Stechlin
15.04.2007, 19:27
Wie der Westen
plötzlich sein Herz für den "Bolschewismus" entdeckt
http://www.geocities.com/CapitolHill/1404/moscu.jpg
Am Wochenende kam es in Moskau und St. Petersburg zu einigen Demonstrationen, die im Westen als Ausdruck des Volkszorns gegen die Politik Präsident Putins gewertet werden.
Die Glaubwürdigkeit dieser Aussage fällt jedoch bei genauerer Betrachtung zusammen wie ein Kartenhaus, wenn wir uns die Organisatoren und Teilnehmer dieser Kundgebungen mal genauer anschauen.
Nationalbolschewisten, Pseudokommunisten, Neofaschisten - eine veritable Gemeinschaft, die in allen soganannten westlichen Demokratien allesamt außerhalb des offiziellen gesellschaftlichen Spektrums stehen. Aber wenn es darum geht, Putin als Despoten und Diktator zu verunglimpfen, scheut man nicht, ausgerechnet solchen Kräften beiseite zu springen, denen man im Westen aus gutem Grunde keinen Fußbreit der öffentlichen Meinung zugesteht. Warum dann ausgerechnet in Rußland?
Wer sind die Nationalbolschwisten? Die Nationalbolschewisten sind ein Zusammenschluß aus sogenannten Kommunisten und russischen Faschisten, die es sich zum Ziel gesetzt haben, aus Rußland einen ethnisch sauberen Staat auf der Grundlage des Kommunismus machen wollen.
Hier mal ein kleiner Auszug, wobei der Hinweis wichtig ist, daß es sich bei der verlinkten Seite um eine rechtsradikale Vereinigung handelt:
Die Nationalbolschewisten sind besonders in Russland aktiv. Es handelt sich aber nicht nur um eine für die heutigen Verhältnisse in Russland typische nationalistische Strömung des Protests – insbesondere der Jugend - gegen das etablierte System Putins, sondern um militante, straff organisierte Kommandos, die sich grundsätzlich zu den Zielen gewaltsamer Aktionen gegen das „System an sich“ bekennen und insbesondere die Kollaboration Putins mit den „Groß“mächten der westlichen Welt anprangern, vor allem das größte Fremd-Herrschaftssystem der Welt – die USA. Da andere „Groß“mächte ebenfalls mit den USA kollaborieren, findet der Nationalbolschewismus auch in diesen Ländern günstigen Nährboden des rechten „Anti-Amerikanismus“ und des Nationalismus, um sich gegenüber den Massen als „Retter“ vor der Fremdherrschaft und „Beschützer“ der Interessen des eigenen Volkes zu präsentieren. Insofern können wir auch eine Verbreitung des Nationalbolschewismus über die Grenzen Russlands hinaus beobachten und durchaus von der Entstehung einer sich international ausdehnenden Bewegung sprechen, wenn auch von einer „Bewegung“, die in ihrer Größe (bislang) eher einer sektiererischen Splittergruppe entspricht. Da diese Gruppen aber sehr aktiv sind und die Stimmungen unter den Massen geschickt ausnutzen, heißt es wachsam zu sein, und den Nationalbolschewismus nicht zu unterschätzen. Es polarisieren sich schnell Gegner und Sympathisanten.Verschiedene Vertreter von den Nationalbolschewisten wurden als „Regimegegner“ in Putins Gefängnisse gesteckt und haben dadurch die Nationalbolschewisten besonders innerhalb der Jugend aufgewertet. Oberflächlich betrachtet scheint es sich also um „revolutionäre“ Kräfte zu handeln, deren Aktionen „gegen“ die Herrschenden gerichtet sind, mit denen man eigentlich zusammenarbeiten und die man unterstützen müsste. Beim näheren Hinsehen tauchen jedoch ernsthafte Zweifel auf, insbesondere, wenn man sich mit der politischen Zielsetzung, der Programmatik und dem ideologischen Hintergrund der Nationalbolschewisten beschäftigt, dann kommt ihr konterrevolutionärer Charakter hinter dem „revolutionären“ öffentlichen Auftreten krass zum Ausdruck, dann weht einem der alte, reaktionäre Geist der „Schwarzhunderter“ entgegen. Man darf die Nationalbolschewisten eben nicht nach dem beurteilen, was sie selber von sich halten, sondern danach, was sie wirklich sind, darf sich durch ihre geschickte Agitation und Propaganda nicht blenden lassen, sondern muss der Sache auf den Grund gehen, um herauszufinden, was die Nationalbolschewisten wirklich sind, kurz: Wir machen uns ein Bild von ihnen, indem wir wissenschaftlich vorgehen, also mit der Methode des Marxismus-Leninismus...
Welche Kräfte versuchen die Nationalbolschewisten zu beeinflussen?
Es handelt sich vor allem um Kräfte einer Generation, die den Sozialismus Lenins und Stalins selber nicht mehr miterlebt haben, die also entweder unter dem Sozialfaschismus der neuen Kremlzaren oder in dem sich daraus entwickelnden „wilden Westen“ des heutigen Russlands herangewachsen sind und sich mit der gegenwärtigen Krise Russlands nicht abfinden wollen, die nach einer revolutionären Alternative suchen, also Leute, die sowohl den internationalen Kapitalismus unter US-imperialistischer Oberherrschaft, deren Lakaien in Russland, aber auch den Revisionismus an der Macht kritisch gegenüber stehen und sich nach Lenin und Stalin zurücksehnen, „wo es den Russen besser ging als heute“.
Nach Angaben der russischen Behörden gab es zahlreiche Festnahmen, darunter eben auch Limonow:
ST. PETERSBURG, 04. März (RIA Novosti). Der Anführer der verbotenen Nationalbolschewistischen Partei Russlands, Eduard Limonow, wird sich nach einer Demonstration in St. Petersburg vor einem Moskauer Gericht verantworten müssen.
Limonow wird seinen Anwälten zufolge vorgeworfen, am Samstag den Verkehr auf der wichtigsten Straße in St. Petersburg, dem Newski Prospekt, blockiert zu haben. Bislang seien drei Teilnehmer des so genannten "Marsches der Dissidenten" in Schnellverfahren zu einer Ordnungsstrafe von 15 Tagen Arrest verurteilt worden.
Bei der nicht genehmigten Demonstration der russischen Opposition, an der nach verschiedenen Angaben zwischen 800 und 2000 Menschen teilnahmen, waren nach Behördenangaben vom Sonntag 113 Menschen festgenommen worden. Die von Ex-Schachweltmeister Garri Kasparow angeführten Gegner des Präsidenten Wladimir Putin zogen durch die Innenstadt. Sicherheitskräfte setzten gegen sie Schlagstöcke ein.http://de.rian.ru/society/20070304/61528939.html
Eben gerade kam der ARD-Weltspiegel, der mit keinem einzigen Wort auf die Organisatoren einging, sondern stets bemüht war, prügelnde Polizisten zu zeigen. Die Glaubwürdigkeit solcher Berichterstattung ist gleich null, da es auch hierzulande an der Tagesordnung ist, Gewalt gegen Demonstrationsteilnehmer anzuwenden. Es kommt eben immer darauf an, gegen wen man demonstriert. Geht´s gegen Putin, dann stellt man sich plötzlich an die Seite von Faschisten und gewaltbereiten Nationalbolschewisten.
Kurz noch ein paar Worte zu den Teilnehmerzahlen: In Moskau und St. Petersburgs waren nach Angaben der Veranstalter und der Behörden ca. 800 bis 2000 Menschen an den Kundgebungen beteiligt.
Zur Erinnerung: Die Einwohnerzahl Moskaus beträgt 11 Millionen, die St. Petersburg fünf Millionen. Keine Ahnung, wie man da auf die Idee kommt, in Rußland ginge das "Volk" gegen Putin auf die Straße. In den westlichen Medien sind ähnliche Demonstrationen mit gleicher Teilnehmerzahl keine Meldungen wert, und wenn, dann wird das in Nebensätzen erwähnt. Wenn allerdings in Rußland ein paar Nazis und Pseudokommunisten Krawall machen, ist das ein Ausdruck des Volkszorns gegen die Regierung. Merkwürdige Analogien, die da zu Tage treten.
http://www.informativos.telecinco.es/imgsed/mani5_300_ap.jpg
An ihren Transparenten sollte man den fatalen ideologischen Mix aus Faschismus und Pseudokommunismus erkennen. Aber in seinem antirussischen Haß drückt der Westen da gerne mal ein Auge zu.
plötzlich sein Herz für den "Bolschewismus" entdeckt
http://www.geocities.com/CapitolHill/1404/moscu.jpg
Am Wochenende kam es in Moskau und St. Petersburg zu einigen Demonstrationen, die im Westen als Ausdruck des Volkszorns gegen die Politik Präsident Putins gewertet werden.
Die Glaubwürdigkeit dieser Aussage fällt jedoch bei genauerer Betrachtung zusammen wie ein Kartenhaus, wenn wir uns die Organisatoren und Teilnehmer dieser Kundgebungen mal genauer anschauen.
Nationalbolschewisten, Pseudokommunisten, Neofaschisten - eine veritable Gemeinschaft, die in allen soganannten westlichen Demokratien allesamt außerhalb des offiziellen gesellschaftlichen Spektrums stehen. Aber wenn es darum geht, Putin als Despoten und Diktator zu verunglimpfen, scheut man nicht, ausgerechnet solchen Kräften beiseite zu springen, denen man im Westen aus gutem Grunde keinen Fußbreit der öffentlichen Meinung zugesteht. Warum dann ausgerechnet in Rußland?
Wer sind die Nationalbolschwisten? Die Nationalbolschewisten sind ein Zusammenschluß aus sogenannten Kommunisten und russischen Faschisten, die es sich zum Ziel gesetzt haben, aus Rußland einen ethnisch sauberen Staat auf der Grundlage des Kommunismus machen wollen.
Hier mal ein kleiner Auszug, wobei der Hinweis wichtig ist, daß es sich bei der verlinkten Seite um eine rechtsradikale Vereinigung handelt:
Die Nationalbolschewisten sind besonders in Russland aktiv. Es handelt sich aber nicht nur um eine für die heutigen Verhältnisse in Russland typische nationalistische Strömung des Protests – insbesondere der Jugend - gegen das etablierte System Putins, sondern um militante, straff organisierte Kommandos, die sich grundsätzlich zu den Zielen gewaltsamer Aktionen gegen das „System an sich“ bekennen und insbesondere die Kollaboration Putins mit den „Groß“mächten der westlichen Welt anprangern, vor allem das größte Fremd-Herrschaftssystem der Welt – die USA. Da andere „Groß“mächte ebenfalls mit den USA kollaborieren, findet der Nationalbolschewismus auch in diesen Ländern günstigen Nährboden des rechten „Anti-Amerikanismus“ und des Nationalismus, um sich gegenüber den Massen als „Retter“ vor der Fremdherrschaft und „Beschützer“ der Interessen des eigenen Volkes zu präsentieren. Insofern können wir auch eine Verbreitung des Nationalbolschewismus über die Grenzen Russlands hinaus beobachten und durchaus von der Entstehung einer sich international ausdehnenden Bewegung sprechen, wenn auch von einer „Bewegung“, die in ihrer Größe (bislang) eher einer sektiererischen Splittergruppe entspricht. Da diese Gruppen aber sehr aktiv sind und die Stimmungen unter den Massen geschickt ausnutzen, heißt es wachsam zu sein, und den Nationalbolschewismus nicht zu unterschätzen. Es polarisieren sich schnell Gegner und Sympathisanten.Verschiedene Vertreter von den Nationalbolschewisten wurden als „Regimegegner“ in Putins Gefängnisse gesteckt und haben dadurch die Nationalbolschewisten besonders innerhalb der Jugend aufgewertet. Oberflächlich betrachtet scheint es sich also um „revolutionäre“ Kräfte zu handeln, deren Aktionen „gegen“ die Herrschenden gerichtet sind, mit denen man eigentlich zusammenarbeiten und die man unterstützen müsste. Beim näheren Hinsehen tauchen jedoch ernsthafte Zweifel auf, insbesondere, wenn man sich mit der politischen Zielsetzung, der Programmatik und dem ideologischen Hintergrund der Nationalbolschewisten beschäftigt, dann kommt ihr konterrevolutionärer Charakter hinter dem „revolutionären“ öffentlichen Auftreten krass zum Ausdruck, dann weht einem der alte, reaktionäre Geist der „Schwarzhunderter“ entgegen. Man darf die Nationalbolschewisten eben nicht nach dem beurteilen, was sie selber von sich halten, sondern danach, was sie wirklich sind, darf sich durch ihre geschickte Agitation und Propaganda nicht blenden lassen, sondern muss der Sache auf den Grund gehen, um herauszufinden, was die Nationalbolschewisten wirklich sind, kurz: Wir machen uns ein Bild von ihnen, indem wir wissenschaftlich vorgehen, also mit der Methode des Marxismus-Leninismus...
Welche Kräfte versuchen die Nationalbolschewisten zu beeinflussen?
Es handelt sich vor allem um Kräfte einer Generation, die den Sozialismus Lenins und Stalins selber nicht mehr miterlebt haben, die also entweder unter dem Sozialfaschismus der neuen Kremlzaren oder in dem sich daraus entwickelnden „wilden Westen“ des heutigen Russlands herangewachsen sind und sich mit der gegenwärtigen Krise Russlands nicht abfinden wollen, die nach einer revolutionären Alternative suchen, also Leute, die sowohl den internationalen Kapitalismus unter US-imperialistischer Oberherrschaft, deren Lakaien in Russland, aber auch den Revisionismus an der Macht kritisch gegenüber stehen und sich nach Lenin und Stalin zurücksehnen, „wo es den Russen besser ging als heute“.
Nach Angaben der russischen Behörden gab es zahlreiche Festnahmen, darunter eben auch Limonow:
ST. PETERSBURG, 04. März (RIA Novosti). Der Anführer der verbotenen Nationalbolschewistischen Partei Russlands, Eduard Limonow, wird sich nach einer Demonstration in St. Petersburg vor einem Moskauer Gericht verantworten müssen.
Limonow wird seinen Anwälten zufolge vorgeworfen, am Samstag den Verkehr auf der wichtigsten Straße in St. Petersburg, dem Newski Prospekt, blockiert zu haben. Bislang seien drei Teilnehmer des so genannten "Marsches der Dissidenten" in Schnellverfahren zu einer Ordnungsstrafe von 15 Tagen Arrest verurteilt worden.
Bei der nicht genehmigten Demonstration der russischen Opposition, an der nach verschiedenen Angaben zwischen 800 und 2000 Menschen teilnahmen, waren nach Behördenangaben vom Sonntag 113 Menschen festgenommen worden. Die von Ex-Schachweltmeister Garri Kasparow angeführten Gegner des Präsidenten Wladimir Putin zogen durch die Innenstadt. Sicherheitskräfte setzten gegen sie Schlagstöcke ein.http://de.rian.ru/society/20070304/61528939.html
Eben gerade kam der ARD-Weltspiegel, der mit keinem einzigen Wort auf die Organisatoren einging, sondern stets bemüht war, prügelnde Polizisten zu zeigen. Die Glaubwürdigkeit solcher Berichterstattung ist gleich null, da es auch hierzulande an der Tagesordnung ist, Gewalt gegen Demonstrationsteilnehmer anzuwenden. Es kommt eben immer darauf an, gegen wen man demonstriert. Geht´s gegen Putin, dann stellt man sich plötzlich an die Seite von Faschisten und gewaltbereiten Nationalbolschewisten.
Kurz noch ein paar Worte zu den Teilnehmerzahlen: In Moskau und St. Petersburgs waren nach Angaben der Veranstalter und der Behörden ca. 800 bis 2000 Menschen an den Kundgebungen beteiligt.
Zur Erinnerung: Die Einwohnerzahl Moskaus beträgt 11 Millionen, die St. Petersburg fünf Millionen. Keine Ahnung, wie man da auf die Idee kommt, in Rußland ginge das "Volk" gegen Putin auf die Straße. In den westlichen Medien sind ähnliche Demonstrationen mit gleicher Teilnehmerzahl keine Meldungen wert, und wenn, dann wird das in Nebensätzen erwähnt. Wenn allerdings in Rußland ein paar Nazis und Pseudokommunisten Krawall machen, ist das ein Ausdruck des Volkszorns gegen die Regierung. Merkwürdige Analogien, die da zu Tage treten.
http://www.informativos.telecinco.es/imgsed/mani5_300_ap.jpg
An ihren Transparenten sollte man den fatalen ideologischen Mix aus Faschismus und Pseudokommunismus erkennen. Aber in seinem antirussischen Haß drückt der Westen da gerne mal ein Auge zu.