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Vollständige Version anzeigen : Schröder will weg vom Öl



Duck
03.06.2004, 11:59
Der kanzler hat gefordert, sich auch aus Sicherheitsgründen weniger abhängig vom Öl zu machen und stattdessen erneuerbare Energien zu pushen.

Eine globale Energiewende hin zu einer stärkeren Nutzung erneuerbarer Energien sei ein „Gebot der Sicherheit", denn die einseitige Abhängigkeit der Weltwirtschaft vom Öl spiele dem Terrorismus in die Hände, sagte Gerhard Schröder am Donnerstag auf der Weltkonferenz für erneuerbare Energien in Bonn. Die „Verwundbarkeit“ gegenüber solchem Terrorismus habe sich durch diese Abhängigkeit enorm erhöht.

Auch die aktuell hohen Ölpreise zeigten dringlich die Notwendigkeit, belastbare und konkrete Absprachen für eine solche Umorientierung weg vom Öl und hin zu regenerativen Ressourcen wie Sonne, Wind, Wasser und Biomasse zu treffen, betonte der Kanzler. Die hohen Preise verbauten global die Chancen für wirtschaftliche Entwicklung, bedrohten den Aufschwung in den Industrieländern und behinderten weltweit die Bekämpfung von Armut und Hunger.

Die Terroranschläge auf Anlagen der Ölversorgung „zielen unmittelbar darauf, die Menschheit an ihrem Lebensnerv zu treffen", sagte Schröder vor Regierungsdelegierten aus 154 Ländern. Die Anschläge in Saudi-Arabien und in Irak machten auf dramatische Weise deutlich, dass eine Energieversorgung, die auf möglichst viele verschiedene Energieträger setze, für die internationale Sicherheit „überlebenswichtig“ sei.

Stoiber setzt auf Kernenergie

Die CSU favorisiert dagegen angesichts der steigenden Ölpreise neue AKWs. In einem energiepolitischen Strategiepapier, das der Tageszeitung „Die Welt“ vorliegt, wird der von der rot-grünen Koalition beschlossene Atomausstieg als falsch bezeichnet. Die bayerische Landesregierung fordere, die Option Kernenergie müsse offen gehalten werden.

Außerdem wird die Möglichkeit des Ersatzes bestehender und bei Bedarf auch Errichtung neuer Kernkraft-Anlagen „nach energiewirtschaftlichen Kriterien unter Einhaltung höchster Sicherheitsstandards“ verlangt. Ein Ausstieg Deutschlands aus der Kernenergie bedeute „Rückzug aus der Technologieführerschaft und damit Rückschritt auch für die internationale Weiterentwicklung der kerntechnischen Sicherheit", zitiert das Blatt aus dem Papier.

Mecca
03.06.2004, 12:12
schön

herby
03.06.2004, 13:27
Der kanzler hat gefordert, sich auch aus Sicherheitsgründen weniger abhängig vom Öl zu machen und stattdessen erneuerbare Energien zu pushen.


http://www.bundestag.de/bic/hib/2004/2004_024/05.html

Sorgar die USA liegt mit ihrem Anteil noch vor uns. Wieder einmal geschlafen, bzw. nicht genügend "gefördert". Wer soll das bezahlen .....
Ich hoffe da auf die Wirtschaft. Es gibt schon gute Ansätze (DC/Ford, Toyota etc.)

Kaiser
03.06.2004, 15:54
Leeres Gerede.

Irratio
03.06.2004, 17:10
Notwendigkeit.

Irratio.

DichterDenker
03.06.2004, 17:19
Schön aus wirtschaftlichen Gründen fände ich es wichtig das Deutschland nicht von der Öl-Lobby abhängig ist... :]
Aber ob man wirklich ohne auskommt?

Schwartzer Rab
03.06.2004, 17:54
Autarkie! Das hat sich schon in der Vergangenheit einmal bewährt! ;)

Im Ernst: Da hat der Gerd ausnahmsweise mal Recht. Da sollte sich Ede aus der Staatskanzlei mal eine Scheibe von abschneiden, der glaubt ja immer noch an die allein seligmachende Wirkung von AKWs. Naja, seligmachend können die unter Umständen ja auch wirklich sein :)) Erneuerbare Energien sind die EINZIGE verantwortbare und sinnvolle Zukunftsperspektive. Versteht diesen Beitrag auch als Antwort zum "Ede will neue AKWs"-Strang.

DichterDenker
03.06.2004, 17:58
Hmm, wir könnten jetzt mal wieder die Umweltschäden die erneuerbare Energiequellen anrichten können diskutieren... ;)

Konfuzius_sagt
03.06.2004, 19:16
Hmm, wir könnten jetzt mal wieder die Umweltschäden die erneuerbare Energiequellen anrichten können diskutieren... ;)
das würd mich doch sehr interessieren, erzähl!

luther
03.06.2004, 20:34
gibts wirklich noch jemand der Türkengerds Sprechblasengeblubber ernst nimmt. Außer dem ewigen Gefeixe und Gegrinse nur Windbeuteleien. Ein Mann, der mit vier Frauen nicht einmal ein einziges Kind zustande bringt, der absolute Rohrkrepierer.

Ex-Admin
03.06.2004, 20:50
Weg vom Öl? Öl wird nicht nur für Benzin oder vergleichbarem Kraftstoff gebraucht, sondern ist auch in alltäglichen Materialien enthalten. Allen voran Plastik und PVC.

Vielleicht sollte das mal jemand dem Kanzler sagen ...

Halteverbot
03.06.2004, 20:59
Hmm, wir könnten jetzt mal wieder die Umweltschäden die erneuerbare Energiequellen anrichten können diskutieren...

Ach, wen interessiert das schon? So ne Solarzellensammlung schaut doch wunderbar aus und ist regenerativ!!! Das reicht doch den kurzsichtigen Grünen, mehr wollen die gar nicht wissen. Dass sie im Endeffekt genauso, wenn nicht schädlicher für die Umwelt sind und Arbeitsplätze vernichten, ist ihnen egal. Hauptsache der dumme umweltverbundene Wähler glaubt es!
Alleine schon die Siliziumherstellung ist ein großes Problem, vorallem bei Reinstsilizium, das größtenteils noch durch Elektrolyse gewonnen wird, sind die Energiebeträge enorm!
Wer einmal eine Elektrolyse durchgeführt hat, weiß wovon ich rede :)

Weiter möchte ich es nicht ausführen, weil folgender Link schon einiges erklärt:
http://www.sfv.de/sob99334.htm

Irratio
03.06.2004, 22:09
Langfristig wird hier gedacht. Gut so. Wir haben einmalige Kosten, und langfristige Erträge. Um zu verstehen, dass man langfristig einen Vorteil daraus gewinnen kann, muss man kein Genie sein... zumindest im Bereich "Energie" ist es sinnvoll vom Öl wegzukommen. Ich bin kein Chemiker und kann deshalb auch nichts zu den Plastikverbindungen und deren ölfreien Herstellbarkeit sagen...

Irratio.

herby
04.06.2004, 09:43
Autarkie! Das hat sich schon in der Vergangenheit einmal bewährt! ;)

Im Ernst: Da hat der Gerd ausnahmsweise mal Recht. Da sollte sich Ede aus der Staatskanzlei mal eine Scheibe von abschneiden, der glaubt ja immer noch an die allein seligmachende Wirkung von AKWs. Naja, seligmachend können die unter Umständen ja auch wirklich sein :)) Erneuerbare Energien sind die EINZIGE verantwortbare und sinnvolle Zukunftsperspektive. Versteht diesen Beitrag auch als Antwort zum "Ede will neue AKWs"-Strang.

Hier ein guter Link:
http://www.oeffentliche-finanzen.de/zeit/Meadows.htm
Es wird weltweit daran gearbeitet. Leider sind wir in Deutschland nur bei der Windkraft führend. Der Anteil an der Energieerzeugung der Welt ist aber sehr gering. Wie gesagt, ich hoffe auf die Brennstoffzelle.
Zukunftsperspektive ja, aber was wird passieren wenn wir das mit dem Wasserstoffe (oder sonstigen erneuerbaren Energien) nicht hinbekommen? Müssen wir dann unsere Ausstiegspläne einhalten? Wie schnell kann man ein abgeschaltetes Atomkraftwerk wieder in Gang setzen und wäre das sinnvoll?
Wie immer: ich weiß vieles nicht, möchte aber gern mehr wissen.
Danke im voraus.

gruß, herby

Halteverbot
04.06.2004, 11:31
Langfristig wird hier gedacht. Gut so. Wir haben einmalige Kosten, und langfristige Erträge. Um zu verstehen, dass man langfristig einen Vorteil daraus gewinnen kann, muss man kein Genie sein... zumindest im Bereich "Energie" ist es sinnvoll vom Öl wegzukommen. Ich bin kein Chemiker und kann deshalb auch nichts zu den Plastikverbindungen und deren ölfreien Herstellbarkeit sagen...

Schön, dass du das Öl in Verbindung mit "Plastikverbindungen" erwähnst. Dem Deutschen Reich gelang es schon in den Vierzigern von allen Öllieferungen unabhängig zu werden. Das Geheimnis war die Synthese verschiedenster Alkane, unter anderem Octan (Benzin)! Nun wurde aber diese Herstellung von den "Befreiern" wieder verboten, es war bestimmt nicht gut, diese Methode... :rolleyes: Aber da wir ja wissen, dass unsere Freunde aus dem Westen nur das Beste für uns wollen, kann es gar keine andere Möglichkeit und somit keinen Grund für ein Verbot geben!
Das Öl bräuchte man tatsächlich schon seit Jahrzehnten nicht mehr um verschiedenste Kohlenwasserstoffe, die Bestandteil von Plastik und anderen Kunststoffen sind, herzustellen. Unabhängigkeit wäre sogar schon im dritten Reich kein Thema mehr gewesen, daher bleibt es wieder nur ein Wahlkampfthema.


Wir haben einmalige Kosten, und langfristige Erträge. Um zu verstehen, dass man langfristig einen Vorteil daraus gewinnen kann, muss man kein Genie sein...
Das ist im Prinzip schon richtig, nur braucht hier niemand heuchlerisch daherzukommen und dem dummen Wahlvolk zu erzählen, sie würden davon nur profitieren und die Umwelt schonen... Außerdem ist Kernkraft die umweltfreundlichste Methode der Energiegewinnung, würde man ordentliche Kraftwerke bauen, die eine Katastrophe verhindern, was kein Problem sein dürfte, da man sich beim Bau der heutigen AKWs noch nicht über Ausmaße von Terroranschlägen bewußt war. Wir schicken jeden Mist ins All, den Atommüll müssen wir aber unbedingt hier lagern. Naja, ist auch nicht schlecht, dann können es sich ein paar Langhaarige auf den Schienen bequem machen und voller Stolz nach Hause gehen und sagen: Ich habe heute für die Umwelt gekämpft.
Trägt zur Zufriedenheit im Volke bei... :rolleyes:

Ich bitte darum: Glaubt nicht jeden Mist, den euch irgendjemand versucht aufzutischen!

Achim
04.06.2004, 11:40
Wir schicken jeden Mist ins All, den Atommüll müssen wir aber unbedingt hier lagern.

Na klar, wir schießen mit alten Brennstäben beladene Raketen ins All! Wäre auch kein Problem, wenn da mal eine beim Start explodiert oder abstürzt :rolleyes:

Halteverbot
04.06.2004, 12:05
Na klar, wir schießen mit alten Brennstäben beladene Raketen ins All! Wäre auch kein Problem, wenn da mal eine beim Start explodiert oder abstürzt

Wie oft ist denn in den letzten Jahre eine bemannte Rakete explodiert?
Und wie sähen die Folgen bei einer Explosion mit radioaktiven Abfall aus?
Schön, dass da gar nichts passieren würde, denn wo nichts mehr zu spalten ist, kann auch nichts passieren.
Ich bitte dennoch kein Halbwissen weiterzuverbreiten...

Schwartzer Rab
04.06.2004, 14:02
Zitat von Halteverbot
Außerdem ist Kernkraft die umweltfreundlichste Methode der Energiegewinnung (...) Wir schicken jeden Mist ins All, den Atommüll müssen wir aber unbedingt hier lagern.
Diese Art der "Nach uns die Sintflut"-Mentalität unter den AKW-Befürwortern geht mir ungemein gegen den Strich. Glaubt Ihr eigentlich alles, was Euch Industrie und Atomlobby erzählen?

Um die national eingestellten hier besser zu erreichen, mal in einer anderen Sprache ausgedrückt: Umweltschutz ist Heimatschutz. Nebenprodukte und Abfälle der Atomenergie, die noch in Tausenden von Jahren tödliche Strahlung abgeben, sind eine Bedrohung für Umwelt und Heimat. Und jeder, der auf Kosten seiner eigenen Nachkommen diesen Mist weiter machen will, handelt im Wortsinne asozial, nämlich unverantwortlich gegenüber der Gemeinschaft.

luther
04.06.2004, 15:03
schwartzer rab: ...Um die national eingestellten hier besser zu erreichen, mal in einer anderen Sprache ausgedrückt: Umweltschutz ist Heimatschutz. Nebenprodukte und Abfälle der Atomenergie, die noch in Tausenden von Jahren tödliche Strahlung abgeben, sind eine Bedrohung für Umwelt und Heimat...

im Prinzip ja, aber wie schützt man sich vor Cattenon und den restlichen 57 Frankreichs und dem böhmischen Temelin und den bulgarischen Schrottreaktoren? Was tun wir, wenn die Polen in den besetzten Gebieten AKW´s bauen? Es ist eben leider eines der Probleme, die man nur weltweit und damit überhaupt nicht lösen kann.
Scheint es da nicht klüger, die AKW Technik in der wir einst führend waren so weiterzuentwickeln, daß der Sicherheitsstandard allgemein erhöht wird.
Kein Öl, keine AKW´s, keine Autos und was noch alles; weg damit und statt dessen weitere Millionen barabischer Handlanger importiert. Für die nächst Steinzeit sind wir bald gut gerüstet.

Schwartzer Rab
04.06.2004, 15:16
@Luther: Es geht doch primär gar nicht um die Sicherheit der AKWs selbst, sondern um den Atommüll, den JEDES AKW zwangsläufig produziert. Das ist für mich der Knackpunkt. Mit dem In-Kauf-Nehmen der Produktion von Atommüll entscheiden wir uns bewußt dafür, unseren Nachfolgegenerationen eine schwere Hypothek aufzubürden. Das ist blanker Egoismus und unverantwortlich. Stattdessen wäre Deutschland gut beraten, als Vorreiter erneuerbarer Energiegewinnung auch die AKWs in den Nachbarländern faktisch überflüssig zu machen, was uns unbestreitbar Vorteile in jeder Beziehung - wirtschaftlich, sicherheitstechnisch, ökologisch, zukunftsperspektivisch - brächte.

mike
04.06.2004, 15:20
Der kanzler hat gefordert, sich auch aus Sicherheitsgründen weniger abhängig vom Öl zu machen und stattdessen erneuerbare Energien zu pushen.

Kann ich mir schon vorstellen wenn Doris beim Kochen das verkehrte Öl nimmt. Das spritzt immer so.

Halteverbot
04.06.2004, 17:56
Diese Art der "Nach uns die Sintflut"-Mentalität unter den AKW-Befürwortern geht mir ungemein gegen den Strich. Glaubt Ihr eigentlich alles, was Euch Industrie und Atomlobby erzählen?

Ich glaube kaum, dass ich nach etlichen Büchern über Kernchemie und Kernphysik irgendein Halbwissen einer Atomlobby brauche.
Aber schieß los...


Um die national eingestellten hier besser zu erreichen, mal in einer anderen Sprache ausgedrückt: Umweltschutz ist Heimatschutz. Nebenprodukte und Abfälle der Atomenergie, die noch in Tausenden von Jahren tödliche Strahlung abgeben, sind eine Bedrohung für Umwelt und Heimat. Und jeder, der auf Kosten seiner eigenen Nachkommen diesen Mist weiter machen will, handelt im Wortsinne asozial, nämlich unverantwortlich gegenüber der Gemeinschaft.

Mich als asozial gegenüber meiner Heimat und der Mutter Erde hinzustellen ist mit Verlaub: Blödsinn!
Ich weiß nicht, wer hier wem einen Floh ins Ohr gesetzt hat und noch dazu wüsste ich nicht wie der Atommüll, der sich am Ende des Universums befindet meiner Heimat schaden könnte. Vielleicht erklärst du mir es einmal!

Ich empfehle dir ausdrücklich dich selbst, unabhängig von allen Institutionen zu informieren, aber ich gebe dir selbst auch gerne aus dem Stegreif einen kleinen Überblick:
Nach der Wiederaufarbeitung des Atommülls wird das nicht gespaltene Uran 235 erneut angereichert und zu neuen Kernspaltungen verwendet. Somit ist unter anderem der gefährlichste Stoff aus dem Müll adsorbiert. Der Atommüll selbst kann aus verschiedensten teilweise noch radioaktiven Spaltprodukten bestehen, die natürlich von der Bevölkerung ferngehalten werden müssen. Nun sind aber die einzigen Zerfallsprozesse der Alpha-, Beta- und Gammaprozess, die mit richtigem Umgang kein Problem darstellen. Alphastrahlung hat eine Reichtweite von maximal 9 cm in der Luft, in einer Bleihülle selbstverständlich noch weniger, es würde sogar ein Blatt Papier ausreichen. Betastrahlung eine von 8,5 m, die aber durch Bleiummantelung nichtig wird, auch hier würde eine dünne Aluminiumfolie ausreichen. Einziges Problem stellen die Gammastrahlen dar, die eine große Reichweite haben, allerdings durch Bleiabschirmung ebenfalls nichtig werden.
Ich würde jetzt gerne wissen, inwiefern diese Entsorgung eine Umweltbelastung darstellen soll!

Schwartzer Rab
04.06.2004, 18:24
Zitat von Halteverbot
Ich würde jetzt gerne wissen, inwiefern diese Entsorgung eine Umweltbelastung darstellen soll!
Die Gründe dafür hast Du selbst in Deinen Ausführungen erläutert. Weil Atommüll strahlt, und zwar entsetzlich lange strahlt. Punkt. Ein Abschießen des Mülls in den Weltraum finde ich einfach nur abseitig. Wer soll das bezahlen? Was passiert bei einem Unfall (ja, Raketen explodieren und stürzen ab, das passiert regelmäßig!)?

Mal ganz davon abgesehen: Wo ist denn bitteschön das Problem, wenn Deutschland die Avantgarde in Sachen erneuerbare Energien bildet? Warum sträuben sich soviele Atom-Befürworter dagegen? Schau, die AKWs laufen ohnehin noch mindestens 30 Jahre. Das ist heutzutage eine verdammt lange Zeit angesichts des ungeheuer schnellen technischen Fortschritts. Was spricht dagegen, wenn bis dorthin die alternativen Energien massiv gefördert werden? Mit den allerbesten Aussichten für den "Wirtschaftsstandort Deutschland" und die Umwelt gleichermaßen.

Die Verbohrtheit (damit meine ich nicht Dich persönlich) der Kernkraftbefürworter ist es, die mich rasend macht. Es gibt unwahrscheinlich viele Ansatzpunkte für solche "grünen" Zukunftstechnologien. Angesichts der weltweiten Steigerung an Energieverbrauch, einhergehend mit den bekannten Umweltproblemen, wäre ein technischer Vorsprung in diesem Gebiet die beste Lebensversicherung für die deutsche Industrie. Und da kommt ein Stoiber daher und faselt was von neuen AKWs, die weder gebraucht werden, noch für die Industrie sonderlich rentabel sind. Natürlich können wir heute mit Solar- oder Windenergie nicht den Bedarf decken, aber in anderen Technikbereichen ist man doch auch nicht so skeptisch dem Fortschritt gegenüber. Und wer weiß, vielleicht wartet ja noch ein ganz anderer Ansatz auf seine Entdeckung, an den man heute noch gar nicht denkt.

Halteverbot
04.06.2004, 18:57
Was passiert bei einem Unfall (ja, Raketen explodieren und stürzen ab, das passiert regelmäßig!)?

Dasselbe wie bei irgendwelchen bemannten Raumflügen.


Die Gründe dafür hast Du selbst in Deinen Ausführungen erläutert. Weil Atommüll strahlt, und zwar entsetzlich lange strahlt. Punkt.

Ja er strahlt, aber mit normaler Abschirmung nicht in die Außenwelt.


Mal ganz davon abgesehen: Wo ist denn bitteschön das Problem, wenn Deutschland die Avantgarde in Sachen erneuerbare Energien bildet? Warum sträuben sich soviele Atom-Befürworter dagegen?

Ich befürworte diesen Schritt doch, allerdings wüßte ich nicht, dass wir uns das leisten könnten. Die Weltraumlösung wäre natürlich auch teuer, aber eine umweltfreundliche Lösung.

Außerdem bin ich kein Atomenergiebefürworter, sondern finde es nur schwach wenn immer von der bösen Strahlenenergie gefaselt wird und die Sonnenkollektoren als umweltfreundlichste Engergiequelle dargestellt werden. Das ist einfach abwegig.

Außerdem wird es in Zukunft tödlich sein keine Forschung in diesem Gebiet zu betreiben. Kernfusionen sind die Energiequelle der Zukunft, die einfach umweltgerecht bearbeitet werden muß! Bleiben wir in dieser Forschung stehen, können wir ewig unsere Sonnenkollektoren auf das Dach verfrachten.


Und wer weiß, vielleicht wartet ja noch ein ganz anderer Ansatz auf seine Entdeckung, an den man heute noch gar nicht denkt.

Ich habe bereits ein Konzept entwickelt, das Sonnenkollektoren ersetzen könnte, da es nicht nur herstellungstechnisch günstiger ist, sondern wohl auch energiereicher. Allerdings wirkt dieses System nur für den Wasserhaushalt.
Und wie gesagt: an Kernfusionen muß weiterhin gearbeitet werden, wenn diese demnächst kontrollierbar wird, werden ganz neue Masstäbe in der Energiegewinnung gesetzt.

Und glaub mir: Nichts ist mir wichtiger als die Erhaltung unserer Umwelt und der Tun wir eher einen Gefallen, wenn wir Atommüll sicher abschotten, als dass wir weiterhin auf Kohleenergie setzen.
Übrigens macht die Kernenergie über 30 % der gesamten Energiegewinnung aus, womit ein Ausstieg nicht gerade sinnvoll erscheint.

DichterDenker
04.06.2004, 19:55
das würd mich doch sehr interessieren, erzähl!

Also bei der Wasserkraft spürt man ja schon negative Folgen zB bei den Flussbegradigungen. Denn ein Fluss hat sich sein Bett über Jahrtausende so geebnet so das er gerade im härtesten Gestein liegt, das nicht so schnell erodriert. Zudem ist das Umland dort eher dazu geeignet Hochwasser zu überstehen, weil dort die richtigen Pflanzen usw. wachsen.
Bei einem begradigten Fluss sind somit Hochwasser (Elbeflut) oder das "Ausbrechen" des Flusses wahrscheinlicher und das natürliche Gleichgewicht gerät auch ins wanken (was machen die bäume die am fluss wachsen wenn der plötzlich woanders fließt). Bei Stauseen gerät das natürliche Gleichgewicht auch ins wanken (große teile das landes werden überflutet) und manche Stauseen produzieren sogar Treibhausgase wegen den unter Wasser verrotenden Pflanzen.
Windkraft ist auch so eine Sache: Jedes Windrad zieht einen Teil der Energie aus dem Wind (Energieerhaltung). Das heißt hinter großen Windanlagen ändert sich auch das Klima, je nach dem ob der Wind trockende oder feuchte, warme oder kalte Luft mitgebracht hätte. Das mag zwar jetzt im kleinen nicht schlimm wirken, aber nähmen wir mal an wir würden 50% der Windenergie am Äquator nutzen. Dann würde die feuchte Luft die von dort kommt die Tropen niemals erreichen und die Regenwälder würden verwüsten.
Die Solarenergie hat Halteverbot ja schon angesprochen - es lohnt einfach fast nicht Sonnenkollektoren zu bauen, man steckt in die Herstellung fast genausoviel Energie wie diese im Laufe ihres Lebens produzieren.
Und selbst wenn wir ein Perpetuum Mobile hätten - es hat ja nicht nur die Energiegewinnung ihre folgen, sondern auch die Energienutzung. ZB die Heizung - was wäre wenn 6 Milliarden Menschen nach belieben heizen könnten...

herby
05.06.2004, 09:35
Die Gründe dafür hast Du selbst in Deinen Ausführungen erläutert. Weil Atommüll strahlt, und zwar entsetzlich lange strahlt. Punkt. Ein Abschießen des Mülls in den Weltraum finde ich einfach nur abseitig. Wer soll das bezahlen? Was passiert bei einem Unfall (ja, Raketen explodieren und stürzen ab, das passiert regelmäßig!)?

Mal ganz davon abgesehen: Wo ist denn bitteschön das Problem, wenn Deutschland die Avantgarde in Sachen erneuerbare Energien bildet? Warum sträuben sich soviele Atom-Befürworter dagegen? Schau, die AKWs laufen ohnehin noch mindestens 30 Jahre.

Komisch! Was passiert in den nächsten 30 Jahren mit dem Atommüll aus Deutschland und was würde in 100 Jahren damit geschehen?
Forschung in erneuerbare Energien ist unverzichtbar und muß verstärkt werden! Aber wenn das in de nächsten 30 Jahren nicht klappt, sollte man sich dann nicht auch über Alternativen Gedanken machen? Ich habe einmal einen Bericht im Bayer. Fernsehen gesehen, da hat ein Atomwissenschaftler gesagt, dass es keine 30 Jahre mehr dauern wird, da es kein qualifiziertes Personal mehr gibt. Damit würden wir schon in bedeutend kürzerer Zeit vor dem Atomausstieg stehen. Können wir uns das leisten (auch in Bezug auf Sicherheit)? Ich bin ja auch nicht unbedingt für Atomkraftwerke, doch stelle ich mir die Frage, was ist "derzeit" die Alternative? In einem vernünftigen Energie-Mix liegt meiner Meinung nach die Wahrheit.

Fars
06.06.2004, 11:45
Hallo, Halteverbot!

Zur Herstellung von flüssigen KWs in Hydrierwerken wird Kohle benötigt.
Es ist bis heute einfach billiger, Erdöl zu fördern, es zu raffinieren und daraus alle erdenklichen Produkte herzustellen.
Die Verflüssigung von Kohle während des Dritten Reichs war volkswirtschaftlich nicht rentabel aber zwingend notwendig angesichts des Bedarfs und Zwänge, die sich aus dem Krieg ergaben.
So oder so werden also fossile Brennstoffe benötigt, um Kraftstoffe, Kunststoffe etc. herzustellen.

Schnell nachwachsende Pflanzen, insbesondere Gräser wie Sumpfgras und Bambus, werden in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen für die Herstellung von Kraftstoffen, Bau- und Werkstoffen (u.a. Kunststoffen).

Wie herby und andere schreiben: Keine Primärquelle ist das non plus ultra sondern ein "Energie-Mix".
Auch wenn die Kernfusion z.Z. noch schwer realisierbar ist, so denke ich, wird sie die wichtigste Energiequelle der Zukunft sein.
Ein perpetuum mobile kann es nie geben. Wir können nur auf Kosten der Sonne leben - oder eben von Kernenergie auf der Erde.

Gruß Fars