PDA

Vollständige Version anzeigen : Banken im "Sozialismus"



kritiker_34
26.04.2007, 10:15
es gab doch auch in der DDR und anderen ehemals sozialistischen Ländern Geld!

Wurde dies auch von Banken verwaltet, oder wie funktionoierte dies?

GrafZahl
26.04.2007, 10:40
ähnlich wie unsere Banken arbeiten, man konnte sich ein Girokonto eröffnen, ein SparKonto und ein DevisenKonto, sogar Kredite waren möglich zu fairen Zinsen.

Im gegensatz zu heutigen Westbanken, waren Sie staatlich kontrolliert und nahmen keine Heuschreckentätigkeiten an, und das Personal musste nicht um seinen Arbeitenplatz kämpfen, aus diesem Grund, ist eine sozialistische Volkswirtschaft nach DDR Vorbild zu begrüssen.

Meister Lampe
26.04.2007, 10:45
Aber klar von Banken - von staatseigenen Banken.
Auf den Geldscheinen der DDR steht oben drauf "Staatsbank der DDR", auf einem Rubelschein "Banka SSSR". Ist ja auch normal, dass die Geldausgabe von einer Staatsbank vollzogen wird.
Private Geldinstitute hingegen dürfte man im Sozialismus vergeblich gesucht haben. Soweit ich weiß, gab es in der DDR mehrere Banken und Sparkassen, die aber allesamt in staatlicher Hand waren.

-jmw-
26.04.2007, 12:25
Im gegensatz zu heutigen Westbanken, waren Sie staatlich kontrolliert und nahmen keine Heuschreckentätigkeiten an, und das Personal musste nicht um seinen Arbeitenplatz kämpfen, aus diesem Grund, ist eine sozialistische Volkswirtschaft nach DDR Vorbild zu begrüssen.
Diese beiden Argumente reichen Dir schon aus, zu behaupten, eine Neuauflage der DDR-Wirtschaft wäre begrüssenswert?

Man man man, grosse Hürden legst Du aber nicht an die Überzeugungskraft von Argumenten, was? :))

kritiker_34
26.04.2007, 12:37
Aber klar von Banken - von staatseigenen Banken.
Auf den Geldscheinen der DDR steht oben drauf "Staatsbank der DDR", auf einem Rubelschein "Banka SSSR". Ist ja auch normal, dass die Geldausgabe von einer Staatsbank vollzogen wird.
Private Geldinstitute hingegen dürfte man im Sozialismus vergeblich gesucht haben. Soweit ich weiß, gab es in der DDR mehrere Banken und Sparkassen, die aber allesamt in staatlicher Hand waren.

und warum waren sowohl die DDR und alle anderen Ostblock Länder defacto pleite? Schlieslich war es dieser Pleitezustand, welcher zum Zusammenbruch des Sozialismus führte.

Wer kontrollierte denn die Devisen, welche mit dem "bösen" Westen getauscht wurden oder wer war zuständig für ausländische Kredite?

viator
27.04.2007, 11:24
Wenn ein Land pleite ist, dann erklärt es die Zahlungsunfähigkeit (wie Argentinien) und bedient keine Schulden mehr. Insofern ist nichts schwachsinniger als die Behauptung, dass die im Ausland in der Summe unverschuldete DDR pleite gewesen sei.

Zum Bankensystem:

Im hochentwickelten Sozialismus gibt es natürlich keine Kreditbanken mehr, die Investitionen finanzieren, da das Kapital abgeschafft ist. Im unterentwickelten Sozialismus (z.B. DDR) wird ein Kredit-Bankwesen benötigt, um das noch vorhandene Kapital an die Betriebe zu verteilen.

Ein Einheitsbanksystem für den Zahlungsverkehr ist wirtschaftlicher als ein notwendigerweise hochreguliertes kapitalistisches Bankensystem.

kritiker_34
27.04.2007, 13:19
Wenn ein Land pleite ist, dann erklärt es die Zahlungsunfähigkeit (wie Argentinien) und bedient keine Schulden mehr. Insofern ist nichts schwachsinniger als die Behauptung, dass die im Ausland in der Summe unverschuldete DDR pleite gewesen sei.

Lügenpropaganda eines bolschewisten!


40 Jahre deutsch-deutsche Wirklichkeit

Entwicklung in der DDR bis Ende der 80er Jahre

Auszug aus:
Deutschland in den 70er/80er Jahren, Informationen zur politischen Bildung (Heft 270)

Heydemann, Günther
Inhalt

Einleitung
Machtwechsel
Innen- und Gesellschaftspolitik
Außen- und Deutschlandpolitik
Innere Konflikte
Ökonomische Dauerkrise
Gesellschaftliche Krisenerscheinungen
Oppositionelle Gruppen
Getrennte Entwicklung – innere Bezogenheit
Gründe für den Zusammenbruch

Ökonomische Dauerkrise
Der wirtschafts- und sozialpolitische Kurswechsel von 1971 hatte es nicht vermocht, die DDR auf ein solides ökonomisches Fundament zu stellen. Vielmehr hatte die seither erfolgte Zurücknahme von Investitionen in der Industrie zugunsten erhöhter, sozialpolitischer Leistungen für die Bevölkerung zu Einbrüchen in der Produktion hochwertiger Industrieprodukte geführt. Zugleich hatte sich der Abstand zu westlicher Hochtechnologie nicht verringert, sondern erhöht. Ebenso war das Konzept, wirtschaftliches Wachstum vornehmlich durch Intensivierung, Effizienzsteigerung und Einsparungen zu erzielen, einerseits an der veralteten Industrieausrüstung, andererseits an den weltweit sprunghaft gestiegenen Rohöl- und Rohstoffpreisen gescheitert. Die überstürzt eingeleitete Förderung der Mikroelektronik und Datenverarbeitung ab Juni 1977 entzog der Leistungssteigerung anderer Industriezweige weitere, dringend benötigte Investitionen.

Die volkswirtschaftlich notwendige Reduzierung der erheblichen Subventionen für Grundnahrungsmittel, Mieten und Sozialleistungen, die Mitte der achtziger Jahre bereits mehr als ein Viertel des Staatshaushaltes ausmachen sollten, aber auch des kostspieligen Wohnungsbauprogramms, war aus sozialpolitischen Gründen kaum möglich. Honecker lehnte sie jedenfalls aufgrund der letztlich zutreffenden Befürchtung ab, eine spürbare Reduzierung der sozialpolitischen Leistungen könne zu Unruhen in der Bevölkerung und damit eventuell zur Gefährdung der eigenen Machtposition führen. Ein so aufmerksamer Beobachter wie der DDR-Wirtschaftshistoriker Jürgen Kuczynski notierte daher im November 1979 in sein Tagebuch: „Auf keinem Gebiet haben wir eine Konzeption. Wir leben von der verwelkten Hand in den zahnlosen Mund“.

Tatsächlich hatte sich die wirtschaftliche Lage der DDR zu Beginn der achtziger Jahre erneut verschärft. Die Ursachen hierfür ergaben sich teils systembedingt aus der ineffizienten Planwirtschaft selbst, teils waren sie Folge des verfehlten wirtschaftspolitischen Kurses seit 1971, teils resultierten sie aus der allgemeinen Verteuerung der Rohstoff- und Energiepreise auf dem Weltmarkt.

Das Konzept, durch Kredite von westlichen Staaten die eigene Wirtschaft mit gezielten Investitionen zu modernisieren, war nicht aufgegangen. Die strikte Verfolgung der „Hauptaufgabe“, nämlich die „Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik“ zu realisieren, hatte weniger zu dringend benötigten Investitionen in die eigene Industrie als zum Import von Rohstoffen und Nahrungs- bis hin zu Futtermitteln geführt. Das begann sich zu Beginn der achtziger Jahre erstmals negativ auszuwirken. Binnen einer Dekade waren die Verbindlichkeiten der DDR gegenüber westlichen Banken auf 24,2 Milliarden DM (1981) gestiegen. Mangelnde Investitionen zur umfassenden Modernisierung der eigenen Industrie wiederum ließen die Arbeitsproduktivität stagnieren. 1983 belief sie sich bereits auf weniger als die Hälfte (47 Prozent) im direkten Vergleich mit der Bundesrepublik.

Auch der seit Mitte der siebziger Jahre forcierte Export vor allem in den „nichtsozialistischen Wirtschaftsbereich“ mit der Zielsetzung, westliche Devisen um jeden Preis hereinzubringen, hatte das Anwachsen der Verschuldung bei westlichen Gläubigerstaaten nicht verhindern können. Stattdessen waren damit ebenfalls negative Entwicklungen einhergegangen: Der Export hatte vor allem bei hochwertigen Produkten zu einer für die Bevölkerung spürbaren Verschlechterung der Versorgungslage geführt. Die Palette der Mangelwaren reichte dabei von Motorrädern, Durchlauferhitzern, Heißwasserspeichern und Schreibmaschinen bis hin zu Lederschuhen.

Die „Werktätigen“ in den Betrieben frustrierte es, dass die von ihnen hergestellten und benötigten Industriewaren von vornherein für den Export in den „Westen“ bestimmt waren und nicht für den eigenen Bedarf zur Verfügung standen. Ebenso registrierten Arbeiter und Angestellte zunehmend, dass Produktionsanlagen und Maschinen allmählich veralteten und verschlissen – eine Folge ungenügender oder gänzlich ausbleibender Investitionen. Häufig konnte nur mit geschickter Improvisation dem drohenden Totalausfall begegnet werden. Aus der unüberbrückbaren Kluft zwischen der ständig propagierten Überlegenheit der sozialistischen Wirtschaftsordnung und den konkreten Erfahrungen im Betriebsalltag erwuchsen Frustration und Zynismus, was wiederum der Arbeitsmotivation abträglich war.

Devisenbeschaffung

Wie sehr die Staatsführung inzwischen unter dem Druck stand, buchstäblich um jeden Preis westliche Devisen hereinzubringen (die zum Teil sogleich wieder für die Schuldentilgung ausgegeben werden mussten), zeigte sich auch am forcierten Ausbau der bereits 1966 gegründeten „Kommerziellen Koordinierung“ (KoKo), die unter der Leitung des Staatssekretärs im Außenhandelsministerium und zugleich Offiziers im besonderen Einsatz (OibE) des MfS, Alexander Schalck-Golodkowski, stand. Über diese rein marktwirtschaftlich(!) operierende Institution im real existierenden Sozialismus wurden unter anderem Verkäufe von zumeist aus Enteignungen stammenden Antiquitäten und Kunstgegenständen ins westliche Ausland organisiert – ebenso wie von Waffen und Blutkonserven. Immerhin gelang es mit dieser teilweise illegal und kriminell agierenden Institution bis 1989, insgesamt circa 25 Milliarden DM zu „erwirtschaften“ (Rainer Eppelmann). Der „Verkauf“ politischer Häftlinge an die Bundesrepublik, der in der Honecker-Ära ebenfalls zu einer finanziell keineswegs unbedeutenden Möglichkeit der Devisenbeschaffung ausgebaut wurde, ist in dieser Summe nicht einmal enthalten. Hinzu kamen „legale“ Erlöse in westlicher Hartwährung aus dem innerdeutschen Transithandel und dem Zwangsumtausch für Besucher aus der Bundesrepublik bzw. West-Berlin.

Auch durch den Ausbau der Intershop-Läden und den Genex-Versandhandel, über die westliche Industrieprodukte von DDR-Bürgerinnen und -Bürgern gegen West-Valuta erworben werden konnten, versuchte das Regime, hochwertige Konsumgüter ins Land zu schaffen und Devisenbestände bei der eigenen Bevölkerung abzuschöpfen. Allerdings führte auch dies zu kontraproduktiven Effekten. Wer „West-Verwandtschaft“ besaß oder sonst irgendwie an „West-Geld“ herankam, war eindeutig besser gestellt als jene DDR-Bürgerinnen und -Bürger, die nicht über diese Möglichkeiten verfügten. Zur tatsächlich vorherrschenden inneren Spaltung der angeblich klassenlosen Gesellschaft in der DDR zwischen der Minderheit, die über Macht und Privilegien verfügte und der Mehrheit, die daran keinen Anteil hatte, kam somit eine weitere Teilung: Eine „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ mit und ohne westliche Devisen.

Zu welchen Absurditäten das Preissystem der DDR tatsächlich führen konnte, hat der damalige Chef der zentralen staatlichen Plankommission, Gerhard Schürer, an zwei Beispielen nach der „Wende“ deutlich gemacht: „Lieferte ein Züchter ein Kaninchen an den Staat, erhielt er dafür 60 Mark. Kaufte er es danach geschlachtet und ausgenommen bei der Staatlichen Handelsorganisation (HO) zurück, kostete es trotz der aufgewendeten Arbeit nur 15 Mark.“ Analoges galt für Hightech-Produkte, etwa für die Entwicklung und Herstellung eines in der DDR selbst produzierten Mikrochips: „Die Selbstkosten für einen Chip betrugen 536 Mark. Der Verkaufspreis war in der DDR auf 16 Mark festgelegt.“ (Der Spiegel vom 15. November 1999)

Hohe Verschuldung

Eine grundlegende Änderung der sich zuspitzenden Wirtschaftsmisere war aber kaum möglich. Zum einen gelang es der DDR immer weniger, hochwertige Industriegüter herzustellen und in den „Nichtsozialistischen Wirtschaftsbereich“ zu exportieren; zum anderen war sie aufgrund vielfältiger und meist langfristiger ökonomischer Vertragsverpflichtungen fest in den „Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe“ (RGW) eingebunden. Als die Sowjetunion aufgrund massiver eigener ökonomischer Schwierigkeiten im Jahre 1981 ihre Erdöllieferungen von jährlich 19 auf 17 Millionen Tonnen reduzierte, verringerte sich dadurch auch die Möglichkeit der DDR, durch Veredelung von Rohölprodukten westliche Devisen zu erwirtschaften, dramatisch. Honecker war sich der kritischen wirtschaftlichen wie politischen Lage voll bewusst, als er bei Breschnew anfragen ließ, „ob es zwei Millionen Tonnen Erdöl wert sind, die DDR zu destabilisieren“? Doch die Sowjetunion beließ es bei dieser Entscheidung.

Nur ein Jahr später reagierte die Bank für internationalen Zahlungsausgleich, als nach den Zahlungsunfähigkeitserklärungen Polens und Rumäniens gegenüber der DDR ebenfalls ein Kreditstopp verhängt wurde, auch wenn dies gleichzeitig eine politisch motivierte Vorsichtsmaßnahme darstellte. Der Kreditstopp durch westliche Gläubigerbanken war die Folge.

http://www.bpb.de/themen/JPTJ8H,5,0,Entwicklung_in_der_DDR_bis_Ende_der_80e r_Jahre.html




Zum Bankensystem:

Im hochentwickelten Sozialismus gibt es natürlich keine Kreditbanken mehr, die Investitionen finanzieren, da das Kapital abgeschafft ist. Im unterentwickelten Sozialismus (z.B. DDR) wird ein Kredit-Bankwesen benötigt, um das noch vorhandene Kapital an die Betriebe zu verteilen.

Ein Einheitsbanksystem für den Zahlungsverkehr ist wirtschaftlicher als ein notwendigerweise hochreguliertes kapitalistisches Bankensystem.

schon wieder der staatskapitalistische Müll. Immer der gleiche Sprung in der Platte!

Biskra
27.04.2007, 13:28
es gab doch auch in der DDR und anderen ehemals sozialistischen Ländern Geld!

Wurde dies auch von Banken verwaltet, oder wie funktionoierte dies?

Der Geldfluss wurde durch die Staatsbank der DDR geregelt. Die Mark war allerdings eine reine Binnenwährung.

kritiker_34
27.04.2007, 14:08
Der Geldfluss wurde durch die Staatsbank der DDR geregelt. Die Mark war allerdings eine reine Binnenwährung.

deshalb war der Umtausch 1:1 aus westdeutscher Sicht Betrug an denjenigen, welche jahrzehntelang gespart hatten. Auch die Schulden wurden übernommen! Der Soli fliesst in Strömen und statt Anerkennung kommen alt-sozialistische Parolen. Fehlinvestition in volkswirtschaftlicher Hinsicht bis dato! Zuuuuviel alt-sozialistische Denke im Spiel, was Wirtschaft betrifft.

Andere Aspekte: Versorgung mit Kingergärten, Gesundheitssystem, usw sind in Teilbereichen nachvollziehbar.

Das sind nur Teilangaben:

"Binnen einer Dekade waren die Verbindlichkeiten der DDR gegenüber westlichen Banken auf 24,2 Milliarden DM (1981) gestiegen. Mangelnde Investitionen zur umfassenden Modernisierung der eigenen Industrie wiederum ließen die Arbeitsproduktivität stagnieren. 1983 belief sie sich bereits auf weniger als die Hälfte (47 Prozent) im direkten Vergleich mit der Bundesrepublik."

leuchtender Phönix
27.04.2007, 22:30
Wenn ein Land pleite ist, dann erklärt es die Zahlungsunfähigkeit (wie Argentinien) und bedient keine Schulden mehr. Insofern ist nichts schwachsinniger als die Behauptung, dass die im Ausland in der Summe unverschuldete DDR pleite gewesen sei.

Die DDR war hoch verschuldet. Und zwar gegenüber dem, Westen.


Zum Bankensystem:

Im hochentwickelten Sozialismus gibt es natürlich keine Kreditbanken mehr, die Investitionen finanzieren, da das Kapital abgeschafft ist. Im unterentwickelten Sozialismus (z.B. DDR) wird ein Kredit-Bankwesen benötigt, um das noch vorhandene Kapital an die Betriebe zu verteilen.

Alles Träumereien. Kapital kann nicht abgeschafft werden. Oder was glaubst du, womit man Maschinen kauft, Arbeiter bezahlt und Gebäude kauft? Geld kann nicht abgeschafft werden. In den Zeiten der Megainflationen werden sich die Menschen einfach Ersatzwährungen suchen.


Ein Einheitsbanksystem für den Zahlungsverkehr ist wirtschaftlicher als ein notwendigerweise hochreguliertes kapitalistisches Bankensystem.

Sozialistische EinheitsXXXXXX sind nie effizient und erst recht nicht wirtschaftlich.