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Vollständige Version anzeigen : Die teuflische Fratze des Marktes - Beispiel Dumpinglöhne bei Postzustellern



Skorpion968
12.04.2007, 06:02
http://www.mdr.de/exakt/4344150.html

Stellt euch vor ihr arbeitet fünf Stunden am Tag für insgesamt 2,50 Euro, also für einen halben Euro pro Stunde.

Unmöglich, sagt ihr? Das gibts doch allenfalls in Indien oder China, das wäre ja weniger als der sprichwörtliche Ein-Euro-Job?

Weit gefehlt! Das gibts hier in Deutschland, mitten unter euch.

Arbeitslose sind doch faul und wollen nicht arbeiten, sagt ihr?
Wie kann es denn dann sein, dass Mitbürger von euch sogar für diese Spott-Honorare arbeiten? Ist der Mensch etwa doch ein Arbeitstier?

Wie scheiße muss man eigentlich sein, um Menschen derart auszubeuten?
Ach ja, ich vergaß, ist ja der Freie Markt. Die Arbeit dieser unqualifizierten, faulen Schmarotzer-Säcke ist halt nicht mehr als 50 Cent/Stunde wert! Und der Markt regelt das alles schon...:]

Meine bescheidene Meinung dazu:
Ich kann all diesen Menschen nur dringend empfehlen sich stattdessen mit dem Arsch aufs Sofa zu legen und HartzIV zu beantragen.
Das ist meinerseits sicherlich kein Plädoyer fürs Faulenzen - aber irgendwo hörts auf.
Der Markt regelt gar nix. Der Markt ist ein Becken für Ausbeuter - ohne jedes Regulativ!

Die Krönung des Ganzen ist noch die Vertragsklausel, dass diese Leute keinen anderen Job annehmen dürfen.

Tonsetzer
12.04.2007, 08:01
http://www.mdr.de/exakt/4344150.html

Stellt euch vor ihr arbeitet fünf Stunden am Tag für insgesamt 2,50 Euro, also für einen halben Euro pro Stunde.

Unmöglich, sagt ihr? Das gibts doch allenfalls in Indien oder China, das wäre ja weniger als der sprichwörtliche Ein-Euro-Job?

Weit gefehlt! Das gibts hier in Deutschland, mitten unter euch.

Arbeitslose sind doch faul und wollen nicht arbeiten, sagt ihr?
Wie kann es denn dann sein, dass Mitbürger von euch sogar für diese Spott-Honorare arbeiten? Ist der Mensch etwa doch ein Arbeitstier?

Wie scheiße muss man eigentlich sein, um Menschen derart auszubeuten?
Ach ja, ich vergaß, ist ja der Freie Markt. Die Arbeit dieser unqualifizierten, faulen Schmarotzer-Säcke ist halt nicht mehr als 50 Cent/Stunde wert! Und der Markt regelt das alles schon...:]

Meine bescheidene Meinung dazu:
Ich kann all diesen Menschen nur dringend empfehlen sich stattdessen mit dem Arsch aufs Sofa zu legen und HartzIV zu beantragen.
Das ist meinerseits sicherlich kein Plädoyer fürs Faulenzen - aber irgendwo hörts auf.
Der Markt regelt gar nix. Der Markt ist ein Becken für Ausbeuter - ohne jedes Regulativ!

Die Krönung des Ganzen ist noch die Vertragsklausel, dass diese Leute keinen anderen Job annehmen dürfen.

Zustimmung, als ich den Bericht gelesen habe kam selbst mir das Kotzen und ich bin doch recht wirtschaftsliberal. Hier sollte der Gesetzgeber regulierend eingreifen, denn die Wirtschaft sollte immer noch den Menschen Nutzen bringen und nicht der Mensch von der Wirtschaft ausgebeutet werden.

Schleifenträger
12.04.2007, 08:11
Hier sollte der Gesetzgeber regulierend eingreifen ...

Pfui, das ist doch Planwirtschaft, Sozialismus, linke Regulierungswut!

Du weißt doch: Mindestlöhne gefährden den Standort Deutschland, untergraben die Wettbewerbsfähigkeit und vernichten Arbeitsplätze. Die Unternehmen wandern ab. In diesem Falle gehen sie in die Slowakei und stellen dort Briefe zu. Oder auch im Friseurhandwerk: Die wandern einfach ab und schneiden dann in Peking den Chinesen die Haare. Und hier verlottern die Leute um den Kopf und werden nicht mehr eingestellt. Und die Wachschutzfirmen gehen in die Tschechische Republik und bewachen dort die Überseehäfen. Und die Gaststättenbesitzer wandern nach Indien ab - ist sowieso lukrativer, weil dort mehr Leute hungern und sehnsüchtig auf Weißwürste und Schweinshaxen warten, die dort offenbar nicht ausreichend vorhanden sind.

Landogar
12.04.2007, 08:27
Ich habe den Eingangspost zuerst für einen schlechten Scherz gehalten; ich hätte nie für möglich gehalten, das dies in der "sozialen" Marktwirtschaft möglich ist.

Jodlerkönig
12.04.2007, 08:31
dem mdr glaub ich erstmal gar nix mehr. dieser sender hat es auch fertiggebracht, die ungleichheit zwischen ost und west, mit dem einkommen in irgendeinem nest an der polnischen grenze, wo sich fuchs und hase gute nacht sagen, mit dem einkommen in grünwald (villenviertel bei münchen) zu vergleichen.

mdr......umschalten.

SteveFrontera
12.04.2007, 08:31
Dumpinglöhne sind eine Unverschämtheit.

wtf
12.04.2007, 08:35
Der Lohn besteht also aus 6 Cent je zugestelltem Brief und das ist von der Auftraggeberseite kalkulatorisch verständlich. Um auf ein "Gehalt" iHv EUR 2,50 zu kommen, muß der Betroffene also in der Lage sein, 42 Briefe innerhalb von 5 Stunden zuzustellen.

Man müßte, bevor das populistische Geheule losgeht, mal klären, weshalb für das Einwerfen von 8 Briefen eine Stunde benötigt wird. Aber darum geht es den MDR-DDR-Restanten natürlich nicht.

Herr Bratbäcker
12.04.2007, 08:38
dem mdr glaub ich erstmal gar nix mehr. dieser sender hat es auch fertiggebracht, die ungleichheit zwischen ost und west, mit dem einkommen in irgendeinem nest an der polnischen grenze, wo sich fuchs und hase gute nacht sagen, mit dem einkommen in grünwald (villenviertel bei münchen) zu vergleichen.

mdr......umschalten.

Linke Brüllaffen-Stimmungsmache. Tatsache ist, dass in HH eine gute Putzfrau für weniger als 12 EUR die Stunde nicht zu haben ist. Wobei ich mir dann die Frage stelle: Wer wird da eigentlich ausgebeutet? :cool2:

wtf
12.04.2007, 08:42
HB: Wir sprechen dabei von 12 Euro cash.

Quo vadis
12.04.2007, 08:45
dem mdr glaub ich erstmal gar nix mehr. dieser sender hat es auch fertiggebracht, die ungleichheit zwischen ost und west, mit dem einkommen in irgendeinem nest an der polnischen grenze, wo sich fuchs und hase gute nacht sagen, mit dem einkommen in grünwald (villenviertel bei münchen) zu vergleichen.

mdr......umschalten.

ein westdeutscher Fernsehsender (N24) hat als "Argument", dass in westdeutsche Städte mehr öffentl. Geld als im Osten investiert werden soll, doch tasächlich das schöne Elbflorenz Dresden, mit der Ausländersiffbude Gelsenkirchen ! verglichen ! :(

Klopperhorst
12.04.2007, 08:45
Würde gen Job gerne übernehmen. Will endlich weg von der scheiss PC-Arbeit.


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Tonsetzer
12.04.2007, 08:46
Der Lohn besteht also aus 6 Cent je zugestelltem Brief und das ist von der Auftraggeberseite kalkulatorisch verständlich. Um auf ein "Gehalt" iHv EUR 2,50 zu kommen, muß der Betroffene also in der Lage sein, 42 Briefe innerhalb von 5 Stunden zuzustellen.

Man müßte, bevor das populistische Geheule losgeht, mal klären, weshalb für das Einwerfen von 8 Briefen eine Stunde benötigt wird. Aber darum geht es den MDR-DDR-Restanten natürlich nicht.

Selbst wenn der Zusteller alle 60 sec. einen Brief zustellen würde, was sicher nicht geht, da Einschreiben etc. ja einen erhöhten Zeitaufwand mit sich bringen, wären das nur 3,60 Euro die Stunde. Für angenommene 6 Stunden Arbeit bedeutet das 21,60 Euro pro Tag oder ca. 430 Euro im Monat. Abzüglich Steuer - und Sozialversicherungskosten macht das gerade mal ca. 380 Euro im Monat - von so einem Job allein kann niemand leben.

wtf
12.04.2007, 08:46
Morgen Horst,

meinst Du , Du schaffst 8 Stück pro Stunde?

futuere
12.04.2007, 08:49
Tja, Kapitalismus bedeutet Wettbewerb. Und da gibt es nun mal Gewinner und Verlierer. Letztere sind besonders oft Un- oder Geringqualifizierte. Wenn man keine Möglichkeit hat sich weiterzubilden oder zu dumm dafür ist, dann muss man halt in den sauren Apfel beißen und sich anders aus der Scheiße ziehen: Mini-Jobs, Mistjobs (auf'm Bau oder so) oder sich Kindergeld erficken und auf die nächste Generation hoffen. Vielleicht ins Ausland gehen wenn's hilft und möglich ist. Das schlimmste wäre Nichtstun.

Klopperhorst
12.04.2007, 08:50
Morgen Horst,

meinst Du , Du schaffst 8 Stück pro Stunde?

Zugegeben, das wird schwer. Aber ich liebe Herausforderungen.

Wo kann ich mich bewerben?


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Sepp
12.04.2007, 08:50
Alles, was mir zu solchen "Unternehmern" einfällt, ist nicht druckreif! /:(



Der Lohn besteht also aus 6 Cent je zugestelltem Brief und das ist von der Auftraggeberseite kalkulatorisch verständlich. Um auf ein "Gehalt" iHv EUR 2,50 zu kommen, muß der Betroffene also in der Lage sein, 42 Briefe innerhalb von 5 Stunden zuzustellen.

Man müßte, bevor das populistische Geheule losgeht, mal klären, weshalb für das Einwerfen von 8 Briefen eine Stunde benötigt wird. Aber darum geht es den MDR-DDR-Restanten natürlich nicht.

Das liegt daran, dass die privaten Zusteller, anders als die Post, natürlich weniger Briefe befördern und deshalb keine zusammenhängenden Routen generieren können. Und wenn du schonmal mit dem Fahrrad in Tempelhof unterwegs warst, weißt du, wie lang die Wege da werden können.

40 Cent Stundenlohn sind eigentlich nur mit Selbstjustiz zu beantworten.

Mecker
12.04.2007, 08:53
Nicht der Islam ist eine Gefahr fuer uns, sondern die Wirtschaftsterroristen, Wallstreet - Gangster, Wolfowitz und CO. Sie machen die Menschheit zu modernen Sklaven.

Quo vadis
12.04.2007, 08:53
Tja, Kapitalismus bedeutet Wettbewerb.


ja, das glauben alle kleinen Kinder.Fetter Wettbewerb am Strom und Gasmarkt :)) :hihi: Benzin, ui- zieht ein Unternehmen an, ziehen die anderen sofort nach, man könnte ja beim Ausnehmen des Kunden einen Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz haben......

futuere
12.04.2007, 08:55
ja, das glauben alle kleinen Kinder.Fetter Wettbewerb am Strom und Gasmarkt :)) :hihi: Benzin, ui- zieht ein Unternehmen an, ziehen die anderen sofort nach, man könnte ja beim Ausnehmen des Kunden einen Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz haben......

Dass am Arbeitsmarkt ein Wettbewerb besteht kannst du wohl nicht bestreiten, oder?

Schleifenträger
12.04.2007, 08:58
Tatsache ist, dass in HH eine gute Putzfrau für weniger als 12 EUR die Stunde nicht zu haben ist.

Quelle?

Schon ziemlich schwierig, mit plumpen argumentfreien Parolen ein asoziales aggressives reaktionäres menschenfeindliches System verteidigen zu müssen, in dem 32% der Vollbeschäftigten für Niedrig- und 2,5 Millionen für Armutslöhne arbeiten sowie allein 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche in Armut leben.

Ihr habt'n echt undankbaren Scheißjob!

Frei-denker
12.04.2007, 08:58
Der Lohn besteht also aus 6 Cent je zugestelltem Brief und das ist von der Auftraggeberseite kalkulatorisch verständlich. Um auf ein "Gehalt" iHv EUR 2,50 zu kommen, muß der Betroffene also in der Lage sein, 42 Briefe innerhalb von 5 Stunden zuzustellen.

Man müßte, bevor das populistische Geheule losgeht, mal klären, weshalb für das Einwerfen von 8 Briefen eine Stunde benötigt wird. Aber darum geht es den MDR-DDR-Restanten natürlich nicht.

Du solltest dir schon den Artikel durchlesen, bevor du versuchst, unanständiges Verhalten von Unternehmern schönzureden.

Die Zustellerin beschrieb, daß sie da mitunter 15 km pro Tour zurücklegen muß. Und das innerhalb 1,5 Stunden. Das bedeutet, daß ihre Anfahrstationen weit auseinanderliegen. Mit einem Briefträger von der Post, der von Haus zu Haus geht, ist das also gar nicht zu vergleichen.

Berechnen wir nun die Zeit. Im Stadtverkehr mit den vielen Ampeln wird man es bei normalem Tempo nur schwer schaffen, auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 km/h zu kommen, um die 15 km in 1,5 Stunden zu schaffen. Die Zustellerin muß also auf den Strecken zwischen den Ampeln extrem in die Pedale treten, um diese Distanz in dieser Zeit zu schaffen und obendrein noch Zeit für das Einwerfen der Briefe rauszufahren.

Also, bevor du hier von "populistischem Geheule" anfängst, rechne erstmal nach!

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Man muß sich auch klar machen, daß solch eine Zustellerin keinerlei Möglichkeit hat, die Kosten für Regenklamotten und Fahrrad steuerlich abzusetzten.

Widerlich wird das Ganze obendrein noch dadurch, daß ihr feister Chef seinen Daimler im Gegensatz zu ihr als Firmenwagen absetzen kann.

An dieser Stelle sollte langsam auch dem letzten Neoliberalismus-Anhänger dämmern, daß Neoliberalismus nichts anderes als ein Synonym für Manchesterkapitalismus ist.

Klopperhorst
12.04.2007, 09:02
Dieses Rumgeheule auf hohem Niveau ist sehr lustig. Gestern habe ich einem Bekannten erst wieder darlegen müssen, wie gut es uns doch heute geht.

Noch nie in der Menschheitsgeschichte hatte das einzelne Individuum so einen hohen technischen Standard, so ein hohes Einkommen (im Verhältnis zur kalorischen Grundversorgung), so eine hohe Lebenserwartung, so eine maximale Freiheit der Person etc.

Es geht und gut, aber viele weinen rum. Dann kriegt sie eben 2,50 die Stunde. Soll sie zum Sozialamt gehen, wenns nicht reicht.


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Quo vadis
12.04.2007, 09:04
Dass am Arbeitsmarkt ein Wettbewerb besteht kannst du wohl nicht bestreiten, oder?

ja, rein für AN auf Lohnbasis, das schwächste Glied in der Kette also.Ärzte, Anwälte. Architekten, Steuerberater usw. --alle rechnen per Leistungskatalog ab--Wettbewerb gleich Null.

wtf
12.04.2007, 09:05
Gemäß den Gesetzen des Marktes wird das Briefzustellunternehmen den Bach runtergehen, wenn es keine kritische Größe erreicht. Also ist alles im Lot (außer dem Monopol der Post bis 50gr.).

Quo vadis
12.04.2007, 09:06
Dieses Rumgeheule auf hohem Niveau ist sehr lustig. Gestern habe ich einem Bekannten erst wieder darlegen müssen, wie gut es uns doch heute geht.

---

aber dann brauchst du doch auch keinen Brief an Uhde schreiben, warum du für eine 2 Zimmerwohnung in München 800 EUR bezahlst und deine ausländischen Nachbarn kriegens gesponsert......

Klopperhorst
12.04.2007, 09:09
aber dann brauchst du doch auch keinen Brief an Uhde schreiben, warum du für eine 2 Zimmerwohnung in München 800 EUR bezahlst und deine ausländischen Nachbarn kriegens gesponsert......

Das ist was anderes. Ich flenn nicht rum, weil ich etwas weniger Geld habe als andere, ich kann mir auch mit 2,50 den dicken Braten reinschieben.

Die Leute kapieren eben nicht, was das wirkliche Problem ist. Diese verdammte Kapitalismuskritik geht doch am Hauptthema vorbei, daß sich hier ein dicker Staat breitgemacht hat, der alles mögliche alimentiert, auf Kosten derer, die noch arbeiten und wertschöpfen.

Dadurch zerstört sich das System selbst. Das ist eben das Problem, nicht diese 2,50. Hier muss keiner verhungern, geh zum Sozialamt, lass dir deine Wohnung bezahlen, verzichte auf ein Auto, und du kannst gut leben. Besser als deine Großeltern vor 100 Jahren allemale!


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Frei-denker
12.04.2007, 09:11
Dieses Rumgeheule auf hohem Niveau ist sehr lustig. Gestern habe ich einem Bekannten erst wieder darlegen müssen, wie gut es uns doch heute geht.

Noch nie in der Menschheitsgeschichte hatte das einzelne Individuum so einen hohen technischen Standard, so ein hohes Einkommen (im Verhältnis zur kalorischen Grundversorgung), so eine hohe Lebenserwartung, so eine maximale Freiheit der Person etc.

Es geht und gut, aber viele weinen rum. Dann kriegt sie eben 2,50 die Stunde. Soll sie zum Sozialamt gehen, wenns nicht reicht.


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Das ist zu simpel gedacht.

Denn noch nie in der Menschheitsgeschichte war die Bevölkerung so produktiv. Ihr "Wohlstand" beruht auf hochproduktive und hochtechnoligisierte Fertigungsverfahren.

Die Unanständigkeit beginnt da, wo eine Unternehmerminderheit die Wertschöpfung dieser hohen Produktivität den Arbeitern vorenthält, um den eigenen Wohlstand auf Kosten der Bevölkerung zu mehren.

Die Bevölkerung erhält bei hoher Produktivität mittlerweile einen Lohn, als hätte sie noch die Produktivität der Antike. Die Bevölkerung wird um ihre Arbeitsleistung betrogen.

Brisant ist auch, daß solch eine Briefzustellerin einen geringeren Lohn hat, als ein Arbeiter im finstersten Kommunismus. Da sieht man, wohin der Neoliberalismus bzw. Neokapitalismus hinführt.

Wenn solche Löhne das Ergebnis des Neoliberalismus sein sollen, dann laßt uns sofort wieder den Kommunismus einführen, denn selbst bei dem waren die Löhne höher.

Quo vadis
12.04.2007, 09:14
Die Leute kapieren eben nicht, was das wirkliche Problem ist. Diese verdammte Kapitalismuskritik geht doch am Hauptthema vorbei, daß sich hier ein dicker Staat breitgemacht hat, der alles mögliche alimentiert, auf Kosten derer, die noch arbeiten und wertschöpfen.

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das stimmt.Dass du den Brief an Uhde geschrieben hast, finde ich ja richtig.
Was den Staat betrifft, da haben die Gesetze der letzten Monate ja wieder auf das von mir vorhin angesprochene Schwächste Glied der Kette abgezielt--die AN und noch weiter runter Arbeitslose, Schüler, Rentner usw.--die MASSE also.

Klopperhorst
12.04.2007, 09:31
Das ist zu simpel gedacht.

Denn noch nie in der Menschheitsgeschichte war die Bevölkerung so produktiv. Ihr "Wohlstand" beruht auf hochproduktive und hochtechnoligisierte Fertigungsverfahren.

Die Unanständigkeit beginnt da, wo eine Unternehmerminderheit die Wertschöpfung dieser hohen Produktivität den Arbeitern vorenthält, um den eigenen Wohlstand auf Kosten der Bevölkerung zu mehren.


Ich werde nachher einige Statistiken veröffentlichen, die belegen, daß das Volkseinkommen gestiegen ist. Natürlich herrschen Disproportionen, aber generell ist der Wohlstand gestiegen.

Daß wir heute große Unterschichten haben, beruht zu einem Großteil auf völlig irrsinniger Einwanderungspolitik. Hätten sie nicht 15 Millionen Migranten reingeholt, hätten wir den Salat nicht. Wir könnten uns einen Wohlfahrtsstaat für Deutsche leisten, welche diese krassen Formen des Kapitalismus (2,50 Eur die Stunde) abfedert und den Menschen einen grundlegenden Lebensstandard garantiert, der mit der Produktivität Schritt hält.


Aber wir mussten ja die halbe Welt alimentieren. Schaut nach Finnland, nicht mal 2% Ausländeranteil, ein sozialer Wohlfahrtsstaat und eine intakte, wettbewerbsfähige Wirtschaft. Es funktioniert also. Aber Deutschland hat sich selbst kaputt gemacht.


München - Fast jeder zweite Arbeitslose ist Migrant

DGB: Lage in München „katastrophal“ – Arge kündigt neue Hilfsinitiativen an
Für Ausländer sei die Lage auf dem Münchner Arbeitsmarkt „katastrophal“. Dies sagte Christoph Frey vom Deutschen Gewerkschaftsbund. Neuen Statistiken zufolge sind vier von zehn Arbeitslosen in München Ausländer. Die Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung kündigte an, Migranten künftig stärker zu fördern. Der Ausländerbeirat legte ein 11-Punkte-Programm vor, das die Chancen von Migranten auf Arbeit verbessern soll. ...

(Münchner Merkur, merkur-online.de, 27.03.2007)


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Frei-denker
12.04.2007, 09:40
Ich werde nachher einige Statistiken veröffentlichen, die belegen, daß das Volkseinkommen gestiegen ist. Natürlich herrschen Disproportionen, aber generell ist der Wohlstand gestiegen.----
Da wir lt. Lafontaine in den letzten Jahren im Gegensatz zu allen anderen europäischen Staaten eine Reallohnabsenkung von ca. 5% hatten, kann der Wohlstand nicht gestiegen sein.

Und wenn Leute wie Ackermann mit ihren Gehaltssteigerungen womöglich die nominale Zahl des Volkseinkommens erhöht haben, so zeigt diese Zahl nicht, daß lediglich eine Umverteilung von unten nach oben stattgefunden hat und der tatsächliche Wohlstand der allgemeinen Bevölkerung dramatisch gesunken ist.

Statistiken sind eine Sache - was man im Alltag der Mitmenschen beobachten kann eine Andere.



Daß wir heute große Unterschichten haben, beruht zu einem Großteil auf völlig irrsinniger Einwanderungspolitik. Hätten sie nicht 15 Millionen Migranten reingeholt, hätten wir den Salat nicht. Wir könnten uns einen Wohlfahrtsstaat für Deutsche leisten, welche diese krassen Formen des Kapitalismus (2,50 Eur die Stunde) abfedert und den Menschen einen grunlegenden Lebensstandard garantiert, der mit der Produktivität schritt hält.


Aber wir mussten ja die halbe Welt alimentieren. Schaut nach Finnland, nicht mal 2% Ausländeranteil, ein sozialer Wohlfahrtsstaat und eine intakte, wettbewerbsfähige Wirtschaft. Es funktioniert also. Aber Deutschland hat sich selbst kaputt gemacht.


München - Fast jeder zweite Arbeitslose ist Migrant

DGB: Lage in München „katastrophal“ – Arge kündigt neue Hilfsinitiativen an
Für Ausländer sei die Lage auf dem Münchner Arbeitsmarkt „katastrophal“. Dies sagte Christoph Frey vom Deutschen Gewerkschaftsbund. Neuen Statistiken zufolge sind vier von zehn Arbeitslosen in München Ausländer. Die Arbeitsgemeinschaft für Beschäftigung kündigte an, Migranten künftig stärker zu fördern. Der Ausländerbeirat legte ein 11-Punkte-Programm vor, das die Chancen von Migranten auf Arbeit verbessern soll. ...

(Münchner Merkur, merkur-online.de, 27.03.2007)


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Ok, die Einwanderung und Marktöffnung sind die Ursachen, daß sich hier Unternehmer unanständig verhalten können und die Arbeitsmarktsituation mißbrauchen können. Ändert allerdings nichts an der Unanständigkeit des unternehmerischen Verhaltens.

Einwanderung und Marktöffnung sind zu beseitigen und Dumpinglöhne unter Strafe zu stellen bzw. ein Mindestlohn einzuführen.

senchi
12.04.2007, 09:48
Da wir lt. Lafontaine in den letzten Jahren im Gegensatz zu allen anderen europäischen Staaten eine Reallohnabsenkung von ca. 5% hatten, kann der Wohlstand nicht gestiegen sein.

Und wenn Leute wie Ackermann mit ihren Gehaltssteigerungen womöglich die nominale Zahl des Volkseinkommens erhöht haben, so zeigt diese Zahl nicht, daß lediglich eine Umverteilung von unten nach oben stattgefunden hat und der tatsächliche Wohlstand der allgemeinen Bevölkerung dramatisch gesunken ist.

Statistiken sind eine Sache - was man im Alltag der Mitmenschen beobachten kann eine Andere.



Ok, die Einwanderung und Marktöffnung sind die Ursachen, daß sich hier Unternehmer unanständig verhalten können und die Arbeitsmarktsituation mißbrauchen können. Ändert allerdings nichts an der Unanständigkeit des unternehmerischen Verhaltens.

Einwanderung und Marktöffnung sind zu beseitigen und Dumpinglöhne unter Strafe zu stellen bzw. ein Mindestlohn einzuführen.

Etwas hast Du noch vergessen:
Utopisten und Spinner werden wieder die Geschicke des "heilsbringenden" Sozialismus lenken. Leute wie Du haben unter Beweis gestellt, dass dieses System nicht funktionieren kann.

Klopperhorst
12.04.2007, 09:55
Da wir lt. Lafontaine in den letzten Jahren im Gegensatz zu allen anderen europäischen Staaten eine Reallohnabsenkung von ca. 5% hatten, kann der Wohlstand nicht gestiegen sein.

Ja, ich kenne diese Zahlen. Als Parallelbeispiel nennt er dann immer die Lohnsteigerungen von 10 oder 20% in anderen westeurop. Ländern.

Auf diese "Zahlenspielereien" fällt so mancher Dummkopf herein, wünscht er sich doch auch 10% Lohnsteigerung. Wer wünscht sich das nicht?

Lafontaine hat aber völlig vergessen, daß die Absenkung des Volkseinkommens in den letzten Jahren auf ganz anderen Ursachen beruhte, nämlich Massenarbeitslosigkeit. Betrachtet man jene, die Arbeit haben, also jene, die gut qualifiziert sind, deutsch sprechen und arbeitswillig sind; dann ist das Einkommen gestiegen! Wie gesagt, ich werde das nachher noch beweisen.


Und wenn Leute wie Ackermann mit ihren Gehaltssteigerungen womöglich die nominale Zahl des Volkseinkommens erhöht haben, so zeigt diese Zahl nicht, daß lediglich eine Umverteilung von unten nach oben stattgefunden hat und der tatsächliche Wohlstand der allgemeinen Bevölkerung dramatisch gesunken ist.

Die Gehaltssteigerungen bei Vorständen wirken sich nur minimal auf das Volkseinkommen aus. Wie viele Vorstände gibt es in Deutschland? Da kannst du dich dumm und dämlich rechnen, du wirst keine großen Auswirkungen feststellen.



Ok, die Einwanderung und Marktöffnung sind die Ursachen, daß sich hier Unternehmer unanständig verhalten können und die Arbeitsmarktsituation mißbrauchen können.

Deutsche Fachkräfte wandern nach Norwegen oder in die Schweiz aus. Das ist die Situation. Warum? Weil sie hier zu wenig verdienen. Warum? Weil der Markt von billigen Arbeitskräften nur so überquillt.

Würde das Überangebot billiger, ausländischer Hilfsarbeiter verringert, würde sich das Überangebot in Knappheit verwandeln. Dies würde annehmbare Löhne auch im Niedriglohnbereich bewirken. In Norwegen können diese schließlich auch bezahlt werden!



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FranzKonz
12.04.2007, 09:55
Das ist zu simpel gedacht.
...
Wenn solche Löhne das Ergebnis des Neoliberalismus sein sollen, dann laßt uns sofort wieder den Kommunismus einführen, denn selbst bei dem waren die Löhne höher.
Da fällt mir gerade ein:

Willst Du uns nicht bald dein Unternehmenskonzept vorlegen? ;)

Schleifenträger
12.04.2007, 09:55
Leute wie Du haben unter Beweis gestellt, dass dieses System nicht funktionieren kann.

Das kannst Du doch sicher belegen?

Wenn ein Auto kaputtgeht, heißt das wahrscheinlich für Dich, daß Autos nicht funktionieren können.

Tonsetzer
12.04.2007, 09:59
Etwas hast Du noch vergessen:
Utopisten und Spinner werden wieder die Geschicke des "heilsbringenden" Sozialismus lenken. Leute wie Du haben unter Beweis gestellt, dass dieses System nicht funktionieren kann.

Es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Ich bin auch für freie Märkte, aber ein deutscher Lohn von unter 400 Euro bei gleichzeitigem Verbot der Annahme eines 2. Jobs ist menschenverachtend. Wenn die derart Behandelten dann zur Linkspartei überlaufen ist das Geschrei groß. Wenn die eines Tages dann eine Regierungsbeteiligung erreicht und dann wieder mit Verstaatlichungen begonnen wird bzw. Unternehmen wirklich gegängelt werden, will es keiner gewesen sein.

Dabei sind solche eigentlich unnötigen Auswüchse des Kapitalismus der beste Wahlkampfhelfer für Linke und Sozialisten, um auf demokratischem Wege ihre Renaissance in den Parlamenten zu erleben.

Klopperhorst
12.04.2007, 10:02
Hans Werner Sinn hat die richtigen Vorschläge. Wir müssen denen, die zu wenig verdienen, einfach etwas dazu zahlen, damit sie den annehmbaren Lebensstandard erreichen. Gleichzeitig muss das Überangebot an unqualifizierten, ausländischen Arbeitskräften drastisch verringert werden. Nur so kann das Überangebot in Knappheit umschlagen und annehmbare Löhne im unteren Lohnbereich bewirken.

Einfache Tatsache, einfache Lösungsmöglichkeiten.

Den Kapitalismus brauchen wir dazu nicht verteufeln.


---

Tonsetzer
12.04.2007, 10:04
Hans Werner Sinn hat die richtigen Vorschläge. Wir müssen denen, die zu wenig verdienen, einfach etwas dazu zahlen, damit sie den annehmbaren Lebensstandard erreichen. Gleichzeitig muss das Überangebot an unqualifizierten, ausländischen Arbeitskräften drastisch verringert werden. Nur so kann das Überangebot in Knappheit umschlagen und annehmbare Löhne im unteren Lohnbereich bewirken.

Einfache Tatsache, einfache Lösungsmöglichkeiten.

Den Kapitalismus brauchen wir dazu nicht verteufeln.


---

Das unterschreibe ich.

senchi
12.04.2007, 10:07
Das kannst Du doch sicher belegen?

Wenn ein Auto kaputtgeht, heißt das wahrscheinlich für Dich, daß Autos nicht funktionieren können.

Jetzt enttäuschst Du mich aber mit Deiner "flachen" Argumentation, oder bist Du gerade ertappt worden?:]

Das System hat nicht funktioniert, weil Menschen am Werk waren. Der Drang nach Besitz läßt sich nun mal nicht wegbefehlen.
Natürlich hatten Sie im Sozialismus Vollbeschäftigung - mit dem Ergebnis, dass 50% der Leute Geld bekommen haben ohne etwas zu schaffen. Das müsste selbst einem "selbsternannten" Statistikgenie wie Dir einleuchten, dass so ein System auf Dauer nicht finanzierbar ist.
Die Systeme sind nicht gescheitert weil alle unzufrieden waren sonder weil es schlichtweg pleite war.

Schleifenträger
12.04.2007, 10:08
Hans Werner Sinn hat die richtigen Vorschläge. Wir müssen denen, die zu wenig verdienen, einfach etwas dazu zahlen ...

"WIR"! Wie lächerlich! Zuzahlen tun die anderen Lohnarbeiter, während die Großschmarotzer steuerlich immer mehr entlastet werden und ihre Lakaien wie Sinn sich auch immer unverschämter selbst bedienen.

Da hilft nur eins: Weg mit dem Pack!

Klopperhorst
12.04.2007, 10:12
"WIR"! Wie lächerlich! Zuzahlen tun die anderen Lohnarbeiter, während die Großschmarotzer steuerlich immer mehr entlastet werden und ihre Lakaien wie Sinn sich auch immer unverschämter selbst bedienen.

Da hilft nur eins: Weg mit dem Pack!

"Großschmarotzer" :))


Fakt ist doch, daß die Zuzahlung zum Niedriglohn weniger kostet, als die Vollzeitalimentierung von Arbeitslosen. Und wenn du dich mit den Gesetzen des Marktes auskennen würdest, wüsstest du, daß wir das Überangebot billiger Arbeitskräfte nur verringern müssen, um annehmbare Löhne zu bewirken.


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Schleifenträger
12.04.2007, 10:15
Die Systeme sind nicht gescheitert weil alle unzufrieden waren sonder weil es schlichtweg pleite war.

Eine Lüge wird auch von häufiger Wiederholung nicht wahrer. Die Wahrheit findet man bloß nicht in den Kapitalsitenmedien, sondern hier: http://ta.kpdb.de/arc/ta0601/ta0601_13.htm


Veruntreutes Volksvermögen der Ostdeutschen in Billionenhöhe
Voraussetzung für diesen gigantischen Diebstahl war der Staatsvertrag über die Währungsunion. Mit seinem Inkrafttreten am 01.07.1990 erfolgte eine De-facto-Aufwertung der DDR-Waren um ca. 300 Prozent. Der englische Wirtschaftskolumnist W. Hulton bezeichnete diesen Vorgang als Einsatz einer ökonomischen Atombombe, dem keine Volkswirtschaft der Welt gewachsen wäre.

Mit der Aufgabe, die DDR-Industrie zu privatisieren, besser zu verhökern und zu verramschen, wurde die Treuhandanstalt (THA) ins Leben gerufen. Eine solche Einrichtung gab es schon einmal unter der Leitung eines gewissen Reichsmarschalls Göring, der als einer der Hauptkriegsverbrecher in Nürnberg zum Tode verurteilt wurde. Seiner THA unterstand die Industrie in den von der Nazi-Wehrmacht besetzten Ländern. Selbst in das gleiche Gebäude zog die neue THA ein. Mit Konsequenz und krimineller Energie wurde der DDR-Bevölkerung das Volkseigentum gestohlen.

Am Tag der Währungsunion betrug der Substanzwert des DDR-Volksver- mögens 1365 Mrd. DM brutto. Die THA erwirtschaftete aus dem ihr überge- benen volkseigenen Vermögen von ca. 600 Mrd. DM in wenigen Jahren ein Defizit von 256 Mrd. DM, ein historisch einmaliger Vorgang. Der Osten Deutschlands wurde deindustrialisiert; ca. vier Millionen Arbeitsplätze wurden vernichtet. Das war das eigentliche Ende der DDR. Von diesem GAU sollte sich der Osten nicht wieder erholen.

Den größten Reibach machten die Banken - einmalig in der Finanzgeschichte. Die Autoren bringen drei Beispiele:
· Die Berliner Bank kaufte für 49 Mio. DM Altschulden von 11,5 Mrd. DM (1:235)
· Die Genossenschaftsbank West erwarb für 120 Mio. DM Altschulden in Höhe von 15,5Mrd. DM (1:129).
· Die Westdeutsche Landesbank übernahm für 430 Mio. DM Altschulden von 7 Mrd. DM (1: 16).

Wie heißt es doch bei Karl Marx: „... 300 Prozent Profit, und es gibt kein Verbrechen ...“ Offenbar unterschätze auch Karl Marx die deutschen Banken, denn hier geht es um

1600 bis 23500 Prozent.

Man muß es einfach langsam nachsprechen!

Zudem ist die Bevölkerungsmehrheit in der BRD laut Umfragen auch unzufrieden. Und 1,5 Billionen(!!!) Euro Schulden sowie ein Staatshaushalt, der nur noch durch Vernichtung der letzten Sozialleistungen aufrechterhalten werden kann, nicht unbedingt als gesund zu bezeichnen.

senchi
12.04.2007, 10:16
"WIR"! Wie lächerlich! Zuzahlen tun die anderen Lohnarbeiter, während die Großschmarotzer steuerlich immer mehr entlastet werden und ihre Lakaien wie Sinn sich auch immer unverschämter selbst bedienen.

Da hilft nur eins: Weg mit dem Pack!

Jawoll, ich bin dafür.

Die ganze rote Brut nach Sibirien:argh:

Was meinst Du wieviel von Deinen "Kampfgenossen" sogar zu Fuß wiederkommen um bei den bösen Großschmarotzern Hartz IV zu beantragen?(

Klopperhorst
12.04.2007, 10:18
Schleifenträger jammert auf hohem Niveau. Immerhin hat er die Zeit, hier zu schreiben, also nicht so, wie vor 150 Jahren 14 Stunden-Tage in der Fabrik zu absolvieren oder den ganzen Tag den Acker bewirtschaften.

Nachher um 12 geht er wahrscheinlich kalorisch gut essen. Ich denke nicht, daß er unter Mangelerscheinungen leidet, die sein maximales Lebensalter herabsetzen.

Er wühlt sich so wohl, wie das Schwein in der Torte, diese Allegorie, die er neulich hier verbreitete.



---

Frei-denker
12.04.2007, 10:19
Ja, ich kenne diese Zahlen. Als Parallelbeispiel nennt er dann immer die Lohnsteigerungen von 10 oder 20% in anderen westeurop. Ländern.

Auf diese "Zahlenspielereien" fällt so mancher Dummkopf herein, wünscht er sich doch auch 10% Lohnsteigerung. Wer wünscht sich das nicht?

Lafontaine hat aber völlig vergessen, daß die Absenkung des Volkseinkommens in den letzten Jahren auf ganz anderen Ursachen beruhte, nämlich Massenarbeitslosigkeit. Betrachtet man jene, die Arbeit haben, also jene, die gut qualifiziert sind, deutsch sprechen und arbeitswillig sind; dann ist das Einkommen gestiegen! Wie gesagt, ich werde das nachher noch beweisen.---
Das die Arbeitslosigkeit ein erheblicher Grund für Reallohneinkommensverlust und Wohlstandsabsenkung ist, brauchst du nicht beweisen. Das glaube ich auch so.

Das jedoch auch der Lohnverfall eine bedeutende Rolle spielt beschreibe ich weiter unten.

Letzlich bleibt als Ergebnis, daß der Wohlstand der allgemeinen Bevölkerung absinkt, auch wenn die Ursachen vielfältig sind.




Die Gehaltssteigerungen bei Vorständen wirken sich nur minimal auf das Volkseinkommen aus. Wie viele Vorstände gibt es in Deutschland? Da kannst du dich dumm und dämlich rechnen, du wirst keine großen Auswirkungen feststellen.
---
Rechne mal noch die Umverteilungen der zwei Unternehmenssteuerreformen von ca. 16 Mrd. € hinzu, dann hast du 16 Mrd. weniger bei den Arbeitern und 16 Mrd. € mehr bei den Kapitalisten/Managern. Macht insgesamt allein eine Wohlstandsverschiebung von 32 Mrd. € pro Jahr von unten nach oben.

Mach dir dann noch klar, daß im Bereich Geringqualifizierte ein Lohnverfall von ca. 45 % in den letzten 12 Jahren stattfand. So verdiente z.B. ein Lagerarbeiter 1992 noch 12 €/Stunde bei Firmen wie Buderus, Thyssen oder Mannesmann. Heutzutage sind solche Jobs nur noch über Zeitpersonalfirmen erhältlich, wo der Arbeiter einen Stundenlohn von 6,7 €/Stunde und weniger erhält. Zulagen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld oder Gewinnbeiteiligungen fallen komplett weg.
Der Arbeiter muß nun sein Gehalt mit einem weiterem Unternehmer teilen, der Zeitpersonalfirma.

Der Wohlstandsverfall und die Umverteilung von unten nach oben ist dramatischer, als vielen bewußt ist.

Mag sein, daß Hochqualifizierte wie Ingenieure noch viel verdienen, doch das ist eine Minderheit.



Deutsche Fachkräfte wandern nach Norwegen oder in die Schweiz aus. Das ist die Situation. Warum? Weil sie hier zu wenig verdienen. Warum? Weil der Markt von billigen Arbeitskräften nur so überquillt.

Würde das Überangebot billiger, ausländischer Hilfsarbeiter verringert, würde sich das Überangebot in Knappheit verwandeln. Dies würde annehmbare Löhne auch im Niedriglohnbereich bewirken. In Norwegen können diese schließlich auch bezahlt werden!



---
Sehe ich auch so.

Die Unternehmer werden durch das künstlich geschaffene Überangebot an Geringqualifizierten in die Lage versetzt, sich so unanständig zu verhalten wie diese Zustellerfirma.

Schleifenträger
12.04.2007, 10:22
Was meinst Du wieviel von Deinen "Kampfgenossen" sogar zu Fuß wiederkommen um bei den bösen Großschmarotzern Hartz IV zu beantragen?(

Warum sollten wir ihnen und ihren Lakaien unsere Heimat überlassen?

Klopperhorst
12.04.2007, 10:25
Mach dir dann noch klar, daß im Bereich Geringqualifizierte ein Lohnverfall von ca. 45 % in den letzten 12 Jahren stattfand. So verdiente z.B. ein Lagerarbeiter 1992 noch 12 €/Stunde bei Firmen wie Buderus, Thyssen oder Mannesmann. Heutzutage sind solche Jobs nur noch über Zeitpersonalfirmen erhältlich, wo der Arbeiter einen Stundenlohn von 6,7 €/Stunde und weniger erhält.


Ich habe schon gesagt, woran das lag. Nämlich, daß Millionen zusätzliche Arbeitskräfte auf den Markt strömten, einerseits aus der ehem. DDR, andererseits aus dem Ausland.

Es sind alleine 2 Millionen Spätaussiedler seit 1991 zugewandert. Lohndumping war die natürliche Folge. Das hat nichts mit Bereicherung zu tun sondern mit einem Prozess im kapitalistischen System, das eben den "Knappheitsgedanken" als Grundlage für den Lohn/Preis erhebt und nicht den "Leistungsgedanken". Diese Diskussion hatten wir in einem anderen Strang bereits.


---

Tonsetzer
12.04.2007, 10:26
Warum sollten wir ihnen und ihren Lakaien unsere Heimat überlassen?

Was ist denn deine Heimat Josef, Mütterchen Russland ?

Schleifenträger
12.04.2007, 10:32
Was ist denn deine Heimat Josef, Mütterchen Russland ?

Du bist geschichtlich aber nicht sonderlich bewandert.

Tonsetzer
12.04.2007, 10:34
Du bist geschichtlich aber nicht sonderlich bewandert.

Komisch, dein Avatar sieht aus wie Josef Stalin. Sollte es sich hingegen um einen deutschen Sozialdemokraten handeln, entschuldige ich mich natürlich für meinen Fauxpas.

Schleifenträger
12.04.2007, 10:36
Komisch, dein Avatar sieht aus wie Josef Stalin.

Und wo stammt der her?

Tonsetzer
12.04.2007, 10:37
Und wo stammt der her?

Ach so Du meinst ich hätte lieber Mütterchen Georgien schreiben sollen ? Tut mir leid, aber für einen Sozialisten wie Dich dachte ich wäre Mütterchen Russland heimeliger als Mütterchen Sowjetunion.

tabasco
12.04.2007, 10:38
(...)
Die Bevölkerung erhält bei hoher Produktivität mittlerweile einen Lohn, als hätte sie noch die Produktivität der Antike. Die Bevölkerung wird um ihre Arbeitsleistung betrogen. (...) .

Ä? Werden jetzt alle Gering - bis gar nicht -Qualifizeirten antanzen und meinen, sie verdienen zu wenig? Freie Berufswahl!

Tonsetzer
12.04.2007, 10:39
Ä? Werden jetzt alle Gering - bis gar nicht -Qualifizeirten antanzen und meinen, sie verdienen zu wenig? Freie Berufswahl!

Tja, wie ich schon geschrieben hab: Dann wunder Dich nicht wenn die mit "freier Berufswahl" dann demokratisch ein sozialistisches System installieren mit allen kurzfristigen Folgen wie Verstaatlichung, schwindelerregenden Spitzensteuersätzen und sonstigen Begleiterkrankungen des Sozialismus.

FranzKonz
12.04.2007, 10:42
Die Unternehmer werden durch das künstlich geschaffene Überangebot an Geringqualifizierten in die Lage versetzt, sich so unanständig zu verhalten wie diese Zustellerfirma.
Statt hier rumzuproleten, solltest Du lieber an Deinem Konzept arbeiten. Sonst wird das nichts mit Deinem Unternehmertum.

Schleifenträger
12.04.2007, 10:43
... Mütterchen Georgien ... Mütterchen Sowjetunion ...

Na bitte, geht doch, wenn Du Dir Mühe gibst.

Muß Jemand, der Konfuzius mag, China als Heimat betrachten?

Ausonius
12.04.2007, 10:46
Die Unanständigkeit beginnt da, wo eine Unternehmerminderheit die Wertschöpfung dieser hohen Produktivität den Arbeitern vorenthält, um den eigenen Wohlstand auf Kosten der Bevölkerung zu mehren.

Hier mal absolute Zustimmung. Das ist "DDR umgekehrt" und über einen langen Zeitraumg gesehen, wird solches Verhalten von Arbeitgebern die Substanz des Staates und der Gesellschaft zerstören.

Tonsetzer
12.04.2007, 10:47
Na bitte, geht doch, wenn Du Dir Mühe gibst.

Muß Jemand, der Konfuzius mag, China als Heimat betrachten?

Du magst Josef Stalin ?


Stalins Herrschaft gehört mit ca. 20 bis 40 Millionen Todesopfern durch Hinrichtungen, Lager, Kulakenverfolgung und Deportationen sowie mehrerer Millionen Opfer katastrophaler Wirtschaftspolitik vor allem in der Ukraine neben denen von Mao und Adolf Hitler zu den drei Regimen der Menschheitsgeschichte, die die meisten Menschenopfer gefordert haben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Stalin

Ausonius
12.04.2007, 10:49
Hans Werner Sinn hat die richtigen Vorschläge. Wir müssen denen, die zu wenig verdienen, einfach etwas dazu zahlen, damit sie den annehmbaren Lebensstandard erreichen.

Nein. Denn wer zahlt dazu? Der Staat! Nachdem viele Schranken im Arbeitsmarkt eingerissen wurden, bekämen die Firmen so noch billige Löhne gratis spendiert. Das kann es nicht sein. Es darf nicht noch mehr Verantwortung auf die ohnehin stark belasteten Verwaltungen übertragen werden, wenn die deutschen Firmen doch Rendite machen.

Klopperhorst
12.04.2007, 10:51
Das Gerede über die angebliche Bereicherung auf Kosten der Arbeiter, ist völliger Blödsinn. Selbstverständlich ist Intention jedes Unternehmens, Gewinn zu machen. Wer wird nicht Unternehmer, weil er nicht Gewinn machen will und auf großem Schuh leben will? Die Leute sind nicht unmoralischer, als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Wenn ich als Unternehmer die Wahl habe, aus einem riesigen Reservoir an Arbeitskräften zu schöpfen, werde ich den Lohn senken, schon, damit es die Konkurrenz nicht auch tut! Ich muss also die Löhne senken, um nicht pleite zu machen, weil die Konkurrenz alles billiger anbietet.

Wenn wir nicht 15 Millionen Migranten hätten, gäbe es für jeden gering qualifizierten Deutschen einen Job. Das ist eine Wahrheit, die leider nicht ausgesprochen werden darf.


---

Schleifenträger
12.04.2007, 10:54
Das Gerede über die angebliche Bereicherung auf Kosten der Arbeiter, ist völliger Blödsinn.

Stimmt. Sie werden von eigener fleißiger Arbeit reich und halten sich die Arbeiter nur, um von ihrem Überfluß etwas abgeben zu können.

Jürgen Meyer
12.04.2007, 10:55
Du magst Josef Stalin ?

Natürlich ist Stalin schwer zu kritisieren

Es wäre aber auch mal Zeit sachlich und differenziert über den Kriegskommunismus
zu sprechen und wie es zu diesen Irrungen und Wirrungen kommen konnte

Und ausserdem hat uns Stalin, ob es uns gefällt oder nicht, auch massgeblich mit vom deutschen Faschismus und Hitler befreit

Und auch dass dann entstandene Stalinsche Konstrukt DDR mit freundlicher Hilfe der Westmächte ist mit dem Nazistaat und Holocaust nun wirklich nicht zu vergleichen

Andererseits Stalin nur hochzuloben ist auch infantil

Jürgen

Schleifenträger
12.04.2007, 10:56
Du magst Josef Stalin ?

Du magst Wikitumbia?


Das Gebet der Neuzeitreligion

Wikipedia, die Du bist im Internet,
heilig ist Dein Name.
Deine Meinungen kommen,
Deine Behauptungen gelten,
wie über Marktwirtschaft so über die DDR.
Unsere tägliche BILDung gib uns heute.
Vergib uns unsere eigenen Erkenntnisse, wie auch wir vergeben Anderen die ihren.
Und führe uns nicht in Versuchung, selbst zu denken, sondern erlöse uns von diesem Übel.
Denn Dein ist die Wahrheit und die Information und die Unanfechtbarkeit in Ewigkeit.

Prost.

Tonsetzer
12.04.2007, 10:57
Natürlich ist Stalin schwer zu kritisieren

Es wäre aber auch mal Zeit sachlich und differenziert über den Kriegskommunismus
zu sprechen und wie es zu diesen Irrungen und Wirrungen kommen konnte


Nun, Irrungen und Wirrungen sind 2 recht harmlose Ausdrücke für 20.000.000 - 40.000.000 tote Menschen.

Tonsetzer
12.04.2007, 11:00
Du magst Wikitumbia?


Du kannst Dir gerne andere Quellen zu Stalin durchlesen, wikipedia verlinkt sich halt leichter als das Buch im Schrank.

Dein Motto ist recht simpel: Mach die Quelle schlecht, dann hast Du Recht.

Oder andersherum gefragt: Welche seriösen Wissenschaftler stellen denn die Opfer stalinistischer Herrschaft in Frage ? Oder gehts jetzt zynisch darum ob es ein paar Milliönchen weniger oder mehr Opfer waren ?

Schleifenträger
12.04.2007, 11:01
Nun, Irrungen und Wirrungen sind 2 recht harmlose Ausdrücke für 20.000.000 - 40.000.000 tote Menschen.

Womit natürlich die Interventionskriege, der Bürgerkrieg, Sabotage und Embargos gaaaar nichts zu tun haben - von den unseriösen Quellen mal ganz abgesehen?

Mcp
12.04.2007, 11:02
Nein. Denn wer zahlt dazu? Der Staat!
Nein, nicht der Staat. Der wertschöpfende Steuerzahler bezahlt die Lohnzuschläge. Der Staat fungiert lediglich als Verwalter. Ob es allerdings Sinn macht, Löhne, und damit letztlich die Preise, zu subventionieren, wage ich ernsthaft zu bezweifeln.

Schleifenträger
12.04.2007, 11:03
Du kannst Dir gerne andere Quellen zu Stalin durchlesen, wikipedia verlinkt sich halt leichter als das Buch im Schrank.

Und wer hat das Buch in wessen Auftrag geschrieben, in wessen Verlag wurde es gedruckt?

Die Diffamierung des Feindes war schon zu Gaius Iulius Caesars Zeiten ein alter Hut, der über die Kelten (Gallier) die schaurigsten Märchen erfand. Aber Dir ist der Trick offensichtlich neu.

wtf
12.04.2007, 11:04
Es ist wirklich atemberaubend, wie unsere aufrechten Antifaschisten sehr lässig über ein paar Millionen Gequälte, Mißhandelte, Gefolterte und Umgebrachte hinwegsehen, wenn sie nur für eine gute Sache massakriert wurden.

Würden irgendwelche braunen Dumpfbacken mit den exakt gleichen Begründungen die Toten während der Naziherrschaft rechtfertigen, es gäbe kein Halten mehr.

Bloß: Tot ist tot, egal ob eine braune oder rote Drecksau abgedrückt hat.

Schleifenträger
12.04.2007, 11:11
Es ist wirklich atemberaubend, wie unsere aufrechten Antifaschisten sehr lässig über ein paar Millionen Gequälte, Mißhandelte, Gefolterte und Umgebrachte hinwegsehen, wenn sie nur für eine gute Sache massakriert wurden.

Du formulierst ungenau. Das muß heißen: "ein paar Millionen von Auftragsschreiberlingen des Kapitals erfundene Gequälte, Mißhandelte, Gefolterte und Umgebrachte". Wobei ich nicht die Toten leugne (auch wenn's den Autoren auf die Erfindung von paar Milliönchen dabei nicht ankommt), sondern die falsch dargestellten Ursachen ihres Todes. Ich hatte sie bereits richtiggestellt.

Ausonius
12.04.2007, 11:11
Wenn ich als Unternehmer die Wahl habe, aus einem riesigen Reservoir an Arbeitskräften zu schöpfen, werde ich den Lohn senken, schon, damit es die Konkurrenz nicht auch tut! Ich muss also die Löhne senken, um nicht pleite zu machen, weil die Konkurrenz alles billiger anbietet.

Das stimmt - aber der Staat ist das Regulativ gegen den völlligen Egoismus der Unternehmer. Das war schon im späten 19. Jahrhundert so, als bei einer glänzenden Wirtschaftslage in Deutschland (die wir ja, nach allen Prognosen, auch jetzt wieder kriegen) die Arbeitnehmer bis an die Grenzen ihrer Existenz ausgebeutet wurden. Das war damals sogar den Konservativen zuviel und sie schufen einige Regularien, die Arbeitszeit, den Unfallsschutz, die Versicherungen etc. betreffen.
Andere Länder - die sich von der Arbeitsmarktsituation jetzt nicht so fundamental unterscheiden, wie Frankreich, haben solche Regularien geschaffen, in Form des Mindestlohns.




Wenn wir nicht 15 Millionen Migranten hätten, gäbe es für jeden gering qualifizierten Deutschen einen Job. Das ist eine Wahrheit, die leider nicht ausgesprochen werden darf.

Die wird doch ausgesprochen häufig ausgesprochen, richtiger ist es aber auch nicht. Migranten hin oder her - seit der letzten wirklich großen Bevölkerungsmehrung durch die Wende und die Aussiedler, ist die Gesamtzahl der Einwohner in Deutschland nicht mehr entscheidend gestiegen. Aus verschiedenen Gründen - insbesondere wegen der Pflege der Alten und Kranken, ist es zwar richtig, auf den demografischen Umschwung zu hoffen. Aber bevor das geschieht, müssen die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt wieder verbessert werden.
Außerdem - selbst wenn die15 Millionen (worunter du wohlgemerkt Millionen deutscher Staatsbürger einrechnest) jetzt woanders wären, würden nach deiner Logik die Firmen eben dorthin gehen, wo der Arbeitskräfteüberschuss herrscht.

wtf
12.04.2007, 11:13
@ Schleifentom: Du bist mit Deinen schändlichen Sprüchen nicht besser als jeder Holocaustleugner.

Tonsetzer
12.04.2007, 11:17
@ Schleifentom: Du bist mit Deinen schändlichen Sprüchen nicht besser als jeder Holocaustleugner.

Du verstehst das halt nicht. Der Sozialismus hat eben ein paar Kollateralschäden, ist im Kern aber eine gute Sache.

Ausonius
12.04.2007, 11:17
Nein, nicht der Staat. Der wertschöpfende Steuerzahler bezahlt die Lohnzuschläge. Der Staat fungiert lediglich als Verwalter. Ob es allerdings Sinn macht, Löhne, und damit letztlich die Preise, zu subventionieren, wage ich ernsthaft zu bezweifeln.

Ja. das ist richtig, ich habe es vereinfacht ausgedrückt. Klar ist aber auch - wenn diese Lohnsubvention eingeführt wird - dass dadurch die Zahl der "wertschöpfenden Steuerzahler" nicht steigt, sondern im Gegenteil deren Gelder für noch mehr Ausgaben verwendet werden müssen, was die staatlichen Haushalte zusätzlich belastet. Und diese Kosten würden wieder umgelegt werden müssen - wenn man die Wirtschaft nicht belasten will (was der Sinn-Vorschlag ja impliziert), würde dies wohl zu einer neuerlichen Steuererhöhung für die Privathaushalte führen. Es führt kein Weg daran vorbei, dass die Politik nach den - vielleicht zum Teil sogar sinnvollen, "goldenen Jahren" für die Unternehmer, jetzt wieder Druck ausübt und eine gescheite Lohnpolitik betreibt.

Ausonius
12.04.2007, 11:19
Würden irgendwelche braunen Dumpfbacken mit den exakt gleichen Begründungen die Toten während der Naziherrschaft rechtfertigen, es gäbe kein Halten mehr.

Bloß: Tot ist tot, egal ob eine braune oder rote Drecksau abgedrückt hat.

Gut - ersteres passiert hier auch andauernd. Trotzdem ist es richtig, die Morde und das Unrecht im Stalinismus aufs Schärfste abzulehnen.

Klopperhorst
12.04.2007, 11:20
Das stimmt - aber der Staat ist das Regulativ gegen den völlligen Egoismus der Unternehmer.

Diesen Egoismus gibt es nicht, jedenfalls nicht mehr, als im Durchschnitt der Bevölkerung.

Es gibt nur die Notwendigkeit, Löhne zu senken, wenn es die Konkurrenz auch tut, weil irgendwo noch mehr Arbeitskräfte vorhanden sind, die sich für einen Appel und ein Ei anbieten.



Das war schon im späten 19. Jahrhundert so, als bei einer glänzenden Wirtschaftslage in Deutschland (die wir ja, nach allen Prognosen, auch jetzt wieder kriegen) die Arbeitnehmer bis an die Grenzen ihrer Existenz ausgebeutet wurden.

Das 19. Jhd ist überhaupt nicht mit heute zu vergleichen. Schon die Lebensbedingungen, die Sozialstandards, von der Arbeitszeit und Entartungen, wie Kinderarbeit (in Garnspinnereien) gar nicht zu sprechen.

Wir haben seit dem 19. Jhd. sehr viele positive Errungenschaften diesbezüglich erlebt. Dies jetzt alles kleinzureden, ist der völlig falsche Weg.




Aus verschiedenen Gründen - insbesondere wegen der Pflege der Alten und Kranken, ist es zwar richtig, auf den demografischen Umschwung zu hoffen. Aber bevor das geschieht, müssen die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt wieder verbessert werden.

Dazu habe ich bereits die zwei Schritte genannt. Einer stammt von Hans Werner Sinn, nämlich Zuzahlung zum Niedriglohn. Ein weiterer Schritt ist, das Überangebot an billigen, unqualifizierten Arbeitskräften zu verringern.

---

Schleifenträger
12.04.2007, 11:27
Trotzdem ist es richtig, die Morde und das Unrecht im Stalinismus aufs Schärfste abzulehnen.

Da bin ich sehr dafür. Da "Stalinismus" nichts ist als eine antikommunistische Kampfparole bürgerlicher Ideologen, müssen die darin eingearbeiteten angeblichen Morde und das Unrecht einer schärsten Kritik unterzogen werden. Was wir natürlich schon getan haben. Hie beginnt eine mehrteilige Artikelserie über den "Stalinismus":

http://ta.kpdb.de/arc/ta0609/ta0609_01.htm

Tonsetzer
12.04.2007, 11:38
Da bin ich sehr dafür. Da "Stalinismus" nichts ist als eine antikommunistische Kampfparole bürgerlicher Ideologen, müssen die darin eingearbeiteten angeblichen Morde und das Unrecht einer schärsten Kritik unterzogen werden. Was wir natürlich schon getan haben. Hie beginnt eine mehrteilige Artikelserie über den "Stalinismus":

http://ta.kpdb.de/arc/ta0609/ta0609_01.htm

War jetzt Schichtwechsel beim Schleifenträger-Nick oder wieso ist plötzlich Josef Stalin als Avatar-Bild verschwunden ?

FranzKonz
12.04.2007, 11:40
Und wer hat das Buch in wessen Auftrag geschrieben, in wessen Verlag wurde es gedruckt?

Die Diffamierung des Feindes war schon zu Gaius Iulius Caesars Zeiten ein alter Hut, der über die Kelten (Gallier) die schaurigsten Märchen erfand. Aber Dir ist der Trick offensichtlich neu.

Das ist ja wohl das allerletzte. Stalin war ein blutrünstiger Faschist, der Hammer und Sichel auf seiner roten Fahne schwenkte, statt eines Hakenkreuzes.

wtf
12.04.2007, 11:40
Bitte beachten:

http://www.politikforen.de/showthread.php?t=40335

Sepp
12.04.2007, 11:50
Das ist ja wohl das allerletzte. Stalin war ein blutrünstiger Faschist, der Hammer und Sichel auf seiner roten Fahne schwenkte, statt eines Hakenkreuzes.

Uneingeschränkte Zustimmung!

Ausonius
12.04.2007, 11:53
Diesen Egoismus gibt es nicht, jedenfalls nicht mehr, als im Durchschnitt der Bevölkerung.

Es gibt nur die Notwendigkeit, Löhne zu senken, wenn es die Konkurrenz auch tut, weil irgendwo noch mehr Arbeitskräfte vorhanden sind, die sich für einen Appel und ein Ei anbieten.

Satz 1: stimmt - aber ein Arbeitgeber hat ohne Frage auch eine größere Verantwortung.
Satz 2: Ziel der Arbeit ist, den Arbeitnehmern die Existenz zu ermöglichen. Unternehmer können doch, so glaube ich, in Deutschland ganz gut leben. Wenn eine Briefträgering 3,60 Euro am Tag bekommt, hat das nichts mehr mit einer "notwendigen Lohnsenkung" zu tun - sie arbeitet quasi umsonst, zumal laut des Artikels die Firma ja noch nicht mal bereit ist, die Arbeitsutensilien zu stellen (eine durchaus strittige Frage, aber angesichts des Lohns sollte das hier m.E. zum guten Ton gehören). Was nicht passieren sollte - aber massiv passiert - ist, dass Arbeitslöhne den Hartz IV-"Lohn" unterschreiten. Den in diesem Moment ist das Existenzminimum erreicht und wenn ein Lohn darunter liegt, heißt es, dass der Arbeitnehmer an seiner Substanz spart, um sich die Arbeit "leisten" zu können.
Du hast bestimmt ja auch schon von den Polen gelesen, die nicht mehr als Erntehelfer nach Deutschland kommen wollen, weil es anderswo bessere Löhne gibt. So kann "Konkurrenz" nämlich auch aussehen!



Das 19. Jhd ist überhaupt nicht mit heute zu vergleichen. Schon die Lebensbedingungen, die Sozialstandards, von der Arbeitszeit und Entartungen, wie Kinderarbeit (in Garnspinnereien) gar nicht zu sprechen.

Wir haben seit dem 19. Jhd. sehr viele positive Errungenschaften diesbezüglich erlebt. Dies jetzt alles kleinzureden, ist der völlig falsche Weg.

Keine Frage. Es ging mir darum nachzuweisen, dass ein schrankenloser Liberalismus nicht im Sinne des Staates und der Bevölkerung ist und dass die Firmen eben nicht unbedingt aus eigenem Antrieb bessere Arbeitsbedingungen schaffen. In Ländern, in denen Kinderarbeit erlaubt ist, gibt es auch noch Kinderarbeit, wovon mitunter auch westliche Firmen profitieren.
Klar geht es den Leuten besser als im 19. Jahrhundert. Dennoch herrscht auf dem Lohnsektor ein großer Missstand zu Lasten der Arbeitnehmer und dass auch, weil einige "positive Errungenschaften" in den letzten Jahren von der Regierung eingedampft wurden (z.B. Lockerungen bei der "Arbeitnehmerüberlassung").



Dazu habe ich bereits die zwei Schritte genannt. Einer stammt von Hans Werner Sinn, nämlich Zuzahlung zum Niedriglohn. Ein weiterer Schritt ist, das Überangebot an billigen, unqualifizierten Arbeitskräften zu verringern.

1. Der Vorschlag von Sinn taugt nichts, weil er Haushalte und Steuerzahler noch stärker belasten wird und im Grunde Billigarbeit noch weiter legalisiert und legitimiert. Welcher Arbeitgeber würde dann nicht (und das trage ich nicht mal nach) zig zusätzliche Billigjobs schaffen, weils von staatlicher Seite subventioniert wird? Dies ginge aber zu Lasten von Facharbeitern etc. Es wäre eine weitere "Abwärtsspirale", wie auch die Einführung des Ein-Euro-Jobs nur Nachteile gebracht hat.
2. Es ist ja nicht so, dass qualifizierte Arbeitskräfte nicht in ähnlicher Weise ausgenommen werden. Deswegen trifft es der Ausdruck "Prekariat" sehr gut, denn es gibt mittlerweile zahlreiche Akademiker, die für Hungerlöhne arbeiten. Gleichzeitig gibt es ja auch die Tendenzen, dass qualifizierte Arbeiter wegen der schlechten Arbeitsbedingungen aus Deutschland auswandern. Das lockert den Arbeitsmarkt auf, kann aber - da sind wir uns wohl einig - auch nicht Sinn der Sache sein.

Quo vadis
12.04.2007, 11:55
Wenn ich als Unternehmer die Wahl habe, aus einem riesigen Reservoir an Arbeitskräften zu schöpfen, werde ich den Lohn senken, schon, damit es die Konkurrenz nicht auch tut! Ich muss also die Löhne senken, um nicht pleite zu machen, weil die Konkurrenz alles billiger anbietet.


---

Das ist m.M. nach nur zum Teil richtig, der Gedanke nicht konsequent zu Ende gedacht.Aus Sicht des Konsumenten sind mir die Lohnverhältnisse zwischen AG und AN zunächst erstmal egal.So.
Was mich interessiert ist der Preis.Und da gibt es viele Branchen eben keinen echten Preiskampf.Was dort eint ist die Kundenverarsche.Produktionsvorteile durch Lohndumping oder Produktion im Ausland, werden nicht an die inländischen Konsumenten weitergegeben--im Gegenteil es wird künstlich ein Hochpreisniveau gehalten.Wundert ja auch nicht wenn die Konkurrenz wie man selber nur auf ein bestimmtes Preislevel schielt, was fette Gewinne garantiert und dem Kunden "günstiger gehts nicht" suggeriert......
Nach der EUR-Einführung sind die Neuwagenpreise für dt. Autos um ca. 30-40% gestiegen !, obwohl Zulieferung, Fertigung usw. Größtenteils übers Ausland abgewickelt werden.

FranzKonz
12.04.2007, 12:23
Bitte beachten:

http://www.politikforen.de/showthread.php?t=40335

Ausgesprochen schöne Begründung. :D

Schleifenträger
12.04.2007, 12:32
Ausgesprochen schöne Begründung.

Ja. Und hinzu kommt, wie in allen despotischen Systemen:


Wer ... ist, entscheiden wir!

In diesem Fall ist "Mörder" einzusetzen.

Tonsetzer
12.04.2007, 12:33
Ja. Und hinzu kommt, wie in allen despotischen Systemen:



In diesem Fall ist "Mörder" einzusetzen.

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass jemand der Stalin verehrt, sich über ein angeblich despotisches Forensystem aufregt.

wtf
12.04.2007, 12:34
Humor ist der Linken Stärke nicht.

Jürgen Meyer
12.04.2007, 12:35
Ausgesprochen schöne Begründung. :D

Vor allem ist das ein ganz heisses Eisen und vielleicht nicht zu Ende gedacht

Wie sieht das mit dem Avatar von George W Bush aus, der auch völkerrechtswidrige Angriffskriege und somit Mord zu verantworten hat oder nicht ?

Oder Sharon, der aussergesetzliche Tötungen im Ausland und damit Mord
oder Massaker an Zivilisten in Shabra und Shattilla oder Bombenangriffe auf Zivilisten im Libanon angeordnet hatte ( bzw sein Nachfolger ) ?

Jürgen

FranzKonz
12.04.2007, 12:53
Humor ist der Linken Stärke nicht.

Wieso?

Das war doch Humor in seiner allerfeinsten Form. :D

FranzKonz
12.04.2007, 12:55
Vor allem ist das ein ganz heisses Eisen und vielleicht nicht zu Ende gedacht

Wie sieht das mit dem Avatar von George W Bush aus, der auch völkerrechtswidrige Angriffskriege und somit Mord zu verantworten hat oder nicht ?

Oder Sharon, der aussergesetzliche Tötungen im Ausland und damit Mord
oder Massaker an Zivilisten in Shabra und Shattilla oder Bombenangriffe auf Zivilisten im Libanon angeordnet hatte ( bzw sein Nachfolger ) ?

Jürgen

Bisher war (nach meinem Kenntnisstand) Keiner so pervers, sich einen der ganz großen Mörder als Avatar zu wählen.

Jodlerkönig
12.04.2007, 13:12
ein westdeutscher Fernsehsender (N24) hat als "Argument", dass in westdeutsche Städte mehr öffentl. Geld als im Osten investiert werden soll, doch tasächlich das schöne Elbflorenz Dresden, mit der Ausländersiffbude Gelsenkirchen ! verglichen ! :(der vergleich hinkt genauso, wie mein beispiel! nur die aussage ist richtig! wobei das elbflorenz wie so viele andere städte (weimar, läääpsch, etc) erst dadurch auf den heutigen stand kamen, weil der westen vernachlässigt wurde......stichwort....kohle rüberschaufeln.

Nebulus
12.04.2007, 13:18
Humor ist der Linken Stärke nicht.Entweder, du bist ein Linker, dann finde ich deine Aussage sehr selbstkritisch, oder du bist ein rechter, dann hättest du selbst oft genug bewiesen, wie kläglich es um der Rechten Humor bestellt ist.
;)

Volyn
12.04.2007, 13:58
Als die böse Kriegsgeneration noch das Sagen im Lande hatte, waren die Löhne immer anständig.

Jetzt haben die Achtundsechziger das Sagen, und die sind eben in allen Dingen schamlos.

Anständigen Lohn werden sie niemals zahlen - nur fordern.

Achsel-des-Bloeden
12.04.2007, 18:23
50 Zent in der Stunde?

Bei den süddeutschen Spargelstechern gibt's >5,50 EURO!
Auf, ihr geschundenen Jammerossis!

Skorpion968
13.04.2007, 00:01
Der Lohn besteht also aus 6 Cent je zugestelltem Brief und das ist von der Auftraggeberseite kalkulatorisch verständlich.

Da du die Kalkulation der Auftraggeber offensichtlich kennst, stelle sie doch mal dar.


Man müßte, bevor das populistische Geheule losgeht, mal klären, weshalb für das Einwerfen von 8 Briefen eine Stunde benötigt wird. Aber darum geht es den MDR-DDR-Restanten natürlich nicht.

Brillante Strategie: Wenn eigene Argumentationslücken entstehen und die Information nicht in die eigene Ideologie passt, dann diffamiert man eben die Informationsquelle. :))

Zu deiner Rechnung:
8 Briefe/Stunde bedeutet etwa 8 Minuten/Brief.
Nun erkläre uns doch mal, was daran so unrealistisch sein soll, wenn zwischen den Zustelladressen zum Teil längere Wege zurückzulegen sind.
Oder denkst du ernsthaft diese Leute würden sich alle absichtlich im Zeitlupen-Tempo bewegen, um ihr Honorar/Stunde nach unten zu drücken?

Ein weiterer Aspekt kommt hinzu:
Natürlich können sich die Zusteller beeilen und den Leuten ihre Post vor die Haustür werfen. Das spart sicher Zeit, aber auch Qualität der Dienstleistung. Dazu sollte man z.B. auch wissen, dass seit dieser Privatisierung im Zustelldienst die Anzahl der verschwundenen Sendungen rapide angestiegen ist.
Was auch nicht verwundern kann. Denn unter diesem Honorar-Druck ist es nur nahe liegend, dass einige Zusteller auf die Idee kommen ihre Sendungen zum Teil im Altpapier-Container zu entsorgen. Eine Kontrolle findet da offensichtlich nicht statt.

Fazit:
Hier sieht man mal wieder deutlich: Die Freie Marktwirtschaft führt zwangsläufig ins Dumping. Dumping von Löhnen, Dumping von Preisen, Dumping von Qualität.

Stechlin
13.04.2007, 00:04
Da du die Kalkulation der Auftraggeber offensichtlich kennst, stelle sie doch mal dar.



Brillante Strategie: Wenn eigene Argumentationslücken entstehen und die Information nicht in die eigene Ideologie passt, dann diffamiert man eben die Informationsquelle. :))

Zu deiner Rechnung:
8 Briefe/Stunde bedeutet etwa 8 Minuten/Brief.
Nun erkläre uns doch mal, was daran so unrealistisch sein soll, wenn zwischen den Zustelladressen zum Teil längere Wege zurückzulegen sind.
Oder denkst du ernsthaft diese Leute würden sich alle absichtlich im Zeitlupen-Tempo bewegen, um ihr Honorar/Stunde nach unten zu drücken?

Ein weiterer Aspekt kommt hinzu:
Natürlich können sich die Zusteller beeilen und den Leuten ihre Post vor die Haustür werfen. Das spart sicher Zeit, aber auch Qualität der Dienstleistung. Dazu sollte man z.B. auch wissen, dass seit dieser Privatisierung im Zustelldienst die Anzahl der verschwundenen Sendungen rapide angestiegen ist.
Was auch nicht verwundern kann. Denn unter diesem Honorar-Druck ist es nur nahe liegend, dass einige Zusteller auf die Idee kommen ihre Sendungen zum Teil im Altpapier-Container zu entsorgen. Eine Kontrolle findet da offensichtlich nicht statt.

Fazit:
Hier sieht man mal wieder deutlich: Die Freie Marktwirtschaft führt zwangsläufig ins Dumping. Dumping von Löhnen, Dumping von Preisen, Dumping von Qualität.

Alles quatsch! Willst Du, daß Ackermann & Co. irgendwann am Bettelstab gehen? Das wäre eine Menschenrechtsverletzung, die sich keine echte "Demokratie" leisten darf. Wehret den Anfängen!

blues
13.04.2007, 00:17
Linke Brüllaffen-Stimmungsmache. Tatsache ist, dass in HH eine gute Putzfrau für weniger als 12 EUR die Stunde nicht zu haben ist. Wobei ich mir dann die Frage stelle: Wer wird da eigentlich ausgebeutet? :cool2:

wuff

Tatsache ist: das ein Postzusteller der Pin AG in Bln 5.-- Euro die std. brutto

verdient

blues
13.04.2007, 00:42
Als die böse Kriegsgeneration noch das Sagen im Lande hatte, waren die Löhne immer anständig.

Jetzt haben die Achtundsechziger das Sagen, und die sind eben in allen Dingen schamlos.

Anständigen Lohn werden sie niemals zahlen - nur fordern.


welche anständigen Löhne der Kriegsgeneration meinst du ?

nicht die 68er haben heute das Sagen

sondern diejenigen, die dem Prinzip der ökonomischen Optimierung das Wort reden

- betrachte doch mal, was "Privatisierung" (seit der Zeit der "geistig moralischen" Wende der Kohl "Ära" ) im Lande bedeutet ... ;

das war und ist keine Idee

der 68er ...

Mecker
13.04.2007, 06:56
Es ist wirklich atemberaubend, wie unsere aufrechten Antifaschisten sehr lässig über ein paar Millionen Gequälte, Mißhandelte, Gefolterte und Umgebrachte hinwegsehen, wenn sie nur für eine gute Sache massakriert wurden.

Würden irgendwelche braunen Dumpfbacken mit den exakt gleichen Begründungen die Toten während der Naziherrschaft rechtfertigen, es gäbe kein Halten mehr.

Bloß: Tot ist tot, egal ob eine braune oder rote Drecksau abgedrückt hat.



Bloß: Tot ist tot, egal ob eine braune, GI, IDF oder rote Drecksau abgedrückt hat

Frei-denker
13.04.2007, 07:14
wuff

Tatsache ist: das ein Postzusteller der Pin AG in Bln 5.-- Euro die std. brutto

verdient

Aha. Und was bekommt er dafür, nach Abzug der Fahrtkosten, Mehrverpflegung und Arbeitsklamotten?

Richtig, Unterkunft, Essen und Kleidung. Also genausoviel wie ein Galeerensträfling oder ein Sklave auf den Baumwollplantagen der Südstaaten vor 150 Jahren.

Soll das der Wohlstand sein, den Neoliberalisten versprechen, wenn sie für Marktöffnung propagieren?

Soll das der Lohn eines Landes sein, das Exportweltmeister ist?

Soll das der Lohn eines hochtechnologisierten Landes wie D sein?

Drosselbart
13.04.2007, 07:46
Als die böse Kriegsgeneration noch das Sagen im Lande hatte, waren die Löhne immer anständig.

Jetzt haben die Achtundsechziger das Sagen, und die sind eben in allen Dingen schamlos.

Anständigen Lohn werden sie niemals zahlen - nur fordern.

Dadurch zerstören sie sich aber selbst.

Rechne mal folgenden (wahren) Fall durch:

Mittelständisches Unternehmen, Juniorchef braucht mehr Geld für Porsches und Nutten. Er wirft alle "altmodischen" Prinzipien des Senior-Chefs über Bord.

Arbeiter sind nicht mehr Teil einer gewachsenen Betriebsgemeinschaft, sondern nur noch Nummern und Kostenfaktoren. Früher zogen Chef und Arbeiter an einem Strang. Man trank auch mal ein Bier miteinander und duzte sich auch.

Heute ist studiertes Söhnchen Arbeitern "himmelweit überlegen" und gibt sich mit "solchen Leuten" gar nicht mehr ab.

Lohn und freiwillige Leistungen für Belegschaft werden rabiat gekürzt. Es werden - gegen z.T. hohe Abfindungen - Leute eingespart, wo es nur geht.

Gleichzeitig werden fleißig Aufträge hereingeholt. Z.T. mit Terminvorgabe und Konventionalstrafen bei Verspätung.

Jetzt wird bei äußerst dünner Personaldecke einer krank. Ein anderer hat einen Arbeitsunfall und plötzlich sind alle fest eingegangenen Termine nicht mehr zu halten. Man versucht es mit Überstunden, Wochenend- und Sonntagsarbeit auf Teufel komm' raus, Urlaubssperre, Bedrohung des Kranken und Erpressung des Verunfallten, aber es fehlt hinten und vorne an Leuten. Zusatzeffekt: Durch den stark gestiegenen Druck fallen sogar noch weitere Leute (= kleine, dreckige Arbeiter) aus. Die auf die Schnelle rekrutierten Leiharbeiter bringen nur mehr Hektik ins System und sind häufig Ursache für teuere Pannen und Produktionsausfälle.

Obwohl es ja alles nur "lausige, kleine Arbeiter" sind, kann man sie nicht von heute auf morgen durch Fremde, die all' die produktionstechnischen Feinheiten, Tricks und Improvisationen kennen ersetzen.

Man verliert sehr viel Geld durch Strafzahlungen wg. der Terminüberschreitungen. Anschlußaufträge bekommt man nicht mehr so leicht. Der Ruf ist ruiniert (Unzuverlässig, schluderig, Billigheimer ohne Qualität).

Nachdem der Super-Studiosus den kleinen dreckigen Arbeitern mal seine geistige und menschliche Überlegenheit vorgeführt hat, steht die Firma vor dem Ruin. Man hat mit "marktwirtschaftlichem Superwissen und neuen Ideen" eine Menge gespart. Aber leider nur am eigenen Gewinn. Die Konkurrenz, die in ihren Arbeitern Gefolgschaftsmitglieder sah - oder dies zumindest vorgab - und nicht gar so idiotisch-lehrbuchmäßig neoliberal und "möchtegern-globalistisch-modern" handelte wälzt sich am Boden vor Lachen und Schadenfreude.

Sie wird nämlich in Zukunft die Angebote einfahren und die Geschäfte und Gewinne machen.

Jürgen Meyer
13.04.2007, 09:06
Die kapitalistische Wirtschaft zerstört sich selber

Wenn Hungerlöhne gezahlt werden, gibt es auch immer mehr Konsumenten, die keine Kaufkraft mehr haben und den Unsatz der wirtschaft auch nicht mehr ankurbeln können

Das führt zu Umsatzeinbussen und zu weiteren Schliessungen und Masseentlassungen von ehemaligen Mitarbeitern und Konsumenten

Ein Teufelskreis und die Wirtschaft gräbt sich zumindest national gesehen ihr eigenes Grab

Jürgen

Klopperhorst
13.04.2007, 09:17
Die kapitalistische Wirtschaft zerstört sich selber

Wenn Hungerlöhne gezahlt werden, gibt es auch immer mehr Konsumenten, die keine Kaufkraft mehr haben und den Unsatz der wirtschaft auch nicht mehr ankurbeln können

Das führt zu Umsatzeinbussen und zu weiteren Schliessungen und Masseentlassungen von ehemaligen Mitarbeitern und Konsumenten

Ein Teufelskreis und die Wirtschaft gräbt sich zumindest national gesehen ihr eigenes Grab

Jürgen

Das Problem ist, daß wir immer nur eine Seite des Regelkreises sehen. Entweder die Abwärts- oder die Aufwärtsspirale (je nachdem, ob wir Optimisten oder Pessismisten sind). Man sollte den Markt aber als System beispielsweise in einem Computer-Modell modellieren, um ihn ganz zu verstehen.

Jedenfalls ist es ein System, das komplexe, dynamische Prozesse entwickelt, die sich nicht so linear beschreiben lassen, wie es hier getan wird. Es spielen alle Faktoren der Menschheit eine Rolle, von den politischen Entwicklungen, bis zum Klima und vom Bevölkerungsaufbau bis hin zur geografischen Aspekten.

Ein komplexes System kann man nicht auf lineare Prozesse reduzieren. Wir sollten den Markt erst richtig studieren, um dann die gefährlichen Aspekte zu erkennen.

Ein Aspekt ist sicher zu große globale Informationsvernetzung, die für alle anpassungsfähigen Systeme GIFT ist, wie ich bereits in diesem Strang schrieb.



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