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Vollständige Version anzeigen : Mindestlohn bekämpft Arbeitslosigkeit!



Frei-denker
03.04.2007, 16:19
Vielfach wird in den Medien von Kapitalisten und deren Politikern die Ente in die Welt gesetzt, daß der Mindestlohn für Arbeitslosigkeit sorgen würde, da es dann den Niedriglohnsektor nicht mehr gäbe und so Arbeitsplätze verschwinden würden.

Das genau das Gegenteil passieren wird, will ich im folgenden nachweisen.

Schauen wir uns mal an, wer in Niedriglohnsektoren arbeitet!


1. Beispiel: Erntehelfer, Spargelernte

Hier arbeiten hauptsächlich Polen für einen Stundenlohn von ca. 5,5 €.
Gleichzeitig stehen ca. 300.000 potentielle deutsche Erntehelfer beim Arbeitsamt und kassieren ALG2. Und das deshalb, weil Lohn und Lebenshaltungskosten nicht mehr in einem gesunden Verhältnis stehen. Die Mär vom faulen Deutschen wird nur von Unternehmern in die Welt gesetzt, um Ausbeuterei schönzureden.

Was würde passieren, wenn im Erntebereich ein Mindestlohn von 10 €/h eingeführt würde? Würde der Spargel dann für den Endverbraucher teurer?

Nein. Denn aktuell zahlt der Endverbraucher 5,5 € Lohn für den Erntehelfer und ca. 5 €/ALG2/Stunde für den deutschen Arbeitslosen. Macht zusammen 10,50 €.
Der Spargel würde im Endeffekt sogar noch billiger.

Wenn nun der Mindestlohn von 10 €/h im Erntebereich eingeführt würde, würden nicht mehr Polen den Job machen, sondern Deutsche. Denn dann lohnt sich das für die wieder. Also: Mindestlohn verringert in diesem Bereich Arbeitslosigkeit!!!


2. Beispiel: Putzfrauen

Aufgrund der mittlerweise beschissenen Entlohnung arbeiten in diesem Bereich fast nur noch Ausländerinnen.

Und auch hier läuft wieder der gleiche Wahnsinn: Der Endverbraucher zahlt ca. 5 € Stundenlohn für die Putzhilfe und ca. 5 € für den Deutschen, der beim Arbeitsamt steht.

Würde man hier den Mindestlohn bei 9 € ansetzen, könnte man die Ausländerinnen in ihre Heimatländer schicken und deutsche Frauen würden den Job machen. Wieder hätte man Arbeitslosigkeit verringert.

Und laßt euch nicht so einen Unsinn erzählen, die deutsche Frau wäre zu faul. Dumme Arbeitgeberparolen! Zwei meiner Verwandten haben ihr Leben lang als Putzfrauen gearbeitet und gut dabei verdient - bis Unternehmer und Politiker Arbeitskräfte aus Jugoslawien holten und dadurch in diesem Bereich die Löhne kaputt gemacht wurden. Die miserablen Löhne in diesem Bereich sind gezielt von Unternehmern herbeigeführt worden. Dieses Drecksp***!

----------------------------

So könnte man noch etliche Bereiche aufzählen, wo es ähnlich zugeht.

Man mache sich auch klar, daß die Rentenversicherungszahlungen bzw. Rentenansprüche ins Ausland gehen, wenn Polen auf unseren Feldern arbeiten. So wird obendrein die Rentenkasse um dringend notwendige Zahlungen geschädigt. Auch die Binnennachfrage wird geschädigt, wenn Saisonarbeiter das Geld mit ins Ausland nehmen.

Was Arbeitgeber und Politiker immer verschweigen ist die Tatsache, daß Dumpinglohn plus Arbeitslosigkeit teurer sind als ein Deutscher, der für einen angemessenen Mindestlohn von ca. 9 € arbeitet.

Also: Mindestlohn vernichtet deutsche Arbeitslosigkeit!

Ratze
03.04.2007, 16:33
Vielfach wird in den Medien von Kapitalisten und deren Politikern die Ente in die Welt gesetzt, daß der Mindestlohn für Arbeitslosigkeit sorgen würde, da es dann den Niedriglohnsektor nicht mehr gäbe und so Arbeitsplätze verschwinden würden.

Das genau das Gegenteil passieren wird, will ich im folgenden nachweisen.

[QUOTE]Schauen wir uns mal an, wer in Niedriglohnsektoren arbeitet!


1. Beispiel: Erntehelfer, Spargelernte

Hier arbeiten hauptsächlich Polen für einen Stundenlohn von ca. 5,5 €.
Gleichzeitig stehen ca. 300.000 potentielle deutsche Erntehelfer beim Arbeitsamt und kassieren ALG2. Und das deshalb, weil Lohn und Lebenshaltungskosten nicht mehr in einem gesunden Verhältnis stehen. Die Mär vom faulen Deutschen wird nur von Unternehmern in die Welt gesetzt, um Ausbeuterei schönzureden.

Was würde passieren, wenn im Erntebereich ein Mindestlohn von 10 €/h eingeführt würde? Würde der Spargel dann für den Endverbraucher teurer?

Nein. Denn aktuell zahlt der Endverbraucher 5,5 € Lohn für den Erntehelfer und ca. 5 €/ALG2/Stunde für den deutschen Arbeitslosen. Macht zusammen 10,50 €.
Der Spargel würde im Endeffekt sogar noch billiger.

:dunno: ?(
Sorry, aber diese "Milchmädchenrechnung" Beweis zu nennen, ist schon irre.

Vielleicht kannst du dein BERECHNUNG ja mal aus Sicht des i.d.Beispiel Spargelproduzenden, eines Arbeitsnehmners mit Duchschnittseinkommens und einem Rentner darstellen?

Ratze

politisch Verfolgter
03.04.2007, 16:33
Sog. "Arbeitslosigkeit" ist Inhabern gesetzl. garantierte, institutionalisierte und öffentl. finanzierte Wertschöpfungsabschottung Betriebsloser.
Es ist also Teil politischer Verfolgung.

Derartige Gesetze und Institutionen sind aus dem Rechtsraum zu entsorgen.
Wobei es für "Villa+Porsche" und noch weit mehr unendlich viel zu tun gibt, wozu gar nicht genug Maschinen rund um die Uhr zu nutzen sind.

Niemand darf per Gesetz zum Inhaberinstrument deklariert werden, auch nicht zum potenziellen.

Frei-denker
03.04.2007, 16:39
Vielleicht kannst du dein BERECHNUNG ja mal aus Sicht des i.d.Beispiel Spargelproduzenden, eines Arbeitsnehmners mit Duchschnittseinkommens und einem Rentner darstellen?

Ratze

Wo liegt das Problem?

Wenn der Endverbraucher über Steuern dem Arbeitslosen ca. 5 € pro Stunde fürs rumgammeln bezahlt und mit dem Verkaufspreis des Spargels 5,5 € Stundenlohn an den poln. Erntehelfer, belastet das sein Realeinkommen zusammen mit 10,5 €.

Würde man diese Arbeit über Mindestlohn von 10 € einen Deutschen machen lassen, könnte man die Steuern senken, da man nicht mehr so viele deutsche Arbeitslose alimentieren muß. In der Summe würde also das Realeinkommen des Endverbrauchers um 0,5 €/Stunde entlastet und man hätte wieder Deutsche in Lohn und Brot.

Von den Auswirkungen auf die Binnennachfrage und die Rentenkasse noch gar nicht gesprochen.

Ausonius
03.04.2007, 16:46
Wenn der Endverbraucher über Steuern dem Arbeitslosen ca. 5 € pro Stunde fürs rumgammeln bezahlt und mit dem Verkaufspreis des Spargels 5,5 € Stundenlohn an den poln. Erntehelfer, belastet das sein Realeinkommen zusammen mit 10,5 €.

@ Freidenker: obwohl ich auch für den Mindestlohn bin, kannst du so nicht rechnen. Z.b. ist es schon ein Unterschied im Ertrag , ob man für die zehn Euro zwei Erntehelfer bekommt oder nur einen. So konnte das Preis-Dumping überhaupt erst funktionieren. Es wird sich erst ändern - und das tritt m.E. in nicht mehr allzu langer Zeit ein - wenn sich auch in Osteuropa nicht mehr genügend Dumme finden lassen, die für einen solchen Nepp-Lohn arbeiten.

Zudem kannst du bei deiner Rechnung nicht einfach den Arbeitslosen mit einrechnen - dessen Kosten sind im Spargelpreis nicht enthalten.
und das ist das eigentlich tückische. Es kann und darf nicht sein, dass Arbeitslose, Ein-Euro-Jobber etc. in privatwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt werden oder solchen Betrieben Konkurrenz machen.

politisch Verfolgter
03.04.2007, 16:51
Niemandem sind sog. "Löhne" zuweisbar.
Die Wertschöpfung ist vielmehr leistungsadäquat zu erwirtschaften und leistungsgerecht zu verteilen.
Dafür haben Betriebslose bezahlen zu können.

Niemand braucht also sog. "Löhne" zu akzeptieren.
Verteilt kann immer nur werden, was aus den Taschen der Nachfrager erwirtschaftet wird.

Betriebslose benötigen derartige privatwirtschaftl. selbsteignende Betriebe, die dazu vernetzbar sind.
Damit können immer billigere Maschinen immer mehr sog. "Arbeitnehmer"-Tätigkeiten übernehmen.

Wer Betriebslose per Gesetz, institutionell und mit öffentl. Mitteln zum Inhaberinstrument deklariert, ist ein Verbrecher, weil er damit gegen die Grundrechte verstößt.

Frei-denker
03.04.2007, 16:52
@ Freidenker: obwohl ich auch für den Mindestlohn bin, kannst du so nicht rechnen. Z.b. ist es schon ein Unterschied im Ertrag , ob man für die zehn Euro zwei Erntehelfer bekommt oder nur einen. So konnte das Preis-Dumping überhaupt erst funktionieren. Es wird sich erst ändern - und das tritt m.E. in nicht mehr allzu langer Zeit ein - wenn sich auch in Osteuropa nicht mehr genügend Dumme finden lassen, die für einen solchen Nepp-Lohn arbeiten.

Zudem kannst du bei deiner Rechnung nicht einfach den Arbeitslosen mit einrechnen - dessen Kosten sind im Spargelpreis nicht enthalten.
und das ist das eigentlich tückische. Es kann und darf nicht sein, dass Arbeitslose, Ein-Euro-Jobber etc. in privatwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt werden oder solchen Betrieben Konkurrenz machen.

Wenn der Erntehelfer nicht mehr 5 Euro kostet, sondern 10 € steigt natürlich der Verkaufspreis um 5 €. Von daher ändert sich da ertragmäßig praktisch nichts. Und da die Steuern im Gegenzug abgesenkt werden, ist der Endverbraucher mit mehr Kaufkraft ausgestattet, so daß er auch den teurer gewordenen Spargel bezahlen kann.

Also: Spargelpreis rauf, Steuern runter. Unterm Strich eine Lebenshaltungskostenabsenkung um 0,5 € pro Stunde. Und natürlich Absenkung der deutschen Arbeitslosigkeit.


Edit: Kann nicht mal jemand den P-V hier rausschmeißen? Der zerspamt hier wieder den Thread.

GrafZahl
03.04.2007, 16:53
Vielfach wird in den Medien von Kapitalisten und deren Politikern die Ente in die Welt gesetzt, daß der Mindestlohn für Arbeitslosigkeit sorgen würde, da es dann den Niedriglohnsektor nicht mehr gäbe und so Arbeitsplätze verschwinden würden.

Das genau das Gegenteil passieren wird, will ich im folgenden nachweisen.

Schauen wir uns mal an, wer in Niedriglohnsektoren arbeitet!


1. Beispiel: Erntehelfer, Spargelernte

Hier arbeiten hauptsächlich Polen für einen Stundenlohn von ca. 5,5 €.
Gleichzeitig stehen ca. 300.000 potentielle deutsche Erntehelfer beim Arbeitsamt und kassieren ALG2. Und das deshalb, weil Lohn und Lebenshaltungskosten nicht mehr in einem gesunden Verhältnis stehen. Die Mär vom faulen Deutschen wird nur von Unternehmern in die Welt gesetzt, um Ausbeuterei schönzureden.

Was würde passieren, wenn im Erntebereich ein Mindestlohn von 10 €/h eingeführt würde? Würde der Spargel dann für den Endverbraucher teurer?

Nein. Denn aktuell zahlt der Endverbraucher 5,5 € Lohn für den Erntehelfer und ca. 5 €/ALG2/Stunde für den deutschen Arbeitslosen. Macht zusammen 10,50 €.
Der Spargel würde im Endeffekt sogar noch billiger.

Wenn nun der Mindestlohn von 10 €/h im Erntebereich eingeführt würde, würden nicht mehr Polen den Job machen, sondern Deutsche. Denn dann lohnt sich das für die wieder. Also: Mindestlohn verringert in diesem Bereich Arbeitslosigkeit!!!


2. Beispiel: Putzfrauen

Aufgrund der mittlerweise beschissenen Entlohnung arbeiten in diesem Bereich fast nur noch Ausländerinnen.

Und auch hier läuft wieder der gleiche Wahnsinn: Der Endverbraucher zahlt ca. 5 € Stundenlohn für die Putzhilfe und ca. 5 € für den Deutschen, der beim Arbeitsamt steht.

Würde man hier den Mindestlohn bei 9 € ansetzen, könnte man die Ausländerinnen in ihre Heimatländer schicken und deutsche Frauen würden den Job machen. Wieder hätte man Arbeitslosigkeit verringert.

Und laßt euch nicht so einen Unsinn erzählen, die deutsche Frau wäre zu faul. Dumme Arbeitgeberparolen! Zwei meiner Verwandten haben ihr Leben lang als Putzfrauen gearbeitet und gut dabei verdient - bis Unternehmer und Politiker Arbeitskräfte aus Jugoslawien holten und dadurch in diesem Bereich die Löhne kaputt gemacht wurden. Die miserablen Löhne in diesem Bereich sind gezielt von Unternehmern herbeigeführt worden. Dieses Drecksp***!

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So könnte man noch etliche Bereiche aufzählen, wo es ähnlich zugeht.

Man mache sich auch klar, daß die Rentenversicherungszahlungen bzw. Rentenansprüche ins Ausland gehen, wenn Polen auf unseren Feldern arbeiten. So wird obendrein die Rentenkasse um dringend notwendige Zahlungen geschädigt. Auch die Binnennachfrage wird geschädigt, wenn Saisonarbeiter das Geld mit ins Ausland nehmen.

Was Arbeitgeber und Politiker immer verschweigen ist die Tatsache, daß Dumpinglohn plus Arbeitslosigkeit teurer sind als ein Deutscher, der für einen angemessenen Mindestlohn von ca. 9 € arbeitet.

Also: Mindestlohn vernichtet deutsche Arbeitslosigkeit!

Ich habe immer den Mindestlohn unterstützt sowie auch die Gewerkschaften, die ihn einführen wollen mit der Linkspartei, bitte diese Organisation unterstützen, www.mindestlohn.de

Gerade hier zeigt sich die menschenverachtende akademische Aroganz, in der behauptet wird, dass geringqualifzierte es gar nicht wert sein einen humanen lohn zu erhalten und stelle damit vergleiche des primitivsmus wie in Rumänien an und meint, ein Arbeiter muss nicht viel essen oder sich was leisten, er hat zu arbeiten.

Diese arogante Politik und dieser AntiHumanismus ist von meiner Seite her, nicht zu unterstützen.

politisch Verfolgter
03.04.2007, 16:53
Frei-denker, kein Gesetz darf das bewirken, was Sie hier so fanatisch vertreten.

politisch Verfolgter
03.04.2007, 16:55
GrafZahl, "Löhne" deklarieren Betriebslose grundrechtswidrig zum Inhaberinstrument.
Niemandem ist das zumutbar.
Jedem Gesetzgeber sind Gesetze zumutbar, womit niemand zum Inhaberinstrument deklariert wird.
Wir benötigen dazu eine aktive Wertschöpfungspolitik.

GrafZahl
03.04.2007, 16:55
@ Freidenker: obwohl ich auch für den Mindestlohn bin, kannst du so nicht rechnen. Z.b. ist es schon ein Unterschied im Ertrag , ob man für die zehn Euro zwei Erntehelfer bekommt oder nur einen. So konnte das Preis-Dumping überhaupt erst funktionieren. Es wird sich erst ändern - und das tritt m.E. in nicht mehr allzu langer Zeit ein - wenn sich auch in Osteuropa nicht mehr genügend Dumme finden lassen, die für einen solchen Nepp-Lohn arbeiten.

Zudem kannst du bei deiner Rechnung nicht einfach den Arbeitslosen mit einrechnen - dessen Kosten sind im Spargelpreis nicht enthalten.
und das ist das eigentlich tückische. Es kann und darf nicht sein, dass Arbeitslose, Ein-Euro-Jobber etc. in privatwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt werden oder solchen Betrieben Konkurrenz machen.

seltsam ist, dass der ertrag bzw der gewinn für die schweizer und dänischen leute wie die hollander trotz hohen tariflohnes , ausreichend ist, hier wird ja geradezu getan, dass ein deutscher mindestlohn den arbeitgeber schaden zufügen würde und er nicht mehr leben könne und dass ein einstellungshemnis sei.

politisch Verfolgter
03.04.2007, 17:00
GrafZahkl, vergessense den elenden Marxismus.
Betriebslose benötigen vielmehr Marktwirtschaft, also die für sie nutzenoptimierende Umsetzung ihrer Fähigkeiten.
Inhaber werden dazu nicht benötigt.

Es geht also nicht um "Löhne", sondern um Korrelationseffizienz und Leistungsadäquanz.

Es geht nicht um Inhaber, sondern um vernetzte high tech, die gegen Bezahlung genutzt und userzentriert gemanagt wird.

"Arbeitgeber" sind möglichst breit gestreut kaufkräftige Nachfrager.

Ratze
03.04.2007, 17:08
Zudem kannst du bei deiner Rechnung nicht einfach den Arbeitslosen mit einrechnen - dessen Kosten sind im Spargelpreis nicht enthalten.
und das ist das eigentlich tückische. Es kann und darf nicht sein, dass Arbeitslose, Ein-Euro-Jobber etc. in privatwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt werden oder solchen Betrieben Konkurrenz machen.[/QUOTE]

Genau hier liegt der springende Punkt.
Außerdem mit deiner" Steuerrunterrechnung" klappt es doch wohl auch nicht, denn der vo.d. geforderte Mindestlohn wird doch aus Stermitteln gezahlt

Ratze

Don
03.04.2007, 17:22
Ich habe bereits öfter dargelegt, daß ich dem Mindestlohnmodell gegenüber skeptisch eingestellt bin, Verluste von Arbeitsplätzen werden eintreten wobei jede Prognose über den Umfang der Jobverluste Stochern im Nebel ist.

Soll jedoch das Ziel verfolgt werden, die unbestreitbar vorhandenen Dumpinglöhne auszuhebeln bietet er gegenüber Kombilohn, anderen Lohnersatzleistungen oder neg. EKSt. DREI inhärente Vorteile:

a) Er kann per einfacher Gesetzgebung nahezu sofort flächendeckend eingeführt werden und bedarf keiner zusätzlichen Regeln, Ausführungsbestimmungen, Zuständigkeitengerangel etc.
Vorausgestzt, er gilt allgemein und die Politik verzichtet auf Ihre Bevormundungsneigung, d.h. ihn auf bestimmte Branchen oder Regionen zu beschränken.

b) Er bedarf keiner Regelung zur Vermeidung von Mißbrauch und Mitnahmeeffekten, niemand muß beim Arbeitsamt die Hosen runterlassen um einen auf den Cent genau gerechtfertigten Förderbetrag zu beantragen.

c) Er ist, einmal erlassen, vollständig bürokratiefrei.


Wie bei jedem wirtschaftspolitischen Rahmen der auf detailversessene erstarrte Regelungen verzichtet, wird es innerhalb dieses Rahmens zu Verwerfungen kommen.
Ich werde mich an die Maulhelden erinnern, wenn sie dann darüber lamentieren.

Ausonius
03.04.2007, 18:46
seltsam ist, dass der ertrag bzw der gewinn für die schweizer und dänischen leute wie die hollander trotz hohen tariflohnes , ausreichend ist, hier wird ja geradezu getan, dass ein deutscher mindestlohn den arbeitgeber schaden zufügen würde und er nicht mehr leben könne und dass ein einstellungshemnis sei.

Richtig. Ein Spiel, bei dem leider die Gewerkschaften und Sozialdemokraten jahrelang mitgemacht haben und sich so am Arbeitnehmer, dessen Interessen sie laut Zielen vertreten sollen, versündigten.

@ Don: guter Beitrag von dir zum Mindestlohn, hierzu aber:



Ich habe bereits öfter dargelegt, daß ich dem Mindestlohnmodell gegenüber skeptisch eingestellt bin, Verluste von Arbeitsplätzen werden eintreten wobei jede Prognose über den Umfang der Jobverluste Stochern im Nebel ist.

Vielleicht mag es sein, dass dann gerade auf dem Billiglohnsektor etliche Arbeitsplätze wegfallen. Ich halte es aber für besser, weniger Leute zu einem Lohn zu beschäftigen, mit dem man halbwegs ein geregeltes Leben führen kann, als mehr Leute zu miserablen Löhnen. Ich denke auch, dass sich das wenigstens mittelfristig auch für die Arbeitgeber mehr rechnet.

Don
03.04.2007, 19:12
Vielleicht mag es sein, dass dann gerade auf dem Billiglohnsektor etliche Arbeitsplätze wegfallen. Ich halte es aber für besser, weniger Leute zu einem Lohn zu beschäftigen, mit dem man halbwegs ein geregeltes Leben führen kann, als mehr Leute zu miserablen Löhnen. Ich denke auch, dass sich das wenigstens mittelfristig auch für die Arbeitgeber mehr rechnet.


Ich denke nicht, daß man jedweden Eingriff in marktwirtschaftliche Preisentwicklungen mit "sich rechnen" irgendwie begründen kann.

Es ist jedoch unbestreitbar, daß die Auflösung der alten Machtblöcke (sehr verallgemeinert), die an sich jeweils eigene wirtschaftliche Fehlsteuerungen enthielten, die gesättigteren Volkswirtschaften auf dem falschen Fuß erwischt hat. Wobei die überhastete und undurchdachte "Übernahme" bestimmter Länder durch die EU für den alten Arbeitsmarkt ein zusätzliches Problem darstellt.
Dem Geld ist's wuscht wo's ist.

Ohne in müßige Details zu verfallen oder Schuldzuweisungen auszusprechen, was derzeit abläuft ist der Versuch, die leichtsinnig geschlagenen Lecks notdürftig mit Lumpen zu stopfen. Ich plädiere lediglich dafür, Lumpen zu benutzen und nicht auch noch die Klamotten zu zerreißen die wir tragen.

-jmw-
04.04.2007, 11:00
Das genau das Gegenteil passieren wird, will ich im folgenden nachweisen.
Für jemanden, der ein Mr-Spock-Bild führt, stellst Du geringe Anforderungen an einen Nachweis.
Zwei Beispiele jedenfalls sind KEINER.

mfg

Don
04.04.2007, 11:19
Für jemanden, der ein Mr-Spock-Bild führt, stellst Du geringe Anforderungen an einen Nachweis.
Zwei Beispiele jedenfalls sind KEINER.

mfg

Er hat die Unterschiede und Definitionen von Argument, diversen Pseudo-Argumenten und Beweis nicht verstanden.

-jmw-
04.04.2007, 11:42
Er hat die Unterschiede und Definitionen von Argument, diversen Pseudo-Argumenten und Beweis nicht verstanden.
Dem kann ein Besuch einer geeigneten Grundstudiumsveranstaltung des Instituts für Philosophie der nächstgelegenen Universität leicht abhelfen.

Andernfalls empfehlenswert: Tugendhat/Wolf: Logisch-semantische Propädeutik, Reclam.

:)

mfg

Frei-denker
04.04.2007, 11:44
Für jemanden, der ein Mr-Spock-Bild führt, stellst Du geringe Anforderungen an einen Nachweis.
Zwei Beispiele jedenfalls sind KEINER.

mfg
Mit Sprüchekopfen hat man eine Beweisführung zumindest nicht widerlegt. Vielleicht versuchst du es einfach nochmal.

Don
04.04.2007, 11:47
Dem kann ein Besuch einer geeigneten Grundstudiumsveranstaltung des Instituts für Philosophie der nächstgelegenen Universität leicht abhelfen.

Andernfalls empfehlenswert: Tugendhat/Wolf: Logisch-semantische Propädeutik, Reclam.

:)

mfg

:top:

FranzKonz
04.04.2007, 11:49
Mit Sprüchekopfen hat man eine Beweisführung zumindest nicht widerlegt. Vielleicht versuchst du es einfach nochmal.

Keine Deiner Milchmädchenrechnungen hat jemals auch nur die einfachsten Anforderungen an eine Beweisführung erfüllt. Keine Beweisführung kann nicht widerlegt werden.

-jmw-
04.04.2007, 11:51
Mit Sprüchekopfen hat man eine Beweisführung zumindest nicht widerlegt. Vielleicht versuchst du es einfach nochmal.
Wo kein Beweis ist, kann auch keiner widerlegt werden.

Zum Thema selber will ich mich garnicht äussern, nur zur Methodik.
(Denn mir selber ist Mindestlohn egal, ganz gleich, in welcher Höhe, meinetwegen auch 100 Euro die Stunde.
Ich bin jung und gesund und kann mich nötigenfalls auch aus Wald und Fluss ernähren, also träfe mich der dann kommende wirtschaftliche Zusammenruch nur in meinen Luxusbedürfnissen.)

mfg

Frei-denker
04.04.2007, 11:52
Keine Deiner Milchmädchenrechnungen hat jemals auch nur die einfachsten Anforderungen an eine Beweisführung erfüllt. Keine Beweisführung kann nicht widerlegt werden.

Noch jemand, der nichts zum Thema beizutragen weiß. Ihr solltet eine Fraktion aufmachen! Die Fraktion der Argumentlosen.

Frei-denker
04.04.2007, 11:53
.

Zum Thema selber will ich mich garnicht äussern,
mfg

Das hab ich mir schon gedacht. BTW: Dies ist nicht das Spamforum!

FranzKonz
04.04.2007, 11:57
Noch jemand, der nichts zum Thema beizutragen weiß. Ihr solltet eine Fraktion aufmachen! Die Fraktion der Argumentlosen.

Hör Du lieber auf, dauernd neue Milchmädchenrechnungen aufzumachen. Du vergleichst Äpfel mit Birnen und führst Dich dabei auf, als hättest Du den Stein der Weisen gefunden.

Wenn Du die Zeit, die Du mit Klugscheissen verbringst, mit einer vernünftigen Arbeit verbringen würdest, bräuchtest Du nicht permanent über die bösen Unternehmer herziehen.

Selbst ist der Mann. Seh' zu, daß Du selbst für Dich sorgst und hör auf zu lamentieren.

Frei-denker
04.04.2007, 12:00
Hör Du lieber auf, dauernd neue Milchmädchenrechnungen aufzumachen. Du vergleichst Äpfel mit Birnen und führst Dich dabei auf, als hättest Du den Stein der Weisen gefunden.

Wenn Du die Zeit, die Du mit Klugscheissen verbringst, mit einer vernünftigen Arbeit verbringen würdest, bräuchtest Du nicht permanent über die bösen Unternehmer herziehen.

Selbst ist der Mann. Seh' zu, daß Du selbst für Dich sorgst und hör auf zu lamentieren.
Aha, erst den Thread mit Spam zersetzen und dann noch persönlich werden.

Manchmal hat man den Eindruck, man hätte es hier mit Rüttli-Schülern zu tun. :rolleyes:

FranzKonz
04.04.2007, 12:06
Aha, erst den Thread mit Spam zersetzen und dann noch persönlich werden.

Manchmal hat man den Eindruck, man hätte es hier mit Rüttli-Schülern zu tun. :rolleyes:

Schon die Eröffnung des Themas ist ein Spambeitrag. Warum beschwerst Du Dich?

-jmw-
04.04.2007, 12:18
Das hab ich mir schon gedacht.
Aha.
Nun, das mag sein.
Wobei ich doch vermute, Du hast es Dir aus den falschen Gründen gedacht.
Wie geschrieben, ist es mir schlichtweg gleich, was die Demokraten mit ihrer BRD machen, solange ich darunter nicht übermässig zu leiden habe.


BTW: Dies ist nicht das Spamforum!
Kritik an der in einem Beitrage verwandten Methodik stellt Deiner Ansicht nach also "Spam" da?
Okay.
Deine Sache.
Die Verantwortlichen hier im Forum sehen das, behaupteich, glücklicherweise anders.

mfg

Valdyn
04.04.2007, 12:41
Gegen sachliche Kritik hat wohl niemand etwas. Mit Spam jedoch auf vermeintlichen Spam zu reagieren, ist Mumpitz. Ferner könnte man ja auch die Energie nutzen, statt zig Beiträge lang mit Spam auf vermeintlichen Spam zu reagieren, einen sinnvollen Beitrag zu verfassen, der diesen vermeintlichen Spam aushebelt. Warum das nicht passiert läßt wohl nur einen Schluß zu. Hoffe geholfen zu haben. :))

erwin r analyst
04.04.2007, 13:44
http://www.faz.net/s/Rub6B15D93102534C72B5CF6E7956148562/Doc~E78487359F81C49F09C64D360454AC05C~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

Wirtschaftsweiser Bert Rürup
„Ein gesetzlicher Mindestlohn wäre das kleinste Übel“
Von Nico Fickinger

04. April 2007
Der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Bert Rürup, hat die große Koalition vor der Einführung branchenspezifischer Mindestlöhne gewarnt. „Ein Mindestlohn leistet unabhängig von seiner Ausgestaltung keinen Beitrag zur Lösung des Beschäftigungsproblems. Das kann man für Deutschland jedenfalls weitgehend ausschließen“, sagte Rürup der F.A.Z.
„Wenn man aber aus anderen als aus arbeitsmarktpolitischen Gründen einen Mindestlohn einführen will, dann hätte ein niedriger allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn von etwa 4,50 Euro je Stunde noch die wenigsten Nachteile“, betont Rürup. „Der wäre so etwas wie das kleinste ökonomische Übel.“
Kompromiss angedeutet
Der Chef der fünf Wirtschaftsweisen deutet damit einen möglichen Kompromiss in dem seit Monaten schwelenden Streit zwischen Union und SPD an. Während die Sozialdemokraten hohe gesetzliche Mindestlöhne fordern und hilfsweise über das Arbeitnehmer-Entsendegesetz in möglichst vielen Branchen tarifliche Mindestlöhne für allgemeinverbindlich erklären wollen, lehnen CDU und CSU gesetzliche Mindestlöhne kategorisch ab, um negative Beschäftigungswirkungen zu vermeiden.
Auch branchenspezifische Mindestlöhne wollen sie nur zulassen, wenn zuvor soziale Verwerfungen nachgewiesen wurden und die Arbeitgeberverbände zustimmen. Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) strebt eine Einigung der Koalitionsspitzen in der zweiten Aprilhälfte an.
Rürup verwirft sämtliche Alternativmodelle
Sämtliche Modelle, die derzeit von der großen Koalition als Alternative zu einem gesetzlichen Mindestlohn erwogen werden, verwirft Rürup als nicht zielführend. Die gesetzliche Definition der Sittenwidrigkeit, für die die Union Sympathien erkennen lässt, sei nur eine „Scheinlösung“, die einen enormen Bürokratie- und Kontrollaufwand - etwa den Aufbau eines Tarifregisters - nach sich zöge. Branchenspezifische tarifliche Mindestlöhne wiederum, wie sie zuletzt vom SPD-Vorsitzenden Kurt Beck propagiert wurden, hätten „entweder die Funktion, einer gewissen protektionistischen Abschottung Vorschub zu leisten oder die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften zu stärken“.
Gerade das von Müntefering hervorgehobene Ziel, eine fiskalische Ausbeutung des Staates durch die aufstockende Funktion des Arbeitslosengelds II zu verhindern, lasse sich durch Mindestlöhne für einzelne Branchen nicht erreichen. Die Ausweitung des Arbeitnehmer-Entsendegesetzes auf weitere Wirtschaftszweige wäre insofern „eine ungeeignete Antwort“.
Mindestlöhne eigentlich unnötig
Die von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) eingebrachte Anregung, eine „Lohnschranke“ nur für diejenigen festzulegen, die Arbeitslosengeld II beziehen, sei definitiv nicht besser, betont der Darmstädter Ökonomieprofessor. Denn damit würden „einseitig die Arbeitslosen diskrimiert und durch einen nur für sie geltenden Mindestlohn benachteiligt, der ihre Beschäftigungschancen beeinträchtigt“.
Generell seien in Deutschland Mindestlöhne eigentlich unnötig, „weil wir mit dem Arbeitslosengeld II ein System zur Sicherung eines Mindesteinkommens haben. Die Verhinderung existenzieller Armut ist bei uns dem steuerfinanzierten Transfersystem überantwortet.“ Wenn man überhaupt einen gesetzlichen Mindestlohn definieren wolle, dann müsse sich dieser implizit aus dem Arbeitslosengeld II ableiten und dürfe nicht mehr als etwa 4,50 Euro je Stunde betragen. So ein allgemeiner Mindestlohn würde zwar definitiv keinen Beitrag zur Verbesserung der Beschäftigungschancen der Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen leisten, aber er hätte zumindest keine relevanten negativen Arbeitsmarkteffekte", sagt Rürup.
Mindestlohn strikt ans Existenzminimum koppeln
Dieser Logik folgend, müsste der Mindestlohn strikt an das garantierte Existenzminimum gekoppelt werden und dürfte folglich nur erhöht werden, wenn auch der Regelsatz der Hartz-IV-Empfänger angehoben werde. „Damit würde man verhindern, dass der Mindestlohn wahltaktisch eingesetzt und in Wahlkampfzeiten angehoben würde“, sagt Rürup. Alternativ könnte man dessen Festsetzung wie in Großbritannien einer politikfernen Kommission überantworten, in der auch die Arbeitgeber vertreten sein müssten.
Sorgen, dass dann künftig auch alle Hartz-IV-Empfänger für höhere Mindestlöhne wären, weil umgekehrt ein höherer Mindestlohn höhere Regelsätze nach sich zöge, hält Rürup für nachvollziehbar, letztlich aber unbegründet, weil der Berechnung des Existenzminimums ein statistisches Modell zugrunde liege und jede willkürliche Erhöhung den Widerstand des Finanzministers hervorrufen dürfte.

erwin r analyst
04.04.2007, 13:55
Vielfach wird in den Medien von Kapitalisten und deren Politikern die Ente in die Welt gesetzt, daß der Mindestlohn für Arbeitslosigkeit sorgen würde, da es dann den Niedriglohnsektor nicht mehr gäbe und so Arbeitsplätze verschwinden würden.

Das genau das Gegenteil passieren wird, will ich im folgenden nachweisen.

Schauen wir uns mal an, wer in Niedriglohnsektoren arbeitet!

Stimmt ja auch.

Gerne.


1. Beispiel: Erntehelfer, Spargelernte

Hier arbeiten hauptsächlich Polen für einen Stundenlohn von ca. 5,5 €.
Gleichzeitig stehen ca. 300.000 potentielle deutsche Erntehelfer beim Arbeitsamt und kassieren ALG2. Und das deshalb, weil Lohn und Lebenshaltungskosten nicht mehr in einem gesunden Verhältnis stehen. Die Mär vom faulen Deutschen wird nur von Unternehmern in die Welt gesetzt, um Ausbeuterei schönzureden.

Was würde passieren, wenn im Erntebereich ein Mindestlohn von 10 €/h eingeführt würde? Würde der Spargel dann für den Endverbraucher teurer?

Nein. Denn aktuell zahlt der Endverbraucher 5,5 € Lohn für den Erntehelfer und ca. 5 €/ALG2/Stunde für den deutschen Arbeitslosen. Macht zusammen 10,50 €.
Der Spargel würde im Endeffekt sogar noch billiger.

Wenn nun der Mindestlohn von 10 €/h im Erntebereich eingeführt würde, würden nicht mehr Polen den Job machen, sondern Deutsche. Denn dann lohnt sich das für die wieder. Also: Mindestlohn verringert in diesem Bereich Arbeitslosigkeit!!!

Definitiv falsch.
Die deutschen Arbeitslosen sind sich zu fein, um ihren Rücken kaputt zu arbeiten. Sie kassieren lieber die üppigen Sozialleistungen und bekommen dafür mehr, als die Erntehelfer. Da der Spargel nicht teurer sein kann (Preis z.B.), muss das ALG gekürzt werden, um Anreize zu schaffen.

Es würde dazu führen, dass die Ernte unrentabel würde und die Bauern haufenweise in den Ruin gehen würden. Ein Mindestlohn sorgt nämlich nicht für Steuersenkungen. Auch ist die Rechnung (5€ ALG/h) eine Milchmädchenrechnung, da nicht gewährleistet ist, dass diese Leute dann Arbeit hätten. Auch ist die Frage, wie lange diese Stunden sind (24h oder weniger?)


2. Beispiel: Putzfrauen

Aufgrund der mittlerweise beschissenen Entlohnung arbeiten in diesem Bereich fast nur noch Ausländerinnen.

Und auch hier läuft wieder der gleiche Wahnsinn: Der Endverbraucher zahlt ca. 5 € Stundenlohn für die Putzhilfe und ca. 5 € für den Deutschen, der beim Arbeitsamt steht.

Würde man hier den Mindestlohn bei 9 € ansetzen, könnte man die Ausländerinnen in ihre Heimatländer schicken und deutsche Frauen würden den Job machen. Wieder hätte man Arbeitslosigkeit verringert.

Und laßt euch nicht so einen Unsinn erzählen, die deutsche Frau wäre zu faul. Dumme Arbeitgeberparolen! Zwei meiner Verwandten haben ihr Leben lang als Putzfrauen gearbeitet und gut dabei verdient - bis Unternehmer und Politiker Arbeitskräfte aus Jugoslawien holten und dadurch in diesem Bereich die Löhne kaputt gemacht wurden. Die miserablen Löhne in diesem Bereich sind gezielt von Unternehmern herbeigeführt worden. Dieses Drecksp***!

Nein. Diese Arbeit kann schwarz gemacht werden. Wer kontrolliert das? Viel zu unübersichtlich. Dann stehen halt die Ausländer beim Arbeitsamt und arbeiten schwarz. Doppelter Verdienst für sie, doppelte Kosten für uns.

Das ist eine schwarz-weiß Methode.

Die Arbeitgeber verhalten sich so, wie sich alle normalen, wirtschaftlich denkenden, Menschen verhalten würden.


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So könnte man noch etliche Bereiche aufzählen, wo es ähnlich zugeht.

Man mache sich auch klar, daß die Rentenversicherungszahlungen bzw. Rentenansprüche ins Ausland gehen, wenn Polen auf unseren Feldern arbeiten. So wird obendrein die Rentenkasse um dringend notwendige Zahlungen geschädigt. Auch die Binnennachfrage wird geschädigt, wenn Saisonarbeiter das Geld mit ins Ausland nehmen.

Was Arbeitgeber und Politiker immer verschweigen ist die Tatsache, daß Dumpinglohn plus Arbeitslosigkeit teurer sind als ein Deutscher, der für einen angemessenen Mindestlohn von ca. 9 € arbeitet.

Also: Mindestlohn vernichtet deutsche Arbeitslosigkeit!

Alle sind falsch.

Die Bauern beklagen sich übrigens, dass keine Deutsche diese Arbeit machen. Im TV sieht man oft genug solche Fälle, wo sich (z.B.) "Karl aus D." zu fein ist, für seine Langzeitstütze zu arbeiten ("Ich arbeite mich doch nicht tot")

Wurde bereits widerlegt.

Mindestlohn schafft Arbeitsosigkeit, da alle Menschen, die unter diesem Lohn arbeiten, entlassen werden.

Frei-denker
04.04.2007, 14:07
http://www.faz.net/s/Rub6B15D93102534C72B5CF6E7956148562/Doc~E78487359F81C49F09C64D360454AC05C~ATpl~Ecommon ~Scontent.html

Der Rürup ist doch der größte SPD-Clown, der in unseren Medien rumspringt. Der war zusammen mit Ulla Schmidt dafür verantwortlich, daß man kranken Menschen ihre Versorgung zusammenstreichte, während im Gegenzug die Unternehmenssteuerreform von Schröder den Konzernen 8 Mrd. € hinterherwarf.

Und dann hat der doch tatsächlich die Dreistigkeit von einem Mindestlohn von 4,5 € zu sprechen! Ein Lohn dieser Höhe ist, wie das Verfassungsgericht bereits feststellte, verfassungswidrig, da ein Lohn unterhalb der Sozialhilfe mit dem Grundsatz des Sozialstaats nicht mehr vereinbar ist. Rürup macht hier also Werbung für einen verfassungswidrigen bzw. sittenwidrigen Lohn. Was für ein Idiot!

Eine absolute Lachnummer ist auch, das CDU/CSU nur einen Mindestlohn einführen wollen, den auch die Arbeitgeberverbände absegnen. Man mache sich die Absurdität bewußt: Die CDU will die Arbeitgeber darüber bestimmen lassen, wieviel der Arbeiter maximal zu bekommen hat.

Wo sind wir hier eigentlich? Im Manchesterkapitalismus?

Frei-denker
04.04.2007, 14:20
Definitiv falsch.
Die deutschen Arbeitslosen sind sich zu fein, um ihren Rücken kaputt zu arbeiten. Sie kassieren lieber die üppigen Sozialleistungen und bekommen dafür mehr, als die Erntehelfer. Da der Spargel nicht teurer sein kann (Preis z.B.), muss das ALG gekürzt werden, um Anreize zu schaffen. .
Plumpe Arbeitgeberphrasen nachplappern wird der Realität nicht gerecht. Wenn die Deutschen alle so faul sind, warum finden sich dann genug Deutsche, die den wesentlich härteren Job als Getränkefahrer oder Mülltonnen-Leerer machen?

Wieso machen die faulen Deutschen den harten Job des Heizungsbauers, Parkettleger, Bodenlegers, Fliesenlegers oder Gerüstbauers?

Komisch, daß die Deutschen bei den harten aber besser bezahlten Jobs so gar nicht mehr faul sind, hm?

Dämmert es langsam bei dir? Wie lange dauert es, bis bei dir der Groschen fällt?



Es würde dazu führen, dass die Ernte unrentabel würde und die Bauern haufenweise in den Ruin gehen würden. Ein Mindestlohn sorgt nämlich nicht für Steuersenkungen. Auch ist die Rechnung (5€ ALG/h) eine Milchmädchenrechnung, da nicht gewährleistet ist, dass diese Leute dann Arbeit hätten. Auch ist die Frage, wie lange diese Stunden sind (24h oder weniger?)
Was verstehst du denn jetzt nicht?

Bei 10 € macht praktisch jeder Deutsche den Job. Der ist dann nicht mehr arbeitslos. Und wenn 300.000 Deutsche kein ALG2 mehr brauchen, hat der Staat weniger Ausgaben und kann dann entsprechend die Steuer absenken. Vorausgesetzt natürlich, es sind keine Steuergeldverschwender wie Kohl, Merkel oder Schröder an der Regierung.

BTW: Bereits die Römer hatten einen Mindestlohn beim Spargelanbau. Also erzähl mir nicht das Märchen vom pleite gehenden Unternehmer, wenn der Arbeiter einen angemessenen Lohn erhält. So bettelarm werden dann auch die Gebrüder Aldi nicht.


Nein. Diese Arbeit kann schwarz gemacht werden. Wer kontrolliert das? Viel zu unübersichtlich. Dann stehen halt die Ausländer beim Arbeitsamt und arbeiten schwarz. Doppelter Verdienst für sie, doppelte Kosten für uns. .
Was für ein Quark. Die Saisonarbeiter können nicht zu unser Arbeitsamt gehen, da sie nur für den Sommer aus Polen und der Ukraine hier sind und normal in Polen wohnen.



Die Bauern beklagen sich übrigens, dass keine Deutsche diese Arbeit machen. Im TV sieht man oft genug solche Fälle, wo sich (z.B.) "Karl aus D." zu fein ist, für seine Langzeitstütze zu arbeiten ("Ich arbeite mich doch nicht tot").
Dein Problem ist, daß du unreflektiert jede Hetze der Unternehmermedien auf Arbeiter für bare Münze nimmst.

roxelena
04.04.2007, 14:26
Es gab mal eine Zeit, da wurde diskutiert ob die Abschaffung der Sklavenarbeit zum Ruin der Volkswirtschaft führen würde.
Sklavenarbeit wurde als wirtschaftlich notwendig erachtet. Die heutige Diskussion um einen Mindestlohn hat die gleiche Qualität
dieseselbe Klasse die Sklavenarbeit als unverzichtbar ansah, bezeichnet einen Mindestlohn als des Teufels

erwin r analyst
04.04.2007, 21:55
Eine absolute Lachnummer ist auch, das CDU/CSU nur einen Mindestlohn einführen wollen, den auch die Arbeitgeberverbände absegnen. Man mache sich die Absurdität bewußt: Die CDU will die Arbeitgeber darüber bestimmen lassen, wieviel der Arbeiter maximal zu bekommen hat.

Wo sind wir hier eigentlich? Im Manchesterkapitalismus?

Das ist der einzigste Schritt, um die Arbeit im Land zu halten.

Schön wärs. Wir steuern in den Sozialismus! :flop:

erwin r analyst
04.04.2007, 22:11
Frei-denker,
ich bitte um mehr Sachlichkeit, weniger Emotionen und auch weniger Aufgeregtheit.


Plumpe Arbeitgeberphrasen nachplappern wird der Realität nicht gerecht. Wenn die Deutschen alle so faul sind, warum finden sich dann genug Deutsche, die den wesentlich härteren Job als Getränkefahrer oder Mülltonnen-Leerer machen?

Wieso machen die faulen Deutschen den harten Job des Heizungsbauers, Parkettleger, Bodenlegers, Fliesenlegers oder Gerüstbauers?

Komisch, daß die Deutschen bei den harten aber besser bezahlten Jobs so gar nicht mehr faul sind, hm?

Dämmert es langsam bei dir? Wie lange dauert es, bis bei dir der Groschen fällt?


Ich habe nicht gesagt, dass alle faul sind. Ich sprach von vielen Arbeitslosen. Dies sind keine Parolen, sondern dies ist leider die Realität.

Duu antwortest leider nicht auf meinen Beitrag...


Was verstehst du denn jetzt nicht?

Bei 10 € macht praktisch jeder Deutsche den Job. Der ist dann nicht mehr arbeitslos. Und wenn 300.000 Deutsche kein ALG2 mehr brauchen, hat der Staat weniger Ausgaben und kann dann entsprechend die Steuer absenken. Vorausgesetzt natürlich, es sind keine Steuergeldverschwender wie Kohl, Merkel oder Schröder an der Regierung.

BTW: Bereits die Römer hatten einen Mindestlohn beim Spargelanbau. Also erzähl mir nicht das Märchen vom pleite gehenden Unternehmer, wenn der Arbeiter einen angemessenen Lohn erhält. So bettelarm werden dann auch die Gebrüder Aldi nicht.


Nein. Das ist so nicht richtig.
Du gehst davon aus, dass die Arbeit da bleibt, das bezweifle ich. Auch ist diese Methode nicht realisierbar.

Du musst lernen, dass der Bauer um die Ecke eben nicht Herr Aldinger ist. Aber wer so eine dumme Polemik besitzt...


Was für ein Quark. Die Saisonarbeiter können nicht zu unser Arbeitsamt gehen, da sie nur für den Sommer aus Polen und der Ukraine hier sind und normal in Polen wohnen.


Dein Problem ist, daß du unreflektiert jede Hetze der Unternehmermedien auf Arbeiter für bare Münze nimmst.

Wenn die Arbeit aber unrentabel ist, dann ist dies egal.

Genau. Deshalb kannst du auch keine Aussage von mir widerlegen...:rolleyes:

Aldebaran
04.04.2007, 22:23
Nein. Das ist so nicht richtig.
Du gehst davon aus, dass die Arbeit da bleibt, das bezweifle ich. Auch ist diese Methode nicht realisierbar.

Wenn die Arbeit aber unrentabel ist, dann ist dies egal.

Genau. Deshalb kannst du auch keine Aussage von mir widerlegen...:rolleyes:


Die Arbeit bleibt selbstverständlich da, denn Niedriglöhne werden fast ausschließlich im Dienstleistungsbereich, im Handel und in der Landwirtschaft gezahlt. Diese Arbeit kann gar nicht verlagert werden.

Die Löhne dort sind jetzt so niedrig, weil es genügend unqualifizierte Arbeitskräfte und Illegale gibt.

In einigen Bereichen werden eben die Preise steigen. Ich sehe keine sozialen Verwerfungen in diesem Land kommen, wenn der Spargel teurer wird.

In anderen Bereichen (Bewchung, Reinigung etc.) wird man einfach mehr zahlen und fertig.

Die paar Arbeitsplätze, die wirklich wegfallen werden, sind es jedenfalls nicht wert, Steuergelder dafür zu verschwenden, damit über ergänzendes ALGII oder Kombilöhne Gutsituierte billige Dienstleistungen erhalten.

Dalayah
04.04.2007, 22:33
Die Arbeit bleibt selbstverständlich da, denn Niedriglöhne werden fast ausschließlich im Dienstleistungsbereich, im Handel und in der Landwirtschaft gezahlt. Diese Arbeit kann gar nicht verlagert werden.

Man kann landwirtschaftliche Produkte importieren, wenn sie hierzulande zu teuer werden.


In anderen Bereichen (Bewchung, Reinigung etc.) wird man einfach mehr zahlen und fertig.

Und muss dafür woanders sparen

Aldebaran
04.04.2007, 22:52
(1.)Man kann landwirtschaftliche Produkte importieren, wenn sie hierzulande zu teuer werden.

(2.)Und muss dafür woanders sparen

1.) Das wäre nicht das Schlimmste. Die Billig-Arbeiter in der Landwirtschaft sind sowieso meistens Osteuropäer. Warum dann den Spargel nicht gleich in Polen anbauen?

2.) Die Unternehmen, die sich darüber beklagen, haben kein Problem z.B. mit Mondhonoraren für Unternehmensberater oder den kräftigen Aufschlägen der Leiharbeitsfirmen.

Was unterscheidet Deutschland in dieser Sache eigentlich so fundamental von GB oder Kalifornien?

Den Steuerzahler kommt es billiger. Mit dem Mindestlohn werden die Kosten nicht sozialisiert, sondern dem aufgebürdet, der die entsprechenden Dienstleistungen nachfragt.

Frei-denker
05.04.2007, 06:31
Würde man vermeintlich billigen Spargel aus der Ukraine importieren, müßte man wieder Huntertausende Arbeitslose bezahlen. Das diese Kosten zusammen höher sind als ein von Deutschen produzierter Spargel habe ich weiter oben vorgerechnet.

Man muß sich klar machen, daß es für eine Volkswirtschaft unterm Strich immer günstiger ist, wenn die Menschen produktiv sind, als wenn sie rumgammeln. Nur auf den Verkaufspreis zu schauen, ist zu kurzsichtig gedacht. Das ist genau der Fehler, den unsere Politik momentan macht.

Don
05.04.2007, 23:59
1.) Das wäre nicht das Schlimmste. Die Billig-Arbeiter in der Landwirtschaft sind sowieso meistens Osteuropäer. Warum dann den Spargel nicht gleich in Polen anbauen?

Vielleicht weil er da nicht wächst? Sonst hätten wir ihn vermutlich schon.
Spargel braucht, für den der's nicht weiß, besondere, sandige und magere Böden.



2.) Die Unternehmen, die sich darüber beklagen, haben kein Problem z.B. mit Mondhonoraren für Unternehmensberater oder den kräftigen Aufschlägen der Leiharbeitsfirmen.

Auch wenn dort gelegentlich Auswüchse zu beobachten sind, vernachlässigst Du wie die meisten die Kraft der großen Zahl.
10-, € mehr pro Nase und Monat bei Daimler kosten pro Jahr mehr als 10 Mio für McKinsey.



Was unterscheidet Deutschland in dieser Sache eigentlich so fundamental von GB oder Kalifornien?

Den Steuerzahler kommt es billiger. Mit dem Mindestlohn werden die Kosten nicht sozialisiert, sondern dem aufgebürdet, der die entsprechenden Dienstleistungen nachfragt.


An sich korrekt. Würde auch so passieren. Es bleibt nur unklar, zu welchem Teil und wie groß der Anteil ist, der diese Bürde nicht trägt sondern die Nachfrage zumindest aufschiebt.
Aber es ist eins der stichhaltigsten Argumente.

Bis auf billiger. Biliger wird gar nichts. Der Konsument ist nämlich auch gleichzeitig der Steuerzahler. Jedenfalls zum größten Teil. Und er zahlt so oder so. Entweder direkt über höhere Preise oder indirekt über Stütze.