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valentin
01.10.2007, 07:55
das ist totaler quatsch.
bayern ist nach der niederlage geschont worden,
was in der damaligen politik absolut unüblich war.
wenn bismarck nicht gewesen wäre, hätte der
preußische generalstab bayern und österreich
nicht ohne gebietsabtretungen davonkommen lassen.
den beitritt zum reich hat man sich auch gut bezahlen
lassen. der später als liberale geltende kaiser und damalige
kronprinz wollte übrigens den beitritt der süddeutschen
staaten erzwingen, was bismarck strikt ablehnte, soviel
zur "besetzten zone". und falls du es noch nicht mitbekommen
hast: preußen gibt es seit spätestens 1947 nicht mehr. :rolleyes:


Dass Bayern nach dem Krieg von 1866 verschont worden ist, ist nicht ganz richtig:

Im Frieden von Berlin wurde Bayern zur Zahlung von 30 Millionen Gulden Kriegsentschädigungen verpflichtet (obwohl es diesen Kireg gar nicht begonnen hatte), es musste in Nordbayern und Thüringen Gebiete an Preußen abtreten. Ferner wurde Bayern zur Akzeptanz des Norddeutschen Bundes verpflichtet und in einem geheimen Zusatz ein preußisch-bayerisches Schutz und Trutzbündnis geschlossen, dass die bayerischen Truppen im Kriegsfall unter preußischen Oberbefehl stellte.

Auf den ersten Blick mag das milde Aussehen, aber Bayern verlor faktisch seine Souveränität und war fortan von Preußen abhängig. Die "Bezahlung des Beitritts zum Reich" war das Schmiergeld an Ludwig II. für die Erstellung des Kaiserbriefs. Es war nicht mal preußisches Geld, das da von Hand zu Hand ging, sondern Bismarck hatte es 1866 dem König von Hannover gestohlen.

Bismarck wusste 1866 bereits genau, wohin die politische Reise gehen würde - zur Reichsgründung nach Frankreich. Vorher musste er aber die unterlegenen Mittelmächte gnädig stimmen, weil er sonst auf deren militärische Stärke im deutsch-französischen Krieg hätte verzichten müssen.

Fazit: Hätte er Bayern und Württemberg massiv verärgert, wäre es niemals zur Reichsgründung gekommen. Die Abmilderung der Forderungen an Bayern entsprangen also nicht Bismarcks Mildtätigkeit, sondern rein taktischem Kalkül.

P.S.: Aus bayerischer Sicht gibt es Preußen nach wie vor ;)

Freikorps
01.10.2007, 08:16
Ja, davon träumt man im polnischen und französischen Geheimdienst. Deutschland zerfällt in Kleinstaaten und über die herrschen Franzosen und Polen, die die Kleinstaaten gegeneinander aufhetzen und finanziell ausbeuten. Tolle Vision!

Wenn ihr gegen den Separatismus seid, müßt ihr den Bayern ihre Lebensart lassen. Die ständige Gängelungen und Umerziehungsversuche der Preussen gehen uns ganz gewaltig gegen den Strich! Wir wollen so leben wie es uns gefällt und uns nicht von den anderen deutschen dreinreden lassen.
Ich glaube wenn ihr das mehr beherzigen würdet, gäbe es in Bayern auch mehr Verbundenheit zu Deutschland!

Freikorps
01.10.2007, 08:18
;) :D

also ohne hier weiter zu lesen, bayern ist der schoenste teil von deutschland.

bayern sollte alles bekommen was es will. ;) :D

Was bist du mir doch sympathisch!:)) :]

Freikorps
01.10.2007, 08:22
In meinen Augen ist Bayern genau so Deutsch wie Österreich. Nur mit dem Unterschied, dass diese in einem eigenen Staat leben dürfen.

Wie Österreich hat Bayern den Krieg von 1866 verloren, ist aber seitdem "PBZ" (Preußisch besetzte Zone):rolleyes:


Und es werden täglich mehr Besatzer, die meißten Preußen die nach Bayern kommen haben leider keine Rückfahrkarte im Gepäck!:)) ;(

valentin
01.10.2007, 08:39
Wenn ihr gegen den Separatismus seid, müßt ihr den Bayern ihre Lebensart lassen. Die ständige Gängelungen und Umerziehungsversuche der Preussen gehen uns ganz gewaltig gegen den Strich! Wir wollen so leben wie es uns gefällt und uns nicht von den anderen deutschen dreinreden lassen.
Ich glaube wenn ihr das mehr beherzigen würdet, gäbe es in Bayern auch mehr Verbundenheit zu Deutschland!

Zustimmung.
Bei uns gleicht die Bundesregierung ihren Kompetenzverlust durch die EU aus, indem sie ständig versucht, den Ländern immer mehr Kompetenzen zu nehmen und überall dreinzureden. Es ist modern geworden, Föderalismus als "Kleinstaaterei" zu verunglimpen und jedes kleine Fitzelchen muss bundeseinheitlich geregelt werden :rolleyes:

Hätten die Bundesländer nur annähernd soviele Freiheiten wie ein Staat der USA oder ein Schweizer Kanton, dann gäbe es nicht mal diesen Thread.

valentin
01.10.2007, 08:40
Und es werden täglich mehr Besatzer, die meißten Preußen die nach Bayern kommen haben leider keine Rückfahrkarte im Gepäck!:)) ;(

Die Italiener fahren wenigstens wieder heim, wenn die Wiesn vorbei ist...;)

Pandulf
01.10.2007, 09:16
Und es werden täglich mehr Besatzer, die meißten Preußen die nach Bayern kommen haben leider keine Rückfahrkarte im Gepäck!:)) ;(

Sich über innerdeutsche Zuwanderung aufzuregen ist ein reines Luxusproblem. Im Osten Deutschlands veröden ganze Landstriche, in vielen Großstädten Westeuropas werden wir Europäer zu einer Minderheit und ihr regt Euch über innerdeutsche Zuwanderung auf :)) . Ist das hier ein Satire vom Titanic-Magazin?

Fuchs
01.10.2007, 09:18
Dass Bayern nach dem Krieg von 1866 verschont worden ist, ist nicht ganz richtig:

Im Frieden von Berlin wurde Bayern zur Zahlung von 30 Millionen Gulden Kriegsentschädigungen verpflichtet (obwohl es diesen Kireg gar nicht begonnen hatte), es musste in Nordbayern und Thüringen Gebiete an Preußen abtreten.

diese gebietsabtretungen waren so geringfügig, dass sie durch den
anschluss coburgs an bayern 1920 eigentlich keiner erwähnung bedürfen.
großangelegte gebietsabtretungen waren zu dieser zeit nach einem krieg
eine normale politik. wenn du meinst bayern sei nicht geschont worden,
dann schau dir das schicksal von kurhessen oder hannover an.




Ferner wurde Bayern zur Akzeptanz des Norddeutschen Bundes verpflichtet und in einem geheimen Zusatz ein preußisch-bayerisches Schutz und Trutzbündnis geschlossen, dass die bayerischen Truppen im Kriegsfall unter preußischen Oberbefehl stellte.

natürlich was ja auch notwendig war. der liebe bayerische könig
hätte lieber napoleon im krieg unterstützt als seine eigenen
landsleute. außerdem war der norddeutsche bund der größte
handelspartner der süddeutschen staaten. das dritte deutschland
hat sich als nicht lebensfähig erwiesen. wäre es nicht unter preußen
einfluss geraten, hätten frankreich oder österreich dessen rolle
eingenommen. die volle souveränität wäre so oder so eine illusion
geblieben.




Die "Bezahlung des Beitritts zum Reich" war das Schmiergeld an Ludwig II. für die Erstellung des Kaiserbriefs. Es war nicht mal preußisches Geld, das da von Hand zu Hand ging, sondern Bismarck hatte es 1866 dem König von Hannover gestohlen.

wirft das nun ein schlechtes licht auf den bayerischen könig oder den
preußischen ministerpräsidenten? aus deiner sicht hat der gute ludwig
hier doch seine seele verkauft.:)



Bismarck wusste 1866 bereits genau, wohin die politische Reise gehen würde - zur Reichsgründung nach Frankreich. Vorher musste er aber die unterlegenen Mittelmächte gnädig stimmen, weil er sonst auf deren militärische Stärke im deutsch-französischen Krieg hätte verzichten müssen.

ja der mann war ja auch einer der größten politiker des 19. jhds. :)
wobei hier zu sagen ist das es dem norddeutsche bund auch
die süddeutschen gelungen wäre frankreich zu schlagen.



Fazit: Hätte er Bayern und Württemberg massiv verärgert, wäre es niemals zur Reichsgründung gekommen. Die Abmilderung der Forderungen an Bayern entsprangen also nicht Bismarcks Mildtätigkeit, sondern rein taktischem Kalkül.


ich denke hier überschätzt du die militärische und politische macht
süddeutschlands. wie gesagt, dem preußischen kronprinz wäre es
am liebsten gewesen die 3. armee an ort und stelle zu entwaffnen.
außerdem lösste der krieg eine welle des patriotismus in ganz deutschland,
ob du es willst oder nicht auch in bayern aus und die mobilmachung wurde
ohne zögern durchgeführt.
ich habe bismarck auch nie milde unterstellt. natürlich handelte er
aus taktischem kalkül. in der damaligen politik brauchte man nach
einem verlorenen krieg auch nicht mit einem presentkorb zu rechnen



P.S.: Aus bayerischer Sicht gibt es Preußen nach wie vor ;)

tja wenn man keine feinde hat, dann schafft man sich eben einen. ;)

Freikorps
01.10.2007, 09:42
Sich über innerdeutsche Zuwanderung aufzuregen ist ein reines Luxusproblem. Im Osten Deutschlands veröden ganze Landstriche, in vielen Großstädten Westeuropas werden wir Europäer zu einer Minderheit und ihr regt Euch über innerdeutsche Zuwanderung auf :)) . Ist das hier ein Satire vom Titanic-Magazin?

Ich bewundere jeden Mitteldeutschen, der dorthin zieht wo die Arbeit ist und nicht dem Staat auf der Tasche liegt. Um das ganz klar zu sagen! Die Wirtschaft rund um München hat einen gigantischen Arbeitskräftebedarf und um weiter prosperieren zu können sind wir auf diese Menschen angewiesen!
Selbstverständlich sind mir auch lieber "Preussen" in der Nachbarschaft als übermäßig viele Anatolische Kulturbereicherer!

Leider hat das ganze auch Nachteile. Urtümliche kleine Landgemeinden wachsen stärker als ihnen gut tut. Der Anteil der Neubürger im Verhältnis zu den Alteingesessenen ist vielerorts unverhältnismäßig hoch. Der bayrische Charme und unsere Lebensart bleibt da auf der Strecke, wo sich die zugereisten nicht in die Dorfgemeinschaft einfügen, sondern herziehen und alles verändern wollen!

Ich fürchte, daß die Gegend um München mal wie der Ruhrpott wird, wenn die Zersiedelung in diesem Tempo weitergeht. Fährst du aus dem einen Ort heraus, bist du schon im nächsten ohne es zu merken.

asdfasdf
01.10.2007, 19:28
1866: Bayern verliert an der Seite Österreichs den Krieg gegen Preußen

1871: Bayern wird Teil des Deutschen Kaiserreichs mit sog. "Reservatrechten"

1871 - 1933: Die "Bayerischen Patrioten" und in Folge die "Bayerische Volkspartei" kämpfen für die Unabhängigkeit bzw. größtmögliche Autonomie Bayerns

1946: Bayern gibt sich eine neue demokratische Verfassung und will eigenständig bleiben

1949: Bayern lehnt das Grundgesetz der Bundesrepublik ab, wird aber auf Druck der Alliierten dennoch Teil der Bundesrepublik Deutschland

1989: Wiedervereinigung Deutschlands: Bayern bleibt die in einem Passus des Grundgesetzes verankerte Volksabstimmung über einen Verbleib in der Bundesrepublik per Richterspruch versagt

2006: Bayern ist Zahlmeister der Republik und zahlt jährlich etwa 16 Milliarden € über Länderfinanzausgleich und Bundessteuern an die Bundesrepublik

2007: Was meint ihr: Wärs nicht endlich Zeit, Bayern die Unabhängigkeit wieder zu geben?

Valentin

JA! :)

valentin
03.10.2007, 19:42
diese gebietsabtretungen waren so geringfügig, dass sie durch den
anschluss coburgs an bayern 1920 eigentlich keiner erwähnung bedürfen.
großangelegte gebietsabtretungen waren zu dieser zeit nach einem krieg
eine normale politik. wenn du meinst bayern sei nicht geschont worden,
dann schau dir das schicksal von kurhessen oder hannover an.

Ich habe lediglich deine Behauptung widerlegt, Bayern sei von Bismarck völlig verschont worden. Der usammenhang mit Coburg erschließt sichmir überhaupt nicht, denn 1866 konnte noch niemand etwas von der kommenden Abstimmung in Coburg 1920 ahnen. Deine Sicht auf die Geschichte ist etwas verzerrt, wie ich finde.




natürlich was ja auch notwendig war. der liebe bayerische könig
hätte lieber napoleon im krieg unterstützt als seine eigenen
landsleute. außerdem war der norddeutsche bund der größte
handelspartner der süddeutschen staaten. das dritte deutschland
hat sich als nicht lebensfähig erwiesen. wäre es nicht unter preußen
einfluss geraten, hätten frankreich oder österreich dessen rolle
eingenommen. die volle souveränität wäre so oder so eine illusion
geblieben.

Es war für Bismarck notwendig, um sich im späteren Waffengang gegen Frankreich (den Bismarck bereits 1866 plante) Bayerns Loyalität zu sichern.

Zu Frankreich: Frankreich hat die Souveränität Bayerns nie angetastet. Aus geopolitischen Gründen war Frankreich immer an einem politisch starken Bayern im Zentrum Deutschlands interessiert. Übrigens: Napoleon I. war der einzige aller europäischen Kaiser (deutsche eingeschlossen), von dem Bayern etwas bekommen hat. Insbesondere die deutschen Kaiser waren stets darum bemüht, Bayern kleinzuhalten. Hätte andererseits Österreich (und damit auch Bayern) den Krieg von 1866 gewonnen, hätte es keinen Grund gehabt, die Souveränität Bayerns zu beschneiden.




wirft das nun ein schlechtes licht auf den bayerischen könig oder den
preußischen ministerpräsidenten? aus deiner sicht hat der gute ludwig
hier doch seine seele verkauft.:)


Lass das "gut" beim Ludwig weg. Politisch gesehen war er das größte Unglück für uns.


ja der mann war ja auch einer der größten politiker des 19. jhds. :)
wobei hier zu sagen ist das es dem norddeutsche bund auch
die süddeutschen gelungen wäre frankreich zu schlagen.

ich denke hier überschätzt du die militärische und politische macht
süddeutschlands. wie gesagt, dem preußischen kronprinz wäre es
am liebsten gewesen die 3. armee an ort und stelle zu entwaffnen.
außerdem lösste der krieg eine welle des patriotismus in ganz deutschland,
ob du es willst oder nicht auch in bayern aus und die mobilmachung wurde
ohne zögern durchgeführt.
ich habe bismarck auch nie milde unterstellt. natürlich handelte er
aus taktischem kalkül. in der damaligen politik brauchte man nach
einem verlorenen krieg auch nicht mit einem presentkorb zu rechnen

Ich unterschätze die militärische Stärke Süddeutschlands keineswegs. Ich verweise nur auf die Taten der bayerischen Armee im Frankreichfeldzug, die mehr als einmal für Preußen die Kartoffeln aus dem Feuer holte.


tja wenn man keine feinde hat, dann schafft man sich eben einen. ;)

Nicht umsonst schaut die Bavaria mit ihren Löwen auf dem Münchner Siegestor wachsam nach Norden...

Verrari
03.10.2007, 20:01
Nicht umsonst schaut die Bavaria mit ihren Löwen auf dem Münchner Siegestor wachsam nach Norden...

Die Löwen sind übrigens PFÄLZER Löwen.
Nur zur Ergänzung, da Du es vergessen hattest zu erwähnen. ;)

sebi90
03.10.2007, 20:04
Schwachsinn!!!
Bayern ist Deutsch!
Jede einzelne dieser Regionen sind unser Vaterland!
->http://www.hotelsonline.de/images/karten/deutschland.gif

valentin
03.10.2007, 20:28
Die Löwen sind übrigens PFÄLZER Löwen.
Nur zur Ergänzung, da Du es vergessen hattest zu erwähnen. ;)

Die Pfalz war zur Zeit der Erbauung des Siegestors Teil des Königreichs Bayern. Die herrschende Linie der Wittelsbacher stammte aus der Pfalz. Ich habe kein Problem damit. Dafür hat das Wappen der Kurpfalz die schönen weiß-blauen Rauten aus Bayern bekommen ;)

Verrari
03.10.2007, 21:02
Die Pfalz war zur Zeit der Erbauung des Siegestors Teil des Königreichs Bayern. Die herrschende Linie der Wittelsbacher stammte aus der Pfalz. Ich habe kein Problem damit. Dafür hat das Wappen der Kurpfalz die schönen weiß-blauen Rauten aus Bayern bekommen ;)

Womit der Kreis der historischen "Zusammengehörigkeit" wieder geschlossen wäre! ;)

valentin
03.10.2007, 21:07
Womit der Kreis der historischen "Zusammengehörigkeit" wieder geschlossen wäre! ;)

Es gibt auch durchaus noch Pfälzer, die sich wünschten, Bayern zu sein: http://bayernpartei.de/forum/viewtopic.php?t=93

Rheinlaender
03.10.2007, 22:33
Es gibt auch durchaus noch Pfälzer, die sich wünschten, Bayern zu sein: http://bayernpartei.de/forum/viewtopic.php?t=93

Immerhin habe ich mich auch ein paar Jahre in der Pfalz herum getrieben, kenne auch auch etlich aus der Gegend, aber ich habe noch nie von jemand gehoert, der die Pfalz wieder Bayern angliedern wollte.

Die jahrhunderte alte andere Tradtion machten aus der Pfalz ohnehin eher an Anhaengsel Bayerns, was der der eingestaendigen Tradition der Pfalz nicht ganz entsprach, weder waren der Dialekt, noch die vorherrschende Religion (Reformiert-Uniert) wirklich mit der Tradition Bayerns in eine Reihe zu bringen. Aus dem Erbfall der Juengeren Bayerischen Line an die Aeltere Kurpfaelzische Linie des Hauses Wittelsbach eine grosse Gemeinsamkeit zu konstruieren ...

valentin
04.10.2007, 07:22
Immerhin habe ich mich auch ein paar Jahre in der Pfalz herum getrieben, kenne auch auch etlich aus der Gegend, aber ich habe noch nie von jemand gehoert, der die Pfalz wieder Bayern angliedern wollte.

Die jahrhunderte alte andere Tradtion machten aus der Pfalz ohnehin eher an Anhaengsel Bayerns, was der der eingestaendigen Tradition der Pfalz nicht ganz entsprach, weder waren der Dialekt, noch die vorherrschende Religion (Reformiert-Uniert) wirklich mit der Tradition Bayerns in eine Reihe zu bringen. Aus dem Erbfall der Juengeren Bayerischen Line an die Aeltere Kurpfaelzische Linie des Hauses Wittelsbach eine grosse Gemeinsamkeit zu konstruieren ...

Wenn du dem Thread meines Links gefolgt bist, dann hast du sicher gelesen, dass User "Rheinbayern" selbst zugibt, dass er ein Ausnahmefall ist ;)

Fuchs
11.10.2007, 01:14
Ich habe lediglich deine Behauptung widerlegt, Bayern sei von Bismarck völlig verschont worden. Der usammenhang mit Coburg erschließt sichmir überhaupt nicht, denn 1866 konnte noch niemand etwas von der kommenden Abstimmung in Coburg 1920 ahnen. Deine Sicht auf die Geschichte ist etwas verzerrt, wie ich finde.

mag sein. ich wollte damit auch nur zum ausdruck bringen,
wie vernachlässigbar die abtretungen waren.







Zu Frankreich: Frankreich hat die Souveränität Bayerns nie angetastet. Aus geopolitischen Gründen war Frankreich immer an einem politisch starken Bayern im Zentrum Deutschlands interessiert. Übrigens: Napoleon I. war der einzige aller europäischen Kaiser (deutsche eingeschlossen), von dem Bayern etwas bekommen hat. Insbesondere die deutschen Kaiser waren stets darum bemüht, Bayern kleinzuhalten. Hätte andererseits Österreich (und damit auch Bayern) den Krieg von 1866 gewonnen, hätte es keinen Grund gehabt, die Souveränität Bayerns zu beschneiden.

natürlich nicht. warum frankreich an einem starken bayern interessiert war
hat ja nun mit wenig mit großzügigkeit zu tun. napoleon I. war übrigens auch derjenige, der
sinngemäß sagte das kein volk so töricht sei wie das deutsche, welches
am liebsten über sch selbst herfalle.







Nicht umsonst schaut die Bavaria mit ihren Löwen auf dem Münchner Siegestor wachsam nach Norden...

also langsam fängst du wirklich an mir angst zu machen.

Rheinlaender
11.10.2007, 03:18
natürlich nicht. warum frankreich an einem starken bayern interessiert war
hat ja nun mit wenig mit großzügigkeit zu tun. napoleon I. war übrigens auch derjenige, der

Das heutige Bayern ist im wesentlichen das Ergebnis des Reichshauptdeputationsabschlusses 1803. Der ueberigens auch von Preussen mitgetragen wurde, das damals uebrigens seit acht Jahren mit Frankreich verbuendet war (nur so am Rande). Im Reichshauptdeputationsabschluss wurde die Vielzahl der kl. Fuerstenthuemer, Freien Staedte, geistlichen Herrschaften des Heiligen Roemischen Reches (ingesamt mehr als 1000) in groessere Territorialstaaten eigegleidert - Einer dieser Staaten war Bayern und der franzoesiche Einfluss fuehrte zu einem erheblichen Modernisierungsschub (Code Napoleon, ein modernes Strafrecht, dass uebrigens die Strafbarkeit homosexueller Handlungen oder des Ehebruchs aufhob, die Einfuehrung einer modernen Verwaltung mit starken Anklaengen an den napolonischen Staatsaufbau, Gwerbefreiheit etc. etc.).

Das man nach dem Sturz Napoleon diese Entwicklungshilfe nicht mehr sonderlich betonte ist angesichts des politischen Klimas verstaendlich, hat aber seinen besonderen Humor.

sunbeam
11.10.2007, 07:20
Schwachsinn!!!
Bayern ist Deutsch!
Jede einzelne dieser Regionen sind unser Vaterland!
->http://www.hotelsonline.de/images/karten/deutschland.gif

Warum überlässt Du es nicht den Bayern, ob sie weiter "deutsch" sein wollen oder aber endlich frei und unabhängig, weg von den Hohlbirnen im Norden, weg von diesen ganzen verrückten Politikern aus NRW, Hessen und diesen Ost-Pissern?

valentin
11.10.2007, 08:22
Warum überlässt Du es nicht den Bayern, ob sie weiter "deutsch" sein wollen oder aber endlich frei und unabhängig, weg von den Hohlbirnen im Norden, weg von diesen ganzen verrückten Politikern aus NRW, Hessen und diesen Ost-Pissern?

Den Ländern blieb durch die gegenseitige Verschränkung der Gesetzgebung von Bund und Ländern nicht mehr viel an eigener Komepetenz übrig. Der Bundesrat, einst zur Stärkung des Föderalismus geschaffen, dient heute lediglich der Machtdemonstration der überwiegend darin vertretenen Länder. Der Bund mischt sich Angelegeheiten, die von den Ländern selbst besser geregelt werden könnten. Die sog. "Föderalismusreform" hatte zwar zur Folge, dass die Länder in der Bildung wieder eigene Rechte zurückübertragen bekamen, dafür mischt der Bund jetzt sogar in der Abfallwirtschaft der Länder kräftig mit.

Für einen Austritt Bayerns findet sich in Bayern derzeit keine Mehrheit. Wenn allerdings die Tendenz, die Deutschen Bundesländer zu reinen Provinzen zu degradieren, sich fortsetzt (wovon ich ausgehe) werden nicht nur die Bayern eines Tages aufwachen, sondern auch andere deutsche Länder, in denen es noch ein Fünkchen Lokalpatriotismus gibt.

Pandulf
11.10.2007, 08:29
Warum überlässt Du es nicht den Bayern, ob sie weiter "deutsch" sein wollen oder aber endlich frei und unabhängig, weg von den Hohlbirnen im Norden, weg von diesen ganzen verrückten Politikern aus NRW, Hessen und diesen Ost-Pissern?

In Deutschland gibt es nur ein Staatsvolk und das ist das Deutsche. Die Abtretung von Staatsgebiet bedingt nach der herrschenden Lehre eine Volksabstimmung des Souveräns - des deutschen Volkes - und ein Zustimmung von 2/3.

Bevor das Geschrei wegen Selbstbestimmung wieder losgeht. Diesem ist durch die Statuierung der Bundesländer schon nachgekommen. Ausserdem gilt im Völkerrecht, daß über dem Selbstbestimmungsrecht das Integrationsinteresse des Staates steht. Wer etwas dagegen hat, dafür gibt es die Armee, die die Integrität des Staatsgebietes verteidigt. Gegegen Feinde von Außen und von Innen.

sunbeam
11.10.2007, 08:29
Den Ländern blieb durch die gegenseitige Verschränkung der Gesetzgebung von Bund und Ländern nicht mehr viel an eigener Komepetenz übrig. Der Bundesrat, einst zur Stärkung des Föderalismus geschaffen, dient heute lediglich der Machtdemonstration der überwiegend darin vertretenen Länder. Der Bund mischt sich Angelegeheiten, die von den Ländern selbst besser geregelt werden könnten. Die sog. "Föderalismusreform" hatte zwar zur Folge, dass die Länder in der Bildung wieder eigene Rechte zurückübertragen bekamen, dafür mischt der Bund jetzt sogar in der Abfallwirtschaft der Länder kräftig mit.

Für einen Austritt Bayerns findet sich in Bayern derzeit keine Mehrheit. Wenn allerdings die Tendenz, die Deutschen Bundesländer zu reinen Provinzen zu degradieren, sich fortsetzt (wovon ich ausgehe) werden nicht nur die Bayern eines Tages aufwachen, sondern auch andere deutsche Länder, in denen es noch ein Fünkchen Lokalpatriotismus gibt.

Ich kann mich nicht erinnern das mich jemand gefragt hat zum Thema Austritt aus der BRD. Man sollte fürwahr mal eine Volksabstimmung initiieren in Bayern, ich denke das Ergebnis wäre überwältigend!

Bis auf die paar Diaspora-Deutschen in den Großstädten, die wegen Hunger und Zukunftsängsten Zuflucht bei uns gefunden haben wären die wahren Bayern alle für einen Austritt aus diesem Kaschperletheater namens BRD.

Rheinlaender
11.10.2007, 08:34
In Deutschland gibt es nur ein Staatsvolk und das ist das Deutsche. Die Abtretung von Staatsgebiet bedingt nach der herrschenden Lehre eine Volksabstimmung des Souveräns - des deutschen Volkes - und ein Zustimmung von 2/3.

Wo steht denn das? Ein Aenderungsgesetz zu GG wuerde innerstaatlich ausreichen, kompliziert waere das eher bezueglich der Aussenverpflichtungen Deutschlands (EU, Nato, etc.).

sunbeam
11.10.2007, 08:37
Wo steht denn das? Ein Aenderungsgesetz zu GG wuerde innerstaatlich ausreichen, kompliziert waere das eher bezueglich der Aussenverpflichtungen Deutschlands (EU, Nato, etc.).

Eben, Bayern wäre selbstverständlich Teil der NATO und der EU, mit seinen 11 Mio. Einwohnern wäre Bayern nicht mal eines der kleinsten Länder aber gleichzeitig eines der reichsten.

Wir würden eine kleine Armee aufbauen, ähnlich der der Litauer oder Esten, und gut wär`s!

Pandulf
11.10.2007, 08:41
Wo steht denn das? Ein Aenderungsgesetz zu GG wuerde innerstaatlich ausreichen, kompliziert waere das eher bezueglich der Aussenverpflichtungen Deutschlands (EU, Nato, etc.).

Wie gesagt. Herrschende Lehre. Die führenden Staatsrechtler (Verfassungsrichter) haben sich mit dem Thema schon beschäftigt und obiges ist ihre Meinung.

Rheinlaender
11.10.2007, 08:41
Eben, Bayern wäre selbstverständlich Teil der NATO und der EU, mit seinen 11 Mio. Einwohnern wäre Bayern nicht mal eines der kleinsten Länder aber gleichzeitig eines der reichsten. !

Das muesste alles neu verhandelt werden - es gab hier mal paar Gedankenspiel, was passieren wuerde, wenn Schottland unabhaenig wuerde. Das juristische Knuell, dass sich da auftut ist fast nicht uebersehbar (EU und Nato waeren ein Problem, die Stimmrechte im Ministerrat und im EU-Parlament, aber auch bestimmte Klauseln des Friedens von Utracht 1713 oder auch der Wiener Congressakte 1815 oder ... die immer noch gueltig sind, muessten neu verhandelt werden). Das duerfte im Falle Bayerns nicht so schlimm sein (schliesslich hat man erst 1871 angefangen), aber komplex genug.

Pandulf
11.10.2007, 08:44
Die 2/3 Zustimmung des deutschen Volkes als Souverän zur Gebietsabtretung wird so begründet, daß wenn schon die Auflösung eines Bundeslandes eine 2/3 Volksabstimmung bedingt, dann erfordert erst recht der Verzicht auf Hoheitsgebiet eine solche.

sunbeam
11.10.2007, 08:47
Das muesste alles neu verhandelt werden - es gab hier mal paar Gedankenspiel, was passieren wuerde, wenn Schottland unabhaenig wuerde. Das juristische Knuell, dass sich da auftut ist fast nicht uebersehbar (EU und Nato waeren ein Problem, die Stimmrechte im Ministerrat und im EU-Parlament, aber auch bestimmte Klauseln des Friedens von Utracht 1713 oder auch der Wiener Congressakte 1815 oder ... die immer noch gueltig sind, muessten neu verhandelt werden). Das duerfte im Falle Bayerns nicht so schlimm sein (schliesslich hat man erst 1871 angefangen), aber komplex genug.

So schlimm kann es nicht sein, Beispiel ehem. CSSR. Beide Staaten trennten sich und sind heute sowohl in der EU als auch in der NATO.

Wenn man also will, geht alles. Das die Deutschen dies nicht wollen, ist mir klar, wer wenn nicht Bayern finanziert denen denn ihr Lotterleben. Aber Bayern wollen weg, so schnell wie möglich und am besten schon gestern!

valentin
11.10.2007, 09:09
Wie gesagt. Herrschende Lehre. Die führenden Staatsrechtler (Verfassungsrichter) haben sich mit dem Thema schon beschäftigt und obiges ist ihre Meinung.


Es kommt immer drauf an, welche Staatsrechtler man dazu befragt. Es gibt welche, die sehen die Existenzrechte der Bundesländer durch die Aushöhlung des Föderalismus bedroht und sehen für die Länder einen Verfassungsnotstand, der zum Austritt berechtige.

Im Übrigen sichern die UN-Charta und die Abschlussverträge der OSZE-Konferenz auch den Regionen ein Selbstbestimmungsrecht zu.

Rheinlaender
11.10.2007, 09:15
Wie gesagt. Herrschende Lehre. Die führenden Staatsrechtler (Verfassungsrichter) haben sich mit dem Thema schon beschäftigt und obiges ist ihre Meinung.

Welche?

Pandulf
11.10.2007, 09:15
Es kommt immer drauf an, welche Staatsrechtler man dazu befragt. Es gibt welche, die sehen die Existenzrechte der Bundesländer durch die Aushöhlung des Föderalismus bedroht und sehen für die Länder einen Verfassungsnotstand, der zum Austritt berechtige.

Im Übrigen sichern die UN-Charta und die Abschlussverträge der OSZE-Konferenz auch den Regionen ein Selbstbestimmungsrecht zu.

Dem Selbstbestimmungsrecht der Regionen ist durch die Bundesländer bereits nachgekommen.

Die Volksabstimmung zur Gebiertsabtretung ist herrschende Lehre. Sie ist Meinung des who ist who der Staatsrechtler. Und was noch wichtiger ist, sie ist staatstragend, was schließlich der Job der Verfassungsrichter ist :)

Worauf aber ein verfassungsrechtlicher Anspruch besteht ist die Bildung eines Bundeslandes. Wenn also die Franken keine Lust mehr auf die zentralistische Münchner Herrschaft hätten, könnten sie durch Volksabstimmung ein eigenes Bundesland bilden.

Rheinlaender
11.10.2007, 09:16
So schlimm kann es nicht sein, Beispiel ehem. CSSR. Beide Staaten trennten sich und sind heute sowohl in der EU als auch in der NATO.

Die trennung geschah nachdem die CSR kaum Aussenverpflichtungen hatte und bevor sie weitergehende neu einging (EU/NATO). Bestehen diese schon, geht der Verhaltungsmaraton los.

valentin
11.10.2007, 09:18
Dem Selbstbestimmungsrecht der Regionen ist durch die Bundesländer bereits nachgekommen.

Die Volksabstimmung zur Gebiertsabtretung ist herrschende Lehre. Sie ist Meinung des who ist who der Staatsrechtler. Und was noch wichtiger ist, sie ist staatstragend, was schließlich der Job der Verfassungsrichter ist :)

Da verweise ich auf meinen Beitrag von vorhin. Die Aushöhlung des Föderalismus durch die Bundesregierung hat zur Folge, dass ein Bundesland über kurz oder lang nicht mehr als selbstbestimmt gelten kann.

Pandulf
11.10.2007, 09:22
Da verweise ich auf meinen Beitrag von vorhin. Die Aushöhlung des Föderalismus durch die Bundesregierung hat zur Folge, dass ein Bundesland über kurz oder lang nicht mehr als selbstbestimmt gelten kann.

So viel ich weiß gab es gerade eine Föderalismusreform, die von Kritikern als Umwandlung der BRD in eine Konföderation bewertet wurde. Aber wirklich Ahnung zur Föderalismusreform habe ich nicht.

Felidae
11.10.2007, 09:27
Wenn man konsequent ist, muss man Art. 25 GG anwenden. Das Völkerrecht legt als "allgemeine Regel" das sog. "Selbstbestimmungsrecht der Völker" fest. Da "Volk" im Sinne des Völkerrechts auch jedes Staatsvolk ist und Bayern ein solches hat, sehe ich Bayern durchaus als Austrittsberechtigt an.

Felidae
11.10.2007, 09:29
Die trennung geschah nachdem die CSR kaum Aussenverpflichtungen hatte und bevor sie weitergehende neu einging (EU/NATO). Bestehen diese schon, geht der Verhaltungsmaraton los.

Die Aussenverpflichtungen betreffen die Bundesrepublik Deutschland an sich, nicht ihre einzelnen Bundesländer.

Rheinlaender
11.10.2007, 09:30
So viel ich weiß gab es gerade eine Föderalismusreform, die von Kritikern als Umwandlung der BRD in eine Konföderation bewertet wurde. Aber wirklich Ahnung zur Föderalismusreform habe ich nicht.

Dazu mal was ganz grundsaetzliches: Zu den Besonderheiten dt. Staatlichkeit gehoert nicht so sehr der Foederalismus, das gibt es auch in Australien, den USA, Oesterreich, Schweiz etc., sondern der Umstand, dass die Bundeslaender auch als Teile des Bundesstaates ihren Character als Staaten beahlten. So gelten bei den Beziehungen zwischen Bundeslanedern nicht Bundesrecht, sondern das Voelkerrecht, soweit anwendbar. Auch koennen die Bundeslaender selbstaendig voelkerrechtlcihe Vertraege mit fremden Staaten schliessen. Waerend es in anderen Bundesstaaten nur einen Souveraen gibt ("The Queen of Australia", "The People of the United States", etc.) gibt es in Deutsch 17 Souveraene. D. h. staatsrechtlich laesst sich der dt. Staat seit Jahrhunderten nicht in die strikte Kategoriesierung des Staatsrechts ueber eine theoretisch allherrsvhenden Souveraen pressen. Das gibt, troz der weitreichenden Kompetenzen des Bundes Deutschland vom Formalismus eine Konfoererationcharacter.

Aber das ist spaetestens seit dem Beschluessen des Reichstag zu Worms 1495 zum Reichsregiment der Fall.

Rheinlaender
11.10.2007, 09:31
Die Aussenverpflichtungen betreffen die Bundesrepublik Deutschland an sich, nicht ihre einzelnen Bundesländer.

Nun - was ist z. B. mit EU-Buerger in Bayern? Diese Sachen waeren loesbar, aber ich moechte diese Vertraege nicht aushandeln muessen.

Felidae
11.10.2007, 09:33
Nun - was ist z. B. mit EU-Buerger in Bayern? Diese Sachen waeren loesbar, aber ich moechte diese Vertraege nicht aushandeln muessen.

Eben. Es wäre lösbar. Ich sehe auch nicht, wo ein Austritt für Bayern nachteilig wäre, da im heutigen Europa Grenzen ohnehin nur Makulatur sind. Vorteilhaft wäre aber sicher, dass die gewaltige Subventionierung von Ostdeutschland etc. aufhören würde.

Pandulf
11.10.2007, 09:34
Dazu mal was ganz grundsaetzliches: Zu den Besonderheiten dt. Staatlichkeit gehoert nicht so sehr der Foederalismus, das gibt es auch in Australien, den USA, Oesterreich, Schweiz etc., sondern der Umstand, dass die Bundeslaender auch als Teile des Bundesstaates ihren Character als Staaten beahlten. So gelten bei den Beziehungen zwischen Bundeslanedern nicht Bundesrecht, sondern das Voelkerrecht, soweit anwendbar. Auch koennen die Bundeslaender selbstaendig voelkerrechtlcihe Vertraege mit fremden Staaten schliessen. Waerend es in anderen Bundesstaaten nur einen Souveraen gibt ("The Queen of Australia", "The People of the United States", etc.) gibt es in Deutsch 17 Souveraene. D. h. staatsrechtlich laesst sich der dt. Staat seit Jahrhunderten nicht in die strikte Kategoriesierung des Staatsrechts ueber eine theoretisch allherrsvhenden Souveraen pressen. Das gibt, troz der weitreichenden Kompetenzen des Bundes Deutschland vom Formalismus eine Konfoererationcharacter.

Aber das ist spaetestens seit dem Beschluessen des Reichstag zu Worms 1495 zum Reichsregiment der Fall.

Wenn dem so wäre, würde im GG nicht von "Deutschen", sondern von "Hessen", "Schleswig-Holsteinern" etc. (die ganze Aufzählung) gesprochen. Wird aber nicht. Alleiniges Staatsvolk ist das "Deutsche".

Rheinlaender
11.10.2007, 09:34
Eben. Es wäre lösbar. Ich sehe auch nicht, wo ein Austritt für Bayern nachteilig wäre, da im heutigen Europa Grenzen ohnehin nur Makulatur sind. Vorteilhaft wäre aber sicher, dass die gewaltige Subventionierung von Ostdeutschland etc. aufhören würde.

Auch das muesste neu verhandelt werden - und alle EU-Mitgliedsstaaten muessten zustimmen ... also: Beamtenbeschaeftigungsprogramm.

Felidae
11.10.2007, 09:36
Auch das muesste neu verhandelt werden - und alle EU-Mitgliedsstaaten muessten zustimmen ... also: Beamtenbeschaeftigungsprogramm.

Wäre doch reiner Formalismus.

Rheinlaender
11.10.2007, 09:41
Wenn dem so wäre, würde im GG nicht von "Deutschen", sondern von "Hessen", "Schleswig-Holsteinern" etc. (die ganze Aufzählung) gesprochen. Wird aber nicht. Alleiniges Staatsvolk ist das "Deutsche".

Die Bundeslaender koennen aber voelkerrechtliche Vertraege mit fremden Staaten auf "eigene Rechung" machen. Das kann von Formalismus des Voelkerrechtes aber nur ein Souveraen. Das ist eben die Besonderheit des dt. Staatsrechts, dass die Bundeslaender, obwohl Teil eines Bundesstaates, immer noch als Souveraene agieren koennen.

Rheinlaender
11.10.2007, 09:42
Wäre doch reiner Formalismus.

Nicht nur: Die Stimmrechte im Eu-Parlament und im Ministerrat sind hoch politisch und da haben EU-Mitglieder Interessen.

Freikorps
11.10.2007, 09:43
Die Volksabstimmung zur Gebiertsabtretung ist herrschende Lehre. Sie ist Meinung des who ist who der Staatsrechtler. Und was noch wichtiger ist, sie ist staatstragend, was schließlich der Job der Verfassungsrichter ist :)

.


Antrag auf Zulassung des Volksbegehrens für ein

„ Autonomes Bayern“

An das Bayerische Staatsministerium des Innern

Wir, wahlberechtigte Bürger Bayerns, fühlen uns von der Bundesregierung in Berlin schlecht vertreten und sehen in absehbarer Zeit von da keine Besserung. Deshalb beantragen wir ein Volksbegehren über die Autonomie Bayerns mit folgenden Änderungen der Bayerischen Verfassung:

Artikel 178

Der bisherige Wortlaut: „Bayern wird einem künftigen deutschen demokratischen Bundesstaat beitreten. Er soll auf einem freiwilligen Zusammenschluss der deutschen Einzelstaaten beruhen, deren staatsrechtliches Eigenleben zu sichern ist.“


wird gestrichen und ersetzt durch:

(1) Bayern nimmt alle Rechte und Pflichten eines autonomen Staates selbst wahr.

(2) Bayern vertritt die Interessen des bayerischen Volkes gegenüber der europäischen Staatengemeinschaft selbst.


und


Artikel 180

Der bisherige Wortlaut:

„Bis zur Errichtung eines deutschen demokratischen Bundesstaates ist die bayrische Staatsregierung ermächtigt, soweit es unumgänglich ist, mit Zustimmung des Bayerischen Landtages Zuständigkeiten des Staates Bayern auf den Gebieten der der auswärtigen Beziehungen, der Wirtschaft, der Ernährung, des Geldwesens und des Verkehrs an den Rat der Ministerpräsidenten der Staaten der US-Zone oder andere deutsche Gemeinschaftseinrichtungen mehrerer Staaten oder Zonen abzutreten“.

wird gestrichen und ersetzt durch:

Bayern nimmt alle Rechte und Pflichten auf den Gebieten der auswärtigen Beziehungen, der Wirtschaft, der Ernährung, des Geldwesens und des Verkehrs selbst wahr.

http://www.autonomes-bayern.de/

Die Volksabstimmung wird bereits angestrebt!

Pandulf
11.10.2007, 09:45
Die Bundeslaender koennen aber voelkerrechtliche Vertraege mit fremden Staaten auf "eigene Rechung" machen. Das kann von Formalismus des Voelkerrechtes aber nur ein Souveraen. Das ist eben die Besonderheit des dt. Staatsrechts, dass die Bundeslaender, obwohl Teil eines Bundesstaates, immer noch als Souveraene agieren koennen.

Was du meinst ist Teilsouveränität. Das Recht, aus der Bundesrepublik auszutreten, haben sie an den Bund abgetreten. Das ergibt sich daraus, daß die Verfassung kein einseitiges Austrittsrecht vorsieht. Deswegen ist die BRD auch keine Konföderation. Das Recht auf Austritt muß der Bund dem Land erst wieder gewähren. Und dieser Verzicht auf Staatsgebiet erfordert nach der h.L. eine 2/3 Mehrheit in einer Volksabstimmung des gesamten Deutschen Volkes als Souverän.

valentin
11.10.2007, 09:48
http://www.autonomes-bayern.de/

Die Volksabstimmung wird bereits angestrebt!


Die kannte ich ja noch gar nicht. Ich bin dabei!

Rheinlaender
11.10.2007, 09:53
Was du meinst ist Teilsouveränität.

Es ist eine volle Souveraenitaet, die sich aber gebunden hat. Aehnlich wi in der EU, in der die Mittgliedsstaaten auch volle formale Souveraenitaet geniessen, aber sich gebunden haben und auch nicht austreten koennen (wie z. B. aus der NATO). Der Unterschied ist "nur" der, dass sich im Falle Deutschland ein weiter Souveraen bildete im Falle der EU (noch?) nicht.


Und dieser Verzicht auf Staatsgebiet erfordert nach der h.L. eine 2/3 Mehrheit in einer Volksabstimmung des gesamten Deutschen Volkes als Souverän.

Kannst Du wenigstens EINE Quelle fuer die angeblich herrschende Lehre geben?

Freikorps
11.10.2007, 09:56
Die kannte ich ja noch gar nicht. Ich bin dabei!

Ich bin auch schwer am überlegen, so kann es ja nicht mehr weitergehen!

Felidae
11.10.2007, 09:57
Es ist eine volle Souveraenitaet, die sich aber gebunden hat. Aehnlich wi in der EU, in der die Mittgliedsstaaten auch volle formale Souveraenitaet geniessen, aber sich gebunden haben und auch nicht austreten koennen (wie z. B. aus der NATO). Der Unterschied ist "nur" der, dass sich im Falle Deutschland ein weiter Souveraen bildete im Falle der EU (noch?) nicht.



Kannst Du wenigstens EINE Quelle fuer die angeblich herrschende Lehre geben?

Maßgeblich dürfte eher der Art. 29 GG sein.
http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_29.html

Darin ist eindeutig festgelegt, dass Abstimmungsgebiet das "betroffene Land" ist. Das deutsche Volk hat da nichts mitzureden, die Entscheidung ist dem Landesvolk überlassen.

Felidae
11.10.2007, 09:57
Ich bin auch schwer am überlegen, so kann es ja nicht mehr weitergehen!

Ich würde jedenfalls für eine Sezession stimmen.

Freikorps
11.10.2007, 09:59
Das Recht auf Austritt muß der Bund dem Land erst wieder gewähren. Und dieser Verzicht auf Staatsgebiet erfordert nach der h.L. eine 2/3 Mehrheit in einer Volksabstimmung des gesamten Deutschen Volkes als Souverän.

Vielleicht mag das in der Theorie ja stimmen. Aber sollte sich wirklich ein Bundesland lossagen wird dem Bund nicht anderes übrig bleiben, als das Land ziehen zu lassen. Oder willst du Verhältnisse wie im ehemaligen Jugoslawien?

Felidae
11.10.2007, 10:03
Vielleicht mag das in der Theorie ja stimmen. Aber sollte sich wirklich ein Bundesland lossagen wird dem Bund nicht anderes übrig bleiben, als das Land ziehen zu lassen. Oder willst du Verhältnisse wie im ehemaligen Jugoslawien?

Das stimmt auch nicht. In einem demokratischen Land muss das Recht auf demokratischen Austritt immer gewährleistet sein.

valentin
11.10.2007, 10:06
Im Übrigen besteht die Bundesrepublik aus dem freiwilligen Zusammenschluss der Bundesländer. Wenn eine Austrittsoption fehlt, ist der Begriff "Freiwilligkeit" genauso Heuchelei, wie 1949, als Bayern von den Alliierten zur Annahme des GG gezwungen wurde.

valentin
11.10.2007, 10:07
Das stimmt auch nicht. In einem demokratischen Land muss das Recht auf demokratischen Austritt immer gewährleistet sein.

Eine Austrittsklausel gesteht das GG den Ländern nicht zu. Es ist schlicht nicht geregelt.

Pandulf
11.10.2007, 10:07
Vielleicht mag das in der Theorie ja stimmen. Aber sollte sich wirklich ein Bundesland lossagen wird dem Bund nicht anderes übrig bleiben, als das Land ziehen zu lassen. Oder willst du Verhältnisse wie im ehemaligen Jugoslawien?

Bayern ist eine tragende Säule Deutschlands und die darin versammelten Stämme sind enorm wichtig. Einen Austritt all dieser Stämme würde das Deutsche Volk zerstören. Die Existenz des Deutschen Volkes zu verteidigen ist der klassische casus bellli.

sunbeam
11.10.2007, 10:10
Bayern ist eine tragende Säule Deutschlands und die darin versammelten Stämme sind enorm wichtig. Einen Austritt all dieser Stämme würde das Deutsche Volk zerstören. Dies ist ein Kriegsgrund.

Na toll, aber das jedes Jahr ein Heer von Ausländern nach Bayern einströmt, Asylanten aus Mecklenburg, NRW, Sachsen, Bremen, Thüringen, das ist kein Kriegsgrund, wie?

Im ehem. Jugoslawien ging es auch nur eine begrenzte Zeit gut, irgendwann läuft das Fass über und ich persönlich werde das dt. Pack aus meinen Bayern rauswerfen!

valentin
11.10.2007, 10:13
Vielleicht mag das in der Theorie ja stimmen. Aber sollte sich wirklich ein Bundesland lossagen wird dem Bund nicht anderes übrig bleiben, als das Land ziehen zu lassen. Oder willst du Verhältnisse wie im ehemaligen Jugoslawien?

Im Gegensatz zu Jugoslawien darf die Bundeswehr nicht im Inland eingesetzt werden, schon gar nicht für kriegerische Auseinandersetzungen. Dafür müsste Bayern von der Bundesrepublik erstmal zum Ausland erklärt werden ;)

Felidae
11.10.2007, 10:15
Wenn die Geschichte Deutschlands Ende vorsieht, muss es eben kommen. Wenn nciht, dann nicht.

Pandulf
11.10.2007, 10:17
Im Gegensatz zu Jugoslawien darf die Bundeswehr nicht im Inland eingesetzt werden, schon gar nicht für kriegerische Auseinandersetzungen. Dafür müsste Bayern von der Bundesrepublik erstmal zum Ausland erklärt werden ;)

Das ist nicht richtig. Die Verteidigung der Integrität des Bundesgebietes ist Aufgabe der Bundeswehr. Eine einseitige Sezession würde das Bundesgebiet verkürzen. Der "Einsatz im Inneren" bezeichnet lediglich Aufgaben, für die die BW nicht zuständig ist, nämlich Polizeiaufgaben.

valentin
11.10.2007, 10:36
Das ist nicht richtig. Die Verteidigung der Integrität des Bundesgebietes ist Aufgabe der Bundeswehr. Eine einseitige Sezession würde das Bundesgebiet verkürzen. Der "Einsatz im Inneren" bezeichnet lediglich Aufgaben, für die die BW nicht zuständig ist, nämlich Polizeiaufgaben.

Mit "Verteidigung der Integrität" ist ein Angriffskrieg von fremden Staaten auf deutsches Gebiet gemeint, nicht eine demokratische Abstimmung in einem Bundesland.

Das Völkerrecht (UN-Charta) sichert allen Völkern (ausdrücklich auch Minderheiten innerhalb eines Territorialstaates) Selbstbestimmung zu. In Bezug auf das Völkerrecht heißt es im GG:


Artikel 25
[Völkerrecht und Bundesrecht]
Die allgemeinen Regeln des Völkerrechtes sind Bestandteil des Bundesrechtes. Sie gehen den Gesetzen vor und erzeugen Rechte und Pflichten unmittelbar für die Bewohner des Bundesgebietes.

Wenn ein Bundesland seinen Verpflichtungen gegenüber dem Bund nciht nachkommt, greift Art. 37:


Artikel 37

(1) Wenn ein Land die ihm nach dem Grundgesetze oder einem anderen Bundesgesetze obliegenden Bundespflichten nicht erfüllt, kann die Bundesregierung mit Zustimmung des Bundesrates die notwendigen Maßnahmen treffen, um das Land im Wege des Bundeszwanges zur Erfüllung seiner Pflichten anzuhalten.
(2) Zur Durchführung des Bundeszwanges hat die Bundesregierung oder ihr Beauftragter das Weisungsrecht gegenüber allen Ländern und ihren Behörden.

Maßnahme des Bundeszwangs kann aber niemals eine militärische Intervetion sein:


Bundeszwang

In einem Bundesstaat die Möglichkeit der Zentralgewalt zur Ausübung von Zwang auf die Bundesländer zur Erfüllung der ihnen auferlegten Pflichten.

In Deutschland dient der Bundeszwang der Wahrung der Gesamtverfassung sowie dem Schutz der bundesstaatlichen Ordnung. Voraussetzung für seine Anordnung ist eine Verletzung von Bundespflichten, die entweder aus dem Grundgesetz oder aus den Bundesgesetzen erwachsen. [B]Nur Pflichtwidrigkeiten oberster Landesorgane bzw. solche, die von obersten Landesorganen ausdrücklich gebilligt werden, können mit Hilfe des Bundeszwangs geahndet werden. Mögliche Maßnahmen des Bundeszwangs sind politischer, finanzieller oder wirtschaftlicher Druck (Nichterfüllung von Bundesaufgaben, Einstellung von Finanzzuweisungen) sowie die zeitweise Übernahme administrativer oder legislativer Landesaufgaben durch den Bund. Zur Durchführung des Bundeszwangs hat die Bundesregierung oder der von ihr Beauftragte das Weisungsrecht gegenüber allen Ländern und ihren Behörden. Die Absichtserklärung zum Bundeszwang trifft die Bundesregierung im Kollegium (Bundeskanzler und Bundesminister). Ihr ist die Ausübung des Bundeszwangs nach Art. 37 GG jedoch nur mit Zustimmung des Bundesrats gestattet. Das betroffene Bundesland hat die Möglichkeit, gegen den angeordneten Bundeszwang Beschwerde vor dem Bundesverfassungsgericht einzulegen


sic!

Rheinlaender
11.10.2007, 10:44
Im Übrigen besteht die Bundesrepublik aus dem freiwilligen Zusammenschluss der Bundesländer. Wenn eine Austrittsoption fehlt, ist der Begriff "Freiwilligkeit" genauso Heuchelei, wie 1949, als Bayern von den Alliierten zur Annahme des GG gezwungen wurde.

Eben nicht - Einmal beigetreten und das war es; das ist ei der EU nicht anders. Kein Staat kann gezwungen werden der EU beizutreten, aber wenn er mal drin ist, darf so einfach nicht wieder raus.

Freikorps
11.10.2007, 10:47
Eben nicht - Einmal beigetreten und das war es; das ist ei der EU nicht anders. Kein Staat kann gezwungen werden der EU beizutreten, aber wenn er mal drin ist, darf so einfach nicht wieder raus.

Es bringt niemandem etwas Bundesländer gegen ihren Willen in einem Staat festzuhalten. Das ganze würde sich hochschaukeln und schlimmstenfalls Bürgerkriegsähnliche Zustände erreichen!

Freikorps
11.10.2007, 10:49
Das stimmt auch nicht. In einem demokratischen Land muss das Recht auf demokratischen Austritt immer gewährleistet sein.

Das wollte ich damit ja auch zum Ausdruck bringen. Scheinbar hast du mich mißverstanden! Wir sind durchaus einer Meinung!

Rheinlaender
11.10.2007, 10:58
Es bringt niemandem etwas Bundesländer gegen ihren Willen in einem Staat festzuhalten. Das ganze würde sich hochschaukeln und schlimmstenfalls Bürgerkriegsähnliche Zustände erreichen!

Jetzt mal staatsrechtliche Theorie beseite: Wenn die Mehrheit in einem Gebiet in einem demoratischen Staat meint, wirklich nicht mehr zu diesem Staatgehoeren zu wollen, dann hat das fuer diesen Staat Auswirkungen, ein staendiger Unruheherd, eventl. Anschlaege, Unterdruekcungsmassnahmen kosten und machen eine schlechte Presse, der Rest des Volkes sieht nicht auch ein warum "Reisende nicht ziehen lassen will", etc.

Also: Setzt man sich hin, laesst Ministerialbeamte Nachtschichten schieben, schaut zu, dass dies irgentwie von den Nachbarstaaten akzeptiert wird, schaut welche Vertraege wie geaendert werden muessen, startet Verhandlungen, etc. und nach irgenteiner Uebergangsfrist laesst man sie ziehen. Das war im Falle Norwegens und schwedens 1905 der Fall, sollten die Schoitten hier gehen wollen, wuerde das auch der Fall sein und fuer Gibraltar und die Bermudas wird man schon ein Loesung finden.

Hat man eine Diktatur ist es natuerlich kein grosser Unterschied ob nun nur das eigene Volk unterdrueckt oder noch ein anderes dazu.

valentin
11.10.2007, 12:08
Jetzt mal staatsrechtliche Theorie beseite: Wenn die Mehrheit in einem Gebiet in einem demoratischen Staat meint, wirklich nicht mehr zu diesem Staatgehoeren zu wollen, dann hat das fuer diesen Staat Auswirkungen, ein staendiger Unruheherd, eventl. Anschlaege, Unterdruekcungsmassnahmen kosten und machen eine schlechte Presse, der Rest des Volkes sieht nicht auch ein warum "Reisende nicht ziehen lassen will", etc.

Also: Setzt man sich hin, laesst Ministerialbeamte Nachtschichten schieben, schaut zu, dass dies irgentwie von den Nachbarstaaten akzeptiert wird, schaut welche Vertraege wie geaendert werden muessen, startet Verhandlungen, etc. und nach irgenteiner Uebergangsfrist laesst man sie ziehen. Das war im Falle Norwegens und schwedens 1905 der Fall, sollten die Schoitten hier gehen wollen, wuerde das auch der Fall sein und fuer Gibraltar und die Bermudas wird man schon ein Loesung finden.

Hat man eine Diktatur ist es natuerlich kein grosser Unterschied ob nun nur das eigene Volk unterdrueckt oder noch ein anderes dazu.


Ganz Deiner Meinung. Sollte ein Bundesland per Plebiszit ein Ausscheiden aus der Bundesrepublik wünschen, dann müssten sich die Bundesregierung ernsthaft damit auseinander setzen. Das beinhaltet auch, dass man dem Staat in Einzelfällen mehr Rechte einräumen will bis hin zum Angebot einer begrenzten Autonomie.

Die Lösung einer solchen Situation kann nur in Verhandlungen herbeigeführt werden.

Toterwestpreuße
11.10.2007, 12:46
Auf keinen Fall darf man, selbst wenn die Rechtslage es zuließe, die Bayern gewaltsam im Bunde halten. Friedlich soll man sie ziehen lassen, den Eigensinnigen soll man nicht reizen. Eine zweckmäßige Idee soll uns das Deutschtum sein, aber auch eine freiheitliche - und romantische! Als romantische Idee verträgt das Deutschtum auch Verlust und Trennungsschmerz, nicht aber Zwang die freiheitliche.
Als Preuße sage ich: Bismarck war ein Frevler am Deutschtum. Das Deutsche Reich kann nur dort bestehen, wo die Idee des Deutschtums sich in freier Weise an die Nachgeborenen überliefert.

Ganz wirr aber ist hier die Rede unseres "Bayerischen Patrioten". Sucht er die Posse? Wie kommt er darauf, dass ein Hesse oder Holsteiner mehr oder anders "deutsch" wäre als er selbst? Wie kommt er darauf, dass selbst ein Preuße "deutscher" wäre als er selbst? Mir scheint eher, unser Bayerischer Patriot
bezeichnet alles als "deutsch", was er nicht leiden mag oder was ihn geistig überfordert.
Da wird nicht nur der ungeliebte "Ossi" zum Deutschen, sondern auch der Türke in München-Sendling wird wundersam zum Deutschen, selbstverständlich ist die linke Claudia Roth (eine Bayerin) für unseren Patrioten auch eine Vertreterin des Deutschtums. Wenn nun unser Patriot Bayern von all diesen "Deutschen" gereinigt hat, dann würde alles wieder gut und die Bayern könnten endlich aufjodeln.

Was nun unser Bayernbefreier aber ganz und gar nicht bedenkt, ist: Das eine ist,
wie die verschiedenen deutschen Stämme sich untereinander betrachten. Etwas ganz anderes ist, wie diese Stämme von außen her von nicht deutschsprachigen Völkern angesehen werden. Der Bayer wird von Fremden als Deutscher wahrgenommen, ob der Bayer dies nun will oder nicht will. Und der Fremde wird
ihn als Deutschen behandeln, in guter wie in böser Hinsicht. Als Deutschen wird man ihn achten, und als Deutschen wird man ihn töten. Diese Erkenntnis mag in den geographischen Randlagen des Deutschtums ausgeprägter sein als in Bayern.

Aber vielleicht spekuliert unser Bayerischer Patriot auch hier auf alte Verhältnisse,
Sicherheit über diplomatische Geschenke ganz nach dem Muster des von ihm belobigten Napoleon:

-Tschechien schenkt Bayern Nordtirol, dafür schenkt Bayern Tschechien Nieder- und Oberösterreich sowie Salzburg und die Steiermark.
-Frankreich schenkt Bayern Südbaden und Hohenzollern, dafür schenkt Bayern
Frankreich Nordbaden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Rheinland
-Polen schenkt Bayern die Stadt Frankfurt am Main, dafür schenkt Bayern Polen
die neuen Bundesländer, sowie Rest-Hessen, Westfalen und Niedersachsen.
-Dänemark schenkt Bayern... gar nichts, Bayern schenkt Dänemark Hamburg
und Schleswig-Holstein.

Herrlich erstrahlte so Bayern in ewigem Glanze für unseren Bayerischen Patrioten.

valentin
11.10.2007, 13:15
Auf keinen Fall darf man, selbst wenn die Rechtslage es zuließe, die Bayern gewaltsam im Bunde halten. Friedlich soll man sie ziehen lassen, den Eigensinnigen soll man nicht reizen. Eine zweckmäßige Idee soll uns das Deutschtum sein, aber auch eine freiheitliche - und romantische! Als romantische Idee verträgt das Deutschtum auch Verlust und Trennungsschmerz, nicht aber Zwang die freiheitliche.
Als Preuße sage ich: Bismarck war ein Frevler am Deutschtum. Das Deutsche Reich kann nur dort bestehen, wo die Idee des Deutschtums sich in freier Weise an die Nachgeborenen überliefert.

Ganz wirr aber ist hier die Rede unseres "Bayerischen Patrioten". Sucht er die Posse? Wie kommt er darauf, dass ein Hesse oder Holsteiner mehr oder anders "deutsch" wäre als er selbst? Wie kommt er darauf, dass selbst ein Preuße "deutscher" wäre als er selbst? Mir scheint eher, unser Bayerischer Patriot
bezeichnet alles als "deutsch", was er nicht leiden mag oder was ihn geistig überfordert.

Schade, dein Beitrag hat so schön angefangen.

Wenn sich jemand zum Deutschtum bekennt, ist das in erster Linie Gefühlssache. Preußen, Hessen oder Holsteiner z. B. fühlen sich meiner Erfahrung nach in erster Linie als Deutsche, erst dann betonen sie die Zugehörigkeit zu ihrer Region. Frage einen Hessen doch im Ausland mal nach seiner Herkunft. Mit großer Sicherheit wird er "Deutschland" zur Antwort geben. Ein Bayer wird auf die gleiche Frage mit "Bayern" antworten. Bayern hat von jeher ein eigenes Nationalbewusstsein, siehe auch meine Signatur. Das ist in großen Teilen bis heute so geblieben.

("Bavaria - that´s near Germany" aus: "Schwere Jungs";) )



Da wird nicht nur der ungeliebte "Ossi" zum Deutschen, sondern auch der Türke in München-Sendling wird wundersam zum Deutschen, selbstverständlich ist die linke Claudia Roth (eine Bayerin) für unseren Patrioten auch eine Vertreterin des Deutschtums. Wenn nun unser Patriot Bayern von all diesen "Deutschen" gereinigt hat, dann würde alles wieder gut und die Bayern könnten endlich aufjodeln.

Was nun unser Bayernbefreier aber ganz und gar nicht bedenkt, ist: Das eine ist,
wie die verschiedenen deutschen Stämme sich untereinander betrachten. Etwas ganz anderes ist, wie diese Stämme von außen her von nicht deutschsprachigen Völkern angesehen werden. Der Bayer wird von Fremden als Deutscher wahrgenommen, ob der Bayer dies nun will oder nicht will. Und der Fremde wird
ihn als Deutschen behandeln, in guter wie in böser Hinsicht. Als Deutschen wird man ihn achten, und als Deutschen wird man ihn töten. Diese Erkenntnis mag in den geographischen Randlagen des Deutschtums ausgeprägter sein als in Bayern.

Spar dir deine Polemik. Tatsächlich wird ein Bayer in weiten Teilen des Auslands auch als Bayer gesehen, was ich dir gerne aus eigener Erfahrung bestätige. Bayern ist die weltweit bekannteste Region Europas.

Als Bayern bezeichne ich z. B. auch den Türken, der hier geboren ist, sich angepasst hat und die Kultur hier respektiert. Die genetische Volkszugehörigkeit nach arischem Muster ist mir ein Graus.




Aber vielleicht spekuliert unser Bayerischer Patriot auch hier auf alte Verhältnisse,
Sicherheit über diplomatische Geschenke ganz nach dem Muster des von ihm belobigten Napoleon:

-Tschechien schenkt Bayern Nordtirol, dafür schenkt Bayern Tschechien Nieder- und Oberösterreich sowie Salzburg und die Steiermark.
-Frankreich schenkt Bayern Südbaden und Hohenzollern, dafür schenkt Bayern
Frankreich Nordbaden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Rheinland
-Polen schenkt Bayern die Stadt Frankfurt am Main, dafür schenkt Bayern Polen
die neuen Bundesländer, sowie Rest-Hessen, Westfalen und Niedersachsen.
-Dänemark schenkt Bayern... gar nichts, Bayern schenkt Dänemark Hamburg
und Schleswig-Holstein.

Herrlich erstrahlte so Bayern in ewigem Glanze für unseren Bayerischen Patrioten.


Ich spekuliere überhaupt nicht auf "alte Verhältnisse". Ich will "morgen" ein unabhängiges Bayern, z. B. für meine Kinder, damit sie nicht auch die Misswirtschaft anderer Bundesländer finanzieren müssen. Und dafür, dass ihnen das Gefühl erspart bleibt, in einer deutschen Provinz zu leben. Vor allem für sie wünsche ich mir einen vitalen und modernen Freistaat Bayern mit eigener Kultur, eigener Sprache und eigener Staatlichkeit.

Fuchs
11.10.2007, 14:28
Bis auf die paar Diaspora-Deutschen in den Großstädten, die wegen Hunger und Zukunftsängsten Zuflucht bei uns gefunden haben wären die wahren Bayern alle für einen Austritt aus diesem Kaschperletheater namens BRD.

und woher willst du das wissen?
ich kenne einige bayern,
die das nicht so sehen.

Pandulf
11.10.2007, 15:25
und woher willst du das wissen?
ich kenne einige bayern,
die das nicht so sehen.

Eben. Bei mir auf der Arbeit - hier in Frankfurt - sind die Deutschnationalsten allesamt aus Bayern.

valentin
11.10.2007, 16:11
Eben. Bei mir auf der Arbeit - hier in Frankfurt - sind die Deutschnationalsten allesamt aus Bayern.

Nugloar, die Bayern sind alle deutschnational. Und drum wählen sie auch mehrheitlich die NPD:rolleyes:

Daniel3
11.10.2007, 16:20
1866: Bayern verliert an der Seite Österreichs den Krieg gegen Preußen

1871: Bayern wird Teil des Deutschen Kaiserreichs mit sog. "Reservatrechten"

1871 - 1933: Die "Bayerischen Patrioten" und in Folge die "Bayerische Volkspartei" kämpfen für die Unabhängigkeit bzw. größtmögliche Autonomie Bayerns

1946: Bayern gibt sich eine neue demokratische Verfassung und will eigenständig bleiben

1949: Bayern lehnt das Grundgesetz der Bundesrepublik ab, wird aber auf Druck der Alliierten dennoch Teil der Bundesrepublik Deutschland

1989: Wiedervereinigung Deutschlands: Bayern bleibt die in einem Passus des Grundgesetzes verankerte Volksabstimmung über einen Verbleib in der Bundesrepublik per Richterspruch versagt

2006: Bayern ist Zahlmeister der Republik und zahlt jährlich etwa 16 Milliarden € über Länderfinanzausgleich und Bundessteuern an die Bundesrepublik

2007: Was meint ihr: Wärs nicht endlich Zeit, Bayern die Unabhängigkeit wieder zu geben?

Valentin

Dein Beitrag ist schwach.

Denn dein Beitrag unterschlägt unter anderem, dass Bayern selbst jahrzehntelang "Nehmer-Land" beim Länder-Finanzausgleich war!

Erst in den 80ern wurde Bayern wirtschaftlich erfolgreicher und zum
Geber-Land....!!

Die Geschichte Bayerns wird von den selbstverherrlichenden Stoiber, Huber und Co gerne verdrängt.

valentin
11.10.2007, 16:26
Dein Beitrag ist schwach.

Denn dein Beitrag unterschlägt unter anderem, dass Bayern selbst jahrzehntelang "Nehmer-Land" beim Länder-Finanzausgleich war!

Erst in den 80ern wurde Bayern wirtschaftlich erfolgreicher und zum
Geber-Land....!!

Die Geschichte Bayerns wird von den selbstverherrlichenden Stoiber, Huber und Co gerne verdrängt.

Schon mitbekommen, dass Bayern inzwischen jährlich mehr einzahlt, als es jemals bekommen hat? Dein Argument ist schwach!

Daniel3
11.10.2007, 16:36
Schon mitbekommen, dass Bayern inzwischen jährlich mehr einzahlt, als es jemals bekommen hat? Dein Argument ist schwach!

Bayern ist aber nur deswegen heute ein Geber-Land , weil es bis 1986 ein
Nehmer-Land war!

Mein Argument ist nicht schwach!

Lies mal ein Geschichtsbuch!

Du verdrängst einfach auch die Geschichte Bayerns, so wie das selbstherrliche Typen wie Stoiber Huber und Co ständig tun.

valentin
11.10.2007, 16:46
Bayern ist aber nur deswegen heute ein Geber-Land , weil es bis 1986 ein
Nehmer-Land war!

Mein Argument ist nicht schwach!

Lies mal ein Geschichtsbuch!

Du verdrängst einfach auch die Geschichte Bayerns, so wie das selbstherrliche Typen wie Stoiber Huber und Co ständig tun.

Der größte von Bayern erhaltene Betrag aus dem LFA datiert aus dem Jahr 1980. Damals erhielt Bayern 402.900.980 DM. Das Gesamtvolumen des bayerischen Staatshaushalts betrug 1980 31.438.591.000 DM. Das bedeutet, dass im Jahr des größten Zuschusses lediglich 1,28 % des bayerischen Haushalts von den anderen Ländern finanziert wurden. Im Verg´leich eine Riesensumme, da muss man schon mal danke sagen, weil ohne hätten wir es nicht geschafft.

Hier mal die Gesamtzahlen:

Alleine 2006 betrug die Zahlung in den LFA 2 085 000 000 €.

Erhalten insgesamt: 1 997 000 000 €
bis einschl. 2006 einbezahlt: 22 567 000 000 €

Bayern hatte die längste Grenze zum Warschauer Pakt. Die Wirtschaft ganzer Regionen war ohne Hinterland. Die Zahlungen des LFA waren nicht notwendig, um aus einem Bauernstaat ein Industrieland zu machen. Sie sollten u. a. diesen Nachteil gegenüber den anderen Bundesländern ausgleichen.

Felidae
11.10.2007, 17:20
Der größte von Bayern erhaltene Betrag aus dem LFA datiert aus dem Jahr 1980. Damals erhielt Bayern 402.900.980 DM. Das Gesamtvolumen des bayerischen Staatshaushalts betrug 1980 31.438.591.000 DM. Das bedeutet, dass im Jahr des größten Zuschusses lediglich 1,28 % des bayerischen Haushalts von den anderen Ländern finanziert wurden. Im Verg´leich eine Riesensumme, da muss man schon mal danke sagen, weil ohne hätten wir es nicht geschafft.

Hier mal die Gesamtzahlen:

Alleine 2006 betrug die Zahlung in den LFA 2 085 000 000 €.

Erhalten insgesamt: 1 997 000 000 €
bis einschl. 2006 einbezahlt: 22 567 000 000 €

Bayern hatte die längste Grenze zum Warschauer Pakt. Die Wirtschaft ganzer Regionen war ohne Hinterland. Die Zahlungen des LFA waren nicht notwendig, um aus einem Bauernstaat ein Industrieland zu machen. Sie sollten u. a. diesen Nachteil gegenüber den anderen Bundesländern ausgleichen.

Dieses Argument ist nicht wirklich valide. Erstens hatten wir ja auch eine Inflation seit dem. Und zweitens ist genau das Argument, mit dem du gerade den LFA für Bayern rechtfertigst auch das Argument der Befürworter des Soli. Ostdeutschland hat nämlich durch die Jahrzehnte der Teilung gewisse Sonderlasten, die auf ganz Deutschland verteilt werden.

valentin
11.10.2007, 19:20
Dieses Argument ist nicht wirklich valide. Erstens hatten wir ja auch eine Inflation seit dem. Und zweitens ist genau das Argument, mit dem du gerade den LFA für Bayern rechtfertigst auch das Argument der Befürworter des Soli. Ostdeutschland hat nämlich durch die Jahrzehnte der Teilung gewisse Sonderlasten, die auf ganz Deutschland verteilt werden.

Bei einem erhaltenen Betrag von ca. 2 Mrd. und einer Zurückzahlung in Höhe von 22,5 Mrd. hätten wir schon eine galoppierende Inflation haben müssen. Den Einwand lasse ich nicht gelten.

Ich wäre übrigens ein Befürworter des Soli, wenn er nicht nur Ostdeutschland als Ziel hätte, sondern strukturschwache Regionen in ganz Deutschland zugute käme. Da gibts auch in Bayern eine Menge davon. Allerdings sollten LFA und Soli die Nehmerländer belohnen, wenn sie diese Gelder effizient und nachhaltig einsetzen. Dies sehe ich heute weder beim Soli noch beim LFA für gegeben.

Pascal_1984
11.10.2007, 19:37
1866: Bayern verliert an der Seite Österreichs den Krieg gegen Preußen

1871: Bayern wird Teil des Deutschen Kaiserreichs mit sog. "Reservatrechten"

1871 - 1933: Die "Bayerischen Patrioten" und in Folge die "Bayerische Volkspartei" kämpfen für die Unabhängigkeit bzw. größtmögliche Autonomie Bayerns

1946: Bayern gibt sich eine neue demokratische Verfassung und will eigenständig bleiben

1949: Bayern lehnt das Grundgesetz der Bundesrepublik ab, wird aber auf Druck der Alliierten dennoch Teil der Bundesrepublik Deutschland

1989: Wiedervereinigung Deutschlands: Bayern bleibt die in einem Passus des Grundgesetzes verankerte Volksabstimmung über einen Verbleib in der Bundesrepublik per Richterspruch versagt

2006: Bayern ist Zahlmeister der Republik und zahlt jährlich etwa 16 Milliarden € über Länderfinanzausgleich und Bundessteuern an die Bundesrepublik

2007: Was meint ihr: Wärs nicht endlich Zeit, Bayern die Unabhängigkeit wieder zu geben?

Valentin

Das wäre eine gute Sache! Danach alle Muslime raus und ne ordentliche Armee aufgestellt, damit wir unseren deutschen Brüdern helfen können, wenn sie endlich die rot-schwarzen Verbrecher zum Teufel jagen und der Bürgerkrieg gegen ihre multikulturellen Bereicherer beginnt! Das das letzte kommen wird, ist nur eine frage der zeit!

Rheinlaender
11.10.2007, 23:43
Schon mitbekommen, dass Bayern inzwischen jährlich mehr einzahlt, als es jemals bekommen hat? Dein Argument ist schwach!

Du kannst wohl kaum eine Zahlung von DM 100 Mio. aus dem Jahr 1955 mit einer Zahlung von ca. EUR 50 Mio. 2007 gleichsetzen - weder vom Anteil am BIP noch von der Kaufkraft.

Ich zahle sicher mehr Steuern in nominalen £ als eine ganze Stadt in England in Jahre 1200 - nur: Im Jahre 1200 bekam fuer £3 ein herrschaftliches Haus, heute reicht das gerade fuer eine Pint Ale im Pub.

Freikorps
12.10.2007, 06:47
Bayern ist aber nur deswegen heute ein Geber-Land , weil es bis 1986 ein
Nehmer-Land war!

Mein Argument ist nicht schwach!

Lies mal ein Geschichtsbuch!

Du verdrängst einfach auch die Geschichte Bayerns, so wie das selbstherrliche Typen wie Stoiber Huber und Co ständig tun.

Und was soll die Aufrechnung bezwecken! Bayern wurde sicherlich nicht wegen der erhaltenen 2 MRD LFA zu dem was es heute ist, sondern durch jahrzehntelange kluge und vorausschauende Wirtschaftspolitik von Leuten die du hier als selbstherrlich bezeichnetst! Da lebe ich doch gerne in einem Land mit "selbstherrlichen" Politikern, hauptsache es geht mir saugut!

valentin
12.10.2007, 07:16
Du kannst wohl kaum eine Zahlung von DM 100 Mio. aus dem Jahr 1955 mit einer Zahlung von ca. EUR 50 Mio. 2007 gleichsetzen - weder vom Anteil am BIP noch von der Kaufkraft.

Ich zahle sicher mehr Steuern in nominalen £ als eine ganze Stadt in England in Jahre 1200 - nur: Im Jahre 1200 bekam fuer £3 ein herrschaftliches Haus, heute reicht das gerade fuer eine Pint Ale im Pub.

Die reale Kaufkraft der DM ist von 1948 bis 1999 auf etwa ein Viertel gesunken. Das bedeutet, dass 100 Mio heute real noch 25 Mio. wert sind. Auch wenn man dies berücksichtigt, sind die Bayern in Bezug auf den LFA noch weit im Plus.

valentin
17.10.2007, 08:03
Das wäre eine gute Sache! Danach alle Muslime raus und ne ordentliche Armee aufgestellt, damit wir unseren deutschen Brüdern helfen können, wenn sie endlich die rot-schwarzen Verbrecher zum Teufel jagen und der Bürgerkrieg gegen ihre multikulturellen Bereicherer beginnt! Das das letzte kommen wird, ist nur eine frage der zeit!

Ich denke, dass das nach einer bayerischen Unabhängigkeit gar nicht nötig sein wird. Im Rheinland, in Friesland, aber auch Baden und Württemberg wird man sich darüber Gedanken machen, ob man weiter bei der Bundesrepublik verbleiben will oder sich ebenfalls lossagen wollen. Neufünfland vereinigt sich unter dem Namen "Preußen" und zieht die Mauer wieder hoch :D. Und in anderen Ländern Europas wird der Prozess fortgesetzt. In Okzitanien, Burgund, in der Bretagne und auch in Schlesien wäre dies denkbar. Kaliningrad sagt sich von Russland los und beantragt die Aufnahme in die EU. Die EU reformiert sich angesichts der Tatsache, dass etwa 20 neu entstandene Staaten/Regionen die Aufnahme beantragen und die über Beitrittsbedingungen zur Union neu verhandeln.

Und schon isses da: Das subsidiare, demokratische und von unten nach oben aufgebaute Europa der Regionen.

asdfasdf
18.10.2007, 10:11
Ein interessanter Ansatz. Könnte funktionieren.

valentin
21.10.2007, 09:45
Bayern ist aber nur deswegen heute ein Geber-Land , weil es bis 1986 ein
Nehmer-Land war!

Mein Argument ist nicht schwach!

Lies mal ein Geschichtsbuch!
Du verdrängst einfach auch die Geschichte Bayerns, so wie das selbstherrliche Typen wie Stoiber Huber und Co ständig tun.


Du wirst vielleicht lachen: Derzeit lese ich viele Geschichtsbücher, zur Recherche. Ich bin nämlich grade dabei, eins zu schreiben...:D.

Vielleicht solltest du dich mal mit der bayerischen Industriegeschichte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts beschäftigen. Nur mal ein paar Beispiele für dich, damit du siehst, wie rückständig Bayern einmal war:

1835: In Bayern fährt die erste deutsche Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth
1849: Bayern führt als erstes deutsches Land die Briefmarke ein
1854: In München findet die erste Internationale Industrieausstellung statt. Dafür wird die damals größte Glas-Stahl-Kostruktion der Welt gebaut
1882: In Bayern wird die weltweit erste Hochspannungs-Überleitung zwischen Miesbach und München gebaut
1894: Die Firma Krauss stellt die 3000. Dampflokomotive her.
1895: Carl von Linde entwickelt ein Verfahren zu Verflüssigung von Gasen
1907: Die Krauss-Maffei-Baureihen S2/5, S2/6 und S3/5 zählen bis in Dreißiger Jahre zu den schnellsten und begehrtesten Lokomotiven der Welt
1912: Bayern führt die Luftpost und die Luftpostmarke ein
1924: Als weltweit erstes Großwasserkraftwerk wird das Walchenseekraftwerk eingeweiht. Es zählt bis heute zu den leistungsfähigsten Wasserkraftwerken Deutschlands
1935: Krauss-Maffei baut die erste Großdiesellok der Welt

1947 - 1949: Dass in Bayern im Gegensatz zu anderswo ganz nebenbei auch noch Landwirtschaft betrieben wurde, nützt allen: Bayern ernährt Nord- und Westdeutschland mit kostenlosen Getreide- und Kartoffellieferungen

Daniel3
23.10.2007, 23:38
Du wirst vielleicht lachen: Derzeit lese ich viele Geschichtsbücher, zur Recherche. Ich bin nämlich grade dabei, eins zu schreiben...:D.

Vielleicht solltest du dich mal mit der bayerischen Industriegeschichte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts beschäftigen. Nur mal ein paar Beispiele für dich, damit du siehst, wie rückständig Bayern einmal war:

1835: In Bayern fährt die erste deutsche Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth
1849: Bayern führt als erstes deutsches Land die Briefmarke ein
1854: In München findet die erste Internationale Industrieausstellung statt. Dafür wird die damals größte Glas-Stahl-Kostruktion der Welt gebaut
1882: In Bayern wird die weltweit erste Hochspannungs-Überleitung zwischen Miesbach und München gebaut
1894: Die Firma Krauss stellt die 3000. Dampflokomotive her.
1895: Carl von Linde entwickelt ein Verfahren zu Verflüssigung von Gasen
1907: Die Krauss-Maffei-Baureihen S2/5, S2/6 und S3/5 zählen bis in Dreißiger Jahre zu den schnellsten und begehrtesten Lokomotiven der Welt
1912: Bayern führt die Luftpost und die Luftpostmarke ein
1924: Als weltweit erstes Großwasserkraftwerk wird das Walchenseekraftwerk eingeweiht. Es zählt bis heute zu den leistungsfähigsten Wasserkraftwerken Deutschlands
1935: Krauss-Maffei baut die erste Großdiesellok der Welt

1947 - 1949: Dass in Bayern im Gegensatz zu anderswo ganz nebenbei auch noch Landwirtschaft betrieben wurde, nützt allen: Bayern ernährt Nord- und Westdeutschland mit kostenlosen Getreide- und Kartoffellieferungen

Ist ja alles höchst interessant, was die Bayern für uns getan haben.

Fehlt wie gesagt nur der Hinweis, dass die Bayern bis 1986 ein Nehmer-Land beim Länder-Finanzausgleich waren, d.h. dass Bayern finanziell von den übrigen Bundes-Ländern unterstützt wurde.

Außerdem bezweifle ich aus irgendeinem Grunde, dass ganz Deutschland verhungert wäre, wenn es die Bayern nicht gegeben hätte.

Mir scheint daher doch eher mein "Vorurteil" bestätigt, dass die Bayern irgendwie ein wenig selbstherrlich geartet sind.

Gelle?

:cool2:

P.S.
Eine Quellenangabe wäre auch nicht schlecht.

Rheinlaender
23.10.2007, 23:48
Die reale Kaufkraft der DM ist von 1948 bis 1999 auf etwa ein Viertel gesunken. Das bedeutet, dass 100 Mio heute real noch 25 Mio. wert sind. Auch wenn man dies berücksichtigt, sind die Bayern in Bezug auf den LFA noch weit im Plus.

Der wirtschaftliche Effekt haengt nicht von der absoluten Kaufkraft ab, sondern auch vom Anteil am BIP.

valentin
24.10.2007, 09:07
Ist ja alles höchst interessant, was die Bayern für uns getan haben.

Fehlt wie gesagt nur der Hinweis, dass die Bayern bis 1986 ein Nehmer-Land beim Länder-Finanzausgleich waren, d.h. dass Bayern finanziell von den übrigen Bundes-Ländern unterstützt wurde.

Außerdem bezweifle ich aus irgendeinem Grunde, dass ganz Deutschland verhungert wäre, wenn es die Bayern nicht gegeben hätte.

Mir scheint daher doch eher mein "Vorurteil" bestätigt, dass die Bayern irgendwie ein wenig selbstherrlich geartet sind.

Gelle?

:cool2:

P.S.
Eine Quellenangabe wäre auch nicht schlecht.

Im Rahmen des Marschallplans wurde genau berechnet, wieviele Kalorien pro Einwohner in den Besatzungszonen erzeugt wurden. In der britischen Besatzungszone standen für jeden Einwohner lediglich 900 Kalorien pro Tag zur Verfügung. Im Februar und März 1947 sank diese Anzahl auf 800 Kalorien pro Tag/Einwohner. 800 Kalorien am Tag bedeutet Hunger.

Bayern wurde von den Amerikanern zur Abgabe von Getreide- Kartoffle- und Fettlieferungen nach Hessen und in die britische Verwaltungszone verpflichtet: http://www.trumanlibrary.org/whistlestop/study_collections/marshall/large/documents/index.php?documentdate=1947-02-28&documentid=24&studycollectionid=mp&pagenumber=1

Der bayerische Landwirtschaftsminister Josef Baumgartner sagte gegenüber den Amerikanern, lieber gehe er ins Gefängnis, als Lieferungen im geforderten Umfang zuzulassen. Hat nichts genützt: Die Amis haben die Lebensmittel nach der Ernte teilweise direkt an den Bauernhöfen beschlagnahmt.
Quelle: "BETRAYAL - Our Occupation of Germany", Arthur D. Rahn

Apropos Zahlungen: Die Deutsche Reichsbahn hat sich per Staatsvertrag die Bayerischen Staatseisenbahnen unter den Nagel gerissen. Als Gegenwert wurde eine Zahlung von 2,2 Milliarden Goldmark an den Freistaat Bayern vereinbart. Bayern hat das Geld nie gesehen...
Quelle: "Wie Bayern unter die Pickelhaube kam", Bernhard Ücker

valentin
29.10.2007, 09:34
Der wirtschaftliche Effekt haengt nicht von der absoluten Kaufkraft ab, sondern auch vom Anteil am BIP.

Der wirtschaftliche Effekt sicher. Allerdings ging bei meinem Beitrag um die Inflationsrate.

radisici
13.11.2007, 01:40
Eindeutig ja!!!

valentin
13.11.2007, 08:11
Eindeutig ja!!!

Ein unabhängiges Bayern kann man auch ankreuzen: http://www.politikforen.de/showthread.php?t=52139 :cool2:

valentin
06.12.2007, 08:27
Eben, weil Niederdeutsch eine andere Sprache als Hochdeutsch ist, zu dem auch das Bairische gehört. Im Gefolge der deutschen Nationenbildung hat sich eben das Hochdeutsche gegen das Niederdeutsche durchgesetzt. Daher sprechen die Nord-Lichter auch das 'reinere' Hochdeutsch, weil sie es wie eine Fremdsprache gelernt haben und sich weniger regionale Färbungen in der Aussprache etc. entwickelt haben. Bairisch ist und bleibt ein (hoch)deutscher Dialekt, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Regionale Unterschiede in Aussprache und einigen Begrifflichkeiten machen keine eigene Sprache, sondern ist typisches Kennzeichen des Dialekts.

Vor der Einstufung des Plattdeutschen zur eigenen Sprache wurde untersucht, wie groß die Abweichungen zum Schriftdeutschen sind. Dann wurde festgestellt, wieviele Dialekte des Platt es gibt. Wegen der Fülle der Unterschiede und Dialekte wurde das Platt dann zur Sprache erklärt. Es gilt nicht mehr als Dialekt der Deutschen Sprache und genießt sogar staatlichen Schutz als Minderheitensprache. Es kann ganz offiziell im Lehrplan an Schulen vermittelt werden.

Bairische Linguistiker haben sich diese Untersuchungen zum Vorbild gemacht. In den vergangen Jahren sind bereits mehr Unterschiede zum Schriftdeutschen aufgetaucht, als dies beim Abschlussbericht über das Platt der Fall war. Und Bairisch teilt sich auch in verschiedenen Dialekte auf: Nordbairisch (Oberpfalz und Oberösterreich), Mittelbairisch (Ober- und Niederbayern), und Südbairisch (Tirol, Salzburg, Steiermark, Kärnten).

Die Folge dieser Untersuchung wird sein, dass Bairisch in absehbarer Zeit ebenso wie Niederländisch oder Plattdeutsch zur Sprache erhoben wird, was auch einen gewissen staatlichen Schutz dieser Sprach zur Folge haben wird.




]Jeder Nationalstaat (und als solcher verstand sich Bayern im 19. Jh.) versucht, im Rahmen seiner Herausbildung und Festigung eine eigene, künstliche Identität herauszubilden, wobei die Identitäten seiner teilbereich unterdrückt und liquidiert werden müssen. Da es keine Gemeinsamkeiten gab, blieb nur der Zentralismus (München ist alles, der Rest Provinz). Das fing mit der Verschaffung der Kunstschätze neuen Provinzen in die Hauptstadt an, ging weiter mit der Erfindung neuer Provinznamen (Bsp. 'Untermainkreis', später in 'Unterfranken' geändert, damit es uralt und gewachsen aussah) und endete mit einer straff zentralistischen Verwaltung und Bürokratie und zwar von Anfang an, gerade bei den Wittelsbachern. Als das Ganze sich etwas gefestigt hatte, erfand man dann Traditionen, die dann als typisch bayerisch galten und bis heute gelten (Lederhose, Seppelhut, Blasmusik etc.).

Dass die neuen Kreise Bayerns auch neue Namen erhalten mussten, war zwangsläufig. Sie bestanden im wesentlichen aus zuvor selbständigen Fürsten- und Herzogtümern, deren gemeinsame Gechichte bereits Jahrhunderte zuvor geendet hatte. Und die Benennung nach Flüssen entsprach dem französischen Vorbild. Ich finde, es spricht für Ludwig I., dass er sich für die Umbenennung der Kreise in "-franken" einsetzte.

Und das Klischee von Sepplhut und Lederhose ist für mich ein Graus. Gottseidank besinnen sich die Volksgruppen Bayerns langsam wieder auf ihre eigene, reiche Tradition.



Wie gesagt, ein Bundesland Bayern ist schon akzeptabel, kaum ein Bundesland hat wirklich eine das gesamte Territorium verbindende Tradition, wie eben Bayern auch. Zur Kennzeichnung dieser Zusammenfügung sollte man daher den Bundeslandnamen Baiern-Franken-Schwaben wählen. Am Bandwurmnamen merkt man gleich, was los ist. Aber ein selbständiges Bayern, niemals, ein absoluter Horror, ein Rückfall in die Kleinstaaterei.

Kleinstaaterei? Schau dir mal an, wieviele Länder der EU oder weltweit weniger Einwohner bzw. weniger Fläche haben. Ist auch die Tatsache, dass Österreich, Dänemark oder Belgien selbständige Staaten sind, Kleinstaaterei?

Ich könnte mir Bayerns Unabhängigkeit in Form einer fränkisch-schwäbisch-bayerischen Konföderation gut vorstellen.

Meisner
06.12.2007, 09:00
1866: Bayern verliert an der Seite Österreichs den Krieg gegen Preußen

1871: Bayern wird Teil des Deutschen Kaiserreichs mit sog. "Reservatrechten"

1871 - 1933: Die "Bayerischen Patrioten" und in Folge die "Bayerische Volkspartei" kämpfen für die Unabhängigkeit bzw. größtmögliche Autonomie Bayerns

1946: Bayern gibt sich eine neue demokratische Verfassung und will eigenständig bleiben

1949: Bayern lehnt das Grundgesetz der Bundesrepublik ab, wird aber auf Druck der Alliierten dennoch Teil der Bundesrepublik Deutschland

1989: Wiedervereinigung Deutschlands: Bayern bleibt die in einem Passus des Grundgesetzes verankerte Volksabstimmung über einen Verbleib in der Bundesrepublik per Richterspruch versagt

2006: Bayern ist Zahlmeister der Republik und zahlt jährlich etwa 16 Milliarden € über Länderfinanzausgleich und Bundessteuern an die Bundesrepublik

2007: Was meint ihr: Wärs nicht endlich Zeit, Bayern die Unabhängigkeit wieder zu geben?

Valentin

Absolut, man könnte Bayern aber auch einfach den Österreichern schenken... Egal wie, ich will´s nicht. Weg damit.

Felixhenn
06.12.2007, 09:02
1866: Bayern verliert an der Seite Österreichs den Krieg gegen Preußen

1871: Bayern wird Teil des Deutschen Kaiserreichs mit sog. "Reservatrechten"

1871 - 1933: Die "Bayerischen Patrioten" und in Folge die "Bayerische Volkspartei" kämpfen für die Unabhängigkeit bzw. größtmögliche Autonomie Bayerns

1946: Bayern gibt sich eine neue demokratische Verfassung und will eigenständig bleiben

1949: Bayern lehnt das Grundgesetz der Bundesrepublik ab, wird aber auf Druck der Alliierten dennoch Teil der Bundesrepublik Deutschland

1989: Wiedervereinigung Deutschlands: Bayern bleibt die in einem Passus des Grundgesetzes verankerte Volksabstimmung über einen Verbleib in der Bundesrepublik per Richterspruch versagt

2006: Bayern ist Zahlmeister der Republik und zahlt jährlich etwa 16 Milliarden € über Länderfinanzausgleich und Bundessteuern an die Bundesrepublik

2007: Was meint ihr: Wärs nicht endlich Zeit, Bayern die Unabhängigkeit wieder zu geben?

Valentin

In der Aufzählung hast Du die Zeiten vergessen, in denen Bayern kräftig über den Länderfinanzausgleich abgesahnt hat.

Jodlerkönig
06.12.2007, 09:05
Absolut, man könnte Bayern aber auch einfach den Österreichern schenken... Egal wie, ich will´s nicht. Weg damit.um bayern verschenken zu können, müsste es einem erstmal gehören. dies tut es nicht.
ein eigentständiges bayern? sofort, uneingeschränkt, je früher je besser. wir sollten dieses ziel verfolgen und endlich nägel mit köpfen machen.

viator
06.12.2007, 09:06
In der Aufzählung hast Du die Zeiten vergessen, in denen Bayern kräftig über den Länderfinanzausgleich abgesahnt hat.

Daher sollte man ja auch die BRD abschaffen und nicht nur Bayern in die Unabhängigkeit entlassen. Freiheit für alle Bundesländer!

valentin
06.12.2007, 09:12
In der Aufzählung hast Du die Zeiten vergessen, in denen Bayern kräftig über den Länderfinanzausgleich abgesahnt hat.

Und du vergisst leider die Zeiten, in denen Bayern den LFA kräftig mehrfach zurückbezahlt hat. Du vergisst auch die Zeiten, in denen Bayern Dank guter Wirtschaftsdaten die bundesdeutschen Sozialkassen überproportional mitfinanziert.

valentin
06.12.2007, 09:14
Daher sollte man ja auch die BRD abschaffen und nicht nur Bayern in die Unabhängigkeit entlassen. Freiheit für alle Bundesländer!

Nicht nur die Freiheit der deutschen Bundesländer fände ich begrüßenswert, auch die Selbstbestimmung alle anderen europäischen Regionen. Die Nationalstaaten haben abgewirtschaftet.

Jodlerkönig
06.12.2007, 09:19
Und du vergisst leider die Zeiten, in denen Bayern den LFA kräftig mehrfach zurückbezahlt hat. Du vergisst auch die Zeiten, in denen Bayern Dank guter Wirtschaftsdaten die bundesdeutschen Sozialkassen überproportional mitfinanziert.bayern hat in rnd. 30 jahren über den lfa insgesamt ca. 3 mrd. !!euro erhalten. und zahlt im jahr!! rnd 16 mrd. zurück. das ist wohl eine überproportionale verzinsung des eingesetzen kapitals^^
außerdem sollte man in restdeutschland froh sein, daß wenigsten bayern den sprung von einem nehmer zu einem geber staat geschafft hat......sonst würden über deutschland die pleitegeier noch tiefer kreisen.

Jean Paul
06.12.2007, 10:23
Vor der Einstufung des Plattdeutschen zur eigenen Sprache wurde untersucht, wie groß die Abweichungen zum Schriftdeutschen sind. Dann wurde festgestellt, wieviele Dialekte des Platt es gibt. Wegen der Fülle der Unterschiede und Dialekte wurde das Platt dann zur Sprache erklärt. Es gilt nicht mehr als Dialekt der Deutschen Sprache und genießt sogar staatlichen Schutz als Minderheitensprache. Es kann ganz offiziell im Lehrplan an Schulen vermittelt werden.

Bairische Linguistiker haben sich diese Untersuchungen zum Vorbild gemacht. In den vergangen Jahren sind bereits mehr Unterschiede zum Schriftdeutschen aufgetaucht, als dies beim Abschlussbericht über das Platt der Fall war. Und Bairisch teilt sich auch in verschiedenen Dialekte auf: Nordbairisch (Oberpfalz und Oberösterreich), Mittelbairisch (Ober- und Niederbayern), und Südbairisch (Tirol, Salzburg, Steiermark, Kärnten).


Die Folge dieser Untersuchung wird sein, dass Bairisch in absehbarer Zeit ebenso wie Niederländisch oder Plattdeutsch zur Sprache erhoben wird, was auch einen gewissen staatlichen Schutz dieser Sprach zur Folge haben wird.

Entwicklungsgeschichtlich gibt es eben zwei deutsche 'Sprachen', das Hoch- und das Niederdeutsche. Hoch, weil es in den Regionen gesprochen wurde, in denen die Menschen auf- und an den Bergen leben (Mittelgebirge und Alpenraum) und Nieder steht für die norddeutsche Tiefebene und die Küste. Und bairisch gehört eben zur hochdeutschen Sprachgruppe, aus der sich das heutige Schriftdeutsch entwickelt hat. Sprachbildend war vor allem Luthers Bibelübersetzung im 16. Jahrhundert, d.h. dass das Hochdeutsche vor allem von den obersächsischen Dialekten geprägt wurde. Dennoch gehören auch die oberdeutschen Sprachgruppen entwicklungsgeschichtlich eindeutig zur hochdeutschen Sprache. Deswegen spricht man heute in der Schweiz im Gegensatz zu den Niederlanden auch noch Deutsch.
Dass die Dialekte von der verbindlichen Hochsprache abweichen, macht sie gerade aus. Die rein quantitative Abweichung vom Schriftdeutschen allein begründet daher noch keine eigene Sprache. Dann müsste man jeder Dialektgruppe einen Status als eigene Sprache zugestehen.





Dass die neuen Kreise Bayerns auch neue Namen erhalten mussten, war zwangsläufig. Sie bestanden im wesentlichen aus zuvor selbständigen Fürsten- und Herzogtümern, deren gemeinsame Gechichte bereits Jahrhunderte zuvor geendet hatte. Und die Benennung nach Flüssen entsprach dem französischen Vorbild. Ich finde, es spricht für Ludwig I., dass er sich für die Umbenennung der Kreise in "-franken" einsetzte.

Und das Klischee von Sepplhut und Lederhose ist für mich ein Graus. Gottseidank besinnen sich die Volksgruppen Bayerns langsam wieder auf ihre eigene, reiche Tradition.



Kleinstaaterei? Schau dir mal an, wieviele Länder der EU oder weltweit weniger Einwohner bzw. weniger Fläche haben. Ist auch die Tatsache, dass Österreich, Dänemark oder Belgien selbständige Staaten sind, Kleinstaaterei?

Ich könnte mir Bayerns Unabhängigkeit in Form einer fränkisch-schwäbisch-bayerischen Konföderation gut vorstellen.

Warum die Unabhängigkeit und damit neue Grenzen, dort wo die alten gerade gefallen sind? Ich bin in einer Gegend nahe zur damaligen DDR aufgewachsen. Nach der Grenzöffnung war ich erstaunt, dass die vermeintlich so fremden Ossis genau den gleichen fränkischen Dialekt sprachen, genau die gleichen Überlieferungen hatten. Soll hier wieder Ausland sein, nur weil dank Napoleon die Wittelsbacher die größten Teile Frankens annektieren durften. Oder soll wer von Aschaffenburg nach Frankfurt will zukünftig eine Grenze überschreiten, obwohl die Stadt eindeutig zum Großraum Rhein-Main gehört und München weiter als Hannover entfernt ist? Das ist Unsinn.

valentin
06.12.2007, 11:54
Entwicklungsgeschichtlich gibt es eben zwei deutsche 'Sprachen', das Hoch- und das Niederdeutsche. Hoch, weil es in den Regionen gesprochen wurde, in denen die Menschen auf- und an den Bergen leben (Mittelgebirge und Alpenraum) und Nieder steht für die norddeutsche Tiefebene und die Küste. Und bairisch gehört eben zur hochdeutschen Sprachgruppe, aus der sich das heutige Schriftdeutsch entwickelt hat. Sprachbildend war vor allem Luthers Bibelübersetzung im 16. Jahrhundert, d.h. dass das Hochdeutsche vor allem von den obersächsischen Dialekten geprägt wurde. Dennoch gehören auch die oberdeutschen Sprachgruppen entwicklungsgeschichtlich eindeutig zur hochdeutschen Sprache. Deswegen spricht man heute in der Schweiz im Gegensatz zu den Niederlanden auch noch Deutsch.
Dass die Dialekte von der verbindlichen Hochsprache abweichen, macht sie gerade aus. Die rein quantitative Abweichung vom Schriftdeutschen allein begründet daher noch keine eigene Sprache. Dann müsste man jeder Dialektgruppe einen Status als eigene Sprache zugestehen.

Hier ein Auszug aus der Begründung, die zur Feststellung führte, dass Plattdeutsch kein Dialekt ist, sondern eine Sprache:


Der Plattdeutsche Wortschatz weist einen erheblichen Anteil Wörter aus, die es im Hochdeutschen und den mittel- und oberdeutschen Dialekten nicht gibt, wohl aber z.B. im Anglo-Saxon, im Englischen und in den skandinavischen Sprachen. Insgesamt dürfte mehr als 20 Prozent des plattdeutschen Wortschatzes keine direkte Entsprechung im heutigen Hochdeutsch haben, teils als sehr alte Wörter, gemeinsam mit anderen Niedergermanischen Sprachen (z.B. Steert), teils als Sonderbildungen wie nickkoppen, rallögen oder schirrwarken.
Auch bei verwandten Worten sind die Ähnlichkeiten zum Angelsächsischen und zum heutigen Englisch (vgl. Die Nordsee-Wörterliste Platt-English-Deutsch-Anglo-Saxon) nicht selten größer als zum Hochdeutschen
Die Grammatik zeigt deutliche Unterschiede zum Hochdeutschen:
Es gibt - wie im Englischen - nur 3 Kasus. Dativ und Akkusativ sind nicht getrennt, sondern zu einem Objektfall (object case) vereint.
Es gibt - wie im Holländischen - nur 2 Artikelgenera: de (m,f) und dat (n)
Die nördlichen Dialekte bilden das Partizip stets ohne ge-, genau wie die skandinavischen Sprachen und Englisch. Im Westen und Süden dagegen wird das Partizip mit ge- gebildet, wie im Deutschen und Holländischen.
In Fragesätzen wird das Verb oft mit "doon" umschrieben, so wie im Englischen mit "to do"
Sprachwissenschaftlich umstritten, aber phänologisch festzustellen sind "Ingväonismen", Merkmale, die sich an den Sprachen der Nordseeküste (Plattdeutsch, Friesisch, Englisch, Niederländisch) finden, z.B. :
das Hilfswerb sallen/schallen (platt) - shall (engl.) - zullen (ned.) gegenüber "werden" hochdeutsch für die Zukunft in der Konjugation (Futur).
Ersatzdehnung anstelle von Nasal, z.B. fief (platt) = five(engl.) = fiif(fries.) = vijf(holl.) an Stelle von hochdeutsch "fünf"
he(platt)=he(engl.)=he(fries.)=hij(holl.) als Personalpronomen 3. Person Singular maskulinum gegenüber hochdeutsch "er"
is(platt)=is(engl.)=is(fries.)=is(holl.) ahn "t" oder "sch" as in´t Hochdüüsche "ist" oder Allemannsche ("isch").
Weitgehend ähnlich sind Plattdeutsch und Hochdeutsch im Satzbau, z.B. ist die Stellung Subjekt-Objekt-Prädikat (insbes. in Nebensätzen) möglich statt Subjekt-Prädikat-Objekt.


Vieles davon trifft auch auf Bairisch zu. Der festgestellte Anteil der abweichenden bairischen Worte beträgt jetzt -in der laufenden Untersuchung- bereits mehr als 20 %. Auch die Unterschiede in der Grammatik treten deutlich zutage. Hinzu kommt, dass es im Bairischen drei A-Laute gibt, die mit den in Deutschland gebrauchten Buchstaben gar nicht richtig wiedergegeben werden können: a, â und å. Außerdem fehlt das ü der bairischen Sprache vollständig.


Niederländisch ist eng mit den rheinischen, friesischen und moselfränkischen Dialekten verwandt. Die Nichtübernahme der zweiten Lautverschiebung, Entlehnungen vor allem aus dem Französischen und natürlich die politisch eigenständige Entwicklung der Niederlande bewirkten die allmähliche Emanzipation des Niederländischen von der Deutschen Sprache. Niederländisch ist als deutsche Schwestersprache offlzielle Sprache der EU, was auschließlich der politischen Eigenständigkeit der Niederlande zu verdanken ist.


Warum die Unabhängigkeit und damit neue Grenzen, dort wo die alten gerade gefallen sind? Ich bin in einer Gegend nahe zur damaligen DDR aufgewachsen. Nach der Grenzöffnung war ich erstaunt, dass die vermeintlich so fremden Ossis genau den gleichen fränkischen Dialekt sprachen, genau die gleichen Überlieferungen hatten. Soll hier wieder Ausland sein, nur weil dank Napoleon die Wittelsbacher die größten Teile Frankens annektieren durften. Oder soll wer von Aschaffenburg nach Frankfurt will zukünftig eine Grenze überschreiten, obwohl die Stadt eindeutig zum Großraum Rhein-Main gehört und München weiter als Hannover entfernt ist? Das ist Unsinn.


Stellst du dir eine bayerische Eigenstaatlichkeit mit Mauer drumrum vor? Ich nicht.

Ich vergleiche mal mit Österreich: Dieses Land ist ein souveräner Staat, vertritt sich selbst international und in der EU. Es legt Steuern und Abgaben nach eigenem Bedarf fest und auch die Höhe der Sozialsätze richten sich nach dem Bedarf in Österreich. Obwohl es innenpolitisch und unter den verschiedenen Bundesländern einige Animostäten gibt, erscheint das Land nach außen hin als homogen. Und Innsbruck ist auch näher an München, das ist aber noch lange kein Grund für die Tiroler, die weiter entfernte Hauptstadt Wien nicht als solche zu akzeptieren. Österreich hat auch einen eigenen EU-Kommissar und natürlich weitere eigene Vertreter in Straßburg und Brüssel.

Beispiel Schweiz: Die Schweiz ist vielleicht der heterogenste Staat der Welt. Dennoch halten die Volksgruppen nach außen hin eng zusammen, obwohl in den Landesteilen die Mentalitäts- und vor allem Sprachunterschiede zu den "Mutterländern" geringer ist als vielleicht die zum nächsten Kanton. An der Schweiz gefällt mir übrigens die große Eigenständigkeit der einzelnen Kantone und die direkte Demokratie.

Sowohl nach Österreich und in die Schweiz kann ich reisen, mich dort niederlassen oder auch einem Beruf nachgehen - auch wenn ich keine der beiden Staatsangehörigkeiten besitze.

P. S. Die Darstellung, Franken sei von Napoleons Gnaden an Bayern gegangen, ist gängig, aber falsch. Durch die Rheinbundakte waren nur Teile des heutigen Franken an Bayern gegangen, während Preußen z. B. mit den Fürstentümern Ansbach und Bayreuth behielt weiter eine Vormachtstellung behielt. Würzburg wurde erst 1814 endgültig bayerisch, wobei z. B. Aschaffenburg, das vorher noch niemals fränkisch war, gleich mit dazugeschlagen wurde.

Zwischen den Jahren 1802 (Reichsdeputationshauptschluss) und 1814 (Wiener Kongress) fand ein Gebietsschacher statt, an dem sich alle Deutschen Länder -auch die füheren Gegner Napoleons- in irgendeiner Weise beteiligten. Das heutige Franken galt dabei wegen seiner territorialen Zerstückelung und seiner Geltung als ehemalige Reichslandschaft zur Konkursmasse das alten Reichs, das 1806 zu existieren aufgehört hatte. Der größte Gewinner dieser Jahre war übrigens nicht Bayern, sondern Preußen, das dadurch 10 000 qkm und 560 000 Einwohner hinzugewann.

Franken wurde durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses Bayern zugeschlagen, als Ausgleich dafür, dass es Tirol und Slazburg an Österreich abtreten musste. Das war 1814

Jean Paul
06.12.2007, 22:49
Hier ein Auszug aus der Begründung, die zur Feststellung führte, dass Plattdeutsch kein Dialekt ist, sondern eine Sprache:



Vieles davon trifft auch auf Bairisch zu. Der festgestellte Anteil der abweichenden bairischen Worte beträgt jetzt -in der laufenden Untersuchung- bereits mehr als 20 %. Auch die Unterschiede in der Grammatik treten deutlich zutage. Hinzu kommt, dass es im Bairischen drei A-Laute gibt, die mit den in Deutschland gebrauchten Buchstaben gar nicht richtig wiedergegeben werden können: a, â und å. Außerdem fehlt das ü der bairischen Sprache vollständig.


Niederländisch ist eng mit den rheinischen, friesischen und moselfränkischen Dialekten verwandt. Die Nichtübernahme der zweiten Lautverschiebung, Entlehnungen vor allem aus dem Französischen und natürlich die politisch eigenständige Entwicklung der Niederlande bewirkten die allmähliche Emanzipation des Niederländischen von der Deutschen Sprache. Niederländisch ist als deutsche Schwestersprache offlzielle Sprache der EU, was auschließlich der politischen Eigenständigkeit der Niederlande zu verdanken ist.

Sicher, das Niederdeutsche ist kein Dialekt, sondern hat viele, weil es eine eigene Sprache ist, die sich entwicklungsgeschichtlich substantiell vom Hochdeutschen unterscheidet, auch wenn es auf den Sprachbildungsprozess des Neuhochdeutschen eingewirkt hat. Dadurch gibt es natürlich viele Gemeinsamkeiten zum Hochdeutschen, Niederdeutsch ist deren 'Schwestersprache'. Bairisch dagegen bildet eine der dialektalen Untergruppen des Hochdeutschen. Schau mal unter folgender Seite nach:

http://www.bayrisch-lernen.de/
Hier unter Grammatik schauen! Hier ist richtigerweise vom Bairischen als einem neuhochdeutschen Dialekt die Rede. Aber dir geht es offensichtlich nicht um sprachwissenschaftliche Redlichkeit, sondern um den Nachweis der Unterschiedlichkeit auf Teufel komm raus, damit separatistische Träume den Anschein des Legitimen erhalten.


Stellst du dir eine bayerische Eigenstaatlichkeit mit Mauer drumrum vor? Ich nicht.

Ich vergleiche mal mit Österreich: Dieses Land ist ein souveräner Staat, vertritt sich selbst international und in der EU. Es legt Steuern und Abgaben nach eigenem Bedarf fest und auch die Höhe der Sozialsätze richten sich nach dem Bedarf in Österreich. Obwohl es innenpolitisch und unter den verschiedenen Bundesländern einige Animostäten gibt, erscheint das Land nach außen hin als homogen. Und Innsbruck ist auch näher an München, das ist aber noch lange kein Grund für die Tiroler, die weiter entfernte Hauptstadt Wien nicht als solche zu akzeptieren. Österreich hat auch einen eigenen EU-Kommissar und natürlich weitere eigene Vertreter in Straßburg und Brüssel.

Beispiel Schweiz: Die Schweiz ist vielleicht der heterogenste Staat der Welt. Dennoch halten die Volksgruppen nach außen hin eng zusammen, obwohl in den Landesteilen die Mentalitäts- und vor allem Sprachunterschiede zu den "Mutterländern" geringer ist als vielleicht die zum nächsten Kanton. An der Schweiz gefällt mir übrigens die große Eigenständigkeit der einzelnen Kantone und die direkte Demokratie.

Sowohl nach Österreich und in die Schweiz kann ich reisen, mich dort niederlassen oder auch einem Beruf nachgehen - auch wenn ich keine der beiden Staatsangehörigkeiten besitze.

P. S. Die Darstellung, Franken sei von Napoleons Gnaden an Bayern gegangen, ist gängig, aber falsch. Durch die Rheinbundakte waren nur Teile des heutigen Franken an Bayern gegangen, während Preußen z. B. mit den Fürstentümern Ansbach und Bayreuth behielt weiter eine Vormachtstellung behielt. Würzburg wurde erst 1814 endgültig bayerisch, wobei z. B. Aschaffenburg, das vorher noch niemals fränkisch war, gleich mit dazugeschlagen wurde.

Zwischen den Jahren 1802 (Reichsdeputationshauptschluss) und 1814 (Wiener Kongress) fand ein Gebietsschacher statt, an dem sich alle Deutschen Länder -auch die füheren Gegner Napoleons- in irgendeiner Weise beteiligten. Das heutige Franken galt dabei wegen seiner territorialen Zerstückelung und seiner Geltung als ehemalige Reichslandschaft zur Konkursmasse das alten Reichs, das 1806 zu existieren aufgehört hatte. Der größte Gewinner dieser Jahre war übrigens nicht Bayern, sondern Preußen, das dadurch 10 000 qkm und 560 000 Einwohner hinzugewann.

Franken wurde durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses Bayern zugeschlagen, als Ausgleich dafür, dass es Tirol und Slazburg an Österreich abtreten musste. Das war 1814

Natürlich war das ein etwas komplizierterer Prozess. Die 'Flurbereiningung' wurde aber von Napoleon angestoßen und Bayern war einer der Nutznießer dieser Entwicklung, hat annektiert und stellt dieses Unrecht heute als Wohltat dar. Die Folge war vor allem eine Provinzialisierung Frankens. Und eine Unabhängigkeit Bayerns würde diese Provinzialisierung nur verewigen. Franken sollte sich nicht nur nach München orientieren, sondern auch nach Norden. Ich kann mir nicht vorstellen, nach Frankfurt, Erfurt, Plauen oder Berlin zu fahren und dabei eine Grenze zu passieren. Dort für einen rückständigen Seppelhut-Deppen gehalten zu werden, ist schon schlimm genug.

Rheinlaender
06.12.2007, 23:06
Die Tante BBC hat heute in Radio 4 al die Probleme durchgespielt, die eine schottische Unabhaenigkeit ergeben wuerde - ich glaube kaum, dass eine Unabhaenigkeit Bayerns so viel einfacher waere - vielleicht sollte sich Leute, die allzuschnell meinen hier Loesungen zu haben, da mal reinhoeren und versuchen diese Probleme auf Bayern und D-Land zu uebrtragen, da diese in aehnlicher weise auftauchen wuerden:

http://www.bbc.co.uk/radio/aod/radio4_aod.shtml?radio4/analysis

valentin
07.12.2007, 08:22
Sicher, das Niederdeutsche ist kein Dialekt, sondern hat viele, weil es eine eigene Sprache ist, die sich entwicklungsgeschichtlich substantiell vom Hochdeutschen unterscheidet, auch wenn es auf den Sprachbildungsprozess des Neuhochdeutschen eingewirkt hat. Dadurch gibt es natürlich viele Gemeinsamkeiten zum Hochdeutschen, Niederdeutsch ist deren 'Schwestersprache'. Bairisch dagegen bildet eine der dialektalen Untergruppen des Hochdeutschen. Schau mal unter folgender Seite nach:

http://www.bayrisch-lernen.de/
Hier unter Grammatik schauen! Hier ist richtigerweise vom Bairischen als einem neuhochdeutschen Dialekt die Rede. Aber dir geht es offensichtlich nicht um sprachwissenschaftliche Redlichkeit, sondern um den Nachweis der Unterschiedlichkeit auf Teufel komm raus, damit separatistische Träume den Anschein des Legitimen erhalten.

So eine Quelle habe ich auch, allerdings besagt sie das Gegenteil:http://www.bayerische-sprache.de/Raamadama.html




Natürlich war das ein etwas komplizierterer Prozess. Die 'Flurbereiningung' wurde aber von Napoleon angestoßen und Bayern war einer der Nutznießer dieser Entwicklung, hat annektiert und stellt dieses Unrecht heute als Wohltat dar. Die Folge war vor allem eine Provinzialisierung Frankens. Und eine Unabhängigkeit Bayerns würde diese Provinzialisierung nur verewigen. Franken sollte sich nicht nur nach München orientieren, sondern auch nach Norden. Ich kann mir nicht vorstellen, nach Frankfurt, Erfurt, Plauen oder Berlin zu fahren und dabei eine Grenze zu passieren. Dort für einen rückständigen Seppelhut-Deppen gehalten zu werden, ist schon schlimm genug.

Die Franken sollten sich weder nach Norden, noch nach Süden orientieren. Ich finde, sie sollten sich an ihrer eigenen reichen Kultur orientieren und selbstbewusster werden.

In Bayern gibt es nur eine Partei, die die Unabhängigkeit Bayerns zum Ziel hat. Und die hat in ihrem Grundsatzprogramm einen subsidiaren Aufbau des Staates von unten nach oben stehen, mit vitalen, handlungsfähigen und selbstbestimmten Regierungsbezirken und Gemeinden. Eine bayerische Unabhängigkeit bedeutete auch das Ende der Provinzialisierung Frankens.

Edit:
Im Übrigen überquerst du bei deiner Reise nach Frankfurt die bayerisch-hessiche und nach Erfurt die bayerisch-thüringische Grenze. Wenn du die Autobahn benutzt, stehen dort jeweils große Schilder, sie sind nicht zu übersehen.

valentin
09.12.2007, 20:18
Die Tante BBC hat heute in Radio 4 al die Probleme durchgespielt, die eine schottische Unabhaenigkeit ergeben wuerde - ich glaube kaum, dass eine Unabhaenigkeit Bayerns so viel einfacher waere - vielleicht sollte sich Leute, die allzuschnell meinen hier Loesungen zu haben, da mal reinhoeren und versuchen diese Probleme auf Bayern und D-Land zu uebrtragen, da diese in aehnlicher weise auftauchen wuerden:

http://www.bbc.co.uk/radio/aod/radio4_aod.shtml?radio4/analysis

Der Bericht bezieht sich vor allem auf die Schwierigkeiten politischer Natur. Das ist auf Bayern nicht direkt übertragbar, weil wir anders als die Schotten schon immer einen eigenen Landtag und eigene direkt gewählte Volksvertreter für jeden Wahlkreis hatten.

Das größte Problem bei uns wären wahrscheinlich die dann überflüssigen CSU-Bundestagsabgeordneten, die sich weigern würden, ihre Berliner Pfründe aufzugeben:D

Jean Paul
09.12.2007, 20:19
So eine Quelle habe ich auch, allerdings besagt sie das Gegenteil:http://www.bayerische-sprache.de/Raamadama.html

Leider ist das keine Vereinigung, die sich seriös sprachwissenschaftlich äußert, sondern eine politische 'pressure group', die ein Interesse an einer Sonderstellung des bayerischen Dialekts haben muss.





Die Franken sollten sich weder nach Norden, noch nach Süden orientieren. Ich finde, sie sollten sich an ihrer eigenen reichen Kultur orientieren und selbstbewusster werden.

In Bayern gibt es nur eine Partei, die die Unabhängigkeit Bayerns zum Ziel hat. Und die hat in ihrem Grundsatzprogramm einen subsidiaren Aufbau des Staates von unten nach oben stehen, mit vitalen, handlungsfähigen und selbstbestimmten Regierungsbezirken und Gemeinden. Eine bayerische Unabhängigkeit bedeutete auch das Ende der Provinzialisierung Frankens.

Edit:
Im Übrigen überquerst du bei deiner Reise nach Frankfurt die bayerisch-hessiche und nach Erfurt die bayerisch-thüringische Grenze. Wenn du die Autobahn benutzt, stehen dort jeweils große Schilder, sie sind nicht zu übersehen.

Dazu benötigen sie offene Grenzen und keine Kleinstaaterei. Ein unabhängiges Bayern hiesse eigene Bildungspolitik, eigene Wirtschaftspolitik etc., also Separation, Sonderentwicklung, Sonderweg. Wozu, wenn's auch einfacher geht und zwar wie jetzt?

Rheinlaender
09.12.2007, 20:28
Der Bericht bezieht sich vor allem auf die Schwierigkeiten politischer Natur. Das ist auf Bayern nicht direkt übertragbar, weil wir anders als die Schotten schon immer einen eigenen Landtag und eigene direkt gewählte Volksvertreter für jeden Wahlkreis hatten.

Nicht nur: Was passiert mit dem Bundesvermoegen und der Bundesschuld? Wie sieht der Anteil Bayern an den Botschaften aus? Was ist mit den voelkerrechtlichen Vertraegen, die Deutschland seit 1871 abgeschlossen hat? etc.

Achsel-des-Bloeden
09.12.2007, 20:29
...
Das größte Problem bei uns wären wahrscheinlich die dann überflüssigen CSU-Bundestagsabgeordneten, die sich weigern würden, ihre Berliner Pfründe aufzugeben:D
Die finden ein Plätzchen "in Europa"! :))

Rheinlaender
09.12.2007, 20:32
Die finden ein Plätzchen "in Europa"! :))

Nun, die EU-Vertraege muessten auch neu verhandelt werden und was ist wenn z. B. Malta da noch ein "extra Sueppchen" kochen will?

Achsel-des-Bloeden
09.12.2007, 20:34
Aus Berlin kommt für die süddeutschen Länder nur Katastrophales.

Allerdings muss Schluss sein mit der altbayrischen Bräsigkeit, deren Wittelsbacher Uraltstreit mit den Habsburgern begraben.
Vor allen muss Schluss damit sein, München mit größtmöglichem Überdruck die Kohle in den Arsch zu blasen. Gegen München ist und war Berlin ein Almosenempfänger.

Am besten wäre: Gründung der Süddeutschen Konförderierten!

THE SOUTH WILL RAISE FOREVER!
Da habe ich aber mal wieder sehr schön gesprochen! :]

Wenn die Altbayern ihre Bräsigkeit nicht ablegen und "ihren" geldgeilen Münchnern die gelbrote Karte zeigen wird's nix mit Großbayern.

Dann nämlich lieber ein Franken- Thüringen!

Achsel-des-Bloeden
09.12.2007, 20:36
Nun, die EU-Vertraege muessten auch neu verhandelt werden und was ist wenn z. B. Malta da noch ein "extra Sueppchen" kochen will?
Oder wir machen uns gemein mit den Schweizern und scheissen auf die EU- Oligarchen?

Rheinlaender
09.12.2007, 20:39
Oder wir machen uns gemein mit den Schweizern und scheissen auf die EU- Oligarchen?

Dann schau mal in Bi-Lateralen-Vertraege ... koennt Ihr gleich Euch als EU-Kolonie deklarieren.

valentin
09.12.2007, 21:13
Dazu benötigen sie offene Grenzen und keine Kleinstaaterei. Ein unabhängiges Bayern hiesse eigene Bildungspolitik, eigene Wirtschaftspolitik etc., also Separation, Sonderentwicklung, Sonderweg. Wozu, wenn's auch einfacher geht und zwar wie jetzt?

Ich halte eine eigene Wirtschafts-, Sozial- und Steuerpolitik für sehr wichtig, weil sie sich an den Bedürfnissen der bayerischen Bevölkerung orientieren würde.

Heute werden die z. B. Beiträge für die Sozialversicherung nach dem bundesweiten Bedarf berechnet, ebenso die Steuersätze. Diese Abgaben wären niedriger, wenn sie nach dem Bedarf in Bayern berechnet würden.

Bayern hätte, eine EU-Mitgliedschaft vorausgesetzt, in Brüssel und Straßburg eigene Abgeordnete und Kommissare, was bedeutete, dass die spezifisch bayerischen Belange dort stärker berücksichtigt werden müssten. Die bayerische Politik muss heute ständig auf bundespolitische Zwänge Rücksicht nehmen. Bundespolitik divergiert allzu häufig mit landespolitischen Interessen.

Hinzu kommt noch die aktuelle politische Konstellation: Ab 2009 haben wir in Deutschland die besten Chancen, eine rot-dunkelrot-grüne Bundesregierung zu bekommen. Ob dies Bayern und seiner Bevölkerung gut tun würde, wage ich stark zu bezweifeln.

valentin
09.12.2007, 21:23
Nun, die EU-Vertraege muessten auch neu verhandelt werden und was ist wenn z. B. Malta da noch ein "extra Sueppchen" kochen will?

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das wirtschaftsstarke und relativ bevölkerungsreiche Bayern eine günstige Verhandlungsposition einnehmen kann:D

Rheinlaender
09.12.2007, 21:26
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das wirtschaftsstarke und relativ bevölkerungsreiche Bayern eine günstige Verhandlungsposition einnehmen kann:D

Und das kl. Malta hat ein Vetorecht hier ... und ich nehme Malta nur Platzhalter.

valentin
09.12.2007, 21:30
Und das kl. Malta hat ein Vetorecht hier ... und ich nehme Malta nur Platzhalter.

Nicht nur Malta - jeder EU-Staat. Ich glaube dennoch, dass die EU alleine schon aus wirtschaftlichem Interesse für eine EU-Mitgliedschaft Bayerns sein müsste. Auch Restdeutschland könnte sich keine weitere Steueroase in unmittelbarer Nachbarschaft leisten, schon gar nicht, wenn sie so eng verwandt ist...

valentin
09.12.2007, 21:36
Da habe ich aber mal wieder sehr schön gesprochen! :]

Wenn die Altbayern ihre Bräsigkeit nicht ablegen und "ihren" geldgeilen Münchnern die gelbrote Karte zeigen wird's nix mit Großbayern.

Dann nämlich lieber ein Franken- Thüringen!

Auch in anderen Threads erlaubte ich mir die Bemerkung, dass der CSU-Zentralismus in Bayern aufhören muss. Alle Regierungsbezirke sind mit entsprechenden finanziellen Mitteln und Kompetenzen auszustatten, dass sie vital und lebensfähig bleiben. Ein Staatsaufbau von unten nach oben muss konsequent umgesetzt werden, nicht nur im Fall einer Unabhängigkeit, sondern bereits heute schon. Die Bayernpartei fordert dies übrigens bereits seit 1946.

Achsel-des-Bloeden
10.12.2007, 08:35
... Die Bayernpartei fordert dies übrigens bereits seit 1946.
Irgendwie kommt das nicht rüber ...

Bei einem freien Bayern wäre das ehrwürdige Ingolstadt die richtig Hauptstadt.
Ähnlich wie Frankfurt besser als Berlin gewesen wäre.

valentin
10.12.2007, 09:17
Irgendwie kommt das nicht rüber ...

Bei einem freien Bayern wäre das ehrwürdige Ingolstadt die richtig Hauptstadt.
Ähnlich wie Frankfurt besser als Berlin gewesen wäre.

Da kommt viel mehr nicht rüber. Für Viele ist die Bayernpartei ein oberbayerischer Monarchistenclub, deren Mitglieder ständig besoffen sind und mit Schnupftabak unter der Nase rumlaufen.
Die Mühe, sich mit deren Programm auseinanderzusetzen, machen sich wenige. Dabei ist das im Internet so einfach: http://landesverband.bayernpartei.de/

radisici
10.12.2007, 15:14
Ein unabhängiges Bayern kann man auch ankreuzen: http://www.politikforen.de/showthread.php?t=52139 :cool2:

Ich kann leider nicht Wählen bin kein Deutscher Staatsbürger:D

Drosselbart
10.12.2007, 15:35
Die Befreiung Frankens von Bayern, BaWü, Hessen u. Thüringen erscheint mir weitaus dringlicher.

http://www.bundesland-franken.de/

eintiroler
10.12.2007, 15:36
Da kommt viel mehr nicht rüber. Für Viele ist die Bayernpartei ein oberbayerischer Monarchistenclub, deren Mitglieder ständig besoffen sind und mit Schnupftabak unter der Nase rumlaufen.
Die Mühe, sich mit deren Programm auseinanderzusetzen, machen sich wenige. Dabei ist das im Internet so einfach: http://landesverband.bayernpartei.de/

Die Schützen auch, aber wir sind wirklich oft besoffen und nehmen zuviel Schnupftabak ;)

Rheinlaender
10.12.2007, 15:38
Die Befreiung Frankens von Bayern, BaWü, Hessen u. Thüringen erscheint mir weitaus dringlicher.

http://www.bundesland-franken.de/

[sarcasm ="ON"]
Nun, dann bitte doch auch Wiederherstellung der Reichsritterschaft Elz, der Reichgrafschaft Manderscheid und als "grossen" Staat des Kurstift Trier ... Ich finde auch, wir brauchen rund 1300 Bundeslaender!
[sarcasm ="OFF"]

Drosselbart
10.12.2007, 15:40
[sarcasm ="ON"]
Nun, dann bitte doch auch Wiederherstellung der Reichsritterschaft Elz, der Reichgrafschaft Manderscheid und als "grossen" Staat des Kurstift Trier ... Ich finde auch, wir brauchen rund 1300 Bundeslaender!
[sarcasm ="OFF"]

Du sagst es.

valentin
10.12.2007, 15:54
Die Befreiung Frankens von Bayern, BaWü, Hessen u. Thüringen erscheint mir weitaus dringlicher.

http://www.bundesland-franken.de/

Wenn die Mehrheit der Franken das möchte, spricht doch nichts dagegen.

radisici
10.12.2007, 15:59
Wenn die Mehrheit der Franken das möchte, spricht doch nichts dagegen.

Ober- und Unterfranken hassen sich doch auch gegenseitig!!!

valentin
10.12.2007, 16:41
Ober- und Unterfranken hassen sich doch auch gegenseitig!!!

"Hassen" ist zu drastisch ausgedrückt. Wie in jedem anderen Land pflegt man auch in Franken seine Vorurteile gegen die jeweils anderen. Das ist doch überall so.

radisici
10.12.2007, 16:43
"Hassen" ist zu drastisch ausgedrückt. Wie in jedem anderen Land pflegt man auch in Franken seine Vorurteile gegen die jeweils anderen. Das ist doch überall so.

ja ok..hassen war wirklich der falsche ausdruck...ich habe mal in schweinfurt gelebt und habe das mitgekriegt wie das dort ist...

valentin
10.12.2007, 17:09
Die Schützen auch, aber wir sind wirklich oft besoffen und nehmen zuviel Schnupftabak ;)

Als Schütze gilt man im rot-grünen München als Rechtsradikaler oder zumindest als gemeingefährlicher Waffennarr. Únd natürlich als Alkoholiker.

eintiroler
10.12.2007, 17:09
Es gibt auch unter Tiroler Gemeinden Zwistigkeiten, aber das wichtige ist, dass Gemeinsamkeiten überwiegen.

eintiroler
10.12.2007, 17:10
Als Schütze gilt man im rot-grünen München als Rechtsradikaler oder zumindest als gemeingefährlicher Waffennarr. Únd natürlich als Alkoholiker.

Trifft ja eindeutig alles zu :))

valentin
10.12.2007, 17:16
Trifft ja eindeutig alles zu :))

Ich wette, dass bei unserem Bezirksfaschingsball auch wieder die roten Kommunalpolitiker Visitenkarten verteilen - im März sind Kommunalwahlen;)

eintiroler
10.12.2007, 17:18
Ich wette, dass bei unserem Bezirksfaschingsball auch wieder die roten Kommunalpolitiker Visitenkarten verteilen - im März sind Kommunalwahlen;)

Bei uns sind im Oktober 2008 wieder wahlen und dann darf ich auch wählen und viele meiner Freunde und dann stimmt auch die Aussage: Wahltag ist Zahltag, den viele die ich kenne wählen sicher nicht mehr SVP.

Jean Paul
10.12.2007, 19:25
Ober- und Unterfranken hassen sich doch auch gegenseitig!!!
Da wüsste ich was von. Komme eigentlich aus Unterfranken, wohne jetzt aber in Oberfranken. Sicherlich, hier wird schon viel über die angeblichen 'Dörfler' in Unterfranken gelästert, aber von Hass kann keine Rede sein.

Jean Paul
10.12.2007, 19:51
Ich halte eine eigene Wirtschafts-, Sozial- und Steuerpolitik für sehr wichtig, weil sie sich an den Bedürfnissen der bayerischen Bevölkerung orientieren würde.

Heute werden die z. B. Beiträge für die Sozialversicherung nach dem bundesweiten Bedarf berechnet, ebenso die Steuersätze. Diese Abgaben wären niedriger, wenn sie nach dem Bedarf in Bayern berechnet würden.

Bayern hätte, eine EU-Mitgliedschaft vorausgesetzt, in Brüssel und Straßburg eigene Abgeordnete und Kommissare, was bedeutete, dass die spezifisch bayerischen Belange dort stärker berücksichtigt werden müssten. Die bayerische Politik muss heute ständig auf bundespolitische Zwänge Rücksicht nehmen. Bundespolitik divergiert allzu häufig mit landespolitischen Interessen.

Hinzu kommt noch die aktuelle politische Konstellation: Ab 2009 haben wir in Deutschland die besten Chancen, eine rot-dunkelrot-grüne Bundesregierung zu bekommen. Ob dies Bayern und seiner Bevölkerung gut tun würde, wage ich stark zu bezweifeln.

Schon mal was von Solidarität gehört. Dass Bayern heute etwas von dem zurückgibt, was es über Jahrzehnte (bis in die 80er) bekommen hat, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Übrigens steht Bayern vielleicht insgesamt recht gut da, in keinem Bundesland sind die regionalen Unterschiede so groß wie in Bayern und hier gilt genau die gleiche Solidarität . Was wäre, wenn auf einmal die 'Reichen' aus den Metropolregionen Nürnberg und München anfangen würden, über die faulen Bayerwäldler oder Frankenwälder herzuziehen und zu sagen, denen zahlen wir keinen Euro mehr, die sollen selbst für sich sorgen.
Regionales Umverteilen ist kein Luxus, sondern eine Selbstverständlichkeit, sowohl in Bayern, wie auch in Deutschland oder Europa.
P.S: Interessanterweise sitzen in den 'armen' Regionen die CSU-Wähler, während in den reichen Regionen Bayern (d.h. in den Stadtregionen) die CSU noch nie einen Stich gemacht hat. Die CSU wird immer mehr zu einer Partei der strukturschwachen Räume, während sie in den prosperierenden Städten mit ihrer rückwärtsgewandten Familien- und Sozialpolitik zusehends an Boden verliert. Das einstmals 'rote' Hof hat nun einen CSU-OB, das einst kohlrabenschwarze Bamberg dagegen einen SPD-OB, eine Novität der Geschichte. Und die Wahlprognosen sehen für nächstes Jahr hier einen Linksrutsch, wie wohl überall in der prosperierenden Metropolregion Nürnberg.

Achsel-des-Bloeden
10.12.2007, 19:58
Es gibt auch unter Tiroler Gemeinden Zwistigkeiten, aber das wichtige ist, dass Gemeinsamkeiten überwiegen.
Gilt leider nicht für Franken.
Da muß alles schön klein- klein sein und alles ist besser als der fränkische Nachbar.
Deswegen bin ich von einem eigenen Bundesland nicht wirklich überzeugt.

Was haltet ihr von Bayern- Württemberg statt Baden- Württemberg?

Jean Paul
10.12.2007, 20:05
Trifft ja eindeutig alles zu :))

Sag ich ja schon die ganze Zeit. Ihr seid keinen Deut besser als die, die ihr Faschisten nennt, aber nicht deswegen hasst, sondern weil sie Italiener sind.

radisici
10.12.2007, 20:11
Was haltet ihr von Bayern- Württemberg statt Baden- Württemberg?

Das ist eine fantastische Idee!!!!!!!Aber ich glaube die würden nicht mit einander auskommen!!!Schwaben sind mürrische, geizige Leute...die bayern hingegen sind ein freundliches, offenes Völkchen

Achsel-des-Bloeden
10.12.2007, 20:15
Da kommt viel mehr nicht rüber. Für Viele ist die Bayernpartei ein oberbayerischer Monarchistenclub, deren Mitglieder ständig besoffen sind und mit Schnupftabak unter der Nase rumlaufen.
Konstitutionelle Monarchie wäre das schlechteste nicht.
"Wir brauchen keinen König, aber schön wär`s doch " ...

Die Mühe, sich mit deren Programm auseinanderzusetzen, machen sich wenige. ... http://landesverband.bayernpartei.de/
Werde ich mir bei Gelegenheut reinziehen.
Vorab: Wie hält es die Bayernpartei mit dem Mohammedanismus?

Pandulf
10.12.2007, 20:30
Gilt leider nicht für Franken.
Da muß alles schön klein- klein sein und alles ist besser als der fränkische Nachbar.
Deswegen bin ich von einem eigenen Bundesland nicht wirklich überzeugt.



Ein von München unabhängiges Franken hätte durchaus Charme. Endlich würden die Franken in Deutschland ihrer Bedeutung entsprechend wahrgenommen werden. Wer weiß denn heute, daß die höchste Dichte an Brauereien in Franken liegt und nicht in "Baiern"? Mit dem Bocksbeutel, dem kulturell kerndeutschen Gebiet von Würzburg bis Nürnberg und der Schönheit von Mainfranken könnte man sich in ein attraktives Bundesland verwandeln. Ein Bundesland, daß sich selbst verwaltet und mit Würzburg eine würdige Repräsentanz hätte. Persönlich seh ich keine Nachteile einer Unabhängigkeit Frankens. Unter falscher Flagge zu segeln, gelenkt von Leuten, die einen nicht mögen und die ein ausgeprägt egoistisches Wesen haben, hat noch niemanden genutzt.
.

valentin
10.12.2007, 20:34
Konstitutionelle Monarchie wäre das schlechteste nicht.
"Wir brauchen keinen König, aber schön wär`s doch " ...

Werde ich mir bei Gelegenheut reinziehen.
Vorab: Wie hält es die Bayernpartei mit dem Mohammedanismus?

Aus dem Grundsatzprogramm:


Bayern ist weltoffen, aber kein Einwanderungsland. Die Mehrheit des bayerischen Volkes will keinen Staat, der ein Schmelztiegel von Völkern aus der ganzen Welt ist. Es betrachtet mit Sorge die Entstehung von Untergrundorganisationen der Ausländer.

Der Landesverband zu sprachlicher Integration von Ausländern:
http://landesverband.bayernpartei.de/?p=154

Der Münchner Kreisverband zum Moscheebau in Sendling:
http://muenchen.bayernpartei.de/?p=140

Zur Religionsfreiheit in der Türkei:
http://landesverband.bayernpartei.de/?p=83

Meine Befürchtungen für unsere Zukunft:
http://www.politikforen.de/showthread.php?p=1829784#post1829784

Die Bayernpartei bekennt sich zur christlich-abendländischen Tradition und lehnt eine Islamisierung unserer Gesellschaft ab.

Jean Paul
10.12.2007, 20:46
Übrigens, habe gerade einen interessanten Artikel über die Wahlentwicklung in Bayern gefunden, aus dem klipp und klar hervorgeht, dass die Bayernpartei nie über den Charakter einer 'altbaierischen' Splitterpartei hinauskommen wird.

http://www.stmuk.bayern.de/blz/web/landtag2003/artikel.html#ind

Eine Nivellierung hat sich vollzogen, alle regionalen Besonderheiten sind verschwunden, es wird nach anderen Gesichtspunkten gewählt. Meines Erachtens wird es zukünftig eher auf eine Polarisierung zwischen dynamischen Metropolitanregionen und zurückbleibenden, strukturschwachen Schrumpfungsräumen hinauslaufen. Und die CSU muss aufpassen, dass sie nicht zur Partei der Verlierer wird.

valentin
10.12.2007, 20:53
Ein von München unabhängiges Franken hätte durchaus Charme. Endlich würden die Franken in Deutschland ihrer Bedeutung entsprechend wahrgenommen werden. Wer weiß denn heute, daß die höchste Dichte an Brauereien in Franken liegt und nicht in "Baiern"?

Das ist kein Geheimnis. Und dass es gerade Oberfranken sehr gute Biere gibt, hat sich bis zu uns auch rumgesprochen. Ist halt Geschmackssache, ich z. B. ziehe das Kronabier dem hochgelobten Schlenkerla vor, wobei es an Münchner Bier nur eine Sorte gibt, die ich wirklich gerne trinke.


Mit dem Bocksbeutel, dem kulturell kerndeutschen Gebiet von Würzburg bis Nürnberg und der Schönheit von Mainfranken könnte man sich in ein attraktives Bundesland verwandeln, daß sich selbst verwaltet und mit Würzburg eine würdige Repräsentanz hätte. Persönlich seh ich keine Nachteile einer Unabhängigkeit Frankens. Unter falscher Flagge zu segeln, gelenkt von Leuten, die einen nicht mögen, die ein ausgeprägt egoistisches Wesen haben, hat noch niemanden genutzt.

Beschreibst du die Situation Bayerns seit 1871?:D

valentin
10.12.2007, 21:00
Übrigens, habe gerade einen interessanten Artikel über die Wahlentwicklung in Bayern gefunden, aus dem klipp und klar hervorgeht, dass die Bayernpartei nie über den Charakter einer 'altbaierischen' Splitterpartei hinauskommen wird.

http://www.stmuk.bayern.de/blz/web/landtag2003/artikel.html#ind

Eine Nivellierung hat sich vollzogen, alle regionalen Besonderheiten sind verschwunden, es wird nach anderen Gesichtspunkten gewählt. Meines Erachtens wird es zukünftig eher auf eine Polarisierung zwischen dynamischen Metropolitanregionen und zurückbleibenden, strukturschwachen Schrumpfungsräumen hinauslaufen. Und die CSU muss aufpassen, dass sie nicht zur Partei der Verlierer wird.

Jepp, drum kommt der Verfasser ganz unten auch zu dem Schluss:


So augenfällig manche aktuellen Ereignisse die Wahlentscheidung beeinflußt haben mögen, ist es doch problematisch, Wahlanalysen ohne Kenntnis der historischen Dimension anzustellen: Regionale Traditionen des Wahlverhaltens werden durch die gesellschaft-lichen Wandlungsprozesse zerstört, aber manchmal nehmen sie auch nur eine neue Gestalt an, leben in einer anderen Form weiter. Die Geschichte hat einen langen Atem.


Also: Nixgwiswoasmaned.
Fakt ist: Die Mitgiederzahlen der Bayernpartei steigen seit etwa drei Jahren wieder stark an. Sogar in Kitzingen wurde jüngst ein Kreisverband gegründet. CSU-Gemeinderäte und Bürgermeister laufen zur BP über, der Regionalismaus gelangt europaweit zu neuer Blüte. Das sind meine Wahrnehmungen.

Achsel-des-Bloeden
10.12.2007, 21:19
Ein von München unabhängiges Franken hätte durchaus Charme.
Das auf jeden Fall! Charme alleine reicht nur leider hint- und vorne nicht.


Endlich würden die Franken in Deutschland ihrer Bedeutung entsprechend wahrgenommen werden. Wer weiß denn heute, daß die höchste Dichte an Brauereien in Franken liegt und nicht in "Baiern"? Mit dem Bocksbeutel, dem kulturell kerndeutschen Gebiet von Würzburg bis Nürnberg und der Schönheit von Mainfranken könnte man sich in ein attraktives Bundesland verwandeln.
Unsere Brauer und Winzer sind einzigartig und zumeist den altbayrischen überlegen.
Das reicht aber leider kaum mehr als für den Gastro- Führer.


Ein Bundesland, daß sich selbst verwaltet und mit Würzburg eine würdige Repräsentanz hätte.
Da geht's schon los: Würzburg liegt randseitig (wie auch München) und ist stramm katholich. Bamberg indess ist zwar auch katholisch aber Weltkulturerbe und ziemlich zentral.


Persönlich seh ich keine Nachteile einer Unabhängigkeit Frankens. Unter falscher Flagge zu segeln, gelenkt von Leuten, die einen nicht mögen und die ein ausgeprägt egoistisches Wesen haben, hat noch niemanden genutzt.

Das jeder bayrische Stamm den anderen nicht besonders leidern kann ist nicht wirklich kriegsentscheidend. Außerdem hätten die Franken zumindest nach '45 ausreichend Gelegenheit gehabt, durch politische Wahlentscheidungen den Altbayern den arroganten Wind aus den Segeln zu nehmen. Und???
Die Franken halten z.Zt. nur deshaln halbwegs zusammen, weil es die Altbayern gibt.


P.S.: ich will gar nicht, daß das touristische Kreti und Pleti z.B. von den Vorzügen oberfränkischer Kleinbrauereinen und gasthöfen weis. Sonst ist bald Feierabend mit der Halben zu 1,80!

Jean Paul
10.12.2007, 21:20
Das ist kein Geheimnis. Und dass es gerade Oberfranken sehr gute Biere gibt, hat sich bis zu uns auch rumgesprochen. Ist halt Geschmackssache, ich z. B. ziehe das Kronabier dem hochgelobten Schlenkerla vor, wobei es an Münchner Bier nur eine Sorte gibt, die ich wirklich gerne trinke.

Schlenkerla ist Geschmacksache, ist aber mittlerweile mein Lieblingsbier. Und was die Münchner Biere angeht, muss ich dir uneingeschränkt recht geben. Bis auf Augustiner ist keines trinkbar.
Und Bier brauen kann man in Franken nur bedingt, Unterfranken kann es definitiv nicht. Ober- und Mittelfranken dafür um so besser. Und was ist Kronabier?

valentin
10.12.2007, 21:35
Schlenkerla ist Geschmacksache, ist aber mittlerweile mein Lieblingsbier. Und was die Münchner Biere angeht, muss ich dir uneingeschränkt recht geben. Bis auf Augustiner ist keines trinkbar.
Und Bier brauen kann man in Franken nur bedingt, Unterfranken kann es definitiv nicht. Ober- und Mittelfranken dafür um so besser. Und was ist Kronabier?

Kronabier ist aus Scheßlitz, glaub ich. Heißt eigentlich Drei Kronen Brauerei. Ich mag das Lager - ist richtig süffig. Der Bock ist auch recht gut. Ich kenn das bloß von meinen Verwandten in Bamberch, mein Großonkel trinkt nix anderes.

Beim Münchner Bier teile ich deinen Geschmack. Der Rest ist Industriepisse. Unterfranken kann Anderes. Guten Silvaner keltern zum Beispiel.

valentin
10.12.2007, 21:39
Das auf jeden Fall! Charme alleine reicht nur leider hint- und vorne nicht.


Unsere Brauer und Winzer sind einzigartig und zumeist den altbayrischen überlegen.
Das reicht aber leider kaum mehr als für den Gastro- Führer.


Da geht's schon los: Würzburg liegt randseitig (wie auch München) und ist stramm katholich. Bamberg indess ist zwar auch katholisch aber Weltkulturerbe und ziemlich zentral.


Das jeder bayrische Stamm den anderen nicht besonders leidern kann ist nicht wirklich kriegsentscheidend. Außerdem hätten die Franken zumindest nach '45 ausreichend Gelegenheit gehabt, durch politische Wahlentscheidungen den Altbayern den arroganten Wind aus den Segeln zu nehmen. Und???
Die Franken halten z.Zt. nur deshaln halbwegs zusammen, weil es die Altbayern gibt.


P.S.: ich will gar nicht, daß das touristische Kreti und Pleti z.B. von den Vorzügen oberfränkischer Kleinbrauereinen und gasthöfen weis. Sonst ist bald Feierabend mit der Halben zu 1,80!

Na dann schau mal da: http://www.bierland-oberfranken.de/deutsch/freizeit_tipps/bierwanderungen_31.html

Da können Bierliebhaber Reisen nach Oberfranken buchen. Der Bierpreis wird bald steigen;) .

Jean Paul
10.12.2007, 21:45
Kronabier ist aus Scheßlitz, glaub ich. Heißt eigentlich Drei Kronen Brauerei. Ich mag das Lager - ist richtig süffig. Der Bock ist auch recht gut. Ich kenn das bloß von meinen Verwandten in Bamberch, mein Großonkel trinkt nix anderes.

Beim Münchner Bier teile ich deinen Geschmack. Der Rest ist Industriepisse. Unterfranken kann Anderes. Guten Silvaner keltern zum Beispiel.

Auch so, Kronabier aus Schäätz bzw. Straßgiech. Kenn ich, ist gut. Ich dachte, du meinst ein Rauchbier.

tysker
13.12.2007, 10:27
1866: Bayern verliert an der Seite Österreichs den Krieg gegen Preußen

1871: Bayern wird Teil des Deutschen Kaiserreichs mit sog. "Reservatrechten"

1871 - 1933: Die "Bayerischen Patrioten" und in Folge die "Bayerische Volkspartei" kämpfen für die Unabhängigkeit bzw. größtmögliche Autonomie Bayerns

1946: Bayern gibt sich eine neue demokratische Verfassung und will eigenständig bleiben

1949: Bayern lehnt das Grundgesetz der Bundesrepublik ab, wird aber auf Druck der Alliierten dennoch Teil der Bundesrepublik Deutschland

1989: Wiedervereinigung Deutschlands: Bayern bleibt die in einem Passus des Grundgesetzes verankerte Volksabstimmung über einen Verbleib in der Bundesrepublik per Richterspruch versagt

2006: Bayern ist Zahlmeister der Republik und zahlt jährlich etwa 16 Milliarden € über Länderfinanzausgleich und Bundessteuern an die Bundesrepublik

2007: Was meint ihr: Wärs nicht endlich Zeit, Bayern die Unabhängigkeit wieder zu geben?

Valentin

nein, bayern ist deutsch und wird deutsch bleiben, auch wenn ein paar spinner von der bayernpartei in irgendwelchen hinterwälderischen alpentälern das so wollen.
bp-anteil ca. 0,8%. das sagt alles!

valentin
13.12.2007, 17:34
nein, bayern ist deutsch und wird deutsch bleiben, auch wenn ein paar spinner von der bayernpartei in irgendwelchen hinterwälderischen alpentälern das so wollen.
bp-anteil ca. 0,8%. das sagt alles!

0,8 % enspricht in Bayern etwa 80 000 Wählern. Und es werden mehr. Sieht momentan sehr gut aus für die BP. Eine Reihe von CSU-Mandatsträgern wurden bereits BP-Mitglieder, sogar aus den Reihen der SPD gab es schon Anfragen. Von ein paar Spinnern kann also keine Rede sein.

Der Einzug in den Münchner Stadtrat scheint allen Prognosen nach schon fast sicher und für die Landtagswahl im Herbst schaun mer mal...die chaotische CSU-Politik mit Totalrauchverbot und Transrapid scheint Vieles möglich zu machen.

Natürlich wird die BP nicht gleich die Macht übernehmen, nur keine Angst. Aber es geht aufwärts. Die Mitgliederzahlen haben sich in den vergangen drei Jahren fast verdoppelt und die konservativen Wähler sind auf der Suche nach einer Alternative. Der Dornröschenschlaf ist vorbei.

Rheinlaender
13.12.2007, 18:02
0,8 % enspricht in Bayern etwa 80 000 Wählern. Und es werden mehr. Sieht momentan sehr gut aus für die BP. Eine Reihe von CSU-Mandatsträgern wurden bereits BP-Mitglieder, sogar aus den Reihen der SPD gab es schon Anfragen. Von ein paar Spinnern kann also keine Rede sein.

Um Dir einfach eine Ahnung zu geben, wie weit der weg von 0.8% zu einer Unabhaenigkeit waere, mal die Zahl genannt:

Die Scottish Nationalist Party (die uebrigens politisch links der Labour Party steht) erhielt aufgrund des komplexen Wahlsystems im Schottischen Parliament 47 von 129 Sitzen, also rund 40% der Waehlerstimmen, also rund 50 mal mehr prozentual als die BP. Trozdessen ist sie noch sehr weit von schottischen Unabhaenigkeit entfernt, denn sie braucht eine Mehrheit im Schottischen Parlament, um eine Volksabstimmung durchzusetzen. Diese hat sie nicht, da die anderen Partein (82 Sitze) fuer die Aufrechterhaltung der Union mit England eintretten. Selbst wenn diese durchgefuehrt wuerde, so stehen die Umfragen derzeit bei etwa 20% fuer die Unabhaenigkeit und 70% dagegen und 10% wissen es nicht (es waehlen mehr Leute SNP als tatsaechlich fuer eine Unabhaenigkeit sind).

Selbst wenn (!) es alles nach den Plaenen der SNP ginge (!), waere eine Unabhaneigkeit realistisch fruehstens in 10 Jahren erreichbar, da die Affairen des UK seit 1707 rueckwirkend abgewickelt werden muessten.

Aber bevor die BP ueberhaupt in Stand der SNP kaeme, muesste sie ihre Waehlerbasis um rund 5'000 % steigern.

Ich glaube kaum, dass dies als "realistisches Scenario" gewertet werden koennte.

valentin
13.12.2007, 18:45
Um Dir einfach eine Ahnung zu geben, wie weit der weg von 0.8% zu einer Unabhaenigkeit waere, mal die Zahl genannt:

Die Scottish Nationalist Party (die uebrigens politisch links der Labour Party steht) erhielt aufgrund des komplexen Wahlsystems im Schottischen Parliament 47 von 129 Sitzen, also rund 40% der Waehlerstimmen, also rund 50 mal mehr prozentual als die BP. Trozdessen ist sie noch sehr weit von schottischen Unabhaenigkeit entfernt, denn sie braucht eine Mehrheit im Schottischen Parlament, um eine Volksabstimmung durchzusetzen. Diese hat sie nicht, da die anderen Partein (82 Sitze) fuer die Aufrechterhaltung der Union mit England eintretten. Selbst wenn diese durchgefuehrt wuerde, so stehen die Umfragen derzeit bei etwa 20% fuer die Unabhaenigkeit und 70% dagegen und 10% wissen es nicht (es waehlen mehr Leute SNP als tatsaechlich fuer eine Unabhaenigkeit sind).

Selbst wenn (!) es alles nach den Plaenen der SNP ginge (!), waere eine Unabhaneigkeit realistisch fruehstens in 10 Jahren erreichbar, da die Affairen des UK seit 1707 rueckwirkend abgewickelt werden muessten.

Aber bevor die BP ueberhaupt in Stand der SNP kaeme, muesste sie ihre Waehlerbasis um rund 5'000 % steigern.

Ich glaube kaum, dass dies als "realistisches Scenario" gewertet werden koennte.

Niemand glaubt, dass die BP im nächsten Jahr an die Regierung kommt. Es geht für die Bayernpartei erst einmal darum, aus der Anonymität wieder herauszukommen. Da sie derzeit nur auf dem Land kommunal vertreten ist, fällt es der CSU-nahen Presse leicht, die Partei totzuschweigen.

Wenn die Bayernpartei erst einmal durch Sachpolitik auf Landesebene auf sich aufmerksam machen kann (wenn auch nur in der Opposition) dann sieht die Sache schon besser aus. Bis dahin müssen natürlich noch dicke Bretter gebohrt werden.

Die SNP erhielt bei den Unterhauswahlen zwischen 1934 und 1955 auch nur zwischen 0,3 und 1,2 % der Wählerstimmen - damals glaubte auch niemand an deren Erfolg. Erst 1970 erreichte sie 5 %. Und doch konnte sie ihre Ergebnisse von 1959 bis heute um 5000 Prozent steigern, um deine Worte zu gebrauchen.

Erstes Ziel der Bayernpartei ist es, ein Wahlergebnis einzufahren, das es der Presse unmöglich macht, die Partei unter "Sonstige" auzuführen. Dann ist der erste Schritt getan.

Rheinlaender
13.12.2007, 18:58
Die SNP erhielt bei den Unterhauswahlen zwischen 1934 und 1955 auch nur zwischen 0,3 und 1,2 % der Wählerstimmen - damals glaubte auch niemand an deren Erfolg. Erst 1970 erreichte sie 5 %. Und doch konnte sie ihre Ergebnisse von 1959 bis heute um 5000 Prozent steigern, um deine Worte zu gebrauchen.

Erstes Ziel der Bayernpartei ist es, ein Wahlergebnis einzufahren, das es der Presse unmöglich macht, die Partei unter "Sonstige" auzuführen. Dann ist der erste Schritt getan.

Die "Schuld" daran liegt bei einer bestimmten Dame: Magret Thatcher. Diese machte eine ziemlich unverholene Politik fuer Suedostengland (Nordenland, Wales und der Rest des UK gingen ihr "am Arsch" vorbei). Die traditionelle eher auf gesellschaftlichen Konsens ausgerichte schottische Waehlerschaft sah deshalb in einer schottischen Partei zum Teil besser verankert (ein anderer Teil ging an die Labour Party und die LibDem).

Bei den juengsten Wahlen kam noch hinzu, dass die schottischen Waehler Blair eine Ohrfeige verpassen wollten, jedoch nicht Tory waehlten wollten.

---

Ein solch einscheindendes Ereignis wie Thatcher ist in der dt. Politik kaum absehbar.

valentin
13.12.2007, 19:11
Die "Schuld" daran liegt bei einer bestimmten Dame: Magret Thatcher. Diese machte eine ziemlich unverholene Politik fuer Suedostengland (Nordenland, Wales und der Rest des UK gingen ihr "am Arsch" vorbei). Die traditionelle eher auf gesellschaftlichen Konsens ausgerichte schottische Waehlerschaft sah deshalb in einer schottischen Partei zum Teil besser verankert (ein anderer Teil ging an die Labour Party und die LibDem).

Bei den juengsten Wahlen kam noch hinzu, dass die schottischen Waehler Blair eine Ohrfeige verpassen wollten, jedoch nicht Tory waehlten wollten.

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Ein solch einscheindendes Ereignis wie Thatcher ist in der dt. Politik kaum absehbar.

Es ist durchaus denkbar, dass die bayerischen Wähler eines Tages der CSU eine Ohrfeige verpassen möchten, aber nicht die SPD wählen wollen. Außerdem wird eine künftig mögliche rot/rot/grüne Bundesregierung kaum Politik für Bayern machen. Über die Chancen, die die Bayernpartei in ferner Zukunft haben könnte, zerbreche ich mir heute nicht den Kopf. Die kurzfristigen Ziele stehen erst mal im Vordergrund.

In diesem Thread geht es aber eigentlich primär gar nicht um die Bayernpartei, sondern um das Recht des bayerischen Volkes auf die Unabhängigkeit, wenn es diese mehrheitlich wünschen sollte. Denn dass diese Möglichkeit überhaupt besteht, wird von vielen bestritten.

Rheinlaender
13.12.2007, 19:16
In diesem Thread geht es aber eigentlich primär gar nicht um die Bayernpartei, sondern um das Recht des bayerischen Volkes auf die Unabhängigkeit, wenn es diese mehrheitlich wünschen sollte. Denn dass diese Möglichkeit überhaupt besteht, wird von vielen bestritten.

Dieses Recht existiert nicht - sowenig wie das Schottlands auf Unabhaenigkeit. Der jeweilige Souveraen hat 1871, bzw. 1707, gesprochen und sich auf Ewig verpflichtet, ohne sich das Recht der Revision vorzubehalten.

Ob man ihn aus dieser Verpflichtung auf Wunsch wieder befreit, bzw., ihm erlaubt sich wieder zu konstituieren, ist eine politsche Entscheidung, keine juristische.

valentin
13.12.2007, 19:32
Dieses Recht existiert nicht - sowenig wie das Schottlands auf Unabhaenigkeit. Der jeweilige Souveraen hat 1871, bzw. 1707, gesprochen und sich auf Ewig verpflichtet, ohne sich das Recht der Revision vorzubehalten.

Ob man ihn aus dieser Verpflichtung auf Wunsch wieder befreit, bzw., ihm erlaubt sich wieder zu konstituieren, ist eine politsche Entscheidung, keine juristische.

Tatsächlich hat sich die damalige bayerische Staatsregierung 1949 beim Eintritt in die Budesrepublik in einer Klausel ausbedungen, dass im Falle der Wiedervereinigung über den weiteren Verbleib Bayerns eine Volksabstimmung abgehalten werden müsse.

Die Bayernpartei zog deshalb 1992 vor das Bundesverfassungsgericht, um diesen Passus einzuklagen. Das Bundesgericht nahm die Klage nicht zur Entscheidung an, weil die Klage unbegründet sei.

Rheinlaender
13.12.2007, 20:03
Tatsächlich hat sich die damalige bayerische Staatsregierung 1949 beim Eintritt in die Budesrepublik in einer Klausel ausbedungen, dass im Falle der Wiedervereinigung über den weiteren Verbleib Bayerns eine Volksabstimmung abgehalten werden müsse.

Bayern unterwarf sich aber nicht 1949 dem dt. Souveraen, der sich "nur" neukonstituierte, sondern sich 1871. Was die bayerische Staatsregieurng da reinschrieb ist irrelevant.


Die Bayernpartei zog deshalb 1992 vor das Bundesverfassungsgericht, um diesen Passus einzuklagen. Das Bundesgericht nahm die Klage nicht zur Entscheidung an, weil die Klage unbegründet sei.

Womit es auch recht hatte.

Haloperidol
13.12.2007, 20:11
Nein! Wir können die Patrioten in D nicht im Stich lassen!

Aber es könnte folgendes gemacht werden:

1. Verzögerung der Auszahlung der LänderFinanz Ausgleichszahlungen, bis sichergestellt ist, dass diese Mittel NICHT für Verwaltung, usw. eingesetzt werden, sondern NUR für sinnvolle Investitionen um Nicht-Subventionierte Arbeitsplätze zu schaffen. Es kann nicht sein, dass rote Misswirtschaft weiterhin kommentarlos subventioniert wird.

2. Verzögerung der Soli Zahlungen, bis sichergestellt ist, dass damit KEINE GELDER an die "Linke PDS Partei" fliessen, und diese damit ihre anti-deutschen Parolen finanzieren.

Das wäre mal ein Anfang.

Und bitte bedenke, dass die bayrische Partei schlechthin auch mit in der Regierung sitzt und das alles auch ihre Zustimmung hat.

valentin
14.12.2007, 07:18
Bayern unterwarf sich aber nicht 1949 dem dt. Souveraen, der sich "nur" neukonstituierte, sondern sich 1871. Was die bayerische Staatsregieurng da reinschrieb ist irrelevant.

Womit es auch recht hatte.

Ein Passus im Grundgesetz kan nicht irrelevant sein. Eine Reihe von Entscheidungen eines ehemaligen Souveräns wurden mit der Monarchie abgeschafft. Mit welchem Recht soll eine einmalige Entscheidung (die nebenbei gesagt, nicht mal freiwillig getroffen wurde) eines Königs auf ewig Bestand haben?

Die Begründung für die Nichtannahme der Klage war übrigens, dass es sich bei der Wiedervereinigung Deutschlands nicht um eine solche gehandelt habe, sondern lediglich um einen Beitritt der ehemaligen DDR zur Bundesrepublik Deutschland, weshalb der GG-Passus nicht ziehe.

Sowohl die Charta der Uno als auch die KSZE-Schlussakte sichern allen Völkern Selbstbestimmung zu, diese wird ausdrücklich auch Minderheiten innerhalb einer Nation gewährt. Und dass internationales Recht über dem Verfügungsrecht eines Königs von 1871 steht, daran habe ich keinen Zweifel.

valentin
14.12.2007, 07:25
Und bitte bedenke, dass die bayrische Partei schlechthin auch mit in der Regierung sitzt und das alles auch ihre Zustimmung hat.

Die CSU, ist nur noch an Bundespolitik interessiert. Sie tut in Bayern volkstümlich und bellt zuweilen ein bisschen gegen den Bund, die wahren Ziele der CSU-Politiker liegen jedoch bei den Honigtöpfen in Berlin.

Die CSU ist durch ihre bundespolitische Ausrichtung immer wieder dazu gezwungen, Rücksicht auf Koalitionspartner und Bundesinteressen zu nehmen - zu Lasten de eigenen Bevölkerung in Bayern.

Freikorps
14.12.2007, 07:32
Die CSU ist durch ihre bundespolitische Ausrichtung immer wieder dazu gezwungen, Rücksicht auf Koalitionspartner und Bundesinteressen zu nehmen - zu Lasten de eigenen Bevölkerung in Bayern.

Auf lange Sicht wird dies der CSU in Bayern auch noch nachhaltig schaden! Man kann ja schon seit Jahren verfolgen, wie kommunale CSU-Hochburgen abbröckeln und Bürgerlisten und freie Wähler aus dem Boden schießen.

tysker
14.12.2007, 15:24
Um Dir einfach eine Ahnung zu geben, wie weit der weg von 0.8% zu einer Unabhaenigkeit waere, mal die Zahl genannt:

Die Scottish Nationalist Party (die uebrigens politisch links der Labour Party steht) erhielt aufgrund des komplexen Wahlsystems im Schottischen Parliament 47 von 129 Sitzen, also rund 40% der Waehlerstimmen, also rund 50 mal mehr prozentual als die BP. Trozdessen ist sie noch sehr weit von schottischen Unabhaenigkeit entfernt, denn sie braucht eine Mehrheit im Schottischen Parlament, um eine Volksabstimmung durchzusetzen. Diese hat sie nicht, da die anderen Partein (82 Sitze) fuer die Aufrechterhaltung der Union mit England eintretten. Selbst wenn diese durchgefuehrt wuerde, so stehen die Umfragen derzeit bei etwa 20% fuer die Unabhaenigkeit und 70% dagegen und 10% wissen es nicht (es waehlen mehr Leute SNP als tatsaechlich fuer eine Unabhaenigkeit sind).

Selbst wenn (!) es alles nach den Plaenen der SNP ginge (!), waere eine Unabhaneigkeit realistisch fruehstens in 10 Jahren erreichbar, da die Affairen des UK seit 1707 rueckwirkend abgewickelt werden muessten.

Aber bevor die BP ueberhaupt in Stand der SNP kaeme, muesste sie ihre Waehlerbasis um rund 5'000 % steigern.

Ich glaube kaum, dass dies als "realistisches Scenario" gewertet werden koennte.

einer der wenigen vernünftigen beiträge von dir!:D ;)

tysker
14.12.2007, 15:26
Niemand glaubt, dass die BP im nächsten Jahr an die Regierung kommt. Es geht für die Bayernpartei erst einmal darum, aus der Anonymität wieder herauszukommen. Da sie derzeit nur auf dem Land kommunal vertreten ist, fällt es der CSU-nahen Presse leicht, die Partei totzuschweigen.

Wenn die Bayernpartei erst einmal durch Sachpolitik auf Landesebene auf sich aufmerksam machen kann (wenn auch nur in der Opposition) dann sieht die Sache schon besser aus. Bis dahin müssen natürlich noch dicke Bretter gebohrt werden.

Die SNP erhielt bei den Unterhauswahlen zwischen 1934 und 1955 auch nur zwischen 0,3 und 1,2 % der Wählerstimmen - damals glaubte auch niemand an deren Erfolg. Erst 1970 erreichte sie 5 %. Und doch konnte sie ihre Ergebnisse von 1959 bis heute um 5000 Prozent steigern, um deine Worte zu gebrauchen.

Erstes Ziel der Bayernpartei ist es, ein Wahlergebnis einzufahren, das es der Presse unmöglich macht, die Partei unter "Sonstige" auzuführen. Dann ist der erste Schritt getan.

weitere schritte wird die restliche bayerische und deutsche bevölkerung dann wohl in die entsprechenden schranken weisen! germane

tysker
14.12.2007, 15:28
Ein Passus im Grundgesetz kan nicht irrelevant sein. Eine Reihe von Entscheidungen eines ehemaligen Souveräns wurden mit der Monarchie abgeschafft. Mit welchem Recht soll eine einmalige Entscheidung (die nebenbei gesagt, nicht mal freiwillig getroffen wurde) eines Königs auf ewig Bestand haben?

Die Begründung für die Nichtannahme der Klage war übrigens, dass es sich bei der Wiedervereinigung Deutschlands nicht um eine solche gehandelt habe, sondern lediglich um einen Beitritt der ehemaligen DDR zur Bundesrepublik Deutschland, weshalb der GG-Passus nicht ziehe.

Sowohl die Charta der Uno als auch die KSZE-Schlussakte sichern allen Völkern Selbstbestimmung zu, diese wird ausdrücklich auch Minderheiten innerhalb einer Nation gewährt. Und dass internationales Recht über dem Verfügungsrecht eines Königs von 1871 steht, daran habe ich keinen Zweifel.
das bayrische volk ist aber kein eigenes volk, sondern teil des deutschen!

valentin
14.12.2007, 16:26
das bayrische volk ist aber kein eigenes volk, sondern teil des deutschen!

Präambel der Bayerischen Verfassung:

„Angesichts des Trümmerfeldes, zu dem eine Staats- und Gesellschaftsordnung ohne Gott, ohne Gewissen und ohne Achtung vor der Würde des Menschen die Überlebenden des zweiten Weltkrieges geführt hat, in dem festen Entschlusse, den kommenden deutschen Geschlechtern die Segnungen des Friedens, der Menschlichkeit und des Rechts dauernd zu sichern, gibt sich das bayerische Volk nachstehende demokratische Verfassung.“

Wer ist das? Das deutsche Volk? Das österreichische?

Das bayerische Volk besteht aus Franken, Schwaben, Vertriebenen und Altbayern.

Rheinlaender
14.12.2007, 17:05
Ein Passus im Grundgesetz kan nicht irrelevant sein. Eine Reihe von Entscheidungen eines ehemaligen Souveräns wurden mit der Monarchie abgeschafft. Mit welchem Recht soll eine einmalige Entscheidung (die nebenbei gesagt, nicht mal freiwillig getroffen wurde) eines Königs auf ewig Bestand haben?

Weil es eine Aussenverpflichtung ist - ich kann durch eine Revolution als Souveraen mich meiner Binnenverpflichtungen vollstaendig entziehen (genau genommen die staatsrechtliche Def. einer Revolution), aber nie meiner Aussenverpflichtungen. wenn wir hier auf der Insel die Winsors zum Teufel jagen wuerden und republik wuerden, waeren wir immer an alle Vertraege, die britsche Monarche in den letzten 700 Jahren geschlossen haben gebunden, wie diese selber.


Sowohl die Charta der Uno als auch die KSZE-Schlussakte sichern allen Völkern Selbstbestimmung zu, diese wird ausdrücklich auch Minderheiten innerhalb einer Nation gewährt. Und dass internationales Recht über dem Verfügungsrecht eines Königs von 1871 steht, daran habe ich keinen Zweifel.

Was steht denn da genau?

tysker
14.12.2007, 17:06
Präambel der Bayerischen Verfassung:

„Angesichts des Trümmerfeldes, zu dem eine Staats- und Gesellschaftsordnung ohne Gott, ohne Gewissen und ohne Achtung vor der Würde des Menschen die Überlebenden des zweiten Weltkrieges geführt hat, in dem festen Entschlusse, den kommenden deutschen Geschlechtern die Segnungen des Friedens, der Menschlichkeit und des Rechts dauernd zu sichern, gibt sich das bayerische Volk nachstehende demokratische Verfassung.“

Wer ist das? Das deutsche Volk? Das österreichische?

Das bayerische Volk besteht aus Franken, Schwaben, Vertriebenen und Altbayern.
Franken, Schwaben, Altbayern, deutsche Vertriebene und zoagroaste sind eben auch Deutsche. Oder hast du einen bayrischen Pass?
Und jetzt ist Schluss mit Separatismus. Basta.

Freikorps
14.12.2007, 17:24
Franken, Schwaben, Altbayern, deutsche Vertriebene und zoagroaste sind eben auch Deutsche. Oder hast du einen bayrischen Pass?
Und jetzt ist Schluss mit Separatismus. Basta.

Warum wird eigentlich beim Thema Bayernpartei immer nur auf den Separatismus fokussiert? Mich würde durchaus auch mal interessieren, was diese Leute ansonsten für Standpunkte vertreten.

Achsel-des-Bloeden
14.12.2007, 17:26
das bayrische volk ist aber kein eigenes volk, sondern teil des deutschen!
Blödsinn.

Das bayrische Volk besteht aus vier Stämmen.
Das bayrische Volk ist Teil der deutschen (Kultur-) Nation, ebenso wie Deutschschweizer und Österreicher.
Das bayrische Volk ist Teil des Staatenbundes BRDtschl, sollte sich aber von diesem lösen und Teil des Deutschen sein wie besagte Österreicher und Schweizer.

Achsel-des-Bloeden
14.12.2007, 19:10
Der Bayrische Landtag hat in seltener Einmütigkeit das stramm verschärfte Antiraucher- Gesetz auf den Weg gebracht. Aus ist's mit Ausnahmen für kleine Kneipen oder Bierzelte. Selbst auf dem Oktoberfest, dem Mekka altbayrischer Seeligkeiten gilt das absolute Rauchverbot.

Hier könnte m.E. die Bayernpartei medial punkten, indem sie die
Libertas Bavariae hoch leben lässt und wenigstens die alten Ausnahmen zurückfordert; über ein Gewöhnungsperiode von 2 bis 3 Jahren auch noch mehr.
Das bayrischen Gasthaus gehört zur Kirche und zum Gasthaus gehört es, daß man am Stammtisch qualmen darf!

Denn dieses Gasthaus für alle wird es bald so nicht mehr geben: Die Raucher werden sich in nichtöfentliche Klubs zurückziehen.

Firko
14.12.2007, 19:13
Blödsinn.

Das bayrische Volk besteht aus vier Stämmen.
Das bayrische Volk ist Teil der deutschen (Kultur-) Nation, ebenso wie Deutschschweizer und Österreicher.
Das bayrische Volk ist Teil des Staatenbundes BRDtschl, sollte sich aber von diesem lösen und Teil des Deutschen sein wie besagte Österreicher und Schweizer.

Ich hoffe, du weisst, dass du mit einer solchen Vorstellungen in der Schweiz von links bis rechts windelweich geprügelt würdest. Die Deutschschweiz gehört sicherlich zum deutschen Sprachraum, aber das wärs dann schon. Kulturell ist sie verschiedener als viele Deutsche denken. Ich fühle mich einem Westschweizer oder Tessiner doch um einiges näher als einem Berliner oder Hamburger und dies trotz den Sprachschwierigkeiten. Das werden Dir die vielen Deutsche in Schweiz bestätigen, die zu blauäugig in die Schweiz auswanderten und dann doch vom relativ grossen Kulturunterschied überrascht wurden.

Achsel-des-Bloeden
14.12.2007, 19:36
Ich hoffe, du weisst, dass du mit einer solchen Vorstellungen in der Schweiz von links bis rechts windelweich geprügelt würdest. Die Deutschschweiz gehört sicherlich zum deutschen Sprachraum, aber das wärs dann schon. Kulturell ist sie verschiedener als viele Deutsche denken. ...
Ein Deutschschweizer ist mir kulturell so verschieden wie ein Ostfriese.
Und? Davon lebt die deutsche Kultur(!)- Nation.

On ein paar separatistisch- skurile Schweizer das anders sehen oder ein paar arrogant- geringgebildete Wessis das überhaupt nicht sehen: Was juckt es die Eiche ...

tysker
15.12.2007, 07:14
Blödsinn.

Das bayrische Volk besteht aus vier Stämmen.
Das bayrische Volk ist Teil der deutschen (Kultur-) Nation, ebenso wie Deutschschweizer und Österreicher.
Das bayrische Volk ist Teil des Staatenbundes BRDtschl, sollte sich aber von diesem lösen und Teil des Deutschen sein wie besagte Österreicher und Schweizer.

das werden die vernünftigen bayern und deutsche aber nicht zulassen.
bayern ist und bleibt deutsch. basta!germane

Achsel-des-Bloeden
15.12.2007, 11:07
das werden die vernünftigen bayern und deutsche aber nicht zulassen.
bayern ist und bleibt deutsch. basta!germane
"Deutsch" ist ja nicht das Thema!
Da stimme ich Dir freudig zu.

BRDtschl ist das Thema!
Was hat uns Berlin die letzten 136 Jahre gebracht?
Zwei Kriege und die auch noch verloren ...

valentin
15.12.2007, 13:02
Weil es eine Aussenverpflichtung ist - ich kann durch eine Revolution als Souveraen mich meiner Binnenverpflichtungen vollstaendig entziehen (genau genommen die staatsrechtliche Def. einer Revolution), aber nie meiner Aussenverpflichtungen. wenn wir hier auf der Insel die Winsors zum Teufel jagen wuerden und republik wuerden, waeren wir immer an alle Vertraege, die britsche Monarche in den letzten 700 Jahren geschlossen haben gebunden, wie diese selber.


Es ist keine Außenverpflichtung - die Sezession z. B. Schottland ist eine innere Angelegenheit Großbritanniens. Außenverpflichtungen eines Staates entstehen immer durch internationale Vertragsbindungen.

Wenn internationale Verpflichtungen, die von Großbritannien auch in Vertretung der schottischen Bevölkerung geschlossen wurden, von einer Sezession berührt werden, so ist (ebenso vertraglich) zu regeln, wie und inwieweit ein unabhängiges Schottland diese Verpflichtungen mit den anderen Vertragsstaaten zu regeln hätte. Ich verweise hier auf das Beispiel Jugoslawien oder Sowjetunion.




Was steht denn da genau?


In der KSZE-Schlussakte von Helsinki steht unter anderem:


Kraft des Prinzips der Gleichberechtigung und des Selbstbestimmungsrechts der Völker haben alle Völker jederzeit das Recht, in voller Freiheit, wann und wie sie es wünschen, ihren inneren und äußeren politischen Status ohne äußere Einmischung zu bestimmen und ihre politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung nach eigenen Wünschen zu verfolgen.

Die UN-Charta konstituiert in Art. 1 Nr. 2 das Recht der Völker auf Selbstbestimmung. Die Bayern stellen ein Volk im Sinne der Vereinten Nationen dar und können damit auch das Selbstbestimmungsrecht für sich beanspruchen.

valentin
15.12.2007, 13:09
Franken, Schwaben, Altbayern, deutsche Vertriebene und zoagroaste sind eben auch Deutsche. Oder hast du einen bayrischen Pass?
Und jetzt ist Schluss mit Separatismus. Basta.

Kennst du die Definition eines Staates nach internationalem Völkerecht?

Konstituierend für einen Staat sind nach der "Drei-Elemente-Lehre" Georg Jellineks die drei Merkmale „Staatsgebiet“, „Staatsvolk“ und „Staatsgewalt"

Das Staatsgebiet Bayerns ist deutlich abgegrenzt. Das darin lebende Volk ist das von der bayerischen Verfassung angesprochene bayerische Volk, das Staatsvolk also. Die Staatsgewalt geht in Bayern von der bayerischen Staatsriegerung aus.

Also ist Bayern nach internationalem Verständnis ein Staat und die Bayern sind ein Volk. Basta.

valentin
15.12.2007, 13:13
Der Bayrische Landtag hat in seltener Einmütigkeit das stramm verschärfte Antiraucher- Gesetz auf den Weg gebracht. Aus ist's mit Ausnahmen für kleine Kneipen oder Bierzelte. Selbst auf dem Oktoberfest, dem Mekka altbayrischer Seeligkeiten gilt das absolute Rauchverbot.

Hier könnte m.E. die Bayernpartei medial punkten, indem sie die
Libertas Bavariae hoch leben lässt und wenigstens die alten Ausnahmen zurückfordert; über ein Gewöhnungsperiode von 2 bis 3 Jahren auch noch mehr.
Das bayrischen Gasthaus gehört zur Kirche und zum Gasthaus gehört es, daß man am Stammtisch qualmen darf!

Denn dieses Gasthaus für alle wird es bald so nicht mehr geben: Die Raucher werden sich in nichtöfentliche Klubs zurückziehen.


Pressemitteilung der Bayernpartei:


Rauchverbot: Bayernpartei unterstützt AEDK
Die Bayernpartei begrüßt alle Bestrebungen des „Arbeitskreises zum Erhalt der Dorfwirtschaften und Kneipen (AEDK)“, das rigorose Rauchverbotsgesetz noch vor der Abstimmung im Landtag zu verhindern und eine liberale Version durchzusetzen. Bei einem Volksbegehren kann dieser Arbeitskreis auf die volle Unterstützung der Bayernpartei zählen.

Eine entsprechende Resolution hat die BP bereits auf ihrem Landesparteitag am 15. Oktober 2007 in Deggendorf verabschiedet.


Das geplante Gesetz ist nicht nur völlig wirklichkeitsfremd, es hätte unweigerlich die Schließung Hunderter von Dorfwirtschaften zur Folge wie in der Republik Irland und würde zu einem weiteren Ausbluten unserer Dorfgemeinschaften führen. Das Gesetz atmet den Geist eines Polizeistaates und würde einem Land Preußen, wenn es das noch gäbe, eher anstehen als einem Feistaat Bayern. Bei uns ist das „Leben und leben lassen“ Wesens- und Qualitätsmerkmal, um das uns alle Welt beneidet.

Dass sich im ganzen Bayerischen Landtag kein einziger von den 180 „Volksvertretern“ gefunden hat, der den Mut hatte, den Irrsinn und diese Hysterie beim Namen zu nennen, ist beschämend. Aber auch bezeichnend für den Zustand unserer Demokratie.


Diese Mitteilung ging an die meisten bayerischen Zeitungen und an viele Fernseh- und Radiostationen.

Resonanz: 0

valentin
15.12.2007, 13:19
Warum wird eigentlich beim Thema Bayernpartei immer nur auf den Separatismus fokussiert? Mich würde durchaus auch mal interessieren, was diese Leute ansonsten für Standpunkte vertreten.

Aus dem Programm der Bayernpartei:

-Vereinfachung des Steuersystems
-Aufbau des Staates "von unten nach oben", mit politisch vitalen Gemeinden und Regierungsbezirken
-Erziehungsgrundgehalt für Familien
-Förderung erneuerbarer und natürlicher Energien und langfristiger Ausstieg aus der Atomkraft
-Förderung der landwirtschaftlichen Direktvermarktung
-Verbot von unnötig langen Tiertransporten und unsinnigen Tierversuchen
-Abschaffung der Ökosteuer
-Kostenloser Rechtsbeistand für Kriminalitätsopfer

usw. usw.

Achsel-des-Bloeden
15.12.2007, 16:07
Pressemitteilung der Bayernpartei:
...
Das Gesetz atmet den Geist eines Polizeistaates und würde einem Land Preußen, wenn es das noch gäbe, eher anstehen als einem Feistaat Bayern. Bei uns ist das „Leben und leben lassen“ Wesens- und Qualitätsmerkmal, um das uns alle Welt beneidet.
...
Diese Mitteilung ging an die meisten bayerischen Zeitungen und an viele Fernseh- und Radiostationen.

Resonanz: 0
Übel.

Ist Bayernpartei= Autobahn?

Vielleicht hängen die betroffenen Wirte entsprechende DIN A3- Plakate aus?
Die kann man auch mit A3- PC- Druckern erstellen ...

valentin
15.12.2007, 16:18
Übel.

Ist Bayernpartei= Autobahn?

Ja, so ähnlich. Die BP ist die größte Gefahr für die CSU, weil sie im gleichen Wählerspektrum fischt. Deshalb wird sie systematisch ignoriert.

Auch alle anderen Pressemiteilung der BP werden/wurden nicht veröffentlicht. Außer in Google-News: http://news.google.de/news?tab=wn&hl=de&ned=de&q=Bayernpartei&btnG=News-Suche


Vielleicht hängen die betroffenen Wirte entsprechende DIN A3- Plakate aus?
Die kann man auch mit A3- PC- Druckern erstellen ...


Zuerst mal war die Bayernpartei auf der Protestkundgebung der Wirte am Wochenende in München präsent und hat ihre Unterstützung bekundet. Wie es weitergeht, wird man sehen.

Achsel-des-Bloeden
15.12.2007, 21:43
....
Zuerst mal war die Bayernpartei auf der Protestkundgebung der Wirte am Wochenende in München präsent und hat ihre Unterstützung bekundet. Wie es weitergeht, wird man sehen.
Klingt nicht übermässig engagiert, geschweige denn "proaktiv".

Mal sehen, ob ich dem Verein beitrete.
Wenn nicht ganz klar dem seit 200 Jahren gepamperten München der Geldhahn gedrosselt werden soll, dann NICHT!

Pandulf
15.12.2007, 21:56
Kann man diesen Müll-Thread nicht in das Unter-Forum "Parteien" verschieben? Da gibt es noch keinen Faden bezüglich der Baiernpartei.

Achsel-des-Bloeden
15.12.2007, 22:03
Kann man diesen Müll-Thread nicht in das Unter-Forum "Parteien" verschieben? Da gibt es noch keinen Faden bezüglich der Baiernpartei.
Nur weil Du aus Frankfurt bist hast Du doch nicht das Recht, die Oberhoheit über den Müll zu beanspruchen!

Pandulf
15.12.2007, 22:11
Nur weil Du aus Frankfurt bist hast Du doch nicht das Recht, die Oberhoheit über den Müll zu beanspruchen!

Dein Beitrag bestätigt nur meine Meinung über diesen Thread.

Achsel-des-Bloeden
15.12.2007, 22:28
Dein Beitrag bestätigt nur meine Meinung über diesen Thread.
Geh Äppelwoi trinke ...

tysker
16.12.2007, 05:30
Ja, so ähnlich. Die BP ist die größte Gefahr für die CSU, weil sie im gleichen Wählerspektrum fischt. Deshalb wird sie systematisch ignoriert.

Auch alle anderen Pressemiteilung der BP werden/wurden nicht veröffentlicht. Außer in Google-News: http://news.google.de/news?tab=wn&hl=de&ned=de&q=Bayernpartei&btnG=News-Suche




Zuerst mal war die Bayernpartei auf der Protestkundgebung der Wirte am Wochenende in München präsent und hat ihre Unterstützung bekundet. Wie es weitergeht, wird man sehen.

ob du dich auf den kopf stellst oder nicht, die bp hat keine zukunft und bayern wird ein deutsches bundesland bleiben. basta!

valentin
16.12.2007, 12:43
ob du dich auf den kopf stellst oder nicht, die bp hat keine zukunft und bayern wird ein deutsches bundesland bleiben. basta!

Darüber können wir dann fachsimpeln, wenn die CSU der BP Koalitionsgespräche anbietet :D . Erste Angebote aus dieser Richtung hat die BP bereits abgelehnt - auch die CSU hat schon gemerkt, dass die BP im Aufwind ist...

valentin
16.12.2007, 12:54
Klingt nicht übermässig engagiert, geschweige denn "proaktiv".

Vertreter der BP haben sich in die Kundgebung "geschlichen"...waren nicht mal offizieller Teil der Veranstaltung. Von daher war das schon ziemlich proaktiv.


Mal sehen, ob ich dem Verein beitrete.
Wenn nicht ganz klar dem seit 200 Jahren gepamperten München der Geldhahn gedrosselt werden soll, dann NICHT!

Ich bin seit kurzem dabei, weil ich nicht nur die Unabhängigkeit Bayerns möchte, sondern auch eine gerechte Chancenverteilung innerhalb Bayerns wünsche. Im Programm der BP ist das ausdrücklich so niedergelegt.

Wenn das so weitergeht, kann ich mich als Münchner bei meiner Verwandtschaft in Bamberg und Nürnberg bald nicht mehr blicken lassen...;)

Freikorps
17.12.2007, 14:17
Aus dem Programm der Bayernpartei:

-Vereinfachung des Steuersystems
-Aufbau des Staates "von unten nach oben", mit politisch vitalen Gemeinden und Regierungsbezirken
-Erziehungsgrundgehalt für Familien
-Förderung erneuerbarer und natürlicher Energien und langfristiger Ausstieg aus der Atomkraft
-Förderung der landwirtschaftlichen Direktvermarktung
-Verbot von unnötig langen Tiertransporten und unsinnigen Tierversuchen
-Abschaffung der Ökosteuer
-Kostenloser Rechtsbeistand für Kriminalitätsopfer

usw. usw.

Interessant, Danke! Ich werd mir jetzt mal die Homepage anschauen!

Drosselbart
17.12.2007, 14:37
Interessant, Danke! Ich werd mir jetzt mal die Homepage anschauen!

Google auch mal unter "spielbankaffäre, old Schwurhand Zimmermann, Ochsensepp etc.)

Dann weißt du wie clever man die zu Anfang gar nicht so chancenlose und unbedeutende Bayernpartei kaltgestellt hat. Die gegenwärtige Bayerische Staatspartei wäscht ihre Hände natürlich in Unschuld.

valentin
17.12.2007, 14:43
Google auch mal unter "spielbankaffäre, old Schwurhand Zimmermann, Ochsensepp etc.)

Dann weißt du wie clever man die zu Anfang gar nicht so chancenlose und unbedeutende Bayernpartei kaltgestellt hat. Die gegenwärtige Bayerische Staatspartei wäscht ihre Hände natürlich in Unschuld.

Ludwig Stiegler, bayerischer SPD-Chef, zum 50jährigen Ende der Viererkoalition:

"Ja, leider ist es der CSU damals gelungen, die Bayernpartei auszutricksen. Sie hat sie danach ruiniert und deren Wählerpotenzial integriert. Das war eine beachtliche Strategie, die Bayernpartei auszulöschen, um sich selber größer zu machen. Es war der Anfang der Mehrheitsfähigkeit der CSU."

Achsel-des-Bloeden
17.12.2007, 17:35
...
Wenn das so weitergeht, kann ich mich als Münchner bei meiner Verwandtschaft in Bamberg und Nürnberg bald nicht mehr blicken lassen...;)
Münchn ist die Hauptstadt und hat somit durchaus auch Priorität in der finanziellen Darreichung. Allerdings darf München nicht nur fordern, sondern muß auch leisten!
Bislang kommt rest- bayern nur dran, wenn (der Großraum) München halbwegs gesättigt wurde. Und wehe es wird etwas unangenehmer! Dann wird lamentiert, so wie bei der Ablehnung des Transrapids.

valentin
17.12.2007, 20:36
Münchn ist die Hauptstadt und hat somit durchaus auch Priorität in der finanziellen Darreichung. Allerdings darf München nicht nur fordern, sondern muß auch leisten!
Bislang kommt rest- bayern nur dran, wenn (der Großraum) München halbwegs gesättigt wurde. Und wehe es wird etwas unangenehmer! Dann wird lamentiert, so wie bei der Ablehnung des Transrapids.

War auch ein bissl ironisch gemeint - aber wenn man als Münchner nach Mittelfranken kommt, ist man hin wieder Frotzeleien ausgesetzt...

Tatsächlich bin ich gegen den Transrapid - aber nicht weil er unangenehm wäre, sondern weil er auf der kurzen Strecke einfach Blödsinn ist. Außedem kommt die weit überwiegende Zahl der Flughafenpassagiere aus dem weiteren Umland, die fahren dann nicht von Ingolstadt oder Rosenheim erst in die Münchner City, um zum Flughafen zu gelangen. Auf einer längeren Strecke, z. B. um Ballungszentren miteinander zu verbinden, wäre der TR weitaus sinnvoller.

Pandulf
17.12.2007, 21:13
Münchn ist die Hauptstadt und hat somit durchaus auch Priorität in der finanziellen Darreichung. Allerdings darf München nicht nur fordern, sondern muß auch leisten!
Bislang kommt rest- bayern nur dran, wenn (der Großraum) München halbwegs gesättigt wurde. Und wehe es wird etwas unangenehmer! Dann wird lamentiert, so wie bei der Ablehnung des Transrapids.

Der Grund ist, daß ihr Franken nicht über eure eigenen Steuern selbst entscheiden könnt. Dies würde ein eigenes Bundesland Franken erfordern. Unter der Münchener Knute seid ihr nur, wie du treffend schriebst, "Rest-Bayern". Warum denn gilt Nürnbergs U-Bahn als die "jüngste U-bahn von Deutschlands"? Bayern ist das reichste Bundesland, doch anscheinend war kein Geld in Altbaiern für eine U-Bahn in der fränkischen Metropole da. Anscheinend hat niemand in München an die Franken gedacht. Oberbaiern ist halt wichtiger. Dabei war Nürnberg schon eines der führenden wirtschaftlichen Zentren des Alten Deutschlands, als man in München noch die Kühe durch die Straße nach Nürnberg getrieben hat. Schau dir einfach die relative wirtschaftliche Entwicklung Nürnbergs und München seit dem Anschluß an Baiern an. Dann weisst Du, was es bedeutet, ein eigenes Bundesland zu haben.

valentin
17.12.2007, 21:38
Der Grund ist, daß ihr Franken nicht über eure eigenen Steuern selbst entscheiden könnt. Dies würde ein eigenes Bundesland Franken erfordern. Unter der Münchener Knute seid ihr nur, wie du treffend schriebst, "Rest-Bayern". Warum denn gilt Nürnbergs U-Bahn als die "jüngste U-bahn von Deutschlands"? Bayern ist das reichste Bundesland, doch anscheinend war kein Geld in Altbaiern für eine U-Bahn in der fränkischen Metropole da. Anscheinend hat niemand in München an die Franken gedacht. Oberbaiern ist halt wichtiger. Dabei war Nürnberg schon eines der führenden wirtschaftlichen Zentren des Alten Deutschlands, als man in München noch die Kühe durch die Straße nach Nürnberg getrieben hat. Schau dir einfach die relative wirtschaftliche Entwicklung Nürnbergs und München seit dem Anschluß an Baiern an. Dann weisst Du, was es bedeutet, ein eigenes Bundesland zu haben.


Na Pandulf, simmer wieder am Hetzen? Ist ja richtig nett, dass die Münchner ihre Kühe mal bis nach Nürnberg getrieben haben sollen...da kann man mal sehen, zu was die Bayern fähig sind, gell?

Übrigens: Nach dem Anschluss an Baiern (wie du so gern schreibst) fuhr in Nürnberg die erste Eisenbahn Deutschlands. 1865 fuhr die Eisenbahn von Würzburg nach Nürnberg. Ludwig I. ließ in Franken den Ludwigskanal bauen und ab 1926 wurde der Nürnberger Hafen erbaut. Der Würzburger Hafen wurde bereits 1875 erweitert und 1880 mit einem Schienenanschluss versehen.

Die Wittelsbacher waren an einer Integration Frankens in das Königreich höchst interessiert. Dazu gehörte auch, die Wirtschaft und die Infrastruktur zwischen Neu- und Altbayern zu fördern.

Merke: Vor der CSU war Franken durchaus nicht so sehr benachteiligt, wie das heute der Fall ist.

Guads Nächtle

valentin
18.12.2007, 08:20
Der Grund ist, daß ihr Franken nicht über eure eigenen Steuern selbst entscheiden könnt. Dies würde ein eigenes Bundesland Franken erfordern. Unter der Münchener Knute seid ihr nur, wie du treffend schriebst, "Rest-Bayern". Warum denn gilt Nürnbergs U-Bahn als die "jüngste U-bahn von Deutschlands"? Bayern ist das reichste Bundesland, doch anscheinend war kein Geld in Altbaiern für eine U-Bahn in der fränkischen Metropole da. Anscheinend hat niemand in München an die Franken gedacht. Oberbaiern ist halt wichtiger. Dabei war Nürnberg schon eines der führenden wirtschaftlichen Zentren des Alten Deutschlands, als man in München noch die Kühe durch die Straße nach Nürnberg getrieben hat. Schau dir einfach die relative wirtschaftliche Entwicklung Nürnbergs und München seit dem Anschluß an Baiern an. Dann weisst Du, was es bedeutet, ein eigenes Bundesland zu haben.

Noch was:

Auch als deutsches Bundesland könnte Franken nicht selbst über die Steuern entscheiden. Die Steuersätze sind bei fast allen Steuerarten bundesweit einheitlich, aus den Steuertöpfen bedienen sich Bund und Länder anteilmäßig und der Bund schreibt sogar die Höhe des Anteils vor, den das Bundesland für eigene Zwecke verwenden darf. Echte Steuerhoheit hat kein deutsches Bundesland.

Die Nürnberger U-Bahn wurde ein Jahr nach der Münchner U-Bahn eingeweiht. Sooo groß ist der Altersunterschied also auch nicht, vor allem wenn man bedenkt, dass der Bau der U-Bahn in München durch die Olympischen Spiele 1972 beschleunigt wurde.

Die goldene Zeit in Nürnberg war schon lange vor 1806 vorbei. Nürnberg wurde (wohlgemerkt nach seiner Blütezeit) im Dreißigjährigen Krieg verwüstet und danach konnte sich die Reichsstadt finanziell und wirtschaftlich nicht mehr erholen. Ende des 18. Jhdts. war Nürnberg abgewirtschaftet, die Bürger hatten kein Vertrauen mehr in die Patrizierfamilien. Die Stadtkassen waren leer, Nürnbergs Schulden beliefen sich zu dieser Zeit auf etwa 13 000 000 Gulden. Das war soviel, dass sich Preußen beim Reichsdeputationshauptschluss weigerte, die Stadt Nürnberg mitsamt den Schulden zu übernehmen. Nürnbergs Industrie blühte erst Anfang des 19. Jhdts. wieder etwas auf.

Außerdem zeugt deine Argumentation, bei der du ständig Franken und Nürnberg gleichsetzt, von hartnäckiger Ignoranz. Nürnberger sind im Rest Frankens etwa so beliebt wie die Münchner in Oberbayern.

tysker
18.12.2007, 12:17
Darüber können wir dann fachsimpeln, wenn die CSU der BP Koalitionsgespräche anbietet :D . Erste Angebote aus dieser Richtung hat die BP bereits abgelehnt - auch die CSU hat schon gemerkt, dass die BP im Aufwind ist...
koalitionsgespräche mit einer partei, die weniger als ein prozent stimmen erhält. merkst du eigentlich nicht, welchen träumereien und illusionen du nachhängst?
abgesehen davon, dass die restliche deutschen eine abspaltung bayerns nicht hinnehmen würden. soviel echte bayern gibts in bayern auch nicht mehr!

valentin
18.12.2007, 12:25
koalitionsgespräche mit einer partei, die weniger als ein prozent stimmen erhält. merkst du eigentlich nicht, welchen träumereien und illusionen du nachhängst?
abgesehen daon, dass die restliche deutschen eine abspaltung bayerns nicht hinnehmen würden. soviel echte bayern gibts in bayern auch nicht mehr!

Zumindest habe ich in die Parteienlandschaft hier etwas mehr Einblick als du. Leider darf ich keine Namen nennen - das letzte Mal, dass die CSU auf die Bayernpartei zukam, war in der vergangenen Woche. Also, von wegen Illusionen! Und wenn man mal ein wenig drüber nachdenkt, dann kommt man auch drauf, welches Ziel die CSU damit verfolgen könnte.

edit: Koalitionen gibt es nicht nur auf Landes- oder Bundesebene. Und im kommunalen Bereich erhält die BP bis zu 14 % der Stimmen. Es gibt bei den Kommunalwahlen auch keine 5%-Klausel. In München reichen etwa 5000 Stimmen für einen Sitz im Stadtrat, und die wird die BP aller Voraussicht nach auch bekommen.

tysker
18.12.2007, 13:20
Zumindest habe ich in die Parteienlandschaft hier etwas mehr Einblick als du. Leider darf ich keine Namen nennen - das letzte Mal, dass die CSU auf die Bayernpartei zukam, war in der vergangenen Woche. Also, von wegen Illusionen! Und wenn man mal ein wenig drüber nachdenkt, dann kommt man auch drauf, welches Ziel die CSU damit verfolgen könnte.

edit: Koalitionen gibt es nicht nur auf Landes- oder Bundesebene. Und im kommunalen Bereich erhält die BP bis zu 14 % der Stimmen. Es gibt bei den Kommunalwahlen auch keine 5%-Klausel. In München reichen etwa 5000 Stimmen für einen Sitz im Stadtrat, und die wird die BP aller Voraussicht nach auch bekommen.
wir sprechen uns nach den landtagswahlen wieder!

valentin
18.12.2007, 13:31
wir sprechen uns nach den landtagswahlen wieder!

Oooch - ich würde aber gern schon nach den Kommunalwahlen wieder drüber sprechen;)

Der Wirtschaftslibertarist
02.06.2015, 09:57
Ihr armen Bayern ihr könnt uns richtig leid tun.....

Genau wegen solcher Bemerkungen sollte Bayern mit Baden-Württemberg und der Schweiz einen Staat gründen.

moishe c
02.06.2015, 11:33
Genau wegen solcher Bemerkungen sollte Bayern mit Baden-Württemberg und der Schweiz einen Staat gründen.

Damit das klar ist,

wenn die Schweiz in den Reichsverband zurückkehren möchte, dann nur mit den deutsch-schweizer Kantonen - von mir aus noch die Rätoromanen.