Tell05
10.05.2007, 07:21
Erinnerungskultur in Polen
Kommunistische Denkmäler auf der Abrissliste
Polens nationalkonservative Regierung will Erinnerungsstätten aus der Zeit des Kommunismus schleifen. Auf dem Prüfstand stehen nicht nur Denkmäler, sondern auch Straßennamen. Gegner der Pläne sorgen sich um das historische Erbe und die polnisch-russischen Beziehungen.
Von Thomas Rautenberg, ARD-Hörfunkstudio Warschau
Targowastraße Ecke Allee Solidarnośći, im historischen Warschauer Stadtteil Praga Nord. In Bronze gegossen steht das monumentale Symbol polnisch-sowjetischer Waffenbrüderschaft. Die "Vier Schlafenden", nennt der polnische Volksmund fast liebevoll das Denkmal, in dessen Darstellung vier Soldaten mit geneigtem Haupt der Opfer des Zweiten Weltkriegs gedenken. Am 18. November 1945 wurde die Skulptur mit sehr viel Pomp als erstes polnisches Kriegsdenkmal enthüllt. Nun, 62 Jahre später, könnte es fast unbemerkt wieder aus Warschaus Stadtlandschaft verschwinden.
Ein so genanntes Entkommunisierungsgesetz soll den polnischen Behörden die Möglichkeit geben, Erinnerungsstätten aus kommunistischen Zeiten zu schleifen, bestätigt Kulturminister Kazimierz Ujazdowski. "Der Sinn des Gesetzes besteht darin, ein Recht zu schaffen, nach dem Denkmäler, die die kommunistische Diktatur glorifizieren, beseitigt werden können." Das Gesetz sei also nicht nur wegen der Denkmäler der Roten Armee entstanden, betont Ujazdowski. "Man soll uns auch nicht vorwerfen, dass wir keine Achtung für die normalen Soldaten hätten."
Juri Gagarin soll auf den Index
Doch allein die Tatsache, dass Sowjetsterne die Stahlhelme der "Vier Schlafenden" zieren, hat die Erinnerungsstätte an der Warschauer Targowastraße auf die politische Abrissliste gebracht. Dabei will die Kaczynski-Regierung nicht nur die historischen Heldendarstellungen einem politischen Tauglichkeitstest unterziehen. Auch die polnischen Straßennamen kommen unter die nationalkonservative Lupe, meint Przemysław Gosiewski, Kanzleiminister bei Regierungschef Kaczynski. Er ist der Meinung, "dass die Zeiten, in denen Straßen die Namen von Parteivertretern tragen, die gegen ein unabhängiges Polen gearbeitet haben, vorbei sind". Und das solle man auch gesetzlich regeln. [...]
Estland, jetzt Polen und dann? Vielleicht stimmten die Polen auch deshalb der Stationierung amerikanischer "Abwehrraketen" zu.....;) :)) Egal, wie auch immer, ehemalige "Verbündete" nehmen sich wohl das Recht heraus nationale Sichtweisen in die Tat umzusetzten, wer ist/war wohl der Lehrmeister?....:]
MFG
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6717634_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html
Kommunistische Denkmäler auf der Abrissliste
Polens nationalkonservative Regierung will Erinnerungsstätten aus der Zeit des Kommunismus schleifen. Auf dem Prüfstand stehen nicht nur Denkmäler, sondern auch Straßennamen. Gegner der Pläne sorgen sich um das historische Erbe und die polnisch-russischen Beziehungen.
Von Thomas Rautenberg, ARD-Hörfunkstudio Warschau
Targowastraße Ecke Allee Solidarnośći, im historischen Warschauer Stadtteil Praga Nord. In Bronze gegossen steht das monumentale Symbol polnisch-sowjetischer Waffenbrüderschaft. Die "Vier Schlafenden", nennt der polnische Volksmund fast liebevoll das Denkmal, in dessen Darstellung vier Soldaten mit geneigtem Haupt der Opfer des Zweiten Weltkriegs gedenken. Am 18. November 1945 wurde die Skulptur mit sehr viel Pomp als erstes polnisches Kriegsdenkmal enthüllt. Nun, 62 Jahre später, könnte es fast unbemerkt wieder aus Warschaus Stadtlandschaft verschwinden.
Ein so genanntes Entkommunisierungsgesetz soll den polnischen Behörden die Möglichkeit geben, Erinnerungsstätten aus kommunistischen Zeiten zu schleifen, bestätigt Kulturminister Kazimierz Ujazdowski. "Der Sinn des Gesetzes besteht darin, ein Recht zu schaffen, nach dem Denkmäler, die die kommunistische Diktatur glorifizieren, beseitigt werden können." Das Gesetz sei also nicht nur wegen der Denkmäler der Roten Armee entstanden, betont Ujazdowski. "Man soll uns auch nicht vorwerfen, dass wir keine Achtung für die normalen Soldaten hätten."
Juri Gagarin soll auf den Index
Doch allein die Tatsache, dass Sowjetsterne die Stahlhelme der "Vier Schlafenden" zieren, hat die Erinnerungsstätte an der Warschauer Targowastraße auf die politische Abrissliste gebracht. Dabei will die Kaczynski-Regierung nicht nur die historischen Heldendarstellungen einem politischen Tauglichkeitstest unterziehen. Auch die polnischen Straßennamen kommen unter die nationalkonservative Lupe, meint Przemysław Gosiewski, Kanzleiminister bei Regierungschef Kaczynski. Er ist der Meinung, "dass die Zeiten, in denen Straßen die Namen von Parteivertretern tragen, die gegen ein unabhängiges Polen gearbeitet haben, vorbei sind". Und das solle man auch gesetzlich regeln. [...]
Estland, jetzt Polen und dann? Vielleicht stimmten die Polen auch deshalb der Stationierung amerikanischer "Abwehrraketen" zu.....;) :)) Egal, wie auch immer, ehemalige "Verbündete" nehmen sich wohl das Recht heraus nationale Sichtweisen in die Tat umzusetzten, wer ist/war wohl der Lehrmeister?....:]
MFG
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6717634_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html