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Vollständige Version anzeigen : Die Häretiker, Phärisäer und Ketzer....



Efna
24.04.2007, 15:40
...in den meisten Monotheistischen Religionen sind das eigentlich die üblichen Bezeichnungen für sämtliche abweichler im glauben. Egal ob Katharer., Albigenser, adoptivisten, Waldenser, Hussiten, wiedertäufer, Suffisten, aleviten etc.
Aber waren es nicht gerade die die sich am meisten Gedanken über ihren Glauben gemacht, auch mal die allgemeinen Lehrsätze hinterfragt haben und neue Idee hatten. Sprich sie wurden deswegen verfolgt weil sie ihre eigenen Individuellen Glauben haben.

kgyul
24.04.2007, 17:22
ja, viele wurden verfolgt, weil sie sich gedanken über den christlichen glauben gemacht haben, das waren häretiker ...
aber viele mehr wurden verfolgt, weil siemit den machtstrukturen in der kirche nicht einverstanden waren, das ist weitau die größere Menge. Die Abweichung in Glaubenslehren ist beiweitem nicht so groß. Also deine Bezeichnung vom "Individuellen Glauben" hört sich so an, als wären das so die ersten verkannten Freidenker gewesen ...

schmooch
24.04.2007, 19:39
Also, ich glaube, weil ich mir derzeit nichts anderes vorstellen kann, an EINEN Gott - die restlichen mögen mir verzeihen, wenn ich sie bisher nicht erkennen konnte - und ich glaube weiter, dass er nicht so armselig ist und Muhammed zu seinem Profeten machen mußte bzw. überhaupt irgendwelche Profeten brauchte.

Zu was muß ich mich nun zählen?

Hrafnaguð
24.04.2007, 19:51
auf jedenfall zu denen die unter einer herrschaft des islams getötet werden.......

Volyn
24.04.2007, 20:04
...in den meisten Monotheistischen Religionen sind das eigentlich die üblichen Bezeichnungen für sämtliche abweichler im glauben. Egal ob Katharer., Albigenser, adoptivisten, Waldenser, Hussiten, wiedertäufer, Suffisten, aleviten etc.
Aber waren es nicht gerade die die sich am meisten Gedanken über ihren Glauben gemacht, auch mal die allgemeinen Lehrsätze hinterfragt haben und neue Idee hatten. Sprich sie wurden deswegen verfolgt weil sie ihre eigenen Individuellen Glauben haben.



Man soll halt nicht päpstlicher sein als der Papst.


Hat dir das etwa noch nie jemand gesagt?

dr-esperanto
25.04.2007, 01:30
...in den meisten Monotheistischen Religionen sind das eigentlich die üblichen Bezeichnungen für sämtliche abweichler im glauben. Egal ob Katharer., Albigenser, adoptivisten, Waldenser, Hussiten, wiedertäufer, Suffisten, aleviten etc.
Aber waren es nicht gerade die die sich am meisten Gedanken über ihren Glauben gemacht, auch mal die allgemeinen Lehrsätze hinterfragt haben und neue Idee hatten. Sprich sie wurden deswegen verfolgt weil sie ihre eigenen Individuellen Glauben haben.



Philosophieren und nachdenken ist gut. Aber seine Meinung als die einzig richtige hinzustellen wie die Ketzer: das ist satanisch.

cajadeahorros
25.04.2007, 06:41
Philosophieren und nachdenken ist gut. Aber seine Meinung als die einzig richtige hinzustellen wie die Ketzer: das ist satanisch.

Also ist der Papst Satanist?

Mcp
25.04.2007, 06:45
...in den meisten Monotheistische Religionen sind das eigentlich die üblichen Bezeichnungen für sämtliche abweichler im glauben. Egal ob Katharer., Albigenser, adoptivisten, Waldenser, Hussiten, wiedertäufer, Suffisten, aleviten etc.
Die, welche sie nennen, sind nicht monotheistische Religionen, wie behaupten, sondern fast ausschließlich christliche Ketzer. Liegt es nun daran, dass ihnen andere Religionen fremd sind oder wollen sie ausschließlich das Christentum denunzieren? :)



Aber waren es nicht gerade die die sich am meisten Gedanken über ihren Glauben gemacht, auch mal die allgemeinen Lehrsätze hinterfragt haben und neue Idee hatten. Sprich sie wurden deswegen verfolgt weil sie ihre eigenen Individuellen Glauben haben.

Individualismus und Glauben schließen sich aus. Ein individueller Gottesglaube ist sinnlos, eben weil Vielgötterei in die Beliebigkeit führt. Religion erfüllt zweierlei grundlegende Bedürfnisse des Menschen. Sie ist die Antwort auf den Sinn des Daseins und die Endlichkeit eigener Existenz, ganz unabhängig von der sogenannten Vernunft und sie ist besser als Alkohol, Nikoton oder LSD, die sich ungläubig und vernünftig Verzweifelte als Ersatzdroge gönnen.

cajadeahorros
25.04.2007, 07:28
Individualismus und Glauben schließen sich aus. Ein individueller Gottesglaube ist sinnlos, eben weil Vielgötterei in die Beliebigkeit führt. Religion erfüllt zweierlei grundlegende Bedürfnisse des Menschen. Sie ist die Antwort auf den Sinn des Daseins und die Endlichkeit eigener Existenz, ganz unabhängig von der sogenannten Vernunft und sie ist besser als Alkohol, Nikoton oder LSD, die sich ungläubig und vernünftig Verzweifelte als Ersatzdroge gönnen.

Was im Umkehrschluss ja nur bedeutet, dass es ohne Erziehung zum Glauben, den elterlichen Druck und gesellschaftliche Organisation keine Religion geben würde, sondern individuellen Aberglauben, der je nach Individuum mehr oder weniger bizarr ausfallen würde oder auch ganz fehlen könnte. Sehr richtig. Und selbst dieser Aberglaube würde nach und nach verschwinden, da die meisten Leute im Gespräch oder der Diskussion als erstes den Blödsinn des jeweiligen anderen Aberglaubens erkennen würden und dann nach und nach auch den eigenen hinterfragen würden.

Krabat
25.04.2007, 11:35
...in den meisten Monotheistischen Religionen sind das eigentlich die üblichen Bezeichnungen für sämtliche abweichler im glauben. Egal ob Katharer., Albigenser, adoptivisten, Waldenser, Hussiten, wiedertäufer, Suffisten, aleviten etc.
Aber waren es nicht gerade die die sich am meisten Gedanken über ihren Glauben gemacht, auch mal die allgemeinen Lehrsätze hinterfragt haben und neue Idee hatten. Sprich sie wurden deswegen verfolgt weil sie ihre eigenen Individuellen Glauben haben.

Die wurden teils auch verfolgt, weil sie bewaffnet vergewaltigend und plündernd durch die Gegend zogen. Man lese sich das mal bei Umberto Eccos Name der Rose durch (Fra Dolcino).

In solchen Bewegungen sammelten sich gerne arme Leute, die aus ihrem bisherigen Leben ausbrechen wollten. Versprochen wurde freier Sex, genug zu essen und ein Abenteurerleben.

Was würde das laizistische Deutschland heute mit 500 Leuten machen, die fanatisch einem religiösen Führer folgen und bewaffnet plündernd und mordend durchs Land ziehen?

Früher landete ein Fra Dolcino wegen Häresie am Scheiterhaufen, heute käme er zumindest in den USA auf den elektrischen Stuhl.

cajadeahorros
25.04.2007, 11:58
Die wurden teils auch verfolgt, weil sie bewaffnet vergewaltigend und plündernd durch die Gegend zogen. Man lese sich das mal bei Umberto Eccos Name der Rose durch (Fra Dolcino).

Yo, hier wir die Ermordung von Ketzern durch einen Roman schöngeredet und den Toten noch die übliche Hetze (Kindermord fehlt übrigens) hinterhergeworfen. Jetzt wirds recht.

Efna
25.04.2007, 14:08
Die wurden teils auch verfolgt, weil sie bewaffnet vergewaltigend und plündernd durch die Gegend zogen. Man lese sich das mal bei Umberto Eccos Name der Rose durch (Fra Dolcino).

In solchen Bewegungen sammelten sich gerne arme Leute, die aus ihrem bisherigen Leben ausbrechen wollten. Versprochen wurde freier Sex, genug zu essen und ein Abenteurerleben.

Was würde das laizistische Deutschland heute mit 500 Leuten machen, die fanatisch einem religiösen Führer folgen und bewaffnet plündernd und mordend durchs Land ziehen?

Früher landete ein Fra Dolcino wegen Häresie am Scheiterhaufen, heute käme er zumindest in den USA auf den elektrischen Stuhl.

Naja mit einigen dieser "Ketzer" kann ich mich teilweise anfreunden. Die Wiedertäufer unter Thomas Müntzer sagen mir in ihrer religiösen Ansicht nicht zu, aber die Sozialrevülutionären aspekte finde ich gut.

Mcp
25.04.2007, 15:01
Was im Umkehrschluss ja nur bedeutet, dass es ohne Erziehung zum Glauben, den elterlichen Druck und gesellschaftliche Organisation keine Religion geben würde, sondern individuellen Aberglauben, der je nach Individuum mehr oder weniger bizarr ausfallen würde oder auch ganz fehlen könnte. Sehr richtig. Und selbst dieser Aberglaube würde nach und nach verschwinden, da die meisten Leute im Gespräch oder der Diskussion als erstes den Blödsinn des jeweiligen anderen Aberglaubens erkennen würden und dann nach und nach auch den eigenen hinterfragen würden.

Ja, dass haben Sie ziemlich genau erkannt. Religion kann für die Masse und den einfachen Geist nur als eine sinnstiftende Übereinkunft innerhalb einer größeren Gemeinschaft funktionieren. Aber umgekehrt zu ihrer Annahme, wird die Religion gestärkt, je mehr das reine, auf sich selbst gestellte Denken den Sinnlosigkeitsverdacht des Daseins erhärtet. Niemals wird sich der tätige und suchende Geist in seine vermeintliche Sinnlosigkeit ergeben, außer in großer Verzweiflung oder der Möglichkeit diese täglich zu betäuben. Das ist seit dem Niedergang der antiken Reiche der Entstehungsmechanismus humanitärer Großreligionen und wir erleben gerade, wie aus der Krise der säkularen westlichen Staaten das Wachstum der Religionen weltweit rasant an Fahrt gewinnt. Am Ende dieser Entwicklung wird nicht der müde lebensferne, geschichtslose, unkriegerische, rasselose und innerlich erschöpfte, vollkommen kulturlose Weltstadtbürger stehen, wie Spengler ihn im Untergang des Abendlandes so treffend karikiert, sondern sein genaues Gegenteil.

dr-esperanto
26.04.2007, 00:58
Also ist der Papst Satanist?


Auch der Papst ist an die Kirche, ihre Konzilien, Traditionen, die Bibel, an die Gemeinschaft der Bischöfe gebunden. Es ist ja nun wirklich nicht so, dass ein Papst machen kann, was er will. Ganz ihm Gegenteil ist er der Bewahrer der Tradition. Ketzer wollen dagegen Neues einbringen. Über deren Vorschläge muss man beraten und nachdenken, was man auch eigentlich immer getan hat. Nur wollten sich manche besonders hoffährtige Theologen eben nicht der Kirche beugen. Dafür mussten sie dann brennen, wenn sie nicht abgeschworen haben. Es ist jedenfalls keineswegs ein so einfaches Schema *Ketzer = gut*, *Kirche = böse*. Ich stehe eigentlich in diesen Fragen immer auf der Seite unserer Kirche, die Ketzer sind eigensinnig und starrsinnig und haben nur ihren eigenen Ruhm im Auge.