechtsstaat zu zerstören. Und es gibt immer wieder Leute, die diesen Wahnsinns-Ideen folgen und somit ethisch verfallen, in den Fängen von Sozialisten von allen Seiten.


Ich kann es.:cool: Und, im Gegensatz zu dir, hab ich Argumente dafür, aber bei manchen Leuten bewirkt sowas nichts.

Du hast vergessen, was ich dazu geschrieben habe: rational und nüchtern denkend. Beides erfüllst du nicht annähernd. :)) Kommunisten halt. :))


Wow, welch Ethik, wenn die Masse immer mehr verarmt und immer mehr Menschen selbst in den paar Bonzenländern drauf und dran sind, zu verhungern, obwohl mehr als genug für alle da ist! Welch Ethik, wenn in einem System letztlich nur eine winzig kleine Minderheit profitiert und der Rest ausgebeutet wird! Welch Ethik, wenn 85% der Länder arm sind und kaum teilhaben an diesem perversen, globalen Monopolyspiel, sondern höchstens ausgebeutet werden, in Afrika Tausende pro Tag verhungern und auch landesintern in jedem Land die Gefälle immer schlimmer werden!X(

Diese demagogischen Sprüche sind mal wieder typisch für linke Argumentation. Jeder User mit bürgerlichem demokratischen Anstand und Kultur kann sich hier ein Bild über die Linken machen. Es ist die typische linke Masche: Eine unbewiesene These wird als allgemeingültig und bewiesen vorrausgesetzt. Deine Unterstellungen gegen den Kapitalismus, dass dieser zur Verarmung der Massen führen würden usw. , setzt du von vornherein vorraus als sei es ein Fakt. Da lohnt es sich nicht, das nähere Diskutieren überhaupt anzufangen. Deswegen machen es ja auch so Wenige im Forum, und deswegen biegst du es dir vielleicht so zu Recht, dass die Kapitalisten hier keine Argumente hätten, obwohl in fact genau das Gegenteil der Fall ist.


Außerdem checkst du nicht, daß die Amoral des Kapitalismus ganz eng im Zusammenhang mit der falschen Wirtschaftspolitik steht. Wer der Wirtschaft alle Macht zuschanzt- in einem System, das auf Egoismus und Profitgier basiert-, der muß sich nicht wundern, wenn das dabei rauskommt, was es gerade wieder tut und immer tat!

Mann, Mann, Mann, langsam müßte Jesus bei dir aber mal Fortschritte machen, Kenshin! Was lernt ihr da eigentlich in eurem Deppenstudium? Wie die Päpste Demut priesen und hinter den Mauern ihrer Paläste dekadente Orgien feierten?

Reine Polemik ohne Argumente, offenbar bist du mal wieder hilflos.

ppp
27.05.2007, 11:54
die wiederbelebung alter konservativer wertmodelle scheint mir nicht aussichtsreich, weil diese modelle überholt sind und mit der vorsetllung einer pluralistischen gesellschaft inkompatibel sind. und wenn dann konkret nachgefragt wird, fällt den konservativen zu ihren "werten" außer flöte spielen nichts substantielles ein, siehe leitkulturdebatte.

die neoliberalen fühlen sich im wertverfall ganz wohl. wenn konservativen an einer wirklichen wertorientierung gelegen ist, täten sie gut daran, sich mit anderen zu unterhalten, denen ebenfalls an wertorientierung gelegen ist. die liberalen kämen dafür eher nicht in frage.

im wesentlich sehe ich von konservativer seite bisher nur worthülsen.

politisch Verfolgter
27.05.2007, 18:00
Der Wert der Grundrechte bedingt marktwirtschaftlich die Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern.
Was diese Doppelrolle beeinträchtig, hat für die Anbieter sprichwörtlich keinen Wert, keinen value.
Die Frage ist also, wie organisiert und strukturiert sich value für die Anbieter?
Die betriebslosen Anbieter benötigen ein Value-Modell.

Mark Mallokent
27.05.2007, 20:06
In dir muß ja ne besonders schwere Krämerseele schlummern.:rolleyes:
Man kann von Religionen ja halten was man will, aber egal wie die Evolution letztlich verlaufen ist-----weder Lucy auf dem Baum in Afrika, noch die nackten Adam und Eva hatten oder hätten Geld in ihren Taschen gehabt.Geld ist schlicht eine Erfindung des Menschen, in meinen Augen eine schlimmere als die Atombombe, nebenbei.Nur brennende Haufen Geldscheine haben einen "moralischen Wert", es durch Krämerseelentum, Wucher, Verzinsung, Ausbeutung, Abzocke u.ä. abzugreifen, ist widerlich......
Geld hat es schon lange vor dem Neoliberalismus gegeben. Ebenso Wucher, Verzinsung etc. Allein daraus ergibt sich, daß der Wertezerfall keine Folge des Neoliberalismus sein kann.
Und was die "Krämerseele" betrifft, so weiß jeder Kenner, daß kaufmännisches Handeln immer auf "Kredit" beruht, was vom Lateinischen "credere", d. h. "glauben", vertrauen" kommt. :]

Lichtblau
27.05.2007, 20:32
Die Jagd nach Profit bedient die niedrigsten menschlichen Instinkte und vermehrt sie dadurch.

Kaiser
27.05.2007, 21:07
Dies ist für mich eine der elementarsten Fragen der heutigen Zeit, ist ein besseres Deutschland nur unter Besiegung des Kapitalismus oder zumindest der Globalisierung zu erreichen?

Sind Werte in der Leistungsgesellschaft nicht viel mehr als ein Wettbewerbsnachteil, die durch die weltweite Rationalisierung weg rationalisiert werden?

Kann es eine Koexistenz von globalisierter Leistungsgesellschaft und Werten geben, wie es den Neokonservativen vorschwebt?

Zur Unterstützung dieses Thread nehme ich ein Zitat eines anderen Users als Hilfe in Anspruch, dieses Zitat taugt, wie ich denke, gut als Anfangsthese.

Werteverfall ist kein Produkt des Wirtschaftsliberalismus sondern ein Produkt des Gesellschaftsliberalismus.

Wenn Toleranz zum zentralen Wert erhoben wird, so werden alle anderen "Werte" zwangsläufig zur reinen Beliebkeit. Und "Werte" die sich durch Beliebigkeit auszeichnen, kann man nicht ernst nehmen.

Roter Sturm
28.05.2007, 13:03
Werteverfall ist kein Produkt des Wirtschaftsliberalismus sondern ein Produkt des Gesellschaftsliberalismus.

Wenn Toleranz zum zentralen Wert erhoben wird, so werden alle anderen "Werte" zwangsläufig zur reinen Beliebkeit. Und "Werte" die sich durch Beliebigkeit auszeichnen, kann man nicht ernst nehmen.

Du kannst Wirtschaft und Gesellschaft aber nicht einfach so voneinander trennen. Was wäre denn unsere Gesellschaft ohne die Wirtschaft?

Die Probleme der allgemeinen Verlotterung werden schon klar, wenn man nur mal den Fernseher einschaltet. Schaut euch doch die Werbepausen an! Und auch mal im Kinderprogramm bitte! Der Konsumdruck der egoistischen Wirtschaft ist der Hauptmotor für den totalen Wertezerfall.

Was wir bräuchten, wäre eine Werterevolution! Weg von Konsumwahnsinn und Egomanie, wieder hin zu sozialem Verhalten, Gemeinschaft und konstruktiver Wirtschaft.

Die Open-Source Entwickler im Internet sind ein tolles Beispiel für sozialistisch-produktive Betätigung!

Freiherr
28.05.2007, 14:39
"Was wir bräuchten, wäre eine Werterevolution! Weg von Konsumwahnsinn und Egomanie, wieder hin zu sozialem Verhalten, Gemeinschaft und konstruktiver Wirtschaft."

Richtig. Wir brauchen wieder mehr gemeinschaftliche Verantwortung - in jeglicher Beziehung. Eine autistische Gesellschaft, die sich nur noch um sich selbst dreht, ist (auch) wirtschaftlich nicht erfolgreich.

Redwing
29.05.2007, 04:12
Nein, bezogen auf die Menschheitsgeschichte nicht. Und es kamen auch viele andere neue Faktoren hinzu, wie technische Neuerungen, Umgang mit Medien wie Internet und Computer etc. , muss Alles erst gelernt werden. ...(blabla)

Na und, was hat das mit der Wirtschaft und dem System grundliegend zu tun? Das Prinzip ist immer wieder nahezu identisch und immer wieder scheitert(e) dieses System- völlig unabhängig von Epochen und technischer Entwicklung. Die technische Entwicklung wirkt sich, wie sie im Kapitalismus angewendet wird, eher noch arbeitslosigkeitsmaximierend aus, denn die profitgierigen Bonzen nutzen die Maschinen ja nicht, den AN ein besseres Leben mit weniger Arbeit zu ermöglichen, sondern um die Hälfte zu entlassen und Kosten zu sparen.


Du hast vergessen, was ich dazu geschrieben habe: rational und nüchtern denkend. Beides erfüllst du nicht annähernd. :)) Kommunisten halt. :))

Ich glaub, ich vertraue da eher auf mein Urteil und das anderer Denker bez. dieser Definitionen, anstatt etwas auf das realitätsferne, asoziale Gestammel eines geistig Verwirrten zu geben.;)


(blabla)... Deine Unterstellungen gegen den Kapitalismus, dass dieser zur Verarmung der Massen führen würden usw. , setzt du von vornherein vorraus als sei es ein Fakt. Da lohnt es sich nicht, das nähere Diskutieren überhaupt anzufangen. Deswegen machen es ja auch so Wenige im Forum, und deswegen biegst du es dir vielleicht so zu Recht, dass die Kapitalisten hier keine Argumente hätten, obwohl in fact genau das Gegenteil der Fall ist.

Ach weißte, ich glaub, ich kann das ruhigen Gewissens als Fakt hinnehmen, wenn eben in kapitalistischen Regionen all das passiert. Es GIBT dort immer mehr Armut und immer größere Gefälle, und wenn dort eben dieses System wütet, dann kann ich es mir wohl erlauben, es auch dafür verantwortlich zu machen. Wobei sich das System auch negativ auf Länder auswirken kann, die es nicht so mit dem Kapitalismus haben, aufgrund imperialistischer Politik (Bsp. USA gegen Kuba) oder dieser globalen Ausbeutungen (Bsp die 15% Industrieländer gegen den Rest der Welt (und untereinander).
Wenn du vor diesen Tatsachen die Augen verschließt und den Zusammenhang zum Kapitalismus nicht wahrhaben wilst, dann bist wohl DU hier der Dogmatiker und Diskussionsunfähige.;)


Reine Polemik ohne Argumente, offenbar bist du mal wieder hilflos.

Och, weißt du, ich seh da bei mir einen Absatz mit sieben Zeilen, die immerhin aussagefähiger und inhaltsvoller als dein polemischer Einzeiler hier sind. Und diesem Absatz gingen weit mehr Zeilen argumentativer Erklärungen voraus, mit denen du offenbar überfordert bist. :cool:

Pandulf
29.05.2007, 20:35
Der Liberalismus gehört zerstört, weil er selbst nur Extremismus der übelsten Sorte ist. Liberalismus ist der falsche Name, in Wirklichkeit ist Liberalismus nichts anderes als Radikalster Individualismus. Die Feinde dieses Individualismus sind alle Fundamente, auf denen das menschliche Zusammenleben basiert: Familie, Religion, Kultur, Volk, Nation, Staat etc.

Der Liberalismus hat den Zwiespalt des Menschseins, nämlich zum einen, das man Individuum ist und zum anderen ein Gemeinschaftswesen, dahingehend aufgelöst, daß nur das Individuum-sein wichtig ist. Alles andere wird als Feind von "freedom" angesehen.

Diese Einstellung ist krank und extremistisch. Das Produkt dieser Wahnideologie kann man in den liberalisierten Schulen anschauen, die nur noch kleine Barbaren ohne Zukunftschancen produzieren.