frundsberg
09.04.2007, 12:43
BEGINN DES ORGINALTEXTES:
Ayna (1. April 2107):
Mitteleuropakonflikt
Europäische Union macht Druck auf seinen suspendierten Partner Deutschland:
Deutsche Regierung muss das Existenz der Neutürkei ohne wenn und aber anerkennen -
ansonsten droht Deutschland der Ausschluss aus der Gemeinschaft!
Neu-Ankara - Bei letzten Zusammentreffen hat das EU-Parlament in Brüssel noch einmal ausdrücklich bekräftigt, dass die deutsche Regierung, deren provisorischer Sitz in Schwerin (ehe*mals Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern) ist, das Existenzrecht des Staates Neutürkei bedingungslos anerkennen muss.
Sollte die deutsche Regierung unter der Führung der Republikaner weiterhin darauf beharren, die Neutürkei nicht anzuerkennen, so müsse Deutschland schlimmstenfalls mit einem Ausschluss aus der Europäischen Union rechnen, dessen Gründungsmitglied sie einst gewesen ist. Zur Zeit ist Deutschland jedoch suspendiert. Vor allem das EU-Land Türkei plädiert lautstark für einen Ausschluss Deutschlands aus der EU.
Doch wie kommt es dazu, dass ein Staat, der Gründungsmitglied einer heute so großen politi*schen und wirtschaftlichen Gemeinschaft gewesen ist, heute derart in Ungnade gefallen ist?
Die Wurzeln des Mitteleuropakonflikts liegen 150 Jahre weit zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 wurde Deutschland allmählich wiederaufgebaut. 1949 entstanden auf deutschem Boden zwei Staaten: Die größere Bundesrepublik Deutschland (BRD) im Westen, und die kleinere von Kommu*nisten regierte Deutsche Demokratische Republik (DDR) im Osten, die erst im Jahre 1990 der BRD beitrat.
Seit den Sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden neben Gastarbeitern aus ande*ren europäischen Ländern auch Arbeitskräfte aus der Türkei in die BRD geholt, die später auch ihre Familien nachholten.
Damals wurde davon ausgegangen, dass die Gastarbeiter, also auch die Türken, einige Jahre später in ihre Heimatländer zurückkehren würden.
Doch es kam anders, aus Gastarbeitern wurden dauerhaft bleibende Migranten. Nur wenige kehrten damals in ihre Heimat*länder zurück. Hinzu kamen nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa zu Beginn der 1990er Jahre zusätzlich Migranten aus Osteuropa.
Nun war die Bundesrepublik Deutschland als Einwanderungsland mit einem neuen Problem konfrontiert, über das sie sich bis dahin keine Gedan*ken gemacht hatte: Die Integration der Zugewanderten in die deutsche Gesellschaft.
Vor allem die Zuwanderung aus der Türkei und anderen islamischen Ländern des Orients und die damit verbundenen Probleme wurde thematisiert. Denn diese hatten, anders als die anderen osteuropäischen oder asiatischen Zuwanderer, eine völlig andere Kultur und Religion – den Islam in seinen verschiedensten Ausprägungen – nach Deutschland mitgebracht.
Unter der deutschen Bevölkerungsmehrheit stieß dies damals auf Ablehnung.
Dies wurde vor allem deutlich, als Zuwanderer muslimischer Herkunft begannen, durch Entwicklung einer eigenen Infrastruktur wie Moscheebauten, Geschäfte und Vereine in Deutschland Fuß zu fassen.
Von den verantwortlichen Politikern von damals wurde dies jedoch nicht als ein Zeichen von Integration angesehen, sondern als eine Bildung einer muslimischen Parallelgesellschaft.
Doch wurde auch Muslimen, die ihren Glauben praktizierten, die Teilnahme am gesellschaft*lichen Leben verwehrt.
Viele von ihnen, vor allem Türken, bildeten in Großstädten eigene Ghettos mit nahezu homogener Infrastruktur. Nur wenige schafften es, freilich unter der Voraussetzung, die eigene Identität aufzugeben, in die deutsche Politik zu gehen.
Die türkische als auch arabische Jugend hatte größtenteils kaum Bildungschancen und kaum eine Perspektive. Vor allem nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 gegen zwei Wolkenkratzer auf dem Ge*lände des heutigen Freedomtower in New York, verübt durch islamistische Attentäter, gerieten die Probleme der türkischen Migranten allmählich in die Aufmerksamkeit der deutschen Öffentlichkeit. Dazu gehörten Ehrenmorde, Zwangsheirat oder das Wiedererstarken des islamischen Fundamentalismus in den türkischen Ghettos deutscher Großstädte.
So beschlossen die damaligen Politiker mit Hilfe der wenigen Politiker mit muslimischer Herkunft die Einleitung einer Integrationspolitik.
Auch Nachbarländer wie Frankreich oder die Niederlande hatten mit Migrationsproblemen zu kämpfen. Im Herbst 2005 kam es in Paris zu Revolten arabischer Jugendlicher, das die Länder in Westeuropa dazu brachte, über die Integrationsprobleme in ihrem jeweiligen Land nachzudenken.
Vom Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Integrationspolitik immer bedeutender.
2006 fand die erste Islamkonferenz in Deutschland statt, doch die Integrationspolitik scheiterte in Deutschland – anders als in den Nachbarländern – jedes Mal aufs Neue.
Hinzu kamen die immer weniger werdenden Geburten unter der deutschen Bevölkerung und der Geburtenüberschuss vor allem unter der muslimischen Bevölkerung Deutschlands.
Die sich immer vermehrende muslimische Bevölkerung Deutschlands sah sich von den wenigen Muslimen im deutschen Bundestag nicht vertreten und gründete ihre eigenen Parteien, welche schon in den 2020ern Einzug im Bundestag erhielten.
Vor allem Parteien, welche sich aus Türkischstämmigen formierte, machten sich im Bundestag stark. Der Einzug politischer Parteien mit Migrationshintergrund jedoch verschärfte das Integrationsproblem nur noch mehr, anstatt es zu lösen.
Es wurden allmählich Forderungen vor allem der türkischstämmigen Bevölkerung laut. Deutsche Politiker mussten sich die Unterstellung gefallen lassen, eine fremdenfeindliche Integrationspolitik zu betreiben.
Das Bundesverfassungsgericht fand dennoch keine verfassungsfeindlichen Tendenzen in Parteien mit Migrationshintergrund. Noch weiter verschärft wurde der Konflikt zwischen der deutschstämmigen und der türkischstämmigen Bevölkerung, als der deutsche Bundestag 2030 den Islam offiziell als Religionsgemeinschaft anerkannte.
Nun durften Moscheen nach Bedarf gebaut werden und der Muezzin durfte zunächst dreimal, doch schon bald fünfmal am Tag öffentlich zum Gebet rufen, trotz bundesweiter Proteste der Deutschstämmigen.
Auch die Türken waren nicht ganz zufrieden, weil die Islamische Religionsgemeinschaft dazu verpflichtet wurde, Predigten nur in deutscher Sprache abzuhalten. Das seit Jahren nicht gelöste Problem der Arbeitslosigkeit junger Deutscher im Osten Deutschlands und die Perspektivlosigkeit türkischstämmiger Jugendlicher führte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu vermehrten Straßenschlachten zwischen türkischen Nationalisten und deutschen Skinheads.
Im Sommer 2033 kamen Jugendliche, welche Anhänger der türkisch-rechtsextremen Grauen Wölfe waren, aus Westdeutschland mit 10 Bussen nach Cottbus angereist, um sich in den Vorstädten Straßenschlachten mit deutschen Skinheads zu liefern.
Die Polizei versuchte eingreifen, blieb jedoch machtlos. Etwa 73 türkische Jugendliche (da die Skinheads weit in Überzahl waren) und 18 deutsche Skinheads kamen in den Straßenschlachten des Jahres 2033 in Cottbus ums Leben.
Die Straßenschlachten eskalierten bis Mitte des 21. Jahrhunderts zu gegenseitigen Pogromen und Terroranschlägen. Es drohte ein Bürgerkrieg auszubrechen.
Zu diesem Zeitpunkt bildeten die Menschen mit Migrationsabstammung die knappe Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland, die Mehrheit davon mit muslimischem Hintergrund, da die deutsche Bevölkerung aufgrund steigender Geburtendefizite weiter zurückgegangen war.
Dies spiegelte sich auch im Bundestag wider:
Parteien mit Migrationshintergrund kamen an die Regierung und machten Koalitionen nur noch unter sich, während Parteien, die hauptsächlich von deutschstämmigen Politikern vertreten wurden, in die Opposition gedrängt wurden.
Es wurden Stimmen laut, Deutschland zu teilen. Türkischstämmige Politiker forderten im Westen Deutschlands, wo die Bevölkerungsgruppe mit Migrationsabstammung am stärksten vertreten war, einen eigenen Staat für diese Bevölkerungsgruppe, da nach ihrer Sicht ein friedliches Zusammenleben zwischen Menschen mit deutscher Abstammung und Menschen mit Migrationsabstammung auf die Dauer nicht mehr möglich war.
Da Deutschland nicht mehr imstande war, diesen Konflikt zwischen den Deutschstämmigen und den Migrationsstämmigen eigenständig zu lösen, wurde im Jahre 2047 der UN-Sicherheitsrat angerufen, welcher nach Lage der Dinge ebenfalls für eine Teilung Deutschlands war.
Gemäß dem UN-Teilungsplan sollten Teile West- und Süddeutschlands an die Migranten vergeben werden. In einem bundesweiten Volksentscheid stimmte die Mehrheit der Migranten dem sofort zu. Die deutschstämmige Bevölkerung hingegen boykottierte mehrheitlich die Teilnahme an diesem Volksentscheid, weil sie sich darin benachteiligt sah. Begründet wurde dies damit, dass unwirtlich gewordene Gebiete im Osten Deutschlands an sie vergeben werden sollten.
Als am 14. Mai 2048 die Bundesregierung, angeführt von der rechtslastigen Türkischen Volkspartei, den Staat „Republik Neutürkei“ ausrief, kam es zum Bürgerkrieg. Türkischstämmige Soldaten der Bundeswehr bekämpften ihre deutschstämmigen Kameraden, wobei türkische Milizen im westlichen Deutschland sich den Kämpfen anschlossen.
Durch die große Opferbereitschaft der türkischen Seite gerieten binnen kurzer Zeit Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg, Hamburg, Bremen (außer Bremerhaven) und der westliche Teil Berlins unter türkische Kontrolle.
Die größte Mehrheit der deutschstämmigen Bevölkerung in diesen Bundesländern flüchtete oder wurde ins verbliebene Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vertrieben.
Dafür aber flüchtete die Mehrheit der Bevölkerung mit Migrationshintergrund (vorwiegend Muslime) im verbliebenen Deutschland ins Staatsgebiet der jungen Neutürkei, die bald international anerkannt werden sollte.
Die Länder der Europäischen Union enthielten sich zunächst, einzig die Türkei erkannte als erstes EU-Land den neuen Staat in Mitteleuropa an. Da das Reichstagsgebäude nun auf der türkischen Seite Berlins lag, musste der verbliebene deutsche Staat seinen Regierungssitz ins östliche Teil Berlins verlegen.
Im Staatsgebiet der Neutürkei wurde Frankfurt in „Istiklalfurt“ umbenannt und – aufgrund seiner zentralen Lage – zur Hauptstadt der jungen Republik gemacht. Nur noch 20% der Bevölkerung im Staatsgebiet der Neutürkei sind heute deutschstämmig, weitere 20% bilden Migrationsstämmige nichtmuslimischer Herkunft und die übrigen 60% Muslime (40% Türken, 18 % Andere, 2% deutschstämmige Muslime), während im Gebiet des verbliebenen Deutschlands die heutige Bevölkerung zu 80% deutscher Abstammung und 20% anderer Abstammung (davon nur 2% Türken) sind.
Beide Staaten – Deutschland wie auch die junge Neutürkei – hatten nun ein Flüchtlingsproblem. Die Bevölkerung der jeweiligen Minderheit wurde schikaniert. Die einzige noch intakte Moschee im östlichen Berlin im Stadtteil Heinersdorf, das einst der Ahmadiyya Muslim Jamaat gehörte, jedoch aufgrund der Sezession aufgegeben wurde, und danach von den wenigen verbliebenen Muslimen im östlichen Berlin genutzt wurde, wurde nach einem Brandanschlag schwer beschädigt.
Deutsche innerhalb der Neutürkei wurden vom Wehrdienst ausgeschlossen. Die Neutürkei entzog Deutschen, welche sich ins verbliebene Deutschland geflüchtet hatten, das Rückkehrrecht.
Als die Deutsche Regierung 2067 mit Hilfe Frankreichs und der Niederlande beschloss, die Gewässer der Donau, der Elbe und des Rheins in sein Staatsgebiet umzuleiten, und die Schifffahrt nach Hamburg (das in „Hamkale“ um*benannt wurde) an der Elbmündung zu kontrollieren, kam es zu einem erneuten Krieg.
Innerhalb von 6 Tagen besetzte die Neutürkei das gesamte Deutschland und in Frankreich den Elsass und die südli*che Niederlande einschließlich des Gebiets des Rheindelta.
Rheinland-Pfalz und Bayern wurden ins neutürkische Staatsgebiet annektiert und die bayrische Landeshauptstadt München provokativ in „Mollakent“ umbenannt. Aufgrund der Besatzung von 2067 wurde die Deutsche Befreiungsorganisa*tion gegründet, welche jahrelang Widerstand gegen die neutürkische Besatzung Widerstand leistete.
Die Regierungen Frankreichs und der Niederlande erkannten, dass sie mit der Neutürkei verhandeln mussten. Die Neutürkei versprach, die besetzten Gebiete auf Frankreich und den Niederlanden bis 2082 zu räumen und die Nutzung des Rheingewässers für diese Länder freizugeben. Im Gegenzug sollten Frankreich und die Niederlande das Existenzrecht der Neutürkei anerkennen, dem später weitere EU-Länder folgen sollten.
2080 verlegte die Neutürkei seine Hauptstadt von Istiklalfurt nach Berlin, das danach in „Neu-Ankara“ umbenannt wurde. International fand dies jedoch keine An*erkennung, so dass zwar bis heute Neu-Ankara die Funktion einer Hauptstadt inne hat, internatio*nal jedoch Istiklalfurt weiterhin als die Hauptstadt der Neutürkei gilt.
Da der Widerstand der Deutschen Befreiungsorganisation gegen die neutürkische Besatzung die Lage der deutschen Bevölkerung im besetzten Deutschland nicht verbesserte und die weitverbreitete Armut in deut*schen Flüchtlingslagern zunahm, kam es 2087 schließlich zu einem großen Aufstand der deutschen Bevölkerung im besetzten Deutschland.
Auslöser war der Zusammenstoß eines neutürkischen Militärlastwa*gens mit zwei deutschen Taxis am 8. Dezember jenes Jahres. Die radikal islamkritische Untergrund*organisation „Station Dreizehn“ verübte terroristische Anschläge in Städten der Neutürkei. Ein fanati*scher Anhänger jener Untergrundorganisation erschoss am 24. Februar 2094 in Hamkale in der Imam Ali Moschee mit einem Maschinengewehr 29 betende Muslime, anschließend wurde er selbst getötet.
Anfang der 2090er Jahre kam es zu Verhandlungen zwischen der Deutschen Befreiungsor*ganisation und der neutürkischen Regierung.
In der norwegischen Hauptstadt Oslo wurde 2093 ein Abkommen unterzeichnet, in welchem den Deutschen die Räumung Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins zugesichert wurde. Die übrigen besetzten Gebiete Deutsch*lands sollten nach und nach geräumt werden, und Deutschland sollte den östlichen Teil Neu-Anka*ras unter dem deutschen Namen der Stadt, nämlich Berlin, als seine Hauptstadt verwalten dürfen. Bis dahin sollte die deutsche Regierung ihren Sitz provisorisch nach Schwerin verlegen.
Dennoch kam die Regi*on nicht zur Ruhe. Militante Deutsche (u.a. die Republikaner) verübten weiterhin Anschläge in der Neutürkei und leisteten vor allem im Saarland erbitterten Widerstand gegen neutürkische Besat*zungstruppen, so dass sich diese schließlich am 24. Mai 2100 vollständig aus dem Saarland zurückzogen.
Als der Chef der neutürkischen Arbeiterpartei, Ali Akgün-Müller, der für die Massaker an der deutschen Bevölkerung im Saarland 2082 verantwortlich gemacht wurde, im September 2100 den Dom in „Kolonya“ (ehemals Köln), das einzig noch intakte römisch-katholische Gotteshaus in der Stadt, besuchte, löste dies einen erneuten Großaufstand innerhalb der besetzten Gebiete Deutsch*lands aus, bei dem Tausende ums Leben kamen.
2103 begann die Neutürkei Sperranlagen an der Grenze zu Deutschland zu bauen, um den anhaltenden Terroranschlägen deutscher Extremis*ten vorzubeugen. Kritiker bemängelten, dass die Neutürkei diese Sperranla*gen auf deutschem Gebiet errichteten. Die deutsche Regierung in Schwerin warf der Neutürkei Landraub vor.
Als im Juli 2106 deutsche Extremisten am Grenzgebiet zwischen dem saarländischen Deutschland und der Neutürkei zwei neutürkische Soldaten entführten, rückte die Neutürkei mit seinen Streit*kräften erneut in Saarland ein, wobei tausende Zivilisten ums Leben kamen. Deutsche Extremisten im Saarland antworteten darauf mit verstärkten Raketenschüssen auf neutürkisches Gebiet bis nach „Manizkent“ (ehemals Mainz), wobei Dutzende neutürkische Zivilisten ums Leben kamen.
Das Vor*gehen der Neutürkei im deutschen Saarland löste internationale Proteste aus. Die EU-Staaten bekräftigten, dass die Neutürkei das Recht habe, sich gegen Angreifer zu verteidigen, welche ihr das Existenzrecht absprechen, riefen die Neutürkei aber gleichzeitig zur Verhältnismäßigkeit auf.
Die Neutürkei verteidigte ihr Handeln damit, dass deutsche Extremisten seit Jahren vom Saarland aus neutürkisches Gebiet mit Raketen beschössen. Als internationales Eingreifen ins Geschehen wurde beschlossen, dass das Grenzgebiet des Saarlands zur Neutürkei durch internationale Truppen kontrolliert werden sollte.
Die Republikaner, welche am 25. Januar 2106 an den Bundestagswahlen teilgenommen und die absolute Mehrheit gewonnen hatten, wurden nach ihrer Regierungsbildung von der neutürkischen Regierung und von der EU niemals anerkannt, da die Republikaner das Exis*tenzrecht der Republik Neutürkei nicht anerkannten und in ihrer Satzung die Vernichtung des Staa*tes Neutürkei geschrieben stand.
Da die Republikaner-Regierung Deutschlands dieses Existenzrecht verweigerte, wurde Deutschland aus der EU suspendiert. Da keine Einigkeit zwischen der eher gemäßigten Op*positionspartei CDU (welche das Existenzrecht der Neutürkei bereits anerkannt hatte) und den radi*kalen Republikaner herrschte, kam es innerhalb Deutschlands zu Straßenkämpfen zwischen Anhän*gern der CDU und der Republikaner.
Der Streit wurde Anfang 2107 in Genf beigelegt und es wurde eine gemeinsame Regierung zwischen der CDU und den Republikanern gebildet. Allerdings wurde nicht darüber gesprochen, ob die Republikaner das Existenzrecht der Neutürkei nun anerkennen sollten. Die neue deutsche Regierung wurde seitens der Neutürkei und der EU wiederum nicht aner*kannt.
Am 1. Januar 2107 trat die Neutürkei der Europäischen Union bei. Dies war der Grund, warum die EU noch einmal Druck auf die Republikaner in der deutschen Regierung ausübte, damit jene das Existenzrecht des neuen EU-Mitglieds Neutürkei ausdrücklich anerkennen sollten, sonst müsste Deutschland mit einem Ausschluss aus der EU rechnen.
Aber es gibt auch kritische Stimmen innerhalb der Neutürkei. Ali Riza Özoguz wurde das Amt des Bremer Oberbürgermeisters entzogen, weil dieser die Siedlungspolitik der Neutürkei offen kritisierte, bei der die Neutürkei Siedlungen für neutürkische Bürger in besetzten Gebieten Deutschlands er*richtete.
Desweiteren hatte Özoguz eine versöhnliche Wiedervereinigung mit Deutschland befürwortet. Die Aufteilung Deutschlands im Jahre 2048, so Özoguz, sei der größte Fehler in*nerhalb der deutschen Geschichte des 21. Jahrhunderts gewesen. Bremen, dessen Oberbürgermeis*ter er war, wurde nach seiner Absetzung prompt in „Kizilelma“ umbenannt, wogegen sich Özoguz während seiner Amtszeit strikt gewehrt hatte.
Heute lehrt Özoguz als Privatdozent für Politikwissenschaften an verschiedenen Universitäten in beiden Ländern. Von neutürkischen Nationalisten wird er als „Verräter“ und „Nestbeschmutzer“ beschimpft.
Zwar bedarf es einer Volksentscheidung, wenn sich zwei Staaten vereinigen wollen, aber wie die Lage der Dinge einzuschätzen ist, scheint dies in weiter Ferne zu liegen, da der Hass auf beiden Seiten enorm ist. Darüber hinaus befindet sich Deutschland in einer Zerreißprobe mit der EU, so dass es wieder*um ein Fehlverhalten wäre, sich eigenhändig von jener EU zu isolieren, die sie selbst vor 150 Jah*ren mitbegründet hatte.
Anmerkungen:
- „Ayna“ (aus dem Arabischen „Aineh“ = „Auge“) heißt „Spiegel“ und meint die genannte Zeit*schrift
- „Istiklal“ heißt auf Türkisch „Unabhängigkeit“
- „kale“ heißt „Burg“ (vgl.: Hamburg - Hamkale)
- „Mollakent“ heißt „Mullahstadt“ oder „Gelehrtenstadt“ (vgl. „München“, dessen Name sich von „zu den Mönchen“ ableitet. Die türkische Bezeichnung für München ist „Münih“)
- „Kolonya“ ist die veraltete türkische Bezeichnung für „Köln“. Heute Bezeichnung für Kölnisch*wasser.
- Mit „Kizilelma“ bezeichneten die Türken ihre Ideale, welche anzustreben waren. Es bezeichnet auch einen sagenhaften Ort, der durch Strebsamkeit zu erreichen gilt.
ENDE DES ORGINALTEXTES ...
Von Herr Eugen Prinz | 09.04.07 10:39
Geschrieben am 09.04.07 10:39
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Ein sehr interessanter Text eines Muslim. Ironie des Ganzen:
Die Deutschen waren zu feige, die Türken opferbereit.
Ihnen gehört das Erstrittene, wobei keine Toleranz und
dümmliches Überzivilisationsgehabe seitens der "Eliten" sich nicht über
Kraft und archaischer Opferbereitschaft erheben kann.
Ayna (1. April 2107):
Mitteleuropakonflikt
Europäische Union macht Druck auf seinen suspendierten Partner Deutschland:
Deutsche Regierung muss das Existenz der Neutürkei ohne wenn und aber anerkennen -
ansonsten droht Deutschland der Ausschluss aus der Gemeinschaft!
Neu-Ankara - Bei letzten Zusammentreffen hat das EU-Parlament in Brüssel noch einmal ausdrücklich bekräftigt, dass die deutsche Regierung, deren provisorischer Sitz in Schwerin (ehe*mals Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern) ist, das Existenzrecht des Staates Neutürkei bedingungslos anerkennen muss.
Sollte die deutsche Regierung unter der Führung der Republikaner weiterhin darauf beharren, die Neutürkei nicht anzuerkennen, so müsse Deutschland schlimmstenfalls mit einem Ausschluss aus der Europäischen Union rechnen, dessen Gründungsmitglied sie einst gewesen ist. Zur Zeit ist Deutschland jedoch suspendiert. Vor allem das EU-Land Türkei plädiert lautstark für einen Ausschluss Deutschlands aus der EU.
Doch wie kommt es dazu, dass ein Staat, der Gründungsmitglied einer heute so großen politi*schen und wirtschaftlichen Gemeinschaft gewesen ist, heute derart in Ungnade gefallen ist?
Die Wurzeln des Mitteleuropakonflikts liegen 150 Jahre weit zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 wurde Deutschland allmählich wiederaufgebaut. 1949 entstanden auf deutschem Boden zwei Staaten: Die größere Bundesrepublik Deutschland (BRD) im Westen, und die kleinere von Kommu*nisten regierte Deutsche Demokratische Republik (DDR) im Osten, die erst im Jahre 1990 der BRD beitrat.
Seit den Sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden neben Gastarbeitern aus ande*ren europäischen Ländern auch Arbeitskräfte aus der Türkei in die BRD geholt, die später auch ihre Familien nachholten.
Damals wurde davon ausgegangen, dass die Gastarbeiter, also auch die Türken, einige Jahre später in ihre Heimatländer zurückkehren würden.
Doch es kam anders, aus Gastarbeitern wurden dauerhaft bleibende Migranten. Nur wenige kehrten damals in ihre Heimat*länder zurück. Hinzu kamen nach dem Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa zu Beginn der 1990er Jahre zusätzlich Migranten aus Osteuropa.
Nun war die Bundesrepublik Deutschland als Einwanderungsland mit einem neuen Problem konfrontiert, über das sie sich bis dahin keine Gedan*ken gemacht hatte: Die Integration der Zugewanderten in die deutsche Gesellschaft.
Vor allem die Zuwanderung aus der Türkei und anderen islamischen Ländern des Orients und die damit verbundenen Probleme wurde thematisiert. Denn diese hatten, anders als die anderen osteuropäischen oder asiatischen Zuwanderer, eine völlig andere Kultur und Religion – den Islam in seinen verschiedensten Ausprägungen – nach Deutschland mitgebracht.
Unter der deutschen Bevölkerungsmehrheit stieß dies damals auf Ablehnung.
Dies wurde vor allem deutlich, als Zuwanderer muslimischer Herkunft begannen, durch Entwicklung einer eigenen Infrastruktur wie Moscheebauten, Geschäfte und Vereine in Deutschland Fuß zu fassen.
Von den verantwortlichen Politikern von damals wurde dies jedoch nicht als ein Zeichen von Integration angesehen, sondern als eine Bildung einer muslimischen Parallelgesellschaft.
Doch wurde auch Muslimen, die ihren Glauben praktizierten, die Teilnahme am gesellschaft*lichen Leben verwehrt.
Viele von ihnen, vor allem Türken, bildeten in Großstädten eigene Ghettos mit nahezu homogener Infrastruktur. Nur wenige schafften es, freilich unter der Voraussetzung, die eigene Identität aufzugeben, in die deutsche Politik zu gehen.
Die türkische als auch arabische Jugend hatte größtenteils kaum Bildungschancen und kaum eine Perspektive. Vor allem nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 gegen zwei Wolkenkratzer auf dem Ge*lände des heutigen Freedomtower in New York, verübt durch islamistische Attentäter, gerieten die Probleme der türkischen Migranten allmählich in die Aufmerksamkeit der deutschen Öffentlichkeit. Dazu gehörten Ehrenmorde, Zwangsheirat oder das Wiedererstarken des islamischen Fundamentalismus in den türkischen Ghettos deutscher Großstädte.
So beschlossen die damaligen Politiker mit Hilfe der wenigen Politiker mit muslimischer Herkunft die Einleitung einer Integrationspolitik.
Auch Nachbarländer wie Frankreich oder die Niederlande hatten mit Migrationsproblemen zu kämpfen. Im Herbst 2005 kam es in Paris zu Revolten arabischer Jugendlicher, das die Länder in Westeuropa dazu brachte, über die Integrationsprobleme in ihrem jeweiligen Land nachzudenken.
Vom Beginn des 21. Jahrhunderts wurde die Integrationspolitik immer bedeutender.
2006 fand die erste Islamkonferenz in Deutschland statt, doch die Integrationspolitik scheiterte in Deutschland – anders als in den Nachbarländern – jedes Mal aufs Neue.
Hinzu kamen die immer weniger werdenden Geburten unter der deutschen Bevölkerung und der Geburtenüberschuss vor allem unter der muslimischen Bevölkerung Deutschlands.
Die sich immer vermehrende muslimische Bevölkerung Deutschlands sah sich von den wenigen Muslimen im deutschen Bundestag nicht vertreten und gründete ihre eigenen Parteien, welche schon in den 2020ern Einzug im Bundestag erhielten.
Vor allem Parteien, welche sich aus Türkischstämmigen formierte, machten sich im Bundestag stark. Der Einzug politischer Parteien mit Migrationshintergrund jedoch verschärfte das Integrationsproblem nur noch mehr, anstatt es zu lösen.
Es wurden allmählich Forderungen vor allem der türkischstämmigen Bevölkerung laut. Deutsche Politiker mussten sich die Unterstellung gefallen lassen, eine fremdenfeindliche Integrationspolitik zu betreiben.
Das Bundesverfassungsgericht fand dennoch keine verfassungsfeindlichen Tendenzen in Parteien mit Migrationshintergrund. Noch weiter verschärft wurde der Konflikt zwischen der deutschstämmigen und der türkischstämmigen Bevölkerung, als der deutsche Bundestag 2030 den Islam offiziell als Religionsgemeinschaft anerkannte.
Nun durften Moscheen nach Bedarf gebaut werden und der Muezzin durfte zunächst dreimal, doch schon bald fünfmal am Tag öffentlich zum Gebet rufen, trotz bundesweiter Proteste der Deutschstämmigen.
Auch die Türken waren nicht ganz zufrieden, weil die Islamische Religionsgemeinschaft dazu verpflichtet wurde, Predigten nur in deutscher Sprache abzuhalten. Das seit Jahren nicht gelöste Problem der Arbeitslosigkeit junger Deutscher im Osten Deutschlands und die Perspektivlosigkeit türkischstämmiger Jugendlicher führte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu vermehrten Straßenschlachten zwischen türkischen Nationalisten und deutschen Skinheads.
Im Sommer 2033 kamen Jugendliche, welche Anhänger der türkisch-rechtsextremen Grauen Wölfe waren, aus Westdeutschland mit 10 Bussen nach Cottbus angereist, um sich in den Vorstädten Straßenschlachten mit deutschen Skinheads zu liefern.
Die Polizei versuchte eingreifen, blieb jedoch machtlos. Etwa 73 türkische Jugendliche (da die Skinheads weit in Überzahl waren) und 18 deutsche Skinheads kamen in den Straßenschlachten des Jahres 2033 in Cottbus ums Leben.
Die Straßenschlachten eskalierten bis Mitte des 21. Jahrhunderts zu gegenseitigen Pogromen und Terroranschlägen. Es drohte ein Bürgerkrieg auszubrechen.
Zu diesem Zeitpunkt bildeten die Menschen mit Migrationsabstammung die knappe Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland, die Mehrheit davon mit muslimischem Hintergrund, da die deutsche Bevölkerung aufgrund steigender Geburtendefizite weiter zurückgegangen war.
Dies spiegelte sich auch im Bundestag wider:
Parteien mit Migrationshintergrund kamen an die Regierung und machten Koalitionen nur noch unter sich, während Parteien, die hauptsächlich von deutschstämmigen Politikern vertreten wurden, in die Opposition gedrängt wurden.
Es wurden Stimmen laut, Deutschland zu teilen. Türkischstämmige Politiker forderten im Westen Deutschlands, wo die Bevölkerungsgruppe mit Migrationsabstammung am stärksten vertreten war, einen eigenen Staat für diese Bevölkerungsgruppe, da nach ihrer Sicht ein friedliches Zusammenleben zwischen Menschen mit deutscher Abstammung und Menschen mit Migrationsabstammung auf die Dauer nicht mehr möglich war.
Da Deutschland nicht mehr imstande war, diesen Konflikt zwischen den Deutschstämmigen und den Migrationsstämmigen eigenständig zu lösen, wurde im Jahre 2047 der UN-Sicherheitsrat angerufen, welcher nach Lage der Dinge ebenfalls für eine Teilung Deutschlands war.
Gemäß dem UN-Teilungsplan sollten Teile West- und Süddeutschlands an die Migranten vergeben werden. In einem bundesweiten Volksentscheid stimmte die Mehrheit der Migranten dem sofort zu. Die deutschstämmige Bevölkerung hingegen boykottierte mehrheitlich die Teilnahme an diesem Volksentscheid, weil sie sich darin benachteiligt sah. Begründet wurde dies damit, dass unwirtlich gewordene Gebiete im Osten Deutschlands an sie vergeben werden sollten.
Als am 14. Mai 2048 die Bundesregierung, angeführt von der rechtslastigen Türkischen Volkspartei, den Staat „Republik Neutürkei“ ausrief, kam es zum Bürgerkrieg. Türkischstämmige Soldaten der Bundeswehr bekämpften ihre deutschstämmigen Kameraden, wobei türkische Milizen im westlichen Deutschland sich den Kämpfen anschlossen.
Durch die große Opferbereitschaft der türkischen Seite gerieten binnen kurzer Zeit Nordrhein-Westfalen, Hessen, Baden-Württemberg, Hamburg, Bremen (außer Bremerhaven) und der westliche Teil Berlins unter türkische Kontrolle.
Die größte Mehrheit der deutschstämmigen Bevölkerung in diesen Bundesländern flüchtete oder wurde ins verbliebene Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vertrieben.
Dafür aber flüchtete die Mehrheit der Bevölkerung mit Migrationshintergrund (vorwiegend Muslime) im verbliebenen Deutschland ins Staatsgebiet der jungen Neutürkei, die bald international anerkannt werden sollte.
Die Länder der Europäischen Union enthielten sich zunächst, einzig die Türkei erkannte als erstes EU-Land den neuen Staat in Mitteleuropa an. Da das Reichstagsgebäude nun auf der türkischen Seite Berlins lag, musste der verbliebene deutsche Staat seinen Regierungssitz ins östliche Teil Berlins verlegen.
Im Staatsgebiet der Neutürkei wurde Frankfurt in „Istiklalfurt“ umbenannt und – aufgrund seiner zentralen Lage – zur Hauptstadt der jungen Republik gemacht. Nur noch 20% der Bevölkerung im Staatsgebiet der Neutürkei sind heute deutschstämmig, weitere 20% bilden Migrationsstämmige nichtmuslimischer Herkunft und die übrigen 60% Muslime (40% Türken, 18 % Andere, 2% deutschstämmige Muslime), während im Gebiet des verbliebenen Deutschlands die heutige Bevölkerung zu 80% deutscher Abstammung und 20% anderer Abstammung (davon nur 2% Türken) sind.
Beide Staaten – Deutschland wie auch die junge Neutürkei – hatten nun ein Flüchtlingsproblem. Die Bevölkerung der jeweiligen Minderheit wurde schikaniert. Die einzige noch intakte Moschee im östlichen Berlin im Stadtteil Heinersdorf, das einst der Ahmadiyya Muslim Jamaat gehörte, jedoch aufgrund der Sezession aufgegeben wurde, und danach von den wenigen verbliebenen Muslimen im östlichen Berlin genutzt wurde, wurde nach einem Brandanschlag schwer beschädigt.
Deutsche innerhalb der Neutürkei wurden vom Wehrdienst ausgeschlossen. Die Neutürkei entzog Deutschen, welche sich ins verbliebene Deutschland geflüchtet hatten, das Rückkehrrecht.
Als die Deutsche Regierung 2067 mit Hilfe Frankreichs und der Niederlande beschloss, die Gewässer der Donau, der Elbe und des Rheins in sein Staatsgebiet umzuleiten, und die Schifffahrt nach Hamburg (das in „Hamkale“ um*benannt wurde) an der Elbmündung zu kontrollieren, kam es zu einem erneuten Krieg.
Innerhalb von 6 Tagen besetzte die Neutürkei das gesamte Deutschland und in Frankreich den Elsass und die südli*che Niederlande einschließlich des Gebiets des Rheindelta.
Rheinland-Pfalz und Bayern wurden ins neutürkische Staatsgebiet annektiert und die bayrische Landeshauptstadt München provokativ in „Mollakent“ umbenannt. Aufgrund der Besatzung von 2067 wurde die Deutsche Befreiungsorganisa*tion gegründet, welche jahrelang Widerstand gegen die neutürkische Besatzung Widerstand leistete.
Die Regierungen Frankreichs und der Niederlande erkannten, dass sie mit der Neutürkei verhandeln mussten. Die Neutürkei versprach, die besetzten Gebiete auf Frankreich und den Niederlanden bis 2082 zu räumen und die Nutzung des Rheingewässers für diese Länder freizugeben. Im Gegenzug sollten Frankreich und die Niederlande das Existenzrecht der Neutürkei anerkennen, dem später weitere EU-Länder folgen sollten.
2080 verlegte die Neutürkei seine Hauptstadt von Istiklalfurt nach Berlin, das danach in „Neu-Ankara“ umbenannt wurde. International fand dies jedoch keine An*erkennung, so dass zwar bis heute Neu-Ankara die Funktion einer Hauptstadt inne hat, internatio*nal jedoch Istiklalfurt weiterhin als die Hauptstadt der Neutürkei gilt.
Da der Widerstand der Deutschen Befreiungsorganisation gegen die neutürkische Besatzung die Lage der deutschen Bevölkerung im besetzten Deutschland nicht verbesserte und die weitverbreitete Armut in deut*schen Flüchtlingslagern zunahm, kam es 2087 schließlich zu einem großen Aufstand der deutschen Bevölkerung im besetzten Deutschland.
Auslöser war der Zusammenstoß eines neutürkischen Militärlastwa*gens mit zwei deutschen Taxis am 8. Dezember jenes Jahres. Die radikal islamkritische Untergrund*organisation „Station Dreizehn“ verübte terroristische Anschläge in Städten der Neutürkei. Ein fanati*scher Anhänger jener Untergrundorganisation erschoss am 24. Februar 2094 in Hamkale in der Imam Ali Moschee mit einem Maschinengewehr 29 betende Muslime, anschließend wurde er selbst getötet.
Anfang der 2090er Jahre kam es zu Verhandlungen zwischen der Deutschen Befreiungsor*ganisation und der neutürkischen Regierung.
In der norwegischen Hauptstadt Oslo wurde 2093 ein Abkommen unterzeichnet, in welchem den Deutschen die Räumung Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins zugesichert wurde. Die übrigen besetzten Gebiete Deutsch*lands sollten nach und nach geräumt werden, und Deutschland sollte den östlichen Teil Neu-Anka*ras unter dem deutschen Namen der Stadt, nämlich Berlin, als seine Hauptstadt verwalten dürfen. Bis dahin sollte die deutsche Regierung ihren Sitz provisorisch nach Schwerin verlegen.
Dennoch kam die Regi*on nicht zur Ruhe. Militante Deutsche (u.a. die Republikaner) verübten weiterhin Anschläge in der Neutürkei und leisteten vor allem im Saarland erbitterten Widerstand gegen neutürkische Besat*zungstruppen, so dass sich diese schließlich am 24. Mai 2100 vollständig aus dem Saarland zurückzogen.
Als der Chef der neutürkischen Arbeiterpartei, Ali Akgün-Müller, der für die Massaker an der deutschen Bevölkerung im Saarland 2082 verantwortlich gemacht wurde, im September 2100 den Dom in „Kolonya“ (ehemals Köln), das einzig noch intakte römisch-katholische Gotteshaus in der Stadt, besuchte, löste dies einen erneuten Großaufstand innerhalb der besetzten Gebiete Deutsch*lands aus, bei dem Tausende ums Leben kamen.
2103 begann die Neutürkei Sperranlagen an der Grenze zu Deutschland zu bauen, um den anhaltenden Terroranschlägen deutscher Extremis*ten vorzubeugen. Kritiker bemängelten, dass die Neutürkei diese Sperranla*gen auf deutschem Gebiet errichteten. Die deutsche Regierung in Schwerin warf der Neutürkei Landraub vor.
Als im Juli 2106 deutsche Extremisten am Grenzgebiet zwischen dem saarländischen Deutschland und der Neutürkei zwei neutürkische Soldaten entführten, rückte die Neutürkei mit seinen Streit*kräften erneut in Saarland ein, wobei tausende Zivilisten ums Leben kamen. Deutsche Extremisten im Saarland antworteten darauf mit verstärkten Raketenschüssen auf neutürkisches Gebiet bis nach „Manizkent“ (ehemals Mainz), wobei Dutzende neutürkische Zivilisten ums Leben kamen.
Das Vor*gehen der Neutürkei im deutschen Saarland löste internationale Proteste aus. Die EU-Staaten bekräftigten, dass die Neutürkei das Recht habe, sich gegen Angreifer zu verteidigen, welche ihr das Existenzrecht absprechen, riefen die Neutürkei aber gleichzeitig zur Verhältnismäßigkeit auf.
Die Neutürkei verteidigte ihr Handeln damit, dass deutsche Extremisten seit Jahren vom Saarland aus neutürkisches Gebiet mit Raketen beschössen. Als internationales Eingreifen ins Geschehen wurde beschlossen, dass das Grenzgebiet des Saarlands zur Neutürkei durch internationale Truppen kontrolliert werden sollte.
Die Republikaner, welche am 25. Januar 2106 an den Bundestagswahlen teilgenommen und die absolute Mehrheit gewonnen hatten, wurden nach ihrer Regierungsbildung von der neutürkischen Regierung und von der EU niemals anerkannt, da die Republikaner das Exis*tenzrecht der Republik Neutürkei nicht anerkannten und in ihrer Satzung die Vernichtung des Staa*tes Neutürkei geschrieben stand.
Da die Republikaner-Regierung Deutschlands dieses Existenzrecht verweigerte, wurde Deutschland aus der EU suspendiert. Da keine Einigkeit zwischen der eher gemäßigten Op*positionspartei CDU (welche das Existenzrecht der Neutürkei bereits anerkannt hatte) und den radi*kalen Republikaner herrschte, kam es innerhalb Deutschlands zu Straßenkämpfen zwischen Anhän*gern der CDU und der Republikaner.
Der Streit wurde Anfang 2107 in Genf beigelegt und es wurde eine gemeinsame Regierung zwischen der CDU und den Republikanern gebildet. Allerdings wurde nicht darüber gesprochen, ob die Republikaner das Existenzrecht der Neutürkei nun anerkennen sollten. Die neue deutsche Regierung wurde seitens der Neutürkei und der EU wiederum nicht aner*kannt.
Am 1. Januar 2107 trat die Neutürkei der Europäischen Union bei. Dies war der Grund, warum die EU noch einmal Druck auf die Republikaner in der deutschen Regierung ausübte, damit jene das Existenzrecht des neuen EU-Mitglieds Neutürkei ausdrücklich anerkennen sollten, sonst müsste Deutschland mit einem Ausschluss aus der EU rechnen.
Aber es gibt auch kritische Stimmen innerhalb der Neutürkei. Ali Riza Özoguz wurde das Amt des Bremer Oberbürgermeisters entzogen, weil dieser die Siedlungspolitik der Neutürkei offen kritisierte, bei der die Neutürkei Siedlungen für neutürkische Bürger in besetzten Gebieten Deutschlands er*richtete.
Desweiteren hatte Özoguz eine versöhnliche Wiedervereinigung mit Deutschland befürwortet. Die Aufteilung Deutschlands im Jahre 2048, so Özoguz, sei der größte Fehler in*nerhalb der deutschen Geschichte des 21. Jahrhunderts gewesen. Bremen, dessen Oberbürgermeis*ter er war, wurde nach seiner Absetzung prompt in „Kizilelma“ umbenannt, wogegen sich Özoguz während seiner Amtszeit strikt gewehrt hatte.
Heute lehrt Özoguz als Privatdozent für Politikwissenschaften an verschiedenen Universitäten in beiden Ländern. Von neutürkischen Nationalisten wird er als „Verräter“ und „Nestbeschmutzer“ beschimpft.
Zwar bedarf es einer Volksentscheidung, wenn sich zwei Staaten vereinigen wollen, aber wie die Lage der Dinge einzuschätzen ist, scheint dies in weiter Ferne zu liegen, da der Hass auf beiden Seiten enorm ist. Darüber hinaus befindet sich Deutschland in einer Zerreißprobe mit der EU, so dass es wieder*um ein Fehlverhalten wäre, sich eigenhändig von jener EU zu isolieren, die sie selbst vor 150 Jah*ren mitbegründet hatte.
Anmerkungen:
- „Ayna“ (aus dem Arabischen „Aineh“ = „Auge“) heißt „Spiegel“ und meint die genannte Zeit*schrift
- „Istiklal“ heißt auf Türkisch „Unabhängigkeit“
- „kale“ heißt „Burg“ (vgl.: Hamburg - Hamkale)
- „Mollakent“ heißt „Mullahstadt“ oder „Gelehrtenstadt“ (vgl. „München“, dessen Name sich von „zu den Mönchen“ ableitet. Die türkische Bezeichnung für München ist „Münih“)
- „Kolonya“ ist die veraltete türkische Bezeichnung für „Köln“. Heute Bezeichnung für Kölnisch*wasser.
- Mit „Kizilelma“ bezeichneten die Türken ihre Ideale, welche anzustreben waren. Es bezeichnet auch einen sagenhaften Ort, der durch Strebsamkeit zu erreichen gilt.
ENDE DES ORGINALTEXTES ...
Von Herr Eugen Prinz | 09.04.07 10:39
Geschrieben am 09.04.07 10:39
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Ein sehr interessanter Text eines Muslim. Ironie des Ganzen:
Die Deutschen waren zu feige, die Türken opferbereit.
Ihnen gehört das Erstrittene, wobei keine Toleranz und
dümmliches Überzivilisationsgehabe seitens der "Eliten" sich nicht über
Kraft und archaischer Opferbereitschaft erheben kann.