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Vollständige Version anzeigen : verlogene Gewerkschaften



kritiker_34
28.04.2007, 21:44
Gewerkschaftseigene Union-Druckerei verteidigen

Thema: Betrieb und Gewerkschaft: Hintergrund, veröffentlicht: 29.08.2002
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Mitte Juli haben die Spitzen von IG Metall, IG BAU, ver.di und transnet beschlossen die gewerkschaftseigene Union-Druckerei in Frankfurt zu liquidieren. Eine Situation, wo sich kapitalistische Druckereibesitzer weigern könnten, Gewerkschaftsmaterial zu drucken, kann sich die heutige Generation von Spitzenfunktionären nicht vorstellen. Bei dem was sie derzeit von sich geben gibt es dabei sicher keine Probleme.

Für die Gewerkschaftsbasis und für die betroffene Belegschaft der Union-Druckerei ist die beabsichtigte Liquidation ein herber Schlag. Eine gewerkschaftseigene Großdruckerei ist eine historische Errungenschaft der Gewerkschaftsbewegung. Geht sie verloren, werden die Gewerkschaften ihrer potenziellen Möglichkeit beraubt unabhängig von kapitalistischen Druckereien bei Streiks oder sonstigen Auseinandersetzungen mit Unternehmern und Regierungen schnell massenweise Material zu drucken.
Die Union-Druckerei hatte einmal 520 Beschäftigte. Jetzt sind es noch 294. Eine Auffanggesellschaft soll eventuell 140 KollegInnen weiterbeschäftigen.
Hintergrund der Krise bei der Union-Druckerei ist die Politik der Gewerkschaftsführung.

http://www.sozialismus.info/index.php?name=News&sid=50

An diesem Beispiel sieht man einmal, was die Genossen (ausgestattet mit seehr lukrativen Gehältern durch Mitglieds Beiträge) WIRKLICH KÖNNEN bzw. wie sie mit ihren Angestellten und Arbeitern umgehen.

kritiker_34
28.04.2007, 21:55
noch ein Skandal!


Nur wenige Monate nach dem Refco-Betrugsskandal ist die gewerkschaftseigene BAWAG wegen dubioser Geschäfte erneut in die Schlagzeilen geraten, was nun sogar ÖGB-Präsident Verzetnitsch den Kopf gekostet hat. Diesmal soll es gar um eine Milliarde Euro oder mehr gehen. Aber der Betrag ist für die politische Einschätzung dieser sogenannten Karibik-Geschäfte gar nicht wirklich ausschlaggebend. Vielmehr stellen sich eine ganze Reihe Fragen zum Verhältnis von ÖGB und Wirtschaft, die wirklich entscheidend sind.

Fakten

Mit dubiosen Spekulationsgeschäften in den Steuerparadiesen der Karibik dürfte die BAWAG in der zweiten Hälfte der 1990er insgesamt weit über eine Milliarde Euro verspekuliert haben. Wenn nun die offizielle Sprachregelung des ÖGB behauptet, dass niemand dadurch Schaden genommen habe, so ist die schlicht und einfach falsch.
Erstens handelt es sich dabei um eine Summe, die die angeschlagenen Gewerkschaften gut gebrauchen hätten können, wo doch in den letzten Monaten permanent über die finanziellen Probleme dieser wichtigsten Organisation der Lohnabhängigen gesprochen wurde. Selbstverständlich hätte dieses Geld in Form einer Gewinnausschüttung an den Eigentümer ÖGB gehen können und auch müssen. Die Mitglieder des ÖGB sind also sehr wohl um Leistungen in Höhe der verspekulierten Summe umgefallen – und das in Zeiten, in denen permanent bei den Leistungen für die Mitglieder gespart wird. V.a. hat in den letzten Monaten in einer Reihe von Teilgewerkschaften ein beträchtlicher Personalabbau bei den sogenannten SekretärInnen statt gefunden, wodurch nun die Betreuung der Mitglieder noch weiter herunter gefahren werden musste, insbesondere auch die der BetriebsrätInnen und von politischen Aktivitäten.

http://www.wirsindoegb.net/index.php?artikel=05_031006

tja, mal schnell EINE MILLIARDE an MITGLIEDSBEITRÄGEN in den Sand setzten! Anlage Geschäfte in der Karibik! SO sieht sie aus, die linke internationale Solidarität!

kritiker_34
29.04.2007, 08:10
wo bleiben denn die linken Realitätsbeschöniger? /:( richtig langweilig.

Mark Mallokent
29.04.2007, 08:18
Eigentlich finde ich es ja lobenswert, wenn Gewerkschaften unternehmerisch tätig werden. Allerdings scheinen sie die Materie noch nicht ganz zu beherrschen. :]

lupus_maximus
29.04.2007, 09:12
Eigentlich finde ich es ja lobenswert, wenn Gewerkschaften unternehmerisch tätig werden. Allerdings scheinen sie die Materie noch nicht ganz zu beherrschen. :]
Dies müßten sie aber langsam können, Versuche gab es ja genug!
Aber anscheinend können sozialistische Gedankengänge nicht in kapitalistische Denkweisen umgesetzt werden.
Da scheint sich irgendetwas zu beißen!
Es könnte auch die fehlende Leistungsbereitschaft sein.

Don
29.04.2007, 09:48
Eigentlich finde ich es ja lobenswert, wenn Gewerkschaften unternehmerisch tätig werden. Allerdings scheinen sie die Materie noch nicht ganz zu beherrschen. :]

Tja, wenn arme Gewerkschaftsfunktionäre auch von bösen Kapitalisten immer in der Ansicht bestärkt werden, Geld fließe auch fürs Nichtstun (Siemens, VW, tralala), was erwartest Du? :cool:

FranzKonz
29.04.2007, 09:52
Eigentlich finde ich es ja lobenswert, wenn Gewerkschaften unternehmerisch tätig werden. Allerdings scheinen sie die Materie noch nicht ganz zu beherrschen. :]

Gar nicht. Siehe auch Coop und Neue Heimat.

kritiker_34
29.04.2007, 09:58
Gar nicht. Siehe auch Coop und Neue Heimat.

Woran liegt das? Der Co-Op Gedanke ist ja nicht verkehrt, grundsätzlich. Beisstsich bei den Genossen eine murxistisch betonierte Ideologie mit den Realitäten des Marktes, wie auch der individuell unterschiedlichen Natur des Menschen?

kritiker_34
29.04.2007, 10:00
Dies müßten sie aber langsam können, Versuche gab es ja genug!
Aber anscheinend können sozialistische Gedankengänge nicht in kapitalistische Denkweisen umgesetzt werden.
Da scheint sich irgendetwas zu beißen!
Es könnte auch die fehlende Leistungsbereitschaft sein.

es geht gar nicht darum "kapitalistische" Denkweisen, sondern um "volkswirtschaftlich machbare".

politisch Verfolgter
29.04.2007, 10:31
Eigentlich finde ich es ja lobenswert, wenn Gewerkschaften unternehmerisch tätig werden. Allerdings scheinen sie die Materie noch nicht ganz zu beherrschen. :]

Dem Gewerkschaftsunwesen ist vielmehr jede marxistische Grundlage zu entziehen: niemand darf per Gesetz zum sog. "Arbeitnehmer" erklärt werden.

"Ackermänner" haben user value zu bezwecken und dazu vernetzte Gruppenintelligenz zu moderieren.

Wir benötigen eine aktive Wertschöpfungspolitik und userzentrierte Wertschöpfungswissenschaften.

FranzKonz
29.04.2007, 10:35
Woran liegt das? Der Co-Op Gedanke ist ja nicht verkehrt, grundsätzlich. Beisstsich bei den Genossen eine murxistisch betonierte Ideologie mit den Realitäten des Marktes, wie auch der individuell unterschiedlichen Natur des Menschen?
Die Gewerkschaften sind Organisationen, die sowohl in ihrer Größe, als auch in ihrer Schwerfälligkeit mit einem Behördenapparat vergleichbar sind.

Solche Vereine sind dem Markt nicht gewachsen.

kritiker_34
29.04.2007, 11:12
Die Gewerkschaften sind Organisationen, die sowohl in ihrer Größe, als auch in ihrer Schwerfälligkeit mit einem Behördenapparat vergleichbar sind.

Solche Vereine sind dem Markt nicht gewachsen.

diese "Links Beamten" innerhalb der Gewerkschaften, haben aber relativ viel Macht. Nun könnte ja einmal hinterfragt werden: Was machen denn die Genossen mit den Mitgliedsbeiträgen? Warum werden diese nicht investiert im sozialen Wohungsbau oder ähnlich? Warum werden keine MODELLE entwickelt, welche HEUTE praktikabel sind?

Man sollte sich einmal erinnern, dass vieles was heute selbstverständlich erscheint, in sozialen Umbruchsphasen entstand. Die Sparkassen sind meist in komunaler Hand. Raiffeisen Banken gehörten ursprünglich auch nicht in die Kategorie der "bösen Kapitalisten" Aber ist der Unterschied zu anderen Banken inzwischen sooo gross?

FranzKonz
29.04.2007, 11:27
diese "Links Beamten" innerhalb der Gewerkschaften, haben aber relativ viel Macht. Nun könnte ja einmal hinterfragt werden: Was machen denn die Genossen mit den Mitgliedsbeiträgen? Warum werden diese nicht investiert im sozialen Wohungsbau oder ähnlich? Warum werden keine MODELLE entwickelt, welche HEUTE praktikabel sind?

Man sollte sich einmal erinnern, dass vieles was heute selbstverständlich erscheint, in sozialen Umbruchsphasen entstand. Die Sparkassen sind meist in komunaler Hand. Raiffeisen Banken gehörten ursprünglich auch nicht in die Kategorie der "bösen Kapitalisten" Aber ist der Unterschied zu anderen Banken inzwischen sooo gross?

Da stellst Du zumindest mal die richtigen Fragen. Patentantworten habe ich darau allerdings auch nicht.

kritiker_34
29.04.2007, 11:34
Da stellst Du zumindest mal die richtigen Fragen. Patentantworten habe ich darau allerdings auch nicht.

EINE ANTWORT ergibt sich, wenn "Parkinson`s Law" verstanden und berücksichtigt wird.

Da es aber KEINEN EINZIGEN FORISTEN gab, welcher auf diese Diskussion einging, gehe ich davon aus, dass dieser Zusammenhang in D überhaupt UNBEKANNT ist.

"Parkinson`s Law"
http://www.politikforen.de/showthread.php?t=41035

vereinfacht dargestellt. Irgendwer hat ein "gute Idee" diese Idee wird "verwaltet" und nun wird die Verwaltung dieser Idee zum Selbstzweck und die Bürokratie wächst und wächst.

Zu beobachten sowohl bei Kirchen, wie auch bei Gewerkschaften und erklärt teilweise das GRUNDÜBEL des STAATSKAPITALISMUS.

da siehste mal: in Teilbereichen habe ich VORSPRUNG DURCH KENNTNISSE von Zusammenhängen! :D