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Vollständige Version anzeigen : Aortenruptur bei Schalenwild / Molybdänose - Cu-Mangel ?



stummer
27.04.2007, 10:43
Hallo!

Kennt jemand von Euch Literatur-Fundstellen bzw. Webseiten zum Thema:

Erhebungen zur Todesursache Aortenruptur bei äußerlich gesundem Schalenwild (bei durch Ansprechen prognostiziertem guten Entwicklungsverlauf etwa sog. „Zukunftsböcke“ usw. im wildbiolog. Sinn);

evtl. verknüpft mit der Fragestellung:
Kupfermangelsituationen in Verbindung mit einer Molybdänose?

edi / Nachtrag - Quelle:

Forschungsthema
Ungeklärte Todesfälle bei Elchen in Südschweden
Bearbeiter
Prof. Dr. Heinz-Adolf Schoon, Dr. Heike Aupperle; Prof. Dr. Frank (Metallbiologiskt Centrum; Uppsala, Schweden); Prof. Dr. C. Rehbinder (National Veterinary Institute, Uppsala, Schweden); Prof. Dr. Anke (Universität Jena)
Kurzbeschreibung
Ziel der Untersuchungen ist es, durch gezielten Vergleich experimentell gewonnener Daten bei Ziegen mit den Spontanerkrankungen der Elche in Südschweden Aussagen zur möglichen ätiologischen Bedeutung einer Kupfermangelsituation in Verbindung mit einer Molybdänose zu treffen, um damit die Grundlagen gezielter Bekämpfungsmaßnahmen zu legen.
[Quelle:
http://www.uni-leipzig.de/forsch97/25000/25220_P.htm ]

[Hintergrund:
Eine Aortenruptur bei äußerlich kerngesunden Nutz- und Wildtieren wird u.a. durch eine gestörte Collagen- und Elastinsynthese (eines der Symptome von Cu-Mangel) hervorgerufen.]


Mit freundlichen Grüßen

stummer

Anhang – hier fand ich z.B. nichts Entsprechendes

Molybdänose Schalenwild (sekundärer) Kupfermangel
http://www2.vetmed.uni-muenchen.de/med2//skripten/vorlessk.pdf

Aortenruptur Schalenwild
http://www.springerlink.com/content/k81531j0023w8024/

Fehlanzeige auch in folgender Literatur:
Römpp. HoWI, Eckert (Tierphysiologei), Deutz / Greßmann (Gams- und Steinwild), Bützler bzw. Kurt (BLV Wildbiologie Rot- bzw. Rehwild)

Drosselbart
27.04.2007, 11:29
Großflächige Aortenzerreißungen bei Schalenwild kenne ich sonst nur nach Kontakt mit jagdlicher Munition.

McDuff
27.04.2007, 11:39
Habe ich noch nicht gehört.
Möglicherweise eine umwelt- standortbedingte Erkrankung.
Wo sind denn diese Fälle aufgetreten?
Vielleicht kann der DJV weiterhelfen.

stummer
27.04.2007, 12:23
Hallo, Drosselbart – Hallo, McDuff –

Danke für Eure Antworten und Hinweise!

Hinsichtlich der großflächige Aortenzerreißungen kann ich zustimmen.
Mir geht es hier jedoch um die – allerdings wohl seltenen Fälle - wo äußerlich weder Verletzungen noch Krankheiten feststellbar sind.

Als Augenzeuge erlebt habe ich dies voriges Jahr im Pongau ( Höhenlage 2200 m, Gams: Bockjahrling) und vor zwei Jahren im Wetterstein (Höhenlage ca 1500 m; Rotwild. übergehendes Tier) – also auch unter unterschiedlichen geologisch- bodenkundlichen Verhältnissen.

Im Pongau kam ich dazu, als ein Jäger und – wie ich schließlich erfuhr – ein Tierarzt den Bockjahrling aufbrachen.
Der Tiermediziner (und Jäger) erklärte mir dann, daß er an Ort und Stelle weder äußerliche Einwirkungen noch Erkrankungen feststellen könne. Man wolle die Sache jedoch nicht überbewerten und eine Sektion im veterinärpathologischen Institut sei nicht notwendig. Zwar gäbe es skandinavische Unterssuchugen zu ähnlich gelagerten Situationen bei Elchen. Doch lägen im Pongau keine Hinweise auf Molybdänose vor.

Entsprechendes ergab sich auch vor zwei Jahren im Wetterstein, als mir ein Förster ähnliche Auskunft gab.


Mit freundlichen Grüßen

stummer

bernhard44
27.04.2007, 12:31
Stress und Hypertonie sind auch bei Wild eine ungünstige Mischung!

Als Ursachen sind auch in der Veterinärmedizin u. a. erhöhter Blutdruck und angeborene Bindegewebserkrankungen ähnlich dem Marfan-Syndrom identifiziert worden.

Biskra
27.04.2007, 12:52
evtl. verknüpft mit der Fragestellung:
Kupfermangelsituationen in Verbindung mit einer Molybdänose?

Der Kupfermangel wird durch den hohen Gehalt von Molybdän (Schwermetall) verursacht. Das trifft hauptsächlich Wiederkäuer, da v.A. über Pflanzen aufgenommen, wo Molybdän angereichert wird.

stummer
27.04.2007, 13:12
Hallo, Bernhard44 - Hallo, Biskra -

Danke für Eure Hinweise!

@Biskra (bzgl. sekundärem Cu-Mangel aufgrund der Molybdänose)

Dein Hinweis auch bzgl. des Futters ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Ich werde nachfragen. Allerdings wurde nichts erwähnt.

[Edit - Nachtrag: Am Futter lag es nicht (Auskunft per Email erhalten)].

Auch im Hinblick auf
gestörte Collagen- und Elastinsynthese kam mit die Idee für jenes Posting.
Auch aufgrund der von Euch, Biskra, Drosselbart, McDuff und Bernhard44 gemachten Ausführungen vermute ich, daß meine Erlebnisse wahrscheinlich nur Zufall und nicht durch repräsentative Erhebungen reproduzierbar sind.

@Bernhard44

Deinen Hinweisen werde ich ebenfalls nachgehen.
Die Bereiche Stress, Hypertonie, angeborene Bindegewebserkrankungen beim Wild sind nicht nur in diesem Zusamnmenhang nachdenkenswert und plausibel.

Mit freundlichen Grüßen

stummer