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Vollständige Version anzeigen : Islam-Konferenz



Hubba Bubba
03.05.2007, 09:34
Moin Moin,
Was ist jetzt nun genau bei der Islam-Konferenz rausgekommen?
Ich habe mir grade einen Teil der Pressekonferenz angesehen und höre da nur etwas von "Wir müssen....damit die Muslime.....".
Das hört sich jetzt alles nach Eingeständnissen für mich an; lieg ich da richtig??(

Sepp
03.05.2007, 09:39
Moin Moin,
Was ist jetzt nun genau bei der Islam-Konferenz rausgekommen?
Ich habe mir grade einen Teil der Pressekonferenz angesehen und höre da nur etwas von "Wir müssen....damit die Muslime.....".
Das hört sich jetzt alles nach Eingeständnissen für mich an; lieg ich da richtig??(

"Rausgekommen" ist noch gar nichts.


Gesellschaft/Integration/Islam/
»(Zusammenfassung 1830 - neu: weitere Reaktionen)
Islamkonferenz brachte trotz Streitfragen Fortschritt
(Mit Bildern und Grafik Nr. 3794) =

Berlin (dpa) - Trotz noch erheblicher Differenzen und
Klärungsbedarfs in vielen Streitfragen sehen die Teilnehmer der
zweiten Islamkonferenz deutliche Fortschritte im Dialog zwischen
Staat und Muslimen. "Wir waren uns alle einig, dass der Prozess
richtig ist, und er kommt auch gut voran", sagte Bundesinnenminister
Wolfgang Schäuble (CDU) am Mittwoch nach dem Treffen in Berlin. Der
Streit müsse ausgehalten werden. Der Islam sei Teil der deutschen
Gesellschaft geworden. Konkrete Ergebnisse des langfristig angelegten
Dialogs wurden noch nicht erzielt.

Die Islamkonferenz war im September 2006 von Schäuble mit dem Ziel
gegründet worden, die lange vernachlässigte Integration der auf 3 bis
3,5 Millionen geschätzten Muslime in Deutschland voranzubringen.
Seither wurde in Arbeitsgruppen weitergearbeitet. An der Konferenz
nehmen Vertreter des Staates und der in Deutschland lebenden Muslime
teil. Das Plenum soll in diesem Jahr noch einmal zusammenkommen.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime und Sprecher des von
vier Verbänden gegründeten Koordinierungsrat der Muslime, Ayyub Axel
Köhler, forderte einen konkreten Fahrplan. Die Arbeitsweise müsse
überprüft werden. "So kann es nicht weitergehen, dass man ziellos nur
debattiert." Ansonsten werde das Interesse der Konferenzteilnehmer
und der Öffentlichkeit "bald erlahmen", warnte Köhler. Der
Generalsekretär der Alevitischen Gemeinde Deutschland, Ali Ertan
Toprak, verlangte eine politische Kultur gegenseitiger Anerkennung.

Schäuble bekräftigte zur Forderung der islamischen Verbände nach
Anerkennung als Religionsgemeinschaft: "Der Koordinierungsrat ist
keine religiöse Gemeinschaft im Sinne des Grundgesetzes." Das
vielfältige muslimische Leben könne nicht von vier Verbänden
repräsentiert werden. Er wies auf das Problem hin, dass im Islam die
religiöse und politische Ordnung nicht so getrennt sei wie im
deutschen Verfassungssystem. Der Vorsitzende des Islamrates, Ali
Kizilkaya, verlangte dagegen, es müsse eine "Gleichberechtigung der
muslimischen Verbände mit anderen Religionsgemeinschaften" in
Aussicht gestellt werden. Der Parlamentarische Geschäftsführer der
Grünen, Volker Beck, hält die religionsrechtliche Anerkennung
mindestens einer islamischen Religionsgemeinschaft für notwendig.

Auch in der Frage eines islamischen Religionsunterrichts gibt es
noch keine Lösung. Als Vertreterin der Kultusministerkonferenz sagte
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave (SPD), bisher
gebe es nur Übergangslösungen und Modellversuche. Sie forderte die
Eltern muslimischer Kinder auf, die Regeln zu akzeptieren, das
bedeute gemeinsame Klassenfahrten und gemeinsamer Sportunterricht.

Einig waren sich die Teilnehmer, dass die Konferenz schon jetzt
ein Erfolg sei. Laut Schäuble blieb unstrittig, dass das Grundgesetz
viel Raum für Freiheit bietet, dass an der Trennung von staatlicher
und religiöser Ordnung festgehalten wird und der Islamunterricht an
staatlichen Schulen sich am Grundgesetz zu orientieren hat. Der
Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Berlins Innensenator Ehrhart
Körting (SPD), hob als Zwischenergebnis hervor, dass alle die
säkulare (weltliche) Ordnung des Grundgesetzes akzeptieren.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund wies darauf hin, das
Kommunen die Aufgabe des Zusammenlebens mit Muslimen und der
Integration schon seit Jahren angingen. Dass diesem Thema nun auch
auf Bundesebene ein hoher Stellenwert eingeräumt wird, sei notwendig,
um die Kommunen zu unterstützen und damit den gesellschaftlichen
Frieden zu stabilisieren, sagte Verbandspräsident Roland Schäfer.

Der Verfassungsschutz wies in einem Dossier auf Probleme junger
Muslime in Deutschland hin. Danach kann mangelnde Integration zur
Radikalisierung beitragen. In abgeschotteten Zuwanderer-Quartieren
könne es zur "Entwicklung von Gegenkulturen zum Leitbild einer
offenen Gesellschaft" kommen. Den islamistischen Organisationen biete
sich dadurch eine Angriffsfläche. Etwa 32 000 oder ein Prozent der in
Deutschland lebenden Muslime haben sich nach den Erkenntnissen
islamistischen Organisationen angeschlossen.
dpa nk/tt yydd z2 ol
021833 Mai 07