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Vollständige Version anzeigen : Die Studenten und der Hartz - Willkommen in der BRD



Blocksberg
04.05.2007, 10:46
Halli hallo liebe Forengemeinde.

Ich hatte mich vielleicht schonmal zum Studententum geäußert, wenn nicht ein paar kleine Auszüge.

Ich persönlich fand von Kind auf Abiturienten und Studenten strohdoof. Strohdoof nicht aufgrund des Wissens, sonder der hohen Nasen und der kleinen feinen Traumwelt von Luxus und Wohlstand, ihrer ,,Leistungen".

Meine ältere Schwester kam vorhin ins Wohnzimmer und hatte einen knallroten Kopf und Tränen in den Augen. Wieso? Sie bekommt als Student kein Hartz IV mehr, da sich die Sozialgesetze wohl geändert haben. (Laut der ,,Teamleiterin") Ihr BAFÖG Antrag wurde abgelehnt, da sie die Schwellenzeit übertrat.

Sie beschwerte sich über Arbeitslose und Drogenabhängigen die ,,ohne was zu tun" ihre Sozialgelder bekommen - nur sie als arme Studentin nicht. Ich antwortete ihr, daß du langsam die Quittung bekommst, für das was du wählst. So ist sie nunmal, die Sozialdemokratie der roten Demagogen und kleinen grünen Dhimmis. Aber Einsicht zeigte sie nicht. ,,Das liegt doch nicht daran"
Wer macht denn bitte die Gesetze die sie so ablehnt und ungerecht findet?
Ich lehnte mich vergnügt zurück und lauschte ihren Beschwerden, aber nach der Wurzel zu suchen, gelang ihr nicht. Vielleicht wollte sie es auch gar nicht. Leider ist der deutsche Michel zu so einem Meckerbeutel verkommen, der überhaupt nicht weiß wo oben und unten ist. Scheinbar reichte es ihr, einfach nur zu meckern. Wählen wird sie höchstwahrscheinlich wieder die, die ihr es eingebrockt haben.

Ich frage mich, was ist mit manchen Menschen bloß los? Wie sieht es denn bei den anderen Studenten aus? Gehen die nicht einer 400 Euro Beschäftigung nach? Wohnen die nicht in Wohngemeinschaften, in irgendwelchen Altbauwohnungen irgendwo am Stadtrand? Probieren die nicht mit aller Kraft und allen Schwierigkeiten das Leben UND das Studium zu meistern?

Sie und viele andere Studenten - die noch bei Mami und Papi wohnen - brauchen das wohl nicht und scheinen schier empört darüber, wenn ihnen der Geldhahn abgedreht wird. Oder ist eine Aushilfstelle wo man 2 mal die Woche hingeht und 4-5 Stunden arbeitet so furchtbar störend für eine Diplomarbeit?


Es sollte nicht so furchtbar schadenfroh klingen, aber gerade wegen meiner Ansichten solch' weltfremder Studentenheinis einfach gerecht und Balsam für die Seele.


Willkommen in der BRD, Schwesterherz! Auch wenn diese Klatsche härter war, als der Klaps vom Arzt auf den Popo, aber nun scheint ihr langsam den kühlen Wind des Lebens zu spüren. Hat ja auch lang genug gedauert. :))

Frei-denker
04.05.2007, 11:04
Das seh ich etwas anders als du.

Tatsache ist, daß wir ca. 10 Mio. mehr Arbeitsfähige als wirtschaftliche Arbeitsstellen haben (Dumpinglohnunsinn mal außen vor). Es sitzen also Milionen von Arbeiter garantiert zuhause. Das kann man drehen und wenden wie man will, es sind schlicht und einfach zuwenig Jobs da.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Der Arbeitslose sitzt zuhause, trinkt Bier und guckt Prollo-TV, wird immer dicker, immer dümmer und verwarlost.

2. Man läßt den Arbeitslosen, so er will und fähig ist, über Abendgym Abi nachmachen und dann studieren. Danach hat er einen Hochschulabschluß, seine Jobchancen sind ungleich höher.


Und jetzt sag du mir: Welche Variante ist sinnvoller?

Ausonius
04.05.2007, 11:13
Also, Studenten müssten eigentlich Hartz IV bekommen können, dann würden sie aber ihre Bafög-Ansprüche verlieren.


Ich persönlich fand von Kind auf Abiturienten und Studenten strohdoof. Strohdoof nicht aufgrund des Wissens, sonder der hohen Nasen und der kleinen feinen Traumwelt von Luxus und Wohlstand, ihrer ,,Leistungen".

Das ist auch ne strohdoofe Meinung von Dir. Studenten sind in bestimmten Punkten privilegiert, ja, aber in einer "Traumwelt von Luxus und Wohlstand" lebt die Mehrzahl mitnichten. Ich kannte so viele Komilitonen, die von 400 bis 600 Euro im Monat lebten. Ich hatte zwar etwas mehr, was aber daran lag, dass ich ein einfaches Studium hatte und nebenher noch schaffen konnte wie ein Blöder.

Blocksberg
04.05.2007, 11:46
Das seh ich etwas anders als du.

Tatsache ist, daß wir ca. 10 Mio. mehr Arbeitsfähige als wirtschaftliche Arbeitsstellen haben (Dumpinglohnunsinn mal außen vor). Es sitzen also Milionen von Arbeiter garantiert zuhause. Das kann man drehen und wenden wie man will, es sind schlicht und einfach zuwenig Jobs da.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Der Arbeitslose sitzt zuhause, trinkt Bier und guckt Prollo-TV, wird immer dicker, immer dümmer und verwarlost.

2. Man läßt den Arbeitslosen, so er will und fähig ist, über Abendgym Abi nachmachen und dann studieren. Danach hat er einen Hochschulabschluß, seine Jobchancen sind ungleich höher.


Und jetzt sag du mir: Welche Variante ist sinnvoller?

Mal davon abgesehen, daß die 2. Maßnahme bei der Arbeitsplatz und Arbeitslosen immeroch eine Differenz von den 10 Millionen haben, würde dies nun nichts bringen. Wohl aber um weiterhin zu lernen, daß ist natürlich besser als zu Hause sitzen.

Ein anderer Punkt ist aber, daß sie nur die gesellschaftlich am schlechtesten eingestuften Sozialhilfeempfänger anprangerte. Also Drogenabhängige, Kranke, Arbeitsunfähige, etc. Schmarotzer Lümmel gibt es, ist gar keine Frage, aber es ist ja nun keine Mehrheit oder ein großer Teil.

Frei-denker
04.05.2007, 11:53
Mal davon abgesehen, daß die 2. Maßnahme bei der Arbeitsplatz und Arbeitslosen immeroch eine Differenz von den 10 Millionen haben, würde dies nun nichts bringen. Wohl aber um weiterhin zu lernen, daß ist natürlich besser als zu Hause sitzen.

.

Das stimmt natürlich. Zumindestens bräuchten wir dann keine Greencard mehr an Ausländer vergeben und die nun Akademiker gewordenen Arbeitslosen könnten sich zum Beispiel in Nachbarländern wie Norwegen bewerben. Vielleicht ist dann mancher auch in der Lage, sich mit seinem Wissen hier selbstständig zu machen.

Scheint mir unterm Strich jedenfalls sinnvoller, als auf´m Sofa rumgammeln. Von daher bin ich dafür, daß Arbeitslose studieren dürfen. Merkel sieht das aber wohl anders.

-SG-
04.05.2007, 11:58
als student hat man weder anspruch auf sozialhilfe noch wohnungsgeld o.ä.

bafög bekommt nur ein teil, und das ist ja auch nur geliehen. fragt sich, warum man sozialhilfeempfänger ihr geld nicht auch nur "leiht", aber gut


Ich frage mich, was ist mit manchen Menschen bloß los? Wie sieht es denn bei den anderen Studenten aus? Gehen die nicht einer 400 Euro Beschäftigung nach? Wohnen die nicht in Wohngemeinschaften, in irgendwelchen Altbauwohnungen irgendwo am Stadtrand? Probieren die nicht mit aller Kraft und allen Schwierigkeiten das Leben UND das Studium zu meistern?

Sie und viele andere Studenten - die noch bei Mami und Papi wohnen - brauchen das wohl nicht und scheinen schier empört darüber, wenn ihnen der Geldhahn abgedreht wird. Oder ist eine Aushilfstelle wo man 2 mal die Woche hingeht und 4-5 Stunden arbeitet so furchtbar störend für eine Diplomarbeit?

das ist richtig, aber ICH mache genau das, was Du sagst, ich gehe neben studium, neben lernen, haushalt aufrecht erhalten und so weiter noch 3 mal die woche arbeiten, bekomme dafür ungefähr 20€ mehr als Hartz4 heraus - und muss damit im Gegensatz zu letzterem auch noch meine Miete bezahlen.

Deine letzte Frage wäre vielleicht bei manch Langzeitarbeitslosem angebracht: Wäre es denn so schlimm, für das Geld, das einem die Solidargemeinschaft reinpumpt OHNE dass man auch nur das GERINGSTE dafür leistet, einfach mal 2-3 Mal die Woche ein paar gemeinnützige Stunden zu arbeiten?

Unsere Gesellschaft hat eine Minderheit, die einzahlt, und eine Mehrheit, die empfängt. Wer das nicht glaubt, schaue doch bitte bei destatis nach: Weniger als die Hälfte der Bundesbürger (und nicht-Bürger) ist sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Fragt sich, wie die PDS das als "sozial gerecht" rechtfertigen will.

tabasco
04.05.2007, 12:03
(...) Meine ältere Schwester kam vorhin ins Wohnzimmer und hatte einen knallroten Kopf und Tränen in den Augen. Wieso? Sie bekommt als Student kein Hartz IV mehr, da sich die Sozialgesetze wohl geändert haben. (Laut der ,,Teamleiterin") Ihr BAFÖG Antrag wurde abgelehnt, da sie die Schwellenzeit übertrat.
(...)

Und das bedeutet - sie ist schlicht zu dumm, um zu studieren und soll sich umorientieren, solange es noch nicht zu spät ist. Oder arbeiten gehen. Alles rechtens.

Blocksberg
04.05.2007, 12:04
Also, Studenten müssten eigentlich Hartz IV bekommen können, dann würden sie aber ihre Bafög-Ansprüche verlieren.



Das ist auch ne strohdoofe Meinung von Dir. Studenten sind in bestimmten Punkten privilegiert, ja, aber in einer "Traumwelt von Luxus und Wohlstand" lebt die Mehrzahl mitnichten. Ich kannte so viele Komilitonen, die von 400 bis 600 Euro im Monat lebten. Ich hatte zwar etwas mehr, was aber daran lag, dass ich ein einfaches Studium hatte und nebenher noch schaffen konnte wie ein Blöder.

Studenten sind nur Schüler, da kann man Prestigé reindrücken soviel man will. Ebenso der Klassenarbeit und Klausur. Ich hatte schon öfter Gespräche mit Bekannten, die ebenfalls auf dem Gymnasium waren bzw. studierten.
Ich weiß noch, wie ich auf dem Schulgelände mit ehemaligen Mitschülern gesprochen habe. Worum es genau in dem Gespräch ging, weiß ich nicht mehr. Was mir aber immer noch im Gedächtnis blieb, war folgendes:

Gymnasiast: [...] nein, da habe ich keine Zeit, ich muss für meine Klausur lernen.
Ich: Achso, wann schreibt ihr denn eure Arbeit?
Gymnasiast: Die Klausur schreiben wir am [...]

Dann wandte er sich sichtbar verletzt, weil ich Arbeit gesagt habe, seinen Freunden wieder zu. Ebenfalls ätzend finde ich Studenten die unter sich über irgendwelche Theorien und ,,Hättesachen" diskutieren und sich darin suhlen, wie klug sie eigentlich wären. Wenn sie denn nur wüßten, wie es in Wirklichkeit aussehen würde.

Gerade das Beispiel über Komilitonen bekräftigt meine Aussage über die Traumwelt, nach dem Studium. Man steht doch an der Schwelle zu den Besserverdienern und das hängt allen noch im Kopf, das ganze Studium über. Bis sie danach, schon ,,erwachsen" ins kalte Wasser geschmissen werden und herbe Enttäuschungen hinnehmen und sich dann aufs Studium lehnen, nur deswegen haben sie mehr verdient als ,,Andere". Von daher sollte man nicht schon ab dem Gymnasium anfangen rumzuspinnen und sich in einer erhobenen Klasse zu sehen.

Geld kommt nunmal nicht von alleine.

Frei-denker
04.05.2007, 12:11
Deine letzte Frage wäre vielleicht bei manch Langzeitarbeitslosem angebracht: Wäre es denn so schlimm, für das Geld, das einem die Solidargemeinschaft reinpumpt OHNE dass man auch nur das GERINGSTE dafür leistet, einfach mal 2-3 Mal die Woche ein paar gemeinnützige Stunden zu arbeiten?

.
Wenn die Langzeitarbeitslosen für ihre Unterstützung arbeiten sollen - bekommen sie dann die enorm hohen Gelder, welche sie über Jahrzehnte eingezahlt haben wieder zurück?

Mir z.B. dürfte der Staat dann Beträge zurückzahlen, die dem Wert einer Eigentumswohnung entsprechen.

Der Denkfehler deiner Frage ist der, daß du übersiehst, daß unser Sozialstaat auf einem Solidarprinzip aufgebaut ist. Wenn ich arbeit habe, trage ich mit meinen Steuern die Bürger, die grad keine Arbeit haben und wenn ich mal arbeitslos werde, werde ich von deren Solidarität getragen.

Das Prinzip ist das Gleiche wie bei jeder Versicherung. Was du hingegen forderst ist, daß der Versicherungsnehmer im Versicherungsfall um seine Versicherungsprämie geprellt wird und diese obendrein selber nochmal erarbeiten soll. Das ist natürlich unsinnig.

Blocksberg
04.05.2007, 12:15
Das stimmt natürlich. Zumindestens bräuchten wir dann keine Greencard mehr an Ausländer vergeben und die nun Akademiker gewordenen Arbeitslosen könnten sich zum Beispiel in Nachbarländern wie Norwegen bewerben. Vielleicht ist dann mancher auch in der Lage, sich mit seinem Wissen hier selbstständig zu machen.

Scheint mir unterm Strich jedenfalls sinnvoller, als auf´m Sofa rumgammeln. Von daher bin ich dafür, daß Arbeitslose studieren dürfen. Merkel sieht das aber wohl anders.

Naja gleich studieren wäre wohl etwas zu hochgegriffen. Wesentlich sinnvoller fände ich es, Institute bzw. Schulen zu errichten, um bessere Abschlüsse (oder überhaupt einen Abschluß!) zu erzielen. Das könnte durchaus die Baubranche und Zulieferer fördern und weitere Stellen auf dem Arbeitsmarkt offenlegen, ganz zu schweigen von den vielen Lehrern. Der Staat könnte mehr Steuern kassieren und die Arbeitsagentur hätte einen sinnvolles Projekt, für ihren Überschuß, den sie erst an der Börse anlegen wollte.

Hartz IV Empfänger machen auch einen großen Teil an Schülern bzw. Jugendlichen aus, die keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Sei es wegen fehlendem Schulabschluß oder einfach nur purer Unintelligenz, weil sie lieber Spaß statt Schule wollten. Würden sich mehr Firmen für freie Azubistellen dann bereit erklären, hätte Deutschland endlich einen frischen Schwung Facharbeiter. Hier im Norden fehlen sie jedenfalls und werden händeringend gesucht.

-SG-
04.05.2007, 12:21
Wenn die Langzeitarbeitslosen für ihre Unterstützung arbeiten sollen - bekommen sie dann die enorm hohen Gelder, welche sie über Jahrzehnte eingezahlt haben wieder zurück?

Mir z.B. dürfte der Staat dann Beträge zurückzahlen, die dem Wert einer Eigentumswohnung entsprechen.

Der Denkfehler deiner Frage ist der, daß du übersiehst, daß unser Sozialstaat auf einem Solidarprinzip aufgebaut ist. Wenn ich arbeit habe, trage ich mit meinen Steuern die Bürger, die grad keine Arbeit haben und wenn ich mal arbeitslos werde, werde ich von deren Solidarität getragen.

Das Prinzip ist das Gleiche wie bei jeder Versicherung. Was du hingegen forderst ist, daß der Versicherungsnehmer im Versicherungsfall um seine Versicherungsprämie geprellt wird und diese obendrein selber nochmal erarbeiten soll. Das ist natürlich unsinnig.

nein, der denkfehler liegt darin, dass die solidargemeinschaft auch solidar denen gegenüber ist, die NIE solidar zur gemeinschaft waren

es geht hier nicht um menschen, die zeit ihres lebens gearbeitet haben, und nun mit 50 entlassen werden und nichts mehr bekommen.

von daher könnten wir uns darauf einigen, dass der konstruktionsfehler darin liegt, dass - egal wie viel man zur gemeinschaft beigetragen hat - ein arbeitsloser mit langjähriger arbeitstätigkeit sehr schnell auf das niveau einer person zurückfällt, die nie eingezahlt hat. es handelt sich aber trotzdem nicht um eine dem prinzip gleichheit geschuldete zahlung an alle bürger, was am beispiel studenten deutlich wird, aber auch z.b. menschen, deren verwandte zufällig etwas mehr verdienen. In diesem Fall klopft das Amt an deren Tür, und derjenige darf nicht nur für die Gemeinschaft im Allgemeinen mitbezahlen, sondern auch für seine Verwandten im Besonderen.

Blocksberg
04.05.2007, 12:23
als student hat man weder anspruch auf sozialhilfe noch wohnungsgeld o.ä.

bafög bekommt nur ein teil, und das ist ja auch nur geliehen. fragt sich, warum man sozialhilfeempfänger ihr geld nicht auch nur "leiht", aber gut



das ist richtig, aber ICH mache genau das, was Du sagst, ich gehe neben studium, neben lernen, haushalt aufrecht erhalten und so weiter noch 3 mal die woche arbeiten, bekomme dafür ungefähr 20€ mehr als Hartz4 heraus - und muss damit im Gegensatz zu letzterem auch noch meine Miete bezahlen.

Deine letzte Frage wäre vielleicht bei manch Langzeitarbeitslosem angebracht: Wäre es denn so schlimm, für das Geld, das einem die Solidargemeinschaft reinpumpt OHNE dass man auch nur das GERINGSTE dafür leistet, einfach mal 2-3 Mal die Woche ein paar gemeinnützige Stunden zu arbeiten?

Unsere Gesellschaft hat eine Minderheit, die einzahlt, und eine Mehrheit, die empfängt. Wer das nicht glaubt, schaue doch bitte bei destatis nach: Weniger als die Hälfte der Bundesbürger (und nicht-Bürger) ist sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Fragt sich, wie die PDS das als "sozial gerecht" rechtfertigen will.

Ich wollte dir als Student auch nicht ans Bein pinkeln, aber dein Studium ist nunmal deine Arbeit, aber da du deswegen nicht bezahlt wirst, musst du die schwere Last auf dich nehmen und nebenher noch arbeiten. Du weißt jedenfalls was Kiel holen ist, viele andere Studenten wissen es eben nicht, von daher begegne ich sowas immer mit einer Art Schadenfreude.

Als Student hat man sehr wohl einen Anspruch auf Sozialhilfe, nämlich wenn du verpasst deinen BAFÖG Antrag einzureichen. Dies wurde nun aber geändert. Bzw. es wurde in soweit geändert, daß du dich als Arbeitsuchender eintragen musst und entweder aus deinen Studium aussteigen musst, um zu arbeiten oder dir wird wie in jedem Fall von Arbeitsverweigerung die Leistung gestrichen. Vor letzterem warst du nämlich geschützt, du musstest nur deinen Bescheid von der BAFÖG Stelle einreichen, daß du keines bekommst.

Blocksberg
04.05.2007, 12:43
nein, der denkfehler liegt darin, dass die solidargemeinschaft auch solidar denen gegenüber ist, die NIE solidar zur gemeinschaft waren

es geht hier nicht um menschen, die zeit ihres lebens gearbeitet haben, und nun mit 50 entlassen werden und nichts mehr bekommen.

von daher könnten wir uns darauf einigen, dass der konstruktionsfehler darin liegt, dass - egal wie viel man zur gemeinschaft beigetragen hat - ein arbeitsloser mit langjähriger arbeitstätigkeit sehr schnell auf das niveau einer person zurückfällt, die nie eingezahlt hat. es handelt sich aber trotzdem nicht um eine dem prinzip gleichheit geschuldete zahlung an alle bürger, was am beispiel studenten deutlich wird, aber auch z.b. menschen, deren verwandte zufällig etwas mehr verdienen. In diesem Fall klopft das Amt an deren Tür, und derjenige darf nicht nur für die Gemeinschaft im Allgemeinen mitbezahlen, sondern auch für seine Verwandten im Besonderen.

Es kann nie jeder solidarisch sein, entweder weil er krank ist o.Ä. Es gibt aber an sich nicht viele, die wirklich nie etwas eingezahlt haben, nur weil sie keine Lust haben und noch nie arbeiten gingen. Du hast zwar Recht, daß die Sozialkassen restlos überstrapaziert sind, nur liegt das nicht in der Schuld derer, die keine Arbeit bekommen, sondern an denen, die keine Arbeit schaffen.

Eine solche Variante von einer staatlichen Arbeitslosenversicherung ist so gut wie nicht möglich. Denn dafür müssten Berge an Geldern gespart werden, was sich in dem Fall negativ auf die Wirtschaft ausübt, denn das Geld sickert auf einmal in ein Depot, ist eingefroren und kommt erst dann dem Staate bzw. Wirtschaft und Bevölkerung zu Gute, wenn du nicht mehr arbeitest, oder in Rente gehst. Für den Finanzmarkt wäre das ein Desaster und ein auf und ab wie es es noch nie gegeben hat.

Das mit den Verwandten bzw. der Eltern und Ehegatten ist ein heftig umstrittener Clou, eben weil die Staatskasse so ausgeblutet ist. EIGENTLICH keine schlechte Idee, nur sind die Maßstäbe der Mitversorgung mehr als unangebracht, zumal so manche große Ausgaben (wie z.B. Strom, Wasser, Grundsteuer etc.) nicht vom Einkommen genommen werden.

Kleines Beispiel:

Deine Eltern verdienen im Monat 3.500 Euro Netto im Monat, jeder von ihnen hat ein Auto, ihr habt ein Haus mit etwas größerem Grundstück. Das Haus ist aber schon etwas älter oder von der Oma geerbt worden. Sprich: Es zieht im Winter durch alle ritzen, ein Wasserschaden passiert etc.

All sowas wird nicht mit angerechnet, daß heißt im Falle eines Falles müssten deine Eltern für dich alles bezahlen. 3.500 Euro hört sich zwar viel an, ist es aber durchaus nicht.

politisch Verfolgter
04.05.2007, 20:47
Der feudalmarxistische Arbeitsbegriff taugt nix und ist grundrechtswidrig.
Arbeit bezweckt Wertschöpfungsprofit der Anbieter, wozu Betriebe zu nutzen sind.
Das ist sozialstaatlich unterbunden.
So wollen in F 76 % der Studenten Beamte werden.

Odin
04.05.2007, 20:49
Es gibt viel zu viele Studenten.


Weg mit den Dummköpfen.

politisch Verfolgter
04.05.2007, 20:54
Ich Rindvieh habs auch noch durchgezogen.
Hat zwar bissel gedauert, bis ichs gecheckt hab, nu bin ich aber auch weg.
Zumindest helfe ich jetzt dabei, daß es immer weniger Deutsche gibt.

tabasco
04.05.2007, 21:22
(...) Als Student hat man sehr wohl einen Anspruch auf Sozialhilfe, nämlich wenn du verpasst deinen BAFÖG Antrag einzureichen. Dies wurde nun aber geändert. Bzw. es wurde in soweit geändert, daß du dich als Arbeitsuchender eintragen musst und entweder aus deinen Studium aussteigen musst, um zu arbeiten oder dir wird wie in jedem Fall von Arbeitsverweigerung die Leistung gestrichen. Vor letzterem warst du nämlich geschützt, du musstest nur deinen Bescheid von der BAFÖG Stelle einreichen, daß du keines bekommst.

Neu ist das nicht - ich kann mich an die regelung vor noch über 8 jahren erinnern.


(...)bafög bekommt nur ein teil, und das ist ja auch nur geliehen. fragt sich, warum man sozialhilfeempfänger ihr geld nicht auch nur "leiht", aber gut(...).Zu Hälfte geliehen und zu Hälfte geschenkt. Es gibt viele Möglichkeiten, die "geliehen" Betrag auf fast Null zu senken - Studium rechtzeitig oder vor Ablauf der Regelstudienzeit schaffen, in den 30% der Jahresbesten zu sein und das Geld auf ein Mal zurückzahlen.

politisch Verfolgter
04.05.2007, 22:07
Hahaha, dann steht im Siemens-"Arbeitszeugnis" "hervorragende Leistungen".
Aber auf einem Einkommens- und damit auch Tätigkeitslevel, das die Abtreibung meines Nachwuchses erzwang.
Sowas steht auch in anderen Wischen zum Hohn.
Leistung lohnt nicht und sie wird behindert.
Wir haben eine sozialstaatliche Leistungsunterbindungs-Gesellschaft.
Deswegen stimmt die zudem verheerend gekrümmte Eink./Verm.-Verteilung in keiner Weise mit der mentalen Verteilung überein.

marc
05.05.2007, 10:10
diese dämlichen studenten-clichees (traumwelt, luxus, weltfremd, hochnäsig usw) kommen doch meistens von leuten, bei denen es selber net fürs studieren gereicht hat. das ist doch scheiße, diese clichees, ja: "studenten sind weltfremd und arrogant" / "arbeiter sind dumme proleten" / "bänker sind alle raffgierig und gefühllos"

jesses maria...

btw:

Elite-Studenten fasten für die Wachmänner

Sie sorgen für Sicherheit auf dem Nobel-Campus, doch finanzielle Sicherheit bleibt ihnen verwehrt: An der reichsten Universität der Welt bekommen die Wachleute nur einen Hungerlohn. Nun protestieren die Harvard-Studenten für sie - mit einem Hungerstreik.
http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,481008,00.html

marc
05.05.2007, 10:14
Das seh ich etwas anders als du.

Tatsache ist, daß wir ca. 10 Mio. mehr Arbeitsfähige als wirtschaftliche Arbeitsstellen haben (Dumpinglohnunsinn mal außen vor). Es sitzen also Milionen von Arbeiter garantiert zuhause. Das kann man drehen und wenden wie man will, es sind schlicht und einfach zuwenig Jobs da.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Der Arbeitslose sitzt zuhause, trinkt Bier und guckt Prollo-TV, wird immer dicker, immer dümmer und verwarlost.

2. Man läßt den Arbeitslosen, so er will und fähig ist, über Abendgym Abi nachmachen und dann studieren. Danach hat er einen Hochschulabschluß, seine Jobchancen sind ungleich höher.


Und jetzt sag du mir: Welche Variante ist sinnvoller?

freidenker, wir müssen jetzt beide ganz tapfer sein, aber ich glaube, da hast du wirklich recht :D ;)

wir brauchen auch nicht weniger studenten, sondern mehr, und man müsste es den leuten erleichtern, sich weiterbilden zu können, oder sie dazu zwingen.

Odin
05.05.2007, 10:27
freidenker, wir müssen jetzt beide ganz tapfer sein, aber ich glaube, da hast du wirklich recht :D ;)

wir brauchen auch nicht weniger studenten, sondern mehr, und man müsste es den leuten erleichtern, sich weiterbilden zu können, oder sie dazu zwingen.

Prumshalarums.

Bildung findet nicht nur auf Universitäten statt. Diese sollen Volksgenossen mit überragenden Fähigkeiten vorbehalten sein.


Alles andere ist schöner Schein für verträumte Fanatiker im Gleichheitswahn.

marc
05.05.2007, 10:32
Bildung findet nicht nur auf Universitäten statt.
das würd ich auch nie behaupten.
ich glaube auch, dass es ganz viele verschiedene formen von bildung und "wissen" gibt. also zu verstehen, wie motoren funktionieren und was da der unterschied zwischen verschiedenen ist, ist sicherlich auch net einfach.



Diese sollen Volksgenossen mit überragenden Fähigkeiten vorbehalten sein.

das glaub ich aber nicht, weil der bedarf an studierten immer größer wird, und diese entwicklung wird sich noch verstärken.

-SG-
06.05.2007, 18:16
Es kann nie jeder solidarisch sein, entweder weil er krank ist o.Ä. Es gibt aber an sich nicht viele, die wirklich nie etwas eingezahlt haben, nur weil sie keine Lust haben und noch nie arbeiten gingen. Du hast zwar Recht, daß die Sozialkassen restlos überstrapaziert sind, nur liegt das nicht in der Schuld derer, die keine Arbeit bekommen, sondern an denen, die keine Arbeit schaffen.

Eine solche Variante von einer staatlichen Arbeitslosenversicherung ist so gut wie nicht möglich. Denn dafür müssten Berge an Geldern gespart werden, was sich in dem Fall negativ auf die Wirtschaft ausübt, denn das Geld sickert auf einmal in ein Depot, ist eingefroren und kommt erst dann dem Staate bzw. Wirtschaft und Bevölkerung zu Gute, wenn du nicht mehr arbeitest, oder in Rente gehst. Für den Finanzmarkt wäre das ein Desaster und ein auf und ab wie es es noch nie gegeben hat.

Das mit den Verwandten bzw. der Eltern und Ehegatten ist ein heftig umstrittener Clou, eben weil die Staatskasse so ausgeblutet ist. EIGENTLICH keine schlechte Idee, nur sind die Maßstäbe der Mitversorgung mehr als unangebracht, zumal so manche große Ausgaben (wie z.B. Strom, Wasser, Grundsteuer etc.) nicht vom Einkommen genommen werden.

Kleines Beispiel:

Deine Eltern verdienen im Monat 3.500 Euro Netto im Monat, jeder von ihnen hat ein Auto, ihr habt ein Haus mit etwas größerem Grundstück. Das Haus ist aber schon etwas älter oder von der Oma geerbt worden. Sprich: Es zieht im Winter durch alle ritzen, ein Wasserschaden passiert etc.

All sowas wird nicht mit angerechnet, daß heißt im Falle eines Falles müssten deine Eltern für dich alles bezahlen. 3.500 Euro hört sich zwar viel an, ist es aber durchaus nicht.

klar, die meisten trifft keine schuld, das ändert aber nichts daran dass eine mentalität vorhanden ist, die da lautet: wenn ich nicht für mich selbst sorgen kann(warum auch immer), dann haben gefälligst die anderen für mich zu zahlen, und zwar nicht zu knapp. früher hat man sich beim gang zum sozialamt geschämt, die erste migrantengeneration z.b., da gab es etliche deren ehrgefühl es ihnen untersagt hat geld von den öffentlichen kassen zu nehmen, obwohl sie nichts dafür getan hatten. Heute aber ist hartz4 ja ein mode(un)wort, man schmückt sich selbstbewusst damit, kinder geben es spöttisch als berufswunsch an... Es ist nicht mehr das Mittel, demjenigen, der sich nicht ernähren kann, solidarisch zu helfen, sondern es ist eine Art Insitution geworden, die 1. als selbstverständlich angesehen wird und 2. in der öffentlichen debatte eigentlich immer mit der wut darüber verbunden ist, wie wenig das doch wäre. Dass andere arbeiten und dabei weniger rauskriegen scheint bei vielen noch nicht angekommen zu sein

es ist also weniger ein finanzielles problem, als vielmehr ein psychologisches. Sozialhilfe als letzte instanz wird natürlich allein schon dadurch gesellschaftlich zu einer selbstverständlichkeit, dass es strukturelle arbeitslosigkeit gibt. Insofern hast Du recht, auch wenn ich nicht weiß, welche instanz genau dafür "verantwortlich" ist, arbeitsplätze zu schaffen (unternehmen schaffen nach bedarf, das ist ihre sache; die politik kann im öffentlichen dienst auch nicht unendlich einstellen).

auf jeden fall ist es immer lustig, wie unterschiedlich gerade beim thema studenten die maßstäbe sind: studenten, logisch!, müssen halt neben dem studium schaffen, war ja ihre entscheidung zu studieren. arbeitslose jedoch sind in erster linie opfer des strukturellen mangels an arbeitsplätzen. Dass Studenten zur gleichen bevölkerung gehören und es auch für sie nicht unendlich arbeitsplätze gibt wird dabei außer acht gelassen.
Ich hab kein problem damit nebenher zu arbeiten, ich empfinde das als normal, auch wenn es manchmal drecksarbeit ist. ich kann aber dann das gejammer nicht ertragen von arbeitslosen mittzwanzigern die mir erzählen wie sie ende des monats wegen dem drecksstaat nur reis mit gemüse essen können weils fürs schnitzel nicht mehr reicht.

kugelfisch: das stimmt, allerdings ist es in den neuen bachelorstudiengängen auch gar nicht mehr möglich, länger als vorgesehen zu studieren. außerdem zahlt man zusätzlich studiengebühren, und darf nach dem abschluss möglicherweise erst mal ein paar jahre unbezahlte praktika machen, in jedem fall gibt es auch eine akademikerarbeitslosigkeit. und dann hat man noch einen berg schulden.

Pluto
06.05.2007, 20:03
Und das bedeutet - sie ist schlicht zu dumm, um zu studieren und soll sich umorientieren, solange es noch nicht zu spät ist. Oder arbeiten gehen. Alles rechtens.
Dass sie die Schwellenzeit übertritt, heißt, dass sie zu dumm ist? Versteh ich nicht. Was hat es damit auf sich?

Wenn sich jemand sein Studium ganz und gar selbst finanziert, find ich das toll. Aber ich weiß gar nicht, wie das funktionieren soll. Entweder benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung, mit der man dann 'ne Arbeit finden kann, die mehr als ein paar Euro pro Stunde einbringt oder man arbeitet nebenher soviel, dass man zwar genug Geld verdient, im Endeffekt aber sieben statt fünf Jahre zur Uni rennt.
Mann, ich beneide alle, die Bafög bekommen. Man muss die Hälfte wieder zurückzahlen, das stimmt schon - aber im Vergleich dazu, dass einem das gemecker der Eltern am Hintern vorbeigehen kann, ist das doch ein sehr fairer Preis :]

tabasco
06.05.2007, 20:11
Dass sie die Schwellenzeit übertritt, heißt, dass sie zu dumm ist? Versteh ich nicht. Was hat es damit auf sich? (...)

Das bedeutet, das sie die Fristen aus welchem Grund auch immer nicht einhalten kann oder will. In beiden Fällen ist sie für ein Studium ungeeignet.


Entweder benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung, mit der man dann 'ne Arbeit finden kann, die mehr als ein paar Euro pro Stunde einbringt oder man arbeitet nebenher soviel, dass man zwar genug Geld verdient, im Endeffekt aber sieben statt fünf Jahre zur Uni rennt.Du kannst auch ein Usralubsemester beantragen und durcharbeiten und dann Dein Studium vom Erwirtschafteten finanzieren. Wenn Du begabt bist, kannst Du Dich bei den unterschiedlichsten Stiftungen vorstellig machen und evtl. eine Förderung bekommen. Du kannst Deine Eltern oder Bekannte bitten, für Dich zu bürgen, und einen Kredit aufnehmen.

GrafZahl
07.05.2007, 15:09
Ein bisschen war ich ja auch gegen die Grünen Politik spätestens seit 1999 als Sie unter der Legende "humanismus" die Stadt Beograd bombardiert hat.

Ich habe es auch nicht verstanden warum jemand aus armen verhältnissen der was tun will, benachteidt wird, ich meine dass muss kein Student sein, selbst ein Azubi der von Hartz IV lebt bekommt kein ergänzendes Geld mehr, was paradox ist, würde der ungelernte 20 jährige einen Billiglohnjob annehmen, würde er dafür ergänzendes Geld erhalten.

BaB ist ein Widerspruch in sich,darüber habe ich ja was eingehend geschrieben.

Hier will man vieles mit multikulti übertreiben und die Gesellschaft Arm gegen Reich noch weiter spalten.

Sowas hatten wir nicht in der DDR und dieses asozaile Klassendenken gehört abgeschafft.

Ich wäre für Tarilöhne und Ausbildungsfördergeld von 800 € für Azubis, Umschüler und Studenten.

Es ist ja auch so dass Gesetze in sich selbst verlogen sind, so haben wir eine "Wehrpflicht" aber keine Berufsbildungspflicht und da gibt es auch keine Unterhaltssicherungsstelle.

Hier geht doch vieles in diesen Land total falsch und die werner sinn und hartzis wollen daraus noch perversweise kapital schlagen.

www.volksprotest.de