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Vollständige Version anzeigen : Deutsche Börse will in den USA zukaufen



kritiker_34
11.05.2007, 10:46
Nachdem sie sich aus Paris und London einen Korb geholt hat, will die Deutsche Börse nun den US-Konkurrenten International Securities Exchange kaufen. Der Aufsichtsrat muss dem Vorhaben zustimmen. (30.04.2007, 17:53 Uhr)

.........

Frankfurt/Main - Für die auf den Optionshandel spezialisierte Börse sind die Frankfurter bereit, rund 2,8 Milliarden Dollar (etwa 2,1 Milliarden Euro), auf den Tisch zu legen. Der Aufsichtsrat der Betreiberin der Frankfurter Börse muss dem Vorhaben noch zustimmen. Die Aktie der deutschen Börse war ab dem Nachmittag vom Handel ausgesetzt.

Zum Thema
Börse: Das Auf und Ab des Dax Grafik: Die Entwicklung seit dem Allzeithoch Tagesspiegel-Dossier: Geld
Mit einer Optionen erwirbt jemand das Recht, zu einem bestimmten Zeitpunkt Aktien, Devisen oder Güter wie Schweinehälften für einen bestimmten Preis zu kaufen oder verkaufen zu können. Diese Art von Finanzinstrument gehört zu den so genannten Derivaten, die in den vergangenen 20 Jahren einen regelrechten Boom erlebt haben.

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/nachrichten/uebernahme-angebot/101187.asp

Welche Vorteile / Nachteile würde diese Fusion bringen?

Tonsetzer
11.05.2007, 11:43
Nachdem sie sich aus Paris und London einen Korb geholt hat, will die Deutsche Börse nun den US-Konkurrenten International Securities Exchange kaufen. Der Aufsichtsrat muss dem Vorhaben zustimmen. (30.04.2007, 17:53 Uhr)

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Frankfurt/Main - Für die auf den Optionshandel spezialisierte Börse sind die Frankfurter bereit, rund 2,8 Milliarden Dollar (etwa 2,1 Milliarden Euro), auf den Tisch zu legen. Der Aufsichtsrat der Betreiberin der Frankfurter Börse muss dem Vorhaben noch zustimmen. Die Aktie der deutschen Börse war ab dem Nachmittag vom Handel ausgesetzt.

Zum Thema
Börse: Das Auf und Ab des Dax Grafik: Die Entwicklung seit dem Allzeithoch Tagesspiegel-Dossier: Geld
Mit einer Optionen erwirbt jemand das Recht, zu einem bestimmten Zeitpunkt Aktien, Devisen oder Güter wie Schweinehälften für einen bestimmten Preis zu kaufen oder verkaufen zu können. Diese Art von Finanzinstrument gehört zu den so genannten Derivaten, die in den vergangenen 20 Jahren einen regelrechten Boom erlebt haben.

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/nachrichten/uebernahme-angebot/101187.asp

Welche Vorteile / Nachteile würde diese Fusion bringen?

Reiner Aktionismus, das Teil hätten sie vor ein paar Jahren für 500 Millionen Euro bekommen, was aber an einigen im Vorstand gescheitert ist. Außerdem bin ich mir sicher, dass die an der Deutschen Börse beteiligten Hedgefonds da noch ein gewaltiges Wörtchen mitreden werden, die sehen nämlich lieber Bares in Form einer Ausschüttung als eine völlig überteuerte Übernahme.

kritiker_34
11.05.2007, 11:51
Reiner Aktionismus, das Teil hätten sie vor ein paar Jahren für 500 Millionen Euro bekommen, was aber an einigen im Vorstand gescheitert ist. Außerdem bin ich mir sicher, dass die an der Deutschen Börse beteiligten Hedgefonds da noch ein gewaltiges Wörtchen mitreden werden, die sehen nämlich lieber Bares in Form einer Ausschüttung als eine völlig überteuerte Übernahme.

Das ist aber das Problem mit den Heuschrecken! Statt strategischer Investitionen, nur kurzfristiger Profit.

Am Verlauf der BörsenKonzentration weltweit erkennt man, dass teils mit "gezinkten Karten" gespielt wird.

"Während die Deutschen vergeblich um die Vierländerbörse Euronext warben, taten sich die Franzosen mit der Wall-Street-Betreiberin NYSE zusammen. Nach dem Rückschlag bei Euronext hatte die Deutsche Börse im November auch Gespräche mit der Mailänder Börse ergebnislos abgebrochen. Zwei Mal scheiterten die Frankfurter davor mit einer Übernahme der Londoner Börse. An dem Handelsplatz an der Themse hält die US-Technologiebörse Nasdaq mittlerweile ein Viertel der Aktien."

Also für die Nadaq ist es möglich, ca 1/4 an der Londoner Börse zu erwerben, aber für die deutsche Börse ist dies UNMÖGLICH? Da stimmt was NICHT!

Tonsetzer
11.05.2007, 12:18
Das ist aber das Problem mit den Heuschrecken! Statt strategischer Investitionen, nur kurzfristiger Profit.

Am Verlauf der BörsenKonzentration weltweit erkennt man, dass teils mit "gezinkten Karten" gespielt wird.

"Während die Deutschen vergeblich um die Vierländerbörse Euronext warben, taten sich die Franzosen mit der Wall-Street-Betreiberin NYSE zusammen. Nach dem Rückschlag bei Euronext hatte die Deutsche Börse im November auch Gespräche mit der Mailänder Börse ergebnislos abgebrochen. Zwei Mal scheiterten die Frankfurter davor mit einer Übernahme der Londoner Börse. An dem Handelsplatz an der Themse hält die US-Technologiebörse Nasdaq mittlerweile ein Viertel der Aktien."

Also für die Nadaq ist es möglich, ca 1/4 an der Londoner Börse zu erwerben, aber für die deutsche Börse ist dies UNMÖGLICH? Da stimmt was NICHT!

Tja wer weiß, angelsächsische Verbundenheit, Ressentiments gegen eine deutsche Kontrolle der Londoner Börse, hier spielt sicher auch die Politik eine Rolle.

kritiker_34
11.05.2007, 12:29
Tja wer weiß, angelsächsische Verbundenheit, Ressentiments gegen eine deutsche Kontrolle der Londoner Börse, hier spielt sicher auch die Politik eine Rolle.

sehe ich ähnlich. Aber englischer Hedgefonds welcher an der deutschen Börse beteiligt ist spielt dabei eine gaaanz besondere Rolle!

So auch jetzt mit dm US Deal. Speziell dieser Fond ist dagegen! Ein Schelm der böses dabei heckt?

""Der Aufsichtsrat steht geschlossen hinter der geplanten Akquisition", sagte Chefkontrolleur Kurt Viermetz laut einem Bericht des "Handelsblatt" auf der Aktionärsversammlung in Frankfurt. Im Vorfeld der Hauptversammlung hatte es seitens einiger Großaktionäre Widerstand gegen die Pläne des im DAX30 notierten Börsenbetreibers bezüglich der rund 2 Mrd. Euro teuren Übernahme gegeben. Viermetz nannte die Übernahme laut dem Bericht eine Chance, eine "starke Präsenz im US-Markt aufzubauen". Sie sei "sorgfältig geprüft" worden.

.........

"Vor wenigen Tagen hatte der Hedgefonds Atticus, der mit rund 12 Prozent Großaktionär der Börse ist, in einem Brief an Aufsichtsrat und Vorstand davor gewarnt, dass man dagegen vorgehen werde, sollte die Deutsche Börse in Zukunft größere Transaktionen durchführen, ohne die Aktionäre vorher zu konsultieren. Hintergrund war das Übernahmeangebot der Deutschen Börse an die US-Derivatebörse ISE von Anfang Mai, die nicht der Zustimmung der Anteilseigner bedarf und von Atticus heftig kritisiert und als "wertvernichtend" bezeichnet wurde."

http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2007-05/artikel-8226108.asp

Pandulf
11.05.2007, 14:13
Die US-Hedgefonds scheinen nur an der Deutschen Börse beteiligt zu sein, um diese an einer Expansion zu hindern. Der Deutschen Börse einen Vorwurf zu machen, daß sie eine US Börse aquiriert und dadurch 30 % des US Optionsmarktes erwirbt, ist mehr als verdächtig. Hier zeigt sich, daß es ein strategischer Fehler der deutschen Kreditinstitute war, ihre Anteile an der Deutschen Börse zu veräußern. Jetzt sitzen US-Hedgefonds mit an Bord, die angloamerikanische Machtpolitik zu Lasten von Deutschland betreiben.

politisch Verfolgter
11.05.2007, 17:23
"zu Lasten von Deutschland" ist immer recht witzig, wenn man sich dabei die auch hierzulande verheerende Eink./Verm.-Verteilung vergegenwärtigt.
Die "DB AG" ist ein Kotzbrocken, weils nicht mal weitgehend kostenlose realtimes gibt, wie an NASDAQ und NYSE üblich.