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Vollständige Version anzeigen : Second Life Digitaler Kapitalismus?



alberich1
30.04.2007, 12:00
Hallo
Ich bin da doch durch eine Fernsehsendung auf die Existenz einer virtuellen Welt,genannt "Second Life" gestossen.Die soll einem ermoeglichen,in einer virtuellen Welt sich ein imaginaeres zweites Ich aufzubauen.
Leider musste ich feststellen,dass diese Welt nach dem Vorbild der Echten kapitalistisch gepraegt ist.Um ein Haus bauen zu koennen,muss man zuerst Vollmitglied werden,was nach der Zahlung eines Beitrags ermoeglicht wird.Dann muss man dort virtuelles "Land" erwerben.Natuerlich gegen Bares.
Auch besteht die Moeglichkeit,dort virtuelles Geld zu verdienen und es sich in echtes umrechnen zu lassen.

Fuer einen Linken eine volle Enttaeuschung.
Muesste es da keine Alternativen geben?
Eine Art Second Socialistic Life z.B.,die geldlos funktioniert.

Das aktuelle Second Life hat sich jedenfalls als kapitalistischer Propagandaapparat entpuppt.

Ausonius
30.04.2007, 12:18
Natürlich ist "Second Life" digitaler Kapitalismus. Es ist auch eine sehr interessante Entwicklung, ich würde sie sogar als revolutionär ansehen, die unter der Frage steht: wie viel reales Geld sind virtuelle Dinge wert? Andererseits - es ist halt eine privatwirtschaftlich betriebene Platform, dazu auch kein 08/15-Popel-Ding, sondern gerade auch grafisch mit sehr umfassenden Funktionen, die eben ihren Preis haben.

isnichwahr
30.04.2007, 12:25
Was schrieb die Titanic noch in einem "Brief an die Leser"....

"Wenn man aber Dich, Second Life,

einigermaßen traurig findet, hat das gar nichts damit zu tun, daß man selbst älter geworden ist und den neuesten technologischen Entwicklungen am Ende genauso skeptisch gegenübersteht wie die Eltern ihren Videorecordern; sondern damit, daß kaum einmal die Verheerungen, die der Kapitalismus in den Köpfen angerichtet hat, deutlicher werden als im Second Life, das sich vom first life aber so was von gar nicht unterscheidet, weil halt bei keinem der Avatare auch nur ein Krümelchen Fantasie mehr übriggeblieben ist, sich mal was anderes vorzustellen als eine Welt von Geldverdienen hie und Geldausgeben da.

Tja, da schaust.

Titanic"

http://www.titanic-magazin.de/201.html#c1267

Manfred_g
30.04.2007, 17:25
Hallo
Ich bin da doch durch eine Fernsehsendung auf die Existenz einer virtuellen Welt,genannt "Second Life" gestossen....
Fuer einen Linken eine volle Enttaeuschung.
Muesste es da keine Alternativen geben?
Eine Art Second Socialistic Life z.B.,die geldlos funktioniert.

Das aktuelle Second Life hat sich jedenfalls als kapitalistischer Propagandaapparat entpuppt.

Ist es nicht vielmehr einfach so, daß sich eure linke Traumtänzerei einmal mehr als mit den Naturgesetzen inkompatible Spinnerei erweist ?
Es gibt zuwenig Menschen die dein "Second Socialistic Life" wollen und zugleich fähig sind es zu verwirklichen. Willkommen im first life!

Gärtner
30.04.2007, 18:15
Second Life ist eine völlig überbewertete Plattform, auf der sich Leute in Form von Avataren mit anderen treffen und austauschen können. Klar, sowas gab es ja noch nie... :rolleyes: Dauernde Performance-Probleme, eine wirklich grottige Graphik... wer braucht sowas?

Außer für die Journaille (die aber um so mehr!) ist das eigentlich ein Null-Thema.

Am schönsten hat es Spreeblick in seinem Web 2.0-Glossar auf den Punkt gebracht (http://www.spreeblick.com/2007/03/13/per-anhalter-durchs-web-20/):


"Second Life ist ein virtueller Swingerclub für Journalisten. Die Plattform wird von den großen Medienhäusern der Welt finanziert um in den kommenden Jahren die Redaktionskantine, Betriebsausflüge und Konferenzräume zu ersetzen und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz endlich auch denjenigen möglich zu machen, die gar keinen haben."

politisch Verfolgter
03.05.2007, 09:57
Wer "Kapitalismus" sagt, meint in Wirklichkeit grundrechtswidrig gesetzl. verankerten mod. Feudalismus, also Zwangserwirtschaftung von Inhaberkapital durch sog. "Arbeitnehmer", denen damit Kapital fehlt.
Nicht Kapital ist das Problem, sondern dessen Mangel bei seinen Erwirtschaftern.
Von der dummdreisten Verteufelung von Kapital schmarotzen die elenden Linken zuhälterisch geiselnehmend.