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Vollständige Version anzeigen : Ein Familienauto für 5000 Euro



Duck
03.06.2004, 12:51
R enault bringt als erster das Fahrzeug für neue Märkte: Zweckmäßig, robust aber dennoch umweltfreundlich und vor allem erschwinglich. Der Logan, so der Name des Autos, startet ab Herbst als Stufenheck mit vier Türen. 2007 wollen die Franzosen einen Kombi und einen Pick-up auf gleicher Basis nachschieben.

Entwickelt für neue Märkte

Mit der Neuentwicklung will Renault auf „den jungen Märkte außerhalb Westeuropas“ (gemeint sind die wachstumsstarken Absatzgebiete in Osteuropa, dem Mittleren Osten, in Nordafrika und in Südamerika) langfristig weiter rentabel wachsen. Innerhalb der nächsten sechs Jahre soll die Produktion an insgesamt fünf Fertigungsstandorten kontinuierlich auf jährlich 700 000 Einheiten steigen. Damit soll das neue Modell entscheidend zu dem Ziel des Renault Konzerns beitragen, im Jahr 2010 insgesamt vier Millionen Fahrzeuge zu produzieren. Der Logan wird in Abhängigkeit vom jeweiligen Markt als Renault oder Dacia vertrieben.

Technik: Einfach aber zuverlässig

Die 5000 Euro Einstiegspreis beziehen sich auf das Basismodell mit 1,4-Liter-Benzinmotor und 75 PS. Darüber gibt es noch einen 1,6-Liter mit 90 PS. Beide Motoren haben vier Zylinder mit je nur zwei Ventilen und erfüllen die EU-4-Abgasnorm. Bei Literleistung und Drehmomentausbeute sind sie unterdurchschnittlich (112 bzw. 128 Nm bei 3000 U/min). Dank erstaunlich niedrigem Gewicht sind die Fahrleistungen dennoch ansprechend. So bringt der Logan trotz fünf Zentimeter als etwa Golf- und Mégane-Schrägheck nur rund eine Tonne auf die Waage – 15 bis 20 Prozent weniger als die West-Autos. Damit erreicht Logan die 100-km/h-Marke angeblich in 13 bzw. 11,5 Sekunden und schafft 164 bzw. 175 Spitze. Im Drittelmix sollen die Vierzylinder 6,8 bzw. 7,3 Liter pro 100 Kilometer konsumieren. Nächstes Jahr wollen die Franzosen zudem einen 1,5-Liter Diesel nachlegen.

Die Karosse bietet dabei Platz für fünf Personen und einen 510 Liter großen Gepäckraum – das ist S-Klasse-Format.

Die Bodengruppe des Logan stammt im Prinzip vom kommenden Clio. Mit McPherson-Vorderachse und Verbundlenkerhinterachse entspricht daher auch das Fahrwerk dem modernen Klassenstandard.

Standesgemäße Sicherheit

Bei der Sicherheit sind praktisch keine Abstriche erforderlich. Zwar würde der Logan den fünften Stern im Euro-NCAP-Crashtest wohl nicht schaffen, so ein Renault-Sprecher, aber läge sicherlich im oberen Drittel des Durchschnitts. So ist der Fahrerairbag genauso Serie wie ABS, Beifahrer- und Seitenairbags sind optional ebenso erhältlich wie ESP.

Das Billigauto auch für teure Märkte?

Spätestens jetzt kommt auch der hochpreisgeplagte Autokäufer Westeuropas ins Grübeln: Warum für einen viel kleineren Panda beispielsweise 3000 Euro mehr hinlegen? Ist der Logan am Ende das perfekte Transportmittel für alle sparsamen von A-nach-B-Fahrer?

Die Abstriche müssen Kunden nämlich nur auf sehr hohem Niveau hinnehmen – bei den weichen Kriterien wie Design, Anmutung und Image. So sind die Karosserieformen betont schlicht, um die Bleche entsprechend einfach und günstig herstellen zu können, und der Schalthebel beispielsweise entstammt dem verflossenen Espace II. Außerdem wird sich wohl niemand damit brüsten wollen, ein Billigauto für 5000 Euro zu fahren. Oder doch? Der Aldi-Hype macht es vor.

In der Tat finden die Franzosen den Verkauf in Westeuropa gar nicht so abwegig. Ob der Logan auch hierzulande angeboten wird, hängt dabei vor allem von der Nachfrage ab. Sicher ist aber, dass er dann nicht Renault sondern Dacia heißen wird. Das Label stammt eigentlich aus einer Zeit rumänischer Lizenzbauten des R12. Inzwischen gehören Marke und Fabrik in Pitesti den Franzosen. Sie haben in das das Pilotwerk der Logan-Produktion seit 1999 insgesamt 489 Millionen Euro investiert. Großen Anteil am günstigen Preis hat also auch die Produktion am günstigen Standort. Die Diskussion um den Export von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer dürfte dementsprechend auch am Logan nicht vorbeigehen – vor allem wenn er in den Ländern mit hohen Löhnen verkauft werden soll.

Unabhängig davon hat Renault-Präsident Louis Schweitzer Recht, wenn er sagt: „Es erschien vielen unmöglich, ein modernes und zuverlässiges Auto zu einem Basispreis von 5000 Euro anzubieten. Der Logan beweist, dass Renault die Herausforderung bewältigt hat.” Und das verdient Respekt.

Rorschach
03.06.2004, 13:15
Wenn der Aufpreis für die Sicherheitspakete auch im Rahmen liegt, dann klingt der Wagen wirklich fast schon nach einer genialen Idee.
Hoffentlich scheitert das Projekt nicht an dem Luxusdenken der Autokäufer, das ja heute schon den Verkauf sehr stark beeinflußt.

Schwartzer Rab
03.06.2004, 18:46
Ich kaufe mir lieber für 2-3000 Euronen einen schönen Gebrauchten, da hat sich der Wertverlust schon erledigt und das Auto ist auch nicht nach dem Minimalprinzip gebaut. Wahrscheinlich ist so ein Plaste-Billigheimer in dem Alter und bei der Laufleistung, in der mein Schwedenstahl von der "Svenska Aeroplan AktieBolaget" erst richtig eingefahren war, schon längst auf dem Schrott und gequadert. :rolleyes:

Muninn
31.07.2016, 15:21
Dacia war die letzte wirkliche Inovation der letzten Jahre.

Denn wo kann man sich ein Auto für knapp 10.000 Euro kaufen und hat dann noch 3 Jahre Garantie?

Den Duster bin ich schon gefahren. Zugegeben, man bekommt beim Anblick des Innnenraums Augenkrebs.. Aber das weiß der Käufer ja schon vor dem Kauf.

Inzwischen ist das bei mir zu einem Test geworden. Wenn jemand behauptet es interessiert ihm nich was er für ein Auto fährt, dann schlage ich vor einen Dachia zu kaufen... Dann fällt den meisten Menschen ein, daß das dann doch etwas wenig Auto ist. :D



https://www.youtube.com/watch?v=nr7axQ4qCY8

Heinrich_Kraemer
31.07.2016, 15:29
Dacia war die letzte wirkliche Inovation der letzten Jahre.

Denn wo kann man sich ein Auto für knapp 10.000 Euro kaufen und hat dann noch 3 Jahre Garantie?

Den Duster bin ich schon gefahren. Zugegeben, man bekommt beim Anblick des Innnenraums Augenkrebs.. Aber das weiß der Käufer ja schon vor dem Kauf.

Inzwischen ist das bei mir zu einem Test geworden. Wenn jemand behauptet es interessiert ihm nich was er für ein Auto fährt, dann schlage ich vor einen Dachia zu kaufen... Dann fällt den meisten Menschen ein, daß das dann doch etwas wenig Auto ist. :D



https://www.youtube.com/watch?v=nr7axQ4qCY8

Zu Dacia hab ich in einem KFZ-Magazin gesehen, daß der Kundendienst mit Ölwechsel usw. extrem teuer sein soll.

Für den ersten Service wolle Dacia, soweit ich mich erinnere, dort 400 Euro.

Muninn
31.07.2016, 15:38
Nach vier Jahren sieht das Bild jedoch anders aus. Weil der Polo genügsamer im Verbrauch ist und weniger häufig in die Werkstatt muss, fallen bei ihm nach ADAC-Berechnungen bei einer Jahreslaufleistung von 15.000 Kilometern in 48 Monaten nur 6.912 Euro für Wartung und Betrieb an. Beim Logan hingegen, der alle 20.000 Kilometer, jedoch mindestens einmal im Jahr zur Inspektion muss, addieren sich die Kosten auf 8.928 Euro.

http://www.welt.de/print/die_welt/finanzen/article106490376/Wenn-billige-Autos-mehr-kosten-als-gedacht.html

Der Karpatenesel muß häufiger zum Service. Ich würde aber nicht von extremen hohen Wartungskosten sprechen.

brausepaul
31.07.2016, 15:41
Man muß sich mit dem Ölwechsel nicht abzocken lassen, betrifft alle Hersteller. Meine Werkstatt, wo ich wegen Garantie noch hin muß, will auch 35 Euro für den Liter...

Aber ich kann mein Öl selbst mitbringen, das muß man natürlich vorher abklären. Wenn eine Werkstatt das verweigert, nächste Werkstatt suchen, gibt es ja wie Sand am Meer, zumindest in der Großstadt. Mittlerweile lassen sich aber zumindest hier immer mehr Werkstätten drauf ein, weil sie die Kunden halten wollen. Am Auto selbst wird beim Verkauf nicht mehr sooo viel verdient, die Autohäuser sind auf den Umsatz der Werkstätten angewiesen. Eine Mechanikerstunde kostet hier bis 120 Euro, meine Bude ist mit 80 Euro noch verhältnismäßig billig...

Muninn
31.07.2016, 15:57
Man muß sich mit dem Ölwechsel nicht abzocken lassen, betrifft alle Hersteller. Meine Werkstatt, wo ich wegen Garantie noch hin muß, will auch 35 Euro für den Liter...

Aber ich kann mein Öl selbst mitbringen, das muß man natürlich vorher abklären. Wenn eine Werkstatt das verweigert, nächste Werkstatt suchen, gibt es ja wie Sand am Meer, zumindest in der Großstadt. Mittlerweile lassen sich aber zumindest hier immer mehr Werkstätten drauf ein, weil sie die Kunden halten wollen. Am Auto selbst wird beim Verkauf nicht mehr sooo viel verdient, die Autohäuser sind auf den Umsatz der Werkstätten angewiesen. Eine Mechanikerstunde kostet hier bis 120 Euro, meine Bude ist mit 80 Euro noch verhältnismäßig billig...


Das halte ich für ein Gerücht. Denn wenn ein Kaufmann an einem Verkauf nichts verdient. Dann verkauft er nicht.

Maitre
31.07.2016, 16:19
Dacia war die letzte wirkliche Inovation der letzten Jahre.

Denn wo kann man sich ein Auto für knapp 10.000 Euro kaufen und hat dann noch 3 Jahre Garantie?

Den Duster bin ich schon gefahren. Zugegeben, man bekommt beim Anblick des Innnenraums Augenkrebs.. Aber das weiß der Käufer ja schon vor dem Kauf.

Inzwischen ist das bei mir zu einem Test geworden. Wenn jemand behauptet es interessiert ihm nich was er für ein Auto fährt, dann schlage ich vor einen Dachia zu kaufen... Dann fällt den meisten Menschen ein, daß das dann doch etwas wenig Auto ist. :D



https://www.youtube.com/watch?v=nr7axQ4qCY8

Am Dacia scheiden sich die Geister! Einer unserer Mitarbeiter hatte eine Panne mit seinem privaten PKW und fuhr lieber mit dem rumpeligen Lieferwagen nach Hause als mit dem angebotenen Dacia.
Leider macht sich das auch beim Verkauf bemerkbar. Es gibt wirklich Spezialisten, die lieber einen völlig ausgelutschten 20jährigen Golf kaufen, als einen sehr gut erhaltenen fünf Jahre alten Dacia. Hat man dann einen potentiellen Käufer gefunden, wird sich in dessen Bekanntenkreis mit einer Wahrscheinlichkeit von annähernd eins irgendein Dummsabbler finden, der demjenigen das Auto wieder ausredet. Meist haben diese Leute noch nicht in einem Dacia gesessen, kennen sich aber bestens damit aus und wissen, dass es eine Sch…karre sein muss.
Es sei drum, unser treuer Dacia (mein erster Neuwagen) wurde letzte Woche verkauft. Leider ergab sich in den letzten zwei Jahren kaum noch eine Gelegenheit, ihn zu fahren.
Es handelt sich um einen Dacia Logan MCV als 1,5 dCi Diesel. Ein superpraktisches Auto, das sich sehr angenehm fahren läßt.

Muninn
31.07.2016, 17:31
Am Dacia scheiden sich die Geister! Einer unserer Mitarbeiter hatte eine Panne mit seinem privaten PKW und fuhr lieber mit dem rumpeligen Lieferwagen nach Hause als mit dem angebotenen Dacia.
Leider macht sich das auch beim Verkauf bemerkbar. Es gibt wirklich Spezialisten, die lieber einen völlig ausgelutschten 20jährigen Golf kaufen, als einen sehr gut erhaltenen fünf Jahre alten Dacia. Hat man dann einen potentiellen Käufer gefunden, wird sich in dessen Bekanntenkreis mit einer Wahrscheinlichkeit von annähernd eins irgendein Dummsabbler finden, der demjenigen das Auto wieder ausredet. Meist haben diese Leute noch nicht in einem Dacia gesessen, kennen sich aber bestens damit aus und wissen, dass es eine Sch…karre sein muss.
Es sei drum, unser treuer Dacia (mein erster Neuwagen) wurde letzte Woche verkauft. Leider ergab sich in den letzten zwei Jahren kaum noch eine Gelegenheit, ihn zu fahren.
Es handelt sich um einen Dacia Logan MCV als 1,5 dCi Diesel. Ein superpraktisches Auto, das sich sehr angenehm fahren läßt.

Dacia nutzt ja erprobte Renault Technik. Nur merkt man eben deutlich den Rotstift. Unabhängig wo man das Auto anschaut.

Der Erfolg von Dacia gibt dem Konzept vom Billigauto aber recht.

http://fotos.autozeitung.de/618x464/images/bildergalerie/2014/09/Wirtschaft-Dacia-Erfolg-Wachstum-Hintergr%C3%BCnde-1.jpg

http://www.autozeitung.de/auto-news/dacia-verkaufszahlen-absatz-wirtschaft-umsatz-renault-nissan