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Vollständige Version anzeigen : Ludwig Erhard und die soziale Marktwirtschaft



kritiker_34
11.05.2007, 18:01
Es täte einigen Leuten hier mal gaanz gut, sich noch einmal mit den Grundgedanken der "sozialen Marktwirtschaft" zu beschäftigen, wobei es sich ja nicht um ein starres System handelt, sondern sich weiterentwickelt hat.
----------------------------------------------------------------------------------------------

Zitat:

" * Im Juni 1948 ebnete Ludwig Erhard mit der von ihm geforderten Währungsreform und der Abschaffung der Preisbindung den Weg zur sozialen Marktwirtschaft.

* Er verstand unter der sozialen Marktwirtschaft das Zusammenwirken von der Freiheit auf dem Markt und einem sozialen Ausgleich. Vor allem die Aufhebung der Preisbindung beflügelte die Popularität Erhards.

* Mit diesem so ermöglichten Wiederaufbau Deutschlands wurde das sog. Wirtschaftswunder eingeleitet. Dadurch wurde nicht nur eine Stabilisierung der deutschen Wirtschaft, sondern auch der Demokratie, erreicht.

* Die ordnungspolitische Orientierung ist untrennbar mit der Person Ludwig Erhards verbunden. Mit seinen Bemühungen erreichte er im westlichen Bündnissystem den "Wohlstand für alle".

* Der "Wohlstand für alle" war im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft allerdings nicht gleichzusetzen mit unbegrenzten sozialen Leistungen. So zog er zum Beispiel Grenzen für steuerfinanzielle Umverteilung und für Sozialversicherungen wie auch bei der Einflussnahme der Staatstätigkeit, die über eine gute Ordnungspolitik hinausgeht.

* Das Fundament für soziale Gerechtigkeit wurde nach Ludwig Erhard durch Wettbewerb zusammen mit Geldwertstabilität und einer funktionierenden Rechtsordnung errichtet, da seiner Meinung nach nur eine auf Dauer leistungsfähige Wirtschaft auch sozial sein kann.

* Demnach wäre das heutige Verständnis von der sozialen Marktwirtschaft nicht im Sinne Ludwig Erhards gewesen, denn er vertrat die Meinung, daß soziale Marktwirtschaft nicht mit einem Versorgungsstaat verwechselt werden darf. Die beste Sozialpolitik sei - nach Erhard - die gute Wirtschaftspolitik.

* Mit seiner Konzeption beeinflußte er nicht nur die Wirtschaft positiv, sondern auch die Außenpolitik, indem er seine Ordnungspolitik auch zum Aufbau diplomatischer Beziehungen zu demokratischen Ländern im Nahen Osten, wie Israel, und vor allem den USA angewandt hat. Aus diesen außenpolitischen Perspektiven erkennt man, daß Erhard seiner Zeit eigentlich schon voraus war.

* Tatsächlich hatte er schon während des Krieges Visionen darüber, wie die Wirtschaftsordnung nach dem Krieg aussehen sollte, wobei er von einer Niederlage der Nazis ausging.

* Erhard vertrat die Idee einer sozialen Marktwirtschaft als offene, sich entwickelnde Gesellschaftsform und war überzeugt, daß der Mensch in Freiheit und Selbstverantwortung leben und im Wettbewerb für sich selbst sorgen soll. Diese Einstellung weist liberale Züge vor.

* Sein gesellschaftliches Leitbild war die "formierte Gesellschaft":
* keine Klassen und Gruppen mit einander ausschließenden Zielen
* kein autoritärer Zwang
* keine stände - staatlichen Vorstellungen
* Kooperation

* Soziale Marktwirtschaft ist ein Ordnungsprinzip, dessen Durchsetzung und Aufrechterhaltung permanentes wirtschaftspolitisches Handeln erfordert und bei dem der Staat nur in Eigenverantwortung die Rahmenbedingungen setzen darf, damit die Wirtschaft im Wettbewerb Wachstum und Arbeitsplätze schaffen kann.

* Erhards Erfolg basierte auf der Umsetzung der Erkenntnis, daß kostensenkender Wettbewerb und Verbesserung der Kaufkraft nur gemeinsam das Wachstum beleben und aufrechterhalten können.
* Ludwig Erhard gewann zunehmend Verbündete, schaffte sich mit seiner ordnungspolitischen Philosophie allerdings auch Feinde, die es für puren Leichtsinn hielten, die staatliche Ordnung einfach der Unordnung des Marktes zu überlassen.

* Nicht zu bestreiten war aber die Tatsache, daß die CDU/CSU bei der Bundestagswahl die absolute Mehrheit der Stimmen aufgrund Erhards Wirtschaftspolitik erlangte.

* Trotzdem wurden von Jahr zu Jahr die Widerstände von Seiten der deutschen Industrie gegen Erhards marktliberale Politik größer, da nach seiner ordnungspolitischen Ansicht "wirtschaftliche Machtgruppen aufzulösen oder ihre Funktion zu begrenzen" sei (Walter Eucken).

* Das Kartellgesetz war für Erhard das Grundgesetz der sozialen Marktwirtschaft, es wurde aber zu seinem Bedauern 10 Jahre lang im Bundestag "durchlöchert" und erst 1957 verabschiedet.

* Seit Ludwig Erhard hat der Begriff der sozialen Marktwirtschaft viele Wandlungen durchlebt, da er von den verschiedenen politischen Richtungen auch verschieden ausgelegt wurde. Diese Wandlungen liessen letztendlich nicht mehr viel von Erhards Interpretation der sozialen Marktwirtschaft übrig.

* Die vier wichtigsten Elemente seines Konzepts sind:

1. Wettbewerbsprinzip
2. Gewährleistung eines ausreichenden Wachstums zur Aufrechterhaltung des Wohlstandes
3. soziale Marktwirtschaft = Versorgungsstaat
4. vereinigtes Europa

* Doch was bleibt noch von Erhards Konzept der sozialen Marktwirtschaft für das 21. Jahrhundert ?

Während Erhard versuchte, mit der Gründung der EWG einen Schritt in die Richtung der Internationalisierung oder Globalisierung zu machen, um das System der sozialen Marktwirtschaft konsequent aufrechtzuerhalten, versuchen heute die betreffenden Länder die Grenzen eng zu ziehen, um auf Subventionen der EU nicht verzichten zu müssen.

http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/Professoren/ritter/veranstalt/ss97/wipol/projekt/pro40.htm

Stimmt diese Formulierung seitens des Autors, oder ist dieser Text irgendwie "eingefärbt"?

Don
11.05.2007, 18:15
Es täte einigen Leuten hier mal gaanz gut, sich noch einmal mit den Grundgedanken der "sozialen Marktwirtschaft" zu beschäftigen, wobei es sich ja nicht um ein starres System handelt, sondern sich weiterentwickelt hat.
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Zitat:

" * Im Juni 1948 ebnete Ludwig Erhard mit der von ihm geforderten Währungsreform und der Abschaffung der Preisbindung den Weg zur sozialen Marktwirtschaft.

* Er verstand unter der sozialen Marktwirtschaft das Zusammenwirken von der Freiheit auf dem Markt und einem sozialen Ausgleich. Vor allem die Aufhebung der Preisbindung beflügelte die Popularität Erhards.

* Mit diesem so ermöglichten Wiederaufbau Deutschlands wurde das sog. Wirtschaftswunder eingeleitet. Dadurch wurde nicht nur eine Stabilisierung der deutschen Wirtschaft, sondern auch der Demokratie, erreicht.

* Die ordnungspolitische Orientierung ist untrennbar mit der Person Ludwig Erhards verbunden. Mit seinen Bemühungen erreichte er im westlichen Bündnissystem den "Wohlstand für alle".

* Der "Wohlstand für alle" war im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft allerdings nicht gleichzusetzen mit unbegrenzten sozialen Leistungen. So zog er zum Beispiel Grenzen für steuerfinanzielle Umverteilung und für Sozialversicherungen wie auch bei der Einflussnahme der Staatstätigkeit, die über eine gute Ordnungspolitik hinausgeht.

* Das Fundament für soziale Gerechtigkeit wurde nach Ludwig Erhard durch Wettbewerb zusammen mit Geldwertstabilität und einer funktionierenden Rechtsordnung errichtet, da seiner Meinung nach nur eine auf Dauer leistungsfähige Wirtschaft auch sozial sein kann.

* Demnach wäre das heutige Verständnis von der sozialen Marktwirtschaft nicht im Sinne Ludwig Erhards gewesen, denn er vertrat die Meinung, daß soziale Marktwirtschaft nicht mit einem Versorgungsstaat verwechselt werden darf. Die beste Sozialpolitik sei - nach Erhard - die gute Wirtschaftspolitik.

* Mit seiner Konzeption beeinflußte er nicht nur die Wirtschaft positiv, sondern auch die Außenpolitik, indem er seine Ordnungspolitik auch zum Aufbau diplomatischer Beziehungen zu demokratischen Ländern im Nahen Osten, wie Israel, und vor allem den USA angewandt hat. Aus diesen außenpolitischen Perspektiven erkennt man, daß Erhard seiner Zeit eigentlich schon voraus war.

* Tatsächlich hatte er schon während des Krieges Visionen darüber, wie die Wirtschaftsordnung nach dem Krieg aussehen sollte, wobei er von einer Niederlage der Nazis ausging.

* Erhard vertrat die Idee einer sozialen Marktwirtschaft als offene, sich entwickelnde Gesellschaftsform und war überzeugt, daß der Mensch in Freiheit und Selbstverantwortung leben und im Wettbewerb für sich selbst sorgen soll. Diese Einstellung weist liberale Züge vor.

* Sein gesellschaftliches Leitbild war die "formierte Gesellschaft":
* keine Klassen und Gruppen mit einander ausschließenden Zielen
* kein autoritärer Zwang
* keine stände - staatlichen Vorstellungen
* Kooperation

* Soziale Marktwirtschaft ist ein Ordnungsprinzip, dessen Durchsetzung und Aufrechterhaltung permanentes wirtschaftspolitisches Handeln erfordert und bei dem der Staat nur in Eigenverantwortung die Rahmenbedingungen setzen darf, damit die Wirtschaft im Wettbewerb Wachstum und Arbeitsplätze schaffen kann.

* Erhards Erfolg basierte auf der Umsetzung der Erkenntnis, daß kostensenkender Wettbewerb und Verbesserung der Kaufkraft nur gemeinsam das Wachstum beleben und aufrechterhalten können.
* Ludwig Erhard gewann zunehmend Verbündete, schaffte sich mit seiner ordnungspolitischen Philosophie allerdings auch Feinde, die es für puren Leichtsinn hielten, die staatliche Ordnung einfach der Unordnung des Marktes zu überlassen.

* Nicht zu bestreiten war aber die Tatsache, daß die CDU/CSU bei der Bundestagswahl die absolute Mehrheit der Stimmen aufgrund Erhards Wirtschaftspolitik erlangte.

* Trotzdem wurden von Jahr zu Jahr die Widerstände von Seiten der deutschen Industrie gegen Erhards marktliberale Politik größer, da nach seiner ordnungspolitischen Ansicht "wirtschaftliche Machtgruppen aufzulösen oder ihre Funktion zu begrenzen" sei (Walter Eucken).

* Das Kartellgesetz war für Erhard das Grundgesetz der sozialen Marktwirtschaft, es wurde aber zu seinem Bedauern 10 Jahre lang im Bundestag "durchlöchert" und erst 1957 verabschiedet.

* Seit Ludwig Erhard hat der Begriff der sozialen Marktwirtschaft viele Wandlungen durchlebt, da er von den verschiedenen politischen Richtungen auch verschieden ausgelegt wurde. Diese Wandlungen liessen letztendlich nicht mehr viel von Erhards Interpretation der sozialen Marktwirtschaft übrig.

* Die vier wichtigsten Elemente seines Konzepts sind:

1. Wettbewerbsprinzip
2. Gewährleistung eines ausreichenden Wachstums zur Aufrechterhaltung des Wohlstandes
3. soziale Marktwirtschaft = Versorgungsstaat
4. vereinigtes Europa

* Doch was bleibt noch von Erhards Konzept der sozialen Marktwirtschaft für das 21. Jahrhundert ?

Während Erhard versuchte, mit der Gründung der EWG einen Schritt in die Richtung der Internationalisierung oder Globalisierung zu machen, um das System der sozialen Marktwirtschaft konsequent aufrechtzuerhalten, versuchen heute die betreffenden Länder die Grenzen eng zu ziehen, um auf Subventionen der EU nicht verzichten zu müssen.

http://www.wiwi.uni-frankfurt.de/Professoren/ritter/veranstalt/ss97/wipol/projekt/pro40.htm

Stimmt diese Formulierung seitens des Autors, oder ist dieser Text irgendwie "eingefärbt"?

Alles in Allem richtig, nur ein (eventuell Tippfehler) bei 3.

Erhardt, würde er heute noch aktiv Politik betreiben, könnte sich vor Beschimpfungen als neoliberale Kapitalistensau nicht mehr retten.
Von den allseits bekannten Wirtschaftsversagern.

politisch Verfolgter
11.05.2007, 18:17
"Freiheit auf dem Markt und einem sozialen Ausgleich"
Ausgleich für Unfreiheit und Zwangsarbeit?
Hier liegt die Wurzel des Übels, das sich Sozialstaat nennt -> "Versorgungsstaat": Zwangsbewirtschaftungsstaat!
Betriebslose werden zwangsbewirtschaftet.
"Die Wirtschaft" - warum nicht: die Inhaber?
Sind die Kapitalerwirtschafter "die Wirtschaft"?


* Sein gesellschaftliches Leitbild war die "formierte Gesellschaft":
* keine Klassen und Gruppen mit einander ausschließenden Zielen
* kein autoritärer Zwang
* keine stände - staatlichen Vorstellungen
* Kooperation
Keine Arbeitnehmerklasse? Keine marginalisierten Kostenfaktoren zu Gunsten von denen erwirtschafteten Umverteilungskapitals?
Keine "zumutbare Mitwirkungspflicht", Inabern per "Arbeitsmarkt" "zur Verfügung zu stehen"?
Keinen Mittelstand?
Innerbetriebliche Kooperation für den Profit der Anbieter?

Kann man seitenlang hinterfragen und entlarven, als das, was es ist:
die Deklaration des modernen Feudalismus!

kritiker_34
11.05.2007, 18:42
Alles in Allem richtig, nur ein (eventuell Tippfehler) bei 3.

Erhardt, würde er heute noch aktiv Politik betreiben, könnte sich vor Beschimpfungen als neoliberale Kapitalistensau nicht mehr retten.
Von den allseits bekannten Wirtschaftsversagern.

komisch, mir war der gleiche 3. Punkt aufgefallen, wollte aber nichts verändern vom Text.

Nun könnte man ja mal hinterfragen, ob dieser "Tippfehler" darauf zurückzuführen ist, dass der oder die Verfasser eventuell eine Ansicht hinter diesem "Tippfehler" verbergen wollen?

Relativ dünn die offizielle Version:

"Soziale Marktwirtschaft

Eine vorausschauende Wirtschaftspolitik benötigt eine transparente und in sich konsistente wirtschaftspolitische Konzeption mit klaren Zielen und Maßnahmen. Diese müssen Vertrauen und Rückhalt in Wirtschaft und Gesellschaft finden, sie müssen Planungssicherheit geben und damit die Eigeninitiative jedes Einzelnen stärken.

Die deutsche Wirtschaftspolitik orientiert sich seit Mitte dieses Jahrhunderts am Konzept der Sozialen Marktwirtschaft. Allerdings wurde die Soziale Marktwirtschaft erst im Mai 1990 im Vertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR rechtlich als gemeinsame Wirtschaftsordnung verankert. Aber schon zuvor hatten zentrale Elemente unserer Rechtsordnung, wie u.a. die Grundrechte, die Vertrags- und Koalitionsfreiheit, das Recht auf eine freie Berufs- und Arbeitsplatzwahl die Grundlage der Sozialen Marktwirtschaft gelegt."

http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/Wirtschaftspolitik/soziale-marktwirtschaft.html

Don
11.05.2007, 19:28
komisch, mir war der gleiche 3. Punkt aufgefallen, wollte aber nichts verändern vom Text.

Nun könnte man ja mal hinterfragen, ob dieser "Tippfehler" darauf zurückzuführen ist, dass der oder die Verfasser eventuell eine Ansicht hinter diesem "Tippfehler" verbergen wollen?

Relativ dünn die offizielle Version:

"Soziale Marktwirtschaft

Eine vorausschauende Wirtschaftspolitik benötigt eine transparente und in sich konsistente wirtschaftspolitische Konzeption mit klaren Zielen und Maßnahmen. Diese müssen Vertrauen und Rückhalt in Wirtschaft und Gesellschaft finden, sie müssen Planungssicherheit geben und damit die Eigeninitiative jedes Einzelnen stärken.

Die deutsche Wirtschaftspolitik orientiert sich seit Mitte dieses Jahrhunderts am Konzept der Sozialen Marktwirtschaft. Allerdings wurde die Soziale Marktwirtschaft erst im Mai 1990 im Vertrag über die Schaffung einer Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion zwischen der Bundesrepublik und der ehemaligen DDR rechtlich als gemeinsame Wirtschaftsordnung verankert. Aber schon zuvor hatten zentrale Elemente unserer Rechtsordnung, wie u.a. die Grundrechte, die Vertrags- und Koalitionsfreiheit, das Recht auf eine freie Berufs- und Arbeitsplatzwahl die Grundlage der Sozialen Marktwirtschaft gelegt."

http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/Wirtschaftspolitik/soziale-marktwirtschaft.html

Das ist natürlich geistiger Dünnschiß zur Wahlvolkverblödung des Wirtschaftsministeriums.

Die soziale Marktwirtschaft wurde mit der großen Koalition und dem Einstieg der Sozis in die Regierungsgewalt 1969 endgültig aufgegeben.

Seither gilt das sozialstaatliche Vollversorgungsprinzip.

kritiker_34
11.05.2007, 19:36
Das ist natürlich geistiger Dünnschiß zur Wahlvolkverblödung des Wirtschaftsministeriums.

Die soziale Marktwirtschaft wurde mit der großen Koalition und dem Einstieg der Sozis in die Regierungsgewalt 1969 endgültig aufgegeben.

Seither gilt das sozialstaatliche Vollversorgungsprinzip.

Deshalb fing 1969 die Spirale der ÜBERSCHULDUNG an?

Wie war diese Regierung zusammengestellt? Wer war Kanzler?

Don
12.05.2007, 09:29
Deshalb fing 1969 die Spirale der ÜBERSCHULDUNG an?

Wie war diese Regierung zusammengestellt? Wer war Kanzler?

Sagt Dir der Name Cognac-Willy etwas?

Frei-denker
12.05.2007, 11:19
So weit ich weiß hatte die EU damals bedeutend höhere Importzölle gegenüber Drittstaaten als heute. Insofern ist es Unsinn Erhardt zum Neoliberalisten machen zu wollen.

Neoliberalisten wollen die soziale Komponente komplett aus unserem Wirtschaftssystem entfernen und zum Raubtierkapitalismus übergehen. Nicht mehr das Allgemeinwohl hat die oberste Priorität, sondern was "der Markt" will.

Allerdings hat Erhardt nur zum Teil die soziale Marktwirtschaft ermöglicht. Ganz erheblichen Teil am Wohlstand der 60er hatten auch Vollbeschäftigung und die dadurch starke Position der Gewerkschaften.

An dieser Stelle ist es auch interessant sich anzuschauen, was sich seither verändert hat.

Wir hatten damals:

ca. 23000 Arbeitsplätze, sichere Renten, Vollbeschäftigung, fast keine Schulden.
Teilprotektionismus, keine Einwanderung

Heute haben wir:

ca. die gleiche Zahl Deutscher, 35.000 Arbeitsplätze, unsichere Renten, Massenarbeitslosigkeit, Unsummen an Schulden.
Praktisch keinen Protektionismus, Einwanderung von 15,3 Mio.


Was sagt uns das?

Don
12.05.2007, 13:55
So weit ich weiß hatte die EU damals bedeutend höhere Importzölle gegenüber Drittstaaten als heute. Insofern ist es Unsinn Erhardt zum Neoliberalisten machen zu wollen.

Es gab damals keine EU. Die römischen Verträge begründeten 1957 die EWG, die lediglich in begrenzten Bereichen untereinander Handelshemmnisse abbaute.
Erhardt war weitaus wirtschaftliberaler als es sich heute z.B. die FDP traut.
Die Sozialgesetze die ab 1969 inflationär erlassen wurden wären mit Erhardt nicht zu machen gewesen.
Man sollte ein bißchen über und von Erhardt lesen bevor man rumtrötet.

Außerdem haben die Zölle jetzt wirklich nur begrenzt mit wirtschaftspolitischen Konzepten zu tun. Die Welt war in den 50er und 60er Jahren ein klein wenig anders als heute, es gab völlig andere Handelsverflechtungen, Deutschland entkam grade eben den aus 1945 herrührenden Außenhandelsrestriktionen.

z.B. brauchte man wenn ich noch richtig weiß bis 1957 eine Genehmigung um DM in Devisen zu tauschen.



Neoliberalisten wollen die soziale Komponente komplett aus unserem Wirtschaftssystem entfernen und zum Raubtierkapitalismus übergehen. Nicht mehr das Allgemeinwohl hat die oberste Priorität, sondern was "der Markt" will.

Allerdings hat Erhardt nur zum Teil die soziale Marktwirtschaft ermöglicht. Ganz erheblichen Teil am Wohlstand der 60er hatten auch Vollbeschäftigung und die dadurch starke Position der Gewerkschaften.

An dieser Stelle ist es auch interessant sich anzuschauen, was sich seither verändert hat.

Wir hatten damals:

ca. 23000 Arbeitsplätze, sichere Renten, Vollbeschäftigung, fast keine Schulden.
Teilprotektionismus, keine Einwanderung

Heute haben wir:

ca. die gleiche Zahl Deutscher, 35.000 Arbeitsplätze, unsichere Renten, Massenarbeitslosigkeit, Unsummen an Schulden.
Praktisch keinen Protektionismus, Einwanderung von 15,3 Mio.


Was sagt uns das?

Das Du nicht in der Lage bist, Zusammenhänge korrekt und in der richtigen Abhängigkeit zu erkennen.

politisch Verfolgter
12.05.2007, 15:36
Marktwirtschaft bedingt für betriebslose Anbieter keinerlei menschl. Inhaber.
Damit kann sie überhaupt erst sozial werden: per Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern.
Sonst pervertiert das zum Sozialstaat mit Wertschöpfungsabschottung, Zwangsalimentierung und Enteignung, also mit politischer Verfolgung zu Gunsten von Inhabern.
Arbeit bezweckt Wertschöpfung.
Betriebslose haben dazu geeignete Betriebe nutzen, entwickeln, bezahlen und vernetzen zu können.
Völlig staatsfern, wozu eben 90 % des Sozialstaats samt ÖD abzubauen sind.
Keine öffentl. Mittel mehr in Privatvermögen, sondern private Leistung für den Zugang dieser betriebslosen Leistungsträger zu Privatkapital rechtsräumlich verankern.
Per Sozialstaat ist eine Leistungsunterbindungs-Gesellschaft bezweckt, womit per Umverteilungskapital wenige hunder Familien das halbe Privatvermögen eignen.
Diesem Wahnsinn ist jede gesetzliche Grundlage zu entziehen.
Damit Betriebslose für ihre Wertschöpfung verantwortlich sein können.
Eigenverantwortung gibts nur per user value.
Per owner value hingegen werden Betriebslose für Inhaber verantwortlich gemacht.

-jmw-
12.05.2007, 23:08
Insofern ist es Unsinn Erhardt zum Neoliberalisten machen zu wollen.
Das hab ich schon häufiger gehört.
Ich stelle dann im Gegenzug immer die Frage, warum Erhard, immerhin Wirtschaftsprofessor, also jemand, der siczh mit den Begrifflichkeiten auskennt, gesagt hat, er hätte überhaupt nix dagegen, als "neoliberal" bezeichnet zu werden.


Neoliberalisten wollen die soziale Komponente komplett aus unserem Wirtschaftssystem entfernen
Mir ist kein neo'liberaler' Denker bekannt, der das wollte oder will.

Vielleicht kannst Du ja einen nennen?


Wir hatten damals:
sichere Renten
Erhatd hat schon bei der Einführung unseres heutigen Rentensystem `57 gesagt, dass die Sache nicht funzen wird.

politisch Verfolgter
12.05.2007, 23:12
L. E. wollte nie user value, sondern von Inhabern marginalisierbare und als Kanonenfutter gegeneinander hetzbare Kostenfaktoren: er wollte Betriebslose zu sog. "Arbeitnehmern" deklarieren.
Er wollte "das Ressentiment", also ein Vorurteil "zwischen arm und reich" weg bekommen, nicht aber die Ursache.
Liberal ist nur, wer die Grundrechte beachtet, also niemanden zum Bewirtschafter fremden Vermögens erklärt.
Für Liberale ist das Eigentum Anderer tabu.
So Fr. Dr. Hamm-Brücher vor langer Zeit: "Der Eigentumsbegriff des traditionellen Liberalismus ist undemokratisch."

-jmw-
12.05.2007, 23:16
Für Liberale ist in der Regel das Eigentum anderer NICHT "tabu", sondern durchaus rechtmässig angreifbar in verschiedenster Form.
Ausnahmen von der Regel finden sich nur in Strömungen, die man heute als "radical libertarians" bezeichnen würde.

politisch Verfolgter
12.05.2007, 23:21
Wer die Einen a priori per Gesetz dazu vorsieht, das Eigentum Anderer zu bewirtschaften, ist ein Verbrecher - es ist grundrechtswidrig.
Genau deswegen benötigen wir user value, also marktwirtschaftl. Profitmaximierung Betriebsloser.

-jmw-
12.05.2007, 23:29
Wenn es grundrechtswidrig ist, gehen Sie doch bitte klagen.
Die BRD ist immernoch ein ganz passabler Rechtsstaat.

Frei-denker
13.05.2007, 09:44
Das hab ich schon häufiger gehört.
Ich stelle dann im Gegenzug immer die Frage, warum Erhard, immerhin Wirtschaftsprofessor, also jemand, der siczh mit den Begrifflichkeiten auskennt, gesagt hat, er hätte überhaupt nix dagegen, als "neoliberal" bezeichnet zu werden.

Der Sinn, der heutzutage hinter dem Begriff "Neoliberal" steckt, ist nicht mehr der Gleiche wie zu Zeiten Ludwig Erhards. Wikipedia schildert das so:

Der Begriff Neoliberalismus war ursprünglich die Selbstbezeichnung einer Gruppe von Liberalen in der Mitte des 20. Jahrhunderts, aus deren Vorstellung die Soziale Marktwirtschaft mitentwickelt wurde. Heutzutage wird der Begriff allgemein zur Kennzeichnung wirtschaftsliberaler Ideen verwendet

Die liberal-marktwirtschaftlichen Konzepte des zur Chicagoer Schule gehörenden Milton Friedman unterscheiden sich zum Teil sehr deutlich von denen der Freiburger Schule. Sie geht von der Stabilität des privaten Sektors aus, Instabilität sei vor allem der staatlichen Geld-, Kredit- und Fiskalpolitik zuzuschreiben. Auch bei der Entstehung von Monopolen setzt die Chicagoer Schule auf den freien Markt und geht davon aus, dass auf lange Sicht die Selbstregulierungsmechanismen des Marktes zu einem Marktgleichgewicht führen. Ein Schwerpunkt von Friedman ist seine Theorie zur Geldpolitik, die auch als Monetarismus bezeichnet wird.

http://de.wikipedia.org/wiki/Neoliberalismus

Wenn z.B. ein Westerwelle von Neoliberalismus spricht, meint er damit tatsächlich keineswegs die soziale Marktwirtschaft, wo es einen Interessensausgleich zwischen Bevölkerung und Unternehmer gibt, sondern schlicht und einfach rücksichtslosen Kapitalismus. Seine laufend formulierten Forderungen lassen da keine Zweifel übrig.

Das Ludwig Erhard jedoch Vertreter dieser Art Raubtierkapitalismusses eines Westerwelles war, wage ich zu bezweifeln.



Mir ist kein neo'liberaler' Denker bekannt, der das wollte oder will.

Vielleicht kannst Du ja einen nennen?

Westerwelle. Wobei die Bezeichnung "Denker" wohl etwas hochgegriffen ist, "Opportunist" ist wohl eher zutreffend.

-----------

@Don

Solange du unfähig bist, ein solches Thema zu diskutieren, ohne persönlich zu werden, bist du für eine solche Diskussion ungeeignet. Geh und unterhalte dich mit Konz über Fahrräder oder Dergleichem.

Don
13.05.2007, 12:05
@Don

Solange du unfähig bist, ein solches Thema zu diskutieren, ohne persönlich zu werden, bist du für eine solche Diskussion ungeeignet. Geh und unterhalte dich mit Konz über Fahrräder oder Dergleichem.

Diesen Satz muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. :D
Obwohl, ich nehme dafür jetzt doch lieber einen Espresso dopio.
Con Schladerer, denke ich.

Wahabiten Fan
13.05.2007, 13:07
Con Schladerer, denke ich.

Denk nicht lange , damit hast Du garantiert die richtige Wahl getroffen!:cool2:

politisch Verfolgter
13.05.2007, 13:19
Wenn es grundrechtswidrig ist, gehen Sie doch bitte klagen.
Die BRD ist immernoch ein ganz passabler Rechtsstaat.

Genau deswegen haben wir politische Verfolgung, weil diese einschlägigen verbrecherischen Arbeitsgesetze existieren können, weil sie von den Verfassungsorganen als zulässig betrachtet werden.
Doch niemand darf weder für das Eigentum noch für die Schulden Anderer per Gesetz zuständig erklärt weren.
Deswegen gibt es pVe.
Per Sozialstaat wird ein feudalmarxistischer Unrechtsstaat scheingerechtfertigt, womit einer demokr. Entwicklung das Wasser abgegraben wird.

-jmw-
14.05.2007, 10:26
Genau deswegen haben wir politische Verfolgung, weil diese einschlägigen verbrecherischen Arbeitsgesetze existieren können, weil sie von den Verfassungsorganen als zulässig betrachtet werden.
Dass sie als zulässig betrachtet werden, mag als Indiz dafür genommen werden, dass sieim Rahmen der grundgesetzlichen Ordnung zulässig SIND.

politisch Verfolgter
14.05.2007, 10:30
Ne, alles ist unzulässig, was per Gesetz fremdes Eigentum bewirtschaftet haben will.
Die Arbeitsgesetzgebung ist grundrechtswidrig, der Kern des Übels.
Wir benötigen eine aktive Wertschöpfungspolitik.
Niemand ist für die persönlichen Belange Anderer zuständig.

-jmw-
14.05.2007, 10:33
@ Freidenker

Wenn aber, wie Wikiblödia schreibt, "Neo'liberalismus'" allgemein für wirtschaftsliberale Vorstellungen steht, wie soll man dann
(1) die "klassischen" Neo'liberalen' nennen und
(2) diejenigen, die heute ihre Positionen immernoch vertreten?

Ausserdem scheint es mir unsinnvoll, den Neo'liberalismus' auf einen Wirtschaftsliberalismus zu verengen, denn da dem Begriff nach er ja immernoch ein Liberalismus ist, eben ein 'neuer', kann er ja nicht nur wirtschaftspolitisch, muss auch gesellschaftspolitisch liberal sein.

Ein nur-Wirtschaftsliberaler ist eben niemals ein Liberaler, auch kein "Neo".
Das funzt begrifflich nicht m.E.

mfg

Frei-denker
14.05.2007, 10:52
@ Freidenker

Wenn aber, wie Wikiblödia schreibt, "Neo'liberalismus'" allgemein für wirtschaftsliberale Vorstellungen steht, wie soll man dann
(1) die "klassischen" Neo'liberalen' nennen und
(2) diejenigen, die heute ihre Positionen immernoch vertreten?

Ausserdem scheint es mir unsinnvoll, den Neo'liberalismus' auf einen Wirtschaftsliberalismus zu verengen, denn da dem Begriff nach er ja immernoch ein Liberalismus ist, eben ein 'neuer', kann er ja nicht nur wirtschaftspolitisch, muss auch gesellschaftspolitisch liberal sein.

Ein nur-Wirtschaftsliberaler ist eben niemals ein Liberaler, auch kein "Neo".
Das funzt begrifflich nicht m.E.

mfg

Der springende Punkt ist der, daß die, welche sich heute als Neoliberale bezeichnen ein völlig anderes Wirtschaftssystem etablieren wollen als Ludwig Erhardt. Zu erörtern, wie man die jeweilige Richtung nennen will, überlasse ich Leuten die Spaß an Fremdwörtern haben.

Ludwig Erhardt wollte lt. Wikipedia eine Übervorteilung von Marktteilnehmern durch Oligarchen vermeiden. Der Staat sollte da lenkend eingreifen. Soweit die grundsätzliche Vorstellung Erhardts.

Westerwelle und Konsorten hingegen wollen, daß der Staat diese schützende Funktion nicht mehr wahrnimmt, sondern alles dem Markt überläßt. Schlagworte sind da z.B. "Deregulierung" oder "Flexibilität", was nichts anderes meint, als daß der schwächere Marktteilnehmer dem Stärkeren Konzessionen machen soll. Und wer auf einem überlaufenen Arbeitsmarkt derjenige sein wird, welcher Konzessionen machen muß, dürfte uns beiden klar sein.

Also Erhardts Grundintention ist der eines Westerwelles fast gegenläufig, folglich kann man nicht behaupten, (wie das zu Beginn dieses Threads gemacht wurde, als man beide unter der Bezeichnung "neoliberal" in einen Topf warf) daß sie die Gleiche Linie verfolgen oder gar die heutige Variante von Neoliberalismus Ursache für den damaligen Wirtschaftsaufschwung war.

-jmw-
14.05.2007, 14:02
Übrigens teile ich Deine Deutung des 'F'DP-Parteiprogrammes nicht, weder in sozialstaatlicher noch in wirtschaftspolitischer Hinsicht.
Von "alles dem Markt überlassen", dem ökonomischen Lass-gehen-lass-machen also, kann m.E. bei der 'F'DP keine Rede sein.
Angepeilte Staatsquoten von 30 vH sind eben NICHT Laissez-faire-Kapitalismus (jedenfalls nicht in Friedenszeiten), sondern rein von der Grösse her doch sehr nah an Erhard'schen Vorstellungen, wenngleich 'türlich inhaltliche Differenzen, z.T. erheblich, bestehen.

kritiker_34
14.05.2007, 16:55
Diesen Satz muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. :D
Obwohl, ich nehme dafür jetzt doch lieber einen Espresso dopio.
Con Schladerer, denke ich.

es gibt einige Klassiker in diesem Forum. "Franze-Neinsager aber ohne brauchbare Alternative" ist einer davon! ;)

papageno
16.05.2007, 14:03
wir brauchen einen Mindestlohn damit wir die Menschen auch in Arbeit bringen können und Sie von Ihrer Arbeit leben können, dass Arbeitnehmer nicht mehr von ihrer Arbeit leben können, sowas gab es nicht in den 70er Jahren und dass darf hier auch keinerlei Unterstütztung finden, dass entspricht auch nicht das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft, hat Ludwig Erhard nicht gesagt, Wohlstand für alle ??

roxelena
16.05.2007, 14:20
bei Ludwig Erhard hiess es: Wohlstand für alle

heute : Reichtum für Wenige, Armut für Millionen

Mark Mallokent
16.05.2007, 14:26
bei Ludwig Erhard hiess es: Wohlstand für alle

heute : Reichtum für Wenige, Armut für Millionen

Das ist eben die Folge davon, daß man vom liberalen Pfad der Tugend abgewichen ist. :]

klartext
16.05.2007, 14:50
bei Ludwig Erhard hiess es: Wohlstand für alle

heute : Reichtum für Wenige, Armut für Millionen
Du hast Erhard in deinem Sinne Missvertsanden.
Er meinte nicht, Wohlstand für alle ohne eigene Leistung und auf Kosten anderer, sondern Wohlstand für alle dadurch, dass jedem Leistung ermöglicht wird. Genau das haben wir heute. Deine angeblichen Millionen Armer leisten nicht mehr, als sie verdienen. Ein Facharbeiter ist nicht arm.

klartext
16.05.2007, 14:53
wir brauchen einen Mindestlohn damit wir die Menschen auch in Arbeit bringen können und Sie von Ihrer Arbeit leben können, dass Arbeitnehmer nicht mehr von ihrer Arbeit leben können, sowas gab es nicht in den 70er Jahren und dass darf hier auch keinerlei Unterstütztung finden, dass entspricht auch nicht das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft, hat Ludwig Erhard nicht gesagt, Wohlstand für alle ??
Kein Problem, du kannst einen Mindestlohn in beliebiger Höhe haben. Die Unternehmer, die ihn bezahlen können, werden es tun und die Mehrkosten auf die Preise abwälzen, die es nicht können, werden dei Leute entlassen, dürften ca. 200.000 sein.
Wir haben ein Mindesteinkommen, unabhängig vom Mindestlohn. Das verhindert Arbeitslosigkeit.

William
16.05.2007, 15:08
Du hast Erhard in deinem Sinne Missvertsanden.
Er meinte nicht, Wohlstand für alle ohne eigene Leistung und auf Kosten anderer, sondern Wohlstand für alle dadurch, dass jedem Leistung ermöglicht wird. Genau das haben wir heute. Deine angeblichen Millionen Armer leisten nicht mehr, als sie verdienen. Ein Facharbeiter ist nicht arm.

Ein Facharbeiter mit 3-4 Euro Stundenlohn ist also nicht arm ?, vorallem nicht wenn er zusätzlich noch H4 und andere Leistungen beziehen muss um gerade so die täglichen Fixkosten wie Fressen und Miete bezahlen zu können ?

Glaube kaum das der besagte Herr Arbeitsplatzsubvention bis zum Erbrechen der Wirtschaft zuliebe in seinem Programm führte.

Was heisst jedem Leistung ermöglicht wird ?

Das Problem ist nicht Leistung zu erbringen sondern diese Leistung bezahlt zu bekommen bzw. von dieser Leistung leben zu können.

Ist also keine Leistung 8-15 Stunden am Tag beschissenste und schwerste Arbeiten auszuführen die die Lebenszeit vergeuden, den Körper verschleissen wovon wir nur einen haben oder soziale Kontakte verhindern ?

Meinst also man kann den Grossteil des Lebens rackern und schindern, andere sacken dadurch Millionen ein und selbst bleibt einem so wenig das es nicht mal zum Leben reicht und staatliche Hilfe in Anspruch genommen werden muss um nicht zu verrecken ?

Was hat man von dieser Lebensleistung wenn die einen am Ende nur früher ins Grab und an den Bettelstab bringt ?


Sklaven haben auch enorme Leistungen vollbracht, teilweise die grössten der Menschheit nur bezahlt wurden sie nicht und vom Leben haben sie auch nichts gehabt wohl aber die Sklaventreiber.

Da hilft auch keine scheinbar intelligente Rhetorik irgendeines selbsternanntes Wirtschaftspapstes um diesen Mißstand zu verherrlichen der selbst dem Dümmsten irgendwann einleuchtet.

papageno
16.05.2007, 16:32
soziale Marktwirtschaft bringt wohlstand für alle und aus diesem Grund ist ein Tarif und Mindestlohn dringend zu realisieren und den Konzernen die Schranken zu weisen, Lohn und Preisdumping muss bekämpft werden und notfall müssen wir wenn es wie in skandinavien keine Angleichungsprozesse gibt, über kurzfristige Zollgesetze gedanken machen, sollten keine anderen Mittel greifen.

Don
16.05.2007, 17:30
Ein Facharbeiter mit 3-4 Euro Stundenlohn ist also nicht arm ?, vorallem nicht wenn er zusätzlich noch H4 und andere Leistungen beziehen muss um gerade so die täglichen Fixkosten wie Fressen und Miete bezahlen zu können ?

Glaube kaum das der besagte Herr Arbeitsplatzsubvention bis zum Erbrechen der Wirtschaft zuliebe in seinem Programm führte.

Was heisst jedem Leistung ermöglicht wird ?

Das Problem ist nicht Leistung zu erbringen sondern diese Leistung bezahlt zu bekommen bzw. von dieser Leistung leben zu können.

Ist also keine Leistung 8-15 Stunden am Tag beschissenste und schwerste Arbeiten auszuführen die die Lebenszeit vergeuden, den Körper verschleissen wovon wir nur einen haben oder soziale Kontakte verhindern ?

Meinst also man kann den Grossteil des Lebens rackern und schindern, andere sacken dadurch Millionen ein und selbst bleibt einem so wenig das es nicht mal zum Leben reicht und staatliche Hilfe in Anspruch genommen werden muss um nicht zu verrecken ?

Was hat man von dieser Lebensleistung wenn die einen am Ende nur früher ins Grab und an den Bettelstab bringt ?


Sklaven haben auch enorme Leistungen vollbracht, teilweise die grössten der Menschheit nur bezahlt wurden sie nicht und vom Leben haben sie auch nichts gehabt wohl aber die Sklaventreiber.

Da hilft auch keine scheinbar intelligente Rhetorik irgendeines selbsternanntes Wirtschaftspapstes um diesen Mißstand zu verherrlichen der selbst dem Dümmsten irgendwann einleuchtet.

Facharbeiter verdienen um einiges mehr als 3 - 4 euro die Stunde.
Auch Friseurinnen in den Grenzgebieten übrigens. die € 3,xx sind dort der tarifliche Grundlohn, den Wortlaut der Vereinbarung solltest Du lesen bevor Du rumnölst, und wird in aller Regel signifikant überschritten.


Wer arbeitet 15 Stunden am Tag?
(Gut, Ackermann, aber der ist kein Facharbeiter und die Überstunden dürften abgegolten sein. :D)


Das Lebensalter steigt jedes Jahr. Besonders in den gepriesenen sozialistischen Staaten war es stets um einiges niedriger als im bösen Kapitalismus.
Gut, die haben auch mehr gesoffen und starben eben lustiger.


Genau. Sklaven erbrachten in der Summe erhebliche Leistungen. Der einzelne eher vernachlässigbar. Nur hilft dir die Argumantation nicht. Diese Leistungen erbringen heute Maschinen. Schneller, billiger und qualitativ höherwertiger und zuverlässiger als Sklaven.
Vor allem maulen sie nicht ständig rum.

roxelena
16.05.2007, 18:22
Facharbeiter verdienen um einiges mehr als 3 - 4 euro die Stunde.
Auch Friseurinnen in den Grenzgebieten übrigens. die € 3,xx sind dort der tarifliche Grundlohn, den Wortlaut der Vereinbarung solltest Du lesen bevor Du rumnölst, und wird in aller Regel signifikant überschritten.

Genau. Sklaven erbrachten in der Summe erhebliche Leistungen. Der einzelne eher vernachlässigbar. Nur hilft dir die Argumantation nicht. Diese Leistungen erbringen heute Maschinen. Schneller, billiger und qualitativ höherwertiger und zuverlässiger als Sklaven.
Vor allem maulen sie nicht ständig rum.

Die Friseurinnen mit 3 euro und ein paar Cent Stundenlohn sind eine traurige Tatsache und bei vielen zeitarbeitsfirmen sind Stundenlöhne nur unwesentlich höher wie die von William genannt.
leider lesen zuwenige dieser Betroffenen Dein arrogantes Geschwätz.
Solche Aussagen würden bestimmt viele anregen wieder zur Wahl zu gehen und links zu wählen oder vielleicht dazu animieren mal die eine oder andere Luxuskarosse mal umzuwerfen

Don
16.05.2007, 18:43
Die Friseurinnen mit 3 euro und ein paar Cent Stundenlohn sind eine traurige Tatsache und bei vielen zeitarbeitsfirmen sind Stundenlöhne nur unwesentlich höher wie die von William genannt.
leider lesen zuwenige dieser Betroffenen Dein arrogantes Geschwätz.
Solche Aussagen würden bestimmt viele anregen wieder zur Wahl zu gehen und links zu wählen oder vielleicht dazu animieren mal die eine oder andere Luxuskarosse mal umzuwerfen

Luxuskarossen sind teuer und das Abzahlen dauert mit 3 Euro die Stunde ziemlich lang.

Auch Du solltest Dir die Tarifvereinbarungen mal durchlesen oder mit Inhabern von Friseurläden reden, bevor Du Mist verzapfst.

Und wer für 4 oder 5 Mücken bei einer Zeitarbeitsfirma anheuert, ist kein Facharbeiter. Jedenfalls keiner der irgendwas kann.

roxelena
16.05.2007, 18:52
Luxuskarossen sind teuer und das Abzahlen dauert mit 3 Euro die Stunde ziemlich lang.

Auch Du solltest Dir die Tarifvereinbarungen mal durchlesen oder mit Inhabern von Friseurläden reden, bevor Du Mist verzapfst.

Und wer für 4 oder 5 Mücken bei einer Zeitarbeitsfirma anheuert, ist kein Facharbeiter. Jedenfalls keiner der irgendwas kann.


Dann sind mit Prämien nach drei jahren Beschäftigungszeit eben 4,01 Euro/h drin. das ändert doch nichts an der Tatsache, dass dies nicht den Lebensunterhalt sichern kann.
Zu Deiner Info, inzwischen sind auch Akademiker im teufelskreis des Billiglohns, nicht nur Ungelernte und Facharbeiter.
Deutschland ist ein Billiglohnland geworden.
In der landwirtschaft krautern auch nicht mehr soviele Polen, weil ihnen der Lohn in Deutschland zu niedrig geworden ist. Jetzt sind die Rumänen die Favoriten.
Irgendwann ist der Bogen überspannt, da sind vielleicht mehr dran wie die Luxuskarossen

Don
16.05.2007, 20:01
Dann sind mit Prämien nach drei jahren Beschäftigungszeit eben 4,01 Euro/h drin. das ändert doch nichts an der Tatsache, dass dies nicht den Lebensunterhalt sichern kann.
Zu Deiner Info, inzwischen sind auch Akademiker im teufelskreis des Billiglohns, nicht nur Ungelernte und Facharbeiter.
Deutschland ist ein Billiglohnland geworden.
In der landwirtschaft krautern auch nicht mehr soviele Polen, weil ihnen der Lohn in Deutschland zu niedrig geworden ist. Jetzt sind die Rumänen die Favoriten.
Irgendwann ist der Bogen überspannt, da sind vielleicht mehr dran wie die Luxuskarossen

Zu Deiner Information.
Der Tarifvertrag dem Friseure in den betroffenen Terifgebieten unterliegen besagt, daß eine Friseurin (die Zahl hab ich jetzt nicht und ich bin zu faul, also von mir aus mit 3,40 /h) das 3,5 fache ihres Stundenlohns als Umsatz erwirtschaften muss, als Entgeltgrenze.
Liegt der Umsatz höher, bekommt sie von dem übersteigenden Betrag 30%.
Vom ersten Tag an.
Eine Regelung. Der Tarifvertrag ist länger. Wie alles was man mit Sozialisten aushandelt.

Und welche Idioten saßen denn im Europarat als die EU Erweiterung anstand und die Dienstleistungsrichtlinien sowie entsendegesetze und ähnliches verhandelt wurden? Richtig. Rote und Grüne.

Irgendwann ist der Bogen mit Linken Spinnern überspannt.
Da sind vielleicht keine 700,- fürs Nichtstun mehr drin. Da heißt es dann Papierlaufsammeln im Park.

politisch Verfolgter
16.05.2007, 20:45
Einfach dem deutschen Feudaldreck keinen Deppl-Ing. mehr abgeben.
Unter allen Umständen Nachwuchs unterlassen und möglichst nix mehr tun.
Bin gespannt, wann endlich der ÖD zusammenbricht und die ersten Politgangster hinter Gitter landen.
Der Sozialstaat sollte derart belastet werden, daß er endlich in sich zusammenbricht.

William
16.05.2007, 20:55
Zu Deiner Information.
Der Tarifvertrag dem Friseure in den betroffenen Terifgebieten unterliegen besagt, daß eine Friseurin (die Zahl hab ich jetzt nicht und ich bin zu faul, also von mir aus mit 3,40 /h) das 3,5 fache ihres Stundenlohns als Umsatz erwirtschaften muss, als Entgeltgrenze.
Liegt der Umsatz höher, bekommt sie von dem übersteigenden Betrag 30%.
Vom ersten Tag an.
Eine Regelung. Der Tarifvertrag ist länger. Wie alles was man mit Sozialisten aushandelt.

Und welche Idioten saßen denn im Europarat als die EU Erweiterung anstand und die Dienstleistungsrichtlinien sowie entsendegesetze und ähnliches verhandelt wurden? Richtig. Rote und Grüne.

Irgendwann ist der Bogen mit Linken Spinnern überspannt.
Da sind vielleicht keine 700,- fürs Nichtstun mehr drin. Da heißt es dann Papierlaufsammeln im Park.

Rot, Grün sowie Schwarz und Dunkelschwarz .. Gelb sowieso ... sind wirtschaftsliberal bzw. neoliberal, mit sozialer Marktwirtschaft hat da keiner was am Hut .. letztendlich liegt das auch daran das sie sich von Leuten aus der Wirtschaftsecke beraten lassen.

Mit *sozialistisch*, *sozial* etc. hat das nichts mehr zu tun .. dieses Themengebiet klinken Wirtschaftler und deren Wirtschaftspäpste generell aus, Politiker wähnen sich hier langsam auch wie auf der *Farm der Tiere* Dank dieser Beratung und Vorgaben und führen diesen Staat unter BWL-Aspekten bzw. wie ein eigennütziges, profitorientiertes Unternehmen.

Die Leute lassen sich aber nicht nicht ewig *verwursten* weder von den politischen Hofschranzen der Wirtschaft oder den Wirtschaftlern direkt.

In der DDR gabs übrigens früher nen netten Arbeiteraufstand der die Führung in die Knie gezwungen hat was die Arbeits und Lebensunstände betraf .. wird hier vielleicht auch mal möglich was ich sehr hoffe.

William
16.05.2007, 21:01
Einfach dem deutschen Feudaldreck keinen Deppl-Ing. mehr abgeben.
Unter allen Umständen Nachwuchs unterlassen und möglichst nix mehr tun.
Bin gespannt, wann endlich der ÖD zusammenbricht und die ersten Politgangster hinter Gitter landen.
Der Sozialstaat sollte derart belastet werden, daß er endlich in sich zusammenbricht.

Genau das haben div. Sozialstaatgegner vor, genau das wurde durch die EU und den Euro erreicht ... den Staat derart sabotieren durch dadurch mögliche Kapitalflucht, Steuerflucht um die eigene Position zu stärken, die Leute per Angst in gewünschte Position zu treiben um die eigenen Gewinne zu maximieren auf monetärer Ebene.

Schön zu sehen wie Du Deinen Mitmenschen und den Schwächsten das Elend wünschst nur um Deine Ziele zu erreichen.

Du bist eine Gefahr für diese Gesellschaft so wie etliche andere auch die aus persönlicher, egomanischer Scheisserei hier vor nichts zurückschrecken.

Du bist kein *politisch* Verfolgter sondern gedanklich gemeingefährlich.

Von Deiner Sorte sitzen genug in den Führungsetagen .. Wirtschaftler wie Politiker die sich für diese Zwecke einspannen lassen.

politisch Verfolgter
16.05.2007, 21:17
William, der ÖD richtet den Sozialstaat als Waffe gegen die Grundrechte.
Je früher beide weg sind, desto besser.
Die per Sozialstaat bezweckte und erpresste verbrecherische Eink./Verm.-Verteilung ist eine Gefahr für deren Opfer, also für die Allermeisten.
Gemeingefährlich ist jede gesetzliche Kontamination mit einem sog. "Arbeitnehmer"-Konstrukt. Es sind also die Gesetzgebungsverbrecher und der von ihnen schmarotzende ÖD.
Der Sozialstaat gräbt einer demokr. Entwicklung das Wasser ab. Dazu ist er eingeführt. Er wird vom zwangsfinanzierten ÖD garantiert. Damit haben wir eine Leistungsunterbindungs- und Umverteilungserpressungs, also Enteignungs- und Zwangsarbeits-Gesellschaft.
Per Sozialstaat werden die vom Regime politisch Verfolgten sozio-ökonomisch und kompetenzstrukturell zusammengeschlagen.
Der Dreck muß weg - je früher, desto besser.

-jmw-
16.05.2007, 21:35
Rot, Grün sowie Schwarz und Dunkelschwarz .. Gelb sowieso ... sind wirtschaftsliberal bzw. neoliberal
Hmm...
Nun, das kann man in der Tat so sehen, sicher.
Allerdings ist das letztlich ja nur eine Frage der Benennung, der Etikettierung.
Ich für meinen Teil sehe mich durchaus als wirtschaftsliberal, bin jedoch um einiges von den Positionen der Gelben und Schwarzen entfernt, der Roten und Grünen sowieso.
Was heisst das?
Das uns das Adjektiv "wirtschaftsliberal" oder "neoliberal" als solches wenig hilft, solange wir den Inhalt nicht benennen.
Ludwig Erhard z.B. sah sich selber als Wirtschaftsliberalen, seine Soziale Marktwirtschaft als wirtschaftsliberales Konzept, dass in den Siebzigern seiner Ansicht nach zugunsten eines staatlichen Interventionismus, den man auch Sozialdemokratismus nennen könnte, ersetzt worden sei.
Sicher hätte er die heutige Bundesrepublik mit einer Staatsquote von um und bei 50 vH der Titel einer Sozialen Marktwirtschaft in seinem Sinne vehement abgesprochen.


mit sozialer Marktwirtschaft hat da keiner was am Hut
Sehe ich auch so.
Aus erhardisch-ordoliberaler Sicht sind alle diese Parteien nicht wirtschaftsliberal genug, um Sozialmarktwirtschaftler zu sein.

mfg

politisch Verfolgter
16.05.2007, 22:14
Marktwirtschaft bedingt die Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern.
Das ist per Sozialstaat massiv behindert, denn damit werden die Anbieter zum meist auf minderwertige Teilleistungen reduzierten Kostenfaktor ihrer Wertschöpfung marginalisiert und als Kanonenfutter gegeneinander gehetzt.
Der Sozialstaat bezweckt, garantiert und finanziert eine Leistungsunterbindungs- und Wertschöpfungs-Abschottungs-Gesellschaft.
Die Marktwirtschaft wird also vom sozialstaatlich scheingerechtfertigten mod. Feudalismus stranguliert.
L. Erhard hat eben den mod. Feudalismus verräterisch mit "sozial" verbrämt zum Schein zu rechtfertigen gesucht.
Doch einzig sozial ist die leistungsgerechte Verteilung leistungsäquivalent erwirtschafteter Wertschöpfung. Genau das ist sog. "soziale Gerechtigkeit".
Sie wird per Sozialstaat unterbunden.

-jmw-
16.05.2007, 22:59
Doch einzig sozial ist die leistungsgerechte Verteilung leistungsäquivalent erwirtschafteter Wertschöpfung.
Warum soll das "einzig sozial" sein?
Können Sie das begründen?

politisch Verfolgter
16.05.2007, 23:21
Weil dann das Kapital in die Taschen Jener gelangt, die es erwirtschaften.
Weil dann derartige Betriebe die Profitmaximierung der Kapitalerwirtschafter bezwecken und dazu vernetzbar sind.
Weil dann immer mehr menschl. Tätigkeiten durch immer bessere und billigere Maschinen zum Nutzen deren user übernommen werden können.
Weil dann high tech als Brücke zw. den Generationen wirken kann.
Weil dann keine öffentl. Mittel mehr in Privatvermögen gepumpt werden.
Es gibt nichts Sozialeres, als die leistungsgerechte Verteilung marktwirtschaftlich leistungsäquivalent profitmaximierend erwirtschafteter Wertschöpfung, also als die marktwirtschaftliche Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern.
Sozial ist eine Leistungsgesellschaft. Wir haben eine sozialstaatliche Leistungsunterbindungs-Gesellschaft.

-jmw-
16.05.2007, 23:34
Weil dann das Kapital in die Taschen Jener gelangt, die es erwirtschaften.
Weil dann derartige Betriebe die Profitmaximierung der Kapitalerwirtschafter bezwecken und dazu vernetzbar sind.
Weil dann immer mehr menschl. Tätigkeiten durch immer bessere und billigere Maschinen zum Nutzen deren user übernommen werden können.
Weil dann high tech als Brücke zw. den Generationen wirken kann.
Weil dann keine öffentl. Mittel mehr in Privatvermögen gepumpt werden.
Aha.
Und warum nun stellen diese Ergebnisse zwingend das "einzig sozial(e)" dar?


Es gibt nichts Sozialeres, als die leistungsgerechte Verteilung [...]
Sozial ist eine Leistungsgesellschaft.
Das sind beides Behauptungen, keine Begründungen.

papageno
18.05.2007, 11:16
soziale Marktwirtschaft ist, wenn die Arbeiter und die Belegschaft an dem Erfolg des Unternehmens teilhaben dürfen und auch einen Tariflohn erhalten, der Ihnen ein menschenwürdiges Auskommen garantiert.

soziale Marktwirtschaft ist aber auch, die deutschen Arbeiter nicht durch billigere Fremdarbeiter wie man das in den 60er Jahren mit unseren Migranten aus der Türkei usw getan hat zu ersetzen.

Sonst laufen wir Gefahr , dass unsere Marktwirtschaft nicht mehr sozial ist und auch langfristig nicht wirtschaftlich und vernünftig , da dann die Kaufkraft ausbleiben kann, dank unstabiler Lohnverhältnisse wie heute.

aus diesem Grund muss bezogen auf die Globalisierungsstrategien der Konzernbosse ein flächendeckender Mindest und Tariflohn durchgesetz werden, damit dieses Ausspielen von Arbeitnehmer EU Weit ein Ende findet.

kritiker_34
18.05.2007, 11:23
soziale Marktwirtschaft ist, wenn die Arbeiter und die Belegschaft an dem Erfolg des Unternehmens teilhaben dürfen und auch einen Tariflohn erhalten, der Ihnen ein menschenwürdiges Auskommen garantiert.

soziale Marktwirtschaft ist aber auch, die deutschen Arbeiter nicht durch billigere Fremdarbeiter wie man das in den 60er Jahren mit unseren Migranten aus der Türkei usw getan hat zu ersetzen.

Sonst laufen wir Gefahr , dass unsere Marktwirtschaft nicht mehr sozial ist und auch langfristig nicht wirtschaftlich und vernünftig , da dann die Kaufkraft ausbleiben kann, dank unstabiler Lohnverhältnisse wie heute.

aus diesem Grund muss bezogen auf die Globalisierungsstrategien der Konzernbosse ein flächendeckender Mindest und Tariflohn durchgesetz werden, damit dieses Ausspielen von Arbeitnehmer EU Weit ein Ende findet.

wie und wann glaubst du, dass die Löhne in Rumänien, Bulgarien, Polen, Tschechien GENAUSO hoch sein werden wie z.B. in Frankfurt / Main?

politisch Verfolgter
18.05.2007, 15:15
Aha.
Und warum nun stellen diese Ergebnisse zwingend das "einzig sozial(e)" dar?


Das sind beides Behauptungen, keine Begründungen.

Nun ja, der Begriff "sozial" ist ja Definitionssache.
Sozial ist eine Leistungsgesellschaft, also eine für die Anbieter profitmaximierende Wertschöpfung, die von den Anbietern leistungsäquivalent erwirtschaftet wird und auf die Anbieter leistungsgerecht verteilt wird.
Sozialstaatsalmosen an politisch Verfolgte und in Privatvermögen gepumpte öffentl. Mittel sind keineswegs sozial, sondern moderner Feudalismus.

Sozial ist also die leistungsgerechte Verteilung leistungsquivalent erwirtschafteter Wertschöpfung.
Das ist sog. "soziale Gerechtigkeit".

Sozial ist also marktwirtschaftliche Wertschöpfung, die adäquate Leistung ermöglicht und ihre leistungsgerechte Verteilung bezweckt.
Almosen sind nur sozial, wenn sie an Leistungsunfähige gehen.
Und sozial sind keineswegs in Privatvermögen gepumpte öffentl. Mittel.

Der Sozialbegriff ist sozialstaatlich pervertiert: damit werden Almosen als Überlebensrationen an politisch Verfolgte als 'sozial' hingestellt, womit die politische Verfolgung zum Schein gerechtfertigt wird.
Das ist zynisch und pervers, verlogen und kriminell.

-jmw-
18.05.2007, 18:11
Nun ja, der Begriff "sozial" ist ja Definitionssache.
Eben.
Das ist er in der Tat.
Wollte es nur klargestellt sehen. :)

mfg

politisch Verfolgter
18.05.2007, 18:23
jmw, sozial ist alles, was eine Leistungsgesellschaft bezweckt.
Leistungsunterbindung ist unsozial.
Das Regime will Glauben machen, sozial sei es, politisch Verfolgte zwangsverarmend zu alimentieren.
Dieses Sozialstaatsprinzip ist nationaler Sozialismus, der dem zivilen Sektor des NS immer ähnlicher wird.

William
20.05.2007, 10:26
wie und wann glaubst du, dass die Löhne in Rumänien, Bulgarien, Polen, Tschechien GENAUSO hoch sein werden wie z.B. in Frankfurt / Main?

Wer sagt das die Löhne in Rumänien etc. so hoch sein müssen wie in Frankfurt ?

Kostet eine Wohnung in Rumänien 500 Euro + im Monat ?

Muss ein rumänischer Geschäftsmann in Rumänien 3000 Euro Ladenmiete zahlen ?

Kosten 3 Scheiben Wurst in Rumänien 2 Euro ?

Dann gäbe es keine Rumänen mehr da die Einkommen in keinster Weise zu den Preisspiegeln passen die in Frankfurt herrschen.

Was man machen kann ist Rumänen die in Deutschland zb. Frankfurt arbeiten deutsche Löhne zu zahlen und nicht rumänische Löhne, diesen Rumänen aber auch dementsprechende Steuern und Sozialabgaben abzuverlangen ob er nun dauerhaft hier wohnt oder nicht.

So werden weder die sozialen Systeme unterlaufen noch Rumänen ausgebeutet ... auch wird die rumänische Wirtschaft nicht geschwächt durch Abwanderung da diese eben weniger lohnenswert ist als heute.

In Polen herrscht übrigens eine immense Facharbeiterflucht die das Land in den Ruin zu treiben droht und der heutige Kapitalismus ist im Gegensatz zum Sozialismus bzw. Kommunismus nicht in der Lage für genügend Nachschub zu sorgen in dem Bereich.

William
20.05.2007, 10:36
jmw, sozial ist alles, was eine Leistungsgesellschaft bezweckt.
Leistungsunterbindung ist unsozial.
Das Regime will Glauben machen, sozial sei es, politisch Verfolgte zwangsverarmend zu alimentieren.
Dieses Sozialstaatsprinzip ist nationaler Sozialismus, der dem zivilen Sektor des NS immer ähnlicher wird.


Du spinnst, ganz einfach.

Eine Leistungsgesellschaft hat nur eine Existenzberechtigung wenn die erbrachte Leistung auch gerecht bezahlt wird.

Ansonsten wird Leistung an sich sinnlos !

Wer lebt denn hier einzig um Höchstleistungen zu erbringen ohne Gegenleistung ?

Ich habe zb. völliges Verständnis für H4ler und Co die Spargel mit geringerer Motivation stechen als Polen.

Polen stechen gerne da die 4 Euro viel Geld sind in Polen, die Motivation hoch ist Leistung zu erbringen.

Für einen Deutschen reichen 4 Euro nicht mal die Lebensunterhaltskosten zu decken und dementsprechend ist die Motivation geringer Leistung zu erbringen.

Wenn Deutschland zu einem Niedriglohnland und Billigstlohnland werden soll gewöhnt Euch alle daran das sich Leistung und Leistungsbereitschaft dementsprechend nach Unten anpassen wird. Genauso wenig wird ein Unternehmen mehr ausgeben als es einnimmt .. genauso wenig wird ein Arbeitnehmer mehr Leistung erbringen als bezahlt wird.

Mit Marktgesetzen hat das absolut nichts zu tun, ist eher ein Zusammenspiel von Soziologie und Ökonomie das Du hier eifrig ausklinkst in Deiner kleinen, sterilen und wirklichkeitfremden eigenen Welt.

-jmw-
20.05.2007, 10:38
nicht in der Lage für genügend Nachschub zu sorgen
Wem "genügend"?
Gibt es einen objektiven Masstab für "genügend"?
Ist das nicht viel eher eine willkürliche Festlegung?


Eine Leistungsgesellschaft hat nur eine Existenzberechtigung wenn die erbrachte Leistung auch gerecht bezahlt wird.
Ansonsten wird Leistung an sich sinnlos !
Wer lebt denn hier einzig um Höchstleistungen zu erbringen ohne Gegenleistung ?
Soweit ich das bisher mitbekommen habe, ist dies genau das, was "Verfolgter" auch immer erzählt.
Wenn also er "ganz einfach spinnt", tust Du das ebenso. :]

William
20.05.2007, 11:07
Wem "genügend"?
Gibt es einen objektiven Masstab für "genügend"?
Ist das nicht viel eher eine willkürliche Festlegung?


Soweit ich das bisher mitbekommen habe, ist dies genau das, was "Verfolgter" auch immer erzählt.
Wenn also er "ganz einfach spinnt", tust Du das ebenso. :]

Der angeblich Verfolgte bedient sich einer Rhetorik die den Sozialstaat als Ganzes diffamiert oder in Frage stellt.

Er ist nicht wie ich und hegt ganz andere Absichten, bitte zwischen den Zeilen lesen.

Wenn er sagt das der Sozialstaat die Leute zwangsverarmt dann ist das falsch, es ist die heutige wirtschaftsliberale Politik die die Gesetze und Funktionalitäten derart verändert das dieser Sozialstaat so wirkt.

Ohne Sozialstaat hätten viele Leute keine Existenzgrundlage, der Markt funktioniert und existiert eben nicht für alle, die Wirtschaft ist kein gemeinnütziges Unternehmen usw. .. Soziologie und Ökonomie kann man nicht getrennt betrachten oder behandeln wie Verfolgter das tut.

---------

Man, man ... im Kommunismus bzw. Sozialismus wurde auf Teufel komm raus ausgebildet auf staatlicher Ebene also eine flächendeckende und grossartige Förderung was das *Humankapital* betrifft .. sicher im grösseren Maßstab als aus heutigem Marktfetischismus und Ökonomiewahn heraus *Sinn* machen würde.

Vorallem wurde nicht nur nach irgendeinem ominösen *Markt-Bedarf* ausgebildet sondern weit darüber hinaus !

Ein Fachkräftemangel also ausgeschlossen !

Heute ist das zb. in Polen ganz anders ... Ausbildung nur nach Bedarf wenn überhaupt und wer ausgebildet ist haut ab wenn er kann da keine Perspektive ...

Wenn Polen heute schon Weissrussen und Co reinholen müssen, Firmen abhauen da sie kein geeignetes Personal finden usw. dann scheint da etwas nicht zu stimmen und nicht zu genügen.

politisch Verfolgter
20.05.2007, 11:32
Du spinnst, ganz einfach.

Eine Leistungsgesellschaft hat nur eine Existenzberechtigung wenn die erbrachte Leistung auch gerecht bezahlt wird.

Ansonsten wird Leistung an sich sinnlos !

Wer lebt denn hier einzig um Höchstleistungen zu erbringen ohne Gegenleistung ?
Leistung heißt in der Marktwirtschaft: Angebote per Gütern, Dienstleistungen und Produkten erbringen.
Bezahlt wird das immer von den Nachfragern.
Denen ists egal, ob sie "gerecht" bezahlen, zumal das ja blödsinnig wäre, mit "gerechten" Einkommen der Anbieter zu werben. Das geht viell. für Nischenkaffee aus Elendsländern.
Nein: die Wertschöpfung hat die Nutzenmaximierung der Anbieter zu bezwecken, die dazu ihre mentale Disposition kompetenzstrukturell umsetzen, wobei die Wertschöpfung regelmäßig ausgeschüttet und leistungsgerecht verteilt wird.
Damit wird Leistung höchst sinnvoll. Wobei die genutzten Betriebe vernetzbar sind. Maschinen werden damit von den Anbietern ebenso genutzt, wie Vernetzungseffizienz von high tech generell. Damit lassen sich immer mehr menschl. Tätigkeiten zum Nutzen der Anbieter immer besser von Maschinen übernehmen.



Ich habe zb. völliges Verständnis für H4ler und Co die Spargel mit geringerer Motivation stechen als Polen.

Polen stechen gerne da die 4 Euro viel Geld sind in Polen, die Motivation hoch ist Leistung zu erbringen.

Für einen Deutschen reichen 4 Euro nicht mal die Lebensunterhaltskosten zu decken und dementsprechend ist die Motivation geringer Leistung zu erbringen.

Das darf es sowieso erst schon mal gar nicht geben.
Der betriebslose Souverän benötigt besagte high tech Netzwerke zur profitmaximierenden Wertschöpfung.


Wenn Deutschland zu einem Niedriglohnland und Billigstlohnland werden soll gewöhnt Euch alle daran das sich Leistung und Leistungsbereitschaft dementsprechend nach Unten anpassen wird. Genauso wenig wird ein Unternehmen mehr ausgeben als es einnimmt .. genauso wenig wird ein Arbeitnehmer mehr Leistung erbringen als bezahlt wird.
Kein Gesetz, keine Institution und keinerlei öffentl. Mittel dürfen derartiges bezwecken. Niemand darf mit einem grundrechtswidrigen sog. "Arbeitnehmer"-Konstrukt gesetzlich kontaminiert werden.


Mit Marktgesetzen hat das absolut nichts zu tun, ist eher ein Zusammenspiel von Soziologie und Ökonomie das Du hier eifrig ausklinkst in Deiner kleinen, sterilen und wirklichkeitfremden eigenen Welt.
Marktwirtschaft bedingt die auf Profitmaximierung abstellende Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern.
Per Gesetz zur Zwangsbewirtschaftung fremder Vermögen zuständig erklärt zu werden, hat mit Marktwirtschaft nichts zu tun. Das ist vielmehr grundrechtswidriger moderner Feudalismus, also politische Verfolgung.
Marktgesetze meinen: Angebot und Nachfrage. Die Anbieter sind zu über 90 % betriebslos. Sie benötigen marktwirtschaftliche Profitmaximierung und Vernetzungseffizienz.
Analog dem shareholder value (wo ebenfalls keine Inhaber betriebl. tätig sind) ist die Managementvorgabe user value: user bezahlen für value, was per moderierter Gruppenintelligenz zu managen ist.
Auch dafür haben "Ackermänner" ackern zu können.
Der Unterschied: derartige Betriebe sind privatwirtschaftlich und staatsfern selbsteigende rein jur. Personen, für deren Nutzung bezahlt wird. Erst damit können diese Betriebe die Profitmaximierung der betriebslosen Anbieter bezwecken, die also erst so zu Marktwirtschaft kommen, also zu user-Kapitalismus, zu User-Profit und zu Vernetzungseffizienz.
Ab größeren Betrieben aufwärts sind generell keine Inhaber innerbetrieblich tätig.
Grundsätzlich benötigen Betriebslose gar keine menschl. Inhaber, sondern eben von ihnen bezahlte betriebl. Wertschöpfungsinstrumente, die ihre marktwirtschaftl. Nutzenoptimierung bezwecken.

Also spinne ich nicht, sondern ich strukturiere für die Betriebslosen profitmaximierende marktwirtschaftliche Wertschöpfung.
Generell ist ein sog. "Arbeitsplatz" ein betrieblicher Vertragsgegenstand.
Arbeit bezweckt Wertschöpfung. User nutzen dazu geeigente Betriebe.

Keinerlei öffentl. Mittel dürfen dirket oder indirekt in Privatvermögen gepumpt werden.
Wir benötigen eine aktive Wertschöpfungspolitik und userzentrierte Wertschöpfungswissenschaften.
Freiwillig können sich Betriebslose mit Inhabern vertraglich arrangieren.

-jmw-
20.05.2007, 11:44
Der angeblich Verfolgte bedient sich einer Rhetorik die den Sozialstaat als Ganzes diffamiert oder in Frage stellt.
Das ist richtig.


Er ist nicht wie ich und hegt ganz andere Absichten, bitte zwischen den Zeilen lesen.
Wenn ich daran denke, was bei mir alles schon "zwischen den Zeilen gelesen" wurde - dass ich z.B. Kommunist, Nazi, Anarchist und Demokrat gleichzeitig bin, wenn ich diverse Aussagen zusammennehme - versuche ich im allgemeinen, eher NICHT soviel zu deuten, sondern mich mehr auf das zu verlassen, was die Leut schreiben - und ggf. nachzufragen.


Wenn er sagt das der Sozialstaat die Leute zwangsverarmt dann ist das falsch, es ist die heutige wirtschaftsliberale Politik die die Gesetze und Funktionalitäten derart verändert das dieser Sozialstaat so wirkt.
Sehe ich anders.


(1) Ohne Sozialstaat hätten viele Leute keine Existenzgrundlage, (2) der Markt funktioniert und existiert eben nicht für alle, (3) die Wirtschaft ist kein gemeinnütziges Unternehmen usw. .. (4) Soziologie und Ökonomie kann man nicht getrennt betrachten oder behandeln wie Verfolgter das tut.
zu (1): ceteris paribus ja. Aber wann ist ceteris schon paribus? ;) :))

zu (2): Sehe ich anders. "Markt" ist ein Abstraktum, dass eine Masse wirtschaftlicher Handlungen umfasst, von denen kaum ein Mensch (hierzulande) ausgeschlossen ist.
"Markt" in diesem Sinne sind wir alle.

(Ist letztlich aber selbstredend Definitionssache.)

zu (3): Der Absicht nach nicht, dem Ergebnis nach schon.

zu (4): Dem stimme ich zu.


Man, man ... im Kommunismus bzw. Sozialismus wurde auf Teufel komm raus ausgebildet auf staatlicher Ebene
Abgesehen davon, dass im Kommunismus nicht ausgebildet wurde, weil's einen Kommunismus noch nicht hab, stellt sich mir die Frage, woher man wissen wollte, ob die Ressourcen, die man in die Ausbildung gesteckt hat, nicht anderswo besser hätten verwandt werden können.
Das überhaupt ist das Problem des Sozialismus: Die Entscheidungen über den Einsatz von Ressourcen ziehen sich Planbürokraten aus dem Arsch.
Und aus eiem Arsch kommt nunmal in der Regel Scheisse. :))


Vorallem wurde nicht nur nach irgendeinem ominösen *Markt-Bedarf* ausgebildet sondern weit darüber hinaus !
Also mehr als nötig?

politisch Verfolgter
20.05.2007, 11:46
William, der Sozialstaat ist eingeführt, einer demokr. Entwicklung das Wasser abzugraben. Dazu wird er vom ÖD als Waffe gegen die Grundrechte gerichtet.
Der Sozialstaat soll Zwangsarbeit scheinrechtfertigen.
Er soll grundrechtswidrige Gesetze mit Almosen rechtfertigen, womit Betriebslose zum von Inhabern auf minderwertige Teilleistungen reduzierbaren und als Kanonenfutter gegeneinander gehetzten Kostenfaktor ihrer Wertschöpfung marginalisiert werden.
Der Sozialstaat bezweckt derartige affirmative, also den mod. Feudalismus bekräftigende, gesetzlich verankerte, institutionalisierte und mit öffentl. Mitteln verknüpfte Selbstdiskriminierungs-Nötigung.
Der Sozialstaat etabliert eine Leistungsunterbindungs-Gesellschaft: Leistung erfolgt massenhaft inäquivalent und ihr Resultat wird leistungsungerecht verteilt, wobei die betrieblichen Wertschöpfungsstrukturen die Marginalisierung der betriebslosen Anbieter bezwecken.

Alle direkt oder indirekt in Privatvermögen gepumpten öffentl. Mittel (seit Kriegsende vermutl. an die 10 Bio €?) sind user value umzuwidmen.
Der Staat hat also Leistungsermöglichung zu bezwecken und dafür erforderliche, von Betriebslosen genutzte Wertschöpfungsinstrumente zu fördern.

Denn der Rechtsraum hat den Nutzen des gesamten Souveräns zu bezwecken, der damit Subjekt, also Zweck und somit Gegenstand seiner Wertschöpfung ist.
Darin hat sich der Staat als grundlegender Vertragsgegenstand des Rechtsraums selbst zu erbringen.

Frei-denker
20.05.2007, 11:50
Um nochmal auf Ludwig Erhardt zurück zu kommen: Laut Wikipedia war Erhardt dafür, daß ein Staat eingreift, wenn einzelne Marktteilnehmer Gefahr laufen, von anderen über den Tisch gezogen zu werden.

Solch ein Fall wie Mannesmann hätte es Erhardts Vorstellungen nach nicht geben dürfen. Dass ca. 600 Stahlarbeiter für die kurzfristige Bereicherung eines Hedgefonds aus HongKong und einer Bereicherung eines Essers und Ackermanns sinnlos auf die Straße geschickt werden, hätte Erhardt wohl unterbunden.

Das die "Heuschrecken" überhaupt erst in D ihr Unwesen treiben dürfen, soll Gerüchten zufolge erst die Regierung von Rot-Grün möglich gemacht haben. Vorher hatten wohl die Regierungen der sozialen Marktwirtschaft sowas verboten.

Ebenso ist es interessant, die Effekte des Politikwechsels zu betrachten:

Vor der Globalisierung ging es den Deutschen bzgl. ihres Lebensstandarts relativ gut - nachher rutschen sie in die Verarmung. Die Lüge der Neoliberalen, daß Globalisierung und Marktöffnung Wohlstand mehre wird immer unglaubwürdiger.

Natürlich spielen auch Faktoren wie Einwanderung und Wiedervereinigung eine Rolle, doch heizen Globalisierungswahn und der sich ausbreitende Kapitalismus die negativen Effekte erheblich an.

kritiker_34
20.05.2007, 11:57
Wer sagt das die Löhne in Rumänien etc. so hoch sein müssen wie in Frankfurt ?

Kostet eine Wohnung in Rumänien 500 Euro + im Monat ?

Muss ein rumänischer Geschäftsmann in Rumänien 3000 Euro Ladenmiete zahlen ?

Kosten 3 Scheiben Wurst in Rumänien 2 Euro ?

Dann gäbe es keine Rumänen mehr da die Einkommen in keinster Weise zu den Preisspiegeln passen die in Frankfurt herrschen.

Was man machen kann ist Rumänen die in Deutschland zb. Frankfurt arbeiten deutsche Löhne zu zahlen und nicht rumänische Löhne, diesen Rumänen aber auch dementsprechende Steuern und Sozialabgaben abzuverlangen ob er nun dauerhaft hier wohnt oder nicht.

So werden weder die sozialen Systeme unterlaufen noch Rumänen ausgebeutet ... auch wird die rumänische Wirtschaft nicht geschwächt durch Abwanderung da diese eben weniger lohnenswert ist als heute.

In Polen herrscht übrigens eine immense Facharbeiterflucht die das Land in den Ruin zu treiben droht und der heutige Kapitalismus ist im Gegensatz zum Sozialismus bzw. Kommunismus nicht in der Lage für genügend Nachschub zu sorgen in dem Bereich.

Wenn in D ein pauschaler Mindestlohn eingeführt wird, dann werden etliche Firmen ihre PRODUKTION ins benachbarte Ausland verlegen. Siehe AEG von D nach Polen. Wie willst du das verhindern? wem ist mit noch weiteren Firmenverlagerungen weg von D gedient?

politisch Verfolgter
20.05.2007, 11:57
(1) Ohne Sozialstaat hätten viele Leute keine Existenzgrundlage,
Der Sozialstaat und der ÖD sind um mind. 90 % abzubauen.
Mit diese Mitteln samt allem, was momentan direkt oder indirekt in Privatvermögen gepumpt wird, sind user value umzuwidmen.

(2) der Markt funktioniert und existiert eben nicht für alle,
Doch: Marktwirtschaft bedingt die Doppelrolle von Anbietern und Nachfragern.
Jeder hat in seiner Erwerbsphase Anbieter sein zu können, auch die Betriebslosen. Alle Anbieter benötigen Wertschöpfungsstrukturen, die ihre Profitmaximierung bezwecken.
Der Markt existiert für Alle in deren Erwerbsphase. Für "Villa+Porsche" und noch weit mehr gibts unermeßlich viel zu tun.
Niemand darf per Gesetz vom Markt abgeschottet werden.

(3) die Wirtschaft ist kein gemeinnütziges Unternehmen usw. ..
Richtig. Die Anbieter benötigen profitmaximierende Wertschöpfung. Die dazu genutzten Betriebe sind privatwirtschaftliche Einrichtung, die ihren Nutzern Profitmaximierung bezwecken.
Betriebslose sind keine Objekte von Inhabern, sondern benötigen ebenfalls privatwirtschaftliche Betriebe, womit ihre Nutzenoptimierung bezweckt wird, wo es also um Leistung und Rendite geht.

(4) Soziologie und Ökonomie kann man nicht getrennt betrachten oder behandeln wie Verfolgter das tut.
Sog. "soziale Gerechtigkeit" ist die leistungsgerechte Verteilung individuell mental leistungsäquivalent erwirtschafteter Wertschöpfung.
Der heutige Sozialstaat hingegen ist völlig unsozial, da er auf Leistungsinadäquanz und Verteilungsungerechtigkeit abhebt, was er mit Almosenvergabe an die Sozialstaatsopfer scheinrechtfertigt.

politisch Verfolgter
20.05.2007, 12:00
kritiker_34, niemand darf per Gesetz zum sog. "Lohnempfänger" erklärt werden.
Betriebslose haben dasselbe Recht auf für sie profitmaximierende Wertschöpfung wie Betriebsinhaber.

politisch Verfolgter
20.05.2007, 12:02
Frei-denker, auch die Betriebslosen haben Marktteilnehmer sein zu können.
Marktwirtschaft heißt NICHT, daß sich Betriebslose zum auf minderwertige Teilleistungen reduzierten und wertschöpfungsstrukturell marginalisierten Kostenfaktor ihrer Leistung zu gerieren haben.
Marktwirtschaft will die Profitmaximierung der Anbieter.
Genau das benötigen auch die Betriebslosen.

-jmw-
20.05.2007, 12:03
Um nochmal auf Ludwig Erhardt zurück zu kommen: Laut Wikipedia war Erhardt dafür, daß ein Staat eingreift, wenn einzelne Marktteilnehmer Gefahr laufen, von anderen über den Tisch gezogen zu werden.
Das stimmt.
Als Ordoliberaler war Erhard für "marktkonforme" Eingriffe.
Dies allerdings nur im Notfalle, um den Wettbewerb zu erhalten, da nur der ungehinderte Wettbewerb dem allgemeinen Wohlstand förderlich sei (m.E. eine etwas enge Wohlstandsdefinition, aber okay...).


Vorher hatten wohl die Regierungen der sozialen Marktwirtschaft sowas verboten.
Laut Erhard haben wir seit Ende der 60er keine sozialmarktwirtschaftlich ausgerichteten Regierungen mehr.


Vor der Globalisierung ging es den Deutschen bzgl. ihres Lebensstandarts relativ gut - nachher rutschen sie in die Verarmung.
Monokausale Erklärungen sind i.d.R. falsch.


Die Lüge der Neoliberalen, daß Globalisierung und Marktöffnung Wohlstand mehre wird immer unglaubwürdiger.
Erhard war der gleichen Ansicht: Marktwirtschaft, Wettbewerb und internationaler Freihandel mit wenig Staatseinmischung brächten "Wohlstand für alle".

mfg

Frei-denker
20.05.2007, 12:06
Monokausale Erklärungen sind i.d.R. falsch.
Natürlich, deswegen wies ich auch darauf hin, daß noch weitere Faktoren eine Rolle spielen.



Erhard war der gleichen Ansicht: Marktwirtschaft, Wettbewerb und internationaler Freihandel mit wenig Staatseinmischung brächten "Wohlstand für alle".

mfg

Quelle?

Gemäß der von Erhardt vertretenen Notwendigkeit staatlicher Regulierungen zugunsten eines Interessenausgleiches zwischen den Marktteilnehmern schließt sich eigentlich ein unregulierter Freihandel im Sinne heutiger "Neoliberalisten" aus.

politisch Verfolgter
20.05.2007, 12:09
Noch nie war in D mehr privater Reichtum versammelt als heute.
Und noch nie war dieser Reichtum katastrophaler verteilt.
Das liegt am Sozialstaat, dem gemäß der Reichtum von marginalisierten Betriebslosen leistungsinadäquat und verteilungsungerecht "zumutbarkeitsrechtlich" erwirtschaftet und in die Taschen von Betriebsinhabern und deren Statthaltern umverteilt wird.
Damit eignen in D wenige hundert Familien das halbe gesamte Privatvermögen, während 3 % 70 % eignen.
97 % haben also 30 %, wobei sich auch dort eine gleichartige Verteilungskrümmung eingestellt hat.
Der Verteilungsverlauf stimmt zudem in keiner Weise mit dem Verlauf der mentalen Verteilung überein: wir haben eine sozialstaatlich bezweckte Leistungsunterbindungs-Gesellschaft.

politisch Verfolgter
20.05.2007, 12:11
Frei-denker, auch die Betriebslosen haben Marktteilnehmer sein zu können.

-jmw-
20.05.2007, 16:34
Quelle?
Zur Marktwirtschaft: "Freiheit und Glück des deutschen Menschen stehen und fallen mit der Freiheit der Marktwirtschaft".
(Kartelle im Blickpunkt der Wirtschaftspolitik, in: Der Volkswirt, 1949.)

Zum Wettbewerb z.B.: "Das Wettbewerbsprinzip ist die Wurzel des sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen AUfstiegs überhaupt".
(Politik der Mitte und Verständigung. Regierungserklärung, 18. Oktober 1963.)

Zum Freihandel: "Die Weltwirtschaftskrise [...] resultierte nicht aus einer zu engen Verbindung der Volkswirtschaften, sondern aus zu geringen [...] Beziehungen.
(Dreissig Jahre Konjunkturpolitik 1929-1959, Via Aperta Nr. 12, 1959/60.)

Zur Staatseinmischung: "Es muss daher immer wieder betont werden, dass es die eigentliche und vornehmste Aufgabe des Staates ist, einen Ordnungsrahmen zu schaffen, innerhalb dessen sich der Staatsbürger frei bewegen dürfen soll."
(Das Ordungsdenken in der Marktwirtschaft. Festschrift zum 90. Geburtstag Ludwig von Mises, 1971.)

Oder das: "Es ist [...] nicht Aufgabe des Staates, unmittelbar in die Wirtschaft einzugreifen".
(Wohlstand für Alle, 1957.)


Gemäß der von Erhardt vertretenen Notwendigkeit staatlicher Regulierungen zugunsten eines Interessenausgleiches zwischen den Marktteilnehmern schließt sich eigentlich ein unregulierter Freihandel im Sinne heutiger "Neoliberalisten" aus.
Einen unregulierten Freihandel wollte er sicher nicht.
Aber man schaue sich die heutigen telefonbuchdicken 'Freihandel'sverträge und riesigen Weltwirtschaftsbehörden an, dann sieht man, dass das heute auch keiner möchte. :)

mfg

politisch Verfolgter
20.05.2007, 16:41
-jmw-, und niemand darf per Gesetz zum sog. "Arbeitnehmer" deklariert werden.
Marktwirtschaft hat auch für die Betriebslosen zu funktionieren, also immerhin für über 90 % der Privathaushalte.
Der Staat greift massiv ein, indem er einen mit sog. "Arbeitnehmer"-Konstrukt kontaminiert.
Damit wird die Marktwirtschaft per Sozialstaat zum modernen Feudalismus.

Es gilt grundrechtlich:
Der Rechtsraum hat den Nutzen des gesamten Souveräns zu bezwecken, der damit Subjekt, also Zweck und somit Gegenstand seiner Wertschöpfung ist.
Darin hat sich der Staat als grundlegender Vertragsgegenstand des Rechtsraums selbst zu erbringen.

-jmw-
20.05.2007, 17:42
Zeile 1 "darf" ist falsch, darf nämlich doch i.S. bundesrepublikanischer Gesetze;
Zeile 8 "Souverän" gibt es nicht nach meiner Auffassung;
Zeile 10 "Vertragsgegenstand" ist i.S. eines materiellen Vertrages sicher falsch.

politisch Verfolgter
20.05.2007, 18:15
"darf": deswegen haben wir politische Verfolgung, weil es Gesetzgebungsverbrecher aufzwingen.
Wer sonst, wenn nicht der Souverän ist Gegenstand des Rechtsraums?
Wer den Rechtsraum eines Staates betritt, also das Staatsgebiet, geht mit diesem Rechtsraum Verträge ein, die auf ihn angewandt werden.
Auch dann, wenn man von diesen Verträgen nichts weiß.
Ein Rechtsraum benötigt etwas, das dieses Recht physikalisch um- und durchsetzt bzw. anwendet, also einen Gegenstand des dort geltenden Rechts. Das nennt man "Staat". Das Recht sind Verträge, die der Staat damit eingeht und garantiert.

Zentral: niemand darf für die Bewirtschaftung fremden Eigentums zuständig erklärt werden. Auch nicht per Zuweisung sog. "Löhne". Denn genau damit wird der Rechtsraum zum modernen Lehnswesen. Das ist grundrechtswidrig.
Sicher hat es eine Verpflichtung zu geben, sich per Leistung Zugang zu Privatkapital zu verschaffen. Dies bedingt die Verpflichtung zu einer aktiven Wertschöpfungspolitik, womit Betriebslose gegen Bezahlung betriebl. Wertschöpfungsinstrumente marktwirtschaftl. profitmaximierend nutzen können.
Nur so macht Marktwirtschaft Sinn, indem sie also nicht per mod. Feudalismus (Lehnswesen = "Arbeitsmarkt") stranguliert wird.

-jmw-
20.05.2007, 18:24
Wer sonst, wenn nicht der Souverän ist Gegenstand des Rechtsraums?
Gegenstand des Rechtsraumes ist das Recht.
Souvränität ist Selbstherrlichkeit - doch jeder hat sein eigener Herr sein zu können, also Souverän.


Wer den Rechtsraum eines Staates betritt, also das Staatsgebiet, geht mit diesem Rechtsraum Verträge ein, die auf ihn angewandt werden.
Machen wir's schrittweise: Wie kommt man (resp. der Staat) zu einem Staatsgebiete?


Ein Rechtsraum benötigt etwas, das dieses Recht physikalisch um- und durchsetzt bzw. anwendet, also einen Gegenstand des dort geltenden Rechts. Das nennt man "Staat".
"Staat" nennt man's nur, wenn's ein Monopol hat.

politisch Verfolgter
20.05.2007, 20:21
Souverän heißt: mündiger Bürger eines grundrechtskonformen Rechtsstaats.
Das ist keine Selbstherrlichkeit, sondern eine Selbstverständlichkeit.
Wie wir zum deutschen Staatsgebiet kamen?
Wohl aus vielen Jahrhunderten, wobei ein Großteil erst unlängst abgegeben werden mußte, weil wir offenbar Deppen sind, die Deppen nachrennen (NS).

Wir leben in einem Staat. Dessen Staatsgebiet ist unser Rechtsraum.
Der Rechtsraum hat den Nutzen des gesamten Sovueräns zu bezwecken, der damit Subjekt, also Zweck und somit Gegenstand seiner Wertschöpfung ist.

Und Marktwirtschaft heißt: Anbieter bieten an, Nachfrager fragen nach.
Ein sog. "Arbeitsmarkt" hingegen ist das Lehnswesen des mod. Feudalismus.
Die betriebslosen Anbieter benötigen betriebl. Wertschöpfung, die ihre Profitmaximierung bezweckt.

-jmw-
20.05.2007, 20:45
Souverän heißt: mündiger Bürger eines grundrechtskonformen Rechtsstaats.
Bürger, also Burganwohner oder Burgumwohner zu sein, heisst meist, NICHT MEHR sein eigener Herr, also selbstherrlich zu sein - denn die Burg gehört jemandem.


Wie wir zum deutschen Staatsgebiet kamen?
Wohl aus vielen Jahrhunderten
Aha.
Und also schliesst jemand einen Vertrag, wenn er hier her kommt, nur deshalb, weil wir hier schon länger sind?


Wir leben in einem Staat.
Ja.
Aber v.a. leben wir nicht im, sondern den Staat als Form gesellschaftlicher Beziehung, denn das ist er ja und kein Ding o.ä.


Dessen Staatsgebiet ist unser Rechtsraum.
Bestenfalls Gesetzesraum, denn Recht ist raumzeitlich unveränderlich - sonst könnt ja was Recht und Unrecht gleichzeitig / verschiedenortig sein.

politisch Verfolgter
20.05.2007, 22:43
Heute hat der Bürger Souverän zu sein.
Mit "Burg" hat das nichts mehr zu tun - es sind die Einwohner.
Wer das Staatsgebiet betritt oder überfliegt, ist im Rechtsraum.
Dort gelten die entsprechenden Gesetze, denen man sich dann legal nicht entziehen kann.
Egal, ob man die Gesetze kennt oder respektiert.
Der Staat regelt gesellschaftliche Beziehungen.
Wir leben den Staat nicht, sondern die gesellschaftlichen Beziehungen.
Gesetzesraum ist Rechtsraum, nur verbal ungebräuchlich.
Es darf keinerlei gesellschaftlichen Beziehungen geben, womit den Einen per Gesetz vorgeschrieben wird, das Eigentum Anderer zu bewirtschaften.

-jmw-
21.05.2007, 09:07
Heute hat der Bürger Souverän zu sein.
Souveränität ist in Sinne meines Beitrages eine inhärente Eigenschaft, die man nicht haben sollen kann, sondern hat, schlimmstenfalls nur nicht umsetzbar, ausführbar ist / darin behindert wird.


Wer das Staatsgebiet betritt oder überfliegt, ist im Rechtsraum.
Dort gelten die entsprechenden Gesetze
(Normativer) Geltungsgrund?


Der Staat regelt gesellschaftliche Beziehungen.
Wir leben den Staat nicht, sondern die gesellschaftlichen Beziehungen.
'türlich leben wir "staat"! Würden morgen alle Leut vergessen haben, was "staat" ist, gäb's ihn nicht mehr.
"staat" gibt's nur in unseren Köpfen und in unseren Handlungen, daher: Form zwischenmenschlicher Beziehung.

politisch Verfolgter
21.05.2007, 11:04
-jmw-, das Regime unterbindet mittels politischer Verfolgung bürgerliche Souveränität.
Der Grund für die im Rechtsraum geltenden Gesetze liegt im Staatsgebiet, das von sog. "staatstragenden Organen" deklariert und strukturiert wird.
Nach dem Krieg waren das die alliierten Siegermächte.
Den Staat gibts in Form seiner Institutionen und des ÖD auf der Grundlage der ihn zum Rechtsraum ausgestaltenden Gesetze.
Der Handlungsspielraum zwischenmenschlicher Beziehungen ist gesetzlich geregelt und widrigenfalls sanktioniert.
Hier haben wir leider dort politische Verfolgung, wo die Einen dazu vorgesehen werden, das Vermögen Anderer bewirtschaften zu sollen.
Das Regime deklariert Betriebslose zum Bewirtschafter des betriebl. Eigentums Anderer.
Doch das darf nur freiwillig erfolgen, weder institutionalisiert noch mit öffentl. Mitteln verknüpft werden.
Niemand darf gegen dessen Willen zum sog. "Arbeitnehmer" erklärt werden.
Über die Konsequenzen schreibe ich ja laufend.

-jmw-
21.05.2007, 14:29
Der Grund für die im Rechtsraum geltenden Gesetze liegt im Staatsgebiet, das von sog. "staatstragenden Organen" deklariert und strukturiert wird.
Nach dem Krieg waren das die alliierten Siegermächte.
Weiter oben hiess es: Gesetzesraum ist Rechtsraum.
Es hiess auch: Staatsgebiet ist Rechtsraum.
Also ist Staatsgebiet auch Gesetzesraum.

Ihre obige Aussage lautet also, wenn wir sie mit denen aus den Beiträgen zuvor verbinden:
Der Grund für die im Gesetzsraum geltenden Gesetze liegt im Gesetzesraum.

Ich nehme nicht an, dass Sie DAS gemeint haben, oder?
Das wäre nämlich nicht sehr informativ.

Noch ein zweiter Punkt, bei dem ich nicht ganz folgen kann:
Wenn das Staatsgebiet erst deklariert werden muss, wie können dann die deklarierenden Organisationen bereits "staatstragend" sein?

Und überhaupt: Mit welcher Befugnis wird da eigentlich deklariert?

politisch Verfolgter
21.05.2007, 14:41
-jmw-, Ihr Begriff "Gesetzesraum" ist doch wohl mit "Rechtsraum" gleichbedeutend.
Klar ist ein Staatsgebiet ein Rechtsraum, weil dortige Gesetze dort gelten und ggf. umgesetzt werden.
Ich erklärte: "Der Grund für die im Rechtsraum geltenden Gesetze liegt im Staatsgebiet, das von sog. "staatstragenden Organen" deklariert und strukturiert wird."
Ohne Staatsgebiet machen Gesetze keinen Sinn. Wo sollen die denn dann sonst gelten?
Nach dem Krieg wurde unser Staatsgebiet von den Alliierten deklariert.
Die waren damals die staatstragenden deklarierenden Organisationen.
Danach kamen die deutschen (Länder)Parlamente, die den Rechtsraum gesetzlich ausstrukturierten.
Die Deklarationsbefugnis der Alliierten war deren gewonnener Krieg.
Die DB danach kommt aus sog. freien, gleichen, direkten, allgemeinen und geheimen Wahlen.

Hier nochmal:
Der Rechtsraum hat den Nutzen des gesamten Souveräns zu bezwecken, der damit Subjekt, also Zweck und somit Gegenstand seiner Wertschöpfung ist.

Dagegen wird per "Arbeitsgesetzgebung" massiv verstoßen, indem Betriebslose für die Bewirtschaftung des Vermögens Anderer per Gesetz "zumutbarkeitsrechtlich" zuständig erklärt werden.
Das hat aus dem Rechtsraum zu verschwinden. Über die Implikationen sollten wir diskutieren.

papageno
21.05.2007, 15:00
sag mal pw hast du keine Arbeit ????

politisch Verfolgter
21.05.2007, 15:03
bin leicht forensüchtig - seufz ;-)
Für "Villa+Porsche" und noch weit mehr könnten an sich gar nicht genug high tech Netzwerke genutzt werden.
Ist leider politisch nicht gewollt, also gesetzlich unterbunden.
Wir benötigen also einen grundrechtskonformen Arbeitsbegriff.

-jmw-
21.05.2007, 15:04
-jmw-, Ihr Begriff "Gesetzesraum" ist doch wohl mit "Rechtsraum" gleichbedeutend.
Nein, meiner nicht, Ihrer.
Bei mir selber bezeichnen "Gesetze" und "Recht" zwei verschiedene Sachen.


Ohne Staatsgebiet machen Gesetze keinen Sinn. Wo sollen die denn dann sonst gelten?
Das hängt ganz davon ab, was Sie mit "Gesetze" und "Geltung" genau meinen.


Nach dem Krieg wurde unser Staatsgebiet von den Alliierten deklariert.
Die waren damals die staatstragenden deklarierenden Organisationen.
Danach kamen die deutschen (Länder)Parlamente, die den Rechtsraum gesetzlich ausstrukturierten.
Die Deklarationsbefugnis der Alliierten war deren gewonnener Krieg.
Die DB danach kommt aus sog. freien, gleichen, direkten, allgemeinen und geheimen Wahlen.
Wenn ich also einen Kampf gewinne, darf ich in dem Gebiet, in dem der Kampf stattfand, die Regeln bestimmen und jeden, der gegen meine Regeln verstösst, bestrafen.
So ungefähr?
D.h. die (normative) Geltung von Regeln ist nur abhängig von, platt gesagt: der besseren Bewaffnung, der grösseren Stärke und Durchsetzungsfähigkeit?
Wäre das nicht ein 'Recht' des Stärkeren?

[quote]Der Rechtsraum hat den Nutzen des gesamten Souveräns zu bezwecken[7quote]
Sie schrieben, aus dem gewonnenen "Krieg" habe sich für die "Alliierten" das "Recht" ergeben, ein "Staatsgebiet" zu deklarieren und zu strukturieren.
Dieses "Recht" sei dann an die "Parlamente" übergegangen.

Warum soll dieses "Recht" notwendig mit der Bedingung verknüpft sein, einen Nutzen zu bezwecken?
Woraus folgt das, woraus ist das ableitbar?
Aus dem Begriff selber wohl nicht, oder?

politisch Verfolgter
21.05.2007, 15:30
-jmw-, "Gesetzesraum" ist Ihr Begriff. Das jeweils geltende Recht ist in den Gesetzen niedergelegt. Ich bin da nicht auf Haarspaltereien aus ;-)
Gesetze sind der Text, Geltung ist das, was den Text ggf. umsetzt oder womit wir ihn umsetzen - z.B. die Straßenverkehrsordnung.
Die setzen wir in unserem Kopf um, wozu wir Körper und Auto nutzen, die also ausführende Organe sind ;-)
Die Alliierten haben den Krieg gewonnen und daraus ein Recht abgeleitet, das von ihnen aufgeteilte (Rest)Staatsgebiet rechtllich zu strukturieren.

Das Recht soll keinesfalls den Schaden der dort lebenden Menschen bezwecken, sondern deren Nutzen. Indem es zunächst mal grundlegende die Grund- und Menschenrechte garantiert. Diese beiden Rechte stellen schon mal einen Nutzen an sich dar.
Darauf aufbauend Nutzen für die BürgerInnen zu strukturieren ist absolut zweckmäßig.
Ein sozusagen "nutzloses" Recht ist nicht sonderlich sinnvoll.
Es geht also darum, ein Gemeinwesen zum Nutzen Aller rechtlich zu organisieren, immer auf der Grundlage der Grundrechte.
Die Eink./Verm.-Verteilung zeigt, wie es um den "Nutzen Aller" bestellt ist.
Und die Arbeitsgesetzgebung zeigt, wie es um die Grundrechte bestellt ist.

papageno
21.05.2007, 15:52
sozial wäre wenn es einen Mindestlohn geben würde und wir die Zeitarbeit abschaffen würden, sozial wäre, wenn der kleine betrieb vor dem Preisdumping der Konzerne geschützt würde, sozial wäre wenn ich keine 10 euro praxisgebühr trotz kv zahlen müssen.

sozial wäre, es gäbe kein dreigliedigtes schulssystem und azubistellen für alle inkl finanzieller förderung die auch den wahren bezug zu den lebenshaltungskosten finden.

politisch Verfolgter
21.05.2007, 16:05
Sog. "soziale Gerechtigkeit" ist vielmehr die leistungsgerechte Verteilung individuell leistungsäquivalent erwirtschafteter Wertschöpfung.
Was hingegen im Sozialstaat als "sozial" beschönigt wird, sind die Grundelemente des mod. Feudalismus, der auf Zwangsarbeit und "Lohn"Zuweisung basiert.
Daraus resultierende zwangsverarmende Zwangsalimentierung wird dann als "Sozialstaatsprinzip" hingestellt.

(Aus)Bildung hat zu einer Wertschöpfungskompetenz zu führen, die das individuelle mentale Leistungsprofil - zusammengefasst im sog. "mentalen %Rang" - mit demselben Eink.-%Rang in Übereinstimmung bringen läßt.
Dann hätten wir eine Leistungsgesellschaft.
Doch die zudem verheerend gekrümmte Eink./Verm.-Verteilung stimmt in keiner Weise mit der mentalen Verteilung überein: wir haben eine Leistungsunterbindungs-Gesellschaft.

-jmw-
21.05.2007, 18:31
-jmw-, "Gesetzesraum" ist Ihr Begriff.
Ja, aber Sie waren es, der ein Gleichheitszeichen zwischen Gesetzes- und Rechtsraum setzte.


Ich bin da nicht auf Haarspaltereien aus ;-)
Rechtstheorie ist einer der wenigen Bereiche, in dem Haarespalten unumgänglich und Teil der Methodik ist. :)


Die Alliierten haben den Krieg gewonnen und daraus ein Recht abgeleitet, das von ihnen aufgeteilte (Rest)Staatsgebiet rechtllich zu strukturieren.
Dass Sie ein Recht abgeleitet haben, heisst aber nicht, dass es so ein Recht gab oder gibt.

Eben darum geht es mir aber gerade.

Denn Sie schlagen beständig vor, Gesetze in diese und jene Richtung zu ändern und das nicht zu knapp.
Ihre Vorschläge, umgesetzt, wären eine Umwälzung der bisherigen Verhältnisse!
Und da frag ich mich:
Halt, moment - darf der das eigentlich?
Warum?
Warum sollte ich, vor die Wahl gestellt, den und nicht jemand anderen unterstützen?
Was hat er im Staate vor und wie unterfüttert er das rechtstheoretisch?
Darum geht's, ganz einfach. :)

-jmw-
21.05.2007, 18:46
sozial wäre wenn [...] wir die Zeitarbeit abschaffen würden
Du findest es "sozial", Leute, die bei einer Zeitarbeitsfirma arbeiten möchten, von bewaffneten uniformierten Leuten ("Polizei") verfolgen zu lassen?


azubistellen für alle inkl finanzieller förderung die auch den wahren bezug zu den lebenshaltungskosten finden.
Ich übersetz das mal:
"Sozial wäre es, wenn der Rest der Welt papageno seine privaten Wünsche erfüllen würde."

politisch Verfolgter
22.05.2007, 09:34
-jmw-, alle Gesetze sind grundrechtswidrig, womit die Einen für die Bewirtschaftung betriebl. Eigentums oder betriebl. Schulden Anderer zuständig erklärt werden.
Sämtliche dies bezweckenden, institutionalisierenden und mit öffentl. Mitteln verknüpfenden Gesetze sind aus dem Rechtsraum zu entsorgen.
Damit wir das mal endlich auf die Reihe bekommen.
Grundrechtswidrige Gesetze haben hier nichts verloren.
Nichts und niemand darf mich zum sog. "Arbeitnehmer" erklären!
Auch keine Institutionen und keine öffentlichen Mittel.
Damit ist klar: wir benötigen eine aktive Wertschöpfungspolitik im Interesse der betriebslosen Anbieter.

Die Arbeitsgesetzgebung muß aus dem Rechtsraum verschwinden, weil sie grundrechtswidrig ist.

-jmw-
22.05.2007, 18:38
-jmw-, alle Gesetze sind grundrechtswidrig, womit die Einen für die Bewirtschaftung betriebl. Eigentums oder betriebl. Schulden Anderer zuständig erklärt werden.
[...]
Nichts und niemand darf mich zum sog. "Arbeitnehmer" erklären!
Im Rahmen der grundgesetzlichen Ordnung darf der Gesetzgeber das sehr wohl, sind diese Gesetze nicht grundrechtswidrig!

Abgesehen davon möchte ich hier, wie ich ,glaube ich, schon erwähnte, garnicht über die konkrete Gesetzeslage sprechen.