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Vollständige Version anzeigen : Wie findet ihr die Berichterstattung über den Islam?



marc
10.05.2007, 19:39
Angeregt durch den Thread über die Forderung nach mehr positiver Islam-Berichterstattung dachte ich, man könnte hier mal eine kleine UMFRAGE :D machen und drüber diskutieren, wie die derzeitige berichterstattung so zu beurteilen ist.

mein persönlicher eindruck:
in den großen zeitungen wurde anfangs oft nur positiv (religion des friedens), bzw beschwichtigend (die christen sind doch auch nicht besser! die ziele der islamisten sind verständlich, nur die mittel verkehrt! usw.) berichtet - mittlerweile wird oft nur noch demagogisch negativ berichtet. diese ganzen bescheuerten blogs (PI, akte-islam, 8 der schwerter usw. sind ja zu 90% eh nicht ernst zu nehmen)

aber das sind dinge, die objektiv schwer zu messen sind, und soweit ich weiß, hat sich bisher kein wissenschaftler bereit gefunden, mal die berichterstattung in nm dutzend medien seit dem elften september bis heute zu analysieren. schade eigentlich. gibt sehr interessante untersuchungen über die berichterstattung über den nahost-konflikt zb, bei dem -wie zu erwarten- in keinem anderen land israel so oft so negativ dargestellt wurde, wie in deutschland.

wie auch immer, ich überleg mir jetzt mal was für die umfrage.

The Dude
10.05.2007, 20:46
Angeregt durch den Thread über die Forderung nach mehr positiver Islam-Berichterstattung dachte ich, man könnte hier mal eine kleine UMFRAGE :D machen und drüber diskutieren, wie die derzeitige berichterstattung so zu beurteilen ist.

mein persönlicher eindruck:
in den großen zeitungen wurde anfangs oft nur positiv (religion des friedens), bzw beschwichtigend (die christen sind doch auch nicht besser! die ziele der islamisten sind verständlich, nur die mittel verkehrt! usw.) berichtet - mittlerweile wird oft nur noch demagogisch negativ berichtet. diese ganzen bescheuerten blogs (PI, akte-islam, 8 der schwerter usw. sind ja zu 90% eh nicht ernst zu nehmen)

aber das sind dinge, die objektiv schwer zu messen sind, und soweit ich weiß, hat sich bisher kein wissenschaftler bereit gefunden, mal die berichterstattung in nm dutzend medien seit dem elften september bis heute zu analysieren. schade eigentlich. gibt sehr interessante untersuchungen über die berichterstattung über den nahost-konflikt zb, bei dem -wie zu erwarten- in keinem anderen land israel so oft so negativ dargestellt wurde, wie in deutschland.

wie auch immer, ich überleg mir jetzt mal was für die umfrage.

Hallo marc,

ein interessanter Anstoß!

Ich versuche das mal aufzudröseln.

Der Grundfehler bezüglich auf das Inland hier bezogen, ist der, daß es überhaupt nicht um den Gegensatz Christentum-Islam geht. Das ist kein Religionskonflikt, um den es geht.
In Wahrheit fehlt es beiden Seiten oft - fehlt es überhaupt hier im Lande - an einem verbindlichen und verbindenden Wertegerüst.

Es ist ja so:
Im Fokus der sogenannten "Islamkritik" stehen aus aufgrund vieler Gründe aufällige, kriminelle jugendliche Gruppen, die sich unmöglich und anmaßend aufführen, wohlgemerkt nach US-amerikanischem Vorbild der überaus weltlichen "Gang-Kultur". Dieses Gehabe erfolgt mitnichten nur aus der "blanken Not" heraus, das macht vielen auch mächtig Spaß: Schau her, wir sind wer!
Sie sind natürlich überhaupt nichts, und werden auch nichts werden und machen sich mit diesem peinlichen, aufgeplusterten infantilen Trotz nur alles noch schwerer - sie müssen auch mentalitätsmäßig endlich hier ankommen.

Aber wir halten fest: Mit Religion hat dasnichts zu tun!

Auf der anderen Seite stehen vornehmlich vereinzelte und irritierte Typen, die - so wenig echte Christen, wie die anderen echte Moslems sind -, auch nicht wirklich wissen, wo es langgeht und sich unbestimmt bedroht sehen. Die sogenannte "Anti-Islam"-Hysterie ist Ausdruck von großem Unverständnis und diffuser Angst.
Auch hier sehen wir: Mit Religion hat das nichts zu tun!

Gruß,

The Dude

Kenshin-Himura
11.05.2007, 12:41
mein persönlicher eindruck:
in den großen zeitungen wurde anfangs oft nur positiv (religion des friedens), bzw beschwichtigend (die christen sind doch auch nicht besser! die ziele der islamisten sind verständlich, nur die mittel verkehrt! usw.) berichtet - mittlerweile wird oft nur noch demagogisch negativ berichtet. diese ganzen bescheuerten blogs (PI, akte-islam, 8 der schwerter usw. sind ja zu 90% eh nicht ernst zu nehmen)


Dieses Statement möchte ich ausdrücklich 100%ig unterstützen! :top: Ich freue mich, dass das endlich auch mal Einer merkt. Und so, wie die Medien berichten, färbt es leider voll auf die Bevölkerung ab, wie man ja auch hier im Forum und anderswo sieht.

Wobei ich ergänzen würde: Auch heute gibt es noch viel Beschwichtigungs-Presse bei diesem Thema, gleichzeitig aber auch viel Demagogisches. Es wird also viel zu positiv, gleichzeitig aber auch viel zu negativ über den Islam berichtet. Entweder werden Miss-Stände wie Ehrenmorde und Steinigungen nach typischer linker Gutmenschen-Art heruntergeredet auf ,,Einzelfälle" (immer wieder mit dem Totschlag-Argument: ,,Alle Menschen/Rassen/Religionen/Völker/Bevölkerungsgruppen sind gleich", ,,in jeder Gruppe gibt es ein paar Dumme"), oder es wird der Islam pauschal verteufelt und mit ihm auch oft sehr unfair über die große Mehrheit der Muslime berichtet. Ersteres wird dann immer i.d.R. von den Grünen propagiert, Zweiteres von CDU/CSU.

Ich verstehe immer nicht, warum es nicht möglich ist, zweierlei Dinge miteinander zu verbinden:
- berechtigte Kritik an Bevölkerungsgruppen (denn nein, entgegen linken Gefasels und linker Gesinnungspolizei ist das keine ,,Pauschalisierung" oder ,,Beleidigung", sondern berechtigt)
- Unterlassen von Anprangern von allen Moslems.

Man muss sich doch nur die Fakten ansehen: In der Türkei demonstrieren hunderttausende für den Laizismus gegen einen konservativ-islamischen Politiker. Das ist schonmal ein Beweis, dass es nicht nur mittelalterlich denkende Moslems gibt, und dass moderne Moslems auch nicht bloß unbedeutende Einzelfälle sind wie Kelek oder Hirsi Ali.

Aber eben: 37% der britischen Muslime wollen laut Umfrage die Sharia, 36% sind der Meinung dass Leute die sich vom islamischen Glauben abwenden, getötet werden sollten. 13% sympathisieren mit der Al-Quaidah. In Deutschland halten ca. 40% der Muslime Grundgesetz und Qu'ran für nicht vereinbar und sagen, dass der Qu'ran über dem Grundgesetz steht.

Diese Umfragen zeigen genau das Gegenteil davon, dass alle Moslems (oder fast alle) mit Gewalt sympathisieren etc. , aber sie zeigen eben auch genau das Gegenteil davon, dass es bei den Moslems in Deutschland und GB genauso viele gewaltbereite Moslems wie gewatbereite Christen oder Atheisten in Deutschland gibt.

Und Leute wie Aiman Mazyek (Generalsekretär vom deutschen Zentralrat der Muslime) oder Ayyub Axel Köhler (Vorsitzender vom Zentral der Muslime in Deutschland) sind sicherlich auch buchstäblich nicht ganz ,,koscher" und in ihrer derzeitigen Einstellung nicht geeignet, um eine Modernisierung des Islam zu schaffen.

Aber wenn jetzt schon in den Medien Nonsens-Diskussionen geführt werden wie die Frage, ob der Qu'ran zur Gewalt gegen Frauen aufruft (da muss man sich in der Tat fragen, ob noch nie jemand in die Bibel gesehen hat), und wenn man sieht wie das jetzt bis zum Erbrechen kultiviert wird, dann muss ich schon sagen, dass an dem Satz von Bill Clinton, dass das mit dem Antisemitismus der 30er Jahre vergleichbar ist, schon 'was dran ist - auch wenn natürlich jeder Vergleich hinkt, und auch wenn die historischen und kulturellen Begebenheiten schon sehr unterschiedlich sind. Aber auf jeden Fall stellen Moslems im Moment wirklich in den Medien und in der Gesselschaft einen neuen Sündenbock für eigenes Versagen dar.

Kenshin-Himura
11.05.2007, 12:48
Der Grundfehler bezüglich auf das Inland hier bezogen, ist der, daß es überhaupt nicht um den Gegensatz Christentum-Islam geht. Das ist kein Religionskonflikt, um den es geht.
In Wahrheit fehlt es beiden Seiten oft - fehlt es überhaupt hier im Lande - an einem verbindlichen und verbindenden Wertegerüst.

Es ist ja so:
Im Fokus der sogenannten "Islamkritik" stehen aus aufgrund vieler Gründe aufällige, kriminelle jugendliche Gruppen, die sich unmöglich und anmaßend aufführen, wohlgemerkt nach US-amerikanischem Vorbild der überaus weltlichen "Gang-Kultur". Dieses Gehabe erfolgt mitnichten nur aus der "blanken Not" heraus, das macht vielen auch mächtig Spaß: Schau her, wir sind wer!
Sie sind natürlich überhaupt nichts, und werden auch nichts werden und machen sich mit diesem peinlichen, aufgeplusterten infantilen Trotz nur alles noch schwerer - sie müssen auch mentalitätsmäßig endlich hier ankommen.

Aber wir halten fest: Mit Religion hat dasnichts zu tun!


Auch das muss ich voll unterschreiben. Ich finde auch, dass die Islamisten ja in einem Punkt recht haben: Der Westen ist bis in die letzte Haarspitze wirklich extrem dekadent und arrogant, und so Etwas provoziert dann natürlich auch Abwehr-Reaktionen, da hat der Rüttgers schon Recht gehabt. In gewisser Weise ist jeder islamistische Terroranschlag für mich auch ein Spiegel der westlichen Gesselschaft. Wenn man sieht, was Deutschland für eine Justiz hat, wie leicht es Verbrechern oft gemacht wird, und vor Allem mit was für einer Arroganz und Abgehobenheit diese Miss-Stände heruntergeredet werden und unmoralisches und kriminelles Verhalten schöngeredet und relativiert werden, dann kann man nachvollziehen, wenn auch nicht unterstützen, dass die Islamisten sagen: ,,Wenn das die westliche >>Freiheit<< sein soll, dann wollen wir keine haben."

Allerdings ist es sicherlich auch nicht nur der Werte-Konflikt, sondern Ideologieen können ja sehr wohl auch gewalt-anstiftend wirkend, was bei der radikalen Form des Islam ja durchaus so sein mag. Dies spielt aber m.E. hier nur sehr sekundär eine Rolle.

Ausonius
11.05.2007, 13:06
Ich habe "nie ausgeglichen genug" gewählt. Das Thema polarisiert doch sehr stark.

spartakus
14.05.2007, 21:07
hm... naja... entweder: alle moslems herein kulturelle bereicherung ole ole... oder raus musels alle dumm und gewalttätig.... das sind nur menschen wie wir, nicht mehr aber auch nicht weniger. lg

Stechlin
14.05.2007, 21:10
Scheiße!

Geronimo
14.05.2007, 21:18
Angeregt durch den Thread über die Forderung nach mehr positiver Islam-Berichterstattung dachte ich, man könnte hier mal eine kleine UMFRAGE :D machen und drüber diskutieren, wie die derzeitige berichterstattung so zu beurteilen ist.

mein persönlicher eindruck:
in den großen zeitungen wurde anfangs oft nur positiv (religion des friedens), bzw beschwichtigend (die christen sind doch auch nicht besser! die ziele der islamisten sind verständlich, nur die mittel verkehrt! usw.) berichtet - mittlerweile wird oft nur noch demagogisch negativ berichtet. diese ganzen bescheuerten blogs (PI, akte-islam, 8 der schwerter usw. sind ja zu 90% eh nicht ernst zu nehmen)

aber das sind dinge, die objektiv schwer zu messen sind, und soweit ich weiß, hat sich bisher kein wissenschaftler bereit gefunden, mal die berichterstattung in nm dutzend medien seit dem elften september bis heute zu analysieren. schade eigentlich. gibt sehr interessante untersuchungen über die berichterstattung über den nahost-konflikt zb, bei dem -wie zu erwarten- in keinem anderen land israel so oft so negativ dargestellt wurde, wie in deutschland.

wie auch immer, ich überleg mir jetzt mal was für die umfrage.

Das meinst du doch jetzt nicht wirklich ernst? Oder ist das misslungene Satire?

Geronimo

Achsel-des-Bloeden
14.05.2007, 21:21
Es ist unerträglich, wie dieser archaische Krieger- Kult, dem fast jegliche Kunst- und Kulturleistung abgeht, von den Systemmedien nach wie vor in Schutz genommen wird.

Aldebaran
14.05.2007, 21:54
Mir fehlt in der Berichterstattung die historische Komponente. Die wird nämlich von den Moslems praktisch monopolisiert. Das mag aus den unterscheidlichen Geschichtsverständnissen reslultieren, dem linearen des Westens einerseits - je länger etwas her ist, desto weniger relevant ist es in der Debatte - und dem "symbolischen" des Islams andererseits, in dem ausgewählte Ereignisse unabhängig von Zeitabstand und Bedeutung eine überragende Rolle spielen.

So werden ja meistens gebetsmühlenartig die Kreuzzüge dem omajadischen Spanien gegenübergestellt und die Westler/Christen (?) knicken sofort ein. Dass das muslimische Spanien erobert worden war, eine aggresive Macht war und nach den Omajaden dort eben auch Chaos und religiöse Eiferer (einschließlich Juden- und Christenverfolgungen) Einzug hielten, weiß ja kein Mensch - und auch nicht, dass in den Kreuzfahrerstaaten nach der Eroberung Moslems unbehelligt leben konnten.

Da ist eine Lücke in den Massenmedien. Meines Wissens ist nur die FAZ eine Ausnahme.

marc
15.05.2007, 00:14
Das meinst du doch jetzt nicht wirklich ernst? Oder ist das misslungene Satire?


das meine ja nicht ich: ich zitiere nur.
würdest du dir die mühe machen, über den tellerrand deiner tapferen krieger aus walhall hinauszublicken, stattdessen täglich verschiedene tageszeitungen lesen, dann würde es dich nicht weiter verwundern.

in deutschland fühlt man einfach eine weitgehende erleichterung, wenn man den plöden juden irgendwas böses unterstellen kann. das gilt für rechte wie für linke.
wenn er nicht so bescheuert und gefährlich wäre, könnte man fast sagen, dass der antisemitismus ein humanismus ist :D

aber naja, ich werd mal suchen, ob ich die entsprechende studie irgendwo im i-net finde, oder wenigstens einen verweis darauf. ist allerdings ziemlich unspannend, weil es dutzende seiten nur voller zahlen und zitate sind. nicht mehr und nicht weniger.

Geronimo
15.05.2007, 00:42
das meine ja nicht ich: ich zitiere nur.
würdest du dir die mühe machen, über den tellerrand deiner tapferen krieger aus walhall hinauszublicken, stattdessen täglich verschiedene tageszeitungen lesen, dann würde es dich nicht weiter verwundern.

in deutschland fühlt man einfach eine weitgehende erleichterung, wenn man den plöden juden irgendwas böses unterstellen kann. das gilt für rechte wie für linke.
wenn er nicht so bescheuert und gefährlich wäre, könnte man fast sagen, dass der antisemitismus ein humanismus ist :D

aber naja, ich werd mal suchen, ob ich die entsprechende studie irgendwo im i-net finde, oder wenigstens einen verweis darauf. ist allerdings ziemlich unspannend, weil es dutzende seiten nur voller zahlen und zitate sind. nicht mehr und nicht weniger.

Na dann mach mal. Allerdings bezweifele ich deinen Erfolg. Viel Glück.

Geronimo

marc
15.05.2007, 01:01
Na dann mach mal. Allerdings bezweifele ich deinen Erfolg. Viel Glück.

södele.
ja, das ist natürlich übers internet immer ein bisschen schwierig, weil sich die wirklich wichtigen informationen idR nicht ergoogeln lassen aber bisher habe ich das hier:

Die Welt: Israel-Berichterstattung hat sich gewandelt
BERLIN (inn) - Die internationale Berichterstattung hat sich zunehmend der
palaestinensischen Perspektive zugewandt, der Ton gegenueber Israel ist seit
dem 11 September eindeutig schaerfer geworden - das ergab eine am Mittwoch
in der Tageszeitung "Die Welt" (Berlin) veroeffentlichte Studie.

Der Branchendienst Medientenor untersuchte mehr als 2.100 Fernsehberichte
in 17 internationalen Nachrichtensendungen. Die Studie kommt zu dem
Ergebnis, dass das Vorgehen der israelischen Regierung immer oefter mit den
Taktiken der Nazis verglichen wird, Bilder von israelischen Panzern und
brennenden palaestinensischen Haeusern im Vordergrund stehen und
Hintergrundinformationen zu kurz kommen.

33 Prozent der in den Berichten auftretenden Palaestinenser werden als
"Schuldige" bezeichnet, 2001 waren es noch 50 Prozent. Von den Israelis sind
mittlerweile 45 Prozent die "Schuldigen", im Vorjahr waren es 30 Prozent.

Angesichts der Berichterstattung verwundere es auch nicht, dass in immer
mehr Laendern die Meinung vom "boesen Sharon" und "armen Arafat" vertreten
wird. In Frankreich, England und Italien unterstuetze eine starke Mehrheit
der Bevoelkerung den "Standpunkt Palaestinas", heisst es in dem Bericht.
Laut einer Umfrage der "International Herald Tribune" sind 67 Prozent der
Deutschen fuer die Palaestinenser. (Ihr antisemiten-arschlöcher in dem forum hier seid nunmal durchschnitt, sehts einfach ein)

Wadim Schreiner, verantwortlich fuer die Studie von Medientenor,
bezeichnete diese Entwicklung in der Berichterstattung als "dramatisch". Der
Konflikt zwischen Juden und Arabern werde durch ein Bild, ein Gefuehl, einen
O-Ton nur unzureichend dargestellt, so Schreiner.

Vom David zum Goliath
Eine aktuelle Studie zeigt, wie sich die TV-Berichterstattung über Israel gewandelt hat (Die Welt)


Berlin - Der Ton der internationalen TV-Berichterstattung über Israel ist seit dem 11. September eindeutig schärfer geworden. Das hat eine Studie des Branchendienstes Medientenor herausgefunden, die mehr als 2 100 TV-Berichte in 17 internationalen Nachrichtensendungen untersuchte. So werde immer öfter das Vorgehen der israelischen Regierung unter Premier Scharon mit den Taktiken der Nazis verglichen. Bilder von Panzern und brennenden Häusern stehen auch in Deutschland zunehmend im Mittelpunkt der Berichterstattung über Israel, wobei Hintergrundinformationen zu kurz kommen. Während Israel im vergangenen Jahr bis zu den Anschlägen auf das World Trade Center (nur) in der Hälfte der Fälle in Zusammenhang mit Terror genannt wurde, steigerte sich diese Fokussierung in den letzten sechs Monaten auf 90 Prozent.

Auch in Großbritannien wird die Berichterstattung über Israel zu über 90 Prozent auf Terror reduziert. Einzig in den USA ist laut Studie ein rückläufiger Trend in der Terror-Berichterstattung von 88 auf 84 Prozent zu beobachten. Somit markiert nicht Ariel Scharons Gang auf den Tempelberg im September 2000 und der darauf folgende Beginn der zweiten Intifada den Umschwung der Stimmung, sondern der Anschlag auf das World Trade Center.

Die jüngsten Umfragen zum Nahost-Konflikt überraschen angesichts der gewaltzentrierten Medienberichterstattung nicht: In Frankreich, England und Italien unterstützt eine starke Mehrheit der Bevölkerung den Standpunkt Palästinas, in Deutschland sind es 67 Prozent, wie eine Umfrage der "International Herald Tribune" ergab. "Armer Arafat", "böser Scharon" - gegen diesen Eindruck kämpft Israel schon lange. Mit begrenztem Erfolg. Denn die Berichterstattung hat sich zunehmend der palästinensischen Perspektive zugewandt: Während im vergangenen Jahr Israel in den deutschen TV-Nachrichten als Akteur noch zu 81 Prozent im Mittelpunkt stand, und Palästina nur zu 19 Prozent, hat sich diese Relation jetzt umgekehrt: In mehr als der Hälfte der TV-Berichte (61 Prozent) kommen jetzt Palästinenser als Akteure zu Wort. Dies heißt jedoch nicht, dass Palästinenser damit auch häufiger mit den "Bösen" assoziiert werden - im Gegenteil. Wie die Studie herausfand, werden nur 33 Prozent (2001 waren es noch 50 Prozent) der in Medienberichten auftretenden Palästinenser als "Schuldige" kritisiert - bei den Israelis sind es 45 Prozent (2001: 30 Prozent).

Wadim Schreiner, der bei Medientenor für die Studie verantwortlich ist, charakterisiert den Stimmungswandel der vergangenen sechs Monate gegenüber Israel als "dramatisch". Historisch gesehen wurde Israel von seiner Gründung 1948 bis zum Sechs-Tage-Krieg 1967 durchwegs als Opfer gesehen. Israel war der schwache David, der mit dem mächtigen Goliath, also der arabischen Welt, kämpfte. Nach 1967 änderte sich diese Einschätzung. Die PLO warb international für ihre Sache und schreckte auch vor Gewaltaktionen außerhalb Israels nicht zurück. Der Kampf der PLO wurde in den Augen der Weltöffentlichkeit mehr und mehr zum Kampf der "Unterdrückten" gegen die "Unterdrücker" stilisiert, 1975 verurteilten die Vereinten Nationen "Zionismus" als "Rassismus". Der erste palästinensische Aufstand 1987 verstärkte nur den Eindruck von der "kriegerischen Nation" Israel. Zwischen 1990 und 1996, als Israel nach dem Golfkrieg auf Provokationen nicht mit Vergeltungsschlägen reagierte, präsentierte Israel sich kurzzeitig als moralisch starker Friedensstifter. Doch mit der Wahl Benjamin Netanyahus zum Premier schlug das Pendel der internationalen Stimmung wieder um. Wadimir Schreiner macht dafür nicht Antisemitismus verantwortlich, sondern das Fernsehen, das essentiell durch die Quote bestimmt sei: "Damit Fernsehen erfolgreich ist, muss es interessant sein, und um interessant zu sein, muss es visuell möglichst dramatisch sein." Der Konflikt zwischen Juden und Arabern werde durch ein Bild, ein Gefühl, einen O-Ton nur unzureichend dargestellt: Das "Fernsehen ist von Natur aus nicht geeignet, komplexe Sachverhalte darzustellen"
, sagt Schreiner. Der große Einfluss des Bildschirms auf das Verhalten und die Einstellung von Menschen sei daher um so gefährlicher. DW
http://www.welt.de/daten/2002/05/15/0515mm331981.htx

Newsletters
Does media image of the country influence tourism?
2005-12-20

Media Image of Israel improved significantly over the last three years and consequently more German tourist are thinking Israel a good travel destination. According to Israel’s Central Bureau of statistics, tourist arrivals in Israel increased in 2004 and especially in the first quarter of 2005. Why are people again finding Israel a good travel destination? One of the reasons may be the improvement in the country’s media image in recent years..

Media Tenor research institute has analysed German opinion leading media from 1998 to 2005 and came upon an interesting result. In 1999 and 2000 reportage on crisis and terror represented only 20% of the reporting on Israel. In the same years German tourist arrivals in Israel was the highest registered in the last seven years. The situation changed in 2001 when Ariel Sharon came to government. TV journalists changed the topic structure of their reportage, focusing instead on critical aspects while ignoring stories they formerly found newsworthy under the previous government. As many as 80% of all 2002 reports on Israel focused on terror attacks, bombs and suicide-bombers. It cannot come as a surprise then that viewers, who are entirely dependent on media coverage and can not assess the situation in Israel for themselves, abstained from what they must have perceived as a perilous journey. Tourist arrivals in Israel in 2002 fell by 78% when compared to 2000. .

The fact that many investors and tourists stayed away can be interpreted due to the result of media’s one-dimensional portrayal of Israel as a war-torn country. When after 2002 the media again began to change the structure of its topics and its ratings on Israel the tourism industry there began to see a slow recovery. The first results of an improved media image can be seen from statistics published by Israel’s tourism Industry that show that tourist arrival have been increased since 2003. According to the Agenda Setting Theory, Media Tenor research institute predicts that tourist arrivals will continue to rise in this region in the months to come..

Media Tenor Research Institute analysed all reports focused on Israel and Palestine on 7 TV news bulletins from 01.01.1998-31.10.2005. (You can find the exact media set at the end of this report.).

In order to see complete report please download pdf document.
http://www.mediatenor.com/newsletters.php?id_news=31

Geronimo
15.05.2007, 01:08
Das ist alles aus 2005 und früher. Sharon und Arafat. Beide tot (Sharon, ist er?). Und was jetzt? Was willst du sagen? Die bösen, bösen Medien, bevorzugt in D, machen Israel nieder? So ein Blödsinn. Bessere Diener als die deutschen Medien gibts doch gar nicht.

Mann, wie billig. Braucht ihr wieder Geld? Oder U-Boote? Sags nur. Wir wissen schon.

Geronimo

Damit wir uns recht verstehen. Arafat ist für mich ein Massenmörder und seine Nachfolger auch. Die Hamas sowieso. Aber was habe ich damit zu tun? Piss off!

marc
15.05.2007, 01:09
Mann, wie billig. Braucht ihr wieder Geld? Oder U-Boote? Sags nur. Wir wissen schon.


du weißt überhaupt nichts :(

Geronimo
15.05.2007, 01:22
du weißt überhaupt nichts :(

Was wiederum eine sehr qualifizierte Äusserung ist! Klasse!

Geronimo

marc
15.05.2007, 01:23
Was wiederum eine sehr qualifizierte Äusserung ist! Klasse!

Geronimo

das ist in der tat meine spezialität :D

Geronimo
15.05.2007, 01:53
das ist in der tat meine spezialität :D

Wie in einem anderen Strang gepostet: Wer keine Ehre hat braucht sich auch nicht zu schämen. Trifft auf dich zu. Subterran.

Ehrlos. Das bist du und Deinesgleichen. Nur Widerlich. Gesindel eben.

marc
15.05.2007, 02:10
"ehre" ist wirklich einer der am meisten missbrauchten begriffe der gegenwart. leute wie du sind auf dem niveau der schlägertürken, die sich ebenfalls schnell in ihrer vermeintlichen "ehre" gekränkt fühlen, und es kann nur für mich sprechen, dass du mir jede form der "ehre" absprichst.

haihunter
15.05.2007, 09:59
Es wird eindeutig zu beschwichtigend und viel zu positiv über die Musel berichtet! Man sollte viel deutlicher über die Fehllehre des Islam und über das Fehlverhalten der Musel in Deutschland (im Westen) berichten. Auch sollte man viel öfter erwähnen, daß der "Prophet" pädophil war. Das würde dann dem einen oder anderen vielleicht die Agen öffnen!

Anarchist
18.05.2007, 10:28
Mir wird definitiv zuviel Wind um den Islam gemacht!
Ist doch ooch nur ne janz normale Weltreligion!