PDA

Vollständige Version anzeigen : katzelmacher - der Film



Sterntaler
17.05.2007, 07:51
http://www.zelluloid.de/filme/index.php3?id=2454

ein Uralt Pol Col Film zur Unterstützung der Überfremdung der brD, wer hat den Schinken gesehen?


http://www.zelluloid.de/images/poster/46119d754c0e4.jpg


Alt68 Propaganda Schinken. :))


die Wertung 100 %, bei 2 Stimmabgaben :))

Tonsetzer
17.05.2007, 08:01
Das Leben der jungen Leute in einem kleinen, bürgerlichen Vorstadtrevier läuft in streng geregelten Bahnen: Marie geht mit Erich, Paul schläft mit Helga, Peter nutzt Elisabeth aus und Rosy geht für Geld mit Franz ins Bett. Man trifft sich, trinkt und fällt sich gegenseitig auf die Nerven. Als der Grieche Jorgos in diesen von Langeweile verkrusteten Alltag einbricht und eine Affäre mit Marie beginnt, erwachen die Männer aus ihrer Lethargie. Neid und Eifersucht schlagen in Fremdenhass um. Mit Gewalt wollen sie die alte Ordnung wieder herstellen.

Ja ja, der brave Ausländer der in den von Langeweile verkrusteten Alltag eindringt (die Deutschen quasi erlöst) und dem als Dank nur Hass entgegen schlägt. Produktionsjahr 1969 eben, da gab es allerdings auch noch keine Stadtviertel in Deutschland die von jugendlichen Rütli-Borats regiert wurden.

Ausonius
17.05.2007, 08:02
ein Uralt Pol Col Film zur Unterstützung der Überfremdung der brD, wer hat den Schinken gesehen?

Vergiss es, das ist Kunst und liegt damit in einem Bereich, der dir für immer verschlossen bleibt. ;)

Sterntaler
17.05.2007, 08:03
vielleicht sollte man eine Neuauflage des Films, mit Ali oder Achmed nachdenken.

:))

Sterntaler
17.05.2007, 08:04
in der Ostzone wurde gleichzeitig in Propagandafilmen die Bruderliebe zur
Sowjetunion schmackhaft gemacht :))

Ausonius
17.05.2007, 08:14
Produktionsjahr 1969 eben, da gab es allerdings auch noch keine Stadtviertel in Deutschland die von jugendlichen Rütli-Borats regiert wurden.

Stimmt, da war noch Ausländerfeindlichkeit "pur", ohne Gegen-Nationalismus und Ghetto-Problematik.

Tonsetzer
17.05.2007, 08:23
Stimmt, da war noch Ausländerfeindlichkeit "pur"

Wenn man sein Geschichtsbewußtsein einem Fassbinder-Film entnimmt, dann ganz sicher.

http://medias.lemonde.fr/mmpub/edt/ill/2005/04/16/v_6_ill_639850_cinema-fassbinder-41.jpg

Ausonius
17.05.2007, 08:35
Wenn man sein Geschichtsbewußtsein einem Fassbinder-Film entnimmt, dann ganz sicher.

Aber Tonsetzer, du wirst doch nicht behaupten wollen, dass die Gastarbeiter damals mit offenen Armen empfangen wurden? Sogar die Rechte hat dazu heute eine vernünftigere (nicht vernünftige ;) ) Haltung entwickelt, indem heute gesagt wird, Spanier, Italiener, Griechen, die sind eigentlich in Ordnung. Das war damals nicht so selbstverständlich.

Nephtys
17.05.2007, 09:07
Nunja...kann mir mal jemand im Allgemeinen erklären warum man Ausländer mit offenen Armen empfangen soll? Dieser Reflex hat jedes Volk über Jahrtausende/Hunderte geschützt. Massenvölkerwanderungen haben IMMER zu schlechtem geführt...nennt mir nur ein gutes Beispiel.

Ausonius
17.05.2007, 09:10
Dieser Reflex hat jedes Volk über Jahrtausende/Hunderte geschützt. Massenvölkerwanderungen haben IMMER zu schlechtem geführt...nennt mir nur ein gutes Beispiel.

Erst mal gibt es schon mal einen Unterschied zwischen Völkerwanderungen und Einwanderungen. Eine Völkerwanderung ist freilich schlecht, denn sie zeigt an, dass sich ein Volk in einer so großen Notlage befindet, dass es nicht mehr anders kann. Allerdings gab es seit Jahrhunderten keine großen Völkerwanderungen mehr.
Außerdem gibt es zig positive Beispiele für nützliche Einwanderergruppen. In Deutschland zum Beispiel Hugenotten und Ruhrpottpolen (gerade letztere kamen zu einem entscheidenden Zeitpunkt in die deutsche Industrie). Die USA oder Australien wären nichts ohne ihre Einwanderer.
Und dann sei noch mal daran erinnert, dass es auch mal einen Zeitpunkt gab, wo die Armut in Deutschland groß war, viele sich zum Auswandern gezwungen sahen und z.B. in den USA und Russland positiv aufgenomemn wurden.

Tonsetzer
17.05.2007, 09:49
Außerdem gibt es zig positive Beispiele für nützliche Einwanderergruppen. In Deutschland zum Beispiel Hugenotten und Ruhrpottpolen (gerade letztere kamen zu einem entscheidenden Zeitpunkt in die deutsche Industrie).

Zumindest interessant, dass auch Du schon zwischen nützlichen und unnützen Einwanderergruppen unterscheidest. Aber um nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, sagen wir lieber weniger nützlichen Einwandergruppen :)

Klopperhorst
17.05.2007, 09:51
Viewer entblößt sich als der stumpfsinnige Unkenner, der er ist. Fassbinder hätte heute einen Film über Ausländerbanden gemacht, aber wer sich nur mit BILD-Artikeln auskennt, wird ein Genie wie Fassbinder nicht verstehen können.


---

Tonsetzer
17.05.2007, 09:55
Viewer entblößt sich als der stumpfsinnige Unkenner, der er ist. Fassbinder hätte heute einen Film über Ausländerbanden gemacht, aber wer sich nur mit BILD-Artikeln auskennt, wird ein Genie wie Fassbinder nicht verstehen können.


---

Fassbinder hat schon immer polarisiert und geschockt. Ob er ein Genie war - nun ja, daran scheiden sich die Geister, ebenso wie an Klaus Kinski, seiner Dauermuse unter den Schauspielern. Ich denke aber auch dass er heute eher einen Film wie "Wut" gedreht hätte, Fassbinder wollte immer den gesellschaftlichen Mehrheitsmeinungsbrei politisch unkorrekt schocken.

Ausonius
17.05.2007, 10:02
Fassbinder hat schon immer polarisiert und geschockt. Ob er ein Genie war - nun ja, daran scheiden sich die Geister, ebenso wie an Klaus Kinski, seiner Dauermuse unter den Schauspielern.

Klaus Kinski hat nie in einem Fassbinder-Film mitgespielt. Du verwechselst hier Fassbinder mit Herzog. Letzteren halte ich als Regisseur für beeindruckender und mag seine Filme lieber, aber Fassbinder hatte natürlich mehr gesellschaftlichen Anspruch und ungewöhnlichere Geschichten.

Klopperhorst
17.05.2007, 10:07
Die gesellschaftlichen Zustände in den 60ern waren eben von Rassismus geprägt, das kann niemand abstreiten. Da hat so mancher in seinem Provinznest zum ersten Mal einen Neger oder Südländer gesehen. Es war eben eine andere Zeit, und das polemisch zu verfilmen war nur gut und richtig.

Heute haben sich die Zeiten geändert, und man müsste eher eine Polemik gegen die fremdenfreundliche Masse absetzen, die ihr Land Einwanderern und deren Nachwuchs ohne Murren zur Verfügung stellt. So ändern sich eben die Zeiten, aber die Grundthematik von Fassbinder war völlig richtig und ein Stoß gegen das bürgerliche Spießertum, das heute nur in einem anderen Gewand (dem Gutmenschentum) auftritt.

---

Esreicht!
17.05.2007, 10:14
Fassbinder hat schon immer polarisiert und geschockt. Ob er ein Genie war - nun ja, daran scheiden sich die Geister, ebenso wie an Klaus Kinski, seiner Dauermuse unter den Schauspielern. Ich denke aber auch dass er heute eher einen Film wie "Wut" gedreht hätte, Fassbinder wollte immer den gesellschaftlichen Mehrheitsmeinungsbrei politisch unkorrekt schocken.

was ihm auch mit seinem Theaterstück "Der Müll, die Stadt und der Tod" gelungen ist. Das Stück durfte lediglich vor einem auserlesenen Publikum uraufgeführt werden.Und das wars dann. Der ZdJ hatte zugeschlagen, weil es um Bubis Machenschaften im Frankfurter Westend und Rotlichtmilieu ging.



Sers. Kd

Tonsetzer
17.05.2007, 10:21
Klaus Kinski hat nie in einem Fassbinder-Film mitgespielt. Du verwechselst hier Fassbinder mit Herzog. Letzteren halte ich als Regisseur für beeindruckender und mag seine Filme lieber, aber Fassbinder hatte natürlich mehr gesellschaftlichen Anspruch und ungewöhnlichere Geschichten.

Du hast natürlich Recht, dass ich Herzog und Fassbinder verwechsel ist leider nicht das erste Mal, wenngleich eine Forenpremiere :))

Quo vadis
17.05.2007, 10:35
Ich denke aber auch dass er heute eher einen Film wie "Wut" gedreht hätte, Fassbinder wollte immer den gesellschaftlichen Mehrheitsmeinungsbrei politisch unkorrekt schocken.

Fassbinder hätte in der heutigen, gleichgeschalteten Medienwelt zwischen DSDS und "TV Total" keinen Fuß mehr in die Türe gekriegt, so siehts aus.

Ausonius
17.05.2007, 10:36
was ihm auch mit seinem Theaterstück "Der Müll, die Stadt und der Tod" gelungen ist. Das Stück durfte lediglich vor einem auserlesenen Publikum uraufgeführt werden.Und das wars dann.

Wobei Fassbinder meines Wissens zur Uraufführung schon tot war. Ich denke, er wäre in der Lage gewesen, das Stück durchzubringen, wenn er gewollt hätte.

Klopperhorst
17.05.2007, 10:48
Fassbinder hätte in der heutigen, gleichgeschalteten Medienwelt zwischen DSDS und "TV Total" keinen Fuß mehr in die Türe gekriegt, so siehts aus.

Absolut richtig. Überhaupt kann man heute mit gesellschaftskritischen Filmen in informationsüberfluteten Medien nichts mehr bewirken. Ein Zeichen, daß es vorbei ist mit schonungsloser und bleibender Polemik gegen das System. Bleibt ein kleiner Bereich im Internet, welcher aber nicht die Masse und die Professionalität erreicht, die möglich wäre. Blödheit und Abgestumpfheit haben gesiegt, und Auftritte wie der von "Ton Steine Scherben" im Fernsehen, würden untergehen, gar nicht mehr wahrgenommen. Dafür jubeln sie Pissgesichtern wie Raab, Schmidt und Bohlen entgegen. Erbärmliche Zeit.


---

Quo vadis
17.05.2007, 10:57
Absolut richtig. Überhaupt kann man heute mit gesellschaftskritischen Filmen in informationsüberfluteten Medien nichts mehr bewirken. Ein Zeichen, daß es vorbei ist mit schonungsloser und bleibender Polemik gegen das System. Bleibt ein kleiner Bereich im Internet, welcher aber nicht die Masse und die Professionalität erreicht, die möglich wäre. Blödheit und Abgestumpfheit haben gesiegt, und Auftritte wie der von "Ton Steine Scherben" im Fernsehen würden untergehen gar nicht mehr wahrgenommen. Dafür jubeln sie Pissgesichtern wie Raab, Schmidt und Bohlen nach. Erbärmliche Zeit.


---

Es freut mich sehr, wieder von dir zu lesen Klopperhorst :] Bitte bleibe hier auch weiter aktiv tätig.
Das I-net ist in der Tat eines der letzten Refugien, um der gleichheschalteten, öden-grauen-bunten Multikultimedienscheinwelt zu entkommen.
Nach Fassbinder oder Herzog- Filmen sucht man heute vergeblich im Programm, maximal um 1 Uhr nachts wird man sowas ansezen, wenn überhaupt.Die beste Sendezeit wird von Narzisten wie Bohlen und Raab in Anspruch genommen, oder der Ami**** Klum, die alle was suchen, aber nichts mehr finden werden......

Esreicht!
17.05.2007, 11:13
Wobei Fassbinder meines Wissens zur Uraufführung schon tot war. Ich denke, er wäre in der Lage gewesen, das Stück durchzubringen, wenn er gewollt hätte.

Das Stück kam Mitte der 80er zur Uraufführung. Aber wie hätte sich denn Fassbender gegen den ZdJ durchsetzen können?:= Mit jeder Aufführung hätte doch das Publikum darüber nachgedacht, wer eigentlich hinter den Spekulationen und Rotlichtmilieu steckt. Und nicht zuletzt wären Bubis frühere, zur Veruteilung führenden "Tätigkeiten" aufgeflogen...

Eine hehre, moralische Instanz wie der ZdJ konnte sich das wirklich nicht leisten;)

Allerdings haben sich mit dem Verbot auch viele gefragt, warum denn die Macht des ZdJ im deutschen Kunstbetrieb stärker war als die der Kirche.

Sers.Kd