erwin r analyst
04.05.2007, 18:53
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,481121,00.html
PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL
Gewaltausbrüche bei Sieg Sarkozys befürchtet
Warnung vor Gewalt: Zur zweiten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich ist die Polizei in zahlreichen Vorstädten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden - in einigen Vierteln gar mit Maximal-Aufgebot.
Paris - Ziel sei es, mögliche Ausschreitungen bei einem Sieg des konservativen Ex-Innenministers Nicolas Sarkozy zu verhindern, heißt es aus Polizeikreisen. "Es gibt weder Vorboten noch einen Anstieg alarmierender Informationen, aber wir sind in den Vorstädten wachsam und beobachten die radikalen Bewegungen der extremen Linken." Ohne Details des Einsatzplans zu nennen, sprachen Polizisten und Gendarmen von einem "Maximal"-Aufgebot in einigen Vierteln.Im Herbst 2005 hatte es in Frankreich landesweite Unruhen in den häufig von Einwanderer-Familien bewohnten Vorstädten gegeben. Anlass war der Tod von zwei Jugendlichen im Pariser Vorort Clichy-sous-Bois, die sich auf der Flucht vor der Polizei in einem Transformator versteckten und dort durch Stromschläge starben.
Aufgeheizt war die Stimmung dort schon länger, weil der damalige Innenminister Sarkozy straffällige Vorstadt-Jugendliche als "Gesindel" bezeichnete und Viertel "mit dem Kärcher" von Kriminellen befreien wollte.
Nach der ersten Wahlrunde am 22. April, aus der Sarkozy als Sieger hervorging, war es in den Vorstädten ruhig geblieben. Die Sorge vor Ausschreitungen habe sich damals als "unbegründet" erwiesen, hieß es bei Polizeivertretern. Auch davor hatte es bei den Sicherheitskräften die Befürchtung gegeben, dass Sarkozys Einzug in die Stichwahl "Gegenreaktionen provozieren könnte".
Am Sonntag blickt die Polizei besonders auf das einstige Unruhe-Département Seine-Saint-Denis nordöstlich von Paris und Städte wie Clichy-sous-Bois oder Montfermeil, wo die Unruhen begonnen hatten. Anwohner fürchten sich schon seit Wochen vor einem neuen Gewaltausbruch. Vertreter von Vorstadt-Organisationen erklärten, bisher gebe es aber keinerlei Anzeichen von Gewalt bei der zweiten Wahlrunde am Sonntag.
Sarkozy geht am Sonntag als Favorit in die Stichwahl um die Präsidentschaft gegen die Sozialistin Ségolène Royal. Zwei Tage vor der Wahl legte er in Umfragen noch einmal zu. Der Konservative baute seinen Vorsprung auf neun Prozentpunkte aus. Sarkozy lag bei einer heute Morgen veröffentlichten Umfrage des Instituts TNS-Sofres bei 54,5 Prozent. Für Royal stimmten nach dieser Erhebung für "Figaro" und RTL 45,5 Prozent. Sarkozy konnte damit seinen Abstand innerhalb weniger Tage um fünf Prozentpunkte ausbauen. Vor allem bei Anhängern des Zentrumspolitikers François Bayrou habe Sarkozy Boden gut gemacht, hieß es.
Das Institut CSA-Cisco ermittelte für die Zeitung "Le Parisien" ebenfalls einen Stimmenzuwachs für Sarkozy, der jedoch geringer ausfiel. Danach kann der konservative Politiker einen Punkt auf 53 Prozent gewinnen, während Royal einen Punkt auf 47 Prozent verliert.
Jeder Fünfte will demnach allerdings der Wahl fernbleiben oder ungültig wählen. Darunter ist jeder dritte Anhänger des leicht zu Royal neigenden Zentrums - doppelt so viele wie noch wenige Tage zuvor. Bei den stark zu Sarkozy neigenden Anhängern des Rechtsradikalen Jean-Marie Le Pen halbierte sich dagegen der Anteil der Enthaltungen auf sechs Prozent.
Na wenn das kein Grund ist, Sarkozy zu wählen, dann weiss ich auch nicht mehr! ;)
PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL
Gewaltausbrüche bei Sieg Sarkozys befürchtet
Warnung vor Gewalt: Zur zweiten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich ist die Polizei in zahlreichen Vorstädten in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden - in einigen Vierteln gar mit Maximal-Aufgebot.
Paris - Ziel sei es, mögliche Ausschreitungen bei einem Sieg des konservativen Ex-Innenministers Nicolas Sarkozy zu verhindern, heißt es aus Polizeikreisen. "Es gibt weder Vorboten noch einen Anstieg alarmierender Informationen, aber wir sind in den Vorstädten wachsam und beobachten die radikalen Bewegungen der extremen Linken." Ohne Details des Einsatzplans zu nennen, sprachen Polizisten und Gendarmen von einem "Maximal"-Aufgebot in einigen Vierteln.Im Herbst 2005 hatte es in Frankreich landesweite Unruhen in den häufig von Einwanderer-Familien bewohnten Vorstädten gegeben. Anlass war der Tod von zwei Jugendlichen im Pariser Vorort Clichy-sous-Bois, die sich auf der Flucht vor der Polizei in einem Transformator versteckten und dort durch Stromschläge starben.
Aufgeheizt war die Stimmung dort schon länger, weil der damalige Innenminister Sarkozy straffällige Vorstadt-Jugendliche als "Gesindel" bezeichnete und Viertel "mit dem Kärcher" von Kriminellen befreien wollte.
Nach der ersten Wahlrunde am 22. April, aus der Sarkozy als Sieger hervorging, war es in den Vorstädten ruhig geblieben. Die Sorge vor Ausschreitungen habe sich damals als "unbegründet" erwiesen, hieß es bei Polizeivertretern. Auch davor hatte es bei den Sicherheitskräften die Befürchtung gegeben, dass Sarkozys Einzug in die Stichwahl "Gegenreaktionen provozieren könnte".
Am Sonntag blickt die Polizei besonders auf das einstige Unruhe-Département Seine-Saint-Denis nordöstlich von Paris und Städte wie Clichy-sous-Bois oder Montfermeil, wo die Unruhen begonnen hatten. Anwohner fürchten sich schon seit Wochen vor einem neuen Gewaltausbruch. Vertreter von Vorstadt-Organisationen erklärten, bisher gebe es aber keinerlei Anzeichen von Gewalt bei der zweiten Wahlrunde am Sonntag.
Sarkozy geht am Sonntag als Favorit in die Stichwahl um die Präsidentschaft gegen die Sozialistin Ségolène Royal. Zwei Tage vor der Wahl legte er in Umfragen noch einmal zu. Der Konservative baute seinen Vorsprung auf neun Prozentpunkte aus. Sarkozy lag bei einer heute Morgen veröffentlichten Umfrage des Instituts TNS-Sofres bei 54,5 Prozent. Für Royal stimmten nach dieser Erhebung für "Figaro" und RTL 45,5 Prozent. Sarkozy konnte damit seinen Abstand innerhalb weniger Tage um fünf Prozentpunkte ausbauen. Vor allem bei Anhängern des Zentrumspolitikers François Bayrou habe Sarkozy Boden gut gemacht, hieß es.
Das Institut CSA-Cisco ermittelte für die Zeitung "Le Parisien" ebenfalls einen Stimmenzuwachs für Sarkozy, der jedoch geringer ausfiel. Danach kann der konservative Politiker einen Punkt auf 53 Prozent gewinnen, während Royal einen Punkt auf 47 Prozent verliert.
Jeder Fünfte will demnach allerdings der Wahl fernbleiben oder ungültig wählen. Darunter ist jeder dritte Anhänger des leicht zu Royal neigenden Zentrums - doppelt so viele wie noch wenige Tage zuvor. Bei den stark zu Sarkozy neigenden Anhängern des Rechtsradikalen Jean-Marie Le Pen halbierte sich dagegen der Anteil der Enthaltungen auf sechs Prozent.
Na wenn das kein Grund ist, Sarkozy zu wählen, dann weiss ich auch nicht mehr! ;)