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Vollständige Version anzeigen : Katharina II. (Russland)



kritiker_34
14.05.2007, 19:20
Katharina II. (Russland)

Katharina II. wurde 1729 als Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg, in Stettin geboren. Sie war eine Tochter von Fürst Christian August von Anhalt-Zerbst, dem damaligen preußischen Gouverneur von Stettin. Im Februar 1744 traf Prinzessin Sophie in Sankt Petersburg ein, um den russischen Thronfolger Großfürst Peter Fjodorowitsch, den späteren Zaren Peter III., zu ehelichen. Schon bald hatte sie die Sympathie des russischen Hofes, aber auch großer Teile des Volkes gewonnen. Durch ihr aufgeschlossenes Wesen gelang es ihr, sich schnell an die russische Lebensweise und den Glauben anzupassen.
Am 9. Juli 1744 konvertierte sie vom evangelischen zum orthodoxen Glauben und bekam zu Ehren Jekaterinas I., der Mutter der regierenden Zarin Elisabeth Petrownas den Namen Jekaterina Alexejewna. Am 1. September 1745 begannen die zehntägigen Hochzeitsfeierlichkeiten.

Die Ehe zwischen den beiden war nicht harmonisch. Großfürstin Katharina war eine lebensfrohe und intelligente Frau, die sich schnell in ihre neue Umgebung einpasste. Sie musizierte gern und las viel, mit Vorliebe historische Werke, um so ihr Verständnis für die Politik zu schärfen. Vor allem war sie stets über die Vorgänge am Hof informiert. Sie besuchte jeden Gottesdienst und nahm am religiösen Leben teil. Währenddessen schuf sich Großfürst Peter seine eigene Welt in Oranienbaum (heute Lomonossow) und pflegte seine Freundschaft mit Preußen.

Am 1. Oktober 1754 brachte Katharina nach neunjähriger Ehe einen Sohn zur Welt. Obwohl es Gerüchte um eine Liebschaft der Großfürstin gab, erkannte Elisabeth das Kind Pawel Petrowitsch als legitim an. Dessen Erziehung, sowie die der Tochter Anna, die am 9. Dezember 1757 zur Welt kam und am 9. März 1759 starb, übernahm Elisabeth selbst.

Katharina II. pflegte eine rege Korrespondenz mit Voltaire, den sie sehr schätzte. Er nannte sie den Strahlendsten Stern des Nordens und sah in ihr eine Philosophin auf dem Thron. Ihre tiefe Zuneigung und Bewunderung zeigte sich, als sie seine Vorstellungen in ihre "Große Instruktion" mit einfließen ließ. Darüber hinaus unterstützte sie ihn finanziell und kaufte nach seinem Tod seine ganze Bibliothek mit all seinen Werken auf, welche sich jetzt in der Russischen Nationalbibliothek in Sankt Petersburg befindet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Katharina_II._%28Russland%29

Welche Bedeutung hatte KatharinaII für die deutsch russischen Beziehungen? Welche Rückschlüsse können daraus für die Gegenwart gezogen werden?

Stechlin
14.05.2007, 21:24
Katharina II. (Russland)

Katharina II. wurde 1729 als Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg, in Stettin geboren. Sie war eine Tochter von Fürst Christian August von Anhalt-Zerbst, dem damaligen preußischen Gouverneur von Stettin. Im Februar 1744 traf Prinzessin Sophie in Sankt Petersburg ein, um den russischen Thronfolger Großfürst Peter Fjodorowitsch, den späteren Zaren Peter III., zu ehelichen. Schon bald hatte sie die Sympathie des russischen Hofes, aber auch großer Teile des Volkes gewonnen. Durch ihr aufgeschlossenes Wesen gelang es ihr, sich schnell an die russische Lebensweise und den Glauben anzupassen.
Am 9. Juli 1744 konvertierte sie vom evangelischen zum orthodoxen Glauben und bekam zu Ehren Jekaterinas I., der Mutter der regierenden Zarin Elisabeth Petrownas den Namen Jekaterina Alexejewna. Am 1. September 1745 begannen die zehntägigen Hochzeitsfeierlichkeiten.

Die Ehe zwischen den beiden war nicht harmonisch. Großfürstin Katharina war eine lebensfrohe und intelligente Frau, die sich schnell in ihre neue Umgebung einpasste. Sie musizierte gern und las viel, mit Vorliebe historische Werke, um so ihr Verständnis für die Politik zu schärfen. Vor allem war sie stets über die Vorgänge am Hof informiert. Sie besuchte jeden Gottesdienst und nahm am religiösen Leben teil. Währenddessen schuf sich Großfürst Peter seine eigene Welt in Oranienbaum (heute Lomonossow) und pflegte seine Freundschaft mit Preußen.

Am 1. Oktober 1754 brachte Katharina nach neunjähriger Ehe einen Sohn zur Welt. Obwohl es Gerüchte um eine Liebschaft der Großfürstin gab, erkannte Elisabeth das Kind Pawel Petrowitsch als legitim an. Dessen Erziehung, sowie die der Tochter Anna, die am 9. Dezember 1757 zur Welt kam und am 9. März 1759 starb, übernahm Elisabeth selbst.

Katharina II. pflegte eine rege Korrespondenz mit Voltaire, den sie sehr schätzte. Er nannte sie den Strahlendsten Stern des Nordens und sah in ihr eine Philosophin auf dem Thron. Ihre tiefe Zuneigung und Bewunderung zeigte sich, als sie seine Vorstellungen in ihre "Große Instruktion" mit einfließen ließ. Darüber hinaus unterstützte sie ihn finanziell und kaufte nach seinem Tod seine ganze Bibliothek mit all seinen Werken auf, welche sich jetzt in der Russischen Nationalbibliothek in Sankt Petersburg befindet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Katharina_II._%28Russland%29

Welche Bedeutung hatte KatharinaII für die deutsch russischen Beziehungen? Welche Rückschlüsse können daraus für die Gegenwart gezogen werden?

Daß Deutschland leider nicht weiß, wie eng unsere ästhetischen und historischen Verbindungen zu Rußland sind.

Prima Thema! Ich hoffe, es geht nicht unter. Ich halte mich mal noch zurück.

kritiker_34
14.05.2007, 21:35
Daß Deutschland leider nicht weiß, wie eng unsere ästhetischen und historischen Verbindungen zu Rußland sind.

Prima Thema! Ich hoffe, es geht nicht unter. Ich halte mich mal noch zurück.

Die Frage, welche sich beide Völker einmal gaanz sachlich stellen sollten: Was haben uns die beidseitigen Kriege wirklich gebracht?

War es für Russland wirklich von Vorteil, dass unter Katharina und anderen Herrschern zuerst Deutsche angeworben wurden, und diese Russland Deutschen dann unter den nachfolgenden russischen Herrschern vertrieben, umgesiedelt oder ermordet wurden?

Ich selber würde NICHT nach Russland auswandern wollen, wenn ich mir die Gesamtgeschichte ansehe. Da haben diejenigen Deutschen, welche nach Amerika ausgewandert sind, bedeutend bessere Existenzen aufbauen können, obwohl auch dort die Kriege eine Rolle gespielt haben.

Geht es nun in der WolgaRegion besser, als zu der Zeit, wo Deutsche ihren Fleiss und Tüchtigkeit einbrachten um das russische Reich vorwärts zu bringen?

Viel Glück mit der russischen Mafia, die immer noch im Hintergrund die Fäden in der Hand zu haben scheint. siehe Beresowski & Co.

kritiker_34
14.05.2007, 22:00
Haben sich Deutsche und Russen etwas zu sagen?

Petersburger Dialog
Der Petersburger Dialog wurde als offenes Diskussionsforum im Jahr 2001 ins Leben gerufen und steht unter der Schirmherrschaft des jeweils amtierenden deutschen Bundeskanzlers und des amtierenden russischen Präsidenten. Er findet einmal jährlich abwechselnd in Deutschland und in Russland statt und soll den deutsch-russischen Beziehungen neue Impulse geben.

http://www.mdr.de/dresdner-gespraech/3565325.html

Stechlin
14.05.2007, 22:05
Die Frage, welche sich beide Völker einmal gaanz sachlich stellen sollten: Was haben uns die beidseitigen Kriege wirklich gebracht?

War es für Russland wirklich von Vorteil, dass unter Katharina und anderen Herrschern zuerst Deutsche angeworben wurden, und diese Russland Deutschen dann unter den nachfolgenden russischen Herrschern vertrieben, umgesiedelt oder ermordet wurden?

Ich selber würde NICHT nach Russland auswandern wollen, wenn ich mir die Gesamtgeschichte ansehe. Da haben diejenigen Deutschen, welche nach Amerika ausgewandert sind, bedeutend bessere Existenzen aufbauen können, obwohl auch dort die Kriege eine Rolle gespielt haben.

Geht es nun in der WolgaRegion besser, als zu der Zeit, wo Deutsche ihren Fleiss und Tüchtigkeit einbrachten um das russische Reich vorwärts zu bringen?

Viel Glück mit der russischen Mafia, die immer noch im Hintergrund die Fäden in der Hand zu haben scheint. siehe Beresowski & Co.

Ach daher weht der Wind!

kritiker_34
14.05.2007, 22:11
Ach daher weht der Wind!

erkläre einmal wieso es im 19 zehnten Jahrhundert zu den Spannungen gegen Deutsche in Russland kam? Missgunst Neid?

Kam es auch nur annähernd zu ähnlichen Situationen Russen gegenüber in Deutschland oder Österreich?

Ich weiss, das es ein Fehler für beide Seiten war, als 1894 der preussisch - russische Freundschaftsvertrag NICHT erneuert wurde, mit den bekannten Konsequenzen. Aber sowohl für Fehler, wie auch Erfolg spielen immer 2 Seiten mit rein!

Kaiser
15.05.2007, 19:11
Welche Bedeutung hatte KatharinaII für die deutsch russischen Beziehungen? Welche Rückschlüsse können daraus für die Gegenwart gezogen werden?

Ich würde Katharina II. bezüglich der deutsch-russischen Beziehungen nicht zu hoch hängen. Wie Blaublüter eben sind, haben sie dynastische und weniger nationale Loyalitäten. Und was ganz wichtig ist, sind ihre persönlichen Ziele, die recht unabhängig davon sind, auf wessen Landesthron sie gerade sitzen.

Zumal in der Zeit des Absolutismus die deutschen Einzelstaaten recht heterogene Interessen hatten und dessen einen Freundschaft meist des anderen Feindschaft bedeutete.

kritiker_34
16.05.2007, 14:36
Ich würde Katharina II. bezüglich der deutsch-russischen Beziehungen nicht zu hoch hängen.

Unter Katharina II. wurden jedenfalls sehr viele Deutsche angeworben um sich in Russland niederzulassen.



Wie Blaublüter eben sind, haben sie dynastische und weniger nationale Loyalitäten. Und was ganz wichtig ist, sind ihre persönlichen Ziele, die recht unabhängig davon sind, auf wessen Landesthron sie gerade sitzen.

Wie erklärst du dann, dass es zum 1. WK kam?


Zumal in der Zeit des Absolutismus die deutschen Einzelstaaten recht heterogene Interessen hatten und dessen einen Freundschaft meist des anderen Feindschaft bedeutete.

Jede historische Phase hatte ihre Vor- und Nachteile. Die innere Zerrissenheit von D ist heute auch nicht kleiner.

ppp
17.05.2007, 12:55
Ich würde Katharina II. bezüglich der deutsch-russischen Beziehungen nicht zu hoch hängen. Wie Blaublüter eben sind, haben sie dynastische und weniger nationale Loyalitäten. Und was ganz wichtig ist, sind ihre persönlichen Ziele, die recht unabhängig davon sind, auf wessen Landesthron sie gerade sitzen.

Zumal in der Zeit des Absolutismus die deutschen Einzelstaaten recht heterogene Interessen hatten und dessen einen Freundschaft meist des anderen Feindschaft bedeutete.

halt dich fest kaiser:


UNTERSCHRIEBEN!

hier irgendwelche weiterreichenden verbindugen herstellen zu wollen, geht nur, wenn man kein verständnis von geschichte hat. nation war der guten käthe völlig brause!

kritiker_34
24.05.2007, 14:32
halt dich fest kaiser:


UNTERSCHRIEBEN!

hier irgendwelche weiterreichenden verbindugen herstellen zu wollen, geht nur, wenn man kein verständnis von geschichte hat. nation war der guten käthe völlig brause!

OHNE den 1. WK und die dann folgenden Zeiten, hätte sich sowohl in Russland wie auch D und Österreich eine DEMOKRATISCHE MONARCHIE - ähnlich wie in England oder Schweden - weiterentwickelt!

nur mal so am Rande bemerkt.

ppp
24.05.2007, 14:44
das mag vielleicht so sein, ist aber off topic.

österreich war nicht österrech sondern bestandteil von kuk und wäre auf jeden fall in die binsen gegeangen.

Kaiser
24.05.2007, 21:44
OHNE den 1. WK und die dann folgenden Zeiten, hätte sich sowohl in Russland wie auch D und Österreich eine DEMOKRATISCHE MONARCHIE - ähnlich wie in England oder Schweden - weiterentwickelt!

nur mal so am Rande bemerkt.

Möglicherweise. Möglicherweise auch nicht.

Die "Demokratie" wie du sie kennst, erscheint nicht wenigen als zwangsläufiger historischer Pfad. Doch nur aufgrund, dessen das sie sich in der historischen Entwicklung mehr zufällig im 1.WK gegen den monarchischen Autoritarismus, im 2. WK gegen den Faschismus und im Kalten Krieg gegen den Kommunismus behauptet hätte.

Wäre einer dieser 3 Konflikte anders ausgegangen, wäre die Demokratie wie du sie kennst als "zwangsläufiges Auslaufmodell" auf dem Müll gelandet.

kritiker_34
25.05.2007, 12:56
Möglicherweise. Möglicherweise auch nicht.

Die "Demokratie" wie du sie kennst, erscheint nicht wenigen als zwangsläufiger historischer Pfad. Doch nur aufgrund, dessen das sie sich in der historischen Entwicklung mehr zufällig im 1.WK gegen den monarchischen Autoritarismus, im 2. WK gegen den Faschismus und im Kalten Krieg gegen den Kommunismus behauptet hätte.

Wäre einer dieser 3 Konflikte anders ausgegangen, wäre die Demokratie wie du sie kennst als "zwangsläufiges Auslaufmodell" auf dem Müll gelandet.

Ich brauche mir doch nur Entwicklungen in anderen Ländern anzuschauen, um zu vergleichen. z.B. in China, Russland oder ehemaligen Staaten des Ostblocks zum Vergleich mit gewachsenen Monarchien z.B. in England oder Schweden.

Dann vergleiche ich Faktoren wie persönliche Freiheit, Rechtssytem, usw. Dabei schneidet eine demokratische Monarchie gar nicht sooo schlecht ab.

Grundsätzlich lehne ich jede - EINPARTEIEN DIKTATUR - ab, weil es keine wirkliche Kontrolle über die jeweiligen Machtverhältnisse gibt. Es bildet sich eine selbstherrliche ParteiClique welche dann wiederum korrupt werden kann zum eigenen Vorteil, usw.

Ich habe insgesamt auch mehr Fragen als Antworten, aber das Leben ist ein PROZESS und nicht ein statisches Idealbild. Gleiches gilt für Gesellschaftssysteme.

Auf D bezogen: Was können wir im positiven aus der eigenen Geschichte lernen? Was hat wenig bis nichts gebracht? Welche Werte gilt es zu reaktivieren? Wie soll es umgesetzt werden?