Atheist
15.04.2007, 22:32
In keiner anderen schwedischen Stadt leben mehr Muslime in nicht integrationswilligen Parallelgesellschaften als in Malmö. Die Regierung hat lange Zeit darauf gehofft, dass sich die Lage doch noch ändern werde. Doch ebenso wie in Frankreich, Großbritannien und jüngst auch in Belgien haben nun auch in Malmö junge Muslime "ihre" Stadtviertel zu "no-go-Areas" erklärt und greifen mitunter auch Polizisten an, die ohne ihre Erlaubnis in diese Stadtviertel kommen. Über solche Vorfälle berichteten jüngst die Zeitung The Local (Quelle: Local ) und das schwedische Radio (Quelle: Sveriges Radio 15. April 2007 ). In den Meldungen heisst es nur, der betrreffende Stadtteil Rosengarten habe den höchsten Ausländeranteil in Schweden und die Arbeitslosigkeit sei "hoch". Unsere schwedische Partnerorganisation berichtet uns per Mai, dass - wie auch in Frankreich und anderen EU-Staaten - der Polizei bekannt sei, dass es sich bei den Tätern um junge Muslime handele, dieses aber nicht berichtet werde. In Malmö hatten die Muslime im letzten Jahr verlangt, nach der Scharia regiert zu werden (Quelle: InfoRadio RBB 24. Februar 2007 ). Sie wollen schwedische Gesetze nicht mehr akzeptieren.
http://www.akte-islam.de/resources/muslimkrawalle.jpg
http://www.jihadwatch.org/aupplopp2_384_72283a.jpg
Über den Kampf der Muslime in Malmö gegen westliche Werte berichtete unlängst auch die Neue Zürcher Zeitung (Quelle: NZZ )
DAS wird unsere Zukunft sein!!!
http://www.jihadwatch.org/070407islamabad.jpg
/:( /:( /:( /:( /:( /:( /:(
wann kriegt dieses Pack die Quittung für ihr Verhalten , ihre Unverschähmtheiten und Verbrechen!!!????
Kulturkampf Islam?
Im November des Jahres 2004 wurde der niederländische Filmemacher Theo van Gogh auf offener Straße ermordet - von einem islamistischen Fanatiker. Van Gogh galt als Provokateur, er hatte gegen die multikulturelle Gesellschaft agitiert und den Islam als rückständig bezeichnet. Einer seiner letzten Filme lief wenige Wochen vor seiner Ermordung im niederländischen Fernsehen – "Submission" hieß er, "Unterwerfung". Darin berichten islamische Frauen von ihren Missbrauchserfahrungen.
Nach der Ausstrahlung des Films erhielt Van Gogh Todesdrohungen. Seine Ermordung führte zu Brandanschlägen auf islamische Einrichtungen, die von Gegenangriffen auf christliche Institutionen beantwortet wurden - die Unruhen dauerten mehrere Tage und lösten eine europaweite Debatte über das Scheitern der Integration von Einwanderern aus. Diese Debatte hat jetzt neuen Auftrieb durch ein Buch bekommen, das der niederländisch-britische Journalist Ian Buruma über den Mord an Theo van Gogh geschrieben hat: "Mord in Amsterdam – der Tod Theo van Goghs und die Grenzen der Toleranz", so der Titel.
Darin versucht Buruma, beiden Seiten des Konflikts gerecht zu werden. Der britische Historiker Timothy Garton Ash nannte das Buch in einer Rezension "faszinierend", woraufhin der französische Essayist Pascal Bruckner mit einer wilden Philippika gegen Buchautor und Rezensent reagierte: "Fundamentalismus der Aufklärung oder Rassismus der Antirassisten?" heißt sein Aufsatz, der eine Debatte in internationalen Zeitschriften losgetreten hat, die im online-Rezensions-Magazin "PERLENTAUCHER" dokumentiert ist – um diese Debatte soll es heute gehen.
Pascal Bruckner schreibt mit Schaum vorm Mund. Sein Artikel ist nicht nur polemisch, er ist eifernd, und in diesem Eifer schießt Bruckner mehr als einmal über das Ziel hinaus, wenn er die "Priester der Erschlaffung" geißelt, wie er Ian Buruma, Timothy Garton Ash und andere nennt: Bruckner liest deren Texte mit missionarischer Brille, und er zitiert leider oft sinnentstellend, wenn er die Flagge der Aufklärung gegen deren vermeintliche Gegner hochhält.
Die "Priester der Erschlaffung" sind für Bruckner diejenigen, die sich aus seiner Sicht von den Errungenschaften der europäischen Aufklärung verabschiedet haben und dem Islam Tür und Tor öffnen, sie sind "die Symptome eines müden und von Selbstzweifeln geplagten Europas, das beim leisesten Alarm in Deckung geht. Hinter ihrer klebrigen Gutmenschen-Rhetorik spielt eine andere Musik: die der Kapitulation."
Deshalb sei die Zeit reif für eine große Solidaritätsbewegung aller Rebellen in der islamischen Welt, aller Freiheitswächter, so wie der Westen einst die Dissidenten in Osteuropa unterstützt habe. Bruckner warnt:
"Unser Kontinent geht mit selbstmörderischer Unwissenheit vor den Gottesverrückten in die Knie und knebelt oder verleumdet die freien Denker."
Dies sei das Ergebnis einer Relativierung von Werten, wie sie der Multikulturalismus propagiere, schreibt Bruckner: Im Multikulturalismus träten die Kriterien von Recht und Unrecht, von Verbrechen und Barbarei zurück vor dem absoluten Kriterium des Respekts vor dem Anderen. Doch wie könne man eine Andersartigkeit akzeptieren, die die Menschen ausgrenzt, anstatt sie aufzunehmen? Hier sieht Bruckner das Paradox des Multikulturalismus: Er gewähre zwar allen Gemeinschaften die gleiche Behandlung, nicht aber den Individuen, aus denen diese Gemeinschaften bestehen, deshalb sein Fazit: "Der Multikulturalismus ist ein Rassismus des Antirassismus."
Auf diesen Aufsatz haben sowohl Ian Buruma als auch Timothy Garton Ash reagiert. Garton Ash plädiert dafür, die Fundamente einer freien Gesellschaft eisern zu verteidigen, fordert aber auch eine größere Toleranz für kulturelle Unterschiede. Denn zu erwarten, dass Millionen von Moslems den Glauben ihrer Väter und Mütter aufgeben, sei unrealistisch:
"Wenn die Botschaft, die sie von uns hören, lautet: ´Wollt ihr Europäer sein, dann müsst ihr eure Religion aufgeben!´, dann werden sie keine Europäer sein wollen. Wenn säkulare Europäer von Moslems verlangen, ihren Glauben zu übernehmen – den säkularen Humanismus – , dann wäre das fast so intolerant wie die Forderung islamischer Dschihadisten, wir sollten ihren Glauben übernehmen. Aber Halt!, werden die Fundamentalisten der Aufklärung rufen: Unser Glaube gründet auf der Vernunft! Nun, (wird die Antwort kommen:) unser Glaube gründet auf der Wahrheit."
Ian Buruma warnt in seiner Replik davor, den Islam zu verurteilen, ohne seine vielen Varianten in betracht zu ziehen:
"Nicht jeder Muslim, nicht einmal jeder orthodoxe Muslim, ist ein heiliger Krieger in spe. Die Dschihadisten zu isolieren und ihre gefährlichen Dogmen zu bekämpfen ist zu wichtig, als dass man darauf mit kruden Polemiken reagieren sollte."
Worauf ihm die deutsch-türkische Islam-Kritikerin Necla Kelek entgegnet:
"Was ist (…) mit den Frauen in über 60 Ländern, in denen das Gesetz der Scharia herrscht, die nicht ohne Wali, d.h. ohne die Genehmigung eines Vormunds heiraten dürfen? Wo ist die Vielfalt, Mr. Buruma?"
Auch der niederländische Jura-Professor Paul Cliteur wirft Buruma Relativismus vor. Eine solche Haltung mache die westlichen Gesellschaften zur leichten Beute für die Ideologie des radikalen Islamismus:
"Wenn die westlichen Gesellschaften glauben, sie hätten keine Kernwerte, für die es sich (mit friedlichen Mitteln) zu kämpfen lohnt, dann gibt es für Immigranten auch keinen Grund, diese Werte zu akzeptieren."
Der amerikanische Politologe Francis Fukuyama schließlich sieht den Konflikt nicht als Glaubensfrage, nicht als Zusammenstoß unterschiedlicher Kulturen, sondern als Problem von Identität - ein Problem, das erst entstanden sei, nachdem viele Moslems ihren Ort verloren haben:
"Radikaler Islamismus und Dschihadismus sind Reaktionen auf die Identitätssuche von im Westen lebenden Muslimen."
Soweit dieser kurze Überblick über die laufende Diskussion. Oliver Rehlinger hat über die Kontroverse mit dem aus dem Libanon stammenden Islam-Wissenschaftler Ralph Ghadban gesprochen. Wie würde er die zentrale Frage formulieren: Geht es um eine Identitätskrise von Moslems im Westen? Geht es um eine Wertekrise westlicher Zivilisationen? Geht es um einen Zusammenprall von Fundamentalismen?
Das Gespräch im Wortlaut:
Ghadban: Ohne Zweifel ist die Frage der Identität unheimlich wichtig in diesem Konflikt. Aber es geht um Herrschaftsverhältnisse. Die Muslime haben einfach die Herrschaft verloren. Wenn man historisch untersucht, wie der Islamismus entstanden ist, so sieht man, dass der Islamismus eine Reaktion war auf die europäische Expansion. Es ging nicht an erster Stelle um Unterdrückung und Ausbeutung. Die Reaktionen begannen schon mit dem Wahabismus im 18. Jahrhundert. Später hat sich diese Ausbeutungs-Situation entwickelt - die imperialistischen Verhältnisse, die Dritte Welt als Lieferant von Rohstoff usw. - das kennen wir alles. Aber dieses Verhältnis allein rechtfertigt nicht den Islamismus der Muslime, weil andere Länder auch unter diesen Verhältnissen gelitten haben: in Lateinamerika, in Asien. Aber sie haben es geschafft, in die Moderne einzusteigen. Die einzigen, die einen Widerstand leisten, sind die Muslime.
Rehlinger: Woran liegt das?
Ghadban: Weil die Muslime in ihrem Verständnis und in ihrer Auffassung ihrer eigenen Religion und Kultur im Laufe der letzten 1.400 Jahren eine Überlegenheitsideologie entwickelt haben, die zur Zeit des Kolonialismus zerbrach.
Rehlinger: Der Islam wird mittlerweile von vielen Westeuropäern als Bedrohung wahrgenommen, nicht nur wegen terroristischer Anschläge - ist das auch so, weil der Islam ein intaktes Wertesystem bietet, das im Westen verloren gegangen ist?
Ghadban: Das ist ganz falsch. Erstmal muss man unterscheiden zwischen Islam und Islamismus. Die Islamisten haben ein Programm gegen den Westen genau wie die Säkularen - das darf man nicht vergessen. Die nationalen Bewegungen in der Dritten Welt bezweckten die Befreiung vom Imperialismus und diese Bewegungen - vor allem in den islamischen Ländern - wurden vom Westen im Stich gelassen im Ost-West-Konflikt. Der Westen hat mit den Islamisten paktiert und man hat die Säkularen gezwungen in die Arme der Sowjetunion zu gehen. Der Westen hat nicht darauf geachtet, dass die Islamisten dieselbe Befreiungsideologie tragen, aber nicht vorwärts orientiert, sondern rückwärts. Die Säkularen wollten die Moderne übernehmen, die Islamisten lehnen die Moderne ab und wollen zu diesen archaischen Strukturen zurückkehren.
Rehlinger: Damit sind wir beim Stichwort 'Moderne' oder 'Modernisierung'. Das gängige Argument ist ja, den oder vielen islamischen Ländern steht die Modernisierung erst noch bevor. Wenn sie da erst mal durchgegangen sind, dann erledigt sich das Problem des Fundamentalismus von ganz alleine - würden Sie da zustimmen?
Ghadban: Das war vielleicht im letzten Jahrhundert so, aber die Situation hat sich gründlich geändert in Zeiten der Globalisierung. Die Modernisierung durch den neuen kapitalistischen Markt funktioniert in dieser Zeit nicht. Die Islamisten haben - nehmen Sie als Beispiel Saudiarabien und ähnliche Länder - diese Sperre gegenüber der Übernahme moderner Technik aufgehoben. Sie sind sehr stark auf dem Kapitalmarkt anwesend, Iran ist dabei, eine Atombombe zu bauen - das haben sie sich angeeignet und islamisiert. Das heißt, diese Aneignung, der so genannte Einstieg in eine Art von Moderne ist gelaufen ohne die ideologische Entwicklung. Die Möglichkeit eines Einstiegs in die Moderne durch den Anschluss an den kapitalistischen Weltmarkt, ist nicht mehr so gegeben. Daher kommt die kulturelle Dimension in den Vordergrund, der Kulturkampf. Es geht hier nicht um materielle Sachen, sondern um Herrschaft, um Macht. Und die Muslime, die in Europa sind, versuchen dadurch auch, Macht auf Europa auszuüben. Die logische Konsequenz wäre, die Muslime in Europa zu integrieren. Man hat sie nicht integriert. Also: In den islamischen Ländern hat man die Säkularen im Stich gelassen, in Europa hat man die Chancen, Muslime durch Integration zu modernisieren, auch verpasst. Und auf beiden Seiten blieb ihnen nur die Zuflucht in den Islamismus als Ideologie der Ablehnung und der Selbstbehauptung.
Rehlinger: Kommen wir zurück auf die Autoren, die ich kurz vorgestellt habe: Pascal Bruckner wirft Autoren wie Ian Buruma und Timothy Garton Ash einen Kultur- oder auch einen Werterelativismus vor. Sehen Sie in Deutschland einen solchen Relativismus?
Ghadban: Es gibt viele Leute, die diese multikulturelle Strömung vertreten - die sind bekannt. Was Bruckner hier anspricht, ist der zweite Aspekt, nicht die Identitätskrise der Muslime, sondern die Wertekrise im Westen.
Rehlinger: Also, die gibt es.
Ghadban: Die gibt es. Die Tatsache der Anwesenheit der Multikulturalisten ist ein Beweis dafür. Dass Leute so weit gehen, die Grundlagen der Gesellschaft in Frage zu stellen und zu relativieren, die Menschenrechte als eine Option unter anderen Optionen zu stellen, das ist unvorstellbar. Da muss etwas falsch in dieser Gesellschaft laufen.
Der Multikultiweg ist als Alternative überall gescheitert: in Großbritannien, in Holland als berühmtes Beispiel - das ist eine Katastrophe. Selbst in Schweden haben im letzen Jahr die Muslime in Malmö verlangt, in Malmö nach der Scharia regiert zu werden, und Schweden hat wirklich alles getan, um die Leute zu integrieren und ihre Kultur zu bewahren und all diese Dinge. Dieser Weg ist in eine Sackgasse geraten. Das ist ein Fakt. Diejenigen, die diesem Multikultiweg folgen, die haben ihre Position nicht bis zu Ende gedacht.
Wenn man irgendjemand von denen fragt: 'Sollen wir es akzeptieren, dass eine muslimische Frau gesteinigt wird' - dann gehen sie auf die Barrikaden. Warum soll ein Multikulti-Mensch gegen die Steinigung sein nach seiner eigenen Logik? Der ganze Multikulturalismus beruht auf einem Denkfehler, oder auf einem Denken, das nicht bis zu Ende geführt wird. Ich frage mich, wie weit man vor so einer Kultur Respekt haben soll, wo hört die Toleranz auf? Wenn man diese Frage stellt, dann kommt man unvermeidlich zu einem gemeinsamen Nenner: zu den Menschenrechten.
Rehlinger: Sie haben gesagt, man braucht einen gemeinsamen Nenner. Nun herrscht doch aber da ein Ungleichgewicht. Die Prinzipien dieses gemeinsamen Nenners, die würden die westlichen Demokratien vorgeben: Menschenrechte, Rechtsstaat, Gleichberechtigung usw. Und die Angehörigen von muslimischen Gemeinschaften müssten dem folgen, müssten sich dem unterwerfen. Dass das diesen Menschen schwer fällt, kann man sich auch vorstellen.
Ghadban: Auf jeden Fall. Aber das müssen sie machen. Wenn man die Weltgeschichte als Kulturgeschichte betrachtet, und als Kampf der Kulturen, dann kommt man zu diesen Überlegungen. Aber meines Erachtens sind sie falsch. Es gibt eine Geschichte der Menschheit und diese Menschenrechte sind die Haupterrungenschaft Europas. Man kann also nicht sagen, die Europäer haben nichts gebracht. Sie haben etwas gebracht, das haben sie nicht so abstrakt gedacht, sondern sie haben das durch ihre Religionskriege durchgesetzt - so ist es entstanden. Und das ist eine Errungenschaft für die ganze Menschheit, ob Muslim, Buddhist oder eine andere Religion, und daran muss man festhalten. Wenn man sagt, ja, warum sollen Muslime die europäischen Werte übernehmen, dann lehne ich das ab - das sind keine europäischen Werte, das sind Werte, die von Europäern erfunden wurden, aber die gelten für die ganze Menschheit.
Ralph Ghadban, Islamwissenschaftler und Politologe an der Evangelischen Fachhochschule Berlin.
http://www.inforadio.de/static/dyn2sta_article/015/171015_article.shtml
http://www.akte-islam.de/resources/muslimkrawalle.jpg
http://www.jihadwatch.org/aupplopp2_384_72283a.jpg
Über den Kampf der Muslime in Malmö gegen westliche Werte berichtete unlängst auch die Neue Zürcher Zeitung (Quelle: NZZ )
DAS wird unsere Zukunft sein!!!
http://www.jihadwatch.org/070407islamabad.jpg
/:( /:( /:( /:( /:( /:( /:(
wann kriegt dieses Pack die Quittung für ihr Verhalten , ihre Unverschähmtheiten und Verbrechen!!!????
Kulturkampf Islam?
Im November des Jahres 2004 wurde der niederländische Filmemacher Theo van Gogh auf offener Straße ermordet - von einem islamistischen Fanatiker. Van Gogh galt als Provokateur, er hatte gegen die multikulturelle Gesellschaft agitiert und den Islam als rückständig bezeichnet. Einer seiner letzten Filme lief wenige Wochen vor seiner Ermordung im niederländischen Fernsehen – "Submission" hieß er, "Unterwerfung". Darin berichten islamische Frauen von ihren Missbrauchserfahrungen.
Nach der Ausstrahlung des Films erhielt Van Gogh Todesdrohungen. Seine Ermordung führte zu Brandanschlägen auf islamische Einrichtungen, die von Gegenangriffen auf christliche Institutionen beantwortet wurden - die Unruhen dauerten mehrere Tage und lösten eine europaweite Debatte über das Scheitern der Integration von Einwanderern aus. Diese Debatte hat jetzt neuen Auftrieb durch ein Buch bekommen, das der niederländisch-britische Journalist Ian Buruma über den Mord an Theo van Gogh geschrieben hat: "Mord in Amsterdam – der Tod Theo van Goghs und die Grenzen der Toleranz", so der Titel.
Darin versucht Buruma, beiden Seiten des Konflikts gerecht zu werden. Der britische Historiker Timothy Garton Ash nannte das Buch in einer Rezension "faszinierend", woraufhin der französische Essayist Pascal Bruckner mit einer wilden Philippika gegen Buchautor und Rezensent reagierte: "Fundamentalismus der Aufklärung oder Rassismus der Antirassisten?" heißt sein Aufsatz, der eine Debatte in internationalen Zeitschriften losgetreten hat, die im online-Rezensions-Magazin "PERLENTAUCHER" dokumentiert ist – um diese Debatte soll es heute gehen.
Pascal Bruckner schreibt mit Schaum vorm Mund. Sein Artikel ist nicht nur polemisch, er ist eifernd, und in diesem Eifer schießt Bruckner mehr als einmal über das Ziel hinaus, wenn er die "Priester der Erschlaffung" geißelt, wie er Ian Buruma, Timothy Garton Ash und andere nennt: Bruckner liest deren Texte mit missionarischer Brille, und er zitiert leider oft sinnentstellend, wenn er die Flagge der Aufklärung gegen deren vermeintliche Gegner hochhält.
Die "Priester der Erschlaffung" sind für Bruckner diejenigen, die sich aus seiner Sicht von den Errungenschaften der europäischen Aufklärung verabschiedet haben und dem Islam Tür und Tor öffnen, sie sind "die Symptome eines müden und von Selbstzweifeln geplagten Europas, das beim leisesten Alarm in Deckung geht. Hinter ihrer klebrigen Gutmenschen-Rhetorik spielt eine andere Musik: die der Kapitulation."
Deshalb sei die Zeit reif für eine große Solidaritätsbewegung aller Rebellen in der islamischen Welt, aller Freiheitswächter, so wie der Westen einst die Dissidenten in Osteuropa unterstützt habe. Bruckner warnt:
"Unser Kontinent geht mit selbstmörderischer Unwissenheit vor den Gottesverrückten in die Knie und knebelt oder verleumdet die freien Denker."
Dies sei das Ergebnis einer Relativierung von Werten, wie sie der Multikulturalismus propagiere, schreibt Bruckner: Im Multikulturalismus träten die Kriterien von Recht und Unrecht, von Verbrechen und Barbarei zurück vor dem absoluten Kriterium des Respekts vor dem Anderen. Doch wie könne man eine Andersartigkeit akzeptieren, die die Menschen ausgrenzt, anstatt sie aufzunehmen? Hier sieht Bruckner das Paradox des Multikulturalismus: Er gewähre zwar allen Gemeinschaften die gleiche Behandlung, nicht aber den Individuen, aus denen diese Gemeinschaften bestehen, deshalb sein Fazit: "Der Multikulturalismus ist ein Rassismus des Antirassismus."
Auf diesen Aufsatz haben sowohl Ian Buruma als auch Timothy Garton Ash reagiert. Garton Ash plädiert dafür, die Fundamente einer freien Gesellschaft eisern zu verteidigen, fordert aber auch eine größere Toleranz für kulturelle Unterschiede. Denn zu erwarten, dass Millionen von Moslems den Glauben ihrer Väter und Mütter aufgeben, sei unrealistisch:
"Wenn die Botschaft, die sie von uns hören, lautet: ´Wollt ihr Europäer sein, dann müsst ihr eure Religion aufgeben!´, dann werden sie keine Europäer sein wollen. Wenn säkulare Europäer von Moslems verlangen, ihren Glauben zu übernehmen – den säkularen Humanismus – , dann wäre das fast so intolerant wie die Forderung islamischer Dschihadisten, wir sollten ihren Glauben übernehmen. Aber Halt!, werden die Fundamentalisten der Aufklärung rufen: Unser Glaube gründet auf der Vernunft! Nun, (wird die Antwort kommen:) unser Glaube gründet auf der Wahrheit."
Ian Buruma warnt in seiner Replik davor, den Islam zu verurteilen, ohne seine vielen Varianten in betracht zu ziehen:
"Nicht jeder Muslim, nicht einmal jeder orthodoxe Muslim, ist ein heiliger Krieger in spe. Die Dschihadisten zu isolieren und ihre gefährlichen Dogmen zu bekämpfen ist zu wichtig, als dass man darauf mit kruden Polemiken reagieren sollte."
Worauf ihm die deutsch-türkische Islam-Kritikerin Necla Kelek entgegnet:
"Was ist (…) mit den Frauen in über 60 Ländern, in denen das Gesetz der Scharia herrscht, die nicht ohne Wali, d.h. ohne die Genehmigung eines Vormunds heiraten dürfen? Wo ist die Vielfalt, Mr. Buruma?"
Auch der niederländische Jura-Professor Paul Cliteur wirft Buruma Relativismus vor. Eine solche Haltung mache die westlichen Gesellschaften zur leichten Beute für die Ideologie des radikalen Islamismus:
"Wenn die westlichen Gesellschaften glauben, sie hätten keine Kernwerte, für die es sich (mit friedlichen Mitteln) zu kämpfen lohnt, dann gibt es für Immigranten auch keinen Grund, diese Werte zu akzeptieren."
Der amerikanische Politologe Francis Fukuyama schließlich sieht den Konflikt nicht als Glaubensfrage, nicht als Zusammenstoß unterschiedlicher Kulturen, sondern als Problem von Identität - ein Problem, das erst entstanden sei, nachdem viele Moslems ihren Ort verloren haben:
"Radikaler Islamismus und Dschihadismus sind Reaktionen auf die Identitätssuche von im Westen lebenden Muslimen."
Soweit dieser kurze Überblick über die laufende Diskussion. Oliver Rehlinger hat über die Kontroverse mit dem aus dem Libanon stammenden Islam-Wissenschaftler Ralph Ghadban gesprochen. Wie würde er die zentrale Frage formulieren: Geht es um eine Identitätskrise von Moslems im Westen? Geht es um eine Wertekrise westlicher Zivilisationen? Geht es um einen Zusammenprall von Fundamentalismen?
Das Gespräch im Wortlaut:
Ghadban: Ohne Zweifel ist die Frage der Identität unheimlich wichtig in diesem Konflikt. Aber es geht um Herrschaftsverhältnisse. Die Muslime haben einfach die Herrschaft verloren. Wenn man historisch untersucht, wie der Islamismus entstanden ist, so sieht man, dass der Islamismus eine Reaktion war auf die europäische Expansion. Es ging nicht an erster Stelle um Unterdrückung und Ausbeutung. Die Reaktionen begannen schon mit dem Wahabismus im 18. Jahrhundert. Später hat sich diese Ausbeutungs-Situation entwickelt - die imperialistischen Verhältnisse, die Dritte Welt als Lieferant von Rohstoff usw. - das kennen wir alles. Aber dieses Verhältnis allein rechtfertigt nicht den Islamismus der Muslime, weil andere Länder auch unter diesen Verhältnissen gelitten haben: in Lateinamerika, in Asien. Aber sie haben es geschafft, in die Moderne einzusteigen. Die einzigen, die einen Widerstand leisten, sind die Muslime.
Rehlinger: Woran liegt das?
Ghadban: Weil die Muslime in ihrem Verständnis und in ihrer Auffassung ihrer eigenen Religion und Kultur im Laufe der letzten 1.400 Jahren eine Überlegenheitsideologie entwickelt haben, die zur Zeit des Kolonialismus zerbrach.
Rehlinger: Der Islam wird mittlerweile von vielen Westeuropäern als Bedrohung wahrgenommen, nicht nur wegen terroristischer Anschläge - ist das auch so, weil der Islam ein intaktes Wertesystem bietet, das im Westen verloren gegangen ist?
Ghadban: Das ist ganz falsch. Erstmal muss man unterscheiden zwischen Islam und Islamismus. Die Islamisten haben ein Programm gegen den Westen genau wie die Säkularen - das darf man nicht vergessen. Die nationalen Bewegungen in der Dritten Welt bezweckten die Befreiung vom Imperialismus und diese Bewegungen - vor allem in den islamischen Ländern - wurden vom Westen im Stich gelassen im Ost-West-Konflikt. Der Westen hat mit den Islamisten paktiert und man hat die Säkularen gezwungen in die Arme der Sowjetunion zu gehen. Der Westen hat nicht darauf geachtet, dass die Islamisten dieselbe Befreiungsideologie tragen, aber nicht vorwärts orientiert, sondern rückwärts. Die Säkularen wollten die Moderne übernehmen, die Islamisten lehnen die Moderne ab und wollen zu diesen archaischen Strukturen zurückkehren.
Rehlinger: Damit sind wir beim Stichwort 'Moderne' oder 'Modernisierung'. Das gängige Argument ist ja, den oder vielen islamischen Ländern steht die Modernisierung erst noch bevor. Wenn sie da erst mal durchgegangen sind, dann erledigt sich das Problem des Fundamentalismus von ganz alleine - würden Sie da zustimmen?
Ghadban: Das war vielleicht im letzten Jahrhundert so, aber die Situation hat sich gründlich geändert in Zeiten der Globalisierung. Die Modernisierung durch den neuen kapitalistischen Markt funktioniert in dieser Zeit nicht. Die Islamisten haben - nehmen Sie als Beispiel Saudiarabien und ähnliche Länder - diese Sperre gegenüber der Übernahme moderner Technik aufgehoben. Sie sind sehr stark auf dem Kapitalmarkt anwesend, Iran ist dabei, eine Atombombe zu bauen - das haben sie sich angeeignet und islamisiert. Das heißt, diese Aneignung, der so genannte Einstieg in eine Art von Moderne ist gelaufen ohne die ideologische Entwicklung. Die Möglichkeit eines Einstiegs in die Moderne durch den Anschluss an den kapitalistischen Weltmarkt, ist nicht mehr so gegeben. Daher kommt die kulturelle Dimension in den Vordergrund, der Kulturkampf. Es geht hier nicht um materielle Sachen, sondern um Herrschaft, um Macht. Und die Muslime, die in Europa sind, versuchen dadurch auch, Macht auf Europa auszuüben. Die logische Konsequenz wäre, die Muslime in Europa zu integrieren. Man hat sie nicht integriert. Also: In den islamischen Ländern hat man die Säkularen im Stich gelassen, in Europa hat man die Chancen, Muslime durch Integration zu modernisieren, auch verpasst. Und auf beiden Seiten blieb ihnen nur die Zuflucht in den Islamismus als Ideologie der Ablehnung und der Selbstbehauptung.
Rehlinger: Kommen wir zurück auf die Autoren, die ich kurz vorgestellt habe: Pascal Bruckner wirft Autoren wie Ian Buruma und Timothy Garton Ash einen Kultur- oder auch einen Werterelativismus vor. Sehen Sie in Deutschland einen solchen Relativismus?
Ghadban: Es gibt viele Leute, die diese multikulturelle Strömung vertreten - die sind bekannt. Was Bruckner hier anspricht, ist der zweite Aspekt, nicht die Identitätskrise der Muslime, sondern die Wertekrise im Westen.
Rehlinger: Also, die gibt es.
Ghadban: Die gibt es. Die Tatsache der Anwesenheit der Multikulturalisten ist ein Beweis dafür. Dass Leute so weit gehen, die Grundlagen der Gesellschaft in Frage zu stellen und zu relativieren, die Menschenrechte als eine Option unter anderen Optionen zu stellen, das ist unvorstellbar. Da muss etwas falsch in dieser Gesellschaft laufen.
Der Multikultiweg ist als Alternative überall gescheitert: in Großbritannien, in Holland als berühmtes Beispiel - das ist eine Katastrophe. Selbst in Schweden haben im letzen Jahr die Muslime in Malmö verlangt, in Malmö nach der Scharia regiert zu werden, und Schweden hat wirklich alles getan, um die Leute zu integrieren und ihre Kultur zu bewahren und all diese Dinge. Dieser Weg ist in eine Sackgasse geraten. Das ist ein Fakt. Diejenigen, die diesem Multikultiweg folgen, die haben ihre Position nicht bis zu Ende gedacht.
Wenn man irgendjemand von denen fragt: 'Sollen wir es akzeptieren, dass eine muslimische Frau gesteinigt wird' - dann gehen sie auf die Barrikaden. Warum soll ein Multikulti-Mensch gegen die Steinigung sein nach seiner eigenen Logik? Der ganze Multikulturalismus beruht auf einem Denkfehler, oder auf einem Denken, das nicht bis zu Ende geführt wird. Ich frage mich, wie weit man vor so einer Kultur Respekt haben soll, wo hört die Toleranz auf? Wenn man diese Frage stellt, dann kommt man unvermeidlich zu einem gemeinsamen Nenner: zu den Menschenrechten.
Rehlinger: Sie haben gesagt, man braucht einen gemeinsamen Nenner. Nun herrscht doch aber da ein Ungleichgewicht. Die Prinzipien dieses gemeinsamen Nenners, die würden die westlichen Demokratien vorgeben: Menschenrechte, Rechtsstaat, Gleichberechtigung usw. Und die Angehörigen von muslimischen Gemeinschaften müssten dem folgen, müssten sich dem unterwerfen. Dass das diesen Menschen schwer fällt, kann man sich auch vorstellen.
Ghadban: Auf jeden Fall. Aber das müssen sie machen. Wenn man die Weltgeschichte als Kulturgeschichte betrachtet, und als Kampf der Kulturen, dann kommt man zu diesen Überlegungen. Aber meines Erachtens sind sie falsch. Es gibt eine Geschichte der Menschheit und diese Menschenrechte sind die Haupterrungenschaft Europas. Man kann also nicht sagen, die Europäer haben nichts gebracht. Sie haben etwas gebracht, das haben sie nicht so abstrakt gedacht, sondern sie haben das durch ihre Religionskriege durchgesetzt - so ist es entstanden. Und das ist eine Errungenschaft für die ganze Menschheit, ob Muslim, Buddhist oder eine andere Religion, und daran muss man festhalten. Wenn man sagt, ja, warum sollen Muslime die europäischen Werte übernehmen, dann lehne ich das ab - das sind keine europäischen Werte, das sind Werte, die von Europäern erfunden wurden, aber die gelten für die ganze Menschheit.
Ralph Ghadban, Islamwissenschaftler und Politologe an der Evangelischen Fachhochschule Berlin.
http://www.inforadio.de/static/dyn2sta_article/015/171015_article.shtml