PDA

Vollständige Version anzeigen : Der Film "WUT" von Züli Aladag



silviogesell
03.04.2007, 17:04
Simon Laub ist 45 Jahre alt, Professor für Literatur, bei seinen Studenten sehr beliebt, besonders bei seinen Studentinnen. Mit seiner attraktiven Frau Christa führt er eine aufgeklärte, offene Beziehung. Zusammen haben sie einen reizenden Sohn: Felix, 14, Überflieger, hat 2 Klassen übersprungen. Eines Tages kommt Felix ohne seine neuen Schuhe nach Hause. Es stellt sich heraus, dass er schon seit längerem von Can, einem jungen Türken, und seiner Gang "abgezogen" wird. Simon kontaktiert den Vater des jungen Türken. Der demütigt seinen Sohn vor den Augen des deutschen Vaters, Can muss die Schuhe zurückgeben. Cans Ehrgefühl ist in seinen Grundfesten verletzt und schnell macht er Simon in der Folge klar, dass ihn dies teuer zu stehen kommen wird. Systematisch dringt der gekränkte junge Türke in alle Lebensbereiche von Simon ein. Er kommt in sein Haus und lässt ihn vor Frau und Sohn als Weichei dastehen.
Simon, der eigentlich Gewalt verabscheut, fühlt sich so in die Enge getrieben, dass er seinen Bruder Michael beauftragt, "diesen Türken" zu verprügeln.
Die Situation spitzt sich so zu, dass Simon selbst Gewalt anwendet.
________________________________________

Endlich werden tagtägliche Zustände in unserem Land mutig von einem türkischen Regisseur dargestellt.
Was haltet Ihr von diesem Film, der in zwei Aussagen gipfelt, die das Thema in seiner ganzen Bandbreite erfasst:
Singemäß:
"abgezogener" Sohn zu seinem Vater: Wir sind das einzige Volk, das sich soviel gefallen lässt. Und daran seid nur Ihr schul, mit Eurem Scheiß Hitler-Komplex"
Türke, der den Jungen "abzieht" zu dessen Vater, der die Sache mit Geld regeln will: "Du hast Scheiß viel Geld, ein Scheiß grosses Haus und eine Scheiß geile Frau, aber Du hast keine Ehre, Du Schwuchtel!"

quinchu
03.04.2007, 17:21
....dieses ewige Gefasel von Ehre und Stolz....


STOLZ kann man nur auf Dinge oder Eigenschaften, an denen man einen Anteil hat - für meine Herkunft kann ich aber nichts - deswegen will es mir einfach nicht gelingen stolz darauf zu sein ein Deutscher zu sein.

Meine Mutter könnte, so sie wollte, STOLZ auf mich sein - im Gegensatz zu mir, kann sie nämlich was für meine Herkunft.

Stolz kann man auf seine Kinder sein, nicht auf seine Eltern - für den der es begreift, eigentlich ganz einfach.


Mit der EHRE ist es noch schlimmer - da reden immer die am meisten von, die sie am wenigsten im Leib haben - weil sie ihnen am nötigsten fehlt.


Da brauche ich eigentlich keinen doofen Film für der nur genüsslich die diversen Vorurteile und Klischees durchbrät.